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Erkki-Sven Tüür

Estnischer Komponist, geboren am 16. Oktober 1959 in Kärdla auf der Insel Hiiumaa. Nach autodidaktischen Anfängen studierte er von 1976 bis 1980 Flöte und Perkussion an der Musikschule Tallinn. Von 1980 bis 1984 studierte er Komposition bei Jaan Rääts an der Estnischen Musikakademie in Tallinn sowie privat bei Lepo Sumera.

 

Von 1979 bis 1984 war er Komponist, Flötist, Keyboarder und Sänger des von ihm gegründeten kammermusikalischen Rockensembles In Spe, das damals eine der beliebtesten Rockgruppen in Estland war. 1984 und 1985 erschienen von dieser Gruppe bei russischen Staatslabel "Melodiya" zwei Alben, die beide "In Spe" hiessen.



Von 1989 bis 1992 unterrichtete Tüür Komposition an der Estnischen Musikakademie. Er kombiniert in seinen Werken moderne Elemente wie Cluster, Polyrhythmik, Atonalität und Klangschichten mit traditionellen Elementen. Von Erkki-Sven Tüür erschienen im Laufe der Jahre mehrere Alben mit eigenen Werken.

 

Auf einer LP des russischen Staatslabels "Melodiya" wurden 1988 "Oratorio Ante Finem Saeculi" (1985) für Solisten, gemischten Chor und Orchester sowie die "Symphony No. 2" für Sinfonieorchester und Tonband veröffentlicht. Nachdem sich die baltischen Staaten 1990 von Russland lösten konnten, kam Tüürs Musik auch bei westlichen Labels heraus.

 

Die ersten solchen Alben waren "Crystallisatio" (ECM New Series, 1996) und "Architectonics" (Finlandia, 1996). Mit Arvo Pärt, Urmas Sisask, Lepo Sumera und Veljo Tormis teilte sich Tüür den CD-Sampler "L'Expérience Estonienne" (Finlandia und Warner, 1996).

 

"Flux" (1999), "Exodus" (2003) und "Oxymoron" (2007) hiessen drei Alben beim Label "ECM New Series". 2002 hatte er "Magma", ein Werk für Schlagzeug und Orchester mit Anklängen an die Rockmusik geschrieben. Diese Komposition, seine vierte Sinfonie, widmete er der schottischen Schlagzeugerin Evelyn Glennie.

 

Diese spielte das Werk auch ein. Es erschien zusammen mit drei anderen Tüür-Kompositionen auf der CD "Magma" (Virgin Classics, 2007). Die nächsten eigenen Aufnahmen hiessen "Strata" (ECM New Series, 2010) und "Ärkamine/Awakening" (Ondine, 2011).

 

Auf der CD "Music For Violin And Piano" (Brilliant Classics, 2014) fanden sich Werke von Tüür, Philip Glass und Giya Kancheli. Danach folgte mit "Seventh Symphony/Piano Concerto" (ECM New Series, 2014) wieder eine CD mit eigenen Werken.

 

Für die Aufnahmen von "Gesualdo" (ECM New Series, 2015) liessen sich Tüür und der australische Komponist Brett Dean von der Musik von Carlo Gesualdo, dem Prinzen von Venosa (1566-1613), inspirieren. Dazu kamen Neuinterpretationen der Musik von Gesualdo. Gespielt wurde die Musik vom Tallinn Chamber Orchestra und vom Estonic Philharmonic Chamber Choir unter Tönu Kaljuste.

 

Die Musik von Erkki-Sven Tüür wurde auf Dutzenden von weiteren Schallplatten zugänglich gemacht. Viele davon enthielten auch Werke anderer Komponistinnen und Komponisten.                                                03/24

 

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