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Son House

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Amerikanischer Bluessänger und Gitarrist, geboren laut offiziellen Dokumenten am 21. März 1902 unter dem Namem Eddie James House junior in Riverton,  Mississippi. Son House selber gab als Geburtsjahr 1886 an. So ab 1917 war er als Baptistenprediger tätig und machte nebenbei Musik.



Im Gegensatz zu seinem späteren Schüler Robert Johnson war er kein Virtuose. Dieses Handicap machte er mit seiner lauten Stimme und einem harschen Gitarrenstil wett. Nachdem er 1928 in Notwehr einen Mann erschossen hatte, musste er 1928/29 im berüchtigten Parchman Farm-Gefängnis eine zweijährige Strafe absitzen, obwohl er eigentlich zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war.

 

Danach wandte er sich ganz der Musik zu und spielte mit Charley Patton, Willie Brown, "Fiddlin'" Joe Martin und Leroy Williams. Zu seinen Schülern gehörte auch Muddy Waters. Es war Son House, der die Legende erfand, dass Robert Johnson nur deshalb so gut Gitarre spielen konnte, weil er an einer einsamen Strassenkreuzung in Clarksdale einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte.

 

Erste Aufnahmen machte Son House 1930 in Grafton, Wisconsin, für "Paramount Records". Dabei spielte er je zwei Versionen von "My Black Mama", "Preachin' The Blues" und "Dry Spell Blues" sowie eine damals unveröffentlichte Version von "Walking Blues". Gemeinsam mit Willie Brown nahm Son House bei der selben Gelegenheit "Future Blues" auf.

 

Die Schallplatten verkauften sich schlecht, so dass Son House wieder in Vergessenheit geriet. 1941/42 wurde seine Musik von Alan Lomax aufgezeichnet, der im Auftrag der Library Of Congress Aufnahmen von ländlichen Musikern und Sängern machte. Wiederum war Willie Brown mit von der Partie. Die beiden wurden teilweise von einer Streichergruppe begleitet oder sangen und spielten solo.

 

1943 zog er nach Rochester, New York, wo er seinen Lebensunterhalt als Eisenbahner bestritt. Dann verschwand er lange in der Versenkung, ehe er in den 1960er Jahren im Zuge des Country Blues-Revivals unter anderem von Al Wilson von Canned Heat wieder entdeckt wurde. Er ging in den USA und in Europa auf Tournee und machte Aufnahmen für "Columbia".

 

1964 trat er am Newport Folk Festival auf. Von Son House erschienen mehrere Alben, die zum Teil auch die frühen Aufnahmen von 1930 bzw. 1941/42 enthalten. Die LP "Blues From The Mississippi Delta" (Folkways, 1963) bestand auch aus Aufnahmen von J. D. Short. "Father Of Folk Blues" (Columbia,  1965) war eine reine Son House-LP.

 

Es folgten rund ein Dutzend weitere Alben, die er teilweise mit anderen Musikern eingespielt hatte oder die er sich mit anderen teilen musste. Dazu kamen an die 30 Compilations wie "The Legendary 1941-1942 Recordings In Chronological Sequence" (Arhoolie, 1969).

 

Tracks von Son House, Skip James, Charley Patton und Robert Johnson erschienen auf der LP "Delta Blues 1929-1969" (Roots, 1971). "The Real Delta Blues (14 Songs From The Man Who Taught Robert Johnson)" (Blue Goose, 1974), "Son House (1965 - 1969) - Previously Unissued Material Plus Three Bonus Tracks" (Private, 1987) und "Son House - Vol 2 (1964 - 1974)" (Private, 1987) enthielten nur Son House-Material.

 

Ganz frühe Aufnahmen von Son House, Charley Patton, Tommy Johnson, Ishman Bracey  und Louise Johnson kamen unter dem Titel "Delta Blues - Vol.1 (1929-1930)" (Document, 1988) heraus. Im Rahmen des grossen Film- und Aufnahmeprojekts "Martin Scorsese Presents The Blues" (Columbia, 2003) war Son House ebenfalls vertreten.

 

Wegen Krankheiten konnte Son House ab Anfang der 1970er Jahre nicht mehr auftreten. Er starb am 19. Oktober 1988 in Detroit, Michigan im Alter von 86 Jahren.                                               03/24

 

 
 

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