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  • Luigi Nono

    Italienischer Komponist, geboren am 29. Januar 1924 in Venedig. Er entstammte einer alteingesessenen, venezianischen Familie. Seine Eltern gaben ihm den Vornamen eines Grossvaters (1850-1918), der ein bedeutender Maler aus der venezianischen Schule des 19. Jahrhunderts gewesen war. Als Gymnasiast erhielt er Klavierunterricht und wurde 1941 externer Schüler im Fach Komposition bei Gian Francesco Malipiero am Konservatorium Accademia musicale Benedetto Marcello in Venedig. Auf Wunsch des Vaters studierte er ab 1942 Rechtswissenschaften in Padua. 1946 beendete er das Studium mit dem Diplom, im selben Jahr lernte er Bruno Maderna kennen, bei dem er Kompositionsunterricht nahm. Beide besuchten 1948 im Rahmen der Biennale Venedig einen Dirigierkurs bei Hermann Scherchen, den Nono anschliessend auf eine Konzertreise nach Zürich und Rapallo begleitete. Über Scherchen erhielt Nono Zugang zur Musiktradition des deutschen Sprachraums, insbesondere zu Musik und musikalischem Denken der Zweiten Wiener Schule. 1950 nahm er erstmals an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, wo seine "Kanonischen Variationen" über eine Reihe von Schönbergs op. 41 unter Scherchens Leitung uraufgeführt wurden. An diesen Kursen nahm er regelmässig bis 1960 teil. Dabei wurden insgesamt sieben seiner Kompositionen aufgeführt. Von 1957 bis 1960 war er dort auch als Dozent tätig. Mit Karlheinz Stockhausen, mit dem er 1952 in Darmstadt erstmals zusammentraf, und mit Pierre Boulez, den er ein Jahr später in Begleitung Scherchens bei einem Paris-Aufenthalt kennenlernte, galt er in den 1950er Jahren als einer der führenden Vertreter der neuen Seriellen Musik der so genannten Darmstädter Schule. 1952 trat Nono in die Kommunistische Partei Italiens ein, in der er zeitlebens auf lokaler und nationaler Ebene aktiv war. Ab 1969 korrespondierte er mit seinem Parteifreund und späteren Präsidenten der Republik Italien, Giorgio Napolitano, der während seines Jurastudiums Theater- und Musikkritiken geschrieben hatte. Nono diskutierte mit ihm vor allem politische Fragen. Während sich Nono für Kuba und die Revolution engagierte und sich für die Dritte Welt starkmachte, setzte Napolitano mehr auf eine Ost-West-Entspannung. Nonos Stücke waren anfänglich oft geprägt von hoher Dichte und Lautstärke, die manchmal bis an die Schmerzgrenze ging. Nono verbreitete durch die Mittel der Musik humane und politisch bzw. klassenkämpferische Ideen. Später tendierte Nono mehr zu subtil lyrischer Zurückgezogenheit. Sein Schaffen lässt sich anhand der Besetzungen grob in drei Phasen unterteilen: Die erste erstreckt sich über die 1950er Jahre und war von seriellen Kompositionen für eine wechselnde Anzahl von Instrumental- oder Vokalsolisten geprägt. Die zweite Phase (1960–1975) zeichnet sich vorwiegend durch die Verwendung von Tonband aus und die erste Intensivierung der Studien über Raumklang. In der letzten Werkphase bis zu seinem Tod zog Nono Experimentierprozesse mit Live-Elektronik hinzu. In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich vorrangig Werken in kammermusikalischer Besetzung. Luigi Nono starb nach einem Leberleiden am 8. Mai 1990 im Alter von 66 Jahren in seiner Heimatstadt Venedig. Nonos Schaffen ist auf über 100 Schallplatten mit eigenen Werken oder auch solchen anderer Komponisten verewigt. 09/23

  • Grażyna Bacewicz

    Polnische Komponistin und Violinistin, geboren am 5. Februar 1909 in Lódź. Sie erhielt ihre erste Ausbildung im Klavier- und Violinenspiel sowie Komposition bei ihrem Vater Vincas Bacevičius. Sie trat bereits als Kind auf und komponierte ihr erstes Werk im Alter von 13 Jahren. 1928 begann sie an der Universität Warschau ein Philosophiestudium. Am Konservatorium der Musikakademie Warschau studierte sie Komposition bei Kazimierz Sikorski, Violine bei Józef Jarzębski und Klavier bei Jan Turczyński. Ab Anfang der 1930er Jahre studierte sie in Paris Komposition bei Nadia Boulanger und Violine bei André Touret und Carl Flesch. Von 1934 bis 1935 und nach 1945 unterrichtete sie am Konservatorium in Lódź, danach lebte sie in Warschau. Bis 1955 wirkte sie neben ihrer kompositorischen Tätigkeit als Violinistin. Ab 1963 unterrichtete sie am Warschauer Konservatorium. Daneben war sie auch als Schriftstellerin erfolgreich. In Polen erschienen mehrere ihrer Erzählungen und Romane. Zu ihren Schülern zählte Piotr Moss. Bacewicz komponierte die Oper "Przygoda Króla Artura" (1959), drei Ballette, sechs Sinfonien und weitere Orchesterwerke, mehrere Instrumentalkonzerte, zahlreiche Kammermusikwerke, eine Kantate und Lieder. Sie gilt als Meisterin der Instrumentation und eine der bedeutendsten Vertreterinnen der modernen polnischen Musik. Grażyna Bacewicz starb am 17. Januar 1969 im Alter von 59 Jahren in Warschau. Sie ist auf über 90 Schallplatten mit Werken vertreten. Viele enthalten auch Werke ihrer Landsmänner Krzysztof Penderecki, Henryk Górecki, Witold Lutoslawski, Stefan Kisielewski und/oder Tadeusz Baird. Bacewiczs Pianosonaten wurden mit entsprechenden Werken von Beethoven und Prokovief gekoppelt. Andere bestanden ausschliesslich aus Stücken der Komponistin. Erste Schallplatten, auf der nur Kompositionen von Bacewicz veröffentlicht wurden, kamen ab Mitte der 1960er Jahre beim polnischen Staatslabel "Polskie Nagrania Muza" heraus. Ihre Streichquartette wurden mehrfach eingespielt. Eine davon stammte vom Amar Corde String Quartet und erstreckte sich unter dem Titel "Complete Works For String Quartet 1 bis 3" (alle Acte Préalable, 1999) auf drei Einzel-CDs. Neben den Streichquartetten nahm das Quartett mit Waldemar Malicki (p) als fünfter Musiker gleich auch noch die Werke "Piano Quintet No. 1 und 2" auf. Weitere Versionen stammten vom Lutosławski Quartet und kamen auf den beiden Einzel-CDs "Complete String Quartets 1 und 2" ‎(beide Naxos, 2015) heraus. Das Silesian String Quartet veröffentlichte "Complete String Quartets" (Chandos, 2016) in Form einer Doppel-CD. Eine weitere Compilation hatte "Complete Oboe Works" (Acte Préalable, 2001) geheissen. 09/23

  • Galina Ustwolskaja

    Russische Komponistin, geboren am 17. Juni 1919 in Petrograd, dem heutigen St. Petersburg. Ustwolskaya gilt neben Sofia Gubaidulina als bedeutende Komponistin Russlands im 20. Jahrhundert. Ustwolskaja studierte von 1937 bis 1939 an der Musikfachschule ihrer Geburtsstadt und bis 1947 am dortigen Rimski-Korssakow-Konservatorium. Dort erhielt sie eine Aspirantur und leitete danach eine Kompositionsklasse an der angegliederten Musikfachschule. Ihr Kompositionslehrer Dmitri Schostakowitsch äusserte sich begeistert über sie. Mehrfach setzte er sich gegen den Widerstand seiner Kollegen im Komponistenverband für sie ein. Ihre Musik war nicht avantgardistisch und entging wahrscheinlich deshalb einer Verurteilung in der UdSSR. Man warf der Komponistin jedoch neben mangelnder Kommunikationsbereitschaft Dichte und Hartnäckigkeit vor. Erst in den letzten Jahren begannen ihre Kritiker zu begreifen, dass diese vermeintlichen Mängel gerade die besonderen Qualitäten dieser Musik ausmachen. Ihr Werkkatalog ist überaus konzentriert, ihre musikalische Botschaft lapidar und kompromisslos. Alle ihre Kompositionen waren grossräumig gedacht, unabhängig von ihrer tatsächlichen zeitlichen Ausdehnung oder dem Umfang ihrer Besetzung. Ustwolskaya schrieb nur gerade 21 Werke, darunter Musik für Klavier solo, für Duos, Ensembles und Orchester. Letztere bestanden aus dem "Konzert für Klavier, Pauken und Streichorchester" (1946) und den Symphonien "1. Symphonie" (1955), "2. Symphonie: Wahre, ewige Seligkeit" (1979), "3. Symphonie: Jesus, Messias, errette uns" (1983), "4. Symphonie: Gebet" (1986) und "5. Symphonie: Amen" (1990). Ihre Werke erschienen auf über 50 Schallplatten, die sie teilweise mit anderen Komponisten und Komponistinnen teilte. Die Komponistin zog sich in den letzten Jahres ihres Lebens völlig von der Öffentlichkeit zurück. Galina Ustwolskaja starb am 22. Dezember 2006 an den Folgen ihres kuz davor erlittenen Herzinfarkts in St. Petersburg im Alter von 87 Jahren. 09/23

  • Newband

    Amerikanisches New Music-Ensemble, gegründet 1977 vom Komponisten und früheren Harry Partch-Mitarbeiter Dean Drummond sowie vom Flötisten Stefani Starin. Das Ensemble war an der Montclair State University angesiedelt. 1978 erfand Dean Drummond das 31 Töne umfassende Zoomoozophone. Fortan begann sich Newband auf die Interpretation von mikrotonaler Musik zu spezialisieren. Ab 1990 konnte Drummond die Sammlung mit den Instrumenten von Harry Partch erwerben und restaurieren. Fortan bildeten die zahlreichen Instrumente, die Partch zwischen 1930 und 1974 entwickelt hatte, zu den wichtigsten "Arbeitsgeräten" der Newband. Dazu liessen Newband und die Harry Partch Foundation auch Instrumente nachbauen. Partch selber hatte zu den ersten westlichen Komponisten gehört, die sich der mikrotonaler Musik zuwandten. Die meisten Musikstücke schrieb er für selbst erfundene und gebaute Instrumente, die in reiner 11-Limit-Stimmung gestimmt waren. Neben dem Zomoozophone entwickelte Drummond auch ein Instrument mit dem Namen Juststrokerods. Es handelte sich ebenfalls um ein Metall-Instrument, das auf der Basis der 43 Töne umfassenden mikrotonalen Tonreihe von Partch gestimmt war. Beide Erfindungen kamen bei Newband ebenso zum Einsatz wie ein mikrotonal-programmierter Computer oder konventionelle Instrumente. Von der Newband erschienen einige wenige Aufnahmen. Auf "Microtonal Works" (Mode, 1990) wurden Werke von Partch, Drummond, John Cage und Joan LaBarbara veröffentlicht. Auf "Play Microtonal Works" (Mode, 1994) kamen Komponsitionen von Partch, Drummond, James bzw. Jim Pugliese, Mathew Rosenblum und Thelonious Monk zum Zuge. "Dance Of The Seven Veils" (Music And Arts, 1996) zeigt die Newband mit Stücken von Partch, Drummond, Anne LeBaron und Elizabeth Brown. "Partch And Drummond" (Innova, 2001) bestand aus je zwei Partch- und Drummond-Werken. Auf "The Wayward" (Wergo, 2002) wurden ausschliesslich Stücke von Harry Partch zu Gehör gebracht. Danach war die Gruppe nicht mehr aktiv. Dean Drummond starb am 13. April 2013 im Alter von 64 Jahren in Princeton, New Jersey. 09/23

  • Tristan Murail

    Französischer Komponist, geboren am 11. März 1947 in Le Havre. Er studierte zunächst Arabisch und Wirtschaftswissenschaften, ab 1967 Komposition bei Olivier Messiaen am Pariser Konservatorium CNSM und wurde 1971 mit einem Preis ausgezeichnet. Danach verbrachte er zwei Jahre in der Villa Medici in Rom, wo er mit Giacinto Scelsi zusammentraf. Wichtige Komponisten für ihn waren während seiner Lehrjahre Iannis Xenakis, Giacinto Scelsi und vor allem György Ligeti. Nach seiner Rückkehr aus Rom gründete er 1973 mit Gérard Grisey, Michaël Levinas, Hugues Dufourt und Philippe Hurel das Ensemble l'Itinéraire, das zu einer Werkstätte der Live-Elektronik und Computermusik wurde. Im selben Jahr schrieb er "La Dérive des Continents" und "Les Nuages de Magellan", die seinen eigenen Stil begründeten. Diese Werke bestanden aus einem einzigen klanglichen Magma. Die Werke "Sables" (1974) und "Mémoire/Èrosion" (1975–1976) markierten danach eine Reduktion der Mittel. 1980 nahmen die Itinéraire-Komponisten an einem IRCAM-Lehrgang teil. Murail begann mit Hilfe des Computers akustische Phänomene noch genauer zu erforschen. Er schrieb "Désintégrations" (1982–1983), in dem er zum ersten Mal Instrumentalklänge und synthetische Klänge gleichzeitig benutzte. Mit "Serendib" (1992) und anderen Stücken dieser Zeit erreichte seine Musik eine extreme Durchartikuliertheit und gleichzeitig eine formale Unvorhersehbarkeit. Von 1991 bis 1997 lehrte er Komposition am IRCAM und war an der Entwicklung des Kompositions-Hilfsprogramms Patchwork beteiligt. Er unterrichtete auch bei den Darmstädter Ferienkursen. Murail lebt derzeit in den Vereinigten Staaten und lehrte von 1997 bis 2011 als Professor für Komposition an der Columbia University New York. Neben Gérard Grisey und Georg Friedrich Haas ist Murail einer der Hauptvertreter der Spektralmusik in der Neuen Musik. Murail schreibt Musik für Orchester, Ensembles, Kammer- und Instrumentalmusik. Werke von Tristan Murail wurden auf verschiedenen Schallplatten veröffentlicht. Auf einer titellosen LP (Point-Radiant, 1971) wurde neben Kompositionen von Solange Ancona, Alain Abbott und Fernand Vandenbogaerde Murails "Sonate Pour Flutes Alto Et Harpes" herausgebracht. Nur eigene Werke fanden sich auf den Alben "Gondwana, Désintégrations, Time And Again" (Éditions Salabert, 1989) und "Allégories-Vues Aériennes- Territoires De L'Oubli" (Accord, 1990). Das gleiche galt für "C'est Un Jardin Secret, Ma Soeur, Une Source Scellé, Une Fontaine Close...-Les Courants De L'espace-Ethers -Mémoire/Erosion" (Accord, 1992). Mit Bjørn Kruse, Anders Nilsson, Magnus Lindberg und Magne Hegdal teilte sich Murail die CD "Cikada" (Albedo, 1993). Auf "Couleur De Mer, L'attente..." (Accord, 1995) fanden sich das Titelstück von 1969 sowie vier andere Kompositionen. Auf einer anderen CD (Disques Adès, 1996) wurden die Stücke "Serendib", "L'esprit Des Dunes" und "Désintégrations" veröffentlicht. "The Complete Piano Music" (Metier Sound & Vision, 2005) war eine Doppel-CD mit Marilyn Nonken (p) als Interpretin. Auf "Winter Fragments" (Aeon, 2006) fanden sich das Titelstück von 2000 sowie vier weitere Werke. Auch "Le Partage des eaux" (Aeon, 2015) bestand aus dem Titelstück von 1995/1996 sowie aus "Contes cruels" (2007) und "Siliages" (1985). Das Ensemble Volta interpretierte für eine CD (Attic Tan, 2014) Murails Frühwerk "Les Nuages De Magellan". Auf einer CD (Aeon, 2015) wurden die Murail-Werke "Le Partage des eaux" (1995-1996) für grosses Orchester, "Contes cruels" (2007) für zwei Gitarren und Orchester sowie "Siliages" (1985) für grosses Orchester zugänglich gemacht. Mit György Ligeti und George Benjamin teilte sich Murail eine CD (Neos, 2016), auf der sein rund halbstündiges Klavierkonzert "Le Désenchantement Du Monde" veröffentlicht wurde. Für "Portulan" (Kairos, 2019) spielte das Ensemble Cairn sieben Werke von Murail ein. "Une Rencontre Schumann – Murail" (Metier, 2019) bestand aus Kompositionen beider Komponisten, gespielt von Marie Ythier (cello) solo oder in Duos bzw. Trios mit Samuel Bricault (fl) und/oder Maria Vermeulin (p). Für "Révolutions" (La Dolce Volta, 2022) spielte François-Frédéric Guy (p) Klavierstücke von Debussy und Murail ein. Eveliina Sumelius (p) nahm für "Silent Revolution" (Sibarecords, 2023) Klavierstücke von Messiaen, Erkki Melartin und Murail auf. 09/23

  • Walter Zimmermann

    Deutscher Komponist, Dozent und Autor, geboren am 15. April 1949 in Schwabach, Bayern. Er lernte früh Klavier, Violine und Oboe und begann mit zwölf Jahren zu komponieren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Fürth und studierte Klavier bei Ernst Gröschel. Von 1968 bis 1970 war er Pianist im ars-nova-ensemble in Nürnberg und begann ein Kompositionsstudium bei Werner Heider. 1970 wechselte er ans Institut für Sonologie in Utrecht und war bis 1973 auch am ethnologischen Zentrum Jaap-Kunst in Amsterdam tätig. 1974 begab er sich nach Amerika, wo er in Hamilton Computermusik studierte. Dort erschien 1976 sein erstes Buch "Desert Plants: Conversations with 23 American Musicians". Eine CD/Buch-Version kam viele Jahre später (Beginner-press, 2020) heraus. Die CD enthielt die noch erhaltenen Teile der damals auf Tonband aufgenommenen Interviews, darunter auch das Telefoninterview mit La Monte Young. Das Buch gab damals bisher unbekannte Einblicke in das Schaffen von vielen damals in Europa weitgehend noch unbekannten, heute berühmten amerikanischen Komponisten. Nach Deutschland zurückgekehrt, veranstaltete er Konzerte im Beginner Studio, einer ehemaligen Fabrikhalle in Köln. Nachdem er 1981 sein zweites Buch "Insel Musik" veröffentlicht hatte, war er 1982 und 1984 als Dozent in Darmstadt tätig und war nebenher von 1980 bis 1984 als Kompositionslehrer am Conservatoire de Liège aktiv. Als 1985 sein drittes Buch "Morton Feldman Essays" erschienen war, zog er über Berlin nach Rom. 1988 nahm er einen Lehrauftrag in Den Haag am Koninglijk Conservatorium an. Zugleich war er in Frankfurt tätig. Von 1990 bis 1992 arbeitete er als Kompositionslehrer in Karlsruhe und organisierte in dieser Zeit in Frankfurt gemeinsam mit Stefan Schädler das Festival Anarchic Harmony, zum 80. Geburtstag von John Cage. Ab 1993 war er Professor für Komposition an der Hochschule der Künste Berlin, ab 1996 zudem Dozent der June in Buffalo (USA) und 2003 Gastprofessor (ein Studienjahr) an der ESMUC (Musikhochschule) Barcelona. 2005 trat er zudem die Stelle eines Lecturer Julliard School an der Columbia University in New York an. Er war auch Dozent der Universidad de Alcalá de Henares in Spanien, 2006 Lecturer am Schanghaier Conservatory und am Beijing Central Conservatory sowie ab 2006 Mitglied der Akademie der Künste. 2007 wurde er Composer in Residence am New England Conservatory of Music in Boston. 2009 folgte die Ernennung zum Ehrenprofessor des Central Conservatory of Music in Peking. Von Zimmerman erschienen mehrere Schallplatten, die eigene Werke oder solche von anderen Komponisten enthielten. "Beginners Mind" (Beginner, 1978) enthielt zwei längere Klavierwerke, gespielt von Herbert Henck. Die Triple-LP "Lokale Musik" (Theater am Turm Edition, 1982) bestand aus einem Zyklus von sieben längeren Instrumental-Werken, interpretiert unter anderem vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt oder kleineren Ensembles. Eine Wiederveröffentlichung (Mode, 2019) in Form einer Triple-CD enthielt zusätzliches, neueres Material. Auf "Singbarer Rest • Die Blinden" (Wergo und Deutscher Musikrat, 1996) wurden zwei Chorwerke veröffentlicht, gesungen von den Neuen Vocalsolisten Stuttgart. Im zweiten Werk war auch das Junge Philharmonische Orchester Stuttgart mit dabei. Musikerinnen und Musiker des Ensembles Recherche spielten für "Schatten der Ideen" (Mode, 2002) vier Kammermusikwerke ein, alle komponiert in den 1990er Jahren. Ian Pace (p, harpischord) war der Interpret der zehn, meist mehrteiligen Klavierwerke, die auf der Doppel-CD "Beginner's Mind" (Metier, 2003) auf den Markt gebracht wurden. Eine Sammlung von Solo- und Duostücken fand sich auf "The Echoing Green" (Mode, 2005). Das Sonar Quartett bespielte den Grossteil der Doppel-CD "Songs Of Innocence & Experience" (Mode, 2012). Der Rest bestand aus Stücken für Soloinstrumente und/oder gelesenen Texten. Unter dem Titel "Synastria" (Maria de Alvear World Edition, 2013) wurden drei Orchesterwerke und ein Triostück dargeboten. Am Werk waren das Ensemble Adapter, das Ensemble Modern oder das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Das 4-CD-Set "Donaueschinger Musiktage 2013" (Neos, 2014) enthielt neben Werken von Georges Aperghis, Bernhard Lang, Philippe Manoury, Enno Poppe und Alberto Posadas das 34:02-minütige Zimmermann-Werk "Suave Mari Magno - Clinamen I-VI", gespielt vom SWR Sinfonieorchester unter Pascal Rophé. "Voces Abandonadas" (Wergo, 2016) bestand aus Musik für Klavier, gespielt von Nicolas Hodges. Hodges war neben Marcus Weiss (sax) und Christian Dierstein (perc) auch Interpret bzw. Mitglied des Trios Accanto auf "Songs And Poems (Wergo, 2018). "Voces" (Mode, 2022) nannte sich eine Sammlung von Liedern aus den Jahren 1979 bis 2016, begleitet von einem Buch mit den Texten. Andere Schallplatten teilte er sich mit Komponisteninnen und Komponisten wie Christopher Fox, Ennio Morricone, Gavin Bryars, Glyn Perrin, Morton Feldman, Steve Reich, Tom Johnson, Hanspeter Kyburz, Isabel Mundry, Christoph Staude, Stefan Wolpe, Daniel N. Seel, Richard Barrett, Daan Janssens, Annelies Van Parys und anderen. Werke von Walter Zimmermann finden sich auf rund zwei Dutzend Schallplatten. 09/23

  • Bernd-Alois Zimmermann

    Deutscher Komponist, geboren am 20. März 1918 in Bliesheim, heute ein Stadtteil von Erftstadt in der Eifel. Ab 1929 besuchte er die katholische Privatschule im Kloster Steinfeld, wo er sich erstmals systematisch mit Musik auseinandersetzte und auch den Grundstein für seine literarische Bildung legte. Als 1936 die Privatschulen in Deutschland von den Nationalsozialisten geschlossen wurden, wechselte Zimmermann auf ein staatliches katholisches Gymnasium in Köln, wo er 1937 das Abitur ablegte. Im gleichen Jahr leistete er seinen Reichsarbeitsdienst ab und schrieb sich zum Wintersemester 1937/38 an der Hochschule für Lehrerausbildung in Bonn ein. Eigentlich wollte Zimmermann Theologie studieren. Er begann aber im Wintersemester 1938/39 ein Studium der Schulmusik, Komposition und Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Köln. 1940 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht, aus der er im Herbst 1942 wegen einer schweren Hautkrankheit entlassen wurde. Er nahm das Studium wieder auf, dessen Abschluss sich durch Kriegsende und Nachkriegswirren bis 1947 verzögerte. Ab 1946 war Zimmermann als freischaffender Komponist tätig, vor allem für das Radio. Von 1948 bis 1950 nahm er an den Kranichsteiner/Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, unter anderem bei René Leibowitz und Wolfgang Fortner, und arbeitete von 1950 bis 1952 als Lektor für Musiktheorie am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Köln. 1957 bekam Zimmermann ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom und übernahm 1958 als Nachfolger von Frank Martin eine Professur für Komposition an der Kölner Musikhochschule, wo er das Seminar für Bühnen-, Film- und Rundfunkmusik begründete. In den 1960er Jahren etablierte er sich als erfolgreicher Komponist. Bernd Alois Zimmermann war ein Komponist zwischen den Epochen. Er war zu jung, um von den musikalischen Ereignissen der Weimarer Republik entscheidend geprägt zu sein, gleichzeitig aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu alt, um die ablehnende Haltung der jungen Generation den Komponisten der Weimarer Republik gegenüber mitzutragen. Dies führte zu einem eigenständigen Werkstil, der vom Konzept "pluralistischen" Komponierens und der Anwendung von Collagetechniken geprägt war. Er begann im neoklassizistischen Stil, gelangte dann durch die Eindrücke bei den Darmstädter Ferienkursen über freie Atonalität (ab 1949) und Dodekaphonie (ab 1951) zur seriellen Musik (ab 1956). Auch seine Vorliebe für den Jazz kam in mehreren Kompositionen zum Ausdruck, etwa im Violinkonzert von 1950 und im Trompetenkonzert von 1954 sowie in seiner Oper "Die Soldaten". Um seinen Lebensunterhalt zu sichern schrieb bzw. arrangierte er Hörspiel- und Filmmusik. Im Unterschied zu den Vertretern der so genannten Darmstädter Schule wie Stockhausen, Boulez oder Nono vollzog Zimmermann keinen radikalen Bruch mit der Tradition. Einen Ruf als Kompositionsprofessor an die Berliner Hochschule der Künste lehnte er 1968 ab. Ab Ende der 1960er Jahren wurden seine Werke auch auf Schallplatten herausgebracht. Eine der ersten Schallplatten mit Musik von Zimmermann enthielt die erwähnte Oper "Die Soldaten" (Wergo, 1965). Von Zimmermann erschienen über 70 Schallplatten, allein mit Werken von ihm oder teilweise auch mit solchen von anderen Komponisten. Ende der 1970er Jahre verstärkten sich bei Zimmermann depressive Tendenzen und führten zu einer psychischen Krise. Hinzu kam ein sich schnell verschlimmerndes, inoperables Augenleiden. Am 10. August 1970 nahm sich der Komponist 52-jährig in Frechen-Königsdorf bei Köln das Leben. 09/23

  • Alfred Zimmerlin

    Schweizer Komponist und Cellist zwischen zeitgenössischer Musik und freier Improvisation, geboren am 12. April 1955 in Schönenwerd im Kanton Solothurn. Er studierte Musikwissenschaft und Musikethnologie an der Universität Zürich bei Kurt von Fischer und Wolfgang Laade, Theorie bei Peter Benary und Komposition bei Hans Wüthrich-Mathez und Hans Ulrich Lehmann. Die Werkliste von Zimmerlin als Komponisten umfasst bis heute etwa 70 Werke. Dazu gehören Klavierstücke, Kammermusik mit oder ohne Live-Elektronik, Vokalmusik, Orchestermusik, Musiktheater, Arbeiten für Radio/Rundfunk und Film. Zusammen mit seiner Frau Claudia Ulla Binder (p) spielte Zimmerlin (cello, elect) die LP "Seitenflügel" (Unit, 1986) ein. Die Kompositionen stammten Zimmerlin und Binder selber. "Alfred Zimmerlin" (Edition Wandelweiser, 1996) bestand einerseits aus dem mehrteiligen "Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello" (1989-90), gespielt von Jürg Frey (cl), Marianne Aeschbacher und Marlyse Capt (vio), Susanna Hefti (viola) und Tobias Moster (cello). Dazu kamen drei Klavierstücke von 1990/92 mit Jean-Jacques Dünki (p) als Interpreten. Die CD "Euridice - Chamber Music" (ECM New Series, 2009) bestand aus dem "2. Streichquartett" (2003) und dem Kammermusikwerk "Euridice singt" (2001–2005) für Sopran, Oboe, Violoncello, Klavier und Zuspiel-CD. Auf einer CD-R (bmn Audiophil, 2016) des Arditti Quartets fand sich von Zimmerlin das "String Quartet No. 4 With Fatrasie À Jürg Wyttenbach As Interpolation" (2015). Dieses wurde Streichquartett-Werken von Morton Feldman, Helmut Lachenmann und Emmanuel Nunes gegenübergestellt. Auf einer anderen CD (Edition Wandelweiser, 2016) interpretieren Christian Buck (g) und Christian Wolfahrth (perc) Werke von Katharina Weber, Jack Callahan, Alex Goretzki sowie "Spaziergang in der Abenddämmerung (C.D.F.)" (2012) von Alfred Zimmerlin. Zimmerlin ist auch als improvisierender Musiker auf zahlreichen Schallplatten zu hören. Mit hiess ein Quartett mit Alex Buess (as, bcl), Felix bopp (p) und Knut Remond (perc, xylophone), von dem die LP "Knoten" (Hat Hut, 1981) erschien. Karl Ein Karl war ein Trio von Zimmerlin mit Michel Seigner (g, prep-g, vcl) und Peter K. Frey (b, e-b, tb, vcl). Diese drei Musiker spielten im Laufe der Jahre mit "Gramelot" (Unit, 1985), "Karl's Fest" (Unit, 1991) und "Ja" (MGB, 1997) drei Aufnahmen ein. Trioaufnahmen von Christoph Gallio (ss), Matthew Ostrowski (elect) und Alfred Zimmerlin (cello, elect) erschienen auf der CD "Certainty Sympathy" (Percaso, 1988) und der Mini-CD "Birds & Dogs" (Percaso, 1989). Alle drei Musiker waren zusammen mit anderen auch auf Christoph Gallios CD "Cars & Variations/High Desert Songs" (Percaso, 1994) zu hören. ¡Rojo! war eine On/Off-Formation mit Bartolomé Ferrando (voice, poetry), Fredi Lüscher (p) und Markus Eichenberger (cl, bcl). Mit Dieter Ulrich (dm) als drittes Mitglied bildeten Zimmerlin und Claudia Ulla Binder ab 1990 eine Zeitlang das improvisierende Trio The Great Musaurian Songbook. Dieses erweiterte sich oftmals mit Gästen wie Vinny Golia, Tom Varner, Markus Eichenberger, Hans Kennel, Jacques Siron oder Carlos Baumann zu einem Quartett. Vom Trio kam eine gleichnamige CD (MGB, 1998) heraus. Im Quintett Oscura Luminosa traf Zimmerlin auf Conrad Steinmann (recorder), Dorothea Schürch (vcl, saw), Petia Kaufmann (hapischord), Robert Dick (fl). "In Full Armour" (Unit, 1999) hiess eine Aufnahme dieser Musiker. Vapori del Cuore war ein Trio mit Günter Müller (elect) und Dieter Ulrich (dm, perc), von dem als Tondokumente "Alpine Songs - Refrains/Point Zero" (Atrakt, 2003) und "Possible Stories" (Divis Slovakia, 2011) herauskamen. Zusammen mit Marianne Schuppe (vcl) und Sylwia Zytynska (vibes) nahm Zimmerlin als Selbdritt die CD "Von Hier" (Unit, 2007) auf. Urumchi hiess ein Quartett mit Hans Hassler (acc), Saadet Türköz (vcl) und Fredy Studer (dm), das "Nar®" (Leo, 2012) einspielte. Mit Harald Kimmig (vio) und Daniel Studer (b) bildete Zimmerlin ein frei improvisierendes Streichtrio, von dem die Doppel-CD "Erzählend Nah" (Unit, 2012) und die CD "Im Hellen" (hat[now]ART, 2017) erschienen. Dazwischen lud das Trio John Butcher (ts, ss) für die Aufnahmen von "Raw" (Leo, 2016) ein. Eine weitere, titellose Aufnahme (ezz-thetics, 2019) realisierte das Trio mit George Lewis (tb, elect). Das Trio war mit Philip Zoubek (p) und Frantz Loriot (viola) auch auf der unter Studers Namen veröffentlichten CD "Extended: For Strings & Piano" (ezz-thetics, 2019) zu hören. Studer hatte Zimmerlin auch zu den Aufnahmen von "Ianus" (Unit, 2004) beigezogen. Aufnahmen vom November 2001 mit Robert Dick (fl) und Uli Johannes Kieckbusch (p) erschienen unter dem Titel "@" (Unit, 2017). Mit Flo Stoffner (g) und David Meier (dm) tat sich Zimmerlin für die Trio-Einspielungen "One (For [Your Name] Only)" (Wide Ear, 2017) und "Two Sides Of The Moon" (Wide Ear, 2022) zusammen. Dazu machte er Aufnahmen mit Gruppen bzw. Leadern wie King Übü Örchestrü, Polyphonie Zürich, Planet Oeuf, Radu Malfatti, Tony Oxley Celebration Orchestra, Kieloor Entartet, Knut Remond, Momentum 2 von John Wolf Brennan, Kontrabassduo Studer-Frey und anderen. 09/23

  • Vladimir Ussachevsky

    Russisch-amerikanischer Komponist, geboren am 3. November in Hailar, in der Mandschurei, dem heutigen chinesischen Inner-Mongolien. Er emigrierte 1931 in die USA und studierte Musik am Pomona College in Claremont, California, und an der Eastman School of Music in Rochester, New York. Seine ersten Werke waren schrieb er im neoromantischen Stil. Ab 1947 bis zu seiner Pensionierung 1980 war er Lehrer an der Columbia University in New York. 1951 begann er elektronische und elektro-akutische Musik zu schreiben. Zusammen mit Otto Luening gründete Ussachevsky 1959 das Columbia-Princeton Electronic Music Center in New York City. In seine Zeit als Leiter fiel die rasante Entwicklung von elektronischen Instrumenten wie Synthesizer, Sampler und anderen. Er war auch Lehrer und Composer-In-Residence an der University of Utah. Zu seinen wichtigsten Schülerinnen und Schüler gehörten Charles Wuorinen, Alice Shields, Ilhan Mimaroglu, Charles L. Bestor, Ingram Marshall, Wendy Carlos und Richard Einhorn. Zwischen 1968 und 1970 war er Präsident der American Composers Alliance und beratendes Mitglied des Labels "Composers Recordings Inc." (CRI), auf dem mehrere seiner Werke herauskamen. Von Ussachevsky erschienen mehrere Aufnahmen. Am 28. Oktober 1952 trat er zusammen mit Otto Luening im Museum Of Modern Art in New York City auf. Erste Aufnahmen davon in Form von fünf Tracks erschienen unter dem Titel "Tape Recorder Music" auf einem 10"-Album (Gene Bruck Enterprises Inc., 1955). Eine unter dem selben Titel später herausgebrachte LP (Cacophonic, 2013) umfasste sechs Tracks. Die selben sechs Stücke waren Jahrzehnte davor schon unter dem Titel "Tape Music An Historic Concert" (Desto, 1986) auf den Markt gebracht worden. Diese LP-Version enthielt aber im Gegensatz zur späteren Schallplatte zusätzlich zwei Orchesterwerke von Otto Luening, die sehrwahrscheinlich nicht von jenem Konzert im MOMA stammten. Eine weitere, schon den in den 1950er Jahren herausgebrachte Aufnahme hatte "A Poem In Cycles And Bells & Other Music For Tape Recorder" (CRI, 1957) geheissen. Die LP bestand aus dem Stück "Piece For Tape Recorder" von Ussachevsky, einem Orchesterwerk von Luening, der gemeinsamen Komposition "Suite From King Lear For Tape Recorder" sowie einem Werk von William Bergsma. Auf "Son Nova 1988 Electronic Music" (Son Nova, 1963) fanden sich die drei Ussachevsky-Stücke "Linear Contrasts" (1958), "Metamorphosis" (1957) und "Improvisation No. 4711" (1958) neben solchen von Bülent Arel und Mario Davidovsky. Die LP "Music For Electronic & Older Instruments" (CRI, 1968) teilten sich Ussachevsky und Luening mit Mel Powell. "Concerted Piece For Tape Recorder And Orchestra" (1960) war ein gemeinsames Werk der beiden Komponisten, "Of Wood And Brass" (1965) und "Wireless Fantasy" (1960) stammten von Ussachevsky allein. Teile dieser LP mit einzelnen Werken von Ussachevsky und Powell kamen später auch auf der LP "Wireless Fantasy And Other Selections" (EAV Lexington, 1974) heraus. "Choral Music By Vladimir Ussachevsky" (CRI, 1973) enthielt die beiden jeweils mehrteiligen Ussachevsky-Werke "Three Scenes From The Creation" (1960, rev. 1973) und "Missa Brevis" (1971-1972), bei denen elektronische Musik und Vokalmusik miteinander verbunden wurden. Die Aufnahmen für "Works For Instruments And Tape: Colloquy/Dialogues And Contrasts" (CRI, 1987) wurden am 12. Juni 1985 in der Church of the Holy Trinity in New York City realisiert. Im ersten Stück ist das American Brass Quintet zu hören. Auf "Film Music" (New World, 1990) wurden die Soundtracks zu den Filmen "No Exit" (1962) von Tad Danielewski und Orson Welles sowie "Line Of Apogee" (1968) von Lloyd Michael Williams veröffentlicht. "Electronic and Acoustic Works 1957-1972" (CRI,1999) enthielt die Werke "Metamorphosis" (1957), "Linear Contrasts" (1958), "Wireless Fantasy" (1960), "Of Wood And Brass" (1965), "Computer Piece No. 1" (1968), "Two Sketches For A Computer Piece" (1971), "Three Scenes From The Creation" (1960 rev. 1973) und "Missa Brevis" (1972). Das Material stammte von diversen "CRI"-Aufnahmen, die in den 1960er und 1970er Jahren veröffentlicht worden waren. Vladimir Ussachevsky starb am 2. Januar 1990 in New York City im Alter von 78 Jahren. 09/23

  • Wendy Carlos

    Amerikanische Synthesizerspielerin und Komponistin, geboren am 14. November 1939 in Pawtucket, Rhode Island, als Walter Carlos. Im Alter von sechs Jahren nahm er erste Klavierstunden, zeigte schon früh Talent für Naturwissenschaften und gewann ein Stipendium für einen im Alter von 14 Jahren zu Hause gebauten Mini-Computer. 17-Jährig kreiierte er erste elektronische Kompositionen. Er studierte Musik und Physik an der Brown University in Providence (1958-1962), später Komposition am ersten Zentrum für elektronische Musik an der Columbia University in New York (1962-1965) bei Otto Luening und Vladimir Ussachevsky. In jener Zeit entstanden erste eigene Kompositionen wie "Dialogues for Piano and Two Loudspeakers" oder "Variations for Flute and Electronic Sound". Diese kurzen Stücke fanden später den Weg auf die LP "Electronic Music" (Rifi, 1973), die zudem noch aus Werken von Ilhan Mimaroglu, Andrés Lewin-Richter und Tzvi Avni bestand. Während dieser Zeit assisitierte Carlos Leonard Bernstein bei einem Konzert für elektronische Musik in der Lincoln Center Philharmonic Hall und arbeitete in den Gotham Recording Studios als Toningenieur. Dazu war er ab 1966 Mitarbeiter des Synthesizer-Bauers Robert Moog, zu dessen ersten Kunden er zählte. Mit "Switched-On Bach" (Columbia, 1968) legte Carlos sein erstes Album vor. Die Idee, Stücke von Johann-Sebastian Bach auf dem Moog-Synthesizer zu spielen war revolutionär und brachte Carlos drei Grammys und ein "Time"-Cover ein. Die Fortsetzung davon war "The Well-Tempered Synthesizer" (Columbia, 1969) mit weiteren Bach-Werken sowie die Doppel-LP "Sonic Seasonings" (Columbia, 1972) mit einer musikalischen Darstellung der vier Jahreszeiten zwischen Ambient und Field Recordings. Bekannt wurde Carlos auch mit der Filmmusik zu Stanley Kubricks Verfilmung von Anthony Burgess' Roman "Clockwork Orange", zu der er Teile aus Beethovens 9. Sinfonie verwendete. Carlos arbeitete vorerst ohne Auftrag am Soundtrack und schickte Kubrick einige Beispiele davon zu. Dieser war von der Musik begeistert und erteilte Carlos den Auftrag. Der offizielle Soundtrack (Warner, 1971) enthielt auch Stücke von Rossini, Elgar, Beethovens Original der 9. Sinfonie und andere. Carlos' Originalmusik wurde unter dem Titel "Walter Carlos' Clockwork Orange" (Columbia, 1972) im Jahr darauf veröffentlicht. Später arbeiteten Kubrick und Carlos beim Soundtrack für den Horrorfilm "The Shinning" (Warner, 1980) erneut zusammen. Carlos steuerte zudem den Soundtrack zum Disney-Film "Tron" (Columbia, 1982) sowie die Musik zu anderen Filmen bei. Mit "Switched-On Bach II" (Columbia, 1973), "Switched-On Bach Encore"(Columbia, 1973) und "Brandenburg Concertos Nos. 3, 4 & 5" (Columbia, 1975) setzte Carlos seine mit "Switched-On-Bach" begonnene Reihe fort. "By Request" (Columbia, 1975) enthielt Synthesizer-Versionen von Stücken von Bach, den Beatles, Elgar, Tchaikowsky und anderen. 1972 hatte sich Walter Carlos nach längerer Vorbereitung einer geschlechtsveränderden Operation unterzogen. Am Valentinstag 1979 änderte er offiziell seinen Namen in Wendy Carlos. Die erste Schallplatte unter neuem Namen war "Switched-On Brandenburgs" (Columbia, 1980). Danach folgten mehr als ein Dutzend weitere Alben als Wendy Carlos. Darunter befand sich mit "Switched-On Bach 2000" (Telarc, 1992) ein Remake ihres Erfolgsalbums. Zusammen mit "Weird Al" Yankovic nahm sie "Peter & The Wolf/Carnival Of The Animals - Part II" (Columbia, 1988) auf. Die Wiederveröffentlichung des Ambient-Pionierwerkes "Sonic Seasonings" (East Side Digital, 1998) auf einer Doppel-CD enthielt unter dem Titel "Land Of The Midnight Sun" zwei je rund 20-minütige, bisher unveröffentlichte Tracks. Die "Switched-On"-Aufnahmen wurden im Rahmen des 4-CD-Boxsets "Switched-On Boxed Set" (East Side Digital, 1999) zusammengefasst. Dazu kam auch Bonus-Material. Bisher unveröffentlichtes Material, das für verschiedene Soundtracks entstand, wurde auf den beiden CD "Rediscovering Lost Scores - Volume One und Two (Quintessential Archeomusicology – Film Music By Wendy Carlos)" (beide East Side Digital, 2005) zugänglich gemacht. Die einzeln oder paketweise heraus gebrachten Wiederveröffentlichungen früherer Alben trugen ebenfalls neu den Namen Wendy Carlos. 09/23

  • Ingram Marshall

    Amerikanischer Komponist, geboren am 10. Mai 1942 in Mount Vernon, New York, als Sohn einer Sängerin und Pianistin. Er selber sang in seiner Jugend im Knabenchor der Mt. Vernon Community Church. Nach dem Abschluss der Fox Lane High School 1960 studierte er Musik am Lake Forest College und an der Columbia University. 1970 wurde er Assistent von Morton Subotnik am California Institute of the Arts. Als Komponist war er beeinflusste Stilrichtungen wie Post-Minimalism und Minimalism sowie von anderen Komponisten wie Steve Reich, Terry Riley oder John Adams. Seine ersten Werke waren Ende der 1970er Jahre elektroakustische Stücke. Ab Anfang der 1980er Jahre begann er praktisch nur noch akustische Werke zu schreiben. Darunter fanden sich Kammermusik-, Orchester- und Choral-Stücke oder Kompositionen für Soloinstrumente. Nur noch vereinzelt setzte er Elektronik ein. Sein erstes Streichquartett hiess "Voces Resonae (1984) und wurde für das Kronos Quartet geschrieben, das es auch uraufführte. Mit "Fog Tropes II" (1994) schrieb er ein zweites Werk für Kronos Quartet. Eine Kronos-Interpretation dieses knapp elfminütigen Werks für Streichquartett und Tonband fand den Weg auf die aus Marhsall-Werken bestehende CD "Kingdome Come" (Nonesuch, 2001). Der Rest der CD bestand aus dem Titelstück "Kingdom Come" (1997) für Orchester sowie aus dem vierteiligen Werk "Hymnodic Delays" (2001) für Vokalensemble und Effects, letztere vom Komponisten selber eingesetzt. Daneben waren weitere Aufnahmen mit Musik von Marshall erschienen, rund ein Dutzend ingesamt. Ingran Marshall starb am 31. Mai 2022 im Alter von 80 Jahren. 09/23

  • Jazz in Paris

    CD-Reihe, initiiert Ende der 1990er Jahre vom französischen Label "Gitanes". Ziel war es, das Jazzleben in Paris ab Mitte der 1930er Jahre bis in die Neuzeit zu dokumentieren. Die weit über 100 CDs umfassende Reihe kam in einem einheitlichen Design mit Fotos aus dem Paris der jener Zeit daher. Die Aufnahmen sind fast allesamt Wiederveröffentlichungen von frühen Schallplatten oder thematische Compilations. Die Geschichte des Jazz in der französischen Kapitale begann am 10. Januar 1922, als an der Rue Boissy d'Anglas das Lokal "Boeuf Sur Le Toit" seine Pforten öffnete. Darin verkehrten neben den Jazzmusikern, wie dem Pianisten Garland Wilson, auch Avantgarde-Künstler wie Jean Cocteau, der sich selber als Schlagzeuger versuchte. Die frühesten Aufnahmen der Serie finden sich auf Volume 99 mit dem Titel "Harlem Piano In Montmartre". Es handelt sich um vier Tracks, die Garland Wilson im November 1932 zur Hälfte solo, zur anderen Hälfte im Duo mit der Sängerin Nina Mae Kinney für Schellack-Platten des Labels "Brunswick" eingespielt hatte. Die CD enthält zwei weitere Solo-Tracks von Wilson vom Dezember 1933, acht Solostücke von Herman Chittison (p), zwei Duos von Chittison mit Anita Day (vcl) vom Mai bis Juli 1934, drei Trioaufnahmen von Danny Polo (cl), Garland Wilson (p) und Jerry Mengo (dm) von Januar 1939 und vier Trio-Tracks von Charlie Lewis (p) mit Emmanuel Soudieux (b) und Jerry Mengo (dm) vom April 1941. Volume 1 und 2 waren Louis Armstrong gewidmet und enthielten unter den Titeln "The Best Live Concert Vol. 1 und 2" den Mitschnitt eines Auftrittes vom 4. Juni 1965 im Palais des Sport. Satcho wurde bei jenem Konzert von Jewell Brown (vcl), Tyree Glenn (tb), Eddie Shu (cl), Billie Kyle (p), Buddy Catlett (b) und Danny Barcelona (dm) begleitet. Später kam Armstrong auf Volume 51 "Louis Armstrong And Friends" noch einmal zum Zuge. Diese CD zeigt den Trompeter in sieben Stücken, die vom Oktober 1934 stammen und Satchmo in Begleitung von französischen Musikern zeigt. Der Rest enthielt Aufnahmen von Freddy Johnson und Arthur Briggs in verschiedenen Besetzungen vom Juni und Juli 1933, unter anderem mit Marlene Dietrich (vcl) und Louis Cole (vcl). Dazu kommen Aufnahmen von Greta Keller (vcl) und ihrer Combo vom September 1938 und solche von Dany Polo and his Swing Stars vom Januar 1939. Volume 3 war einem anderen grossen Trompeter, nämlich Miles Davis gewidmet und enthält Miles' Filmmusik zu Louis Malles "Ascenceur pour l'échafaud", eingespielt am 4. und 5. Dezember 1957 mit Hilfe von Barney Wilen (ts), René Utreger (p), Pierre Michelot (b) sowie Kenny Clarke (dm). Mit Donald Byrd wurde ein weiterer grosser Trompeter geehrt. Volume 4 und 5 wurden mit "Byrd In Paris" bzw. "Parisian Throughfare" betitelt und enthielten einen Mitschnitt eines Auftrittes von Byrd mit Bobby Jaspar (fl, ts), Walter Davis jr. (p), Doug Watkins (b) und Art Taylor (dm) vom 22. Oktober 1958 im "Olympia". Volume 6 bekam den Titel "Club Sessions" und bringt Musik eines Quintetts um Buck Clayton (tp) vom November 1953. Dazu kamen Septett-Aufnahmen von Peanuts Holland (tp) von 1954 und eine Sextett-Session von Charlie Singleton (ts) vom September 1955. Aufnahmen vom März und Mai 1966 von Buck Clayton mit Hal Singer (ts), Mickey Baker (g), Bernard De Bosson oder Joe Turner (p) Roland Lobligeois (b) und Wallace Bishop (dm) erschienen als "Buck Clayton And Friends" (Volume 103). "From Boogie To Funk" ist Volume 7 mit Musik des Septetts von Bill Coleman (tp) vom Januar 1960 überschrieben. "The Giant" (Volume 9) heisst eine Aufnahme des Quintetts von Dizzy Gillespie von Mitte April 1973. In einem Track wirkte Johnny Griffin (ts) als Gastmusiker mit. Dizzy steht auch auf "Cognac Blues" (Volume 52) im Mittelpunkt. Darauf finden sich Aufnahmen, die der Trompeter 1952 und 1953 für Labels wie "Blue Star" und "Barclay" in verschiedenen Besetzungen gemacht hatte. "Dizzy Gillespie And His Operatic Strings Orchestra" (Volume 84) ist ein weiteres Dokument des Trompeters, mit Musik datiert aus dem Jahren 1952 und 1953. Mit Chet Baker und "Plays Standards" (Volume 53) kam auch ein weiterer wichtiger Trompeter zum Zuge. Die CD dokumentiert Bakers ersten Aufenthalt in Paris in Form einer Quartettsession vom 24. Oktober 1955 mit Gérard Gustin (p), Jimmy Bond (b) und Bert Dahlander (dm). Chet Baker war mit dem Pianisten Dick Twardzik nach Paris gekommen, doch dieser starb nur drei Tage nach der Ankunft in einem Hotelzimmer, so dass Gustin einspringen musste. Auf "Exodus" (Volume 10) ist Silde Hampton (tb) in Aufnahmen vom November 1962 sowie in Begleitung von sieben Musikern zu hören. Einem der wichtigsten Musiker der damaligen Pariser Szene, dem Gitarristen Django Reinhardt, sind mehrere Volumes gewidmet. "Django et companie" (Volume 11) dokumentiert sein Schaffen in Aufnahmen, die zwischen März 1935 und Oktober 1937 in verschiedenen Besetzungen unter anderem mit Stéphane Grappelli (vio), entstanden waren. "Swing From Paris" (Volume 12) zeigt Reinhardt mit seinem Quintette du Hot Club de France in Aufnahmen, die zwischen Herbst 1935 und Frühling 1939 aufgenommen wurden. Daran knüpft "Swing 39" (Volume 13) mit Aufnahmen vom März und Mai 1939 an. Reinhardts Gruppe bestand aus Stéphane Grappelli (vio), Joseph Reinhardt (g), Pierre "Baro" Ferret oder Eugène Vées (g) sowie Antonio "Tony" Rovira, Roger Grasset oder Emmanuel Soudieux (b). "Swing 48" (Volume 58) und "Django's Blues" (Volume 59) enthielt Musik von Django Reinhardt in diversen Combos und Orchestern während des Jahres 1947. "Nuits de Saint-Germain-des-Prés" (Volume 90) und "Nuages" (Volume 91) dokumentierten Djangos Schaffen zwischen 1951 und 1953. "Place De Broukère" ‎(102) zeigt Django in Aufnahmen von 1942. "Notre Ami Django" (Volume 60) war der Titel einer Hommage von Henri Crolla (g) für den 1953 verstorbenen Instrumentalkollegen Django Reinhardt, aufgenommen 1958. Von Henri Crolla selber stammen auch "Begin The Beguine" (Volume 80) und "Quand refleuriront les lials blancs?" (Volume 89) mit Aufnahmen von 1955. Begleitet wurde Crolla damals unter anderem von einem Pianisten mit dem Namen Lalos Bing, der niemand anderer als Martial Solal war. Bei Volume 120 "Plays Django" (2017) von Django Reinhardt handelte es sich um eine Compilation mit Tracks von Reinhardt. "I Made You Love In Paris" (Volume 14) enthählt Aufnahmen von Mary Lou Williams (p), die sie 1954 mit zwei verschiedenen Besetzungen gemacht hatte. "Guitar Conception" (Volume 15) ist eine Aufnahme von Elek Bacsik (g) mit bis zu vier Mitmusiker von 1963. Weiteres Material von Bacsik findet sich auf "Nuages" (Volume 81). Diese Aufnahmen waren im Jahr zuvor, 1962, entstanden. Volume 16 mit dem Titel "The Real Cat" enthält Stücke von René Thomas, einem weiteren Gitarristen. Die Aufnahmen mit drei bzw. vier Mitmusikern stammen vom April 1954. "Meeting Mister Thomas" (Volume 57) hiess eine zweite CD mit Aufnahmen des Gitarristen und zwar vom März 1963. "Blues pour flirter" (Volume 17) ist eine Quartett-Session vom Januar 1961 überschrieben, welche Toots Thielemans (hca) in Begleitung von drei Mitmusiker zeigt. Der Bassist Buddy Banks mit Quartett-Aufnahmen vom Oktober 1954 und der Flötist Bobby Jaspar mit Quartett-Aufnahmen von 1956 teilen sich "Jazz de chambre" (Volume 18). Jaspar bekam später eigene CDs. Auf "Modern Jazz au Club Saint-Germain" (Volume 27) ist Jaspar vor allem als Tenorsaxofonist in Begleitung von vier Musikern, darunter der spätere Chansonnier Sacha Distel (g) in Aufnahmen von Ende Dezember 1955 zu hören. "Jeux de cartes" (Volume 85) zeigt Jaspar wieder nur als Flötisten in Studioaufnahmen vom Dezember 1958. Dem Vokal-Jazz ist Volume 19 mit dem Titel "Pardon My English/Plays The Blues" gewidmet. Darauf ist das Gesangs-Oktett bzw. Sextett Les Blue Stars begleitet jeweils von einem Orchester in Aufnahmen von 1956 und 1957 zu hören. Dazu kommen drei Trio-Tracks von Henri Salvador (g, vcl) vom April 1956. Les Blue Stars und speziell deren Mitglied Blossom Dearie, sind Thema von "The Pianist" (Volume 94). Die Oktett-Aufnahmen der Blue Stars stammen vom November 1954, solche, die Blossom Dearie als Pianistin mit Herman Garst (b) und Bernard Planchenault (dm) als Begleiter zeigen, von 1955. Auch Volume 20 mit dem Titel "Chanteurs-Chanteuses" zeigt Vocal-Jazz und zwar von Harold Nicolas von 1959, June Richmond von 1957 und Andy Bey And The Bey Sisters von 1959. "Laura" (Volume 21) zeigt Don Byas (ts) in Sessions, die 1950 bis 1952 in verschiedenen Besetzungen entstanden. Aus der Zeit zwischen 1947 und 1952 stammen die Aufnahmen von "En ce temps-là" (Volume 78) einer zweiten CD, die vollumfänglich Musik von Byas enthält. Der 1928 aus Frankreich ausgewiesene Sidney Bechet (cl) kehrte nach dem Krieg in die französische Kapitale zurück und feierte dort Triumphe. "Sidney Bechet et Claude Luter" (Volume 22) zeigt Bechet mit seinem Orchester und mit seinen Feetwarmers in Studio-Aufnahmen von 1949 sowie Claude Luter (cl) mit seinen Lorientais in solchen von 1958. "Petite Fleur" (Volume 123) war ebenfalls Sidney Bechet gewidmet. Darauf finden sich Aufnahmen von Sidney Bechet and His All Stars Band vom Oktober 1949 und vom Januar 1952. Saxophonisten standen im Mittelpunkt der nächsten Volumes. "Mr. Blues pour flirter" (Volume 23) dokumentiert Sonny Criss (as) bei mehreren Quintettsessions im April 1963. Guy Laffitte (ts) ist auf "Blue And Sentimental" (Volume 24) in Sextettaufnahmen von 1954 zu hören. "Zoot Sims et Henri Renaud" (Volume 25) hiess eine CD, die den Tenorsaxofonisten Zoot Sims und den Pianisten Henri Renaud bei Quintettaufnahmen im März 1956 zeigt. Dazu enthält diese CD weitere Aufnahmen einer grösseren Formation um Renaud sowie eine Duo-Nummer von Bernard Peiffer (p) und Jean-Louis Viale (dm), alle vom Februar 1952. "Jazz sur Seine" (Volume 26) hiess die CD, auf welcher der Miles Davis-Begleiter Barney Wilen in Aufnahmen mit den Modern Jazz Quartet-Musikern Milt Jackson (p), Percy Heath (b) und Kenny Clarke (dm) sowie in zwei Tracks zusätzlich mit Gana M'Bow (perc) zu hören ist. Die Session stammt von Mitte Februar 1958. "Modern Jazz Group" (Volume 28) ist Lucky Thompson (ts) mit seiner Modern Jazz Group in Quartett- und Tentett-Besetzung in Aufnahmen vom März 1956 gewidmet. Auf "Sammy Price & Lucky Thompson" (Volume 37) kommt Thompson an der Seite von Sammy Price (p, vcl) sowie drei weiteren Musikern in Aufnahmen vom 6. Juli 1957 ein weiteres Mal zum Zuge. Thompson ist auch auf "With Dave Pochonet All Stars" (Volume 73) in Aufnahmen vom April und Mai 1956 zu hören. Price teilt sich eine weitere CD mit Doc Cheatham (tp). Sie heisst "Play George Gershwin" (Volume 95) und enthält Soloaufnahmen von Price sowie Duoaufnahmen von Price und Cheatham vom April 1956 und Oktober 1958. "Round About A Bass" (Volume 29) stellte mit Pierre Michelot (b) einen anderen Miles Davis-Begleiter in den Mittelpunkt. Anfang Juli 1963 hatte Michelot für diese Aufnahmen fast 15 Musiker, darunter auch den jungen Michael Portal (as), für eine Session versammelt. Am 22. und 23. Februar 1973 kam es in Paris zu einem Gipfeltreffen zwischen Oscar Peterson (p) und Stéphane Grapelli (vio). Die Begleiter der beiden Swing-Könige waren Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Kenny Clarke (dm). Die seinerzeit auf "America" veröffentlichten Aufnahmen wurden als "Quartet Vol. 1 und 2" (Volume 30 und 31) neu aufgelegt. Grapelli selber wurde mit "Improvisations" (Volume 42) erstmals separat geehrt. Es handelte sich um zum Teil vorher unveröffentlichte Quartettaufnahmen vom Februar und April 1956 mit Maurice Vander (p, clavecin), Pierre Michelot (b) und Baptiste "Mac Kac" Reilles (dm). "Plays Cole Porter" (Volume 56) zeigt den Grapelli als Leiter eines Quintetts mit unter anderem Eddy Louis (org) und Daniel Humair (dm) in einer Studiosession vom Mai 1975 und vom Februar 1976. "Stuff And Steff" (Volume 82) dokumentiert ein weiteres Gipfeltreffen, bei dem Grappelli dabei war. Am 22. Juni traf er im Studio auf Stuff Smith (vio, vcl). "Django" (Volume 87) ist eine Quartettaufnahme von Grappelli mit Pierre Cavalli (g), Guy Pedersen (b) und Daniel Humair (dm) vom März 1962. Aufnahmen vom April und Mai 1955 von Grappelli mit Maurice Vander (p), René Duchaussoir (g), Michel Hauser (vibes), Benoit Quersin (b) und Jean-Louis Viale (dm) wurden als Volume 113 bzw. unter dem Titel "The Nearness of You" (2008) heraus gebracht. Einer von Grappellis Nachfolger, Jean-Luc Ponty, ist auf "Jazz Long Playing" (Volume 43) in Sextettaufnahmen vom Sommer 1964 zu hören. Eine zweite mit Volume 32 bezeichnete CD mit dem Titel "Paris Jazz Piano" war Michel Legrand gewidmet. Der spätere Orchesterleiter und Komponist ist hier in einer Triosession vom Herbst 1959 an der Seite von Guy Pedersen (b) und Gus Wallez (dm) zu hören. Auch Claude Bolling war ein erfolgreicher Orchesterleiter. "Plays The Original Piano Greats" (Volume 33) ist ein Soloalbum, eingespielt 1972. "Music On My Mind" (Volume 64) ist eine Soloaufnahme von Willie "The Lion" Smith (p, vcl). Im Duo mit Kenny Clarke (dm) machte Rhoda Scott (org) Mitte Mai 1977 Aufnahmen, die als "Rhoda Scott + Kenny Clarke" (Volume 34) erschienen. G4 "Live At The Olympia" (Volume 63) war schon im Oktober 1971 im Trio mit Joe Thomas (fl, ts) und Cornelius "Cees" Kranenburg (dm) entstanden. Ein anderer Organist war Eddy Louiss, der auf "Bohemia After Dark" (Volume 35) zum Zuge kam. Wie Scott hatte auch er Mitte Dezember 1972 auf Kenny Clarke (dm) zurückgegriffen. Dazu kamen mit Jimmy Gourley (g) sowie teilweise Guy Pederson (b) zwei weitere Begleiter. Mit "Porgy & Bess" (Volume 41) kam Louiss ein zweites Mal zum Zuge. Co-Leader der Big Band, welche Mitte November 1971 sechs Tracks dieser Jazz-Oper von George Gershwin einspielte, war der Trompeter und Arrangeur Ivan Jullien. Der Organist Lou Bennett ist auf "Pentacostal Feeling" (Volume 62) in Begleitung der Paris All Stars mit unter anderem Donald Byrd (tp) in Aufnahmen von Anfang Januar 1966 zu hören. "Aux Trois Maillez" (Volume 36) ist eine Blues-CD überschrieben. Sie zeigt Memphis Slim (p, vcl), Willie Dixon (b) und Philippe Combelle (dm) in concert Mitte November 1962. Trioaufnahmen von Earl Hines (p) von Mitte November 1957 mit Pedersen (b) und Gus Wallez (dm) kamen auf "Paris One Night Stand" (Volume 38) neu heraus. "Play André Hodeir" (Volume 39) ist eine CD überschrieben, die ein Ensemble um Kenny Clarke in Aufnahmen vom Herbst 1956 in Arrangements von André Hodeir zeigt. Auf "Joue André Hodeir" (Volume 70) vom Juni und Juli 1956 spielt die Jazz Group de Paris unter der Leitung von André Hodeir. "Jazz et Jazz" (Volume 97) enthält weitere Kompositionen und Arrangements, vor allem Filmmusik, von Hodeir aus dem Jahre 1960. Auf "Paris Jam Session" (Volume 40) ist Art Blakey & The Jazz Messengers, bestehend aus Barney Wilen (as), Wayne Shorter (ts), Bud Powell oder Walter Davis jr (p) und Jimmy Merrit (b) am Werk. Die Aufnahmen wurden bei einem Auftritt Mitte Dezember 1959 gemacht. "1958 Paris Olympia" (Volume 69) zeigt die Jazz Messengers bei Auftritten am 22. November und 17. Dezember 1958 in der klassischen Besetzung mit Lee Morgan (tp), Benny Golson (ts) und Bobby Timmons (p). Weitere Blakey-Aufnahmen finden sich auf "Jazz & Cinéma, Vol. 2" (Volume 50) (siehe weiter unten). Volumes 44 (And His French New Sound, Vol. 1), 45 (And His French New Sound, Vol. 2), 46 (Ring Dem Vibes) und "Mai 1956" (Volume 68) gehören der Musik von Lionel Hampton (vibes). Die Aufnahmen stammen vom März 1955, Mai 1956 und vom Mai 1976 und entstanden jeweils mit grösseren Gruppen. "Gitanes" veröffentlichte im Rahmen seiner "Jazz In Paris"-Serie auch einige CDs, auf denen die Musik von zwei oder mehreren Künstlern zusammen gefasst wurden. "Classic Jazz At Saint-Germain-des-Prés" (Volume 47) zeigt Albert Nicholas (cl) And His New Orleans Friends in Aufnahmen vom März 1954 sowie Jimmy Archey (tb) mit Michel Attenoux (ss) und seinem Orchester in solchen vom Januar 1955. Unter dem Titel "Modern Jazz At Saint-Germain-des-Prés" (Volume 48) wurde Musik von Bernard Pfeiffer And His Saint-Germain-des-Prés-Orchestras vom Januar 1954 und von Bernard Zacharias et ses solistes von 1954 noch einmal heraus gebracht. Pfeiffer ist zudem mit "La vie en Rose" (Volume 65) mit Aufnahmen von 1952 und 1953 mit diversen Musikern sowie auf "Plays Standards" (Volume 93) mit Trioaufnahmen vom Dezember 1954 vertreten. "Jazz & Cinéma, Vol. 1" (Volume 49) enthält die Soundtracks zu "Un témoin dans la ville" von Edouard Molinario, eingespielt im April 1959 von einer Combo um Barney Wilen (ts, ss). Dazu kam der Soundtrack zu "J'irai cracher sur vos tombes" von Michel Gast, aufgenommen ebenfalls 1959 von Alain Goraguer (p) und seinem Orchester. Auf "Jazz & Cinéma, Vol. 2" (Volume 50) findet sich als erstes der Soundtrack zu "Les Tricheurs" von Michel Carné. Die vier Tracks wurden von einer "Jazz At The Philharmonic"-Allstar-Band mit Roy Eldridge oder Dizzy Gillespie (tp), Stan Getz oder Coleman Hawkins (ts), Oscar Peterson (p), Herb Ellis (g), Ray Brown (b) und Gus Johnson (dm) am 1. Mai 1958 eingespielt. Weiter enthält diese CD die Musik zum Film "Des femmes disparaissent" von Edouard Molinario, aufgenommen im Dezember 1958 von Art Blakey's Jazz Messengers, sowie die Musik zu "La bride sur le cou" von Roger Vadim in Aufnahmen vom April 1961 eines Quintetts um Georges Arvanitas (p). "Jazz & Cinéma, Vol. 3" (Volume 71) enthält Filmmusik von Alain Goraguer von 1959, André Hodeir von 1959 und von Daniel Humair von 1961, aufgenommen mit zum Teil grösseren Ensembles. "Jazz & Cinéma, Vol. 4" (Volume 98) besteht aus Musik von Jean Wetzel (hca), Alain Goraguer (p), Michel de Villers (as, bars), Martial Solal (p) und Gonzalo Fernandez in diversen Bands und Orchestern in Aufnahmen von Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre. Weitere Sammel-Aufnahmen waren "Clarinettes à Saint-Germain-des-Prés" (Volume 54) mit Aufnahmen von Hubert Rostaing vom Mai 1957 bzw. Maurice Meunier vom Februar 1956 sowie "Saxophones à Saint-Germain-des-Prés" (Volume 55) mit Hubert Fol (as, ss) in Aufnahmen vom Januar 1956, Michel de Villers (bars) von 1954 und Sonny Criss (as) vom Oktober 1962 und April 1963. Auf "Piano aux Champs-Elysées" (Volume 61) findet sich Musik von Art Simmons vom März 1956 und von Ronnell Bright vom Juni 1958. "Bebop" ist Volume 72 überschrieben. Darauf finden sich Aufnahmen des Don Byas/Tyree Glenn Orchestras bzw. der Don Byas Ree-Boppers vom Juni und Januar 1947, des Howard McGhee Sextets vom Mai 1948 und des James Moody Quintets vom Juli 1949. "Danse à Saint-Germain-des-Prés" (Volume 76) enthält Orchesterjazz von Michel de Villers von 1958/59 sowie von Claude Bolling von 1961. "Jazz sous l'occumpation" (Volume 100) ist jenen Musikern gewidmet, die während der deutschen Besetzung den französischen Jazz am Leben erhielten. Auf dieser CD sind das Orchester Swing Royal, das Joseph Reinhardt Ensemble bzw. das Orchestre Swing Jo Reinhardt, das Quintette Français, das Orchester von Christian Bellest, André Eykan und sein Ensemble, Dany Kane und sein Ensemble sowie Eddy Barclay und sein Orchester zu hören. Auf "Les 4 saisons" (Volume 66) brachte Raymond Fol und seine Big Band die "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi zum Swingen. Die Aufnahmen waren im Juli 1965 entstanden. Im Trio mit Benoit Quersin (b) und Jean-Louis Viale (dm) nahm René Utreger (p) am 24. Februar 1955 acht Tracks auf, die als "Joue Bud Powell" (Volume 67) veröffentlicht wurden. Dem mehrfach auf Sammel-CDs vertretenen Alain Goraguer (p) ist die CD "Go-go Goraguer" (Volume 74) gewidmet. Sie enthält Trio-Aufnahmen mit Paul Rovère (b) und Christian Garros (dm) von 1956. Vom Dezember 1970 stammen die Trioaufnahmen, welche Earl Hines (p) mit Larry Richardson (b) und Richie Goldberg (dm) für das "America"-Label machte und die als "In Paris" (Volume 75) neu heraus kamen. Eine Studiosession von Lester Young (ts) mit Jimmy Gourley (g), Jamil Nasser (b) und Kenny Clarke (dm) vom 2. März 1959 erhielt den Titel "Le dernier message de Lester Young" (Volume 77). "Pres" starb knapp zwei Wochen später, am 15. März 1959, in New York. Einem anderen Giganten des Tenorsaxofons ist Volume 79 "In Paris" gewidmet, nämlich Stan Getz. Die CD zeigt Getz mit Gary Burton (vibes), Steve Swallow (b) und Roy Haynes (dm) bei einem Konzert am 13. November 1966 in der Salle Pleyel. Sarah Vaughan (vcl) hielt sich im Juli 1958 in Paris auf, wo "Vaughn And Violins" (Volume 83) entstand. Begleitet wurde sie dabei unter anderem von einem Orchester unter Quincy Jones. "The Swing Machine" (Volume 86) zeigt die Arbeit von Gérard Bandini (ts) vom 30. Mai 1975 mit Raymond Fol (p, celeste), Michel Gaudry (b) und Sam Woodyard (dm). Die Musik des Akkordeonisten Gus Viseur und seines Orchesters füllen die CD "De Clichy à Broadway" (Volume 88). Die Aufnahmen stammen vom Mai 1955 und vom Juni 1962. "Jazz aux Champs-Elysée" (Volume 92) rückt den Pianisten Jack Diéval ins Rampenlicht. Eingespielt wurde die Musik dieser CD im März 1956 (Trio) und im Juni 1957 (Sextett). Max Roach ist mit "Parisian Sketches" (Volume 96) vertreten. Darauf spielt er in Aufnahmen von Anfang März 1960 mit Tommy Turrentine (tp), Julian Priester (tb), Stanley Turrentine (ts) und Bob Boswell (b). Die Trompeter Joe Newman mit Aufnahmen vom Oktober 1956 und Cootie Williams mit solchen vom Januar 1959 teilen sich "Jazz At Midnight" (Volume 101). Volume 104 hiess "Théâtre Des Champs-Elysées" und zeigt Kid Ory (tb, vcl) am 5. Dezember 1956 in Begleitung von Alvin Alcorn (tp), Phil Gomez (cl), Julian Davidson (g), Cedric Haywood (p), Wellman Braud (b) und Kansas Fields (dm). "Sonny Stitt Sits In With The Oscar Peterson Trio" war Volume 105 überschrieben. Die Aufnahmen vom 8. Mai 1959 zeigen Sonny Stitt (as, ts), zusammen mit Oscar Peterson (p), Ray Brown (b) und Ed Thigpen (dm). Zehn Jahre später, im Juni 1969), wurden die Aufnahmen von "Blues" (Volume 106) aufgenommen. Leader der Sessions war Guy Lafitte (ts). Seine Begleiter waren Pierre Cullaz (g), Raymond Fol (p), Henri Texier (b) und Charles Saudrais oder Daniel Humair (dm). Aufnahmen vom November 1971 von Stan Getz mit dem Orchester von Michel Legrand sind auf "Communications '72" festgehalten. Weitere Solisten auf dieser CD, die als Volume 107 erschien, waren neben Getz Eddy Louiss (org) und Christiane Legrand (vcl). Zwei weitere Sessions des Pianisten Sammy Price fanden auf "Good Paree" Platz. Es handelte sich um Volume 108. In der Session vom Februar 1948 waren Georges Hadjo (b) und Kenny Clarke (dm) seine Begleiter, bei jener vom Janduar 1956 Emmett Berry (tp), George Stevenson (tb), Herb Hall (cl), Pops Foster (b) und Freddie Moore (dm, vcl). Ein Gastspiel von George Wein und den The Newport All-Stars vom 22. April 1961 wurde unter dem Titel "Midnight Concert At The Olympia" als Volume 109 nochmals veröffentlicht. Die Newport All-Stars bestanden aus Pee Wee Russell (cl), Ruby Braff (tp), Vic Dickenson (tb), George Wein (p), Jimmy Woode (b) und Buzzy Drootin (dm). 1975 hatte der Pianist Raymond Fol die Solo-LP "Echoes Of Harlem" eingespielt, die als Volume 110 wieder veröffentlicht wurde. "Piano Jazz" (Volume 111) hiess eine Aufnahme eines anderen französischen Pianisten, Maurice Vander. Bei den Aufnahmen von 1955/1956 wurde er von Benoit Quersin (b) und Jacques David (dm) begleitet. Die fünfte Veröffentlichung bzw. Volume 112, die unter dem Titel "Jazz & Cinéma" erschien, enthielt die Musik von Henri Crolla und Hubert Rostaing für die Filme "Cette Sacrée Gamine" (1955) und "Une Parisienne" (1957) sowie jene von Henri Crolla und André Hodeir für "Saint-Tropez Blues" (1960). Der Grossteil von Volume 114 mit dem Titel "At The Alhambra" (2017) war bei einem Auftritt von Duke Ellington und seinem Orchester am 29. Oktober 1958 im Théâtre de l'Alhambra mitgeschnitten worden. Ein Track stammte vermutlich von einem Auftritt vom Tag davor im Théâtre National Populaire. Die erste Veröffentlichung dieses Mitschnitts (Pablo, 2000) war lange nach den Aufnahmen erfolgt. Volume 115 mit dem Titel "Our Man In Paris" (2017) zeigt Dexter Gordon (ts), begleitet von Bud Powell (p), Pierre Michelot (b) und Kenny Clarke (dm), bei einer Studiosession am 23. Mai 1963. Diese war schon früher unter dem selben Titel (Blue Note, 1963) heraus gebracht worden. Volume 116 "The Flip" (2017) war die Wiederveröffentlichung eines gleichnamigen Albums (Blue Note, 1969) von Hank Mobley (ts), das er am 12. Juli 1969 in Paris mit Hilfe von Dizzy Reece (tp), Slide Hampton (tb), Vince Benedetti (p), Alby Cullaz (b) und Philly Joe Jones (dm) aufgenommen hatte. Auf Volume 117 bzw. "Afternoon in Paris" (2017) sind John Lewis (p) und Sacha Distel (g) die Hauptfiguren, begleitet am 4. bzw. 7. Dezember 1956 von Barney Wilen (ts) sowie von Percy Heath (b) und Kenny Clarke (dm) oder von Pierre Michelot (b) und Connie Kay (dm). "Hum!" (2017) war eine Trioaufnahme von Daniel Humair (dm), René Urtreger (p) und Pierre Michelot (b) von Anfang September 1960. Die als Volume 118 wieder veröffentlichten Aufnahmen waren schon damals auf einer LP (Vega, 1960) herausgekommen. "Soul Jazz" (2017) bzw. Volume 119 zeigt das Georges Arvanitas Quintet in der Besetzung Georges Arvanitas (p), François Jeanneau (ts), Bernard Vitet (flh), Michel Gaudry (b) und Daniel Humair (dm). Es handelte sich um die Wiederveröffentlichung einer LP (Columbia, 1961). Volume 121 mit dem Titel "Et Voilà" (1994) zeigt Eddie Barclay und sein Orchester zusammen mit dem Arrangeur Quincy Jones in Aufnahmen vom Mai 1957 bis Januar 1958. Volume 122 mit dem Titel "Hard Bop" (2017) enthielt Aufnahmen von Roger Guérin Quintets und der Art Farmer New Jazz Stars. Die CDs wurden auch zu teils üppigen CD-Boxes zusammengefasst. "Jazz In Paris (Volumes 1-76)" (2001) umfasste die ersten 76 CD in dieser Reihe. Die Fortsetzung war 25 CD stark und hiess "Jazz In Paris (Volumes 77-101)" (2003). Auch eine Reihe von 3-CD-Boxes enthielten Aufnahmen, die auf den Einzel-CDs schon veröffentlicht worden waren. Unter dem Titel "Jazz In Paris Remixed" (2007) wurden auf einer CD bzw. einer DVD Remixes von zehn Tracks aus verschiedenen CD veröffentlicht. Darunter befanden sich auch zwei Versionen von "Ascenseur Pour L'échafaud" von Miles Davis sowie Titel von Louis Armstrong, Art Blakey, Pierre Michelot, Rayymond Fol, Chet Baker, Art Simmons, Serge Gainsbourg und Barney Wilen. Die Remixes stammten von Nicolas Repac, Pierre Audétat und Stade, Daniel Yvinec, VV alias Renaud Létang und Jason Beck, Jeff Sharel, Pole, Art Konik, Chris Bowden und Soy Bean. Ab 2003 erschienen in der so genannten "Hors-série" weitere "Jazz in Paris"-Aufnahmen, jeweils in Form einer Doppel-CD. Sacha Distel füllt mit Aufnahmen von 1954 bis 1968 Volume 01 mit dem Titel "Jazz Guitarist". Volume 02 heisst "The Complete Philips Recordings" und zeigt das Schaffen von Bill Coleman (tp) in den Jahren 1951/1952 auf. Volume 03 dokumentiert Aufnahmen des Tenorsaxophonisten und Bandleaders Jean-Claude Fohrenbach aus den Jahren 1954 bis 1978. "Afterblue" war Volume 05 betitelt. Es enthielt das gleichnamige, 1998 eingespielte Soloalbum von Alain Jean-Marie von sowie das Trioalbum "Lazy Afternoon" mit Gilles Naturel (b) und John Betsch (dm) von 1999. Volume 06 mit dem Titel "Anthropology" ist der Anachronic Jazz Band gewidmet, die in Liveaufnahmen aus den Jahren 1976 bis 1979 zu hören ist. Volume 07 existiert nicht. Volume 08 "Paris-New York" bringt weitere Aufnahmen von Rhoda Scott (org) in Form von drei Alben, die zwischen 1968 und 1976 erschienen waren. Ebenfalls drei Alben wurde als Volume 09 unter dem Titel "Complete Riviera Recordings" wieder veröffentlicht. Diese stammten von Ivan Jullien (tp) und stammten aus den Jahren 1966 bis 1971. Volume 10 mit Musik von Boulou Ferré war mit "Complete Barclay Recordings" überschrieben. Die Doppel-CD enthielt Musik und EPs und von zwei LPs aus den Jahren 1963 und 1964. Volume 11 trug den Titel "Cordes et Lames" und enthält Musik von Dominique Cravic (g), Didier Roussin (g) und Francis Varis (acc) in unterschiedlichen Zusammensetzungen. 09/23

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