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- Blossom Dearie
Amerikanische Jazz-Sängerin und -Pianistin, geboren am 28. April 1924 in East Durham, New York. Als Kind lernte sie klassisches Klavierspiel und wandte sich erst als Jugendliche dem Jazz zu. Nach Abschluss der Highschool zog Dearie nach New York City, wo sie ihre musikalische Heimat fand. In den 1940er Jahren sang sie dort in mehreren Jazz-Bands wie den Blue Flames und den Blue Reys. Erste Aufnahmen machte sie Ende der 1940er Jahre als Sängerin der Gruppen The Five Bops und Al Haig Sextet. 1952 zog sie nach Paris und gründete dort die Band Les Blue Stars, mit denen sie Titel in englischer und französischer Sprache aufnahm und aus denen später die Swingle Singers entstanden. 1954 gelang ihr mit einer französischen Interpretation des Titels "Lullaby of Birdland" in Frankreich ein Hit. 1956 kehrte sie in die USA zurück und erhielt einen Schallplattenvertrag bei "Verve Records", wo bis 1960 sechs Alben erschienen, die sie als Pianistin und Sängerin zeigten. Begleitet wurde sie unter anderem von Herb Ellis, Kenny Burrell oder Mundell Lowe (g), Ray Brown (b) sowie Ed Thigpen oder Jo Jones (dm). Auf einer dieser "Verve"-Alben liess sich sie von Russell Garcia And His Orchestra begleiten. Ihr Mann, der Flötist und Tenorsaxophonist Bobby Jaspar (1926-1963), machte bei einer dieser Aufnahmen ebenfalls mit. Die Aufnahmen für dieses Label wurden später in Form der 3-CD-Box "The Complete Verve Albums 1957-1961" (Not Now, 2013) zusammengefasst. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden für diverse Label viele weitere Alben mit oder ohne Bobby Jaspar. Typisch für ihre Musik war ihre hohe, mädchenhafte Stimme, ein Stil, den sie konsequent pflegte. In den 1970er-Jahren liess ihre Popularität nach. Um dem entgegenzusteuern, gründete sie 1974 ihr eigenes Label "Daffodil", auf dem sie bis in die 1980er-Jahre weitere Alben und Compilations veröffentlichte. Dazu trat sie weiterhin in Varietés in New York auf. Von Blossom Dearie oder ihren Gruppen Blossom Dearie And Her Tootin' Combo und Blossom Dearie Trio erschienen an die 40 Alben und rund 30 Compilations. Umfangreichere Wiederveröffentlichungen waren die 4-CD-Sets "The Complete Recordings 1952-62" (Enlightenment, 2014), "Eight Classic Albums" (Reel To Reel, 2019) und "The Early Years Collection 1948-60" (Acrobat, 2022). Das Boxset "Discover Who I Am: The Fontana Years, London 1966–1970" (Universal und Mercury, 2023) enthielt auf vier CDs vier Alben, je mit zusätzlichem Material, sowie zwei weitere CDs mit bisher noch nie veröffentlichten Aufnahmen. Blossom Dearie starb am 7. Februar 2009 im Alter von 84 Jahren in Greenwich Village, New York City. 09/23
- Rhoda Scott
Amerikanische Hard Bop und Soul Jazz-Organistin, geboren am 3. Juli 1938 in Dorothy, New Jersey. Als Tochter eines Pastors verbrachte Scott den grössten Teil ihrer Kindheit in den Kirchen, in denen ihr Vater angestellt war und wo sie das Orgelspiel erlernte. Sie wurde Organistin bei den Jugend- und Gospelchören in der Kirche ihres Vaters oder in anderen Kirchen. Später studierte Scott klassisches Klavier. Sie konzentrierte sich aber auf die Orgel und erwarb den Masterabschluss für Musiktheorie an der Manhattan School of Music. Während dieser Zeit wurde sie von einem Chormitglied gebeten in einer kleinen Band als Jazzpianistin mitzuwirken. Unter der Bedingung. Orgel anstatt Klavier zu spielen, erklärte sie sich einverstanden. Sie begann, die Kirchenorgeln barfüssig zu spielen und erhielt den Beinamen "The Barefoot Lady". Sie wurde von Count Basie entdeckt, der sie für seinen Club in Harlem engagierte. Mit Joe Thomas (ts, fl, vcl) und Bill Elliot (dm, vcl) nahm sie als The Rhoda Scott Trio ihre ersten Schalltplatten, die LPs "Hey, Hey, Hey" (Tru-Sound, 1962) und "Live!! At The Key Club" (Tru-Sound, 1963) auf. 1967 zog sie nach Frankreich, wo der Erfolg weit grösser war als in den USA. Sie trat im Pariser "Olympia" auf und stand mit vielen Grössen wie Ray Charles, George Benson, Ella Fitzgerald, Kenny Clarke und Gilbert Bécaud auf der Bühne. Mit "A L'Orgue Hammond" (RSB, 1969) konnte sie dort ein erstes Album veröffentlichen. Begleitet wurde sie von Daniel Humair (dm). Beim französischen Label "Barclay" erschienen in der Folge einige weitere LPs in der Reihe "A L'Orgue Hammond" sowie bis Anfang der 1980er Jahre viele weitere Alben. Zusammen mit Veröffentlichungen unter den Gruppennamen Rhoda Scott & Friends, Rhoda Scott Lady Quartet und The Rhoda Scott Trio kamen so über 40 Alben zusammen. Dazu erschienen mehrere Compilations oder Reissue-Pakete. 09/23
- Bernard Lubat
Französischer Pianist, Vibraphonist, Schlagzeuger, Bandleader und Festivalveranstalter, geboren am 12. Juli 1945 in Uzeste. Schon als Fünfjähriger begleitete er seinen Vater, den Trompeter Alban Lubat, bei Tanzveranstaltungen und Festen auf dem Akkordeon. Ab 1957 studierte er am Konservatorium von Bordeaux Klavier, wo er das Schlagzeugspiel, den Jazz und Milt Jackson entdeckte. 1963 beendete er seine musikalischen Studien am Konservatorium von Paris mit einem ersten Preis im Fach Perkussion. Ab 1965 spielte er im Orchester von Jef Gilson, wo er auf Michel Portal, Bernard Vitet, François Jeanneau, Jean-Louis Chautemps, Henri Texier und andere für den neuen französischen Jazz später wichtige Musiker traf. Mit Jean-Luc Ponty und Martial Solal trat er als Vibraphonist auf, mit Stan Getz als Schlagzeuger. Später wurde er Mitglied der Gruppe Les Double Six, begleitete viele französischen Chansonstars im Studio und arbeitete auch für Luciano Berio. Zwischen 1969 und 1973 musizierte er hauptsächlich an der Seite von Eddy Louiss und René Thomas. Seine erste Aufnahme unter eigenem Namen hiess "Vibraphone" (Tele Music, 1969) und stellte ein 10"-Minialbum dar, auf dem Lubat als Vibraphonist, möglicherweise begleitet von weiteren Musikern, Stücke zwischen Latin und Jazz spielte. Auf den Split-LPs "Creative Pop" und "More Creative Pop" (beide International Music Label, 1971) fanden sich Musik von Lubat, Claude Engel, Teddy Lasry, Michel Colombier oder Gérard Lévêque für Filme oder Trickfilme. Als Bernard Lubat And His Mad Ducks nahm er mit Claude Engel (g), Eddy Louiss (org, vcl), Francis Darizcuren (e-b) und anderen ein gleichnamiges Jazz/Prog Rock-Album (Les Disques Pierre Cardin und Disc'Az, 1971) auf. Von der fast gleich besetzten Lubat, Louiss, Engel Group mit Marc Bertaux (e-b) als vierter Musiker kam "Live At Montreux 72" (Les Disques Pierre Cardin und Disc'Az, 1972) heraus. "Vibrations" (Tele Music, 1972) und "Vibrations - Volume 2" (Tele Music, 1975) enthielt weitere Soundtrack-Musik zwischen Jazz und Easy Listening. "Café L'Estaminet" (Musica, 1976) war einerseits seine erste Soloaufnahme und andererseits sein erstes Album, auf dem Lubat (p, synth, clavinet, acc, melodica, g, b, dm, perc, foghorn) frei improvisierte. 1977 gründete er gleichzeitig sein Festival Uzeste Musical sowie seine Compagnie Bernard Lubat bzw. die Compagnie Lubat Dé Gasconha, die in der Besetzung Lubat (synth, p, acc, melodica, dm, vcl), André Minvielle (sampl, perc, vcl) und Patrick Auzier (tb, voice) das Album "Scatrap Jazzcogne" (Labeluz, 1994) aufnahm. Zudem erschienen erste Free Jazz-Gruppenaufnahmen. Der Mitschnitt eines Auftritts 1976 von Lubat (p, perc) mit Michel Portal (as, ts, band, bcl, cl), Léon Francioli (b, tb) und Beb Guérin (b) wurde auf der LP "Chateauvallon 76" (L'Escargot, 1979) dokumentiert. Mit Hervé Bourde (as, ts, fl) und Barre Phillips (b) entstand "Engatsse!" (Marge, 1979). "L'Idiome Sandwich - Chansons Swing" (Le Chant Du Monde, 1985) war dazwischen eine Aufnahmen zwischen Pop, Chanson und Jazz, realisiert zusammen mit Hilfe von Thierry Farrugia (sax), Patrick Auzier (tb, perc) und Francis Lassus (dm, perc). Vom Trio Maurice Vander (p), Pierre Michelot (b) und Lubat (dm, melodica) erschienen zwei eher traditinelle Jazz-Aufnahmen. Es waren dies eine titellosene LP (Owl, 1985) und die CD "Nougaro Sans Paroles" (Sergent Major Company, 2000). "Conversatoire: Musique Jazzcognitive Alternaïve" (Labeluz, 1999) hiess Lubats erste Solopiano-Aufnahme. Eddy Louiss (org), Maurice Vander (p) Luigi Trussardi (b) und Lubat (dm) waren Co-Leader auf "Ô Toulouse... - Hommage À Claude" (Futur Acoustic, 2004). Es handelte sich dabei um eine weitere Claude Nougaro"-Hommage. Davon erschien mit "Live À FIP - Hommage À Claude Ô Toulouse..." (Futur Acoustic, 2005) auch eine Liveversion. "Vive L'Amusique" (Labeluz, 2005) hiess eine weitere Solopiano-Aufnahme, von der später auch eine DVD-Version (La Seine TV, 2012) erschien. Im Duo mit Louis Sclavis (cl, sax) nahm Bernard Lubat (p, dm, vcl) die DVD "imProvista" (Labeluz, 2006) und die CD "Impuls" (Cristal, 2018) auf. "Chansons Enjazzées" (Labeluz, 2008) und "Improvisions" (Cristal, 2015) waren zwei weitere, sehr unterschiedliche Soloeinspielungen. Die zweite CD war 2014 und 2015 am eigenen Uzeste-Festival aufgenommen worden, wo auch die CD-ROM "Improvisations (Uzeste 10 Mai 2015)" (Cristal, 2015) mitgeschnitten wurde. Unter dem Namen von Lubat sowie von Lubat als Leader oder Co-Leader von Gruppen wie Bernard Lubat And His Mad Ducks, Bernard Lubat Quartet, Compagnie Lubat Dé Gasconha, La Compagnie Bernard Lubat, Louiss, Engel Group und Percussion Experience erschienen im Laufe der Jahre rund zwei Dutzend Alben. Lubat war Mitglied des Ensembles Musique Vivante von Diego Masson, der Ivan Jullien Big Band, des Vokalensembles Les Double Six von Mimi Perrin, des Stan Getz Quartets, des Swing Strings System und des The Jef Gilson Nonets. Er war zudem auf Aufnahmen von Musikern und Bands wie The Swingle Singers, André Hodeir, Barney Kessel, Claude Nougaro, Eddy Mitchell, Gilbert Bécaud, Charles Aznavour, Beñat Achiary, Jean-Luc Ponty und vielen anderen zu hören. 09/23
- Eddy Louiss
Französischer Jazz-Organist, Pianist und Sänger, geboren am 2. Mai 1941 in Paris als Édouard Louise. Seine Mutter war eine Pianistin. Sein Vater, ein Trompeter aus Martinique, machte ihn mit der Musik der Karibik und dem Jazz vertraut. Er lernte durch seine Eltern das Trompeten- und Klavierspiel und spielte als Jugendlicher in der Band seines Vaters sowie in einer Teenagerband. Er studierte am Pariser Konservatorium und spielte in den 1960er Jahren nebenbei in verschiedenen Pariser Jazzclubs. Als Sänger war er neben Mimi Perrin, Roger Guérin, Ward Swingle und Christiane Legrand bis 1963 Mitglied der Gruppe Les Double Six, die er auf einer Kanada-Tournee auch erstmals auf der Orgel begleitete. Als Mitglied von Les Double Six und des Daniel Humair Soultets sowie als Begleiter von Claude Nougaro und Serge Gainsbourg kam er Anfang der 1960er Jahren zu ersten Aufnahmen. Die 7"-EP "Le Climb" (Vega, 1962) war seine erste eigene Aufnahme. Seine Begleiter waren Pierre Cullaz (g), Léo Petit (e-b) und/oder Charlie Blareau (b), Michel Babault (dm) und Emile Serré (perc). Mitte der 1960er Jahre trat Eddy Louiss als Organist mit Johnny Griffin, Art Taylor, Bill Coleman, Dizzy Gillespie und Stan Getz auf und arbeitete als Studiomusiker. Mit Daniel Humair (dm) und Jean-Luc Ponty (vio) bildete er das Trio HLP, von dem ab 1968 mehrere Aufnahmen erschienen, teilweise auch noch in den 1990er Jahren. Ende der 1960er Jahre gehörte er neben Barney Kessel zum Trio von Kenny Clarke. In diese Zeit fiel auch sein erstes eigenes Album "Eddy Louiss" (Barclay, 1968), das er mit Hilfe von Luigi Trussardi (b) und Jean Louis Viale (dm) eingespielt hatte. Für ein Stück wurde Yvan Jullien (tp) beigezogen. Nach zweijährigen Studien an der Elfenbeinküste und fast vierjähriger Konzertabstinenz gab Louiss im Dezember 1979 wieder einmal ein Konzert in Paris. In den 1980er Jahren tourte er mit der eigenen Bigband Multicolor Feeling durch Europa. Louiss starb am 30. Juni 2015 im Alter von 74 Jahren in Poitiers, Poitou-Charentes. Unter seinem Namen sowie als Leader oder Co-Leader von Bands wie Eddy Louiss Trio, Eddy Louiss Trio & Fanfare oder Lubat, Louiss, Engel Group erschienen an die 30 Alben. Die 5-CD-Box "D'Un Jour A L'Autre ..." (Tempo111, 2009) enthielt fünf Alben, die Louiss zwischen 1979 und 1992 veröffentlicht hatte. Er arbeitete auch mit Albert Mangelsdorff, John Surman, Stéphane Grappelli, René Thomas, Benny Waters, Jef Gilson, Boulou Ferré, Richard Galliano und Bernard Lubat zusammen und war auf einem Album der Art Rock/Psychedelic Rock-Band Gong zu hören. Er begleitete Henri Salvador, Michel Colombier, Barbara, Charles Aznavour und Jane Birkin. 09/23
- Michel Legrand
Französischer Orchesterleiter, Jazz-Pianist, Arrangeur Komponist, geboren am 24. Februar 1932 in Paris. Sein Vater Raymond Legrand war Leiter eines Varieté-Orchesters, das Musiker wie Édith Piaf und Maurice Chevalier begleitete. Michel Legrand schloss sein Studium 1952 mit 17 Jahren am Conservatoire de Paris, unter anderem bei Nadia Boulanger, ab. Im selben Jahr arrangierte er ein Streicheralbum für Dizzy Gillespie und begleitete Maurice Chevalier auf einer USA-Tournee. Ende der 1950er Jahre wandte er sich verstärkt der Filmmusik zu. Mit seinen Soundtracks für Hollywood-Filme kam er zu Weltruhm. Gesamthaft schrieb er die Musik zu etwa 200 Kino- und Fernsehfilmen. Zwölfmal wurde er für einen Oscar nominiert, dreimal konnte er einen entgegennehmen.17 Mal wurde er für den Grammy nominiert und fünfmal ausgezeichnet. Dazu wurden ihm Dutzende weiterer Preise und Ehrungen zuteil. Als Jazzpianist arbeitete er mit Django Reinhardt, Stéphane Grappelli, Donald Byrd, John Coltrane, Ben Webster, Sarah Vaughan, Gerry Mulligan, Phil Woods Jon Faddis, Ron Carter, Grady Tate, Zoot Sims, Phil Woods, Ray Brown, Shelly Manne, Bud Shank, Oscar Peterson und Toots Thielemans. Miles Davis zog ihn für die Arbeiten für das Album "Dingo" (Warner, 1991) bei. Jahrzehntelang arbeitete er mit Barbra Streisand zusammen. Daneben trat Michel Legrand auch als Dirigent und Pianist mit Werken von klassischen Komponisten auf. Er dirigierte oder interpretierte Werke von Erik Satie, Gabriel Fauré, Aaron Copland, Conlon Nancarrow, John Cage, George Gershwin, Leonard Bernstein und anderen. Dazu komponierte er auch selber klassische Werke. 2013 legte Michel Legrand seine Autobiographie "Rien de grave dans les aigus" (Éditions du cherche midi) vor. Allein unter seinem Namen erschienen fast 200 Alben und über 150 Singles oder EPs. Dazu kamen weitere Aufnahmen seiner Gruppen Michel Legrand & Co., Michel Legrand Big Band, Michel Legrand Et Sa Grande Formation, Michel Legrand Et Ses Rythmes, Michel Legrand Et Son Ensemble, Michel Legrand Et Son Orchestre, Michel Legrand Et Son Trio, Michel Legrand Quintet, Michel Legrand Sextet, Michel LeGrand Trio, Orchestre Symphonique Direction Michel Legrand und The Michel Legrand Strings. Legrands Werk wurde auf vielen Compilations dokumentiert. Breit deckte das 4-CD-Set "La Musique Au Pluriel/Music In The Plural" (EmArcy, 2012) sein Schaffen ab. Die Einzel-CDs waren mit "Vocal", "Jazz", "Cinéma" und "Michel Legrand, Piano - Catherine Michel, Harpe" überschrieben. Noch umfassender wurde seine Arbeit auf der 15-CD-Box "Anthology" (EmArcy, 2013) dargestellt. Weitere umfangreichere Compilations waren die 4-CD-Sets "Le Cinéma De Michel Legrand" (EmArcy, 2005), "Around The World" (The Intense Media, 2012), "Six Classic Albums" (Reel To Reel, 2016) oder die 5-CD-Box "Hier & Demain" (Decca, 2022). Michel Legrand starb am 26. Januar 2019 im Alter von 86 Jahren in Neuilly-sur-Seine. 09/23
- Fleetwood Mac – The Blues Years
Englische Blues Rock-, später Pop Rock-Formation, gegründet im Juli 1967 von Peter Green (g), Mick Fleetwood (dm), John McVie (e-b) und Jeremy Spencer (vcl, g). Green und McVie, hatten zuvor bei John Mayall und dessen Bluesbreakern gespielt. Vor allem McVie war ein Bluesbreaker der ersten Stunde gewesen. Er hatte er der Band seit deren Gründung 1963 angehört und ist auf sämtlichen frühen Aufnahmen, vor allem auf den beiden ersten Alben "John Mayall Plays John Mayall" (Decca, 1965) und "Bluesbreakers With Eric Clapton" (Decca, 1966) zu hören. Peter Green stiess 1966 als Nachfolger von Eric Clapton, der mit Jack Bruce (e-b) und Ginger Baker (dm) Cream gründete, zu den Bluesbreakern. Green bildete zusammen mit McVie (e-b) und Aynsley Dunbar (dm) Mayalls Begleiterband auf dessen dritter LP "A Hard Road" (Decca, 1967). Auf "Crusade" (Decca, 1967) machte Green dem späteren Rolling Stone Mike Taylor Platz. Auch Mick Fleetwood hatte zeitenweise zur Band von John Mayall gehört, ohne dass er bei Aufnahmen dabei war. In der Besetzung Green, Fleetwood, McVie, Spencer und teilweise auch Bob Brunning (e-b) entstand das Debutalbum "Peter Green's Fleetwood Mac" (Blue Horizon, 1968), das Platz 4 der englischen Albumcharts erreichte und es auch knapp in die Billboard 200 schaffte. Ohne Brunning, dafür aber mit Johnny Almond (ts), Duster Bennett (hca), Steve Gregory, Dave Howard und Roland Vaughan (sax) sowie Christine Perfect (vcl) als Gäste entstand im selben Jahr die zweite LP "Mr. Wonderful" (Blue Horizon, 1968), in England ein weiteres Top-10-Album. Fleetwood Mac war gut genug, um auch als Backingband von US-Bluesmusikern zu dienen. Mit Eddie Boyd (p, vcl) nahm die Gruppe, ohne Spencer, "7936 South Rhodes" (Blue Horizon, 1968) auf. Danach entstand eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen mit amerikanischen Bluesmusikern. Am 4. Januar 1969 kam es in den Chess Ter-Mar Studios in Chicago zu einer Begegnung von Fleetwood Mac mit Buddy Guy (g), "Honey Boy" Edwards (g), Walter "Shakey" Horton (hca), Otis Spann (p), Willie Dixon (b), J.T. Brown (ts) und S.P. Leary (dm). Die Aufnahmen erschienen auf der Doppel-LP "Blues Jam At Chess" (Blue Horizon, 1969) oder auf den Einzel-LPs "Blues Jam In Chicago - Volume One" (Blue Horizon, 1969) und "Blues Jam In Chicago - Volume Two" (Blue Horizon, 1970). Die Stimmung zwischen Fleetwood Mac und vor allem Otis Spann war so gut, dass die Band und der Pianist anschliessend in den Tempo Sound Studios in New York City weitere gemeinsame Aufnahmen machten, die unter dem Titel "The Biggest Thing Since Colossus" (Blue Horizon, 1969) veröffentlicht wurden. Fleetwood Mac bestand dabei aus Peter Green und Danny Kirwan (g) und John McVie (e-b). An Stelle von Mick Fleetwood sass wie teilweise schon in Chicago S.P. Leary am Schlagzeug, der sonst Muddy Waters, James Cotton, T-Bone Walker, Lowell Fulson, und Howlin' Wolf begleitete. 1969 veröffentlichte Fleetwood Mac auch eigene Alben. In der Besetzung Peter Green (vcl, g, hca, b, perc, cello), Danny Kirwan (g, vcl), John McVie (e-b) und Mick Fleetwood (dm) entstand "Then Play On" (Reprise, 1969). Jeremy Spencer war nur teilweise als Pianist zu hören. In England schaute mit Platz 6 erneut eine Top-10-Platzierung heraus und in den Billboard 200 in den USA schaffte es das Album auf Platz 109. Mit "English Rose" (Epic, 1969) erschien fir erste, für den US-Markt zusammengestellte Compilation. Wenige Monate später kam mit "The Pious Bird of Good Omen" (Blue Horizon, 1969) eine weitere Compilation heraus. Beide enthielten die ersten Single-Hits der Band: "Black Magic Woman" (Blue Horizon, 1968), später ein Hit für Santana, hatte 1968 als Non-Album-Single Platz 37 der UK-Charts belegt, der Instrumental-Track "Albatross" (Blue Horizon, 1968), der ebenfalls auf keiner LP zu finden war, bescherte der Band in ihrer Heimat sogar einen Nummer-1-Hit. Ebenfalls auf keinem Album waren "Man Of The World" (Immediate, 1969) und "Oh Well" Reprise, 1969) veröffentlicht wurden. Diese Singles erreichten beide Platz zwei in den UK-Charts. Mit "The Green Manalishi (With the Two Prong Crown)" (Reprise, 1970) hatte die Band in jener Zeit eine weitere Top-10-Single. Auch sie stammte nicht von einem Album. Am 28. Mai 1970 kehrte Peter Green der Band den Rücken, um eine Karriere als Solo-Künstler einzuschlagen. Für die erste LP ohne Green, "Kiln House" (Reprise, 1970), kam John McVie's Frau Christine McVie (key, vcl) in die Band. Der Rest mit Spencer, Kirwan, McVie und Fleetwood blieb unverändert. "Kiln House" war mit Platz 39 das chartsmässig bisher am schlechtesten platzierte Album in England, mit Platz 69 in den Billboard 200 das bisher erfolgreichste. Christine McVie hatte, noch als Christine Perfect, mit Stan Webb (g, vcl), Andy Sylvester (e-b) und Dave Bidwell (dm) ab 1965 die erste Ausgabe der Blues-Rock-Band Chicken Shack gebildet, welche zu jener Zeit ihre ersten beiden LPs "Forty Blue Fingers" (Blue Horizon, 1968) und "O.K. Ken" (Blue Horizon, 1969) eingespielt hatte. Chicken Shack hatte damals mit der Cover-Version von Etta James "I'd Rather Go Blind" (Blue Horizon, 1969) auch einen Single-Hit. Dann verliess Jeremy Spencer mitten in der Tournee zu "Kiln House" eines Tages in Los Angeles Fleetwood Mac und schloss sich einer Sekte an. Er spielte in diesem Umfeld eine Reihe von Alben unter seinem Namen ein. Ab Anfang der 1970er Jahre wurde die Musik von Fleetwood Mac mit dem Zuzug des Amerikaners Bob Welch (g, vcl) immer poppiger. Von der Blues Rock-Phase von Fleetwood Mac erschienen im Laufe der Jahre mehrere weitere Live-Alben sowie mehrere Compilations, welche Teile oder die gesamte Karriere der Band abdeckten. Die Doppel-CDs "The Vaudeville Years" (Receiver, 1998) und "Show-Biz Blues" (Reciever, 2001) enthielten Outtakes und bis dahin noch nie veröffentlichtes Material aus der Anfangszeit, das heisst aus den Jahren 1968 bis 1970. Sechs CD stark war "The Complete Blue Horizon Sessions 1967–1969" (Blue Horizon, 1999). Es handelte sich um Wiedervereöffentlichungen der ersten LPs inklusive der beiden "Blues Jam in Chicago"-Alben. "Jumping At Shadows - The Blues Years" (Indigo, 2002) bildete eine Sammlung von Alternate Takes, Outtakes sowie weiterem vorher noch nie veröffentlichtem Material aus den ersten drei Fleetwood Mac-Alben.Dazu kamen Aufnahmen, welche Green als Gastmusiker der Burning Sunflower Blues Band gemacht hattee. Die Musik dieser Doppel-CD entstand in den Jahren 1967 bis 1970 und dürfte zum Teil indentisch sein mit den beiden erwähnten "Receiver"-Doppel-CDs. 09/23 Siehe auch: Fleetwood Mac – The Pop Years
- Jeremy Spencer
Englischer Blues Rock-Sänger und Gitarrist, geboren am 4. Juli 1948 in Hartlepool, County Durham. Entdeckt wurde er vom Produzenten und Labelbesitzer Mike Vernon bei einem Auftritt mit der Band The Levi Set Blues in Birmingham. Obwohl Vernon keine Zukunft für den Rest der Band sah, war er von Spencers Slide-Gitarrenspiel beeindruckt. Er vermittelte ihn an Peter Green (g) weiter, der daran war eine eigene Band auf die Beine zustellen. Bald danach fingen Green und Spencer an, mit dem Schlagzeuger Mick Fleetwood und dem Bassisten Bob Brunning zu proben. Daraus wurde eine Gruppe, die sich zuerst Peter Green’s Fleetwood Mac und später Fleetwood Mac nannte. Spencers hatte die Fähigkeit, Elmore James oder andere nachzuahmen. Spencer war auf den ersten beiden Fleetwood Mac-Alben zu hören, durfte aber zum dritten reinen Fleetwood Mac-Album "Then Play On" (Reprise, 1969) nur eine kleine Klavier-Passage in einem Song beisteuern. Mit "Jeremy Spencer" (Reprise, 1970) spielte er mit Hilfe von mehreren Fleetwood Mac-Mitgliedern ein Album mit Songs im Stile der 1950er Jahre ein. Nach "Kiln House" (Reprise, 1970), einem weiteren Fleetwood Mac-Album, verliess Spencer die Gruppe in Los Angeles mitten in einer Tournee und schloss sich der Sekte Children of God an. Sein Nachfolger bei Fleetwood Mac wurde der Amerikaner Bob Welch, der die Gruppe weg vom Blues Rock hin zum westcoast-geprägten Country-Rock bzw. Pop führte. Mit Musikern aus der Chldren Of God-Sekte spielte Spencer sein zweites Album "Jeremy Spencer and the Children" (Columbia, 1972) ein. 1975 kehrte er nach London zurück und formierte mit Sekten-Mitgliedern eine neue Band mit dem Namen Albatross. Unter dem Bandnamen Jeremy Spencer Band erschien "Flee" (Atlantic, 1979). Im Umfeld seiner Sekte entstanden unter dem Bandnamen Family Of Love weitere Aufnahmen, bei denen Spencer mitmachte. Auch unter seinem eigenen Namen gab Spencer bis dato mehr als ein Dutzend Alben heraus. 09/23
- Eric Clapton als Mitglied von Gruppen
Englischer Rock-Gitarrist, Singer/Songwriter und Bandleader, geboren am 30. März 1945 in Ripley, Surrey. Seine Mutter Patricia Molly Clapton war bei seiner Geburt 16 Jahre alt. Sein Vater war der in England stationierte 24-jährige kanadische Soldat Edward Walter Fryer, der bei der Geburt das Land bereits wieder verlassen hatte. Als nichteheliches Kind wuchs Clapton bei seinen Grosseltern mütterlicherseits auf. Clapton brach ein Kunststudium an der Londoner Kingston University nach kurzer Zeit ab, um sich im Januar 1963 im Alter von 17 Jahren seiner ersten Band, The Roosters, anzuschliessen. Dort lernte er Tom McGuinness kennen, mit dem er sich im August 1963 der Gruppe Casey Jones & The Engineers anschloss. Im Oktober 1963 wurde Clapton Gitarrist bei The Yardbirds, wo er Anthony "Top" Topham ablöste und zu seinen ersten Aufnahmen kam. Mit "For Your Love/Got To Hurry" (Columbia, 1965) hatten die Yardbirds damals einen Top-3-Hit in England. Sie traten damals auch gemeinsam mit Sonny Boy Williamson II (hca, vcl) auf. Weil die Yardbirds zu stark in Richtung Pop abdrifteten, schloss sich Clapton im April 1965 den Bluesbreakers von John Mayall an und kam dort zu weiteren Aufnahmen. Dazwischen, Anfang 1966, gründete Clapton mit Eric Burdon (vcl), Ben Palmer (p), Paul Jones (hca), Jack Bruce (e-b) und Pete York (dm) die kurzlebige Blues-Formation The Powerhouse. Aufnahmen davon kamen nicht heraus, aber drei im März 1966 eingespielte Tracks erschienen auf dem Sampler "What's Shakin'" (Elektra, 1976). Mitte 1966 verliess Eric Clapton die Bluesbreakers und formierte mit Jack Bruce (e-b, vcl) und Ginger Baker (dm), die beide zuvor bei der Graham Bond Organization gespielt hatten, Cream, die erste Supergroup der Rockmusik. Cream war erfolgreich, löste sich aber 1986 nach Differenzen zwischen Bruce und Baker auf. Im März 1969 gründete Clapton mit Steve Winwood (org, p, vcl), Rick Grech (e-b, vio) und seinem Cream-Kollegen Ginger Baker (dm) die kurzlebige Supergruppe Blind Faith, die sich nach einem Album und einer Tournee auflöste. Clapton arbeitete in jener Zeit mit George Harrison und bei einem Harrison-Titel "While My Guitar Gently Weeps" auf dem weissen Album (Apple, 1968) mit den Beatles selber zusammen. Dazu wurde er Mitglied der Plastic Ono Band von John Lennon, einem anderen Beatles-Mitglied. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde er auch für Aufnahmen von Aretha Franklin, Jackie Lomax, Marta Velez, Doris Troy, King Curtis, Jesse Ed Davis, Stephen Stills, Yoko Ono, The Crickets, Dr. John, Howlin' Wolf, Bobby Whitlock, Steve Winwood, Duane Allman, Buddy Guy & Junior Wells und anderen dazugeholt. Dazu schloss er sich der R&B/Soul-Gruppe Delaney & Bonnie an und stellte seine erste eigene, wenn auch kurzlebige Gruppe Derek & The Dominos auf die Beine die mit "Layla/Bell Bottom Blues" (Polydor, 1972) einen Top-10-Hit in England hatten. In dieser Zeit verfiel er den Drogen und wurde heroinsüchtig. Mit "Eric Clapton" (Polydor, 1970) legte er sein erstes Album unter eigenem Namen vor. Danach folgten 20 weitere Alben unter seinem Namen, dazu 15 Live-Mitschnitte, 21 offizielle Compilations, sieben Soundtrack-Alben und sechs Veröffentlichungen mit anderen Co-Leadern (siehe Eric Clapton in eigenen Aufnahmen). Gesamthaft verkaufte Eric Clapton 280 Millionen Schallplatten weltweit. Nach seinen ersten Aufnahmen unter eigenem Namen machte er auch bei Sessions für Freddie King, Ringo Starr, Paul McCartney, Kinky Friedman, Roger Daltrey, Claudia Cardinale, Rick Danko, The Band, Ronnie Lane, John Martyn, Phil Collins, Gary Brooker, Corey Hart, Roger Waters, Christine McVie, Otis Spann, Bob Geldof, Frank Zappa, Lionel Richie, Tina Turner, Sting, Buckwheat Zydeco und Bob Dylan mit. Weitere musikalische Spuren hinterliess er auf Aufnahmen von Jim Capaldi, Carole King, Leon Russell, Randy Crawford, Michael Kamen, U2, Rolling Stones, Zuccero, Richie Sambora, Lamont Dozier, Jeff Beck, Elton John, David Sanborn, Ray Charles, Kate Bush, Carl Perkins, Taj Mahal, Clarence "Gatemouth" Brown, B.B. King, Howlin' Wolf, John Lee Hooker, Buddy Guy, Bill Wyman's Rhythm Kings, Fleetwood Mac, Mary J. Blige, Felix Pappalardi, Sheryl Crow, Santana, Jimmy Page, Carl Perkins, Mark Knopfler, Bruce Hornsby, Brian Wilson, Rod Stewart, Marcus Miller, Hubert Sumlin, Tony Joe White, Dave Mason, Canned Heat und vielen anderen. 09/23
- Derek & The Dominos
Britisch-amerikanische Blues Rock-Supergruppe, entstanden 1970 auf Initiative des englischen Gitarristen Eric Clapton. Dieser war davor schon Mitglied der Supergruppen Cream und Blind Faith gewesen und hatte bei The Yardbirds, John Mayall und kurz davor bei Delaney & Bonnie And Friends gespielt. Während der Zeit mit Delanley & Bonnie spielte Clapton mit praktisch den selben Musikern sein erstes eigenes Album "Eric Clapton" (Atco und Polydor, 1970) ein. Nach dem Ende von Delaney & Bonnie tat sich Clapton in England mit dem Amerikaner Bobby Whitlock (g, org, p, vcl), ebenfalls ein Ex-Mitglied von Delaney & Bonnie, zusammen, um Songs zu schreiben. Mit Carl Radle (e-b) und Jim Gordon (dm), auch sie zwei Amerikaner, wurde daraus eine Band, die auf Tournee ging und Teil des Musikerkreises war, mit dem Beatle George Harrison damals sein Album "All Things Must Pass" (Apple, 1970) aufnahm. Nach einer UK-Tournee durch kleine Clubs, bei der Clatpon und Co. quasi anonym auftraten, ging die Band in die USA, wo ihr einziges Album "Layla And Other Assorted Love Songs" (Atco und Polydor, 1970) entstand. Das Stammquartett wurde für die Aufnahmen durch Duane Allman (g) und Albhy Galuten (p) erweitert, die bei einigen oder mehreren Tracks mitspielten. Während das Doppel-Album in Grossbritannien die Charts verpasste, kam es in den Billboard 200 auf Platz 16. In den USA wurden aber 500'000 Exemplare verkauft, in England 300'000. Aus dem Album wurden mehrere Singles ausgekoppelt, darunter auch "Layla", das bekannteste Stück dieser Gruppe. Material, das bei der Session zum Album entstand, wurde später auf den beiden CD "The Layla Sessions - 20th Anniversary Edition - Alternate Masters, Jams And Outtakes" und "The Layla Sessions - 20th Anniversary Edition - The Jams" (beide Polydor, 1990) zugänglich gemacht. Zwischen Oktober und Dezember 1970 war die Band in den USA auf Tournee. Bei Auftritten am 23. und 24. Oktober 1970 im "Fillmore East" in NCY wurde "In Concert" (RSO, 1973) mitgeschnitten. Teile davon sowie weiteres Material dieser Konzerte und anderer Aufnahmen kamen später unter dem Titel "Live At The Fillmore" (Polydor, 1994) auf einer Doppel-CD heraus. "Live At Fillmore East And Johnny Cash TV Show, 1970" (Outsider, 2022) enthielt zudem auf einer LP auch den Auftritt der Band in der The Johnny Cash Show, ihrem einzigen TV-Auftritt. In der Grand Ole Opry House in Nashville, Tennessee, spielte die Band einen Song und begleitete dann Cash und Carl Perkins, als diese Perkins Klassiker "Matchbox" spielten. 1971 lösten sich Derek & The Dominoes auf. Eric Clapton setzte nach dem Ende der Band seine Solokarriere fort. 09/23
- Bob Welch
Amerikanischer Gitarrist, Bassist, Sänger und Songwriter, geboren am 31. August 1945 in Los Angeles, California, als Sohn des Hollywood-Produzenten und Drehbuchschreibers Robert L. Welch. Bob Welch verliess die Universität of California (UCLA) ohne Abschluss und wurde 1964 Gitarrist bei der gemischtrassigen Soul-Gruppe The Seven Souls. Bei einem Wettbewerb um einen Plattenvertrag mit "Epic" verloren The Seven Souls gegen Sly & The Family Stone. Die Band veröffentlichte einige Singles und löste sich 1969 auf. Nach ein paar Engagements in kleineren Bands, tat sich Welch in Paris mit Robert Hunt (vcl, org) und Henry Moore (vcl, dm, perc), beide ebenfalls von The Seven Souls, zur Funk/Soul-Band Head West zusammen. Von diesem Trio erschien ein gleichnamiges Album (Vogue, 1970). 1971 wurde Welch mit Christine McVie (vcl, key) von Chicken Shack Mitglied von Fleetwood Mac. Welch, der Jeremy Spencer ersetzte, brachte die Band langsam weg vom Blues Rock hin zu einem mehr popigen Westcoast-Country RockSound. Während der Zeit mit Welch veröffentlichte Fleetwood Mac die Alben "Future Games" (Reprise, 1971), "Bare Trees" (Reprise, 1972)," Penguin" (Reprise, 1973), "Mystery To Me" (Reprise, 1973) und "Heroes Are Hard To Find" (Reprise, 1974). Danach stieg Bob Welch aus. Er wurde durch Lindsey Buckingham und Stevie Nicks ersetzt, mit denen Fleetwood Mac in einer zweiten Phase viele erfolgreiche Alben, darunter den 40-Millionen-Seller "Rumours" (Warner, 1977), einspielte. Gleichzeitig veröffentlichte Welch mit "French Kiss" (Capitol, 1977) sein erstes Album unter eigenem Namen, eingespielt unter anderen mit seinen ex-Bandkollegen Mick Fleetwood (dm) und Christine McVie (vcl) sowie mit Alvin Taylor (dm) sowie Lindsey Buckingham (g, vcl). Zwischen seinem Abgang bei Fleetwod Mac und seinem Debutalbum hatte sich Welch mit Glenn Cornick (e-b) von Jethro Tull und Thom Mooney (dm) von Nazz zum Trio Paris zusammengetan. "Paris" (Capitol, 1976) hiess das erste Album, gefolgt von "Big Towne, 2061" (Capitol, 1976). Mooney war vor den Aufnahmen des Zweitlings durch Hunt Sales (dm, perc, vcl) von der Todd Rundgren Band ersetzt worden. Welchs zweites Album hiess "Three Hearts" (Capitol, 1979). Wiederum machten mit Mick Fleetwood, Christine McVie und Stevie Nicks drei FM-Mitglieder mit. Es folgten weitere Alben wie "The Other One" (Capitol, 1979), "Man Overboard" (Capitol, 1980), "Bob Welch" (RCA Victor, 1981) und "Eye Contact" (RCA Victor, 1983). Danach wurde es mehrere Jahre ruhig im Welch. "The Best of Bob Welch" (Rhino, 1991) und "Greatest Hits" (Curb, 1994) waren dazwischen zwei Compilations. Zu jener Zeit hatte er mit Avenue M eine Band zusammengestellt, die ihn bei Auftritten begleitete. Mit dem Soloalbum "Bob Welch Looks At Bop" (Cigar Music, 1999) meldete sich Welch 16 Jahre nach "Eye Contact" wieder mit einem neuen Album zurück. Auf "His Fleetwood Mac Years And Beyond" (One Way, 2003) spielte Welch Neuinterpretationen von Fleetwood Mac-Songs, darunter auch eine solche von "Oh Well", einem FM-Song vor der Zeit mit Welch. Teil zwei dieser Rückblende hiess drei Jahre später "His Fleetwood Mac Years And Beyond Two" (AAO Music, 2006). Auch auf "Live At The Roxy" (Renaissance, 2006) waren einige FM-Songs zu hören, zumal bei den Aufnahmen mit Stevie Nicks, John McVie, Christine McVie und Mick Fleetwood auch FM-Mitglieder mitmachten. In ähnlicher Gesellschaft war als Bob Welch & Friends "Live!" (LaserLight, 2009) entstanden. Bob Welche starb am 7. Juni 2012 im Alter von 66 Jahren in Antioch, Tennessee, durch Suizid. Unter dem Titel "Hot Love, Cold World" (Caroline, 2015) wurden vier Alben von Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre im Rahmen eines 4-CD-Sets wiederveröffentlicht. 09/23
- Christine Perfect bzw. Christine McVie
Englische Sängerin, Pianistin, Keyboarderin und Songschreiberin, geboren am 12. Juli 1943 in Bouth, Lancashire. Ihr Vater Cyril Percy Absell Perfect war Konzertgeiger und Musikprofessor am St. Peter's College of Education in Saltley, Birmingham. Dazu war er Musiklehrer an der St. Philip's Grammar School in Birmingham. Ihr Grossvater war Organist in der Westminster Abbey in London gewesen. Christine Perfect begann im Alter von vier Jahren Klavier zu spielen, wurde aber erst ab elf Jahren richtig unterrichtet. Sie studierte während fünf Jahren Bildhauerei an einer Kunstschule in Birmingham. Während dieser Zeit lernte sie mehrere Musiker der britischen Blues-Szene kennen, darunter Stan Webb und Andy Silvester. Diese spielten in einer Band mit dem Namen Sounds Of Blue. Perfect stieg dort ein und blieb bis zum Abschluss ihres Studiums. Dann zog sich nach London, um Dekorateurin in einem Geschäft zu arbeiten. 1967 bewarb sie sich um den Posten als Pianistin in der Bluesband Chicken Shack ihrer früheren Bandkollegen Stan Webb und Andy Silverster. Sie machte bei den Aufnahmen der beiden Alben "40 Blue Fingers, Freshly Packed And Ready To Serve" (Columbia, 1968) und "O.K. Ken?" (Blue Horizon, 1969) mit. Mit der Single "I'd Rather Go Blind" (Blue Horizon, 1969) hatte Chicken Shack zu jener Zeit auch eine Hitsingle. Der im Original von Etta James gesungene Titel erreichte Platz 14 der britischen Singlecharts. Weil Chicken Shack und Fleetwood Mac beide beim Label "Blue Horizon" unter Vertrag standen, kam Christine bald in Kontakt mit Fleetwood Mac. Sie heiratete den Fleetwood Mac Bassisten John McVie und wurde Christine McVie. Zuerst spielte sie nur als Gastmusikerin auf frühen Alben von Fleetwood Mac. Nach ihrem Abgang bei Chicken Shack spielte sie mit Hilfe der Fleetwood Mac-Mitglieder Danny Kirwan (g) und John McVie (e-b) sowie anderen Musikern ihr eigenes Album "Christine Perfect" (Blue Horizon, 1970) ein. Auf "The Complete Blue Horizon Sessions" (Blue Horizon, 2008) wurde das Album und weiteres, bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichtes Material noch einmal herausgebracht. 1970 bzw. bei den Aufnahmen zu "Future Games" (Reprise, 1971) wurde sie festes Mitglied von Fleetwood Mac. Sie machte alle Höhen und Tiefen dieser Band mit und war auch dabei, als sich Fleetwood Mac 1974 in Los Angeles niederliess, sich dort mit Stevie Nicks (vcl) und Lindsey Buckingham (g, vcl) verstärkte und eine hocherfolgreiche Rock Pop-Band wurde. Es war eine goldene Zeit für Fleetwood Mac mit Millionenseller-Alben wie "Fleetwood Mac" (Reprise, 1975) und vor allem "Rumours" (Warner, 1977). Letzteres Album verkaufte sich weltweit 14 Millionen Mal und gilt als eines der populärsten und wichtigsten Rockalben der Musikgeschichte, obwohl es unter widrigen Umständen zu Stande kam. Während den Aufnahmen gingen die Beziehungen von Christine und John McVie auf der einen Seite sowie jene von Stevie Nicks und Lindsey Buckingham auf der anderen Seite in die Brüche. Auch das fünfte Mitglied, Drummer Mick Fleetwood, hatte damals ersthafte Eheprobleme. Viele der Songs auf diesem Album handelten von diesen Problemen. Neben ihrer jahrelangen Arbeit mit Fleetwood Mac spielte sie zwei weitere eigene Alben ein. Auf "Christine McVie" (Warner, 1984) wurde sie von amerikanischen Musikern wie Todd Sharp (g, vcl), George Hawkins (e-b, vcl) und Steve Ferrone (dm, perc) begleitet. Dazu kamen in einzelnen Tracks Eric Clapton (g), Steve Winwood (synth, key), Lindsey Buckingham (vcl), Mick Fleetwood (dm) und andere. Für "In The Meantime" (Sanctuary, 2004) holte McVie eine ganze Reihe von Musikerinnen und Musiker in ein New Yorker Studio. 1998 stieg Christine McVie bei Fleetwood Mac aus und kehrte nach 23 Jahren wieder in ihre Heimat England zurück. 2014 kehrte sie zu Fleetwood Mac zurück. Von Fleetwood Mac und The Christine Perfect Band erschien das Album "Hey Baby" (Secret, 2014) mit Aufnahmen aus den Jahren 1969 und 1970. Mit ihrem Fleetwood Mac-Bandkollegen nahm sie gemeinsam das Album "Lindsey Buckingham/Christine McVie" (Atlantic, 2017) auf. "Songbird (A Solo Collection)" (Warner und Rhino, 2022) hatte kurz vor ihrem Tod eine Compilation geheissen. Sie war bis 1976 mit John McVie verheiratet, von 1986 bis 2003 mit dem Musiker Eddy Quintela. Christine McVie, wie sie sich immer nannte, war auch auf Alben von Randy Newman, Phil Everly, Bonnie Riatt, Christopher Cross, Bob Welch, Dennis Wilson und anderen zu hören. Sie starb am 30. November 2022 im Alter von 79 Jahren. 09/23
- Chicken Shack
Englische Blues/Blues Rock-Gruppe, gegründet 1965 in London von Stan Webb (g, vcl) Andy Sylvester (e-b) und Alan Morley (dm). Der Bandname stammte vom Album "Back At The Chicken Shack" (Blue Note, 1960) des Jazz-Organisten Jimmy Smith. Die Band hatte in der Anfangszeit wie seinerzeit die Beatles ein mehrtägiges Engagement im Hamburger "Star-Club". 1968 stiess Christine Perfect (vcl, p, org) dazu, die schon früher im Umfeld von Webb und Sylvester tätig gewesen war. Morley blieb nicht lange Drummer und wurde von Al Sykes, Hughie Flint und schliesslich von Dave Bidwell abgelöst. Zudem wurde die Band von Mike Vernon von "Blue Horizon" unter Vertrag genommen. Dort erschienen erste Singles und erste Alben. Das Debutalbum hiess "Forty Blue Fingers, Freshly Packed And Ready To Serve" (Blue Horizon, 1968) und kam unter Mithilfe von Dick Heckstall-Smith (ts), Johnny Almond (as) und Alan Ellis (tp) zu Stande. Die LP erreichte in den englischen Albumcharts auf Platz 12. Unter den Singles von Chicken Shack befand sich mit "I'd Rather Go Blind" (Blue Horizon, 1969) auch eine Coverversion eines Songs von Etta James. Diese Non-Album-Single erreichte Platz 14 der englischen Charts. "Tears In The Wind" war im selben Jahr eine Top-30-Single der Band. Die zweite LP "O.K. Ken?" (Blue Horizon, 1969) schaffte es in die Top-10 der UK-Albumcharts. Walter Horton (hca), Bud Beadle (as, bars), Don Fey, Johnny Almond und/oder Steve Gregory (ts) sowie Roderick Lee und/oder Terry Noonan (tp) wurden als Gastmusiker beigezogen. Ohne Bläser und mit Paul Raymond (org, p) für Christine Perfect, wurde das dritte Album "100 Ton Chicken" (Blue Horizon, 1969) aufgenommen. Christine Perfect, die sich inzwischen Christine McVie nannte, hatte sich Fleetwood Mac angeschlossen, wo ihr Ehemann John McVie (e-b) tätig war. Nach dem vierten Album "Accept" (Blue Horizon, 1970) verliessen Sylvester, Bidwell und Raymond die Gruppe, so dass Webb plötzlich ohne Begleiter dastand. Von nun an gaben sich die Mitmusiker von Webb die Klinke in die Hand. Zudem stand ein Labelwechsel an. Auf "Imagination Lady" (Deram, 1972) - eingespielt mit John Glascock (e-b) und Paul Hancox (dm) - war auch "Poor Boy" zu finden, eine Nummer, die zum Markenzeichen von Chicken Shack wurde. Für "Unlucky Boy" (Deram, 1973) holte Webb Tony Ashton (p), Chris Mercer (sax), Bob Daisley (e–b) und Paul Hancox (dm) ins Studio. Dazu kamen Streicher. Nach der mit Dave Wilkinson (e-p), Rob Hull (e-b) und Alan Powell (dm) eingespielten Liveaufnahme "Goodbye Chicken Shack" (Nova, 1974) löste Webb die Gruppe auf. Er schloss sich Savoy Brown an, um mit dieser Band die LP "Boogie Brothers" (Deram, 1974) einzuspielen. Webb kehrte der Gruppe schon bald wieder den Rücken und schloss sich mit Savoy Brown-Mitglied Miller Anderson (g, vcl) sowie Tony Ashton (key), Robbie Blunt (g), Rob Rawlinson (e-b) und Mac Poole (dm) zu Broken Glass zusammen. Von dieser kurzlebigen Gruppe erschien nur eine gleichnamige LP (Capitol, 1975). 1978 erweckte Webb seine Band mit neuen Musiker unter dem Gruppennamen Stan Web's Chicken Shack zu neuem Leben. "The Creeper" (Ariola, 1978) hiess ein neues Album, auf dem Webb von Robbie Blunt (g), Tony Ashton (key), Dave Winthrop (ts, ss), Paul Martinez (e-b) und Ed Spevock (dm) unterstützt wurde. Ohne Ashton, dafür mit Steve York (e-b) für Martinez entstand "That's The Way We Are" (Shark, 1978). Bis zu Veröffentlichung von "Roadies Concerto" (RCA, 1981) vergingen drei Jahre. Es handelte sich um Liveaufnahmen, die mit Hilfe von Paul Butler (g, vcl), Tony Ashton (key), Alan Scott (e-b) und Ric Lee (dm) zustande gekommen waren. In den 1980er Jahren wurde es wieder ruhiger um die Gruppe. Erst auf "39 Bars" (Bellaphon, 1986) kam neues Material heraus, auch wenn Webb, Dave Wilkinson (key), Dave Winthrop (ts, ss), Ian Campbell (e-b) und Gast Pete Haycock (g) darauf mit "I'd Rather Go Blind" einen Klassiker des Chicken Shack-Repertoirs intonierten. "Simlply Live" (SPV, 1989) war ein Konzertmitschnitt mit Aufnahmen eines Konzerts vom selben Jahr in Hamburg. Weiter erschienen von Stan Webb's Chicken Shack die Studio- oder Livealben "Changes" (Inak, 1991), "Plucking Good" (Inak, 1993), "Webb's Blues" (Indigo, 1994), "Stan The Man Live" (Indigo, 1995), "Still Live After All These Years" (Mystic, 2003) und "Stan's Blues" (Blues Boulevard, 2012). Stan Webb veröffentlichte im Laufe der Jahre auch Aufnahmen unter seinem eigenen Namen. Das frühere Mitglied Christine Perfect/McVie starb am 30. November 2022 im Alter von 79 Jahren. Auch viele andere Musiker, die einmal kürzer oder länger Mitglied der Gruppe waren, leben inzwischen nicht mehr. Von Chicken Shack kamen im Laufe der Zeit weitere Aufnahmen heraus, vermutlich aber keine mit neuem Material. Von der Gruppe erschienen zudem weitere Liveaufnahmen mit Konzertmitschnitten aus der Anfangszeit sowie viele Compilations. Die umfangreichsten Compilations waren die Doppel-CD "Going Up, Going Down... The Anthology 1968-2001" (Castle, 2004), die Triple-CD "The Complete Blue Horizon Sessions" (Blue Horizon und Columbiam 2005) sowie die Doppel-CD "Poor Boy-The Deram Years 1972-1974" (Castle, 2006). Ebenfalls drei CDs umfasste "Crying Won't Help You Now The Deram Years 1971-1974" (Esoteric, 2022). 09/23











