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- Alison Krauss
Amerikanische New-Bluegrass-Sängerin und -Fiddle-Spielerin, geboren am 23. Juli 1971 in Champaign, Illinois, als jüngere Schwester des Bassisten Viktor Krauss. Im Alter von fünf Jahren begann sie Violine zu spielen, wechselte dann aber von der klassischen Musik zum Bluegrass über. Mit zehn Jahren hatte sie schon die ersten Bands und 12 Jahre alt gewann sie die Illinois State Fiddle Championship. Im selben Jahr spielte sie mit John Pennell, einem Bassisten und Songschreiber, der mit Silver Rail eine eigene Band leitete. Pennell gründete später mit Union State eine neue Band. Krauss löste dort Andrea Zonn (fiddle) ab. Später wurde Union State zu ihrer eigenen Backing-Band von Krauss. Erst 14-jährig kam sie an der Seite ihres Bruders und Leaders Viktor Krauss (b) sowie mit Jim Hoiles (g) und Bruce Weiss (banjo) zu ersten Schallplattenaufnahmen für das Album "Different Strokes" (Fiddle Tune, 1985). Ebenfalls1985 erhielt sie vom Label "Rounder" einen Vertrag. Ihr erstes eigenes Album nannte sich "Too Late To Cry" (Rounder, 1987) und entstand mit Union Station, ihrer langjährigen Begleitband. Das Album tauchte nicht in den Charts auf. Nach dem "Two Highwys" (Rounder, 1989) gewann Alison Krauss & Union Station 1990 für "I've Got That Old Feeling" (Rounder, 1990) einen ersten Grammy. Es war auch das erste Album in den Charts, auf Platz 61 bei den Country-Alben. Es folgten weitere Alison Krauss-Alben mit oder ohne Union Station. "Every Time You Say Goodbye" (Rounder, 1992) schaffte es auf Platz 75 der Country-Charts. Nicht in die Charts kam "I Know Who Holds Tomorrow" (Rounder, 1994), eine gemeinsame Aufnahme mit der Cox Family. Mit der Compilation "Now That I've Found You: A Collection" (Rounder, 1995) schaffte sie endgültig den kommerziellen Durchbruch. Von dieser CD verkauften sich über 10 Millionen Stück, was die Schallplatte auf Platz 13 der Billboard 200 und auf Platz 2 der US-Country-Alben katapultierte. In den kanadischen Country-Charts stand sie damit ganz oben. "So Long, So Wrong" (Rounder, 1997) fand sich auf Platz 4 der Country-Charts und auf Platz 45 der Billboard 200. "Forget About It" (Rounder, 1999) erschien unter Krauss' Namen und war auf Platz 5 bei den Country-Alben und Platz 60 bei den Billboard 200 anzutreffen. Mit Platz 2 in den Bluegrass- und Platz 3 in den Country-Charts sowie Platz 35 bei den Billboard 200 war "New Favorite" (Rounder, 2001) ein weiteres erfolgreiches Krauss/Union Station-Album. Es erschien gleichzeitig mit dem Filmsoundtrack "O Brother, Where Art Thou?" (Mercury, 2000), auf dem Krauss ebenfalls zu hören war und der in den USA eine Art Bluegrass-Revival auslöste. 1999 war Jerry Douglas (dobro) als festes Mitglied zu Union Station gestossen. Die Doppel-CD "Live" (Rounder 2002) war Krauss' erstes Album auf Platz 1 der amerikanischen Bluegrass-Charts. Dazu resultierten die Plätze 36 bei den Billboard 200 und Platz 9 bei den Country-Alben. Die Aufnahmen stammten mit einer Ausnahme von Konzerten am 29. und 30. April 2002 in Louisville. "Lonley Runs Both Ways" (Rounder, 2004) hiess das nächste Studioalbum. Dafür gab's drei Grammys und erneut Platz 1 in den US-Bluegrass-Charts. Bei den Country-Alben schaute Platz 6 heraus und bei den Billboard 200 Platz 29. "Home on the Highways: Band Picked Favorites" (Rounder, 2005) war eine Compilation. Auch "A Hundred Miles or More: A Collection" (Rounder, 2007) stellte eine Sammlung von bereits bekannten Stücken dar. Diese Compilation schaffte es auf Platz 10 der Billboard 200-Liste auf Platz 3 bei den Country-Alben. Fast gleichzeitig mit einem Reunion-Konzert von Led Zeppelin erschien "Raising Sand" (Rounder, 2007), eine gemeinsame Aufnahme von Alison Krauss mit dem Led Zeppelin-Leadsänger Robert Plant. Weitere Musiker auf diesem Alben waren T-Bone Burnett g, b), Riley Baugus (banjo), Jay Bellerose (dm), Norman Blake (g), Dennis Crouch (b), Gregory Liesz (pedal steel-g), Marc Ribot (g, banjo, dobro), Mike Seeger autoharp) und Patrick Warren (key, pump organ, toy-p). "Raising Sand" erreichte Platz 2 bei den Billboard 200 und bei den Country-Alben. Bei den US-Rock-Alben schaute sogar Platz 1 heraus. Auch in England stand das Album auf Platz 2 der Pop-Charts. Jahre später folgte mit "Raise The Roof" (Rounder, 2021) eine Fortsetzung. Ds Album kam auf Platz 7 der Billboard 200 und auf Platz 5 in den britischen Charts. Dazu stand es auf Platz 3 der US-Country-Alben. Dazwischen hatte "Essential Alison Krauss" (Decca, 2009) eine Compilation geheissen. Bis zum nächsten Union State-Album "Paper Airplane" (Rounder, 2011) waren dazwischen mehrere Jahre vergangen. Die CD stand auf Platz 3 bei den Billboard 200 sowie auf Platz 1 bei den Country- und Bluegrass-Alben. "Windy City" (Capitol, 2017) war dann wieder einmal ein Album, das unter ihrem eigenen Namen erschien. Es war das zweite Nummer-1-Country-Album für Krauss nach "Paper Airplaine", dazu ein Top-10-Album in den Billbard 200. Alison Krauss ist auch auf Aufnahmen der Nitty Gritty Dirt Band sowie auf solchen von Willie Nelson, Leonard Cohen, Dolly Parton, Don Williams, Diane Schuur, Sierra Hull,Kenny Rogers, Merle Haggard, Ashley Monroe, Don Henley, Aaron Lewis, Amos Lee, Richard Thompson, LeAnn Rimes, Dave Stewart, Dierks Bentley, Heart, Brad Paisley, Tom Adams, Ron Block, Suzy Bogguss, Blue Highway und anderen zu hören. 10/23
- Viktor Krauss
Amerikanischer Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Bandleader und Komponist zwischen Country und Jazz, geboren 1969 in Champaign, Iillinois. Er ist der ältere Bruder der Country- und Bluegrass-Musikerin Alison Krauss. Er hörte in seiner Jugend viel Soundtrack- und andere Instrumental-Musik und lernte deshalb Klavier und Trompete. Danach stieg auf dem Bass um und spielte in lokalen Jazzband. An der University Of Illinois studierte er Bass, Stimme, Elektronik und Tonbandmusik. Mitte der 1980er Jahre spielte er - als 16-Jähriger - mit Hilfe seiner damals erst 14-jährigen Schwester Alison Krauss (fiddle, vcl) sowie mit Jim Hoiles (g) und Bruce Weiss (banjo) das Album "Different Strokes" (Fiddle Tune, 1985) ein. Ende der 1980er Jahre gründete Krauss mit Sean Smith die Band Difficult Listening, die im Stile von Frank Zappa musizierte. Dieses Duo hatte bis 1992 Bestand, als Krauss Mitglied der Formation Free Mexican Airforce des Bluegrass-Pioniers Peter Rowan wurde. Danach arbeitete er 16 Jahre lang in der Band von Lyle Lovett. 1995 wechselte er in die Band von Bill Frisell. Daneben war er auch für Carly Simon, Shelby Lynne, Chet Atkins, Larry Carlton, The Chieftains, Elvis Costello, Emmylou Harris, Jewel und Melinda Doolittle tätig. Er machte bei Aufnahmen von Jerry Douglas, Joan Baez, Indigo Girls, Dolly Parton, Graham Nash, Michael McDonald, John Fogerty und Alison Krauss mit und spielte in einem Trio mit Jerry Douglas (g, banjo) und Omar Hakim (perc). Sein erstes richtiges Album unter eigenem Namen hiess "Far From Enough" (Nonesuch, 2004). Dafür holte Krauss (b, g) Bill Frisell (g), Jerry Douglas (slide-g), Steve Jordan (dm) und Alison Krauss (vcl, viola) ins Studio. Die CD platzierte sich auf Platz 6 in den Contemporary Jazz Chart. Auf dem Zweitling "II" (Back Porch, 2007) liess er sich von seiner damals aktuellen Begleitband, bestehend aus Dean Parks (g) und Matt Chamberlain (dm, perc, elect), begleiten. Dazu kamen Bill Frisell, Shawn Colvin, Ben Taylor und Lyle Lovett. Einer der Songs war ein Cover des Pink Floyd-Songs "Shine On You Crazy Diamond". Eine gemeinsame, in Richtung Ambient und Downtempo gehende Aufnahme mit Matt Chamberlain und Dan Phelps trug den Titel "Modular" (Oceanographic, 2011). Krauss schrieb auch Songs für Filmsoundtracks oder für andere Künstler, etwa für seine Schwester Alison Krauss. Dazu war er als Produzent für Clay Evans, Angel Snow, Jason White’s Shades Of Grey, Tonight’s Top Story, Michael Johnson, Jack Silverman und Mike Willis tätig. Bei discogs.com ist Krauss mit fast 200 Credits als Musiker oder Mitmusiker verzeichnet. 10/23
- Sam Bush
Amerikanischer Bluegrass-Musiker und Singer/Songwriter, geboren am 13. April 1952 in Bowling Green, Kentucky. Er spielt Mandoline, Geige, Gitarre und Banjo. Zu ersten Aufnahmen kam er als Begleiter von Kenny Baker und Tut Taylor. 1971 war er einer der Mitgründer der Band New Grass Revival. Er blieb Mitglied bis 1989. In dieser Zeit veröffentlichte diese Band rund ein Dutzend Alben, darunter auch solche mit Leon Russell und Béla Fleck als Gäste. Dazu begleitete Sam Bush Dutzende von anderen Musikern und Musikerinnen bei deren Aufnahmen. Insgesamt besitzt Sam Bush bei discogs.com über 500 Credits als Musiker. 1973 war er einer der Mitbegründer des Telluride Bluegrass Festivals, das seither jährlich in Telluride, Colorado, stattfindet. Aufgrund seines jährlichen Auftritts dort wird Sam Bush in der Bluegrass-Szene auch "King of Telluride" genannt. Sam Bush spielt eine modifizierte Gibson F-5 Mandoline von 1937, genannt "Hoss". Ab Mitte der 1970er Jahren erschienen erste Aufnahmen als Co-Leader. Mit Norman Blake, Tut Taylor, Butch Robins, Vassar Clement, Dave Holland und Jethro Burns als gleichberechtigte Partner spielte er eine titellose LP (HDS, 1975) ein. Mit Alan Munde (banjo) als Co-Leader entstand "Together Again For The First Time" (Ridge Runner, 1977). Byron Berline (fiddle, mand, vcl) und Mark O'Connor (g, mand) waren Partner auf "In Concert" (1977). Die LP wurde von Mark O'Connor in Eigenregie heraus gebracht. Erste eigene Alben hiessen "Late As Usual" (Rounder 1984), "Glamour & Grits" (Sugar Hill, 1996) und "Howlin' At The Moon" (Sugar Hill, 1998). Bis 2016 veröffentlichte Bush total 16 Alben als Leader oder als Co-Leader. Als Elm Otto machte er bei Aufnahmen von Red Knuckles & The Trailblazers und Hot Rize mit. Er war dazu Mitglied in den Formationen Bluegrass Mandolin Extravaganza Ensemble, Poor Richard's Almanac, Strength In Numbers, The Boenzee Cryque, The Nash Ramblers und The Tony Rice Unit. 10/23
- The Stanley Brothers
Amerikanisches Bluegrass-Duo, bestehend aus den Gebrüdern Carter und Ralph Stanley. Carter Stanley war am 17. August 1925 im Dickenson County, Virginia, auf die Welt gekommen, Ralph am 25. Februar 1927. Die Stanley Brothers wuchsen in einer musikalischen Familie auf, denn ihr Vater sang und ihre Mutter spielte Banjo. Bald zog die Familie in die Clinch Mountains, wo sie eine kleine Farm bewirtschafteten. Schon früh kamen Carter und Ralph mit Country-Musik in Berührung. Als Kinder hörten sie sich oft Aufnahmen der Monroe Brothers an sowie die wöchentlich ausgestrahlte Grand Ole Opry, die erfolgreichste Radioshow Amerikas. Als Jugendliche traten sie in ihrer Heimatstadt erstmals öffentlich auf. Nachdem sie ihren High School-Abschluss hatten, wurden sie in die Armee eingezogen, wo sie im Zweiten Weltkrieg kämpften. Nach ihrer Entlassung aus der Armee 1946 gründeten sie die Clinch Mountain Boys. Für einige Monate hatten sie bei dem Radiosender WNVA in Norton ihre eigene Sendung, danach in Bristol, Tennessee auf WCYB. Dort traten sie erstmals offiziell als The Stanley Brothers auf. Kurz danach bekamen Ralph und Carter beim kleinen Label "Rich-R-Tones Records" einen Vertrag, wo 1947 ihre ersten Aufnahmen erschienen. Nachdem sie durch die US-Südstaaten gereist und in Radioprogrammen aufgetreten waren, begannen sie langsam ihren eigenen Klang zu entwickeln. Mit einer Mischung aus Fiddle-Stücken, Hillbilly-Musik und Bill Monroes neu geschaffenen Bluegrass kreierten sie ihren eigenen Sound. Zudem spielten in ihrer Band viele verschiedene bekannte Musiker, wie Pee Wee Lambert, Chubby Anthonie und Curly Lambert. 1948 wechselten sie zu "Columbia Records", wo sie drei Jahre blieben. 1951 erlitt Ralph Stanley einen schweren Autounfall, von dem er sich aber wieder erholte. Während dessen Genesungszeit spielte Carter Aufnahmen mit den „Father Of Bluegrass“ Bill Monroe ein. 1953 unterzeichneten die Stanley Brothers bei "Mercury Records". Während dieser Zeit konnten sie ihre grössten Erfolge verzeichnen, einige ihrer bekanntesten Titel sind "How Far To Little Rock", "Ridin’ That Midnight Train" und "I’m A Man Of Constant Sorrow". Letzterer, ein Song von Dick Burnett, war 2000 Titelmelodie für den Film "O Brother, Where Art Thou?" der Coen-Brüder. Anfang der 1960er Jahre wechselten die Stanley Brothers zu "King Records". Gleichzeitig erschienen mit dem Aufkommen der LP ab 1958 auch die ersten Alben, alle mit frühem Material, darunter auch solchem, als die Staley Brothers noch als The Clinch Mountain Boys aufgetreten waren. Trotz ihrer vielen Tätigkeiten und Auftritten kamen die beiden Brüder in finanzielle Schwierigkeiten. Die Verkaufszahlen ihrer Aufnahmen gingen stetig zurück und Carter Stanley wurde durch den anhaltenden Misserfolg alkoholkrank. 1966 tourten die Stanley Brothers im Rahmen des "American Folk Blues Festivals" durch die Lande. Carter Stanley verstarb am 1. Dezember 1966 in Bristol, Tennessee, 41-jährig. Ralph Stanley machte danach allein weiter und trat bis ins hohe Alter auf. Er starb knapp 50 Jahre später am 23. Juni 2016 in seinem Geburtsort Big Spraddle Creek, Virginia, 89-jährig. Auch Carters Tochter Jeannie und Ralphs Sohn wurden Bluegrass-Musiker. Jeannie widmete ihr erstes Album ihrem verstorbenen Vater. Nach dem Ende der Stanley Brothers erschien eine ganze Reihe von Alben mit Material von Konzerten oder von ihren vielen Singles. Ingesamt kamen von den Stanley Brothers laut discogs.com 75 Alben, fast 100 Singles und über 70 Compilations heraus. Unter letzteren befanden sich die sechsteilige LP-Serie "1983 Collector's Edition, Volume 1 bis 6" (alle Gusto, 1983), die CD "...And The Clinch Mountain Boys: 1949-52" (Bear Family, 1991) und die Doppel-CD "...And The Clinch Mountain Boys:1953-59" (Bear Family, 1993). Weitere Compilations, die über Greatest Hits-Sammlungen hinaus gingen, waren unter anderen die 4-CD-Box "The Early Starday/King Years 1958-1961" (King, 1993), die CD "Earliest Recordings - The Complete Rich-R-Tone 78s (1947-1952(" (Revenant und Rich-R-Tone, 1997), die Doppel-CD "The Complete Mercury Recordings" (Mercury, 2003) oder die 4-CD-Box "8 Classic Albums" (Real Gone, 2019). 10/23
- Bill Monroe
Amerikanischer Bluegrass-Sänger, Mandolinenspieler und Bandleader, der am 13. September 1911 unter dem Namen William Smith Monroe auf einer Farm in Jerusalem Ridge in der Nähe von Rosine, Kentucky, zur Welt kam. Er ist der jüngere Bruder von Charlie Monroe. Die Brüder stammten aus einer musikalischen Familie. Sein Vater war neben seinem Beruf als Farmer und Mühlen-Betreiber auch Step-Tänzer, seine Mutter spielte Fiddel und Akkordeon und war eine lokal bekannte Balladensängerin. Bills Onkel Pendleton Vandiver alias "Uncle Pen" war ein bekannter Fiddle-Spieler. Ihm widmete Bill Monroe später mit "Uncle Pen" einen Song sowie eine gleichnamige LP (Decca, 1972) mit lauter Tunes, die Vandiver damals spielte. Uncle Pen war es, der den zehnjährigen Bill bei sich aufnahm, als dessen Eltern innerhalb kurzer Zeit starben. Bill Monroe spielte schon bald mit Uncle Pen bei Tanzveranstaltungen. Monroe trat auch mit dem Bluesmusiker Arnold Schultz auf. Mit 18 Jahren war er ein anerkannter Musiker. Er arbeitete zusammen mit seinen Brüdern Birch und Charlie auf einer Raffinerie in Whiting, Indiana. Daneben traten die Brüder bei Veranstaltungen oder bei der Radiostation WJKS in Gary, Indiana, auf, wo sie täglich eine Show hatten. 1934 bekamen die drei Brüder das Angebot, für die Medikamenten-Firma "Texas Crystals" auf Tournee zu gehen. Ohne Birch formierten Charlie und Bill die Monroe Brothers. 1936 gingen sie für "Crazy Water Crystals", die grosse Konkurrenz von "Texas Crystals", auf Tournee. Im Verlaufe der Zeit kamen sie so in mehreren Bundesstaaten herum. Zu jener Zeit machten die Monroe-Brothers erste Aufnahmen für das "RCA"-Sublabel "Bluebird". Dabei spielten die Brüder mehr als 40 Schellack-Schallplatten ein. 1938 gingen die beiden Monroes eigene Wege. Charlie Monroe blieb bei "RCA" und formierte mit The Kentucky Pardners eine Band. Bill wechselte mit seiner Band The Kentuckians zum Label "Kark" in Little Rock, Arkansas. Die Zeiten waren aber schlecht, so dass Bill nach Atlanta, Georgia, ging, wo er Mitglied der Crossroad Follies wurde. Dann gründete er mit Cleo Davis (vcl, g) und Art Wooten (fiddle) seine erste eigene Band, die er Bill Monroe & His Blue Grass Boys nannte. Später stiess in Asheville, North Carolina, John Miller (jug) dazu. Er wurde später durch Amos Garin (b) ersetzt. 1939 wurde die Band in die Grand Ole Opry aufgenommen. Anfang der 1940er Jahre begannen Monroe und seine Band eine ganze Reihe von Songs einzuspielen. Die Besetzung der Blue Grass Boys wechselte im Laufe der Zeit immer wieder. Das klassische Lineup entstand 1945, als Monroe die beiden jungen Musiker Lester Flatt (g, vcl) und Earl Scruggs (banjo) engagierte. Flatt und Scruggs blieben bis 1948, ehe sie das Duo Flatt & Scruggs gründeten und selber erfolgreiche Bluegrass-Musiker wurden. Mit Scruggs und Flatt hatte Monroe 1946 auch seinen berühmtesten Song, "Blue Moon Of Kentucky", zusammen mit "Goodbye Old Pal" (Columbia, 1946) erstmals eingespielt. Als Elvis Presley im Sommer 1954 den selben Titel als B-Seite seiner ersten Single "That's All Right Mama" herausbrachte, nahm auch Monroe den Song noch einmal auf. Das Intro wurde wie beim Original langsam gespielt, doch für den Rest der Nummer legte die Band von Bill Monroe ein ähnliches Tempo hin, wie Presley. Mit Gordon Terry, Red Taylor und Charlie Cline waren gleich drei Fiddle-Spieler im Einsatz. 1951 liess sich Monroe in Bean Blossom im Brown County im Bundesstaat Indiana nieder, wo er eine Art Country-Zentrum errichtete. Bis Mitte der 1950er Jahre erschienen von den Blue Grass Boys rund 50 Schellack-Schallplatten, danach bis Mitte der 1970er Jahre weitere rund 25 Vinyl-Singles oder -EPs. Dazu kamen knapp zwei Dutzend Alben. Unter Bill Monroes eigenem Namen erschienen dazu je 30 weitere Alben und Singles/EPs. Die erste LP hiess "Knee Deep In Blue Grass" (Decca, 1958). Das zweite Album "I Saw The Light" (Decca, 1959) war Monroes erstes Gospel-Album. Mit "I'll Meet You In Church Sunday Morning" (Decca, 1964) und "A Voice From On High" (Decca, 1969) folgten zwei weitere Gospel-LPs. Letztere bestand aus Songs, die Monroe zwischen 1950 und 1955 eingespielt hatte. Auch das vierte Gospel-Album "Road Of Life" (MCA, 1974) bestand aus Tracks, die zuvor, nämlich zwischen 1957 bis 1970 aufgenommen worden waren. Auch "The Great Bill Monroe" (Harmony, 1961), die dritte LP, die von Monroe überhaupt auf den Markt gekommen war, enthielt Tracks aus früherer Zeit (1945-1948). "My All Time Country Favorites" (Decca, 1962) enthielt bis zu diesem Zeitpunk unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1950 bis 1958. Auch die nach einer Pause von vier Jahren veröffentlichte LP "The High Lonesome Sound" (Decca, 1966) bestand grösstenteils aus Material aus den 1950er Jahren. Bei "Bill Monroe und Charlie Monroe" (Decca, 1969) handelte es sich nicht um gemeinsame Aufnahmen, sondern solche der Brüder jeweils mit ihren eigenen Bands. Anfang/Mitte der 1970er Jahre wechselte er von "Decca" zu "MCA", wo er auf "Bill And James Monroe" (1973) erstmals seinen Sohn James (b, g) herausstellte, der zu jener Zeit mit den Midnight Ramblers seine eigene Band gründete. Später kam mit "Together Again" (MCA, 1978) ein zweites Album von Vater und Sohn auf den Markt, das Musik deren beiden Bands enthielt. Auf "And Friends" (MCA, 1984), einem der vielen Alben für dieses Label, waren als Gäste die Oak Ridge Boys, Willie Nelson, Ricky Scaggs, Barbara Mandrell, Johnny Cash, Emmylou Harris, Mel Tillis und Waylon Jennings zu hören. Auf "Smithsonian Folkways" kamen 1993 die beiden Live-Alben "Off The Record, Vol. 1: Live Recordings 1956-1969" und "Off The Record, Vol. 2: Live Duet Recordings 1963-1980) heraus. Letztere enthält Duos mit Doc Watson. Frühe Aufnahmen von Bill Monroe aus der Zeit von 1940/41 sowie solche mit seinem Brüdern von noch früher wurden später unter dem Titel "The Essential Bill Monroe And The Monroe Brothers" (RCA, 1997) zugänglich gemacht. Weitere Aufnahmen in den 1940er Jahren enthielten die Compilations "The Early Years 1945-1949" (Vanguard, 1998) und "16 Gems" (Columbia, 1996). Alternate Takes der "Columbia"-CD waren zuvor als "The Essential Bill Monroe, 1945-1949" (Columbia, 1992) auf den Markt gebracht worden. Von den Blue Grass Boys erschienen an die 30 Compilations. Einen tiefen Einblick in die Musik von Bill Monroe gaben die drei 4-CD Boxes "Bluegrass 1950-58" (Bear Family, 1989), "Bluegrass 1959-69" (Bear Family, 1991) und "Bluegrass 1970-79" (Bear Family, 1994). Zeitlich noch umfassender ist die 4-CD-Box "The Music Of Bill Monroe, 1936-1994" (MCA, 1994). "Blue Moon Of Kentucky 1936-1949" (Bear Family, 2002) umfasste sechs CD. Dazu kamen weitere, sich jeweils überschneidende Boxsets. Er trat bis 1995 in der Ole Opry auf. Im April 1996 erlitt er einen Herzanfall. Bill Monroe starb am 9. September 1996, kurz vor seinem 85. Geburtstag, in Springfield, Tennessee. 10/23
- Lester Flatt
Amerikanischer Bluegrass-Sänger und Musiker (g, banjo, mand), geboren am 19. Juni 1914 im Overton County, Tennessee, als Lester Raymond Flatt. Seine Eltern Nannie Mae Haney und Isaac Columbus Flatt spielten beide Banjo. Lester lernte Gitarre und Banjo. Schon mit sieben Jahren war er im Kirchenchor für seinen Gesang im Ort und in der Umgebung bekannt. Er wurde als Teenager Textilarbeiter in einer Seidenfabrik in Sparta, North Carolina. 1934, nach Schliessung der Fabrik, zogen er und seine Frau nach McMinnville, Tennessee, und arbeiteten in einer Seidenfabrik in Johnson City. Im nächsten Jahr wurden sie von ihrer Firma in die Nähe von Roanoke, Virginia, versetzt. Dort traten das Paar nach Feierabend als Duo auf. 1939 trat er mit Freunden aus Tennessee bei einer Radiostation als The Harmonizers auf. Aus gesundheitlichen Gründen gab Lester seine Arbeit in der Fabrik auf und konzentrierte sich ganz auf die Musik. Im Herbst 1940 zogen die Flatts nach Burlington, North Carolina. Dort trat er mit den Happy-Go-Lucky Boys mit Clyde Moody auf, der davor mit Bill Monroe gearbeitet hat. 1943 wurden er und seine Frau von Charlie Monroe, dem Bruder von Bill Monroe, engagiert. In diesen Formationen sang Flatt Tenor und spielte Mandoline. Lester stieg wieder aus, wurde Trucker und arbeitete in North-Carolina beim Radio. Dort erhielt er ein Telegramm von Bill Monroe, der Flatt für einen Auftritt in der Grand Ole Opry engagieren wollte. Flatt stieg in Monroes Band Blue Grass Boys ein, verliess sie aber 1948, zwei Wochen nach dem Ausstieg von Earl Scruggs, um mit ihm das später erfolgreiche Duo Flatt & Scruggs bzw. The Foggy Mountain Boys zu gründen. Lester Flatt und Earl Scruggs trennten sich 1969. Flatt gründete die Band The Nashville Grass. Seine Mitmusiker waren Roland White (mand), Vic Jordan (banjo), Paul Warran (fiddle), Josh Graves (dobro) und Jake Tulloch (b). Von dieser Gruppe erschien bis Mitte der 1990er Jahre rund ein Dutzend Alben. Unter seinem eigenen Namen gab Lester Flatt beginnend mit "Flatt Out" (Columbia, 1970) ebenfalls mehrere Aufnahmen heraus, einige mit Mac Wiseman als Co-Leader. Zwei seiner Alben kamen in die Top-50 der Country-Album-Charts. 1979 musste Flatt ins Spital. Für seine anschliessende Erholungsphase bat er Curly Seckler, The Nashville Grass zu leiten. Lester Flatt starb bei einem weiteren Spitalaufenthalt einen Monat nach seinem letzten Opry-Auftritt am 11. Mai 1979 64-jährig in Nashville, Tennessee. Die Doppel-CD "Anthology" (BMG, 1997) und die 6-CD-Box "Flatt On Victor Plus More" (Bear Family, 2015) waren zwei umfangreiche Compilation über sein Schaffen. The Nashville Grass existierten bis 1994 unter der Leitung von Curly Seckler weiter. 10/23
- The Nashville Grass
Amerikanische Bluegrass-Formation, gegründet 1969 in Nashville, Tennesse, von Lester Flatt nach dem Ende Duos Flatt & Scruggs und dessen Begleitband The Foggy Mountain Boys. Für Nashville Grass heuerte er zuerst vor allem Musiker von The Foggy Mountain Boys an. Das Lineup veränderte sich aber dauerend. Fast 20 Musiker waren über kurz oder lang Mitglied der Gruppe. Darunter befand sich Marty Stuart (mand, g, fiddle), der bei seinem Einstieg in die Band gerademal 13 Jahre alt war. Weitere Mitglieder waren Johnny Johnson (g, b), Curly Seckler (g), Roland White (mand), Vic Jordan, Haskel McCormick, Kenny Ingram oder Blake Williams (banjo), Paul Warren oder Clarence "Tater" Tate (fiddle), Burkett "Josh" Graves, Jack Martin oder Charlie Nixon (dobro) sowie English P. "Jake" Tullock, Jack Hicks oder Pete Corum (b). Beginnend mit "The One And Only..." (Nugget, 1970) und "Flatt Gospel" (Canaan, 1975) kamen bis Lester Flatts Tod im Mai 1979 und etwas darüber hinaus unter dem Bandnamen Lester Flatt & The Nashville Grass knapp zehn Alben heraus. Danach folgten bis 1994 unter der Leitung von Curly Seckler rund ein halbes Dutzend weitere Alben. Drei bisher erschienene Compilation deckten die Zeit mit Lester Flatt als Leader ab. 10/23
- Connie Smith
Amerikanische Country und Gospel-Sängerin, geboren am 14. August 1941 als Constance June Meador in Elkhart, Indiana. Sie wuchs in West Virginia und in Ohio auf. Als Teenager sammelte sie erste musikalische Erfahrungen als Caller in einer Square-Dance-Gruppe. Anfang der 1960er Jahre heiratete sie und wurde Mutter. In ihrer Freizeit trat sie weiterhin bei Musikveranstaltungen und im örtlichen Radio auf. Bei einer ihrer Auftritte wurde der Country-Star Bill Anderson auf die singende Hausfrau aufmerksam. Auf Vermittlung von Anderson kam 1964 ein Vertrag mit dem Label "RCA" zustande. Bereits ihre erste Single "Once A Day" (RCA, 1964) schaffte es an die Spitze der Country-Charts. Der von ihren Mentor eigens für sie geschriebene Song hielt sich mehrere Wochen auf Platz 1. Es blieb ihr einziger Nummer-1-Hit, aber alle ihre nachfolgenden elf Singles kamen in die Top-10. Mit "Connie Smith" (RCA, 1965), "Cute 'n' Country" (RCA, 1965" und "Born To Sing" (RCA, 1966) landeten zudem drei ihrer fünf ersten Alben auf Platz 1 der Country-Charts. Die anderen beiden waren "Miss Smith Goes to Nashville" (RCA, 1966) und "Connie Smith Sings Great Sacred Songs" (RCA, 1966). Sie kamen auf die Plätze 2 bzw. 19. Die nächsten Album waren nicht mehr so erfolgreich, kamen gar nicht mehr in die Charts oder nicht mehr in die Top 10 bzw. Top 20. 1968 erlitt Connie Smith einen Zusammenbruch. Die zahlreichen Fernseh- und Radioauftritte, Pressetermine und Konzerte forderten ihren Tribut. Nach eigener Aussage verhalf ihr nur ihr christlicher Glaube, die Lebenskrise zu überstehen. Der einzige Ausweg war, das Arbeitsvolumen drastisch zu reduzieren. An ihre früheren Erfolge konnte sie allerdings nie mehr anknüpfen. 1971 gab sie ihr Debüt an der Grand Ole Opry. Ab 1972 wandte sie sich verstärkt der Gospel-Musik zu. Unterstützt wurde sie von ihrem dritten Ehemann, dem Prediger Marshall Haynes. Die Charts-Erfolge wurden seltener, obwohl sie noch mehrfach in der Top-20 vertreten war. Erst nach einem Wechsel zum "Monument"-Label 1977 neigte sich ihre Hitparaden-Karriere endgültig dem Ende entgegen. Ihr Konzert-Auftritte waren aber weiterhin gefragt und sie blieb Mitglied der Grand Ole Opry. Zwischen "New Horizons" (Monument, 1978) und ihrem Comeback-Album "Connie Smith" (Warner, 1998) erschien mit "Live in Branson, MO, USA" (Laserlight, 1993) nur gerade ein Album mit mit Konzertaufnahmen vom Oktober 1992. 1997 heiratete sie den 17 Jahre jüngeren Country-Star Marty Stuart, der auch ihr Comeback-Album produzierte. "Love Never Fails" (Daywind, 2003) entstand zusammen mit Barbara Fairchild und Sharon White, und "Long Line of Heartaches" (Sugar Hill, 2011) war ein weitere Comeback-Versuch, wiederum produziert von Marty Stuart. "The Lost Tapes" (Country Rewind, 2015) enthielt Aufnahmen von 1972. "The Cry Of The Heart" (Fat Possum, 2021) bestand aus aktuellem Material. Inzwischen hatte Connie Smith seit dem Beginn ihrer Karriere fast 50 Alben auf den Markt gebracht. Dazu kamen auch viele Compilations. Die umfangreichsten waren "Just For What I Am" (Bear Family, 2012) mit 5 CD und "Latest Shade of Blue: The Columbia Recordings 1973-1976" (Bear Family, 2021) mit 4 CD. 10/23
- Marty Stuart
Amerikanischer Country-, Bluegrass- und Rockabilly-Musiker und Sänger, geboren am 30. September 1958 in Philadelphia, Mississippi. Stuart beherrschte schon als Kind viele Instrumente. Mit zwölf Jahren wurde er Mitglied der Gospel-Gruppe The Sullivans. Wenig später konnte er bei der Bluegrass-Legende Lester Flatt vorzuspielen. Dieser war von seinem Mandolinenspiel derartig beeindruckt, dass er das gerade erst dreizehn Jahre alt gewordene Talent in seine Band The Nashville Grass aufnahm. Im gleichen Jahr trat Marty erstmals in der Grand Ole Opry auf. Er blieb acht Jahre bei The Nashville Grass, bis Flatt sie aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. 1978 schloss sich Stuart Doc und Merle Watson an. "Marty (With A Little Help From My Friends)" (Ridge Runner, 1978) hiess im selben Jahr ein erstes Album unter eigenem Namen. Ein Jahr später heiratete er Cindy Cash, eine Tochter von Johnny Cash, und wurde Mitglied der Begleitband seines Schwiegervaters, den Tennessee Three. Mit Carl Jackson, Joe Cook, Vicki Cook und Jimmy D. Brock als Co-Leader und Mitmusiker gab er das Album "Mississippi Homecoming" (Rebel, 1981) heraus. Sein nächstes eigenes Album war "Busy Bee Cafe" (Sugar Hill, 1982). Obwohl zahlreiche Grössen der Szene mitwirkten, wurde das Album kein Erfolg. In jenen Jahren entwickelte sich der Multi-Instrumentalist zu einem gefragten Session-Musiker. Die Zusammenarbeit mit Cash dauerte bis 1985 an, die Ehe mit Cindy hielt ein Jahr länger. 1986 unterschrieb er bei einem Major-Label und konnte dort "Marty Stuart" (Columbia, 1982) veröffentlichten. Die Singleauskoppelung "Arlene" konnte sich zwar in der Top-20 der Country-Charts plazieren, aber das Album, das Platz 34 der Country-Charts erreichte, verkaufte sich aber derartig schlecht, dass "Columbia Records" kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit hatte. Ein Stilwechsel vom Bluegrass hin zum Rockabilly erwies sich als erfolgversprechend. Mit "Hillbilly Rock" aus dem gleichnamigen Top-Album (MCA, 1987) sowie "Little Things", "Burn Me Down" und "Tempted" vom Album "Temped" (MCA, 1991) hatte Stuart drei Top-10-Hits in den US-Single-Charts. Beide Alben erreichten zudem knapp die Top-20 der Country-Album-Charts. Bis Anfang der 2000er Jahre hatte Stuart viele weitere Singles in den Country-Charts, auch wenn diese die Top-10 verpassten. Die einzige Ausnahme bildete "The Whiskey Ain’t Workin’", ein Duett mit Travis Tritt. Diese Singleaujskoppelung vom Tritt-Album "It's All About to Change" (Warner, 1991) schaffte es bis auf Platz 2 der Country-Charts. "This One's Gonna Hurt You" (MCA, 1992) war auf Platz 12 bei den Country-Alben sowie auf Platz 77 in den Billboard 200 sein chartsmässig bestes Album. Bis dato erschienen von Marty Stuart fast 20 Studio- und zwei Livealben. Dazu kamen über 30 Singles und ein halbes Dutzend Compilations. Darunter befanden sich die Doppel-CD "Now Thats Country! The Definitive Collection Vol.1" (Hump Head, 2017) und deren Fortsetzung, die Triple-CD "The Definitive Collection Vol.2" (Hump Head, 2019). Neben seinen musikalischen Aktivitäten ist Marty Stuart als Sammler von Devotionalien aus der Country-Szene bekannt. Er erwarb den Tourneebus von Ernest Tubb und die Gitarren von mehreren Stars. Seine Sammlung umfasst zudem Kostüme und Manuskripte von Hank Williams. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Fotos zu aktuellen Themen. 1996 wurde Stuart zum Präsidenten der Country Music Foundation gewählt. Er hielt dieses Amt über mehrere Wahlperioden hindurch inne. Im Jahr 1997 heiratete er die 16 Jahre ältere Sängerin Connie Smith, die er seit seiner Kindheit verehrte und bewunderte. 10/23
- The Rowans / Rowan Brothers
Amerikanische Bluegrass- und Folk Rock-Formation, gegründet 1970 in Wayland bei Boston, Massachusetts, vom Brüderpaar Chris Rowan (vcl, g, p) und Lorin Rowan (vcl, g, mand). Noch im Gründungsjahr liessen sich die beiden Musiker in San Franciso nieder, wo sie bei ihrem ersten Auftritt 1971 als Opener für The Grateful Dead auf der Bühne standen. GD-Leader Jerry Garcia (pedal steel-g) und GD-Mitglied Bill Kreutzmann (dm) waren unter den Gastmusikern, mit denen die Rowan Brothers ein erstes gleichnamiges Album (Asylum, 1972) einspielten. Chris' und Lorins Bruder Peter Rowan (g, mand, vcl) wurde ab Mitte der 1970er Jahre nach seiner Tätigkeit bei Bands wie Earth Opera, Seatrain und Old & In The Way eine Weile lang festes Mitglied der Band. In dieser Zeit erschienen unter dem Bandnamen The Rowans nacheinander die Alben "The Rowans" (Asylum, 1975), "Sibling Rivalry" (Asylum, 1976) und "Jubilation" (Asylum, 1977). Begleitet wurden die drei Brüder jeweils von einer ganzen Reihe von weiteren Musikerinnen und Musikern. Auf dem dritten dieser Alben machte der französische Jazzgeiger Stéphane Grapelli mit. "Livin' The Life" (Appaloosa, 1980) hiess ein Album, das unter dem Gruppennamen Chris & Lorin Rowan erschien. Rund 14 Jahre später nahmen die drei Rowans mit Begleitmusikern als Peter Rowan & The Rowan Brother ein weiteres Album auf, das "Tree On A Hill" (Sugar Hill, 1994) hiess. Noch einmal acht Jahre später veröffentlichten die Rowan Brothers mit "Crazy People" (There, 2002) ein weiteres Album. Auch das bisher letzte Album "Now And Then" (BOS, 2004) erschien unter dem Bandnamen Rowan Brothers. Darauf fanden sich teilweise Songs, die in den 1970er Jahren eingespielt worden waren sowie neue Songs. Peter Rowan gab auch eine ganze Reihe von Aufnahmen unter seinem eigenen Namen heraus. Von Lorin Rowan & The Edge war das Album "Supply & Demand" (Spiral, 1985) erschienen. Unter seinem Namen veröffentlichte Lorin Rowan die beiden Alben "My Father's Son" (Black Dahlia, 1995) und "Rebel Sons" (Taxim, 1999). Chris Rowan gab keine eigenen Aufnahmen heraus. 05/23
- Peter Rowan
Amerikanischer Bluegrass-Musiker, Sänger und Bandleader, geboren am 4. Juli 1942 in Boston, Massachusetts. Er lernte bereits in frühen Jahren Gitarre zu spielen. Als Schüler sammelte er erste Erfahrungen in verschiedenen Bands. Die von ihm auf der High School gegründete Tex-Mex-Gruppe The Cupids war in der Region um Boston erfolgreich und veröffentlichte eine Single. 1963 brach er sein Hochschulstudium ab, um professioneller Musiker zu werden. Zunächst schloss er sich als Mandolinenspieler und Sänger den Mother Bay State Entertainers an. Auf Vermittlung von Bill Keith wurde er von Bill Monroe für dessen Begleitband Blue Grass Boys engagiert. 1967 trennte er sich von Bill Monroe und gründete mit David Grisman die Folk/Psychedelic Rock-Gruppe Earth Opera, die zwei Alben einspielte und auch als Vorgruppe der Doors bekannt wurde. 1972 schloss er sich der Folk Rock-Formation Seatrain an, deren Schallplatten von George Martin produziert wurden. 1973 wurde er Mitglied von Jerry Garcias Bluegrass-Band Old & In The Way, bei der auch sein alter Weggefährte David Grisman und Jerry Garcia von The Grateful Dead spielte. Später veröffentlichte eine unter anderem mit Rowan, Grisman, Herb Pedersen und Vassar Clements besetzte Gruppe mit dem ähnlichen Namen Old & In The Gray ein gleichnamiges Album (Acoustic Disc, 2002). Noch 1974 hatten Rowan und Grisman zusammen mit Clarence White (g, vcl), Bill Keith (banjo), Richard Green (vio, vcl), John Kahn (b) und John Guerin (dm) die ebenfalls nur kurzlebige Gruppe Mulskinner gegründet. Von dieser kam nur ein gleichnamiges Album (Warner, 1974) heraus. Später wurden unter dem Titel "Muleskinner Live" (Liberation Hall, 2021) Konzertaufnahmen vom Februar 1973 veröffentlicht. Nach Mulskinner schloss sich Peter Rowan seinen Brüdern Chris und Lorin Rowand an, die mit den Rowans Brothers eine eigene Band hatten. Peter Rowan machte bei mehreren Aufnahmen seiner Brüder mit. Die Band nannte sich dabei The Rowans. Als Rowan, Greene & The Red Hot Pickers spielte Peter Rowan "Bluegrass Album" (Better Days, 1979) und "Hiroshima Mon Amour" (Better Days, 1979) ein. Songs daraus wurden später unter dem Titel "Peter Rowan With The Red Hot Pickers" (Sugar Hill, 1984) zu einer Compilation zusammengefasst. Ab Ende der 1970er Jahre erschienen von Peter Rowan eine ganze Reihe von Alben unter eigenem Namen. Als Mitmusiker für sein Debutalbum "Peter Rowan" (Flying Fish, 1978) konnte er unter anderem Flaco Jimenez (acc) oder Buell Neidlinger (b), den früheren Begleiter von Steve Lacy und Cecil Taylor, verpflichten. "Medicine Trail" (Flying Fish, 1980), "Texican Badman" (Appaloosa, 1981) und "The Walls Of Time" (Sugar Hill, 1982) waren weitere eigene Alben. Sie waren mit Hilfe von Musikerinnen und Musikern wie Ricky Scaggs (mand, g, fiddle, vcl), Jerry Douglas (dobro), Jerry Garcia (g) und Bill Kreutzmann (dm) von The Grateful Dead, David Grisman (mand), Maria Muldaur (vcl) und anderen eingespielt worden. 1983 gründete er in Nashville die Band Wild Stallions. "Peter Rowan & The Wild Stallions" (Appaloosa, 1982) hiess das einzige Album. Mit Tex Logan und Greg Douglass als Co-Leader entstand "Revelry" (Waterfront, 1983), mit Bill Keith und Jim Rooney "Hot Bluegrass" (Waterfront, 1985). "The First Whippoorwill" (Sugar Hill, 1985) hiess das nächste eigene Album. Als Gast von Flaco Jimenez Y Su Conjunto war er bei den Aufnahmen des Albums "San Antonio Sound" (Waterfront, 1985) dabei. Es folgte "New Moon Rising" (Sugar Hill, 1988), eine gemeinsame LP mit The Nashville Bluegrass Band. Deren Mitglieder Alan O'Bryant und Stuart Duncun begleiteten Peter Rowan auch auf dessen eigenen Aufnahmen. Weitere eigene Alben hiessen "Dust Bowl Children" (Sugar Hill, 1990), "All On A Rising Day" (Sugar Hill, 1991), "Awake Me In The New World" (Sugar Hill, 1993) und "Bluegrass Boy" (Sugar Hill, 1996). Mit Jerry Douglas als Co-Leader nahm Rowan "Yonder" (Sugar Hill, 1996) auf. Eine Aufnahme mit der tschechischen Bluegrass-Gruppe Druhá Tráva hiess "New Freedom Bell" (Venkow, 1999). Mit Don Edwards als Co-Leader realisierte er "High Lonesome Cowboy Appalachia To Abilene" (Shanachie, 2002), mit Tony Rice "You Were There For Me" (Rounder, 2004) und "Quartet" (Rounder, 2007). "Crucial Country: Live At Telluride" (There, 2006) bestand aus Liveaufnahmen von 1994. "Legacy" (Compass, 2010) war eine Sammlung vorwiegend eigener Songs, mit der Rowan zu seinen Bluegrass-Wurzeln zurückkehrte. Sie erschien unter dem Bandnamen Peter Rowan Bluegrass Band. "The Old School" (Compass, 2013), "Peter Rowan's Twang An' Groove, Vol. 1" (There, 2014), "Dharma Blues" (Omnivore, 2014), "My Aloha!" (Omnivore, 2017), "Carter Stanley's Eyes" (Rebel, 2018) und "Calling You From My Mountain" (Rebel, 2022) waren weitere Alben unter seinem eigenen Namen. The Garcia Project hatte eine prominent besetzte Tribut-Formation für Jerry Garcia geheissen, von der die labellose CD "Spirit" (2020) erschien. "Best Of The Sugar Hill Years" (Sugar Hill, 2007) und "Free Mexican Airforce: Classic Tracks From The Flying Fish Albums" (Roots Collectibles, 2009) waren zwei Compilations gewesen. Keine eigene Aufnahme kam von der Gruppe Peter Rowan And The Panama Red Riders heraus. Er hinterliess zudem musikalische Spuren auf Aufnahmen von Steve Earle, Vassar Clements, James Cotton, Ramblin' Jack Elliott, Ricky Skaggs und vielen anderen. 05/23
- Earth Opera
Amerikanische Folk/Psychedelic Rock-Band, gegründet 1967 in Boston, Massachusetts, von den beiden Bluegrass-Musikern Peter Rowan (vcl, g, sax) und David Grisman (mand, mandocello, key, sax, vcl). Rowan war zuvor Mitglied der Blue Grass Boys von Bill Monroe gewesen, während Grisman Mitglied der Even Dozen Jug Band war und für Red Allen, Frank Wakefield und Tom Paxton im Studio stand. Als weitere Musiker verpflichteten sie Bill Stevenson (p, org, hapischord, vibes), John Nagy (b) und Paul Dillon (g, dm, vcl). Bei den Aufnahmen zum Debutalbum "Earth Opera" (Elektra, 1968) machte als weiteres festes Mitglied Bill Mundi (dm, perc), früher Musiker bei den Mothers Of Invention mit. Earth Opera stand in jener Zeit mehrmals als Opener für die Doors auf der Bühne, die beim selben Label engagiert waren. Nur noch zu fünft ohne Stevenson entstand das zweite Album "The Great American Eagle Tragedy" (Elektra, 1969). Als Gastmusiker wirkten John Cale (g, viola, vcl), Bill Keith (pedal steel-g), Jack Bonus (fl, sax), Herb Bushler (b), Richard Grando (sax), David Horowitz (org, p, key) und Bob Zachary (perc, triangle) mit. 1969 löste sich Earth Opera aus Mangel an Erfolg wieder auf. Peter Rowan wurde Mitglied von Seatrain und setzte seine Karriere als Bluegrassmusiker fort. Rowan und Grisman trafen sich nur wenig später wieder in der Gruppe Old & In The Way von The Grateful Dead-Mitglied Jerry Garcia und in der ebenfalls kurzlebigen Gruppe Mulskinner. Die beiden Earth Opera-Alben wurden später in Form einer Doppel-CD (Warner und Rhino, 2004) gemeinsam wieder veröffentlicht. Das selbe Material fand sich auf der Doppel-CD "The Complete Elektra Recordings" (Wounded Bird, 2017). Die beiden Leader Peter Rowan und David Grisman waren in vielen weiteren Bands oder unter ihren eigenen Namen aktiv. 05/23











