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- Hank Mobley
Amerikanischer Jazz-Tenorsaxoponist, Komponist und Bandleader, geboren am 7. Juli 1930 in Eastman, Georgia, aufgewachsen in Elizabeth, New Jersey. Da fast alle Mitglieder der Familie Klavier spielten, wurde dies auch Hanks erstes Instrument. Im Alter von 16 Jahren wechselte er zum Tenorsax. Er war Autodidakt und lernte, auf Empfehlung seines Onkels, von den Platten Lester Youngs, Don Byas, Dexter Gordon und Sonny Stitt. Seine ersten Auftritte und Aufnahmen hatte Mobley in R&B-Bands, wie jener des Pianisten Paul Gayton von 1949 bis 1951. In der Gayton-Band spielten damals auch Cecil Payne, Clark Terry, Aaron Bell und Sam Woodyard. Sie stammten alle aus dem Duke Ellington Orchestra und holten Mobley 1953 kurzzeitig als Ersatz für den erkrankten Jimmy Hamilton in die Ellington Band. Sein eigentliches Debüt als Jazzmusiker hatte er in der Hausband eines Newarker Nachtklubs. Dieser Job gab ihm die Gelegenheit, mit den bedeutenden Musikern der Ära zu spielen, unter anderem mit Miles Davis, Dexter Gordon, Billie Holiday, Bud Powell und Lester Young. Aufnahmen aus jener Zeit erschienen später unter dem Titel "Newark 1953: The Picadilly September 28" (Uptown, 2012) auf einer Doppel-CD. Begleitet wurde Mobley damals von Bennie Green (tb), Walter Davis jr. (p), Jimmy Schenck (b) und Charlie Persip (dm). Mobley und Walter Davis Jr. wurden nach einem Auftritt in diesem Newarker Klub von Max Roach engagiert. Roach brachte beide in die New Yorker Clubs und ermöglichte ihnen am 10. April 1953, bei einer Session in seinem Septett mit Idrees Sulieman (tp), Gigi Gryce (as, fl), Leon Comegys (tb), Walter Davis Jr. (p) und Franklin Skeete (b) zu spielen. Zwei der Stücke erschienen auf einer Schellackplatte (Swing, 1953), die gleichen zwei plus zwei weitere auf einer 7"-EP (Debut, 1953). Am 21. April 1953 folgte eine weitere Session des Quartetts Roach, Skeete, Davis und Mobley. Mobley spielte ab 1954 zuerst bei Tadd Dameron, Milt Jackson und J. J. Johnson, in der zweiten Hälfte des Jahres in der Band von Dizzy Gillespie und wirkte an dessen Sessions für Norman Granz’ "Norgran"-Label mit. Im September 1954 verliess er die Gillespie-Band, um im Quartett des Pianisten Horace Silver zu arbeiten, das im "Minton’s Playhouse" in New York auftrat. Diese Gruppe wurde durch Doug Watkins (b) und Arthur Edgehill (dm) ergänzt. Später löste Art Blakey Edgehill ab. Am 13. November 1954 nahm er an einer Aufnahmesession für das Label "Blue Note" teil. Unter dem Gruppennamen Horace Silver Quintett spielten Silver, Mobley, Watkins und Blakey mit Kenny Dorham (tp) vier Tracks ein, die auf einer 10"-EP (Blue Note, 1954) heraus kamen. Es handelte sich um die Urformation jener Gruppe, die später als Art Blakey & The Jazz Messengers erfolgreich und über Jahre bestand. Die erste Messengers-Gruppe spielte einzig das Album "The Jazz Messengers" (Columbia, 1956) ein, ehe Art Blakey die Band umbaute. Danach folgten für Mobley weitere Aufnahmen als Sideman für "Blue Note" für Lee Morgan, Kenny Dorham, Julius Watkins, Elmo Hope, J. J. Johnson, Kenny Clarke, Donald Byrd, Jackie McLean, Doug Watkins, Kenny Burrell, Jimmy Smith, Kenny Drew, Johnny Griffin, Curtis Fuller, Sonny Clark und Art Farmer. Erste Aufnahmen unter eigenem Namen hatte Mobley am 27. März 1955 realisiert, als er mit Horace Silver (p), Doug Watkins (b) und Art Blakey (dm), also den damaligen Jazz Messengers minus Kenny Dorham, die LP "Hank Mobley Quartet" (Blue Note, 1955) einspielte. Mobleys zweite Session als Leader fand am 20. Juli 1956 statt, als er mit Hilfe von Donald Byrd (tp), Jackie McLean (as), Barry Harris (p), Doug Watkins (b) und Art Taylor (dm) "Mobley's Message" (Prestige, 1957) aufnahm. Am Ende Juli und Anfang November 1956 entstand mit Byrd, Harris, Watkins und Kenny Clarke (dm) bzw. mit Dorham, Walter Bishop Jr. (p) Watkins und Art Taylor (dm) eine Fortsetzung davon, die unter dem Titel "The Jazz Message#2" (Savoy, 1957) erschien. Im. März 1961 holte ihn Miles Davis zusammen mit dem damals schon nicht mehr bei Davis engagierten John Coltrane (ts) sowie mit Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb oder Philly Joe Jones (dm) für die Aufnahmen von "Someday My Prince Will Come" (Columbia, 1961) ins Studio. Das Quintett Davis, Mobley, Kelly, Chambers und Cobb trat danach im April 1961 auch im Club "Blackhawk" in San Francisco, California, auf. Die Mitschnitte der Auftritte erschienen später unter diversen Titeln und in unterschiedlichen Formen. Sie wurden unter dem Titel "The Complete Blackhawk Sessions" (Mosaic, 2003) zu einem 6-LP- bzw. 4-CD-Set zusammengefasst. Hank Mobley schaffte es allerdings nicht, bei Miles Davis Nachfolger von John Coltrane zu werden. Mit über 500 Credits bei der Datenbank discogs.com war Hank Mobley trotzdem ein vielbeschäftigter Musiker. Dazwischen war er wegen Drogenmissbrauchs zweimal im Gefängnis und musste aus gesundheitlichen Gründen immer wieder pausieren. Allein unter seinem Namen oder als Leader bzw.Co-Leader von Gruppen wie Hank Mobley And His All Stars, Hank Mobley Quartet, Hank Mobley Sextet, The Cedar Walton/Hank Mobley Quintet und The Hank Mobley Quintet veröffentlichte er über 50 Alben. Dazu war er Mitglied der Formationen Dizzy Gillespie And His Orchestra, Elmo Hope Sextet, Jackie McLean Sextet, Johnny Griffin Septet, Julius Watkins Sextet, Kenny Dorham Nonet, Kenny Dorham Octet, Kenny Drew Quintet, Max Roach Quartet, Max Roach Septet, Sonny Clark Sextet, Tenor Conclave, The Curtis Fuller Sextet, The Horace Silver Quintet, The J.J. Johnson Quintet, The Miles Davis Quintet, The Miles Davis Sextet, The Prestige All Stars und The Wynton Kelly Quartet. In den 1970er Jahren zwangen ihn Lungenprobleme seine Tätigkeiten einzuschränken. Seine letzte Aufnahmesitzung fand am 22. März 1980 mit dem Tete Montoliu Trio mit George Mraz (b) und Al Foster (dm) statt, als "I Wanna Talk About You" (Steeplechase, 1980) entstand. Hank Mobley starb am 30. Mai 1986 in Philadelphia, Pennsylvania, im Alter von 55 Jahren an einer Lungenentzündung. Von Hank Mobleys Werk erschienen einige Compilations, darunter die Doppel-LP "Messages" (Prestige, 1976), die CD "The Blue Note Years" (Blue Note, 1988) und die 6-CD-Box "The Complete Blue Note Hank Mobley Fifties Sessions" (Mosaic, 1998). Die Fortsetzung davon hiess "The Complete Hank Mobley Blue Note Sessions 1963-70" (Mosaic, 2019) und umfasste acht CDs. Zehn CDs dick war "Kind Of Mobley" (House Of Jazz, 2011). "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2011) und "Hank Mobley Vol. 2 - Six Classic Albums" (Real Gone, 2013) bestanden je ausvier CDs. "Classic Blue Note Collection: 1955-1961" (Enlightenment, 2016) hiess ein 5-CD-Set. 09/23
- Bobby Timmons
Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 19. Dezember 1935 in Philadelphia, Pennsylvania. Er wuchs in Philadelphia bei seinem Grossvater auf, einem Pfarrer, der ihm die Grundlagen des Orgelspiels beibrachte. Er spielte bereits als Jugendlicher in der Kirche, besuchte die Musikakademie und spielte anschliessend Rhythm and Blues bei den Trenier Twins. 1956 wurde er Mitglied von Kenny Dorhams Jazz Prophets. Er spielte danach bei Chet Baker, Sonny Stitt und Maynard Ferguson. Bekannt wurde er als Mitglied von Art Blakey & The Jazz Messengers. Dort war er 1958/1959 beschäftigt und wurde dabei als Komponist von "Moanin’" berühmt. Es handelte sich um das Titelstück einer LP (Blue Note, 1958), die Blakey am 30. Oktober 1958 mit Lee Morgan (tp), Benny Golson (ts), Bobby Timmons (p) und Jymie Merritt (b) als Begleiter einspielte. Timmons spielte auch mit Cannonball Adderley (1959–1960), kehrte 1960 wieder zu Blakey zurück und spielte mit J. J. Johnson. Mit John Jenkins (as) und Clifford Joran (ts) als Co-Leader sowie mit Wilbur Ware (b) und Dannie Richmond (dm) nahm Timmons am 26. Juli 1957 die LP "Jenkins, Jordan and Timmons" (New Jazz, 1960) auf. Seine ersten Aufnahmen als alleiniger Leader kamen am 13. und 14. Januar 1960 zustande, als er mit Sam Jones (b) und Jimmy Cobb (dm) "This Here is Bobby Timmons" (Riverside, 1960) einspielte. "Soul Time" (Riverside, 1960) entstand im August 1960 mit Hilfe von Blue Mitchell (tp), Sam Jones (b) und Art Blakey (dm). Für "Easy Does It" (Riverside, 1961) holte er im März 1961 wie schon bei seinem Debut wieder Jones und Cobb ins Studio. Bei "In Person" (Riverside, 1961) mit Aufnahmen vom Oktober 1961 baute er auf Ron Carter (b) und Albert Heath (dm). Letztere beiden Aufnahmen erschienen unter der Bezeichnung Bobby Timmons Trio. "Sweet and Soulful Sounds" (Riverside, 1962) entstand im Juni 1962 mit Sam Jones (b) und Ron McCurdy (dm). Auf "Born To Be Blue!" (Riverside, 963) mit Aufnahmen vom August und September 1963 waren Sam Jones oder Ron Carter (b) sowie Connie Kay (dm) seine Begleiter. Es war eine weitere Aufnahme des Bobby Timmons Trios. Auf der 1964 eingespielten, aber ersten später veröffentlichten LP "From The Bottom" (Riverside, 1970) war Timmons auch als Organist und Vibraphafonist zu hören, begleitet einmal mehr von Jones und Cobb. Im Juni 1964 nahm er mit Jones und mit Ray Lucas als Drummer "Little Barefoot Soul" (Prestige, 1964) auf. Im August 1964 baute er bei den Aufnahmen für "Chun-King" (Prestige, 1965) auf Keter Betts (b) und Albert Heath (dm). Betts machte im Juni und Oktober 1964 neben Johnny Lytle (vibes) als Co-Leader, William "Peppy" Hinnant (dm) auch bei den Aufnahmen von "Workin' Out!" (Prestige, 1965) mit. In je einem Track waren Sam Jones (b) und Ray Lucas (dm) Timmons Begleiter. Auf "Holiday Soul" (Prestige, 1965) mit Aufnahmen vom November 1964 präsentierte Timmons mit Butch Warren (b) und Walter Perkins (dm) ein neues Trio, ebenso auf "Chicken & Dumplin's" (Prestige, 1965). Diese LP entstand am 12. Juli 1965 mit Hilfe von Mickey Bass (b) und Billy Saunders (dm). "The Soul Man!" (Prestige, 1966) mit Aufnahmen vom Januar 1966 war dann wieder einmal eine Quartetteinspielung. Mit dabei waren Wayne Shorter (ts), Ron Carter (b) und Jimmy Cobb (dm). "Soul Food" (Prestige, 1966) war wieder eine Trio-Einspielung, realisiert im September und Oktober 1966 mit Mickey Bass (b) und Billy Higgins (dm). Nach einem Labelwechsel erschien mit "Got To Get It!" (Milestone, 1968) Timmons erste Aufnahme mit einer grösseren Besetzung. Insgesamt elf Musiker waren bei diesen Aufnahmen im November und Dezember 1967 im Studio. Für "Do You Know The Way?" (Milestone, 1968) kehrte Timmons im November 1968 wieder zu einer kleineren Besetzung zurück und engagierte Joe Beck (g), Bob Cranshaw (e-b) und Jack DeJohnette (dm). Bobby Timmons starb am 1. März 1974 in New York mit 38 Jahren an Leberzirrhose. Von Timmons kamen rund ein Dutzend Compilations heraus. Auf "The Riverside Albums Collection" (Enlightenment, 2018) wurden seine Aufnahmen für das "Riverside"-Label auf vier CD zusammengefasst. Er war auch an Plattenaufnahmen von Cannonball Adderley, Nat Adderley, Chet Baker, Arnett Cobb, Kenny Dorham, Curtis Fuller, Sam Jones, Lee Morgan, Art Farmer, Pepper Adams, Hank Mobley und Kenny Burrell beteiligt. 09/23
- Alain Jean-Marie
Französischer Jazz-Pianist, Bandleader und Komponist, geboren am 29. Oktober 1945 in Pointe-à-Pitre in Guadeloupe. Er brachte sich das Klavierspiel ab dem achten Altersjahr autodidaktisch bei. Er spielte in Tanzorchestern in Guadeloupe, lebte von 1967 bis 1970 in Kanada und danach auf den Antillen. Seine ersten Aufnahmen als Leader machte er für das Album "Piano Biguines" (Disques Debs, 1969). Begleitet wurde er dabei von Tony Faisans (e-b), Serge Landre (guiro, dm) und Jobby Dandele (dm, perc). Darauf spielte Alain Jean-Marie Beguine bzw. Biguine, eine Art Tanzmusik, wie sie in Guadeloupe und Martinique üblich war. Er war auch auf Aufnahmen anderer Musik dieses Stils zu hören gewesen. 1973 zog er nach Paris, wo er schnell den Durchbruch, unter anderem als Begleiter durchreisender Jazzmusiker wie Chet Baker, Sonny Stitt, Art Farmer, Johnny Griffin, Lee Konitz, Max Roach, schaffte. Mit seinem eigenen Trio, bestehend aus Gus Nemeth (b) und Al Levitt (dm), nahm er "Grand Prix Django Reinhardt 79" (Disques Debs, 1980) auf. Es folgten im Laufe der Jahre unter eigenem Namen, als Leader des Alain Jean-Marie Trios oder mit Co-Leadern wie Niels-Henning Ørsted Pedersen, Barney Wilen, André Condouant, Boulou & Elios Ferré, Michel Graillier, Gérard Curbillon, Nicolas Dary, Morena Fattorini, François Ripoche und anderen fast 40 Alben. Darunter befanden sich auch weitere Biguine-Alben, die später im Rahmen des 4-CD-Sets "The Complete Biguine Reflections 1992-2013" (Frémeaux & Associés, 2019) zusammengefasst wurden. Ab 1986 hatte er regelmässig Dee Dee Bridgewater begleitet, dazu auch mit Jackie McLean (as), Charlie Haden (b) und Billy Higgins (dm) Abbey Lincoln. Er war Mitglied der Gruppen Al & Stella Levitt Quartet, Al Lirvat Et Son Orchestre, Barney Wilen Quintet, Caratini Jazz Ensemble, David Sauzay Quintet, Debarbat Dolphin Orchestra, Fabriano Fuzion, Gildas Scouarnec Quintet, Henri Texier Trio, Jocelyn Ménard Jazz Quartet, Les Kombass, Patrick Bocquel & Jean-Paul Adam 5tet, Pierre-Yves Sorin Sextet, Richard Raux Quartet, Teddy Edwards Quartet und The Hal Singer Jazz Quartet. 09/23
- Joe Newman
Amerikanischer Jazz-Trompeter, Komponist und Bandleader, geboren am 7. September 1922 in New Orleans, Louisiana, als Sohn des Jazzpianisten Dwight Newman (1902–1942). Er spielte schon als 6-Jähriger Trompete und trat ab 8 Jahren auf, unter anderem mit Papa Celestins Tuxedo Orchester. Am Alabama State Teachers College leitete er die Schulband, die auf Tanzveranstaltungen spielte und so für die Schule Geld sammelte. Seine Vorbilder waren Louis Armstrong, dann, begeistert von der Basie Band der 1930er Jahre, Buck Clayton und Sweets Edison. Als man ihn aber lobte, er würde wie Sweets Edison klingen, suchte er seinen eigenen Weg. Von 1941 bis 1943 spielte er in der Bigband von Lionel Hampton und danach von 1943 bis 1947 im Count Basie Orchestra, womit sich für ihn ein Herzenswunsch erfüllte. Jo Jones lud ihn in New York ein, für den gerade in die Armee eingezogenen Buck Clayton einzuspringen. Er verliess Hampton und traf bei Jones auf Lester Young, ein anderes Vorbild, dessen Saxophonssolos er auf der Trompete nachspielte. Er spielte in der Gruppe von Illinois Jacquet, bevor er von 1952 bis 1961 wieder bei Count Basie Band arbeitete. Ab 1947 stand er regelmässig für seine jeweiligen Arbeitgeber im Studio. Ab Mitte der 1950er Jahre erschienen erste Aufnahmen als Co-Leader oder Leader. Mit Paul Quinichette und Frank Foster (ts), Benny Green (tb), Sir Jonathan Gasser (g), Hank Jones (p), Eddie Jones (b) und Kenny Clarke (dm) als Co-Leader entstand "Jazz Studio 1 Volume I – Tenderly" (Decca, 1954) in Form einer Doppel-7"-Single. "Joe Newman And His Band" (Vanguard, 1955) war seine erste Aufnahme als alleiniger Leader. Seiner Band gehörten Frank Foster (ts), Frank Wess (ts, fl), Matthew Gee (tb), Johnny Acea (p), Eddie Jones (b) und Osie Johnson (dm) an. Auf "Storyville Presents" (Storyville, 1955) war eine Aufnahme von Joe Newman And The Boys In The Band in Form eines 10"-Albums. Diese Gruppe bestand neben dem Leader aus Charlie Fowlkes (bars), Frank Foster (ts), Frank Wess (ts, fl), Henry Coker (tb), Freddie Green (g), Joe Bailey (org, p), Eddie Jones (b) und Gus Johnson (dm). Auf "Joe Newman Sextet" (Jazztone, 1955), ebenfalls einem 10"-Album, war er in Begleitung von Gene Quill (as, cl), Billy Byers (tb), Lou Stein (p), Milt Hinton (b) und Osie Johnson (dm) an der Arbeit. Die beiden 10"-Alben sowie weiteres Material aus jener Zeit wurde später auf der Doppel-CD "The 1954-1955 Vanguard Storyville & Jazztone Sessions" (Fresh Sound, 2010) zusammengefasst. Vom Joe Newman Octet mit Ernie Wilkins (as), Al Cohn (ts), Frank Rehak (tb), Freddie Green (g), Nat Pierce (p), Milt Hinton (b) und Shadow Wilson (dm) kam "All I Wanna Do Is Swing" (RCA Victor, 1955) heraus und zwar in Form einer LP oder eines Sets mit drei 7"-EPs. Unter Joe Newmans Namen oder als Leader von Gruppen wie Joe Newman-Frank Foster Quintet, Joe Newman & His Band, Joe Newman & The Combo, Joe Newman And His Orchestra, Joe Newman And The Boys In The Band, Joe Newman And The Count's Men, Joe Newman Octet, Joe Newman Quartet, Joe Newman Quintet, Joe Newman Sextet und The Joe Newman Septet erschienen über 60 Alben. Joe Newman selber besitzt bei discogs.com über 1100 Einträge als Musiker. Er begleitete oder spielte an der Seite von Billie Holiday, Miles Davis, Charlie Parker, Joe Turner, Buddy Rich, Manny Albam, Sonny Stitt, Milt Jackson, Zoot Sims, Nat King Cole, Ray Charles, Sarah Vaughan, Gene Ammons, Ray Bryant, Jimmy Smith, Quincy Jones und vielen anderen. Dazu war er Mitglied Dutzender Bands und Orchester. 1965 hatte er die gemeinnützige Organisation "Jazz Interactions" gegründet, die Jazzunterricht für Jugendliche organisierte und deren Präsident er ab 1967 war. Die Organisation hatte auch eine eigene Bigband. Zeitweise leitete Newman auch Workshops mit Billy Taylors Jazzmobile. 1991 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn teilweise lähmte. Er starb am 4. Juli 1992 in New York City im Alter von 69 Jahren. Von seinem umfangreichen Schaffen wurden mehrere Compilations zusammengestellt. "The Complete Joe Newman RCA Victor Recordings (1955-1956): The Basie Days" (RCA, 1994), "Four Classic Albums (Avid, 2012) und "The Happy Cats" (Phono, 2017) waren Doppel-CDs, "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2013) ein 4-CD-Set. 09/23
- Boulou Ferré
Französischer Jazzgitarrist und Bandleader zwischen Swing und Gypsy Jazz, geboren am 24. April 1951 in Paris als Jean-Jacques Ferret. Er ist der Sohn bzw. Bruder der Gitarristen Jean "Matlo" Ferret und Elios Ferré. Beeinflusst wurde er von seinem Vater und von seinem Onkel Baro Ferret, die beide im Quintette du Hot Club de France von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli gespielt hatten. Der Vater achtete beim Gitarrenunterricht darauf, dass sein Sohn ihm nicht nachspielte, sondern eigene Wege des Spiels entwickelte. Deshalb übertrug der junge Gitarrist Soli von Charlie Parker auf die Gitarre. Sein weiteres musikalisch-harmonisches Fundament wurde in einem Studium am Pariser Konservatorium bei Olivier Messiaen gelegt. Boulou Ferré machte im Alter von 13 Jahren erste Aufnahmen. Es handelte sich um die 7"-EP "Boulou" (Barclay, 1964). Dabei wurde er von Alain Goraguer Et Son Orchestre begleitet. Als Boulou et Les Paris All Stars entstanden die beiden LPs "The 13 Year Old Sensation From France" (4 Corners Of The World, 1965) und "Boulou Et Les Paris All Stars" (Barclay, 1966). Diese ersten Aufnahmen wurden später auf der Doppel-CD "Complete Barclay Recordings" (Universal, 2012) zusammengefasst. Bis Mitte der 2010er Jahre veröffentlichte Ferré Dutzende von weiteren Aufnahmen. Einige davon kamen unter seinem eigenen Namen heraus. Dabei waren Gunter Hampel, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Christian Escoudé oder Babik Reinhardt Co-Leader. "Solo" (JMS, 2013) hiess ein Set mit einer CD und einer DVD. Die Soloaufnahmen machten allerdings nur 24 Minuten der CD und die ganze DVD aus. Die restlichen Stücke der CD hatte Ferré mit Elios Ferré, Florin Niculescu (vio) und Pierre Boussaguet (b) eingespielt. Vereinzelte Alben erschienen unter Gruppennamen wie Boulou And The Corporation Gypsy Orchestra, Boulou Ferré Quartet und Boulou Ferré Trio. Mehrere Alben nahm er mit seinem 1956 geborenen Bruder Elios Ferré auf. "Pour Django" (SteepleChase, 1979) und "Gypsy Dreams" (SteepleChase, 1980) entstanden im Duo. Die nächsten Aufnahmen kamen erst 17 Jahre später heraus. Für "New York, N.Y." (SteepleChase, 1997) taten sich die Brüder mit George Cables (p), Jay Anderson (b) und Billy Hart (dm) zusammen. Bis 2015 veröffentlichten Boulou und Elios Ferré weitere Aufnahmen. Dabei wurden sie von Musikern wie Alain Jean-Marie, Gilles Naturel, Richardo del Fra, Lionel und Stéphane Belmondo, Pierre Boussaguet und anderen begleitet. Django 100 war eine Gruppe bzw. eine CD (JMS, 2009) mit Angelo Debarre und Romane als Co-Leader sowie vielen weiteren Musikern. Steve Lacy zog ihr für die Aufnahmen von "Dreams" (Saravah, 1975) bei. Er machte Aufnahmen mit dem Violinisten Svend Asmussen, dem später Free Improv-Musiker Glenn Spearman, mit dem Free Jazz-Altsaxophonisten Noah Howard, mit dem Chansonnier Georges Moustaki und anderen. 09/23
- Jack Diéval
Französischer Swing- und Modern Jazz-Pianist und Bandleader, geboren am 21. September 1921 in Douai, Nord, als Jacques Diéval. Seine Eltern waren Musiklehrer und leiteten ein Jazz-Orchester namens Dédé Jazz. Mit 14 Jahren gründete Diéval eine eigene Formation. Mit 15 Jahren wurde er Profimusiker in Lille, kurz danach spielte er in Joe Mills Band. Vor dem Krieg spielte er in Nordfrankreich mit dem Schlagzeuger André Jourdan. Während des Zweiten Weltkriegs trat Diéval in Offizierscasinos auf und unternahm Tourneen nach Tunesien und Algerien. Nach Paris zurückgekehrt, arbeitete er bei Lucienne Boyer, dann im Orchester von Alix Combelle und blieb dort zweieinhalb Jahre. Mit diesem Orchester kam er 1943 zu ersten Aufnahmen. Es folgten weitere als Mitglied von Harry Cooper Et Son Orchestre, Jerry Mengo Et Son Orchestre und Don Byas And His Orchestra. Das Label "Le Chant Du Monde" brachte 1947/1948 mehrere Aufnahmen von Diéval auf Schellack-Schallplatten heraus. Begleitet wurde der Pianist in diesen ersten eigenen Aufnahmen von Willy Kett (vibes), Lucien Simoens (b) und Georges Marion (dm). Teilweise kam noch Georges Hrasko (cl), Lucien Galopin (g) und/oder Claude Laurence (vio) dazu. Auch Django Reinhardt, Kenny Clarke, Hubert Rostaing, Henri Salvador, Doc Cheatham, Sylvia De Sayles und andere zogen ihm für Aufnahmen bei. Er trat mit Coleman Hawkins, Hubert Fol, Gérard Badini, Guy Lafitte, Lucky Thompson, Sonny Stitt, Bill Byers und begleitete die Sängerinnen Dionne Warwick und Eartha Kitt. Es folgten Dutzende von weiteren Aufnahmen unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppennamen wie Jack Dieval And His Quartet, Jack Diéval Et Le J.A.C.E. All-Stars, Jack Diéval Et Son Orchestre, Jack Dieval Et Son Quartett, Jack Dieval Et Son Sextet, Jack Dieval Quintet, Jack Diéval Son Piano Et Son Grand Orchestre, Jack Diéval Trio oder Jacques Dieval's All Stars. Am 11. Juni 1964 war Diéval Mitglied einer Gruppe von Eric Dolphy (bcl, fl), als dieser im Pariser Club "Le Chat Qui Peche" auftrat. Dabei wurde der Grossteil der LP "Naima" (Jazzway, 1987) mitgeschnitten. Weitere Aufnahmen dieses Auftritts erschienen unter dem Titel "Unrealized Tapes" (West Wind, 1988) bzw. in Japan als "Last Recordings" (DIW, 1988). Eric Dolphy starb am 29. Juni 1964 in Berlin. Sein Lied "J'ai le mal de toi" wurde bisher 144 mal aufgenommen, u. a. von Frank Sinatra, Dean Martin, Barbra Streisand und Cher. Jack Diéval starb am 31. Oktober 2012 im Alter von 91 Jahren in Paris. 09/23
- Sonny Stitt
Amerikanischer Alt- und Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 2. Februar 1924 in Boston, Massachusetts, als Edward Boatner jr.. Er bewegte sich im Bereich Hard Bop und Bebop. Sein Sound auf dem Altsaxophon war dem von Charlie Parker ähnlich. Dieser sagte nach einer gemeinsamen Session zu Stitt: "you sound too much like me". Stitt beeinflusste er viele andere Saxophonisten wie John Coltrane, Booker Ervin, James Moody, Hank Mobley oder Ronnie Scott. Stitts Eltern waren beide Musiklehrer und deshalb wuchs er in einem musikalischen Umfeld auf. Stitt verbrachte seine Kindheit in Saginaw, Michigan, und hatte vom siebten Lebensjahr an Klavierunterricht, wechselte später auf die Klarinette. Ab 15 Jahren spielte Stitt Altsaxophon, nachdem er Charlie Parker auf einer Aufnahme des Bandleaders Jay McShann gehört hatte. Zuerst nahm Stitt Unterricht bei "Big Nick" Nicholas, einem ortsansässigen Saxophonisten, und bei Wardell Gray, der oft bei der Familie von Stitt logierte, weil es in der Gegend wenige Hotels für Schwarze gab. Noch bevor er die High School abgeschlossen hatte, ging Stitt mit den Bands von "Big Nick" Nicholas und Thad Jones auf Tournee. 1942 trat Stitt mit dem Pianisten William "Sabby" Lewis in Boston auf, bevor er sich den Bama State Collegians anschloss. Dieses Engagement führte ihn in die Big Band des Sängers Tiny Bradshaw, in der auch spätere Bebop-Musiker wie Fats Navarro, Dexter Gordon, Gene Ammons und Art Blakey spielten. Stitt war 1945 Mitglied der Bigband von Billy Eckstine. Mit Eckstein stand Stitt erstmals richtig in einem Aufnahmestudio. 1946 spielte er bei Dizzy Gillespie, wo auch Gene Ammons engagiert war. Auch als Mitglied von Kenny Clarke And His 52nd Street Boys machte er Aufnahmen. In dieser Zeit verfiel er dem Heroin, so dass ihm seine Cabaret Card entzogen wurde. Somit konnte nicht mehr in den New Yorker Nachtclubs auftreten. Er ging nach Chicago, wo er in Sessions mit Ammons und Miles Davis sowie mit Johnny Griffin im "Pershing Ballroom" auftrat. Im Sommer 1947 spielte er in Detroit mit Parker, Davis und Gillespie. Wegen Drogenhandels verurteilt, verbrachte er 1948/49 im Federal Narcotics Hospital in Lexington, Kentucky. Zurück in New York wechselte er aufs Tenor- und Baritonsaxophon. Damit konnte er dem Image des vermeintlichen Parker-Imitators entgehen. Mit "All God's Children (Got Rhythm)/Sunset" (Prestige, 1949) konnte er seine erste Schellack-Schallplatte aufnehmen. Das Sonny Stitt Quartet bestand dabei aus Bud Powell (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm). Es folgten für "Prestige" und andere Labels weitere Quartettaufnahmen, bei denen sein Quartett Ende der 1940er/Anfang der 1950 Jahre auch aus Junior Mance (p), Eugene Wright (b) und Art Blakey (dm) bestand. Ab Mitte der 1950er Jahre erschienen eine ganze Reihe von Quartettalben. Es waren dies "New York Jazz" (Verve, 1957), "Personal Appearance" (Verve, 1959), "The Hard Swing" (Verve, 1959) und "Saxophone Supremacy" (Verve, 1960). Dabei wurde Stitt von Jimmy Jones (p), Roy Brown (b) und Jo Jones (dm); Bobby Timmons (p), Edgar Willis (b) und Kenny Dennis (dm); Amos Trice (p), George Morrow (b) und Lenny McBrowne (dm) bzw. von Lou Levy (p), Leroy Vinnegar (b) und Mel Lewis (dm) begleitet. Aufnahmen von letzterem Quartett wurden später zur CD "Don't Call Me Bird!" (Fresh Sound, 2007) zusammengefasst. Weitere Aufnahme kamen unter Gruppennamen wie Sonny Stitt & His West Coast Friends, Sonny Stitt & The Giants, Sonny Stitt All Stars, Sonny Stitt And His Orchestra, Sonny Stitt Band, Sonny Stitt Octet, Sonny Stitt Quartet, Sonny Stitt Quintet, Sonny Stitt-Bud Powell Quartet oder The Gillespie-Getz-Stitt Septet auf den Markt. Auch unter seinem Namen wurden viele Schallplatten veröffentlicht, sei es als Leader weitere Gruppen oder als Co-Leader neben Bennie Green, J.J. Johnson, Eddie Davis, Kenny Dorham, Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Gene Ammons, Jack McDuff, Don Patterson, Paul Gonsales, Milt Jackson, Zoot Sims, Bunky Green, Robin Kenyatta, Rufus Harley, Red Holloway, John Lewis, Percy Heath, Max Roach, Hank Jones und Dutzenden anderen. Er war Mitglied von Gruppen wie Art Blakey Quartet, Be Bop Boys, Billy Eckstine And His Orchestra, Dizzy Gillespie And His Orchestra, Dizzy Gillespie Big Band, Dizzy Gillespie Sextet, Gene Ammons Band, Gene Ammons Sextet, J.J. Johnson All Stars, J.J. Johnson's Boppers, Newport Parker Tribute All Stars, The Gillespie-Getz-Stitt Septet und The Modern Jazz Sextet. Unter eigenem Namen erschienen fast 300 Aufnahmen, insgesamt umfassen seine Credits bei discog.com als Musiker über 400 Veröffentlichungen. Im September 1960 ersetzte er John Coltrane im Miles Davis Quintett. Dort blieb er Mitglied bis Anfang 1961. In jener Zeit entstanden die Aufnahmen, die später auf der Doppel-LP "Live In Stockholm 1960" (Dragnon 1986) veröffentlicht wurden. Bei diesen Aufnahmen vom 13. Oktober 1960 bestand die Miles Davis Band zudem aus Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm). Die gesamten Aufnahmen von Miles Davis mit Sonny Stitt bzw. mit John Coltrane kamen später unter dem Titel "In Stockholm 1960 Complete" (Dragon, 1992) in Form eines 4-CD-Sets heraus. Sonny Stitt starb am 22. Juli 1982 im Alter von 58 Jahren in Washington D. C. an Krebs. Stitts Schaffen wurde auf über 60 Compilations zusammengefasst. "The Complete Roost Sonny Stitt Studio Sessions" (Mosaic, 2001) erstreckte sich auf neun CDs. Vier CD stark war "Sax O' Bebop" (Proper, 2003). "Stitt's Bits: The Bebop Recordings, 1949-1952" (Prestige, 2006) enthielt drei CDs. Jeweils vier CDs umfassten die Boxes "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "Classic Album Collection 1957-1963" (Englightenment, 2017) und "Eight Classic Albums - Vol. 2" (Reel To Reel, 2019). 09/23
- Stuff Smith
Amerikanischer Swing-Violinist, Sänger und Bandleader, geboren am 14. August 1909 in Portsmouth, Ohio als Hezekiah Leroy Gordon Smith. Er gilt neben Joe Venuti und Stéphane Grappelli als wichtigster Violinist der Swing-Ära. Er lernte das Violinspiel ab dem Alter von sechs Jahren von seinem Vater, einem Geiger, und spielte in der Familien-Band. Ab 1924 besuchte er die Johnson C. Smith University, ursprünglich um klassische Musik zu studieren. Mit der Musik von Louis Armstrong entdeckte er den Jazz. In den 1920er Jahren spielte er in der Band von Alphonse Trent in Texas, wo kurz auch Jelly Roll Morton beschäftigt war. Mit Trent ging er nach Buffalo, New York, wo er in den 1930er Jahren eine eigene Band gründete. Ab 1935 trat er als Stuff Smith & His Onyx Club Boys regelmässig im "Onyx Club" in New York City auf. Mit wechselnden Musikern spielte diese Gruppe ab 1936 mehrere Schellack-Schallplatten für "Vocalion" ein, die später auf Compilations wie "Jivin' At The Onyx" (Affinity, 1991), "1936-1939" (Classics, 1993), "Stuff Smith And His Onyx Club Orchestra" (Collector's, 2003), "The Complete 1936-1937 Sessions" (Hep, 2007) und anderen zusammengefasst wurden. Im Laufe der Jahre spielte er unter Gruppenbezeichnungen wie Red Norvo And Stuff Smith Quartet, Stuff Smith & All Stars, Stuff Smith & His Orchestra, Stuff Smith And Mary Osborne Quartet, Stuff Smith Big Band, Stuff Smith Quartet, Stuff Smith Quintet, Stuff Smith Septet, Stuff Smith Sextet, Stuff Smith Trio und Stuff Smith With All Star Band viele weitere Schallplatten ein. Dazu kamen Aufnahmen unter seinem Namen oder als Co-Leader mit Dizzy Gillespie, Herb Ellis, Stéphane Grappelli, Carmen McRae, Willie "The Lion" Smith, Rex Stewart, Svend Asmussen oder als Gast des Sun Ra Arkestras. Zum 100. Geburtstag von Smith erschien die CD "Five Fine Violins - Celebrating 100 Years" (Storyville, 2010), die in Aufnahmen mit Kenny Drew (p) sowie dänischen Musikern zeigt. Er hatte sich 1965 in Kopenhagen niedergelassen, von wo er durch Europa tourte. Stuff Smith starb am 25. September 1967 in München im Alter von 58 Jahren. Umfangreichere Compilations stellten die 4-CD-Box "The Complete Verve Stuff Smith Sessions" (Mosaic, 1999) mit Stücken aus den Jahren 1956 bis 1964, die beiden Einzel-CD "1939-1944" und "1944-1946" (beide Classics, 1999) sowie die CD "1937-1942 The Complete Tenor Sax Septets" (AB Fable, 2006) dar. 09/23
- Art Simmons
Amerikanischer Jazz-Pianist und Bandleader, geboren am 5. Februar 1926 in Glenn White, West Virginia. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Simmons an der Seite von James Moody in verschiedenen Orchestern der Armee. Nach dem Ende des Krieges ging er zuerst nach Deutschland, dann nach Frankreich. In Paris studierte er Musik am Konservatorium und spielte in diversen Clubs. Er wurde Hauspianist im Jazzclub "Ringside" (später "Blue Note") im achten Arrondissement in der Nähe der Champs-Elysées. Art Simmons und sein Trio spielten dort jede Nacht von 23 Uhr bis 4 Uhr am Morgen. In dieser Gruppe spielten unter anderem Michel Gaudry (b), Jean Bonal oder Pierre Cavalli (g) oder Elek Bacsik (g, vio), gelegentlich auch Léo Petit (g). Simmons hatte auch Engagements im "Mars"-Club und später lange Jahre im "Living Room". Im Kino war er in einer Nebenrolle als Pianist in Jean-Pierre Melvilles "Deux hommes dans Manhattan" (1959) zu sehen. Zu ersten Aufnahmen kam er ab Ende der 1940er Jahre als Mitglied des James Moody Quartets, von Gruppen um Don Byas oder mit Nelson Williams und Dizzy Gillespie. Später wurde er für Aufnahmen von Clark Terry, Max Roach, Les Double Six und anderen beigezogen. Ersten Aufnahmen als Leader erschienen auf dem 10"-Album "Art Simmons Quartet" (BAM, 1956). Bei diesen Aufnahmen wurde er von Terry Donoughue (g), Bill Crow (b) und Dave Bailey (dm) begleitet. "Jazz Singer" (BAM, 1956) war im selben Jahr eine weitere Aufnahme des Quartetts mit Bertice Reading (vcl). Die beiden Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Art Simmons Quartet" (Jazz In Paris IIII Collector's Edition, 2011) auf einer CD zusammengefasst. Ebenfalls in jener Zeit nahm Simmons mit Al "Fats" Edwards (vcl) und Paul Rovère (b) das 10"-Album "Negro Spirituals" (G.E.M.) auf. Die LP "Boogie Woogie" (Mercury Wing, 1959) war offenbar eine Soloaufnahme. "No Problem" (Ducretet Thomson, 1960) war eine 7"-EP mit drei Songs, die Simmons und die Sängerin Billie Poole für den Soundtrack des Films "Les liaisons dangereuses" (1959) von Roger Vadim aufgenommen hatten. Im Duo mit Jack Diéval, ebenfalls einem Pianisten, entstanden "Ambiance Pour 2 Pianos - Piano Duet" (Polydor, 1966) und "Pianos Duet" (Columbia, 1969). Art Simmons starb am 23. April 2018 92-jährig in Beckley, West Virginia. 09/23
- Maurice Meunier
Französischer Old Time Jazz-Klarinettist, Alt- und Tenorsaxophonist, geboren am 3. Oktober 1925 in Paris. Er spielte zuerst bei Francis Charpin, dann bei Michel de Villers und mit dem Pianisten Léo Chauliac sowie mit Pierre Spiers. Erste eigene Aufnahmen machte er mit dem Maurice Meunier Quintet, bestehend neben ihm aus Jean Bonal (g), Raymond Fol (p), Géo Daly (vibes), Jean Bouchéty (b) und Roger Paraboschi (dm). Sie erschienen in Form einer Schellack-Schallplatte 1950 beim Label "Swing". In der Besetzung Meunier (cl), Raymond Fol oder René Utreger (p), Pierre Michelot (b) sowie Christian Garros oder Jean-Louis Viale (dm) entstand später teilweise mit William Boucaya (bars) die LP "Maurice Meunier And His Orchestra" (Barclay, 1956). Ab Ende der 1940er Jahren war er auch auf Aufnahmen der Gruppen Henri Crolla Sa Guitare Et Son Ensemble, Hubert Rostaing Et Sa Formation Jazz, Jack Dieval Et Son Sextet, Jacques Dieval's All Stars, Lionel Hampton And His French New Sound und des Quintette Du Hot Club De France mit Django Reinhard zu hören. Dazu kamen weitere eigene Alben wie "Paris – Dublin" (Bloomdido, 1986) mit Louis Stewart (g) und Michel Gaudry (b). Meunier starb am 22. Oktober 1990 im Alter von 65 Jahren in Saint-Paul-en-Forêt, Var. Nachträglich erschien "For You, For Ever" (R.D.C., 1992). Darauf ist er in Begleitung von André Condouant und René Duprat (g), André Persiany (p), Marcel Azzola (acc), Bernard Tessier oder Luigi Trussardi (b) und Roger Paraboschi (dm) zu hören. Die Aufnahmen dürften aus den 1950er oder 1960er Jahren stammen. 09/23
- Georges Arvanitas
Französischer Jazz-Pianist, Hammondorgel-Spieler und Bandleader, geboren am 13. Juni 1931 als Sohn griechischer Einwanderer in Marseille. Nach einem klassischen Klavierstudium wandte er sich dem Jazz zu. Arvanitas spielte in verschiedenen Amateur-Orchestern in der Region Marseille und begleitete durchreisende amerikanische Musiker wie Don Byas, Buck Clayton oder James Moody. 1952 leistete er seinen Militärdienst bei Versailles ab, was ihm ermöglichte in Pariser Clubs zu spielen. Er trat mit André Persiani und Jean-Claude Naude im "Tabou" auf und wurde Hauspianist im "Saint-Germain", später im "Blue Note". Er begleitete viele Musiker des Hot Jazz wie Mezz Mezzrow, Albert Nicholas oder Bill Coleman. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde er zu Aufnahmen von Michel Attenoux, Jimmy Archey, Cat Anderson und anderen beigezogen. Erste eigene Aufnahmen erschienen in Form von zwei 7"-Veröffentlichungen (beide Columbia, 1958) seines Paris Jazz Trios, bestehend aus Arvanitas (org), Guy Lafitte (ts) und Christian Garros (dm). Von diesem Trios erschienen mehrere weitere Singles/EPs. Dazu kam Ende der 1950er Jahre die LP "3 Am" (Pretoria, 1958) des Georges Arvanitas Trios mit Doug Watkins (b) und Art Taylor (dm). Auf "Cocktail For Three" (Pretoria, 1959) bestand das Georges Arvanitas Trio neben dem Leader aus Gene Taylor (b) und Louis Hayes (dm). Als Georges Arvanitas Quintet entstand mit François Jeanneau (ts), Bernard Vitet (flh), Michel Gaudry (b) und Daniel Humair (dm) das Album "Soul Jazz" (Columbia, 1960). Später kamen von dieser Gruppe auf "Live In Paris '61" (Sam, 2022) weitere Aufnahmen heraus. Von 1964 bis 1966 liess er sich in New York nieder, wo er unter anderem mit Yusef Lateef und Ted Curson arbeitete. Nach Paris zurückgekehrt, spielte er 1966 im "Caméléon" mit dem Bassisten Jacky Samson und dem Schlagzeuger Charles Saudrais. Dieses Trio blieb 28 Jahren zusammen und veröffentlichte als Georges Arvanitas Trio viele weitere Aufnahmen. Georges Arvanitas starb am 25. September 2005 im Alter von 74 Jahren in der Region Paris. Unter seinem Namen sowie mit seinen Gruppen spielte Arvanitas an die 50 Alben ein. Dazu machte Arvanitas Aufnahmen als Mitglied der Gruppen Alix Combelle Et Sa Formation, Arsène Hic Et Son Orchestre D'Empoisonneurs Diplômés, Ben Webster Quartet, Claude Guilhot Quartet, Five "Cats" Plus One, Groupe Uni Son, Henri Crolla Sa Guitare Et Son Ensemble, Jean Claudric Et Son Orchestre, Jean-Michel Defaye Et Son Orchestre, Michel Attenoux Et Son Orchestre, Paris Jazz Trio, Pepper Adams Quartet, Sextette Raymond Beau und Sonny Criss Quartet/Quintet. Arvanitas begleitete Dizzy Gillespie, Cat Anderson, Chet Baker, Bill Coleman, Don Byas, Coleman Hawkins, Buddy Tate, Dexter Gordon, Bud Freeman, James Moody, Frank Wright, Roland Kirk, Sonny Stitt, Pepper Adams, David Murray, Stuff Smith, Barney Kessel, Elek Bacsik, Raymond Guiot und Anita O’Day. 09/23
- Anachronic Jazz Band
Französische Jazz-Formation, gegründet 1976 in Paris vom Pianisten Philippe Baudoin und dem Multiinstrumentalisten Marc Richard. Die Gruppe spielte Modern Jazz-Stücke, diese aber im Stile des Hot Jazz. Das erste Album hiess wie die Band "Anachronic Jazz Band" (Open, 1976). Darauf bestand die Band neben den Leadern aus Göran Eriksson (as, cl, fl), André Villeger (cl, ts, bars), Irakli De Davrichewy und Patrick Artero (tp), Claude Gousset und Daniel Barda (tb), Gérard Gervois (tuba), Patrick Diaz (banjo), Daniel Huck (vcl) und Bernard Laye (dm). Es folgten weitere Alben wie "Volume 2" (Open, 1978) und "Jazzband Paris Live" (Calig, 1979), ehe es still wurde um die Gruppe. Die Besetzung hatte dazwischen Änderungen durchgemacht. Im Nachhinein erschienen die beiden Doppel-CDs "Anachronic Jazz Band" (JBM, 1992) sowie "Anthropology" (Gitanes Jazz und Emarcy, 2009) mit mehr oder weniger den selben Liveaufnahmen von 1978, wie sie teilweise auch auf den ersten Alben veröffentlicht worden waren. 2012 kam es zu einer Reunion, die in das vierte Album "Back in Town!" (Jazz Aux Remparts, 2013) mündete. 09/23











