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- Michel Attenoux
Französischer Oldtime Jazz- und Swing-Sopran- und Altsaxophonist, Klarinettist sowie Bandleader, geboren am 14. Juni 1930 in Paris. Er erhielt zunächst Klavierunterricht, wechselte aufs Sopransaxophon und spielte in den Orchestern von Pierre Atlan und Jean-Christophe Averty. 1951 gründete er eine eigene Band. Mit dieser trat er im Pariser "Kentucky Club" auf, begleitete Peanuts Hucko und kam 1952 zu ersten Aufnahmen für das Label "Swing" in Form von Schellack-Schallplatten. Als Michel Attenoux Et Son Orchestre folgten danach weitere Aufnahmen, darunter fast zehn Alben. Auf je einem Album begleitete die Band den Sopransaxophonisten Sydney Bechet, den Posaunisten Jimmy Archey bzw. den Tenorsaxophonisten Eddie "Lockjaw" Davis. Das Orchester trat auch als Michel Attenoux And His Band, L'orchestre De Lucky Angel und Michel Attenoux And His New Orleans Orchestra in Erscheinung. Ende der 1950er Jahre hatte Attenoux mit seinem Orchester Engagements in den Pariser Jazzclubs "Club Saint Germain" und "Tabou". In den 1960er und 1970er Jahren spielte er auch einige wenige Aufnahmen unter seinem eigenen Namen oder als Co-Leader ein. Dazu war er Mitglied der Gruppen Gérard Pochonet And His Orchestra, Hubert Rostaing Et Sa Formation Jazz, Les Carottes, Les Gros Minets, Les Petits Français sowie Marc Laferrière Et Son Orchestre. Michel Attenoux starb am 24. April 1988 im Alter von 57 Jahren in Laval, Mayenne. 09/23
- Jimmy Archey
Amerikanischer Traditional Jazz-Posaunist und Bandleader, geboren am 12. Oktober 1902 in Norfolk, Virginia. Er begann schon mit zwölf Jahren professionell zu spielen und studierte 1915 bis 1919 am Hampton Institute. Danach spielte er eine Weile in Atlantic City und zog 1923 nach New York City. Dort arbeitete er 1927 bei Edgar Hayes. 1928 machte er erstmals Aufnahmen und zwar als Begleiter von Fats Waller. Ab 1929 war er Mitglied der Band von King Oliver, dann 1931 bis 1937 in den Bands von Luis Russell, auch als diese ab 1935 die Backup-Band von Louis Armstrong war. Er spielte in den Orchestern von Willie Bryant (1938/1939) sowie danach bis 1942 bei Benny Carter. Zu dieser Zeit spielte er auch an der Seite von Coleman Hawkins, Cab Calloway und Ella Fitzgerald. 1944/1945 war er bei Claude Hopkins und 1946 bis 1948 bei Noble Sissle beschäftigt. 1948 war er mit Mezz Mezzrow in Frankreich und danach in der Dixieland Band von Bob Wilber, die er 1950 übernahm. 1952 war er mit eigenem Sextett, mit unter anderem Dick Wellstood und Benny Waters, in Europa. 1954/1955 spielte er erneut mit Mezz Mezzrow. 1955 bis 1962 war er in der Band von Earl Hines in San Francisco. Danach arbeitete er als freischaffender Musiker in Dixieland-Gruppen. Dabei spielte er häufig mit Muggsy Spanier, so noch kurz vor seinem Tod, am 16. November 1967 in Amityville, Long Island. Die Datenbank discogs.com listet für ihn über 300 Credits als Musiker auf. Unter seinem eigenen Namen sowie mit seinen Gruppen Jimmy Archey's Band, Jimmy Archey's Crescent City Delegates Of Pleasure und Jimmy Archey's Hot Six realisierte er allerdings nur gerade rund ein Dutzend Aufnahmen. 09/23
- Ivan Jullien
Französischer Jazz-Trompeter, Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter, geboren am 27. Oktober 1934 in Vincennes bei Paris. Er studierte seinen Eltern zuliebe Architektur und arbeitete kurz bei der Denkmäler-Inspektion. Er ging zur Kriegsmarine und verbrachte die Jahre 1952 bis 1954 im Indochina-Krieg. Ab 1956 schlug er sich in Paris mit zahlreichen Jobs durch und begann Trompete zu spielen. 1957 wurde er hauptberuflich Musiker und war im Jazz- und Varieté-Milieu tätig. Er spielte in den Orchestern von Jacques Hélian, Alix Combelle, Claude Bolling und im Orchester des "Olympia". Jullien begleitete dabei Jazzmusiker wie Lester Young, Benny Bailey, Bud Powell, Johnny Griffin, Dexter Gordon und Maynard Ferguson. Ab 1964 spielte er zwei Jahre lang in der Band von Johnny Hallyday, für den er auch arrangierte. Auch für andere Orchester, bei Studioaufnahmen oder Sänger und Sängerinnen wie Sacha Distel, Claude Nougaro, Charles Aznavour, Michel Jonasz, Charles Trenet und Françoise Hardy schrieb er total tausende von Arrangements. Jullien leitete mehrfach eigene Big Bands (1965, 1972, 1978, 1983), mit denen er Aufnahmen machte. Die Orchester bestanden aus finanziellen Gründen jeweils nur kurze Zeit. Auf der Doppel-CD "Complete Riviera Recordings" (Universal und EmArcy, 2012) wurden Aufnahmen der Jullien-Formationen Paris Jazz All Stars (1966), Big Jullien And His All Star (1969) und Ivan Jullien Big Band (1971) zusammengefasst. Er machte Aufnahmen als Co-Leader mit Eddy Louiss oder Hubert Rostaing. Auf "Live At Nancy Jazz Pulsations" (Mimetik, 2019) sind John Surman (ss), Eddy Louiss (org), André Ceccarelli, Bernard Lubat, Daniel Humair und Stu" Martin (dm) und viele andere Musiker 1973 live im Werk "Stanislas Percussive Gavotte" von Jullien zu hören. Gesamthaft kamen von Jullien mehr als ein Dutzend Alben unter seinem Namen oder von seinen Gruppen heraus. Ivan Jullien starb am 3. Januar 2015 im Alter von 80 Jahren in Étampes, Essone. 09/23
- Gus Viseur
Belgischer Akkordeonist und Bandleader, geboren am 15. Mai 1915 in Lessines als Joseph Gustave Viseur. Er war sowohl im Gypsy-Jazz als auch als Begleiter für französische Chanson-Sängerinnen und -Sänger tätig. Er erlernte ab dem achten Lebensjahr das Spiel auf dem Akkordeon in Suresnes bei Paris und spielte ab 1929 in der Gruppe seines Vaters, eines Amateurmusikers. Nach dem frühen Tod des Vaters verdiente er seinen Lebensunterhalt als Strassenmusiker vor den Pariser Cafés, bevor ihn Médard Ferrero als zweiten Akkordeonisten in sein Musette-Ensemble aufnahm. Er begleitete Louis Ferrari, bevor er durch René "Charley" Bazin mit dem Hot Jazz vertraut wurde und im Duo auftrat. 1934 trat er bei Jamsessions mit Joseph und Django Reinhardt auf. 1935 gründete er ein eigenes Ensemble, mit dem er auch Javas, Foxtrott und Swingstücke spielte. Wegen seiner Abkehr vom klassischen Spielideal des Musette-Akkordeons konnte er ab 1938 im Hot Club de France auftreten und mit dem Quintette du Hot Club de France auf Konzertreise gehen. Seine Rhythmusgruppe bildete das Trio Ferret mit den Brüdern Baro und Matelo Ferret sowie deren Cousin Challain Ferret an den Gitarren und dem Bassisten Maurice Speilleux. Die Gruppe nannte sich Gus Viseur's Music und spielte ab 1938 Schellack-Schallplatten für das Label "Swing" ein. Ab 1940 erschienen bei "Swing" und "Clumbia" auch mehrere Aufnahmen von Gus Viseur Et Son Orchestre. "De Clichy À Broadway" (Barclay, 1963) hiess später eine aktuelle LP dieser Gruppe mit Roger Paraboschi (dm) und einem Gitarristen aus dem Umfeld der Ferret-Familie. Andere Gruppen von Viseur hiessen Gus Viseur Et Ses Potes, Gus Viseur Et Son Ensemble und Viseur-Deloof Sextet. Insgesamt veröffentlichte Viseur nach der Schellack-Zeit rund je ein Dutzend Alben bzw. Compilations. Viseur trat auch mit Oscar Alemán und mit Gitarristen aus dem Umfeld von Django Reinhardt auf. Als dessen Bruder Joseph 1942 das Orchestre Swing Jo Reinhardt gründete, griff er auf Viseur zurück. Dazu war Viseur als Begleiter von Sängern wie Edith Piaf oder Jean Gabin gefragt. 1960 emigrierte er nach Kanada. 1969 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er am 25. August 1974 im Alter von 59 Jahren in Le Havre starb. 09/23
- Sarah Vaughan
Amerikanische Jazz-Sängerin und Pianistin, geboren am 27. März 1924 in Newark, New Jersey. Sie gilt neben Billie Holiday und Ella Fitzgerald als eine der bedeutendsten Vokalistinnen des Jazz. Sie hatte mit sieben Jahren Klavierstunden, sang im Kirchenchor und spielte gelegentlich bei Proben Klavier und Orgel. In den 1930er Jahren hatte Newark eine lebendige Livemusik-Szene und Vaughan sah regelmässig lokale und tourende Bands, die in der Stadt auftraten. Obwohl das wegen ihres Alters illegal war, begann sie in Newarks Nachtclubs als Pianistin und gelegentlich auch als Sängerin aufzutreten. Ihre nächtlichen Auftritte führten zum Rauswurf aus der Highschool. Bei einem Amateurwettbewerb im "Apollo" in Harlem, New York City, begleitete sie eine Sängerin, die zweite wurde. Sarah entschied sich, selber als Sängerin aufzutreten und gewann. Dafür bekam sie ein einwöchiges Engagement im "Apollo", wo sie im Frühling 1943 auf dere Bühne stand - als Ersatz für Ella Fitzgerald. Dabei wurde sie vom Sänger Billy Eckstine entdeckt. Er vermittelte sie an seinen Bandleader, den Pianisten Earl Hines weiter, der sie zuerst als Pianistin und dann als Sängerin in seine Band holte. In der Band von Hines spielten damals auch der Trompeter Dizzy Gillespie und der Saxophonist Charlie Parker. 1944 wurde Sarah Vaughan Mitglied der Band von Billy Eckstine, wo Miles Davis, Kenny Dorham, Art Blakey, Lucky Thompson, Gene Ammons und Dexter Gordon spielten. Mit der Eckstine Band kam sie zu ersten Schallplatten-Aufnahmen. Bei einer Session am 5. Dezember 1944 entstand der Song "I’ll Wait and Pray* für das Label "Deluxe". Durch diese Schallplatte wurde der Kritiker und Produzent Leonard Feather auf sie aufmerksam. Ende 1944 verliess Vaughan die Eckstine-Band, um eine Solokarriere zu starten. Sarah Vaughan begann ihre Solokarriere 1945 als freischaffende Sängerin in den New Yorker Jazzclubs der 52nd Street. Während ihres Engagements im Cafe Society lernte Vaughan den Trompeter George Treadwell kennen. Dieser wurde Vaughans Manager, ihr musikalischer Leiter bei zahlreichen Aufnahmesessions und kümmerte sich um ihr Auftreten. Nach dem Bankrott des Labels "Musicraft" erhielt sie die Gelegenheit, 1949 bei "Columbia Records" einen Vertrag abzuschliessen.1953 wechselte sie zu "Mercury Records" Kommerzielles Songmaterial erschien beim Hauptlabel, jazz-orientierte Songs auf dem Sublabel "EmArcy". Sie blieb bis 1959 bei "Mercury" und kehrte nach einem Gastspielt bei "Roulette" von 1964 bis 1967 wieder zu "Mercury" zurück. Mit der Veränderung des Publikumgeschmacks Mitte der 1960er Jahre hatte auch Sarah Vaughan wie viele andere Jazzmusiker mit sinkenden Zuhörerzahlen bei Konzerten zu kämpfen. Die Qualität ihrer Schallplatten schwankte. Sie versuchte sich mit Pop- und Unterhaltungsmusik über Wasser zu halten. In dieser Zeit wurde auch ihre Stimme dunkler. Am Ende ihres "Mercury"-Vertrags 1967 war sie für den Rest der Dekade ohne Plattenkontrakt. In den 1970er Jahren feierte sie ein Comeback. Sarah Vaughan blieb bis in die 1980er Jahre aktiv. Obwohl sich ihre Gesundheit im Laufe des Jahres 1989 verschlechterte, trat sie weiterhin auf. Sie starb am 3. April 1990 66-jährig in Hidden Hills, California, an Krebs. Ihre Diskografie ist immens. Discogs.com verzeichnete für sie über 500 Credits als Sängerin. Sie veröffentlichte über 150 eigene Alben. Aus ihrem Material wurden über 500 Compilations erstellt, darunter auch viele, die auch Songs von anderen Sängerinnen wie Billie Holiday enthielten. Unter den Compilations befanden sich auch viele Box-Sets mit drei oder mehr CDs. 09/23
- Jean-Luc Ponty
Französischer Violinist, Komponist und Bandleader zwischen Jazz, und Fusion, geboren am 29. September 1942 in Avranches. Er begann ab dem sechsten LebensJahr Violine zu spielen und wurde am Pariser Konservatorium als klassischer Violinist ausgebildet. 1960 und 1961 arbeitete er als Musiker in einem Sinfonieorchester. Gleichzeitig begann er in den Jazzclubs von Paris aufzutreten. Bis 1964 war er Mitglied der Gruppen von Jef Gilson und kam dabei auch zu ersten Aufnahmen als Sideman. Erste Aufnahmen als Leader erschienen unter dem Titel "Jazz Long Playing" (Philips, 1964). Eddy Louiss (p, org), Michel Portal (fl), Gilbert Rovère oder Guy Pedersen (b) und Daniel Humair (dm) waren seine Begleiter. Mit Stuff Smith, Stéphane Grappelli und Svend Asmussen als Co-Leader sowie mit Kenny Drew (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Axel Riehl (dm) als Sidemen bildete er den Violin Summit, der die live mitgeschnittene LP "Violin-Summit" (Saba, 1966) veröffentlichte. Fünf Jahre später tat sich Ponty mit Don "Sugarcane" Harris, Nipso Brantner und Michal Urbaniak (vio) sowie mit Terje Rypdal (g), Wolfgang Dauner (key, elect), Neville Whitehead (e-b) und Robert Wyatt (dm) zusammen, um mit "New Violin Summit" (MPS, 1971) eine ähnliche Aufnahme herauszugeben. Seine zweite eigene Aufnahme war "Sunday Walk" (Saba, 1967), eingespielt mit seinem damaligen Quartett mit Wolfgang Dauner (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Daniel Humair (dm). Schon in der Anfangszeit verwendete er eine elektrische Violine, die er eine Oktave tiefer als die klassische Violine gestimmt war. "More Than Meets The Ear" (World Pacific Jazz, 1968) war Pontys erste amerikanische Produktion. Seine Begleiter stammten aus Europe und den USA. Es waren Leo Wright (as, fl), Carmell Jones (tp), George Gruntz (p) und Daniel Humair (dm). Trio HLP hiess eine Formation mit Eddy Louiss (org) und Daniel Humair (dm), von der einige Alben erschienen. Auf der LP "The Jean-Luc Ponty Experience With The George Duke Trio" (World Pacific Jazz, 1969) war Ponty in Begleitung von George Duke (e-p), John Heard (b) und Dick Berk (dm) zu hören. Für die Aufnahmen von "Electric Connection" (World Pacific Jazz, 1969) versammelte Ponty unter der Leitung von Gerald Wilson nicht weniger als 14 Musiker. Von Frank Zappa wurde Ponty erstmals für die Aufnahmen von "Hot Rats" (Bizarre, 1969) ins Studio geholt. Im Gegenzug nahm Ponty mit über 20 Musikern, darunter auch Zappa-Mitmusikern, die LP "King Kong: Jean-Luc Ponty Plays The Music Of Frank Zappa" (World Pacific Jazz, 1970) auf. Später wirkte Jean-Luc Ponty bei weiteren Zappa-Einspielungen mit. Es folgten viele weitere Aufnahmen unter seinem eigenen Namen oder mit seinen Gruppen. John McLaughlin (g) holte ihn Anfang der 1970er Jahre in sein Mahavishnu Orchestra. Als Mitglied dieser Formation war er bei den Aufnahmen der Alben "Apocalypse" (Columbia, 1974) und "Visions Of Emerald Beyond" (Columbia, 1975) mit dabei. Davor hatte ihn Elton John für die Aufnahmen seines Albums "Honky Château" (DJM, 1972) ins Studio geholt. 2011 machte er auf "The Mothership Returns" (Eagle, 2012) der reformierten Band Return To Forever von Chick Corea mit. "Better Late Than Never" (Ear Music, 2015) war eine CD/DVD der AndersonPonty Band mit Jon Anderson (vcl) von Yes als Co-Leader. Diese Band spielte viele Yes-Klassiker. Unter seinem Namen sowie als Leader oder Co-Leader gab Jean-Luc Ponty über 50 Alben heraus. Dazu kamen zwei Dutzend Compilations, welche verschiedene Phasen seines Schaffens abdeckten. Das 4-CD-Set "Electric Fusion: The Atlantic Years" (Rhino, 2011) und die beiden 5-CD-Boxes "Original Album Series" (Warner und Atlantic, 2012) sowie "Original Album Series Vol 2" (Warner und Rhino, 2016) deckten mehr oder weniger die selbe Zeitspanne ab. Jean-Luc Ponty war zudem als Sideman/Begleiter von Jef Gilson, George Gruntz, Wolfgang Dauner, Jacques Denjean, Gerald Wilson, Michel Colombier, Serge Gainsbourg, Giorgio Gaslini, Chick Corea, Phil Woods, Earl Klugh, George Duke, Stanley Clarke, Billy Joel und vielen anderen tätig. Auch bei Aufnahmen seiner Tochter, der Sängerin und Pianistin Clara Ponty, wirkte er mit. 09/23
- The Jazztet
Amerikanische Hardbop-Jazzformation, gegründet 1959 von Benny Golson (ts) und Art Farmer (flh, tp). Als Mitmusiker zogen sie Curtis Fuller (tb), McCoy Tyner (p) Addison Farmer (b) und Lex Humphries (dm) bei. Ihren ersten Auftritt hatte die Combo am 17. November 1959 im "Five Spot" in New York. Auf der Affiche dieses Abends stand auch das Quartett von Ornette Coleman. In der Ur-Besetzung entstand im Februar 1960 das erste Album "Meet The Jazztet" (Argo, 1960). Danach wechselten Golson und Farmer sämtliche Musiker aus. Auf "Big City Sounds" (Argo, 1961) mit Aufnahmen vom September 1960 präsentierte sich das Jazztett neu mit Tom McIntosh (tb) für Fuller, Cedar Walton (p) für McCoy Tyner, Tommy Williams (b) für Addison Farmer und Albert "Tootie" Heath (dm) für Lex Humphries. Mitte/Ende Dezember 1960 sowie Anfang/Mitte Januar 1961 entstand in der selben Besetzung "The Jazztet & John Lewis" (Argo, 1961). John Lewis vom Modern Jazz Quartet steuerte alle sechs Kompositionen bei und leitete das Jazztet ohne selber als Musiker mitzuwirken. Im Mai 1961 trat das Sextett im "Birdhouse" in Chicago auf, wo die Live-LP "The Jazztet At Birdhouse" (Argo, 1961) mitgeschnitten wurde. Danach erfolgten weitere Umbesetzungen. Bei den Aufnahmen von "Here And Now" (Mercury, 1962) von Ende Februar/Anfang März 1962 wurden Golson und Farmer von Grachan Moncur III (tb), Harold Mabern, Jr. (p), Herbie Lewis (b) und Roy McCurdy (dm) begleitet. In der selben Besetzung entstand "Another Git Together" (Mercury, 1962). Danach löste sich The Jazztet auf. Die Alben wurden später unter dem Titel "The Complete Argo/Mercury Art Farmer/Benny Golson/Jazztet Sessions" (Mosaic, 2004) im Rahmen eines 7-CD-Sets wieder veröffentlicht. Das Set enthielt auch Aufnahmen des Art Farmer Quartets, des Benny Golson Quartets, von Art Farmer und The Orchestra sowie weitere Aufnahmen von Golson. 20 Jahre nach der Auflösung stellten Golson und Farmer mit Curtis Fuller (tb), Cedar Walton (p), Buster Williams (b) und Albert "Tootie" Heath (dm) ein neues Jazztet auf die Beine, das Ende April 1982 in Japan das Album "Voices All" (Eastworld, 1983) einspielte. Bei der Session für "Moment To Moment" (Soul Note, 1983) von Ende Mai 1983 spielten neben Golson, Farmer, Fuller und Heath neu Mickey Tucker (p) und Ray Drummond (b) neu für Walton und Williams. Ende November 1983 spielte die Gruppe mit Rufus Reid (b) und Billy Hart (dm) für Drummond und Heat als The New Jazztet "Nostalgia" (Baystate, 1984) ein. Knapp drei Jahre später, Ende Februar 1986, entstanden live in NYC mit Fuller, Tucker, Drummond und Marvin "Smitty" Smith (dm) "Back To The City" (Contemporary, 1986) und "Real Time" (Contemporary, 1988). "Killer Joe" (Le Jazz, 1993) enthielt später undartierte Aufnahme mit Curtis Fuller (tb) und McCoy Tyner (p) sowie nicht erwähnten weiteren Musikern. Von der Band existieren weitere Bänder von Auftritten oder Sessions 1987, 1995 und 1996 mit Fuller als ständiges Mitglied sowie diversen Rhythmusgruppen. Art Farmer starb am 4. Oktober 1999 in New York City. 09/23
- Roger Guérin
Französischer Jazz-Trompeter und Bandleader, geboren am 9. Januar 1926 in Sarrebrück, dem heutigen deutschen Saarbrücken. Er studierte am Konservatorium in Paris Trompete und Kornett und wurde 1947 Profimusiker. Guèrin arbeitete mit Aimé Barelli, später mit Django Reinhardt, Don Byas, Hubert Fol, James Moody, Benny Golson, Bernard Peiffer, Fats Sadi, Lucky Thompson, Kenny Clarke, Blossom Dearie, Martial Solal und Michel Legrand. Dazu war er Mitglied von André Hodeirs Jazz Group de Paris. "Roger Guérin Quartet" (Versailles, 1956) hiess ein 10"-Album, auf dem er von Martial Solal (p), Pierre Michelot (b) und Christian Garros (dm) begleitet wurde. 1958 war Guérin französischer Vertreter der International Youth Band auf dem Newport Jazz Festival und in Brüssel. 1959 gehörte er mit Eddy Louiss und Ward Swingle zu Mimi Perrins Vokalgruppe Les Double Six. 1960 löste er kurz Clark Terry in der Big Band von Quincy Jones ab. Mit Duke Ellington und Louis Armstrong erarbeitete er am Soundtrack für den Film "Paris Blues". Danach war Guerin mehr Studiomusiker mit grosser stilistischer Bandbreite tätig, trat aber weiter bei Festivals auf, so 1962 mit der Dizzy Gillespie-Big Band in Antibes. In dieser Zeit leitete er zwei NDR-Workshops und nahm mehrere Schallplatten mit der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band auf. 1968 trat er mit Jean-Claude Naude, Sonny Grey und Ivan Jullien in einem Trumpet Workshop für das ORTF auf. Ab Ende der 1960er Jahre war Guérin vor allem als Lehrer tätig und in den 1980er und 1990er Jahren an zwei Big Band-Projekten seines Kollegen Martial Solal mit. Roger Guèrin starb am 6. Februar 2010 in Saintes-Maries-de-la-Mer, Bouches-du-Rhône. Er besitzt bei discogs.com 260 Credits als Musiker. Unter Gruppennamen wie Roger Guérin Big Band und Roger Guérin Quartet sowie unter seinem eigenen Namen erschien nur rund ein Dutzend Aufnahmen. Dafür war er Mitglied in Dutzenden von Gruppen und Orchestern von Leadern wie Fats Sadi, Benny Golson, Bernard Peiffer, Ivan Jullien, Christian Chevallier, Claude Bolling, Eddie Barclay, Jack Dieval, Lucien Lavoute, Michel Hausser, Paul Piot, Philly Joe Jones, Pierre Michelo, Pierre Spiers, Quincy Jones und Jean-Claude Naude Die Compilation "Le Formidable Roger Guérin - Paris Meetings" (Fresh Sound, 2017) zeigt Guèrin als Mitglied, Leader oder Co-Leader des James Moody Quintet, des Jimmy Raney Quintet, des Christian Chevallier Quartets, des Roger Guérin-Benny Golson Quintets und des Roger Guérin Quartet/Quintets. 09/23
- Alain Goraguer
Französischer Jazzpianist, Chanson- und Filmmusikkomponist sowie Orchesterleiter, geboren am 20. August 1931 in Rosny-sous-Bois in der Nähe von Paris. Er wuchs in Nizza auf. Zuerst lernte er Violine, konzentrierte sich nach einer Begegnung mit dem Pianisten Jack Diéval auf dessen Rat auf das Klavierspiel. Er gewann Preise bei Amateur-Jazzwettbewerben und zog nach Paris. In den Clubs von Saint-Germain-des-Prés, wo er die Sängerin Simone Alma begleitete, traf er auf Boris Vian, mit dem er bei verschiedenen Chansons zusammenarbeitete. 1959 schrieb er die Jazz-inspirierte Filmmusik für "J’irai cracher sur vos tombes" des Regisseurs Michel Gast. Der Film entstand nach einem Roman von Vian, wurde aber von diesem abgelehnt. Boris Vian starb bei der Vorführung an einem Herzanfall, weil er sich über den Film aufregte. Goraguer wirkte mit Vian auch an den Arrangements der ersten Aufnahme des Chansoniers und Jazzgitarristen Henri Salvador mit. Später arbeitete er für Serge Gainsbourg und France Gall und schrieb weitere Filmmusiken.Er schrieb Arrangements für Jean Ferrat, Juliette Gréco, Nana Mouskouri, Serge Reggiani und Salvatore Adamo. Bekannt wurde seine Filmmusik für den Zeichentrick-Science-Fiction-Film "Der Phantastische Planet" (1973) von Regisseur René Laloux (1973). "Go... Go... Goraguer" (Philips, 1956) war eine Aufnahme von Alain Goraguer And His Trio. Seine Begleiter waren Paul Rovère (b) und Christian Garros (dm). Laura Fontaine Et Son Quartette war ein Pseudonym für Goraguer, unter dem er die LP "Piano-Bar" (Fontana, 1958) veröffentlichte. Mit seinen anderen Gruppen Alain Goraguer Et Son Ensemble und Alain Goraguer Et Son Orchestre begleitete er meist Sängerinnen und Sänger. Los Goragueros hiess eine Band, mit der er latin-orientierte Musik machte. Alain Goraguer starb am 13. Februar 2023 91-jährig in Paris. 09/23
- Lou Bennett
Amerikanischer Jazz-Hammond-Organist, geboren am 18. Mai 1926 in Philadelphia, Pennsylvania, als Jean-Louis Benoît. Er liess sich 1960 in Paris nieder, wo er vor allem mit den Gitarristen Jimmy Gourley und René Thomas und dem Schlagzeuger Kenny Clarke zusammenspielte. Mit Gourley, Jean-Marie Ingrand (b) und Clarke entstand als The Lou Bennett Quartet das Album "Amen" (RCA, 1960). Nur im Trio ohne Ingrand nahmen Bennett, Gourley und Clarke "Dansez Et Rêvez Avec Le Trio Lou Bennett" (RCA, 1960) auf. Für "Enfin!" (RCA Victor, 1963) tat er sich mit René Thomas (g), Gilbert Rovère (b) und Charles Bellonzi (dm) zusammen. Im Verlaufe der Jahre erschienen unter eigenem Namen oder mit Gruppen wie Lou Bennett Et Son Orchestre, Lou Bennett Et Son Quintette, Lou Bennett Trio, The Lou Bennett & Kenny Clark Jazz Combo oder The Lou Bennett Quartet fast 20 weitere Alben. Dazu machte er Aufnahmen mit Leadern oder Gruppen wie Pierre Spiers Et Ses Solistes, Kenny Clarke Trio, René Thomas And His Orchestra, Jack Sels, Leo Wright, Johnny Griffin, Eddie "Lockjaw" Davis, Brew Moore und anderen. Lou Bennett starb am 10. Februar 1997 70jährig in Paris. 09/23
- Ronnell Bright
Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur, geboren am 3. Juli 1930 in Chicago, Illinois. Er wollte ursprünglich klassischer Pianist werden. Im Alter von neun Jahren gewann er einen Preis und spielte mit dem Chicago Youth Piano Symphony Orchestra. Er studierte an der Juilliard School und schloss in den frühen 1950er Jahren seine Studien ab. Seine erste Begegnung mit Jazz hatte er in einer US-Navy-Band. Später arbeitete er in Chicago mit dem Bassisten Johnny Tate. Als Mitglied dessen Trios kam er 1955 zu seinen ersten Aufnahmen. Dabei entstanden mit Charles Walton (dm) als dritter Musiker das 10"-Album "The Johnnie Pate Trio" (Talisman, 1956) und die LP "Subtle SoundsS (GIG, 1956), auf der Gwen Stevens (vcl) zum Einsatz kam. Die Aufnahmen wurden später auf der CD "Complete Recordings 1955-1956" (Fresh Sound, 2013) zusammengefasst. Mitte der 1950er Jahre war er Begleitpianist der Sängerin Carmen McRae. Ende der 1950er Jahre realisierte er drei weitere Trioalben. Mit Kenny Burrell (g) und Leonard Gaskin (b) als Co-Leader entstand "Bright's Spot" (Regent, 1957), mit Joe Benjamin (b) und Bill Clark (dm) "Bright Flight" (Vanguard, 1957). "The Ronnell Bright Trio" (Polydor, 1958) zeigt Bright mit Richard Davis (b) und Art Morgan (dm). Die drei Trioalbn wurden später unter dem Titel "Complete Recordings 1956-1958" (Fresh Sound, 2009) auf einer Doppel-CD wiederveröffentlicht. Zehn weitere Tracks darauf stammten von "Streamline" (Vanguard, 1956) einer Aufnahme des Rolf Kühn Quartetts mit Kühn (cl), Bright, Benjamin und Clark. 1957 war er Mitglied der Big Band von Dizzy Gillespie. Ab 1958 war er Begleiter und Leiter der Orchester von Sarah Vaughan, Lena Horne und Gloria Lynne. 1964 wurde er Nancy Wilsons Arrangeur, Pianist und musikalischer Direktor und zog nach Los Angeles. Dort arbeitete Bright vorwiegend in den Hollywood-Studios. Er arbeitete als Komponist mit dem Texter Johnny Mercer und schrieb Stücke für Sarah Vaughan, Cal Tjader, Horace Silver und Blue Mitchell. Dazu war er an Plattenaufnahmen von Coleman Hawkins, Anita O’Day, Shirley Scott und Lorez Alexandria beteiligt. 1972 wurde er für zwei Jahre Mitglied der Formation Supersax. Danach unterrichtete er ein Jahr an einer High School. Mit mehr als zehn Musikern entstand "All About Ronnell" (Bright Flight, 1985). Anfang der 1990er Jahre liess er sich in Denver nieder, gab sich den Titel eines Doctor of Divinity und produzierte mit seiner Ehefrau Rev. Dianne Bright Jazz-Programme für ihre eigene Kirchengemeinde. Ronnell Bright starb am 12. August 2021 im Alter von 91 Jahren. 09/23
- Gérard Badini
Französischer Jazz-Tenorsaxophonist, Klarinettist, Pianist, Bandleader und Komponist, geboren am 16. April 1931 in Paris. Er begann seine Karriere 1952 als Klarinettist im Orchester von Michel Attenoux in Monte Carlo und kam dort auch zu seinen ersten Aufnahmen. 1954 ging er mit Sidney Bechet auf Europa-Tournee. Ab 1955 war er Mitglied von Gruppen um Claude Bolling. Badini war mit dabei, als Bolling mit seinem Orchester für das Label "Le Club Français Du Disque" die Album-Trilogie "Les Succès De Duke Ellington" (1956), "Les Succès De Django Reinhardt" (1957) und "Les Succès De La Nouvelle Orléans" (1958) aufnahm. Ab 1958 begann er vermehrt Tenorsaxophon zu spielen. Er arbeitete in den Orchestern von Gérard Pochonet und Jacques Denjean, bei Sam Gordon Et Son Ragtime Band oder für den Sänger Antoine. Ab 1968 spielte er in der Gruppe Les Swingers von François Guins, mit denen er auf Afrika-Tournee ging. 1973 gründete er seine eigene Band Swing Machine. Mit Xavier Chambon (tp), Marc Hemmeler (p), Jack Sewing (b) sowie Bobby Durham oder Michel Denis (dm) nahm er das Album "Gerard Badini And The Swing Machine" (Black And Blue, 1974) auf. Unter Badinis Namen erschien "The Swing Machine" (Blue Star, 1975). Darauf wurde er von Raymond Fol (p, celesta), Michel Gaudry (b) und Sam Woodyard (dm) begleitet. Dieses Album wurde im Rahmen der "Jazz in Paris"-Serie (Gitanes Jazz, 2002) wieder veröffentlicht. Unter Badinis Namen, als Swing Machine oder als Gérard Badini Super Swing Machine, einer Bigband, kamen mehrere weitere Alben heraus. Als Leader oder Co-Leader veröffentlichte Badini rund 16 Alben. Dazu begleitete er Lionel Hampton, Helen Humes, Paul Gonsalves, Charles Dumont, Major Holley, Albert Nicholas, Cat Anderson, Trummy Young & Jimmy Archey, Bill Coleman, Milt Buckner und andere. 2006 wurde seine Komposition "Scriabin’s Groove", basierend auf sechs Klavierstücken von Alexander Scriabin, von der Super Swing Machine uraufgeführt. Das gleichnamige Album (Super Bad Trax, 2006) wurde von seinem Sohn Jérôme Badini produziert. 09/23











