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  • Wallenstein

    Deutsche Krautrock/Psychedelic Rock-Gruppe, gegründet 1971 in Viersen, Nordrhein-Westfalen, von Jürgen Dollase (vcl, key), Wolfgang Steinicke (g), Jerry Berkers (e-b) und Harald Grosskopf (dm). Steinicke wurde schon bald durch Bill Barone (g, vcl) abgelöst. Die Gruppe nannte sich zuerst Blitzkrieg und erst ab 1972 Wallenstein. Die ersten Alben hiessen "Blitzkrieg" und "Mother Universe" (beide Pilz, 1972) gefolgt von "Cosmic Century" (Kosmische Musik, 1973), "Stories, Songs & Symphonies" (Kosmische Musik, 1975), "No More Love" (RCA Victor, 1977) und "Charline" (RCA Victor, 1978). Im Laufe der Jahre war es zu mehreren Lineup- und Stilwechseln gekommen. 1978 tauschte Dollase alle Bandmitglieder aus. Es folgen neben einigen erfolgreichen Singles weitere Alben wie "Blue Eyed Boys" (RCA Victor, 1979), "Fräuleins" (Harvest, 1980) und "SSSSS..Top" (Harvest, 1981). 1982 löste sich die Gruppe auf. "Takeoff (The Best Of Wallenstein)" (RCA Victor, 1982) hiess eine Compilation. Einige der Bandmitglieder sind inzwischen verstorben. Ur-Mitglied Wolfgang Steinicke wurde ein bekannter Astronom, Harald Grosskopf machte sich einen Namen als Musiker zwischen Ambient, Minimal, Synth Pop und Berlin School. 08/23

  • Manuel Göttsching

    Deutscher Gitarrist, Multiinstrumentalist, Komponist und Bandleader, geboren am 9. September 1952 in Berlin. Zwischen 1960 bis 1966 lernte er klassische Gitarre. Die erste Schulband gründete er mit seinem Freund und Schulkameraden Hartmut Enke bei dessen Geburtstagsparty im Alter von 15 Jahren. 1968/1969 traf er den Schweizer Avantgarde-Komponisten Thomas Kessler in im Berliner Elektronik Beat Studio. 1969 spielte er mit Enke und anderen Musikern unter dem Gruppennamen Steeple Chase Bluesband, ehe er 1970 mit Hartmut Enke (e-b) und Klaus Schulze (dm) Ash Ra Tempel gründete. Ash Ra Tempel bzw. später Ashra wurde eine der wichtigsten Bands der internationalen Krautrock bzw. deutschen Psychedelic-Szene. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde aus Ash Ra Tempel/Ashra mehr oder weniger ein Solo-Projekt von Göttsching. Deshalb erschienen die beiden LPs "Ash Ra Tempel VI: Inventions For Electric Guitar" (Kosmische Musik, 1975) und "New Age Of Earth" (Isadora und RCA, 1976) unter dem Doppelnamen Manuel Göttsching/Ash Ra Tempel. "Inventions For Electric Guitar" wurde mit der Ash Ra Tempel-LP "Seven Up" (Ohr, 1973) auch als "Discover Cosmic" (Cosmic Music, 1975) als Doppel-LP veröffentlicht. Eine zweite Auflage von "New Age Of Earth" (Virgin, 1977) erschien unter dem neuen Gruppennamen Ashra, der fortan für weitere Solo- oder Gruppenaufnahmen genutzt wurde. Daneben veröffentlichte Göttsching immer wieder Aufnahmen unter eigenem Namen. Die wichtigste war die bereits 1981 eingespielte LP "E2-E4" (Inteam, 1984). Dieses Werk prägte fortan Göttschings Namen und Schaffen. 2005 führte Göttsching sein Werk mit dem Ensemble Zeitkratzer in Berlin live auf, verewigt auf der CD-EP "E2-E4 Live" (MG.ART, 2005). Davor war mit "E2-E4: Inspiration From E2-E4" (Sal Disc, 2011) eine japanische Hommage an dieses Album mit Künstlern wie Dub Squad, Rovo, Buffalo Daughter, Sugar Plant und anderen erschienen. "E2-E4 Live In Japan" (Music Mine Inc. und MG.ART, 2009) war später ein CD/DVD-Set. Dazu kamen weitere Aufnahmen von Göttsching heraus. "Dream & Desire" (Musique Intemporelle, 1991) enthielt Aufnahmen von 1977 und "Early Water" (Musique Intemporelle, 1995) war eine Duoaufnahme mit Michael Hoenig (key, synth). Unter dem Titel "The Private Tapes" (alle Manikin, 1996) erschien eine Serie von sechs CDs mit Aufnahmen aus den Jahren 1970 bis 1989. Volume 1 enthielt Tracks der Steeple Chase Bluesband und Göttsching solo, die Volumes 2 und 5 bestanden aus Aufnahmen von Göttsching und Ash Ra Tempel; auf den Volumes 3 und 4 fanden sich Aufnahmen von Göttsching, Ash Ra Tempel und Ashra und auf Volume 6 wurde weiteres Material von Ash Ra Tempel und Ashra veröffentlicht. Dazu erschien die Doppel-CD-Compilation "The Best Of The Private Tapes" (Manikin, 1998). "Concert For Murnau: Schloss Vogelrod (The Haunted Castle)" (MG.ART, 2005) enthielt Musik für einen Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1921, die Göttsching mit Mitgliedern des Staatstheaters Braunschweig 2003 live aufgeführt hatte. "Die Mulde" (MG.ART, 2005) enthielt zwei längere Tracks. Der Titeltrack war eine Liveaufnahme vom 6. September 1997 für eine Installation mit 34 Spiegeln von Mercedes Engelhardt und ein zweiter Track basierte auf einem Synthesizer-Pattern, das Göttsching 1981 eingespielt und das 2004 mit Gitarrenklängen erweitert wurde. "Joaquin Joe Claussell Meets Manuel Göttsching" (MG.ART, 2006) hiess ein Album mit zwei Tracks von Göttsching und einem von Ashra, zwei davon in Remixes von Claussell. "Live At Mt. Fuji" (MG.ART und Music Mine, 2007) war eine weitere Liveaufnahme, datiert vom 29. April 2006. "Blackouts" (MG.ART, 2008) war seinerzeit als Aufnahme "Blackouts" (Virgin, 1978) von Ashra erschienen. Ash Ra Tempel Experience war eine On/Off-Gruppe, bestehend aus Manuel Göttsching, Ariel Pink, Oren Ambarchi und Shags Chamberlain. Bei einem Auftritt in Australien spielte dieses Quartett 2015 Stücke aus den Ash Ra Tempel-Alben "Schwingungen" von 1972 und "Seven Up" von 1973. Der Konzertmitschnitt erschien unter dem Titel "Live In Melbourne" (MG.ART, 2017). Göttsching gehörte zusammen mit Klaus Schulze (synth), Jürgen Dollase (key, vcl) und Harald Grosskopf (dm) von Wallenstein sowie Dieter Dierks (e-b) zur Psychedelic-Allstar-Formation The Cosmic Jokers, die zwischen Februar und Mai 1973 in einem Studio bei mehreren Jamsessions Material für fünf LPs einspielte. Galactic Supermarket hiess eine um weitere Musiker ausgebaute Version von The Cosmic Jokers. Göttsching und Schulze veröffentlichten unter Schulzes Namen "In Blue" (Zyx, 1995). Dazu bildete Göttsching mit Rosi Müller und Claudia Skoda die Formation Die Dominas, von der eine gleichnamige 10"-EP (Fabrikneu, 1981) erschien. Göttsching ist auch auf zahlreichen anderen Aufnahmen zu hören, so auf solchen von Walter Wegmüller, Sueño Latino, Mickie d's Unicorn, Geile Tiere, Klaus Krüger, SF, Alphaville oder Terranova. Er unterstützte zudem Klaus Schulze bei einer Aufnahme des Projekts Richard Wahnfried. Manuel Göttsching starb am 4. Dezember 2022 im Alter von 70 Jahren in Berlin. 08/23

  • The Cosmic Jokers

    Deutsche Psychedelic Rock/Krautrock-Allstar-Formation, lanciert vom Labelbesitzer und Produzenten Rolf-Ulrich Kaiser. Zwischen Februar und Mai 1973 versammelten sich in einem Studio in Köln Musiker, die damals in der Krautrock-Szene Rang und Namen hatten, zu langen Jamsessions. Zugedröhnt von den angebotenen Drogen entstanden so mehrere Stunden Musik, aus denen Kaiser und Gille Lettman fünf LPs zusammenstellten. Auf dem ersten Album "The Cosmic Jokers" (Kosmische Musik, 1974) waren Manuel Göttsching (g) und Klaus Schulze (synth) von Ash Ra Tempel, Jürgen Dollase (key, vcl) und Harald Grosskopf (dm) von Wallenstein sowie Dieter Dierks (e-b) zu hören. Mit Sternenmädchen alias Gille Lettmann (vcl) entstand "Planeten Sit-In" (Kosmische Musik, 1974). Als Veröffentlichungen von Sternenmädchen erschien "Gilles Zeitschiff" (Kosmische Musik, 1974) mit lediglich Klaus Schulze (key) von der Stammbesetzung der Jokers, aber zusätzlich den Stimmen von Brian Barritt, Dr. Timothy Leary, Liz Elliott, Sergius Golowin und Walter Wegmüller. Jahrzehnte später kam die Fortsetzung "Gilles Zeitschiff 2" (Die Kosmischen Kuriere und Breeze, 2023) mit offenbar weiterem Material aus jener Zeit heraus. Von Galatic Supermarket war eine gleichnamige LP (Kosmische Musik, 1974) veröffentlicht worden. Neben den fünf Jokers-Stammmusikern machten noch Gille Lettmann (vcl) und Ahs Ra Tempel-Mitglied Rosie Müller (vcl) mit. Unter dem Titel "Tarot" (Die Kosmischen Kuriere, 1973) war davor eine Doppel-LP unter Walter Wegmüllers Namen erschienen. Darauf waren neben Wegmüller die fünf Cosmic Jokers sowie Rosi Müller, Hartmut Enke, Jerry Berkers und Walter Westrupp zu hören gewesen. Die Aufnahmen wurden kurz danach unter den Namen der Beteiligten und wenig später auch als The Cosmic Jokers-Aufnahme mehrfach wieder veröffentlicht. "Sci Fi Party (Kosmische Musik, 1974) hiess eine Compilation mit Stücken aus den fünf Joker-Alben, dazu mit je einem Track von Ash Ra Tempel und Wallenstein. Alle Alben wurden im Laufe der Jahre zum Teil mehrfach wieder veröffentlicht. "The Cosmic Jokers" wurde mit "Join Inn" (Cosmic Music, 1976) von Ash Ra Tempel unter dem Titel "Discover Cosmic - The Klaus Schulze Sessions" (Cosmic Music, 1977) auch als Doppel-LP auf den Markt gebracht. Mehrere der Musiker und Musikerinnen leben inzwischen nicht mehr. 08/23

  • Neu!

    Deutsche Krautrock/Psychedelic Rock-Formation, gegründet 1971 in Düsseldorf von Klaus Dinger (dm, div instr) und Michael Rother (g, div instr). Dinger hatte zuvor in einem Stück zur ersten Kraftwerk-LP "Kraftwerk" (Philips, 1970) mitgewirkt. Auch Rother, der vorher bei Spirit Of Sound spielte, war zwischen dem ersten und dem zweiten Album kurze Zeit Mitglied von Kraftwerk gewesen, ohne dass es dabei zu Aufnahmen kam. Im Trio mit Kraftwerk-Mitglied Ralf Hütter (key) entstand die Debut-LP "Neu!" (Brain, 1972). "Super/Neuschnee" (Brain, 1972) hiess dazu eine 7"-Single. 1972 folgten die Aufnahmen zu "Neu! 2" (Brain, 1973). Wegen Geldproblemen konnte sich die Gruppe nur bedingt Studiozeit leisten. Deshalb wurde die Seite 2 der LP grösstenteils mit neuen Variationen der beiden Single-Tracks aufgefüllt. Nach diesen Aufnahmen schloss sich Rother zwischen 1973 und 1975 mit Hans-Joachim Roedelius (key, vcl) und Dieter Moebius (key, vcl) von Cluster zu Harmonia zusammen. Währenddessen hatte Dinger sein eigenes Label "Dinger-Land" gegründet und 1973 die LP "I'm Not Afraid To Say "Yes"!" der Lilac Angels herausgegeben. Dann ging "Dinger-Land" konkurs. Weil Neu! dem Label "Brain" noch eine dritte LP schuldete, entstand "Neu! '75" (Brain, 1975. Rother und Dinger einigten sich, dass jeder Musiker eine Seite beisteuern soll. Rothers Seite entstand in der Orginalbesetzung mit Dinger im Duo. Auf der B-Seite war das Duo Dinger/Rother mit Thomas Dinger (dm) und Hans Lampe (dm) zu hören. Michael Rother setzte seine Karriere danach solo fort und gab bis dato ein Dutzend eigene Alben heraus. Dinger machte nach dem Split von Neu! als La Düsseldorf weiter und veröffentlichte auch Aufnahmen unter seinem Namen. Die drei Neu!-Aufnahmen wurden später mehrfach von diversen Labels und/oder unter anderen Titel wieder veröffentlicht. "Black Forest Gateau" (Cherry Red, 1982) hiess eine LP mit Tracks der ersten und der dritten Neu!-LP. Schlechte Rehrearsal-Aufnahmen von 1986 wurden unter als "Neu! 4" (Captain Trip, 1995) veröffentlicht. Eine vorerst nicht zur Veröffentlichung bestimmte Liveaufnahme kam als "Neu! '72 Live! In Düsseldorf" (Captain Trip, 1996) heraus. 2001 kamen ihre drei jahrelang vergriffenen Originalalben in überarbeiteten Version wieder heraus. Auch live trat Neu! wieder auf, unter anderem mit Dieter Moebius. Zwei kürzere Tracks, die 1985/1986, von denen einer mit Georg Sessenhausen (dm) eingespielt worden war, aber nie veröffentlicht wurden, erschienen fast 25 Jahre später unter dem Titel "'86" (Grönland, 2010) in Form einer Maxisingle. Weitere Tracks dieser Sessions wurden zu einer LP ausgebaut und mit den neu aufbereiteten LPs "Neu!", "Neu!2" und "Neu! '75" sowie der Maxisingle "Neu! '72 - 6 May 72 - Non-Public Test" unter dem Titel "NEU!" (Grönland, 2010) als 4-LP/1-Maxisingle-Set herausgebracht. Das Boxset "50!" (Grönland, 2022) enthielt das selbe Material sowie ein bzw. zwei Tributalben. Unter dem Gruppennamen La! NEU? tat sich Dinger ab Mitte der 1990er Jahre ohne Rother bzw. mit anderen Musikerinnen und Musikern zu einer Neuversion von Neu! bzw. La Düsseldorf zusammen. Klaus Dinger verstarb am 21. März 2008 an einem Herzversagen, drei Tage vor seinem 62. Geburtstag. 08/23

  • La Düsseldorf

    Deutsche Krautrock/Synth Pop-Formation, bestehend aus Klaus Dinger (g, vcl), Nikolaus Van Rhein (key, synth), Thomas Dinger (perc, vcl) und Hans Lampe (perc, elect). Nikolaus Van Rhein war kein vierter Musiker, sondern ein Pseudonym von Klaus Dinger. Dinger, der in einem Stück auf der ersten Kraftwerk-LP "Kraftwerk" (Philips, 1970) Schlagzeug gespielt hatte, gründete danach 1971 mit Michael Rother, der ebenfalls kurz zu Kraftwerk gehört hatte, die Gruppe Neu!. Von Neu! erschienen bis Mitte der 1970er Jahre mehrere Aufnahmen. Danach ging Neu! auseinander. Dinger stellte mit La Düsseldorf 1975 eine neue Formation auf die Beine. Auf dem Debutalbum "La Düsseldorf" (Nova, 1976) machte auf den beiden Tracks der B-Seite zusätzlich noch Harald Konietzko (e-b) mit. Der Zweitling hiess "Viva" (Strand, 1978) und entstand in der selben Besetzung. Harald Konietzko (e-b) wurde wiederum nur zu zwei Tracks beigezogen. In einem Track machte noch Andreas Schell (p) mit. "Individuellos" (Telec, 1980) war Album Nummer drei. Alle drei La Düsseldorf-Alben wurden im Laufe der Zeit mehrfach wieder veröffentlicht, gesamthaft von "Captain Trip" (1997), "Arcàngelo" (2005), "Water" (2008) und "4 Men With Beards" (2008). Die Wiederveröffentlichungen entsprachen, was die Zahl der Tracks betraf, den Originalveröffentlichungen. Einzig "Individuellos" (Captain Trip, 1997) wurde mit den beiden Tracks der Maxisingle "Ich Liebe Dich" (Teldec, 1983) ausgebaut. Das erste und das zweite Album kamen zudem gemeinsam auf einer CD (Estrella Rockera, 2004) heraus. Die LP "Rock In Deutschland Vol. 3" (Strand, 1980) war eine Compilation, zusammengestellt aus Songs der beiden ersten LPs. Später erschien unter dem Gruppennamen La-Duesseldorf.de mit "Mon Amour" (Warner, 2006) ein viertes Album. Es handelte sich aber um eine neu abgemischte und mit Bonus-Tracks versehene Version der LP "Néondian (Klausi Scheisst Auf Hollywood)" (Teldec, 1985), die damals unter dem Gruppennamen Klaus Dinger + Rheinita Bella Düsseldorf auf den Markt gebracht worden war. Dazwischen waren diese Aufnahmen auch unter dem Titel "Néondian (La Düsseldorf 4)" (Captain Trip und LSD, 1995) als CD erstmals wieder veröffentlicht worden. Das so genannte vierte La Düsseldorf-Album war in der Besetzung Klaus Dinger und Spinello (g), Nikolaus van Rhein alias Klaus Dinger (key), Néondian (vcl, perc, p), Raoul Walton (e-b) und Charly T. Charly (dm) entstanden. Unter dem Gruppennamen La! NEU? taten sich Andreas Reihse (synth, p) von Kreidler, Dirk Flader (g), Klaus Dinger (vcl, g, dm, e-b), Konstantin Wienstroer (e-b), Klaus Immig (dm, perc), Thomas Klein (dm), ebenfalls von Kreidler, Rembrandt Lensink (p, synth, vcl, perc) und Viktoria Wehrmeister (vcl, perc) zwischen Mitte bis Ende der 1990er Jahre zu einer Neuversion von Neu! bzw. La Düsseldorf zusammen. Die Aufnahmen des La! NEU?-Albums "Blue (La Düsseldorf 5)" (Captain Trip und Dingerland, 1999) stammten aus den Jahren 1984 bis 1986 und waren wohl das nie veröffentlichte fünfte Album von La Düsseldorf. Unter dem Titel "The Triple Album Collection" (Warner, 2016) wurden die ersten drei La Düsseldorf-Alben "La Düsseldorf", "Viva" und "Individuellos" als Set wieder veröffentlicht. "The Singles" (Warner, 2017) hiess eine 10"-EP-Compilation. Klaus Dinger, der unter dem Projektnamen Die Engel Des Herrn mit diversen Musikern die CDs "Die Engel Des Herrn" (LSD, 1992/Captain Trip, 1994) und "Live! As Hippie Punks" (LSD und Captain Trip, 1995) einspielte, verstarb am 21. März 2008 drei Tage vor seinem 62. Geburtstag an einem Herzversagen. 08/23

  • La! NEU?

    Deutsche Psychedelic/Krautrock-Gruppe, gegründet 1995 in Düsseldorf von Klaus Dinger (dm, vcl, g, key). Dieser hatte auf einem Track des Debutalbums "Kraftwerk" (Philips, 1970) der gleichnamigen Gruppe gespielt. Von 1971 bis 1976 bildete er zusammen mit Michael Rother (g, vcl, div instr), davor ebenfalls kurze Zeit Kraftwerk-Mitglied, die Gruppe Neu!. Nach dem Split von Neu! gründete Dinger die Band La Düsseldorf. Der Bandname La! NEU? war also ein Tribut an seine beiden vorherigen Gruppen. Bei der Gruppe handelte es sich um ein loses Kollektiv, das zum grösstenteils aus jüngeren Musikerinnen und Musikern bestand. La! NEU? wurde vom japanischen Label "Captain Trip" unter Vertrag genommen, das eigens für die Veröffentlichungen der Gruppe das kurzlebige Label "Dingerland" von Klaus Dinger reaktivierte. Sämtliche Aufnahmen von La! NEU? erschienen bei "Captain Trip/Dingerland". Die erste Aufnahme hiess "Düsseldorf" (1996). Es entstand in der Besetzung Dinger (vcl, g, dm, e-b), Dirk Flader (g), Andreas Reihse (synth, p), Konstantin Wienstroer (e-b), Thomas Klein (dm), Klaus Immig (dm, perc) und Viktoria Wehrmeister (vcl, perc). "God Strikes Back" (1997) erschien unter dem Bandnamen La! NEU? Rembrandt, war aber eine Soloaufnahme von Rembrandt Lensink. "Zeeland (Live '97)" (1997) war wieder eine Gruppenaufnahme von Dinger mit Reihse und Wehrmeister. Es folgten "Gold Regen (Gold Rain)" (1998) und "Year Of The Tiger" (1998). Aufnahmen eines Konzerten vom 3. Dezember 1996 in Tokio erschienen auf zwei Doppel-CDs. Die zweite Hälfte kam unter dem Titel "Cha Cha 2000 Live In Tokyo 1996 Vol. 1" (1998) heraus, die erste dann später als "Live In Tokyo 1996 Vol. 2" (1999). "Blue (La Düsseldorf 5)" (1999) im selben Jahr enthielt Aufnahmen von Mitte der 1980er Jahren. Es handelte sich offenbar um das damals nicht veröffentlichte fünfte Album von La Düsseldorf. Klaus Dinger, der mehrere Alben unter eigenem Namen einspielte, verstarb am 21. März 2008 an einem Herzversagen, wenige Tage vor seinem 62. Geburtstag. 08/23

  • Harmonia

    Deutsches Ambient/Electronic-Nebenprojekt von Hans-Joachim Roedelius (org, p, g, e-perc) und Dieter Moebius (synth, g, e-perc) von Kluster bzw. Cluster sowie von Michael Rother (g, p, org, e-perc) von Neu!, entstanden 1973. Zwischen Juni und November 1973 nahmen die drei Musiker die Debut-LP "Musik von Harmonia" (Brain, 1974) auf, die später auch unter dem Titel "Dino" (Brain, 1980) erschien. Weitere Wiederveröffentlichungen kamen wieder unter dem ursprünglichen Namen oder als "Harmonia" heraus. Im Juni 1975 folgten die Aufnahmen zur zweiten LP "Deluxe" (Brain, 1975). Dabei wirkte Mani Neumeier (dm) von Guru Guru mit. Auch diese LP wurde später mehrfach auf Vinyl oder auf CD wiederveröffentlicht. Mit "De Luxe (Immer Wieder)/Monza (Rauf Und Runter)" (Metronome, 1975) wurde eine 7"-Single ausgekoppelt. Weitere Aufnahmen von 1976 mit Brian Eno (synth, e-b, vcl) als Gastmusiker kamen erst viel später unter dem Gruppennamen Harmonia'76 als "Tracks & Traces" (S3, 1997) auf den Markt. Die Neuauflage (Grönland, 2009) enthielt drei zusätzliche Tracks der selben Session. Zwei Albumtracks wurden von Shackleton bzw. von Keiran Lomax & Laurie Osborne je einem Dubstep-Remix unterzogen und unter dem Titel "'76 Remixes" (Amazing Sounds, 2009) auf einer Maxisingle bzw. als DL heraus gebrachte. Das ganze Album in Form von Remix-Versionen kam im Jahr danach unter dem Titel "Tracks And Traces Remixed" (Grönland, 2010) heraus. Liveaufnahmen aus der Anfangszeit von Harmonia erschienen erst viel später als "Live 1974" (Grönland, 2007). Eine spätere CD-Variante (Water, 2013) enthielt fünf zusätzliche Tracks. Die vier Harmonia-Alben "Musik von Harmonia", Deluxe", "Tracks And Traces" und "Livew 1974) wurden später unter dem Titel "The Complete Harmonia Box Set" (Grönland, 2015) im Paket wieder veröffentlicht. Abgerundet wurde das Set mit einer fünften CD, die den Titel "Documents 1975" trug, Archivaufnahmen aus der Zeit zwischen nach dem zweiten Album enthielt und gleichzeitig auch einzeln in den Handel kam. Hans-Joachim Roedelius, Dieter Moebius und Michael Rother gaben auch mehrere Aufnahmen unter ihren eigenen Namen heraus. Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015 im Alter von 71 Jahren. 08/23

  • Kluster

    Deutsche Krautrock/Synthesizer-/Electronic-Formation, gegründet 1969 in Berlin von Hans-Joachim Roedelius (div instr, synth, key), Dieter Moebius (div instr, synth, key) und Conrad Schnitzler (div instr, synth, key). Letzterer spielte zu jener Zeit mit Edgar Froese (g, org, p, effects, sampl) und Klaus Schulze (dm, perc, metal-sticks) auch das erste Tangerine Dream-Album "Electronic Meditation" (Ohr, 1970) ein. Schnitzler und Roedelius kannten sich von der Berliner Künstlervereinigung "Zodiac Free Arts Lab". Die ersten Auftritte hatte das Trio in Galerien und Museen, wo Kluster live improvisierte. Im Dezember 1969 entstand die erste LP "Klopfzeichen" (Schwann AMS Studio, 1970) und zwar mit Hilfe von Instrumenten wie Cello, Flöte, Orgel, Piano und Perkussion, elektronisch verfremdet durch Toningenieur Conny Plank. Auf einem der beiden seitenfüllenden Tracks las Christa Runge zur völlig frei improvisierten Musik Texte von Dorothy Solle, Eva Zeller, Liselotte Rauner, Rudolf Otto Wiemer, Uwe Seidel und Wolhelm Wilms. Von der LP wurden nur gerade 300 Stück gepresst. Später wurde das Album mehrfach wieder veröffentlicht. Die Wiederveröffentlichungen enthielten teilweise Material der Kassette "Live In Vienna" (YHR Tapes, 1980) von Cluster & Farnbauer oder ein bisher unveröffentlichtes Stück von Eruption, einem Projekt von Schnitzler, zu dem auch die Kluster-Mitmusiker teilweise beigezogen wurden. Das zweite Kluster-Album "Zwei-Osterei" (Schwann AMS Studio, 1971) war eine auf 300 Stück limitierte LP aus zwei langen Tracks. Wiederum wurden im ersten Track zur Musik Texte von Dorothy Solle, Hilde Domin, Kurt Marti, Liselotte Rauner, Rudolf Bohren, und Rudolf Otto Wiemer rezitiert, dieses Mal von Manfred Paethe. Auch die Wiederveröffentlichung dieses Albums enthielt später Material von Cluster & Farnbauer sowie Eruption. Das dritte Kluster-Album hiess Jahrzehnte später "Eruption" (Marginal Talent, 1997). Es handelte sich um zwei Tracks von einem Konzert von 1971 in Göttingen von Schnitzler mit seinen Kluster-Mitmusikern Roedelius und Moebius bzw. mit Freudigmann und eventuell auch noch Seidel, beide von der erwähnten Gruppe, die sich Eruption genannt hatte. Diese Aufnahmen wurden von Schnitzler und seinem Namen auf einer labellosen LP veröffentlicht und drei Jahre später von einem Label (Edition Block, 1974) erneut unter Schnitzler Namen noch einmal neu aufgelegt. Spätere Reissues, teilweise als Album von Schnitzler oder als Kluster-Veröffentlichung, erschienen unter dem Originaltitel oder als "Schwarz", entsprechend einer Serie von Aufnahmen, die Schnitzler mit Farben betitelt hatte. Bei zwei anderen späteren angeblichen Kluster-Alben mit den Titeln "Vulcano" und "Admira" (beide Important, 2008) handelte es sich um erst in den 2000er Jahren von "Qibco" veröffentlichte Aufnahmen des Schnitzler-Projets Eruption. Die beiden wirkllichen Kluster-Alben und "Eruption" wurden unter dem Titel "1970-1971" (Water, 2008) zu einem 3-CD-Set ohne Bonus-Tracks zusammengefasst. 1971 hatten sich die Wege von Schnitzler auf der einen sowie Roedelius und Moebius auf der anderen Seite getrennt. Roedelius und Moebius machten im Duo als Cluster weiter. Schnitzler übernahm den Gruppennamen Kluster und führte das Projekt mit anderen Musikern fort. Er stellte 2007 mit dem Amerikaner Michael Thomas Roe und dem Japaner Masato Ooyama alias Ooy eine neue Kluster-Besetzung auf die Beine. Von diesem Kluster 2007 benannten Trio erschien die Triple-CD-R "Kluster 2007 - The Global Playing" (Real Vine, 2008) mit den Einzel-CD-R "ConMix", "MicMix" und "OoyMix". Das selbe Trio veröffentlichte danach als Kluster CMO 2008 die CD-R "The ThreeOlympicCitiesMix" (Real Vine, 2008). Als Kluster CMO 2009 nahmen die drei Musiker die CD-R "Three Voices (Bla Bla Bla)" (Real Vine, 2009) auf, dann als Kluster die CD-R "CMO 2010" (Real Vine, 2011). Weitere, eventuell bis zu diesem Zeitpunkt teilweise oder gänzlich noch nie veröffentlichte Schnitzler/Kluster-Aufnahmen aus den Anfangsjahren enthielten das 6-LP-Set "1969-1972" (Qbico, 2009) und das 8-LP-Set "Klusterstrasse 69-72" (Vinyl-on-demand, 2012). Möglicherweise handelte es sich auch teilweise um Material, das von Eruption stammte. Conrad Schnitzler, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius gaben später auch unter ihren eigenen Namen mehrere Aufnahmen heraus. Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015 im Alter von 71 Jahren. 08/23

  • Cluster

    Deutsche Krautrock/Berlin School/Ambient-Gruppe, hervorgegangen 1971 aus dem 1969 in Berlin gegründeten Trio Kluster, das aus Hans-Joachim Roedelius (div instr, synth, key), Dieter Moebius (div instr, synth, key) und dem vormaligen Tangerine Dream-Musiker Conrad Schnitzler (div instr, synth, key) bestanden hatte. Conrad Schnitzler, der damals auch mit Eruption ein kurzlebiges Projekt hatte, stieg danach aus und war fortan unter seinem eigenen Namen tätig. Mit Conny Plank als Produzenten und zum Teil auch als Gastmusiker (synth) entstanden die beiden ersten Alben "Cluster" (Philips, 1971) und "Cluster II" (Brain, 1972). Sie wurden im Laufe der Jahre mehrfach wieder veröffentlicht. Zwischen 1973 und 1976 schlossen sich Moebius und Roedelius mit dem Neu!-Mitglied Michael Rother (g, key) zu Harmonia zusammen. Die zur selben Zeit eingespielten Cluster-LPs waren "Zuckerzeit" (Brain, 1974) und "Sowieso" (Sky, 1976). Dann tat sich Cluster für eine Weile mit dem englischen Ambient-Pionier Brian Eno (synth, e-b, vcl) zusammen. Mit ihm hatten Roedelius und Moebius schon 1976 bei Harmonia zusammengearbeitet. Die erste Gemeinschaftsproduktion hiess "Cluster & Eno" (Sky, 1977) und wurde mit Holger Czukay (e-b) von Can, Okko Bekker (g) und Asmus Tietchens (synth) als weitere Gastmusiker eingespielt. Czukay und Eno halfen auch bei "After The Heat" (Sky, 1978) mit. Die LP erschien unter dem Gruppennamen Eno/Moebius/Roedelius. Auf der anderen Seite zog Eno die beiden Cluster-Musiker zu den Aufnahmen seines Albums "Before And After Science" (Polydor, 1977) bei. Auf dieser LP sind auch Phil Collins (dm), Robert Fripp (g), Fred Frith (g), Jaki Liebezeit (dm) von Can sowie andere Musikerinnen und Musiker zu hören. Liveaufnahmen von Cluster von 1977 bei Auftritten in Hamburg und 1972 von einem Konzert in Metz, wurden später unter dem Titel "Konzerte 1972/1977" (Bureau B, 2017) zugänglich gemacht. Teile des 1972er Konzerts waren schon auf "Cluster II" veröffentlicht worden. Ab 1978 begannen Moebius und Roedelius Soloaufnahmen zu veröffentlichen. Zwischenhinein fanden die beiden Musiker Zeit, die beiden Duo-Alben "Grosses Wasser" (Sky, 1979) und "Curiosum" (Sky, 1981) aufzunehmen. "Live In Vienna" (YHR Tapes, 1980) hiess ein Mitschnitt eines Auftrittes mit Joshi Farnbauer als dritter Musiker am 12. Juni 1980 in Wien. Die beiden je rund 15-minütigen Tracks erschienen vorerst nur auf einer Kassette. Sie wurden später als Bonustracks auf CD-Wiederveröffentlichungen der beiden ersten Kluster-Alben "Klopfzeichen" und "Zwei – Osterei" (beide Schwann, 1970) noch einmal zugänglich gemacht, ehe sie zusammen mit Studio-Archivmaterial in Form einer Doppel-CD (Important, 2010) noch einmal neu aufgelegt wurden. Danach schlief die Zusammenarbeit eine Zeitlang ein, ohne dass sich Cluster offiziell trennte. "Stimmungen" (Sky, 1984) nannte sich eine Compilation mit Tracks von früheren Cluster-Alben und "Old Land" (Sky und Relativity, 1985) war eine Compilation, die aus den beiden Cluster/Eno-Alben "Cluster & Eno" sowie "After The Heat zusammengestellt wurde. 1989 wurde die Zusammenarbeit reaktiviert. Mit "Apropos Cluster" (Curious, 1990) wurde unter den Namen der beiden Musiker ein neues Album eingespielt. Dann vergingen vier Jahre, ehe mit "One Hour" (Prudence Cosmopolitan, Mùsica Secreta und Gyroscope, 1994) ein 1994 in Wien mitgeschnittenes Konzert als CD auf den Markt gebracht wurde. Die Doppel-CD "First Encounter Tour 1996" (Purple Pyramid, 1997) dokumentierte die erste USA-Tournee mit dem Duo The Brain und Bond Bergland als Gäste. Aus dem selben Jahr stammt "Japan 1996 Live" (Soul Static Sound und Captain Trip, 1997). Diese beiden Aufnahmen wurden später überarbeitet und als "USA Live" und "Japan Live" (beide Bureau B, 2015) wieder veröffentlicht. Dann war Cluster eine Weile lang untätig. Unter dem Titel "More G.D.M. Vol. 1" (Tigersushi, 2002) erschien eine Split-12"-EP, die sich Cluster mit John Tejada teilte. Der darauf veröffentlichte Cluster-Track "Hollywood" stammte vom "Zuckerzeit"-Album von 1974. "Berlin 07" (Important, 2008) hiess eine neue Liveaufnahme. "Qua" (Nepenthe Music, Klangbad und Broken Silence, 2009) bestand aus neuem Material, aufgeteilt auf mehrere kürzere Tracks. Ab 2007 tat sich Hans-Joachim Roedelius mit Onnen Bock zu Qluster zusammen. Die Alben von Cluster wurden im Rahmen von mehreren Box-Sets wieder veröffentlicht. Das 4 CD umfassende, für den japanischen Markt konzipierte Set "Cluster Box" (UM³/USM, 2005) enthielt die Cluster-Alben "Cluster II" und "Zuckerzeit" sowie die beiden Harmonia-Alben "Musik von Harmonia" und "Deluxe". "Paper Sleeve Series Part 1" (Captain Trip, 2007) hiess ein 6-CD-Set mit den frühen Aufnahmen "Cluster", "Sowieso", "Grosses Wasser", "Curiosum" sowie den beiden Duo-Aufnahmen "Strange Music" (Sky, 1982) und "Double Cut" (Sky, 1983) von Moebius mit Gerd Beerbohm. Diese Duoaufnahmen wurden gleichzeitig vom selben Label auch einzeln wiederveröffentlicht. Die Fortsetzung davon war "Paper Sleeve Series Part 2" (Captain Trip, 2007). Auf den fünf CDs dieses Sets fanden sich die Alben "Cluster & Eno", "After The Heat", "Apropos Cluster", "One Hour" und das Moebius/Plank-Duoalbum "En Route". Die 9-CD/9-LP-Box "1971-1981" (Bureau B, 2016) bestand aus einem bisher unveröffentlichten Album, zwei Live-Alben mit Material aus den Jahren 1972 bis 1977 sowie allen regulären Alben in jener Zeit. Nur aus einer LP bestand die Compilation "Kollektion 06-1971-1981" (Bureau B, 2016), die John McEntire von Tortoise zusammengestellt hatte. Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius gaben auch viele Aufnahmen unter ihren Namen heraus. Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015 im Alter von 71 Jahren. 08/23

  • Qluster

    Deutsches Ambient/Electronic-Duo, gegründet 2007 von Hans-Jochim Roedelius und Onnen Bock. Qluster war die Fortsetzung früherer Projekte von Roedelius. 1969 hatten Hans-Joachim Roedelius (div instr, synth, key), Dieter Moebius (div instr, synth, key) und Conrad Schnitzler (div instr, synth, key) Kluster gegründet. Nach zwei offiziellen Alben stieg Conrad Schnitzler 1971 aus, um eine Solokarriere zu starten. Roedelius und Moebius machten als Cluster weiter. Die erste Aufnahme von Qluster hiess "Fragen" (Bureau B, 2011), gefolgt von "Rufen" (Bureau B, 2011) und "Antworten" (Bureau B, 2012). Ab dem Live-Album "Lauschen" (Bureau B, 2013) war Armin Metz der dritte Musiker. Danach folgten "Tassten" (Bureau B, 2015), "Echtzeit" (Bureau B, 2016) und "Elemente" (Bureau B, 2018). Hans-Joachim Roedelius veröffentlichte unter seinem Namen eine ganze Reihe von Aufnahmen. 08/23

  • Hans-Joachim Roedelius

    Deutscher Synthesizerspieler, Keyboarder und Komponist, geboren am 24. Oktober 1934 in Berlin. Er wurde später in die Nationale Volksarmee der DDR eingezogen, wo er desertierte. Dafür musste er eine zweijährige Gefängnisstrafe absitzen. Ihm gelang die Flucht in den Westen. In West-Berlin studierte er Mitte/Ende der 1960er Jahre Grafik-Design und spielte in Untergrund-Gruppen wie Plus/Minus und Noises. Im Rahmen der Künstlerorganisation "Zodiac Free Arts Lab" lernte Roedelius den Beuys-Schüler und Musiker Conrad Schnitzler (synth, key) kennen. 1969 gründeten die beiden mit Dieter Moebius (synth, key, g) die Formation Kluster. Nach zwei offiziellen LPs und dem drauf folgenden Ausscheiden von Conrad Schnitzler wurde daraus Cluster. Mit Onnen Bock an Stelle von Moebius spielte er ab 2010 als Qluster. Mitte der 1970er Jahre arbeiteten Roedelius und Moebius als Harmonia mit Michael Rother (g, key) von Neu! zusammen. Moebius und Roedelius arbeiteten nach Harmonia mehrmals mit Brian Eno (synth, e-b) zusammen. Dabei enstanden "After The Heat" (Sky, 1978), "Begegnungen" (Sky, 1984) und "Begegnungen II" (Sky, 1985). Letztere beiden Aufnahmen zeigten Moebius, Roedelius, Eno und Conny Plank in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Die Alben von Roedelius wurden im Verlaufe der Jahre meist mehrfach wieder veröffentlicht. 1978 begannen Roedelius und Moebius verstärkt an eigenen Produktionen zu arbeiten. Trotzdem kam es im Laufe der Zeit zu weiteren gemeinsamen Aufnahmen. Hans-Joachmim Roedelius, der seit 1978 in Baden bei Wien lebt, besitzt umfangreiche Diskografie mit über 90 Alben. Sein langjähriger musikalischer Partner Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015. Seine ersten eigenen, teilweise mit Hilfe von anderen Musikerinnen und Musikern, eingespielten Alben waren "Durch die Wüste" (Sky, 1978), " Jardin Au Fou" (Egg, 1979) und die Trilogie "Selbstportrait (Teil 1 Sanfte Musik)" (Sky, 1979), "Selbstportrait – Vol. II (Teil 2: Freundliche Musik)" (Sky, 1980) und "Selbstportrait Vol. III (Reise durch Arcadien)" (Sky, 1980). Später erschienen in dieser Serie "Selbstportrait VI - The Diary Of The Unforgotten" (Curious, 1995), "Selfportrait VII - Dem Wind Voran - Ahead Of The Wind" (Captain Trip, 1999), "Selfportrait VIII – Introspection" (Horizon, 2002) und Jahre später "Selbstportrait Wahre Liebe" (Bureau B, 2020). Daneben tat sich Roedelius auch mit anderen Musikern zusammen. Es waren dies unter anderen Harold Budd, Stefan Schneider, Conrad Schnitzler, Noël Akchoté, Carl Michael Von Hausswolff, Christoph H. Müller, Eraldo Bernocchi sowie mit der damals aktuellen Tangerine Dream-Besetzung Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick. Human Being hatte Ende der 1960er Jahre eine Berliner Undergroud-Formation geheissen, von der erst später auf "Live At The Zodiak - Berlin 1968" (Nepenthe, 2009) ein Tondokument veröffentlicht wurde. Highdelberg hatte Mitte der 1970er Jahre eine Krautrock-Supergruppe mit Ax Genrich, Dieter Moebius, Hellmut Hattler, Jan Fride Wolbrandt, Mani Neumeier und Peter Wolbrandt geheissen, von der ein gleichnamiges Album (Happy Bird, 1976) herauskam. Mit Fabio Capanni, Nicola Alesini und teilweise Onnen Bock trat er in den 1990er Jahren auf zwei Aufnahmen als Aquarello in Erscheinung. Später folgten als Roedelius Capanni Alesini zwei weitere Alben in diesem Umfeld. Global Trotters hiess ein Projekt von Roedelius mit Susumu Hirasawa, Kenji Konishi, Alquimia, David Bickley und Felix Jay, von dem "Volume 1:Drive" (Rykodsic, 1999) erschienen. Unter dem Gruppennamen America Inc tat sich Roedelius mit Diane Timmons, John Rose, Tony Gerber und William Wilson für das Album "Amerika Recycled" (Space For Music, 2004) zusammen. Von A.R.S.(e), einem Trio mit Dwight Ashley und Tim Story kam das Album "Errata" (Nepenthe, 2008) heraus. Unter ihren Namen nahmen Roedelius und Tim Story ab 2000 sechs Alben auf, als Lunz zwei weitere. Mol Quartetto nannte sich eine Gruppe mit Carl Michael Von Hausswolff, Christopher Chaplin und Tim Story, die bisher mit "Zurufe" (iDEAL, 2021) ein Album vorlegte. "Auf leisen Sohlen" (Sky, 1984) war eine erste Compilation mit Material aus den Jahren 1978 bis 1982 betitelt. Eine Art Compilation stellte auch die labellose CD-R "51" (2003) dar, die in einer Stückzahl von 51 erschien. Jeder Besitzer konnte durch einen Eintragung in eine Subskriptionsliste alle zukünftigen Roedelius-Veröffentlichungen zu einem Vorzugspreis erwerben. Die drei CDs des labellosen Sets "Kommen/Bleiben/Gehen" (2004) waren mit "Lieder", "Instrumentalmusiken" und "Pianomusiken" überschrieben. Die Doppel-CD "Works 1968 – 2005" (Grönland, 2006) war eine Sammlung von Tracks, die Roedelius solo oder in Gruppen eingespielt hatte. "Selected Pieces 1990 To 2011" (Mule Musiq, 2013) hiess eine weitere Compilation. Auch die Triple-LP "Tape Archive 1973 – 1978" und die CD/LP "Kollektion 02: Roedelius (Electronic Music)" (beide Bureau B, 2014) gaben einen Überblick über Roedelius' Schaffen. 08/23

  • Dieter Moebius

    Deutscher Synthesizerspieler, Keyboarder, Gitarrist und Komponist, geboren am 16. Januar 1944 in St. Gallen in der Schweiz. Ende der 1960er Jahre war er Schüler von Joseph Beuys, in dessen Umfeld er den Musiker und Künstler Conrad Schnitzler (synth, key) kennen lernte. Zusammen mit Hans-Joachim Roedelius (synth) gründeten Moebius und Schnitzler 1969 die Formation Kluster. Nach zwei offiziellen Alben trennten sich die Wege der drei Musiker. Conrad Schnitzler machte unter dem Gruppennamen Kluster allein weiter, während Moebius und Roedelius fortan als Cluster auftraten. Zusammen mit Michael Rother (g, key) von Neu! und teilweise mit Brian Eno taten sich Moebius und Roedelius Mitte der 1970er Jahre eine Zeitlang zur Gruppe Harmonia zusammen. Weitere Aufnahmen machte Dieter Moebius damals als Gast der beiden Formationen Guru Guru und Highdelberg sowie als Mitglied der Supergruppen Amon Guru, Cosmic Couriers und Space Explosion. Dazu war Moebius auf Produktionen von Brian Eno und seines Cluster/Kluster-Kollegen Hans-Joachim Roedelius zu hören. Zusammen mit Asmus Tietchens, Okko Bekker, Conny Plank und Hellmut Hattler von Kraan bzw. Johannes Pappert an Stelle von Hattler, gründete Moebius die kurzlebige Gruppe Liliental, von der ein gleichnamiges Album (Brain, 1978) erschien. Moebius und Roedelius arbeiteten auch nach Harmonia mehrmals mit Brian Eno (synth, e-b) zusammen. Dabei enstanden "After The Heat" (Sky, 1978), "Begegnungen" (Sky, 1984) und "Begegnungen II" (Sky, 1985). Letztere beiden Aufnahmen zeigten Moebius, Roedelius, Eno und Conny Plank in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Ab 1978 hatten sich Moebius und Hans-Joachim Roedelius verstärkt eigenen Projekten zugewandt. Sie führten ihre gemeinsame Arbeit aber von Zeit zu Zeit unter dem Gruppennamen Cluster fort oder veröffentlichten gemeinsame Alben unter ihren eigenen Namen. Moebius arbeitete dabei auch bei Solo-Produktionen von Roedelius mit. Für seine eigenen Produktionen tat er sich meistens mit anderen Musikern zusammen. Seine musikalischen Partner waren zum Teil mehrfach Conny Plank, Mani Neumeier von Guru Guru, Mayo Thompson von Red Krayola, Gerd Beerbohm, Karl Renziehausen, Jürgen Engler von Die Krupps, Tim Story, Asmus Tietchens, Jon Leidecker und/oder Dwight Ashley. "Tonspuren" (Sky, 1983) war Moebius' erstes richtiges Solo-Album gewesen, gefolgt von "Blue Moon" (Sky, 1986). Es war dies ein Soundtrack für einen Film von Karsten Wichniarz nach dem Buch "Die ditte Nacht" von Joachim Hamman. "Blotch" (Scratch, 1999) nannte sich eine weitere Solo-Produktion. Mit "Nurton" (Blue Pole, 2006), "Kram" (Klangbad, 2009) und "Ding" (Klangbad, 2011) erschienen drei Soloalben in Folge. "Paper Sleeve Series" (Captain Trip, 2007) hiess dazwischen ein 7-CD-Set mit frühen Solo- und Duo-Alben von Moebius. Projekt Undark hiess ein Projekt zu Ehren von Marie Curie. Moebius lieferte die Musik dazu, Phew und Erika Kobayashi die Stimmen. Das Ganze erschien auch auf einer CD mit dem Titel "Radium Girls 2011" (Bereket, 2012). Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015 im Alter von 71 Jahren. Nachträglich erschien "Musik Für Metropolis" (Bureau B, 2017). Es handelte sich um die Musik zum Stummfilm "Metropolis" (1927) von Fritz Lang. Moebius konnte das Projekt zu Lebzeiten nicht abschliessen, so dass die Aufnahmen erst nach seinem Tod von seinen letzten Mitmusikern Tim Story und Jon Leidecker fertiggestellt wurde. "Solo Works Compiled By Asmus Tietchens (Kollektion 07)" (Bureau B, 2022) bestand aus neun Tracks. 08/23

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