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Hans-Joachim Roedelius

Deutscher Synthesizerspieler, Keyboarder und Komponist, geboren am 24. Oktober 1934 in Berlin. Er wurde später in die Nationale Volksarmee der DDR eingezogen, wo er desertierte. Dafür musste er eine zweijährige Gefängnisstrafe absitzen. Ihm gelang die Flucht in den Westen. In West-Berlin studierte er Mitte/Ende der 1960er Jahre Grafik-Design und spielte in Untergrund-Gruppen wie Plus/Minus und Noises.


Im Rahmen der Künstlerorganisation "Zodiac Free Arts Lab" lernte Roedelius den Beuys-Schüler und Musiker Conrad Schnitzler (synth, key) kennen. 1969 gründeten die beiden mit Dieter Moebius (synth, key, g) die Formation Kluster. Nach zwei offiziellen LPs und dem drauf folgenden Ausscheiden von Conrad Schnitzler wurde daraus Cluster. Mit Onnen Bock an Stelle von Moebius spielte er ab 2010 als Qluster.


Mitte der 1970er Jahre arbeiteten Roedelius und Moebius als Harmonia mit Michael Rother (g, key) von Neu! zusammen. Moebius und Roedelius arbeiteten nach Harmonia mehrmals mit Brian Eno (synth, e-b) zusammen. Dabei enstanden "After The Heat" (Sky, 1978), "Begegnungen" (Sky, 1984) und "Begegnungen II" (Sky, 1985). Letztere beiden Aufnahmen zeigten Moebius, Roedelius, Eno und Conny Plank in unterschiedlichen Zusammensetzungen.


Die Alben von Roedelius wurden im Verlaufe der Jahre meist mehrfach wieder veröffentlicht. 1978 begannen Roedelius und Moebius verstärkt an eigenen Produktionen zu arbeiten. Trotzdem kam es im Laufe der Zeit zu weiteren gemeinsamen Aufnahmen. Hans-Joachmim Roedelius, der seit 1978 in Baden bei Wien lebt, besitzt umfangreiche Diskografie mit über 90 Alben. Sein langjähriger musikalischer Partner Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015.


Seine ersten eigenen, teilweise mit Hilfe von anderen Musikerinnen und Musikern, eingespielten Alben waren "Durch die Wüste" (Sky, 1978), " Jardin Au Fou" (Egg, 1979) und die Trilogie "Selbstportrait (Teil 1 Sanfte Musik)" (Sky, 1979), "Selbstportrait – Vol. II (Teil 2: Freundliche Musik)" (Sky, 1980) und "Selbstportrait Vol. III (Reise durch Arcadien)" (Sky, 1980).


Später erschienen in dieser Serie "Selbstportrait VI - The Diary Of The Unforgotten" (Curious, 1995), "Selfportrait VII - Dem Wind Voran - Ahead Of The Wind" (Captain Trip, 1999), "Selfportrait VIII – Introspection" (Horizon, 2002) und Jahre später "Selbstportrait Wahre Liebe" (Bureau B, 2020).


Daneben tat sich Roedelius auch mit anderen Musikern zusammen. Es waren dies unter anderen Harold Budd, Stefan Schneider, Conrad Schnitzler, Noël Akchoté, Carl Michael Von Hausswolff, Christoph H. Müller, Eraldo Bernocchi sowie mit der damals aktuellen Tangerine Dream-Besetzung Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick.


Human Being hatte Ende der 1960er Jahre eine Berliner Undergroud-Formation geheissen, von der erst später auf "Live At The Zodiak - Berlin 1968" (Nepenthe, 2009) ein Tondokument veröffentlicht wurde. Highdelberg hatte Mitte der 1970er Jahre eine Krautrock-Supergruppe mit Ax Genrich, Dieter Moebius, Hellmut Hattler, Jan Fride Wolbrandt, Mani Neumeier und Peter Wolbrandt geheissen, von der ein gleichnamiges Album (Happy Bird, 1976) herauskam.


Mit Fabio Capanni, Nicola Alesini und teilweise Onnen Bock trat er in den 1990er Jahren auf zwei Aufnahmen als Aquarello in Erscheinung. Später folgten als Roedelius Capanni Alesini zwei weitere Alben in diesem Umfeld. Global Trotters hiess ein Projekt von Roedelius mit Susumu Hirasawa, Kenji Konishi, Alquimia, David Bickley und Felix Jay, von dem "Volume 1:Drive" (Rykodsic, 1999) erschienen.


Unter dem Gruppennamen America Inc tat sich Roedelius mit Diane Timmons, John Rose, Tony Gerber und William Wilson für das Album "Amerika Recycled" (Space For Music, 2004) zusammen. Von A.R.S.(e), einem Trio mit Dwight Ashley und Tim Story kam das Album "Errata" (Nepenthe, 2008) heraus. Unter ihren Namen nahmen Roedelius und Tim Story ab 2000 sechs Alben auf, als Lunz zwei weitere.


Mol Quartetto nannte sich eine Gruppe mit Carl Michael Von Hausswolff, Christopher Chaplin und Tim Story, die bisher mit "Zurufe" (iDEAL, 2021) ein Album vorlegte. "Auf leisen Sohlen" (Sky, 1984) war eine erste Compilation mit Material aus den Jahren 1978 bis 1982 betitelt. Eine Art Compilation stellte auch die labellose CD-R "51" (2003) dar, die in einer Stückzahl von 51 erschien. Jeder Besitzer konnte durch einen Eintragung in eine Subskriptionsliste alle zukünftigen Roedelius-Veröffentlichungen zu einem Vorzugspreis erwerben.


Die drei CDs des labellosen Sets "Kommen/Bleiben/Gehen" (2004) waren mit "Lieder", "Instrumentalmusiken" und "Pianomusiken" überschrieben. Die Doppel-CD "Works 1968 – 2005" (Grönland, 2006) war eine Sammlung von Tracks, die Roedelius solo oder in Gruppen eingespielt hatte. "Selected Pieces 1990 To 2011" (Mule Musiq, 2013) hiess eine weitere Compilation.


Auch die Triple-LP "Tape Archive 1973 – 1978" und die CD/LP "Kollektion 02: Roedelius (Electronic Music)" (beide Bureau B, 2014) gaben einen Überblick über Roedelius' Schaffen. 08/23

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