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- Stevie Wonder
Amerikanischer Musiker, Sänger, Komponist, Bandleader und Produzent zwischen Soul, Pop, R&B und Jazz, geboren am 13. Mai 1950, in Saginaw, Michigan, als Stevland Hardaway Judkins. Er kam sechs Wochen zu früh auf die Welt. Mit anderen Umständen hatte dies zur Folge, dass sich die Entwicklung seiner Augen nicht mehr fortsetzte und er von Geburt an blind war. Als er vierjährig war, gingen seine Eltern auseinander. Er zog mit seiner Mutter und den anderen Geschwistern nach Detroit, Michigan, wo er aufwuchs. Wonder begann in frühester Kindheit Instrumente zu spielen und gründete mit einem Jugendfreund das Vokalduo Stevie and John, das auf der Strasse, bei Parties oder Tanzveranstaltungen spielte. Als er 11 Jahre alt war, konnte Stevie Wonder seinen eigenen Song "Lonely Boy" Ronnie White von den Miracles präsentieren. Daraufhin hatte er die Gelegenheit, bei Berry Gordy, dem CEO von "Motown Records" vorzusingen. Er wurde für das Unterlabel "Tamla Motown" unter Vertrag genommen und bekam den Namen Little Stevie Wonder. Das Geld, das Wonder fortan verdiente, kam in einen Treuhandfonds bis er 21 Jahre alt war. Er und seine Mutter erhielten aber jeweils Zahlungen, um ihren Unterhalt bestreiten zu können. Zudem wurde Wonder ein Privatlehrer zur Seite gestellt, wenn er auf Tournee war und nicht zur Schule gehen konnte. Zusammen mit dem Produzenten und Songschreiber Clarence Paul entstanden die beiden ersten Alben. Es waren dies die vor allem aus Ray Charles-Songs bestehende LP "Tribute To Uncle Ray" und die Instrumental-LP "The Jazz Soul of Little Stevie" (beide Tamla, 1962). Die beiden Alben erregten kein grosses Aufsehen und tauchten nicht in den Charts auf. Auch die ersten Non-Album-Singles erschienen nicht in den offiziellen Hitparaden. Allerdings verpasste Little Stevie Wonders Debutsingle "I Call It Pretty Music, But The Old People Call It The Blues" (Tamla, 1962) den Einzug in die Billboard Hot 100 nur um einen Platz, verschwand dann aber nach einer Woche wieder von Platz 101. Gegen Ende 1962 tourte der 12-jährige Stevie Wonder als Teil der "Motortown Revue" durch das so genannte "Chitlin' Circuit" durch die USA. Ein 23-minütiger Mitschnitt von einem dieser Auftritte im "Regal Theater" in Chicago wurde mitgeschnitten und als "Recorded Live: The 12 Year Old Genius" (Tamla, 1963) auf einem Album heraus gebracht. Mit dem Album stand Wonder schlagartig auf Platz 1 der Billboard 200. Auch die Single-Auskoppelung "Fingertips" stand auf Platz 1 sowohl bei den Billboard Hot 100, als auch bei den US-R&B-Singles. Der mittlerweile 13-jährige Wonder wurde damit der jüngste Musiker, der in den USA je einen Nummer-1-Hit hatte. Mit zwei weiteren Singles, die nicht von einem Album stammten, konnte Wonder nicht an diesen Hit anknüpfen. Auch zwei Filme, in denen er mitspielte, waren erfolglos. Er war nahe daran, den Vertrag mit "Motown" zu verlieren. Produzentin Sylvia Moy überzeugte "Motown"-Chef Gordy Berry, Wonder eine zweite Chance zu geben. Als erstes wurde aus Little Stevie Wonder Stevie Wonder. Die beiden ersten Stevie Wonder-Alben "With A Song In My Heart" (Tamla, 1963) und "Stevie At The Beach" (Tamla, 1964) schafften zwar auch nicht den Sprung in die Charts. Zwei Singles aus dem zweiten dieser beiden Alben und eine von zwei Non-Album-Singles tauchten, wenn auch nur auf Rängen zwischen 29 und 52, in den Billboard Hot 100 und in den R&B-Singlecharts auf. Wonders nächstes Album "Up-Tight" (Tamla, 1965) war mit Platz 33 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B-Alben endlich wieder einmal ein kleiner Verkaufserfolg. Mit dem Titelstück "Uptight (Everything's Alright)" und dem Dylan-Cover "Blowin' in the Wind" hatte Wonder zudem zwei Nummer-1-R&B-Singles. Beide erreichten auch die Top 10 der Billboard Hot 100. In der Folge war Wonders Erfolg mittelmässig. Die Alben "Down To Earth" (Tamla, 1966), "I Was Made To Love Her" (Tamla, 1967), "Someday At Christmas" (Tamla, 1967), "For Once In My Life" (Tamla, 1968), "My Cherie Amour" (Tamla, 1969) und "Stevie Wonder Live" (Tamla, 1970) erreichten zwar alle die Charts, doch zu mehr als Top-10-Platzierungen bei den R&B-Alben reichte es nicht. Dazu kam auf einem anderen "Motown"-Unterlabel das Instrumentalalbum "Eivets Rednow" (Gordy, 1968). Etwas besser als bei den Alben lief es in jener Zeit mit einzelnen Singles. Der Titeltrack des Albums "I Was Made to Love Her" kam 1967 auf Platz 2 bei den Billboard Hot 100 und bescherte Wonder den vierten Nummer-1-Hit bei den US-R&B-Singles. "Shoo-Be-Doo-Be-Doo-Da-Day" vom Album "Once In My Life" wurde 1968 Wonders fünfter Nummer-1-R&B-Hit und kam auch bei den Billboard Hot 100 in die Top-10. Stevie Wonder schrieb nicht nur eigene Songs, sondern auch für andere Musiker und Gruppen. Mit zwei anderen Autoren schrieb er für Smokey Robinson & The Miracles mit "Tears Of A Clown" (Tamla, 1970) einen Nummer-1-Hit. Der Song war allerdings zuvor schon unbeachtet auf dem Miracles Album "Make It Happen" (Tamla, 1967) erschienen. Stevie Wonders eigenes Album "Live At The Talk Of The Town" (Tamla, 1970) blieb unbeachtet und kam nicht in die Charts. Kleinere Chartsplatzierungen erreichte er mit den Alben "Signed, Sealed & Delivered" (Tamla, 1970), "Where I'm Coming From" (Tamla, 1971) und "Music Of My Mind" (Tamla, 1972). Mit dem Titelstück des ersten dieser drei Alben hatte Stevie Wonder einen weiteren Nummer-1-Hit bei den R&B-Singles. Mit dem Album "Talking Book" (Tamla, 1971) begann Stevie Wonders erfolgreichste Zeit. Das Album landete wie auch die neun der zehn folgenden Studio- und Soundtrack-Alben auf Platz 1 bei den US-R&B-Alben. Mit Platz 3 war es nach dem Frühwerk "Recorded Live: The 12 Year Old Genius" auch Wonders bisher bestplatziertes Album in den Billboard 200. Kam hinzu, dass "Talking Book" mit "Superstition" und "You Are the Sunshine of My Life" Wonders erste beiden Nummer-1-Hits bei den Billboard Hot 100 enthielt. Das nächste Album "Innervisions" (Tamla, 1973) hatte zwei keine eigentlichen Hitsingles, schnitt in den LP-Charts aber gleich ab wie "Talking Book". "Fulfillingness' First Finale" (Tamla, 1974) und die Doppel-LP "Songs In The Key Of Life" (Tamla, 1976) waren hintereinander Stevie Wonders erfolgreichste Alben überhaupt. "Songs In The Key Of Life" verkaufte sich in den USA mehr als 10 Millionen Mal. Beide Alben standen sowohl bei den Billboard 200, als auch bei den R&B-Alben ganz zuoberst und enthielten mit "You Haven't Done Nothin'", "Boogie On Reggae Woman", "I Wish" und "Sir Duke" mehrere Nummer-1-Hits, teilweise sowohl bei den Billboard Hot 100 als auch bei den R&B-Singles. "The Secret Life of Plants" (Tamla, 1979), "Woman In Red" (Motown, 1984) und "Jungle Fever" (Motown, 1991) hiessen danach drei Soundtrack-Alben. Die beiden letzteren kamen bei den US-R&B-Alben ebenfalls auf Platz 1. Dazu kamen mit "Hotter Than July" (Tamla, 1980), "In Square Cicle" (Tamla, 1985) und "Characters" (Motown, 1987) drei weitere Studioalben, allesamt Nummer-1-Alben in den R&B-Charts. Mit "Master Blaster (Jammin')" von "Hotter Than July" und "That Girl" als neuer Song auf der Compilation "Stevie Wonder's Original Musiquarium I" (Tamla, 1981) konnte Wonder zwei weitere Nummer-1-Hits bei den R&B-Singles verzeichnen. Ein Riesenhit hatte Stevie Wonder mit "Ivory & Ebony" (Parlophone, 1982), einem Duett mit Beatle Paul McCartney. Der Song stammte von McCartney-Album "Tug Of War" (Parlophone, 1982). Der Titel war ein Nummer-1-Hit in den Billboard Hot 100, in England und vielen anderen Ländern weltweit. Weltweit fast nur Nummer-1-Platzieren erreichte Wonder 1984 auch mit der Single "I Just Called To Say I Love You" vom erwähnten "Woman in Red"-Album. Ähnlich erfolgreich war 1985 "Part-Time Lover" vom Album "In Square Circle". Eine doppelte Nummer-1-Single in den USA war auch "That's What Friends Are For", einer Nummer von Dionne Warick & Friends vom Album "Friends" (Arista, 1985). Später realisierte Stevie Wonder weitere Duette mit Michael Jackson, Julio Iglesias, Withney Houston, Babyface, 98 Degrees, Blue & Angie Stone, Rod Stewart, Prince & En Vogue. Dazu war Stevie Wonder im Laufe der Jahre als Sänger oder als Instrumentalist auf Dutzenden von Aufnahmen anderer Musikerinnen, Musikern oder Gruppen zu hören. So ging er unter anderem für Dizzy Gillespie, Ramsey Lewis, Syreeta, Rufus, Roberta Flack, The Pointer Sisters, Jeff Beck, James Taylor, Jermaine Jackson, La Toya Jackson, Third World, Chaka Khan, The Eurythmics, John Denver, The Beach Boys, Frank Sinatra & Gladys Knight und Snoop Dogg, Sergio Mendes ins Studio. Stevie Wonder war auch massgeblich an den Benefzisingles ""We Are The World" (Columbia, 1985) der Allstar-Formation USA for Africa sowie "That's What Friends Are For" (Warner, 1982) mit Dionne Warwick, Gladys Knight und Elton John beteiligt. Nach einer Reihe von Nummer-1-Alben konnte Wonder ab Mitte der 1990er-Jahre trotz seines Superstar-Staus nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Seine nächsten Alben waren "Conversation Peace" (Motown, 1995), "Natural Wonder" (Motown, 1995) und – nach zehnjähriger Pause - "A Time To Love" (Motown, 2005). Mit Platz 5 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B-Alben erzielte er aber noch einmal einen Verkaufserfolg. Seither erschienen keine neuen Alben mehr. Von Stevie Wonder erschienen 23 Studioalben, drei Soundtrackalben, vier Livealben, elf offizielle Compilations, mehrere Reissue-Pakete und 91 Singles. 06/23
- The Supremes bzw. Diana Ross & The Supremes
Amerikanische Soul- und Pop-Gesangsformation, entstanden 1959 in Detroit, Michigan. Das Ganze begann als die 16-jährige Florence Ballard und die 15-jährige Mary Wilson mit dem Lied "There Goes My Baby" von den Drifters einen Talentwettbewerb gewannen. Wenig später stiess mit der ebenfalls 15-jährigen Diane Ross eine weitere Sängerin dazu. Alle drei Mädchen lebten damals noch im Brewster-Douglass Housing Project, einer für arme Leute gestalteten Siedlung mit überwiegend afroamerikanischen Bewohnern. Im gleichen Jahr formierte sich in Detroit die aus Männern bestehende Gesangsgruppe The Primes, die sich später in The Temptations umbenannte. Ballard, Wilson und Ross gründeten zusammen mit Betty McGlown, der Freundin des Primes-Mitglieds Paul Williams, eine Art Gegenstück, die sich The Primettes nannte. The Primettes veröffentlichtes mit "Tears Of Sorrow/Pretty Baby" (Lu-Pine, 1959) eine erste, wenn auch noch wenig erfolgreiche Single. 1960 heiratete McGlown und verliess die Primettes. Ihre Nachfolgerin wurde Barbara Martin. Weil sich der Erfolg nicht einstellen wollte, konzentrierten sich Barbara Martin und Florence Ballard auf ihren Schulabschluss, während Diana Ross und Mary Wilson als Duo weitermachten. Die vier kamen trotzdem 1960 nochmals zusammen und nahmen für eine kleine Plattenfirma einige Titel auf. Im Dezember 1960 verliess Martin aufgrund ihrer Schwangerschaft die Gruppe. Diese machte als Trio weiter und wurde von Berry Gordy für dessen "Tamla Motown"-Label unter Vertrag genommen. Gleichzeitig wurde die Gruppe in The Supremes umgetauft. Auch unter dem neuen Namen war der Weg vorerst steinig. Die ersten beiden Singles "I Want A Guy/Never Again" und "Buttered Popcorn/Who's Lovin' You" (beide Tamla, 1961) floppten. Erst mit "Your Heart Belongs To Me/(He's) Seventeen" (Motown, 1962) waren die Supremes erstmals in den Charts vertreten, und zwar auf Platz 95 der Billboard Hot 100. Nach weiteren, teilweise chartsplatzierten Singles stellte sich mit "Where Did Our Love Go/He Means The World To Me" (Motown, 1964) der Erfolg endlich ein. Es war die erste von total 12 Nummer-1-Singles in den Billboard Hot 100, der offiziellen US-Single-Hitparade. Meist waren die Nummer-1-Singles der Supremes gleichzeitig auch noch Nummer 1 bei den R&B-Singles. Mit "Baby Love/Ask Any Girl" und "Come See About Me/Always In My Heart" (beide Motown, 1964) sowie "Stop! In The Name Of Love/I'm In Love Again" und "Back In My Arms Again/Whisper You Love Me Boy" (beide Motown, 1965) hatten die Supremes in der Folge vier weitere Nummer-1-Singles in den Billboard Hot 100. "I Hear A Symphony/Who Could Ever Doubt My Love" (Motown, 1965) war, neben weniger erfolgreichen Aufnahmen, eine weitere Nummer-1-Single. Mit "You Can't Hurry Love/Put Yourself In My Place" und "You Keep Me Hangin' On/Remove This Doubt" (beide Motown, 1966) sowie "Love Is Here And Now You're Gone/There's No Stopping Us Now" und "The Happening/All I Know About You" (beide Motown, 1967) hatten die Supremes dann ein zweites Mal vier Nummer-1-Singles in den Billboard Hot 100 in Folge. "Love Child/Will This Be The Day" (Motown, 1968) und "Someday We'll Be Together/He's My Sunny Boy" (Motown, 1969) waren dann weitere Nummer-1-Singles. Bei letzteren handelte es sich allerdings um Diana Ross erste Solosingle, die ohne ihre Kolleginnen aufgenommen, aber noch unter dem Bandnamen Diana Ross & The Supremes verkauft wurde. Zu jener Zeit verliess das Songschreiberteam Holland-Dozier-Holland, das den Supremes viele Hits geliefert hatte, das "Motown"-Label. Obwohl bis 1989 noch viele weitere Supremes-Singles erschienen, kletterte keine mehr auf Platz 1 bei den Billboard Hot 100 oder bei den US-R&B-Singles. Mitte der 1960er Jahre befanden sich die Supremes auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Diane Ross, die sich inzwischen Diana Ross nannte, rückte, gepusht von "Motown"-Besitzer Barry Gordy, immer mehr in den Vordergrund und verdrängte dabei die bisherige Leadsängerin Florence Ballard. Gordy hatte schon 1966 erwägt, Ross durch Barbara Randolph zu ersetzen und stattdessen Diana Ross als Solostar aufzubauen. Doch er machte zuerst einen kleinen Schritt, indem er die Band Anfang 1967 von The Supremes in The Supremes with Diana Ross sowie dann in Diana Ross & The Supremes umtaufte. Gordy tat damals mit anderen Gruppen ähnliches und taufte The Miracles in Smokey Robinson & The Miracles, Martha & The Vandellas in Martha Reeves & The Vandellas sowie auch The Temptations in David Ruffin & The Temptations um. Florence Ballard verliess darauf, mitten in der erfolgreichsten Zeit, aber geplagt von Alkoholproblemen und Depressionen, die Gruppe. Für sie sprang vorerst Marlene Barrow ein. Pläne von Gordy, als definitiven Ersatz für Ballard die bereits erwähnte Barbara Randolph einzubringen, scheiterten am Widerstand von Ross. Stattdessen einigten sich Gordy und die Gruppe auf Cindy Birdsong von Patti LaBelle & The Blue Belles. Florence Ballard versuchte sich als Solosängerin und veröffentlichte für "ABC" zwei Singles. Ein eingespieltes Album wurde aber nicht heraus gebracht. Zudem verklagte sie Gordy und Ross wegen des Rauswurfes auf 8,7 Millionen Dollar. Ballard starb verarmt am 22. Februar 1976 32-jährig an einer Thrombose. Zusätzlich zu den vielen, hocherfolgreichen Singles erschienen von den Supremes im Laufe der Jahre auch eine ganze Reihe von Alben. Das erste war "Meet The Supremes" (Motown, 1962). Es tauchte in den USA nicht in den Charts auf, schaffte aber in England den Sprung auf Platz 9 der offiziellen Albumcharts. Der Zweitling "Where Did Our Love Go" (Motown, 1964) war im Zuge der ersten Hitsingles auch in den USA ein Verkaufsrenner. Die LP kam auf Platz 2 der Billboard 200-Liste und war das erste Nummer-1-Album bei den R&B-Alben. "I Hear A Symphony" und "A' Go-Go" (beide Motown,v 1966), "The Supremes Sing Holland–Dozier–Holland" (Motown, 1967), die Compilation "Greatest Hits" (Motown, 1967) sowie "Diana Ross & The Supremes Join The Temptations" (Motown, 1968) waren weitere Nummer-1-LPs bei den US-R&B-Alben. Von diesen schaffte nur "A' Go-Go" auch den Sprung an die Spitze der Billboard 200. 1969 begann Gordy Diana Ross langsam auf ihre Solokarriere vorzubereiten. Mit Jean Terrell sorgte er vorerst für einen vollwertigen Ersatz bei den Supremes. Am 14. Januar 1970 trat Ross zum letzten Mal mit den Supremes auf, um danach eine Karriere als Weltstar zu starten. Mit Terrell als neue Leadsängerin sowie mit Mary Wilson und Cindy Birdsong, trat die Gruppe nun wieder als The Supremes oder, auch als The New Supremes, in Erscheinung. Allerdings hatten die Supremes schon bald mit "Floy Joy" (Motown, 1972) ihren letzten Top-20-Hit. Danach verliess Cindy Birdsong die Gruppe. Ihr Ersatz war Lynda Laurence. Sie war früher als Backgroundsängerin von Stevie Wonder tätig gewesen. Schon 1973 kehrte Birdsong wieder für Laurence zurück. Danach kehrte Jean Terrell der Gruppe den Rücken. Sie wurde durch Scherrie Payne, der Schwester von Freda Payne, ersetzt. 1976 verliess Birdsong die Supremes ein zweites Mal. Für sie kam Susaye Green. Am 12. Juni 1977 gaben die Supremes im Drury Lane Theater in London ihr letztes Konzert und lösten sich anschliessend auf. In der Folge gab es mehrmals Bemühungen für eine Reunion. 1983 traten Ross, Wilson und Birdsong in einer TV-Show erstmals wieder gemeinsam auf. Für eine feste Reunion war Wilson aber nicht zu haben. Auch als 2000 unter dem Titel "Diana Ross & The Supremes: Return To Love" weitere Reunionpläne bereit lagen, winkte Wilson trotz Millionenangabot ab. Ross tat sich darauf mit Scherrie Payne und Lynda Laurence zusammen, die nach Ross' Zeit bei den Supremes gesungen hatten. Eine Tournee floppte und wurde nach der Hälfte der Konzertdaten abgebrochen. Zuvor waren ab 1986 Jean Terrell, Scherrie Payne und Lynda Laurence als The Flos (Former Ladies of The Supremes) aufgetreten. Terrell verliess The Flos 1992 und wurde durch Sundray Tucker, Lynda Laurences Schwester ersetzt. Nach Florence Ballard 1976 verstarben weitere frühe Mitglieder der Supremes: Betty McGlown am 12. Januar 2008 und Barbara Martin am 4. März 2020. Mary Wilson, die als einzige Sängerin von Anfang (1961) bis Ende (1977) mit dabei war, ging am 8. February 2021 in Las Vegas, Nevada von dieser Welt. Von den Supremes erschienen 60 offizielle Singles, 29 Studio-, vier Live- und zwei Soundtrackalben. Die gemeinsamen Aufnahmen mit The Temptations wurden auf der Doppel-CD "Joined Together: The Complete Studio Duets" (Motown, 2004) zusammengefasst. Andere interessante Compilations waren "Let The Music Play: Supreme Rarities: Motown Lost & Found (1960-1969)" (Hip-O Select, 2008), "The Early Years 1960-1962" (Ballard, 2013) sowie die Triple-CD "50th Anniversary - The Singles Collection - 1961-1969" (Motown und Hip-O Select, 2011). 06/23
- Diana Ross
Amerikanische Soul-Sängerin und Schauspielerin, geboren am 26. März 1944 in Detroit, Michigan, als Diane Ernestine Earle Ross. Sie war 15 Jahre alt, als sie sich mit der 16-jährigen Florence Ballard und der 15-jährigen Mary Wilson zu einem Gesangstrio zusammenschloss. Die drei Mädchen lebten damals im Brewster-Douglass Housing Project, einer für arme Leute gestalteten Siedlung mit überwiegend afroamerikanischen Bewohnern. Im gleichen Jahr formierte sich in Detroit die aus Männern bestehende Gesangsgruppe The Primes, die sich später in The Temptations umbenannte. Ballard, Wilson und Ross gründeten zusammen mit Betty McGlown, der Freundin des Primes-Mitglieds Paul Williams, eine Art Gegenstück, die sich The Primettes nannte. Diese Gruppe konnte die Single "Tears Of Sorrow/Pretty Baby" (Lu-Pine, 1959) aufnehmen. 1960 heiratete McGlown und verliess die Primettes. Ihre Nachfolgerin wurde Barbara Martin. Weil sich der Erfolg nicht einstellen wollte, konzentrierten sich Barbara Martin und Florence Ballard auf ihren Schulabschluss, während Diana Ross und Mary Wilson als Duo weitermachten. Die vier kamen trotzdem 1960 nochmals zusammen und nahmen für eine kleine Plattenfirma einige Titel auf. Im Dezember 1960 verliess Martin aufgrund ihrer Schwangerschaft die Gruppe. Diese machte als Trio weiter und wurde von Berry Gordy für dessen "Tamla Motown"-Label unter Vertrag genommen. Gleichzeitig wurde die Gruppe in The Supremes umgetauft. Auch unter dem neuen Namen war der Weg vorerst steinig. Ab 1964 gehörten The Supremes mit 12 Nummer-1-Hits in den Billboard 200 und Millionen von verkauften Schallplatten zu den erfolgreichsten und bekanntesten Stars des Soul-Labels "Motown". Am 14. Januar 1970 trat Diana Ross im Frontier Hotel in Las Vegas, Nevada, zum letzten Mal mit den Supremes auf. Die Band hiess längst Diana Ross & The Supremes. Vier Monate später veröffentlichte Diana Ross ihr erstes eigenes Album "Diana Ross" (Motown, 1970), das sofort an die Spitze der R&B-Alben schnellte und auch bei den Billboard 200 unter die 20 besten Alben kam. Mit "Reach Out and Touch (Somebody's Hand)" and "Ain't No Mountain High Enough" enthielt das Album zwei erfolgreiche Singles. Vor allem die zweite war sowohl bei den Billboard Hot 100, als auch bei den R&B-Singles ein Nummer-1-Hit. "Touch Me in the Morning" vom gleichnamigen fünften Album (Motown, 1973) war eine weitere Nummer-1-Single in den Billboard Hot 100. Bei den R&B-Singles reichte es nur zu Platz 5. Demgegenüber stand das Album in der R&B-Wertung auf Platz 1 und bei den Billboard 200 auf Platz 5. Dazwischen waren "Everything Is Everything" (Motown, 1970), "Surrender" (Motown, 1971) und "Diana!" (Motown, 1971) etwas weniger erfolgreiche Alben. Letztere LP enthielt den Soundtrack zu ihrer ersten eigenen TV-Show, die bei "ABC" ausgestrahlt wurde. "Lady Sings the Blues" (Motown, 1972), der Soundtrack zu einem Film über das Leben von Billie Holiday mit Diana Ross in der Hauptrolle, war mit zwei Millionen in den USA verkauften Exemplaren sehr erfolgreich. Dafür resultierte Platz 1 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B-Alben. Im Vergleich dazu schnitten das Duoalbum "Diana & Marvin" (Motown, 1973) mit Marvin Gaye sowie weitere in jener Zeit veröffentlichte LPs deutlich schwächer ab. Mit "Theme from Mahogany (Do You Know Where You're Going To)", einer Single des Soundtrack-Albums "Mahogany" (Motown, 1975), hatte Ross wieder einmal einen Nummer-1-Hit in den Billboard Hot 100. Im entsprechenden Film spielte sie erneut die Hauptrolle. Das Interesse an den Ross-Soloalben flaute mit der Zeit von einigen Ausnahmen abgesehen merklich ab, ehe sie von der Disco-Welle wieder nach oben gespühlt wurde. Mit "Love Hangover" vom Album "Diana Ross" (Motown, 1976) und danach vor allem mit "Upside Down" vom Album "Diana" (Motown, 1980) hatte sie aber sowohl in den Billboard Hot 100 als auch in den R&B-Charts weitere Nummer-1-Singles. "Upside Down" verkaufte sich in den USA über eine Million Mal und stand auch in vielen anderen Ländercharts auf Platz 1. Für die Single gab's den neunten Grammy in ihrer Karriere. Auch das Album ging in den USA über eine Million Mal über den Ladentisch und erreichte Platz 2 bei den Billboard 200 und Platz 1 bei den R&B-Alben. Die Single "Endless Love", einem Duett mit Lionel Richie, vom gleichnamigen Soundtrack-Album (Mercury, 1981), war ein weiterer Millionenseller. Die Single verkaufte sich in den USA über zwei Millionen Mal. In zwischen hatte Ross "Motown" den Rücken gekehrt. Von 1981 bis 1988 stand sie bei "RCA" unter Vertrag, dann wieder bei "Motown" und erneut bei anderen Labels. Bis dato erschienen von Diana Ross 25 offizielle Studio- und fünf Livealben, dazu fünf Soundtrackalben und 30 offizielle Compilations. Von ihren 109 Singles kamen 12 in die Top-10 der Billboard Hot 100. Sechs davon standen dort ganz zuoberst. "Christmas in Vienna" (Sony Classical, 1993) hatte ein gemeinsames Livealbum mit Plácido Domingo und José Carreras geheissen. Ihr bishger letztes Album war "Thank You" (Decca, 2021). 06/23
- Down
Amerikanische Heavy Metal-Supergroup, gegründet 1991 in New Orleans, Louisiana, von Phil Anselmo (vcl, g) von Pantera, Pepper Keenan (g) von Corrosion Of Conformity, Kirk Windstein (g) von Crowbar, Todd Strange (e-b), ebenfalls von Crowbar und Jimmy Bower (dm) von Eyehategod. Down spielte die Demo-Kassette "3 Song Demo" (1992) ein und verschenkte diese, ohne zu sagen, wer hinter den Aufnahmen steckte. Danach folgten mit "Demo 1992" (1992) und "Demo Collection 1992-1993" (1993) zwei weitere Demo-Kassetten. Inzwischen war "Elektra" auf das erste Demo aufmerksam geworden und veröffentlichte mit "Nola" (Elektra, 1995) das Debutalbum der Band. Als weitere Musiker wirkten in einzelnen Track Big Ross Karpelman (key), Lil' Daddy (perc, water pipe) und Sid Montz (perc) mit. Das Album verkaufte sich relativ gut und gelangte auf Platz 57 der Billboard 200. Nach einer Tournee wurde das Projekt vorerst wieder auf Eis gelegt. 1999 wurde Todd Strange durch Rex Brown (e-b) von Pantera ersetzt. In der neuen Besetzung und mit Stephanie Opal Weinstein (vcl) entstand das zweite Album "Down II: A Bustle in Your Hedgerow" (Elektra, 2002), das auf Platz 44 der Billboard 200 vordrang. Danach folgte eine weitere Pause, ehe man sich 2006 reformierte. Das dritte Album "Down III: Over The Under" (Warner, 2007) entstand unter dem Eindruck des Splits von Pantera, der Ermordung des Ex-Pantera-Gitarristen Dimebag Darrell auf der Konzertbühne, dem Hurrikan Katrina und Anselmos Genesung von seiner Drogensucht. Als weiterer Musiker war einmal mehr Ross Karpelman (key) mit von der Partie. Mit Platz 26 war "Down III" das chartsmässig erfolgreichste Album der Band in den Billboard 200. Dazu schaute auch in England mit Platz 46 das beste Ergebnis in den dortigen Charts heraus. Wie schon nach den ersten beiden Alben ging's erneut auf Tournee, mit Heaven And Hell und Megadeth. Später war Down Opener für Metallica. Das Doppel-CD/DVD-Set "Diary of a Mad Band" (Down und Roadrunner, 2010) enthielt Aufnahmen von einem Auftritt 2006 in London. Die Gruppe plante, ihr erfolgreiches Debutalbum "Nola" mit Rex Brown noch einmal neu einzuspielen. Brown stieg aus und wurde 2011 durch Pat Bruders ersetzt. Als nächstes Album wurde "Down IV" aufgenommen und in Form von zwei EPs (Down und Roadrunner, 2012 bzw. 2014) veröffentlicht. Für den japanischen Markt wurden die EPs auch auf einer CD (Warner, 2014) vereint. 06/23
- Damageplan
Amerikanische Groove Metal-Formation, gegründet 2003 in Dallas, Texas, vom Brüderpaar Dime und Vinnie Abbott alias Dimebag Darrell (g) und Vinnie Paul (dm). Dies geschah nach der Auflösung der Thrash-Metal Band Pantera, der beide Musiker angehört hatten. Dime und Vinnie Abbott waren Söhne des bekannten Country-Produzenten Jerry Abbott. Bei ihrer Suche nach einem Sänger stiessen sie auf Patrick "Pat" Lachman, der bei Rob Halford, Tommy Victor und Diesel Machine als Gitarrist gespielt hatte. Lachman war aber so überzeugend, dass er als Sänger engagiert wurde. Als letzter Musiker stiess Bob Kakaha alias Bob Zilla (e-b) zur Gruppe. Mit "New Found Power" (Elektra, 2004) veröffentlichte Damageplan ihr Debutalbum. New Found Power hatte die Band anfänglich auch geheissen. Bei einem Konzert am 8. Dezember 2004 in einem Club in Columbus, Ohio, stürmte ein 25-Jähriger auf die Bühne und feuerte auf die Band sowie auf die Zuschauer fünf Schüsse ab. Dimebag Darrell sowie drei Zuschauer bzw. Crewmitglieder kamen dabei ums Leben, mehrere Personen wurden verletzt. Der Täter wurde von einem Polizisten erschossen. Die Bluttat geschah auf den Tag genau 24 Jahre nach der Ermordung von John Lennon. Danach löste sich die Band auf. Vinnie Paul und Kakaha spielten danach bei der Supergruppe Hellyeah. Vinnie Paul starb 2018. 06/23
- Hellyeah
Amerikanische Groove Metal-Band, gegründet 2006 in Dallas, Texas, von Chad Gray (vcl), Tom Maxwell und Greg Tribbett (g), Jerry Montano (e-b) und Vinnie Paul (dm) von Pantera und Damageplan. Dieses Lineup spielte das Debutalbum "Hellyeah" (Epic, 2007) ein, aus dem auch zwei Singles ausgekoppelt wurden. Auf dem zweiten Album "Stampede" (Epic, 2010) war drei Jahre später Bob "Bobzilla" Kakaha der Bassist. Die selbe Besetzung war für das dritte Album "Band of Brothers" (Eleven Seven, 2012) verantwortlich. Nur noch im Quartett mit Gray, Maxwell, Kyile Sanders (e-b) und Paul nahm die Band mit "Blood For Blood" (Seven Eleven, 2014) ein weiteres Album auf. Zwei Jahre danach folgte mit "Unden!able" (Eleven Seven, 2016) das fünfte Album. Das bisherige Quartett hatte sich mit Christian Brady (g, vcl) wieder zum Quintett verstärkt. Schlagzeuger Vinnie Paul starb am 22. Juni 2018 an den Folgen eines Herzinfarktes. Er hatte noch bei den Aufnahmen zum Album "Welcome Home" (Eleven Seven, 2019) mitgewirkt. 06/23
- The Mystick Krewe Of Clearlight
Amerikanische Instrumental Doom Metal-Band, gegründet 1996 in New Orleans, Louisiana, als Nebenprojekt der Bands Eyehategod, Down und Crowbar von Jimmy Bower und Paul Webb (g), Ross Karpelman (org), Andy Shepherd (e-b) und Joey LaCaze (dm). Das erste Album hiess wie die Band "The Mystick Krewe Of Clearlight" (Tee Pee, 2000), gefolgt von "The Father, The Son And The Holy Smoke" (Man's Ruin, 2001), einer Split-CD with Acid King. Auf letzteren wurde Clearlight durch Scott "Wino" Weinrich (vcl) von The Obsessed, Saint Vitus, Spirit Caravan und The Hidden Hand verstärkt. Im selben Jahr veröffentlichte Clearlight zusammen mit The Obsessed eine 7"-Single mit Cover-Versionen von Lynyrd Skynyrd-Songs. Der Beitrag von The Mystick Krewe Of Clearlight war "Cheatin Woman" mit Pepper Keenan von Corrosion Of Conformity als Sänger. Die Band löste sich 2001 auf, kam aber 2012 und ab 2016 wieder zusammen, ohne das bisher neue Aufnahmen erschienen. 06/23
- Eyehategod
Amerikanische Sludge Metal Band, gegründet am 20. April 1988 in New Orleans, Louisiana, von Jimmy Bower (g) und Joey LaCaze (dm). Als weitere Musiker verpflichteten sie Mike Williams (vcl), Brian Patton (g) und Steve Dale (e-b). Das Quintett spielte 1990 mit Marc Schultz anstellte von Dale eine mit "Lack Of Almost Everything" betitelte Demoaufnahme ein. Dies führte zu einem Vertrag mit einem französischen Label, wo das erste Album "In The Name Of Suffering" (Intellectual Convulsion, 1992) erschien. Patton war bei dieser Session offenbar nicht dabei. Später wurden die Aufnahmen zusammen mit vier Tracks der erwähnten Demo-Aufnahme "Lack Of Almost Everything" noch einmal (Century Media, 2006) auf den Markt gebracht. Die Demo-Aufnahmen fanden später auch den Weg auf das sonst aus Livematerial von 1994 und 2000 bestehende Album "10 Years of Abuse (and Still Broke)" (Century Media, 2001). Auf den 1994er-Aufnahmen spielte Eyehategod in der Besetzung Bower, LaCaze, Williams, Schultz und Patton, 2000 hatte Danny Nick (e-b) Schultz ersetzt. Das zweite Album "Take As Needed For Pain" (Century Media, 1993) entstand wieder in der Quintettbesetzung Bower, LaCaze, Williams, Schultz und Patton. Danach ging's mit Buzzov*en, White Zombie und Corrosion Of Conformity auf Tournee, ehe die Band eine Auszeit nahm. Die einzelnen Musiker widmeten sich in dieser Zeit anderen Projekten. Als es mit Eyehategod weiterging, spielte die Band diverse Tracks ein, die auf 7"-Singles oder auf Split-Aufnahmen bei unterschiedlichen Labels herauskamen. Mit Vince LeBlanc als neuen Bassisten, entstand das dritte Album "Dopesick" (Century Media, 1996). Zur Promotion ging's danach als Opener für White Zombie und Pantera auf Tournee, ehe sich die Band nach Streitigkeiten mehr oder weniger auflöste. Wiederum widmeten sich die einzelnen Musiker eigenen Projekten oder spielten in anderen Bands. 2000 raufte man sich, wieder mit Danny Nick (e-b), zusammen. Als erstes erschien "Southern Discomfort" (Eyeball, 2000), eine Compilation mit sechs Demo-Tracks aus der "Take As Needed For Pain"-Zeit sowie drei Outtakes von den "Dopesick"-Sessions. Mit "Confederacy Of Ruined Lives" (Century Media, 2000) erschien ein neues Album. Im Anschluss daran gingen die einzelnen Bandmitglieder wiederum ihre eigenen Wege. Bower und LaCalze gründete The Mystick Krewe Of Clearlight, während Bower auch bei Down beschäftigt war. LaCaze, Williams, Schultz und Patton und der spätere Eyehategod-Musiker Gary Mader (g, e-b), bei dessen Label "Emetic" die Band nach ihrem Abgang bei "Century Media" unter Vertrag genommen wurde, gründeten mit Outlaw Order ein Nebenprojekt. Das nächste Album "Preaching The "End-Time" Message" (Emetic, 2005) war eine Compilation mit raren Single-, Demo-, Live- und Alternate-Tracks aus den Jahren 1993 bis 2004. Das Album erschien als CD oder als Picture Disc-LP. Mit "For The Sick" (Emetic, 2006) kam eine Tributealbum heraus, auf dem andere Bands Songs von Eyehategod spielten. Die DVD "Live" (MVD, 2011) bestand aus Liveaufnahmen von 2009 und 2010. Nach zwei je einseitig bespielten Singles 2012 und 2014) meldete sich die Band mit dem Album "Eyehategod" (Housecore, 2014) in der Besetzung Mike Williams (vcl), Jimmy Bower und Brian Patton (g), Gary Mader (e-b) und Joe LaCaze (dm) zurück. LaCaze war nach dem Aufnahmen und vor der Veröffentlichung des Albums am 23. August 2013 an Atemproblemen verstorben. Unter dem Titel "Original Album Collection" (Century Media, 2015) erschien ein 4-CD-Set mit den ersten vier Alben der Band. Mit Psycho teilte sich Eyehategod eine 12"-Split-EP (F.O.A.D., 2015) und mit Bl'ast eine 7"-Split-Single (Rise, 2016). Nach vierjähriger Pause tauchte Eyehategod 2020 mit mehreren Singles und einer Splitsingle mit Sheer Terror wieder auf. Mit "A History of Nomadic Behavior" (Century Media, 2021) erschien ein weiteres Album, eingespielt in der Besetzung Mike Williams (vcl), Jimmy Bower (g), Gary Mader (e-b) und dem neuen Drummer Aaron Hill. "8-Cassette Box Set" (Alone, 2021) bestand aus den ersten fünf Alben sowie drei EPs, alle in Kassettenform. 06/23
- Pantera
Amerikanische Heavy/Thrash/Grovve Metal-Band, gegründet 1983 in Arlington, Texas, vom Brüderpaar Darrell Abbott aka Diamond bzw. Dimebag Darrell (g) und Vince Abbott aka Vinnie Paul (dm). Die erste Pantera-Formation bestand zudem aus Terry Glaze alias Terence Lee (vcl) und Rex Brown alias Rex Rocker (e-b). Das Debut-Album "Metal Magic" (Metal Magic, 1983) verkaufte sich schlecht. Auch die nächsten Alben "Projects In The Jungle" (Metal Magic, 1984) und "I am The Night" (Metal Magic, 1985) waren erfolglos, so dass Sänger Lee 1986 von David Peacock und dieser von Phil Anselmo abgelöst wurde. Mit "Power Metal" (Metal Magic, 1988) stellte sich erstmals Erfolg ein, verkaufte sich die LP in den USA doch mehr als 30'000 Mal. Zudem brachte der Erfolg der Gruppe einen Vertrag mit "Atco" ein, wo das fünfte Album "Cowboys From Hell" (1990) heraus kam. Davon wurden allein in den USA über eine Million Stück verkauft. Dies reichte allerdings nur zu Platz 117 in den Billboard 200. Vom nächsten Album "Vulgar Display Of Power" (Atco, 1992) wurden über zwei Millionen Exemplare verkauft. Damit stiess Pantera auf Platz 44 der Billboard 200 vor. "Far Beyond Driven" (East West, 1994) war das erfolgreichste Album der Gruppe, obwohl mit 1,5 Millionen weniger Exemplare verkauft wurden, als beim Album davor. Dennoch stand Pantera damit auf Platz 1 der Billboard 200 und Platz 3 in Grossbritannien. Das Nachfolgealbum hiess "The Great Southern Trendkill" (East West, 1996). Darauf zeigte sich die Band von einer leicht veränderten Seite mit langsameren und "weicheren" Songs. Die Verkaufszahlen in den USA sanken unter die Millionengrenze. Dennoch stand dieses Album auf Platz 4 der Billboard 200. Darauf tourte die Band erneut fast auf allen Erdteilen. "The Singles 1991–1996" (WEA, 1996) hiess ein Boxset mit fünf CD-Singles. 1997 begleitete Pantera Kiss auf einer Tournee durch Südamerika. "Official Live: 101 Proof" (East West, 1997) hiess eine gleichzeitig heraus gebrachte, aktuelle Live-CD mit 14 Live-Songs und zwei neuen Tracks. Dann allerdings vergingen drei Jahre, ehe nach einer Reunion mit "Reinventing The Steel" (East West, 2000) das nächste und zugleich auch letzte Studioalbum der Band erschien. Die Drogenprobleme von Anselmo und sein Engagements in anderen Bands liessen Pantera auseinanderbrechen. Immerhin kletterte das Album wie davor "The Great Southern Trendkill" in die Top-5 der Billboard 200. 2003 löste sich Pantera auf. Im Nachhinein erschienen mehrere Compilations und Reissue-Pakete. Die Boxsets "Original Album Series" (Rhino, 2011), "The Complete Studio Albums" (Rhino, 2015) und "Collectors Bundle" (Atco, 2021) enthielten je die letzten fünf Alben. "The Triple Album Collection" (Rhino, 2012) enthielt die letzten beiden Alben sowie das Livealbum "Official Live: 101 Proof". "Far Beyond Bootleg: Live from Donington '94" (Rhino, 2014) war ein Album mit amals 20 Jahre alten Liveaufnahmen. Auch "Live At Dynamo Open Air 1998" (Dynamo, 2018) enthielt einen Mitschnitt eines Auftritts, der 20 Jahre zurücklag. 2022 kam es zu einer Reunion von Phil Anselmo (vcl) und Rex Brown (e-b). Für Konzerte holten sie Zakk Wylde (g, vcl) und Charlie Benante (dm) dazu. Das wichtigste Seitenprojekt von Phil Anselmo nannte sich Down und war eine Band mit Pepper Keenan (g) von der Formation Corrosion Of Conformity, Jimmy Brower (dm) von Eyehategod und Kirk Windstein (g) sowie Todd Strange (e-b) von Crowbar. Dimebag Darrell und Vinnie Paul ihrerseits gründeten 2003 mit Pat Lachman (vcl) und Bob Kakaha alias Bob Zilla (e-b) Damageplan. Bei einem Konzert von Damageplan am 8. Dezember 2004 in einem Club in Columbus, Ohio, stürmte ein 25-Jähriger auf die Bühne und feuerte auf die Band sowie auf die Zuschauer fünf Schüsse ab. Dimebag Darrell und drei Zuschauer bzw. Crewmitglieder kamen dabei ums Leben, mehrere Personen wurden verletzt. Der Täter wurde auf der Bühne von einem Polizisten erschossen. Die Bluttat geschah auf den Tag genau 24 Jahre nach der Ermordung von John Lennon. Vinnie Paul starb am 22. Juni 2018 an den Folgen eines Herzinfarktes. Er hatte auch bei Hellyeah gespielt. 06/23
- Outlaw Order
Amerikanische Sludge und Doom Metal-Formation, gegründet 2003 in New Orleans, Louisiana, als Nebenprojekt von Eyehategod von Mike Williams (vcl), Gary Mader (g), Brian Patton (g, später e-b), Marc Schultz (e-b) und Joey LaCaze (dm). Das sechste Eyehategod-Musiker Jimmy Bower (g) war zu jener Zeit bei Down beschäftigt. Die erste Veröffentlichung war die 7"-EP "Legalize Crime" (Southern Lord, 2003), die später mit Bonus-Tracks ergänzt als CD-EP (Emetic und Deep Six, 2006) wieder veröffentlicht wurde. Schultz, der eine Gefängnisstrafe absitzen musste, wurde durch Justin Grisoli und Pat Bruders ersetzt. Auf dem ersten Album "Dragging Down The Enforcer" (Season Of Mist, 2008) übernahm Patton die Bass-Parts. Danach wurden Justin Grisoli und Patrick Bruders als Bassisten engagiert, ohne dass es zu weiteren Aufnahmen kam. 06/23
- Crowbar
Amerikanische Sludge Metal-Band, gegründet 1991 in New Orleans, Louisiana, von Kirk Windstein (g, vcl) und Jimmy Bower (dm), die sich kurz zuvor bei der Punkband Shell Shock kennengelernt hatten. Nachdem sich der Shell Shock-Musiker Mike Hatch (g) Ende 1988 das Leben nahm und durch Kevin Noonan ersetzt wurde, änderte die Band ihren Namen in Aftershock. Unter diesem Namen spielten Windstein und Bower ein gleichnamiges Demo (1989) mit Musik aus Elementen von Doom Metal und Punk ein. Aus Aftershock wurde Wrequiem und schliesslich The Slugs mit Todd Strange (e-b) anstellte von Mike Savoie. "Slugs" (1990) hiess eine zweite Demo-Aufnahme. Windstein ging danach kurz zu Exhorder. Mitte 1991 reformierten Windstein und Todd Strange die Band mit Craig Nunenmacher (dm) und Kevin Noonan (g) unter dem Namen Crowbar. Das Debutalbum "Obedience Through Suffering" (Pavement, 1991) war ein Flop. Der Zweitling war "Crowbar" (Pavement, 1993) mit Matt Thomas (g) anstelle von Noonan und wurde von Phil Anselmo von Pantera produziert. Es war dank MTV sowie Beavis und Butthead um einiges erfolgreicher als der Erstling. "Live +1" (Pavement, 1994) hiess eine EP, gefolgt von "Time Heals Nothing" (Pavement, 1995). 1996 verliess Craig Nunenmacher die Band um durch Jimmy Bower von Eyehategod ersetzt zu werden. Das nächste Album war Broken Glass" (Pavement, 1996) mit Phil Anselmo als Backing-Vokalist. Danach erschien "Odd Fellows Rest" (Pavement, 1998) mit Sammy Pierre Duet (g) an Stelle von Thomas. Nach "Equilibrium" (Spitfire, 2000) mit Sid Montz (dm), kehrte Nunenmacher wieder zur Band zurück. Im Rahmen einer Tournee mit Black Label Society und Sixty Watt Shaman ersetzte Nunenmacher auch Phil Ondich bei Black Label Society und wurde danach festes Mitglied dieser Band. "Sonic Excess In Its Purest Form" (Spitfire, 2001) war das nächste Album, gefolgt von "Lifesblood For The Downtrodden" (Candlelight, 2005), eingespielt in der Besetzung Kirk Windstein (vcl, g), Steve Gibb (g), Rex Brown (e-b, g, key), Craig Nunenmacher (dm) und Sid Montz (p). Steve Gibb ist der Sohn des Bee Gees-Musikers Barry Gibb. "Live: With Full Force" (Candlelight, 2007) war eine DVD, auf der die Band in der Quartettbesetzung Kirk Windstein (vcl, g), Steve Gibb (g), Patrick Bruders (e-b) und Tommy Buckley (dm) zu sehen und zu hören war. 2008 wurden die Alben/EPs "Crowbar" (1993), "Time Heals Nothing" (1995) und "Live+1" EP (1994) mit Bonus-Tracks erstmals in Europa auf den Markt gebracht. Das nächste Album war "Sever The Wicked Hand" (E1, 2011). Darauf bestand die Band aus Windstein, Bruders, Buckley und dem neuen Gitarristen Matthew Brunson. Drei Jahre später legte die Band mit "Symmetry In Black" (Century Media, 2014) ein weiteres Album vor. Inzwischen hatte Jeff Golden (e-b) Bruders abgelöst. Das vorerst letzte Album hiess "The Serpent Only Lies" (Steamhammer, 2016). Neuer Bassist war Todd Strange. Unter dem Titel "Archive Metal... in It's Purest Form" (The Store For Music, 2018) wurden drei Alben von Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre in DL-Versionen gemeinsam angeboten. Bei einer Tournee wurde die Vinyl-Compilation "Setlist Classics" (eOne, 2019) mitsam DL-Bon verkauft. "Zero and Below" (MNRK Heavy, 2022) war nach sechsjähriger Pause ein neues Album. Gegenüber dem letzten Album "The Serpent Only Lies" von 2016 war nur Shane Wesley (e-b) neu, der 2018 Todd Strange ersetzt hatte. 06/23
- Leadfoot
Amerikanische Stoner Rock-Formation, gegründet 1993 in Raleigh, North Carolina, von Karl Agell (vcl) und Phil Swisher (e-b), beide zuvor Mitglieder von Corrosion of Conformity. Bei COC machten sie lediglich bei den Aufnahmen zum Album "Blind" (Relativity, 1991) mit. Auf dem Leadfoot-Debutalbum "Bring It On" (The Music Cartel, 1997) wurden die beiden Musiker von Graham Fry (g) Ryan Culp Barringer (g) und Jon McClain (dm) begleitet. Der Zweitling "Take A Look" (The Music Cartel, 1999) sah Leadfoot in der Besetzung Agell, Swisher, Fry, Scott Little (g) und Tim Haisman (dm). Nach einer vierjährigen Pause erschien das dritte Album "We Drink For Free" (Abstract Music, 2002) mit John Dzubak (g) anstellte von Fry. Seither erschienen keine neuen Aufnahmen mehr von Leadfoot. 06/23











