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- Anthrax
Amerikanische Thrash Metal-Band, gegründet 1981 in New York City von Scott "Not" Ian (g) und Dan Lilker (e-b). Nachdem mehrere Musiker ausprobiert wurden, entwickelte sich mit Neil Turbin (vcl), Dan Spitz (g) und Charlie Benante (dm) ein festes Lineup. "Fistfil Of Metal" (Megaforce, 1984) hiess die Debut-LP, die sich recht gut verkaufte. Dann kam es zu mehreren personellen Wechseln. Dan Lilker verliess die Band, um mit Nuclear Assault eine eigene Band zu gründen. Sein Ersatz war Frank Bello (e-b). Für Leadsänger Turbin kam zuerst Matt Fallon, der schon früher zu Anthrax gehört hatte, sowie danach Joey Belladonna. In dieser neuen Besetzung wurde die EP "Armed And Dangerous" (Megaforce, 1985) eingespielt. Dies brachte der Band einen Vertrag bei "Island" ein, wo die zweite LP "Spreading The Disease" (Megaforce und Island, 1985) erschien. Ein 1985 aus der Taufe gehobenes Nebenprojekt von Anthrax war die Formation Stormtroopers Of Death. In dieser Gruppe versuchten die Anthrax-Musiker Scott Ian (g) und Charlie Benante (dm) mit dem Anthrax-Gründungsmitglied Dan Lilker (e-b) und Billy Milano (vcl) eine Vermischung von Metal und Punk. Diese Band musste sich auf Druck der restlichen Anthrax-Musiker wieder auflösen, kam aber später sporadisch für Konzerte und Aufnahmen immer wieder zusammen. Anthrax selber nahm mit "Among The Living" (Island, 1987) ein drittes Album auf. Die Tracks "I Am The Law" und "Indians" wurden zu Speed Metal-Hymnen. Auch die nachfolgende EP "I'm The Man" (Island, 1987) wurde ein Hit und zudem eine oft gespielte Zugabe bei Konzerten. Die nächsten Alben waren "State Of Euphoria" (Island, 1988), "Persistence Of Time" (Island, 1990) mit einem Cover des Joe Jackson-Songs "Got The Time", und "Attack Of The Killer B's" (Island, 1991). Letztere Aufnahme war eine Mini-LP/EP mit einigen Single-B-Seiten und wurde kurioserweise eine der populärsten Veröffentlichungen. Dazu kam mit "Penikufesin" (Island, 1989) eine dritte EP. Unter dem Titel "Aftershock: The Island Years 1985-1990" (Island, 2013) wurden die vier "Island"-Alben zusammen mit viel Bonus-Material als Box-Set wieder veröffentlicht. Zusammen mit der Hip Hop/Rap-Truppe Public Enemy spielte Anthrax den Track "Bring The Noise" ein, der auf dem Public Enemy-Album " It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back" (Def Jam und Columbia, 1988) veröffentlichte wurde. Die beiden Bands gingen auch gemeinsam auf Tournee. Kurz nachdem die Band das Label wechselte und von "Elektra" unter Vertrag genommen wurde, musste Belladonna die Band verlassen. Er spielte später mit "Belladonna" (Mausoleum/BMG, 1995) ein Album unter eigenem Namen ein. Für ihn kam John Bush von Armored Saint. "Sound Of White Noise" (Elektra, 1993) war das erste Album mit Bush und das erste in den Top-10 der Billboard 200. Bush brachte neuen Wind in die Band, formierte aber gleichzeitig mit Joey Vera (e-b) und Jeff Duncan (g) von Armored Saint, Shawn Duncan (dm), Tony Silbert (key) und Bruce Fernandez (vcl) von Dread Zeppelin mit Ho Cake eine eigene Band. "The Island Years" (Island, 1994) war eine Liveaufnahme mit Mitschnitten von Anthrax-Konzerten von Ende 1991/Anfang 1992. Kurz vor den Aufnahmen der nächsten Anthrax-Aufnahme "Stomp 442" (Elektra, 1995) musste der langjährige Gitarrist Dan Spitz die Band verlassen. Seinen Part übernahmen auf diesem Album Paul Cook, Dimebag Darrell von Pantera oder Drummer Charlie Benante. Es vergingen drei Jahre, ehe mit "Volume 8 - The Threat Is Real" (Ignition, 1998) ein neues Studioalbum erschien. Im selben Jahr erschien mit "Moshers… 1986–1991" (Connoisseur, 1998) eine Compilation. "Return Of The Killer A's" (Beyond, 1999) war eine weitere solche Greatest Hits-Zusammenstellung, ebenso "Madhouse: The Very Best of Anthrax" (Island, 2001), "Classic Anthrax: The Universal Masters Collection" (Island, 2002) und "The Collection" (Spectrum, 2002). Vor den Aufnahmen zum nächsten Studioalbum "We've Come For You All" (Nuclear Blast, 2003) stiess mit Rob Caggiano ein neuer Gitarrist bzw. als Ersatz für Spitz zur Band. Weitere Anthrax-Alben waren das Live-CD/DVD-Set "Music Of Mass Destruction: Live In Chicago" (Sanctuary, 2004), die Compilation "The Greater Of Two Evils" (Sanctuary, 2004) und die Live-DVD "Alive 2" (Sanctuary, 2006). Eine Compilation in Form einer Doppel-CD/1-DVD stellte auch "Anthrology: No Hit Wonders (1985–1991)" (Universal, 2005) dar. 2005 war Anthrax mit Bands wie Dream Theater, Life of Agony, Dry Kill Logic, Bobaflex, Megadeth, Fear Factory, Nevermore und Symphony X auf der so genannten Gigantour unterwegs. Ausschnitte aus diesen Konzerten erschienen auf der Doppel-CD "Gigantour" (Image Entertainement, 2006). Weitere Liveaufnahmen erschienen auf der CD "Caught In A Mosh: BBC Live In Concert" (Universal, 2007). Bello verliess 2004 die Band und wurde vorerst bei Konzerten durch Joey Vera (e-b) von Armored Saint und Fates Warning ersetzt. Danach musste Sänger Dan Nelson die Band verlassen. Ex-Vokalist John Bush half vorerst bei Konzerten aus, ehe Joey Belladonna 2010 wieder definitiv zurückkehrte. Das aus 5 CD bzw. 4 DVD bestehende Set "The Big 4 Live From Sofia, Bulgaria" (Universal, 2010) enthielt Mitschnitte von Auftritten der "Grossen Vier" Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax, die 2010 erstmals gemeinsam auf Tournee waren. Bei diesen Auftritten entstand auch die 10"-Single "Live At The Sonisphere" (Metal Club, 2010). Sieben Jahre nach dem letzten Studioalbum erschienen auf "Worship Music" (Megaforce, 2011) wieder einmal neue Aufnahmen der Band. Teile dieses Albums waren schon 2009 mit Dan Nelson als Sänger eingespielt worden, doch nach dessen Abschied wurden die Tracks mit Belladonna noch einmal neu aufgenommen. "Icon" (Island, 2012) nannte sich eine Compilation und "Anthems" (Megaforce, 2013) eine 8-Track-EP, auf der sich auch Cover-Versionen von Songs von Rush, Thin Lizzy, AC/DC, Boston, Cheap Trick und Journey befanden. Die restlichen zwei Songs waren die Original-Version und ein Remix davon des Tracks "Crawl" vom vorausgegangenen Album. "Snapshot" (Megaforce, 2013) war eine Compilation. "Chile On Hell" (Nuclear Blast, 2014) mit Liveaufnahmen vom Mai 2013 mit einem Mitschnitt eines Konzerts in Santiago de Chile erschien als DVD oder Blu-ray mit einer Doppel-CD als Bonus. "Essential" (Universal, 2014) war eine weitere Compilation. Fünf Jahre nach "Worship Music" legte Antrax wieder einmal neue Studioaufnahmen vor, die unter dem Titel "For All Kings" (Megaforce, 2016) erschienen. Es war das zweite Anthrax-Album in den Top-10 der Billboard 200. Das Quartett Joey Belladonna (vcl), Scott Ian (g, vcl), Frank Bello (e-b) und Charlie Benante (dm) war darauf mit Jonathan Donais (g) an Stelle von Rob Caggiano zu hören. Danach erschienen mehrere Liveaufnahmen mit teils älteren, teils neueren Mitschnitten. Zu letzteren gehörte "XL: MCMLXXXI - MMXXII" (Nuclear Blast, 2022), eine Live-Doppel-CD mit Blu-ray oder DVD. 06/23
- Nuclear Assault
Amerikanische Thrash Metal-Band, gegründet 1984 in New York City. Das eigentliche Ur-Lineup bestand aus John Conelly (g, vcl), Anthony Bramante (g), Dan Lilker (e-b) und Glenn Evans (dm). Lilker hatte 1981 zusammen mit Scott "Not" Ian (g) die Thrash Metal-Formation Anthrax auf die Beine gestellt. Lilker spielte allerdings nur bei der Debut-LP "Fistful Of Metal" (Megaforce, 1984) mit, ehe er die Band verliess, um mit Nuclear Assault eine eigene Gruppe zu formieren. 1985 tat sich Dan Lilker mit den Anthrax-Musikern Scott Ian (g) und Charlie Benante (dm) sowie Billy Milano (vcl) zum Anthrax-Nebenprojekt Stormtroopers Of Death zusammen. Ziel war es, Metal und Punk miteinander zu verbinden. Die Band musste sich auf Druck der restlichen Anthrax-Musiker wieder auflösen, kam aber ab den 1990er Jahren für Konzerte und Aufnahmen immer wieder sporadisch zusammen. Nuclear Assault erspielte sich mit endlosen Tourneen und aggresivem Thrash-Sound eine treue Fangemeinde. 1984/85 waren zunächst zwei Demoaufnahmen entstanden, bei denen Mike Bogush (g) anstatt Bramante und Scott Duboys (dm) anstelle von Evans mitgewirkt hatten. Auch auf den ersten EPs "Brain Death" (Combat, 1986) und "The Plagnue" (Combat, 1987) spielte Scott Harrington als zweiter Gitarrist anstelle von Bramante. Die EPs wurden später auf einer CD (Combat, 1991) zusammengefasst. In der eigentlichen Urbesetzung entstanden die Alben "Game Over" (Combat, 1986), "Survive" (I.R.S., 1988), "Handle With Care" (In-Effect, 1989), "Out Of Order" (I.R.S., 1991) und "Live At Hammersmith" (Combat, 1992). Dan Lilker verliess die Band 1993, um mit Brutal Truth eine neue Gruppe zu gründen. Gleichzeitig musste Bramante die Band verlassen. Sie wurden durch Scott Metaxas (e-b) und Dave DiPietro (g) von Prophet ersetzt. Nach "Something Wicked" (I.R.S., 1993) löste sich die Band 1995 auf. 1997/1998 reformierte sich Nuclear Aussault für wenige Konzerte, teilweise mit Eric Paone (e-b) von Candy Striper und Death Orgy anstelle von Lilker. Gleichzeitig erschien mit "Assault & Battery" (Receiver, 1997) eine Compilation. 2001 kam es zu einer Reunion des Ur-Quartetts. Bei Auftritten 2003 im "CBGB's" in New York und in Massachusetts wurde "Alive Again" (Steamhammer, 2003) mitgeschnitten. "Third World Genocide" (Steamhammer, 2005) hiess ein neues Studioalbum. Es wurde ebenfalls eingespielt in der langlebigen Besetzung Lilker, Bramante, Connelly und Evans sowie mit den Gastmusikern Tim Koukos (g, jaw harp, banjo, vcl) und Chris Kozdra (vcl). Liveaufnahmen von einem Auftritt im Juni 2005 in London kamen auf der DVD "Louder Harder Faster" (Screaming Ferret Wreckords, 2006) auf den Markt. 2011 kam es zu einer weiteren Reunion, nachdem sich die Band 2008 zum dritten Male aufgelöst hatte. "Metal Merchants Festival 01-29-11 Oslo, Norway" (2011) war eine selber herausgebrachte DVD – und später eine CD (Sidipus, 2013) von einem Auftritt wenige Monate zuvor in Norwegen in der Besetzung Connelly, Scott Harrington (g), Lilker und Evans. "Atomic Waste: Demos & Rehearsals" (High Roller, 2012) bestand entsprechend dem Titel aus Ausschuss-Material. Mit "Live in Tokyo" (Sidipus, 2013), "Live Off The Board at CBGB 1986" (Sidipus, 2013) und "Live at CBGB's" (Dry Heave, 2014) erschien eine Reihe von weiteren aktuellen oder historischen Livemitschnitten. Erst auf der EP "Pounder" (Sidipus, 2015) erschien wieder einmal neues Material, eingespielt in der Besetzung John Connelly (g, vcl), Erik Burke (g), Dan Lilker (e-b) und Glenn Evans (dm). 2016 veröffentlichte die Band auf dem "Sidipus Records"-Label rund ein Dutzend DL-Livemitschnitte ihrer Europa-Tournee 2015, die sich auch ans Wacken Open Air führte. Nachdem keine weiteren Aufnahmen mehr erschienen, löste sich die Band 2022 ein weiteres Mal auf. 06/23
- Brutal Truth
Amerikanische Grindcore/Death Metal-Band, gegründet 1990 in New York City von Kevin Sharp (vcl), Brent McCarthy (g), Dan Lilker (e-b) und Scott Lewis (dm). Lilker war 1981 bei der Gründung der Thrash Metal-Band Anthrax sowie 1985 bei der Gründung der ebenfalls zu diesem Genre zählenden Band Nuclear Assault massgeblich beteiligt gewesen. Vorerst nahm Brutal Truth mit "The Birth Of Ignorance" (1990) und "Brutal Truth" (1991) zwei Demos auf, ehe man einen Vertrag von einem Label bekam. Die ersten offiziellen Veröffentlichungen waren die EPs "Ill Neglect" (Earache, 1992) und "Perpetual Conversion" (Earache, 1993). Das Debut-Album hiess "Extreme Conditions Demand Extreme Responses" (Earache, 1992). Nach einer wilden Europa-Tournee, bei der mehrere PA-Anlagen zu Brüche gingen, wurde Lewis von Rick Hoak (dm) abgelöst. Mit Hoak entstand das zweite Album "Need To Control" (Earache, 1994). Die 15 Tracks kamen zusammen mit zwei zusätzlichen Songs auch als 5-Single-Set mit je einer 5"-, 6"-, 7", 8"- und 9"-Single sowie später mit fünf Bonus-Tracks angereichert, erneut als CD (Earache, 2010) auf den Markt. Es folgten mehrere EPs und Split-Veröffentlichungen. "Sounds Of The Animal Kingdom" (Relapse, 1997) war das nächste und vorerst letzte Album der Band, die sich 1998 auflöste. Richard Hoak wurde Drummer und Sänger von Total Fucking Destruction. Kevin Sharp war bei Venomous Concept, einer Hardcore Punk-Band mit Musikern von The Melvins und Napalm Death, tätig, und wurde Mitglied von Damaged. Dan Lilker schloss sich erneut Nuclear Assault an, die sich inzwischen wiedergefunden hatten. 2006 reformierte sich Brutal Truth mit drei Viertel des letzten Lineups (Lilker, Hoak and Sharp). Erik Burke (g) von Lethargy kam an Stelle von Brent McCarty. Es folgten vorerst Split-Aufnahmen und EPs, ehe mit "Evolution Through Revolution" (Relapse, 2009) ein neues Album erschien. Von diesem erschien mit "Evolution In One Take: For Grindfreaks Only! Volume 2" (Relapse, 2009) auch eine Live-Version, auf der Brutal Truth das Album in einem Stück spielte. "For The Ugly And Unwanted – This Is Grindcore" (Season Of Mist, 2009) war die erste DVD der Band. "End Time" (Relapse, 2011) war das nächste und letzte Studioalbum, immer noch in der Besetzung Kevin Sharp (vcl), Erik Burke (g), Dan Lilker (e-b) und Richard Hoak (dm). 2014 löste sich die Gruppe ein zweites Mal auf. 06/23
- Bestia Centauri
Italienisches Dark Ambient-Projekt mit nur wenigen Aufnahmen. Die ersten beiden waren die CD-Rs "Ubbo-Sathla" (Somnambulant Corpse, 2002) und "The Antediluvian Earth" (Afe, 2003), gefolgt von der CD "The Self Immolation Rite" (Somnambulant Corpse, 2004). Dann vergingen bis zur nächsten Aufnahme, der CD "Teratgenesis" (Eibon und Afe, 2007) rund drei Jahre. Bestia Centauri war mit einem Track auf der 391 Audio- und sieben Videotracks umfassenden DL-Veröffentlichung "Breaking Down The Barriers 1995-2005, Ten Years Of Afe" (Afe, 2006) vertreten. 2008 wurde das Projekt laut eigener Website eingestellt. 06/23
- Pyrox
Experimental-Projekt des Kanadiers Alan Bloor zwischen Abstract und Noise. Bloor leitetet mit Knurl und Pholde zwei weitere Projekte im Bereich der experimentellen Musik. Mit Pyrox war Bloor Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre erstmals aktiv. In dieser Zeit entstanden die CD-R "Extreme Atmospherics" (Panta Rhei, 1997), "Solidsteeltube" (Panta Rhei, 2001) und "Accelerant" (Panta Rhei, 2002). Auch die labellose und datumlose Kassette "Miracidium" und die Kassette "Extreme Atmospherics" (Panta Rhei) mit Aufnahmen von 1996 dürften in jener ersten Phase erschienen sein. Ab Mitte der 2010er Jahre läutete Bloor mit den beiden C40-Kassetten "Strain" (Phage Tapes, 2016) und "Fragment" (New Forces, 2016) eine zweite Phase von Veröffentlichungen ein. Zwei weitere Kassetten hiessen "Intersect" (Absurd Exposition, 2018) und "Detach" (Narcolepsia, 2018). Keinen Titel hatte eine Split-CD-R mit See//Get (Temporary Trisomy, 2018). Bei "Withdraw" (2020) handelte es sich um einen 43:24-minütigen DL-Track. Die Doppel-Kassette "Bipocalypse" (Buried In Slag And Debris, 2021) enthielt je Aufnahmen von Pyrox und Bloors anderem Projekt Knurl. Zudem erschienen zwei Aufnahmen unter dem Namen von Bloor. Es handelte sich um die mit Aidan (g) und Thomas Baker (p) live realisierte CD-R "Terza Rima" (Public Eyesore, 2003) und die mit den selben Musikern ebenfalls 2003 eingespielte DL-Aufnahme "Terza Rima II (Drone Compendium Four)" (Broken Spine, 2017). Andere Projekte von oder mit Bloor hiessen Level Of Existence, Corpusse und Phÿcus. 06/23
- Andrea Marutti
Italienischer Experimental-Musiker (synth, sampl, elect) und Labelbesitzer aus Mailand, geboren 1970. Er führte mehrere Projekte gleichzeitig und veröffentlichte neben Aufnahmen unter seinem eigenen Namen auch solche unter Projektnamen wie Afeman, Amon, DJ Lips, Lips Vago, Lips Vago Quartet, Never Known und Spiral. "Afe" nannte sich sein eigenes Label, das 2006 unter anderem mit der kostenlosen DL-Compilation "Breaking Down The Barriers 1995-2005, Ten Years Of Afe" auf sich aufmerksam machte. Diese enthielt nicht weniger als 391 Tracks und sieben Videos. Unter eigenem Namen kamen mehrere Aufnahmen heraus. Die erste war die mit Raffaele Serra (synth, tape, elect) und mit Atto (visuals) realisierte CD-R "Frontière" (Afe, 2001). Die Mini-CD-R "Traces 94-95" (taâlem, 2001) enthielt Material aus den Jahren 1994 und 1995, das erst 2001 bearbeitet wurde. "Seven To Go" (Ctrl+Alt+Canc, 2005) sowie "Four Leaps Left" (Taâlem, 2006) waren DL-EPs, wobei erstere auch in Form einer labellosen CD-R (2006) herausgebracht wurde. Auch "Lab12, 29.04.2005" (2006) und "Untitled_12_2006" (2006) hiessen labellose CD-R-Veröffentlichungen zwischen EP und Album-Länge. Unterschiedlich lange CD-R-Aufnahmen nannten sich "Scatole Sonore, 2 Marzo 2006" (Idroscalo Dischi und L'antascorrevole, 2006) – mit Madame P und Roberto Bellatalla als Mitmusiker - bzw. "The Brutality Of Misbreathing" (Opaco, 2007). "Espressioni Attuali-Suoni A Studio Dieci - 9 Aprile 2005" (2007) war eine labellose DVD-R und "The Subliminal Relation Between Planets - Live In Archiaro" (Nextera, 2008) eine CD. "Turra" (Afe, 2008) war eine Duo-Mini-CD, eingespielt mit Tommaso Cosco. Auf der C42-Kassette "Z" (Silentes Tapestry, 2010) fanden sich zwei längere Stücke. Mit Fausto Balbo nahm Marutti die auf verschiedenen Labels heraus gebrachte CD "Detrimental Dialogue" (Afe, Boring Machines, Fratto9 und Under The Sky, 2010) auf. Die Split-CD "Tri-Ton" (Observatoire, 2011) teilte sich Marutti mit Five Elements Music und Jim Haynes. Danach erschienen lange Zeit keine weiteren Aufnahmen mehr. Mit den beiden Mini-CD-R "Sleepless Nights|Lysergic Mornings" (taâlem, 2019) und "Impressioni Organizzate Di Ansie Liquide" (taâlem, 2020) meldete sich Marutti zurück. Die zweite entstand gemeinsam mit Carlo Giordani und enthielt den ersten Teil einer Trilogie in Form eines 21:55-minütigen Tracks. Die wesentlich längeren Teile II und III wurden auf der CD "Impressioni Organizzate Di Ansie Liquide" (St.An.Da., 2020) veröffentlicht. Marutti war auch Mitglied von Gruppen wie Hall Of Mirrors, Maribor, Meerkat, Molnija Aura und Sil Muir. 06/23
- Sidney Bechet
Amerikanischer Jazz-Klarinettist und -Sopransaxophnist mit kreolischen Wurzeln, geboren am 14. Mai 1897 in New Orleans, Louisiana. Er gilt neben Jelly Roll Morton und Louis Armstrong als einer der wichtigen Solisten des frühen Jazz. Zudem war er einer der technisch versiertesten Musiker der Ära des New Orleans Jazz. Als Klarinettist und Saxophonist wurde er ein Vorbild für viele andere Jazzmusiker. Lange vor dem Aufkommen des Latin Jazz verwendete er Rumba- und Merengue-Elemente. 1941 unternahm er ein frühes Experiment in Sachen Overdubbing, als er auf der Aufnahme des Titels "Sheik of Araby" alle sechs Instrumente (cl, ss, ts, p, b, dm) selber spielte. Dieser Titel erschien zusammen mit "Blues Of Bechet" auf einer Schellack-Schallplatte (RCA, 1941). Sidney Bechet brachte sich das Klarinettenspielen mit sechs Jahren auf dem Instrument seines älteren Bruders Leonard selber bei. Er nahm später im Tausch gegen Tabak Lektionen bei den Klarinettisten Lorenzo Tio und George Bacquet, den Stammvätern des New Orleans-Klarinettenspiels. Dieser Unterricht nütze ihm jedoch laut eigenen Aussagen nur wenig, weil er nicht richtig Noten lesen konnte. Stattdessen lernte er durch Zuhören und Beobachten verschiedene Instrumente, so 1911 bei seinem Vorbild, dem Kornettisten Freddie Keppard. 1913 spielte er mit Louis Armstrong, den er schon seit seiner Kindheit aus New Orleans kannte. 1914 war er mit Clarence Williams auf einer Tour durch Texas, 1916 spielte er mit King Oliver und 1917 in Chicago unter anderem mit Lawrence Duhé. Bereits 1919 war er in New York und machte eine Europatour mit dem Southern Syncopated Orchestra von Will Marion Cook. In London kaufte er sein erstes Sopransaxophon und gab eine Galavorstellung im Buckingham Palace. 1920 spielte er in Paris und ging nach London, wo er wegen einer harmlosen Frauengeschichte, die ihm aber eine Anklage wegen Belästigung eintrug, ausgewiesen wurde. Von 1921 bis 1922 tourte er durch die USA und schloss Freundschaft mit Bessie Smith. Von 1923 bis 1925 war er meist in New York. Erste Schallplatten-Aufnahmen machte er 1923 mit Clarence Williams’ Blue Five, in dieser Besetzung zeitweilig auch gemeinsam mit Louis Armstrong. Er begleitete Bluessängerinnen, spielte in Vaudeville-Clubs und war 1924 Mitglied im Duke Ellington Orchester. Auf einer weiteren Europatournee trat er 1925 im Orchester der "Revue nègre" auf, mit der Josephine Baker ihren Durchbruch erlebte. Dabei zeigte sie erstmals in Europa den Charleston-Tanzstil. Bechet und Baker tourten danach durch Belgien, wo sie die Revue zugunsten der "Folies Bergère" verliess. Dann ging's weiter durch Russland, wo Bechet in Moskau Freundschaft mit Tommy Ladnier schloss, und schliesslich durch Deutschland. 1928 war er wieder in Paris, bekam aber schon nach elf Monaten Ärger, als bei einem Streit unter Musikern versehentlich eine Französin durch einen Streifschuss verletzt wurde. Er wurde zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, Nach elf Monaten wurde er des Landes verwiesen und begab sich zunächst nach Berlin. 1930 war er im deutschen Film "Einbrecher" (mit Lilian Harvey und Willy Fritsch) zu hören, aber kaum zu sehen. Dann wurde er von Noble Sissle in die USA verpflichtet. 1932 spielte er mit seinen eigenen New Orleans Feetwarmers im Savoy Ballroom in New York. Dabei entstanden auch Aufnahmen mit Ladnier, mit dem er während der Depression 1933/34 vorübergehend einen Schneiderladen unterhielt. Von 1934 bis 1938 spielte er wieder bei Sissle, mit dem er ebenfalls Aufnahmen machte. 1937 sah er neue Chancen im einsetzenden New Orleans Revival und spielte 1938 mit eigenen Bands. 1938 hatte er einen Hit mit George Gershwins "Summertime", machte für Hugues Panassié und ab 1939 für "Blue Note" Aufnahmen. Diese wurden von den Widerstands-Sendern im Zweiten Weltkrieg verbreitet Zwischen 1938 und 1942 machte er mehrere Aufnahmen für das "RCA"-Sublabel "Bluebird". 1939 spielte er mit Jelly Roll Mortons New Orleans Jazzmen, mit Tommy Ladnier und mit dem Quintett von Meade Lux Lewis, 1940 mit Armstrong und mit Earl Hines. Zudem gründete er 1940 mit Muggsy Spanier (co), Carmen Mastren (g) und Wellman Braud (b) The Bechet/ Spanier Big Four. Das Konzept dieser schlagzeuglosen Gruppe kopierten Bechet und Spanier von einem Kammerjazzquartett, das um 1939 in Paris mit Rex Stewart (co), Barney Bigard (cl), Django Reinhardt (g) und Billy Taylor (p) unter dem Namen Rex Stewart And His Feetwarmers aktiv war. Später übertrug der Free Impro-Saxophonist Max Nagl dieses Konzept auf eine seiner Gruppe (siehe alle Big Four). 1941 machte Bechet Soloaufnahmen, spielte mit Vic Dickenson, mit Henry Red Allen und im Trio mit Willie "The Lion" Smith. Dank sprudelnder Tantiemen wurde Bechet bald Hausbesitzer in Brooklyn. 1946/47 machte er Aufnahmen für Mezzrows Label "King Jazz". In den 1940er Jahren war er regelmässig mit dem Gitarristen Eddie Condon in New York City zu hören, wo er an mehreren von dessen Town Hall Concerts teilnahm. 1945 versuchte er eine Band zusammen mit dem New-Orleans-Veteranen Bunk Johnson auf die Beine zu stellen, was aber an dessen Alkoholproblemen scheiterte. Als er nach dem Festival International 1949 de Jazz zu seiner eigenen Überraschung eine grosse Resonanz in Paris fand, blieb er dort. Seine Platten wurden in Frankreich so erfolgreich, dass er 1950 bereits seine millionste Platte verkaufen konnte. Zudem spielten Vorurteile hinsichtlich anderer Rassen in Paris eine kleine Rolle. Die existenzialistische Jugend in Frankreich verehrte Sidney Bechet als Gott. Sein vibratoreiches Saxophonspiel und seine Kompositionen "Petite fleur" und "Dans la rue d’Antibes" machten Sidney Bechet einem breiten Publikum bekannt. Er formierte um sich die Sidney Bechet All Stars mit Guy Longnon (tp), Jean-Louis Durand (tb), Charlie Lewis (p), Alf "Totole" Masselier (b), Armand Molinetti (dm) und James Campbell (vcl). In dieser Formation wurden in Paris am 21. Januar 1952 für "Vogue" elf Titel eingespielt, darunter auch seine Eigenkomposition "Petite fleur". Sie wurde 1959 mit bis 1961 über 10 Millionen verkauften Exemplaren ein weltweiter Hit. Er spielte mit den jungen Traditional-Jazzbands von Claude Luter, André Reweliotty, Lil Hardin Armstrong und Zutty Singleton. 1955 wurde seine Ballettmusik "The Night Is A Witch" in Brüssel aufgeführt. Er wirkte auch in französischen filmes noires mit. Seinen letzten Auftritt absolviert er an der Weltausstellung in Brüssel. Sidney Bechet starb am 14. Mai 1959, an seinem 62. Geburtstag, an Lungenkrebs in einer Pariser Klinik. Tausende gaben ihm sein letztes Geleit. Er wurde in Garches, einem Vorort von Paris, begraben. In Juan-les-Pins, wo er häufig gespielt hatte, ist eine Büste von ihm zu sehen. Er hinterliess eine monströse Diskographie mit hunderten von Schallplatten. Dazu kommen über 400 Compilations. Unter diesen finden sich einige sehr umfassende und/oder historisch wertvolle Werkschauen. "Integrale 1949-1959 1 bis 3" (alle Jazz Selection, 1973) waren drei Triple-LP, welche das Schaffen Bechets in den 1950er Jahren abdeckten, als er sich in Frankreich aufhielt. "The Complete Sidney Bechet Vol 1/2 (1932-1941)" (RCA, 1979), "The Complete Sidney Bechet Vol 3/4 (1941)" (RCA, 1981) und "The Complete Sidney Bechet Vol.5 (1941-1943) Plus Ladnier/Mezzrow/Newton (1938-1939)" (RCA, 1983) war eine Serie von drei Doppel-LP, welche die Zeit vor seinen Frankreich-Jahren dokumentierten. "The Complete Blue Note Recordings Of Sidney Bechet" erschien zuerst als 6-LP-Set (Mosaic, 1985) und dann als 4-CD-Set (Mosaic, 1991). 4 CD oder 5 LP umfasste "1932-1934 The Bluebird Sessions" (Bluebird, 1989). Weitere 4-CD-Boxes hiessen "The Sidney Bechet Story" (Proper, 2001), "Les 100 Plus Grands Succès De Sidney Bechet" (JBM, 2001) und "Pre-War Classic Sides" (JSP, 2007). "Hall Of Fame" (Past Perfect Jazz Line, 2002) erstreckte sich über 5 CD. "Portrait" (Past Perfect, 2001) und "Petit Fleur" (Documents, 2008) waren je 10 CD stark. "In Chronology" (alle Complete Jazz Series, 2008) hiess eine Reihe von sieben DL-Alben mit total 156 chronologisch geordneten Tracks. 14 CD umfasste "The Complete American Masters 1931-1953" (Universal, 2011). "45 Essentials Of Sidney Bechet" (BNF, 2014) erschien in DL-Form. "Sidney Bechet En Suisse/In Switzerland" (United Music Foundation, 2014) war ein 4-CD-Set. 06/23
- Muggsy Spanier
Amerikanischer Kornettist, Trompeter, Komponist und Bandleader zwischen Dixieland, Swing und Ragtime, geboren am 9. November 1901 in Chicago, Illinois, als Francis Joseph Julian Spanier. Seinen Spitznamen Muggsy (to mug = ausrauben) erhielt er möglicherweise, weil er den Stil von Louis Armstrong und Joe "King" Oliver kopierte. Muggsy Spanier selber machte seine jugendliche Bewunderung für den Baseballspieler Muggsy McGraw für seinen Übernamen verantwortlich. Seinen ersten Job als Musiker hatte er 1921 in der Band von Elmer Schoebel. 1927 spielte er mit den Chicago Rhythm Kings mit Frank Teschemacher (sax), Mezz Mezzrow (cl), Eddie Condon (g, banjo), Joe Sullivan (p), Jim Lanigan (b, tuba) und Gene Krupa (dm). 1929 trat er Ted Lewis und seiner Band bei, in der auch Jimmy Dorsey und Benny Goodman spielten, und wirkte dabei in zwei Filmen mit: "Is Everybody Happy" (1929) und "Here Comes the Band" (1935). Ab 1936 spielte er mit Ben Pollacks Group und in der Studioband Rhythm Wreckers, die im September 1937 mit "September In The Rain" (Vocalion) einen Hit in den Billboard-Charts hatten. Wegen seiner schweren Alkoholprobleme, die ihn damals fast umgebracht hatten, endete das Engagement bei Pollack 1938. Sein Comeback gab er 1939 mit der Gründung der Muggsy Spanier's Ragtime Band. 1940 folgten Auftritte in New York mit Max Kaminsky, Miff Mole, Brad Gowans, George Brunies, Rod Cless und anderen. 1940 entstanden erste Aufnahmen der The Bechet/Spanier Big Four, bei denen Sidney Bechet (cl) und Muggsy Spanier nur von Carmen Mastren (g) und Wellman Braud (b) begleitet wurden. Dieses schlagzeuglose Quartett war eine Kopie von Rex Stewart & His Feetwarmers. Diese Band hatte im Jahr davor in der Besetzung Rex Stewart (co), Barney Bigard (cl), Django Rheinardt (g) und Billy Taylor (b) Aufnahmen gemacht hatte. In den 2000er Jahren übernahmen Max Nagl (as), Steven Bernstein (tp), Noël Akchoté (g), und Brad Jones (b) dieses Konzept (siehe alle Big Four ). Von 1941 bis 1943 spielte Muggsy Spanier mit seiner Dixieland Big Band, mit der er bei dem Plattenlabel "Decca" unter Vertrag war. Im Februar 1943 gelang ihm mit seiner kurzlebigen Big Band sein einziger Hit in den Billboard Top 30 mit dem von Harry James 1939 zum "Two O’Clock Jump" bearbeiteten "One O’Clock Jump" von Count Basie. Von 1944 bis 1948 spielte er grösstenteils in New York in kleinen Gruppen. 1957 liess er sich in San Francisco nieder und spielte bis zu seinem Tod gemeinsam mit dem Pianisten Earl Hines in verschiedenen Combos. Von Spanier und seinen Bands Muggsy Spanier And His All Stars, Muggsy Spanier And His Band, Muggsy Spanier And His Dixieland Band, Muggsy Spanier And His Jazz Band, Muggsy Spanier And His Orchestra, Muggsy Spanier And His Ragtimers, Muggsy Spanier And His V-Disc All Stars, Muggsy Spanier And His V-Disc Dixielanders, Muggsy Spanier Group und Muggsy Spanier's Ragtime Band erschienen an die 100 Schallplatten. Dazu war Spanier Mitglied bei Gruppen wie Bob Crosby And The Bob Cats, Charles Pierce And His Orchestra, Chicago Rhythm Kings, Jungle Kings, Pee Wee Russell Jazz Ensemble, Ray Miller And His Orchestra, Red McKenzie And The Celestial Beings, Ted Lewis And His Band, The Bechet / Spanier Big Four, The Bucktown Five, The Mound City Blue Blowers, The Stomp Six. Er ist auf total über 200 Aufnahmen zu hören. Muggsy Spanier starb am 12. February 1967 65-jährig in Sausalito, California. Über 50 Compilations zeigten Spaniers Schaffen in Teilen auf. 09/24
- Rex Stewart
Amerikanischer Kornettist, Komponist und Bandleader zwischen Dixieland und Swing, geboren am 22. Februar 1907 in Philadelphia, Pennsylvania. Stewart gilt als Erfinder der "Half Valve"-Technik. Er spielte zunächst Klavier und Violine und arbeitete in den Kabaretts von Harlem, bevor er ab 1924 bei Elmer Snowden tätig war. Ab 1926 spielte er als Nachfolger von Louis Armstrong im Orchester von Fletcher Henderson, wo er bis 1932 als Star-Solist der Band war. Daneben machte er Aufnahmen mit McKinney’s Cotton Pickers und mit den Choo Choo Jazzers. 1933 gründete Stewart seine erste eigene Band. Von 1934 bis 1944 gehörte er zum Orchester von Duke Ellington, veröffentlichte Platten unter eigenem Namen und spielte 1938 in der Studioband von Timme Rosenkrantz und 1939 in Paris mit Django Reinhardt (g), Barney Bigard (cl), Billy Taylor Senior (b) als Rex Stewart & His Feetwarmers. Das Konzept dieser schlagzeuglosen Gruppe wurde schon im Jahr darauf von Sydney Bechet (cl) und Muggsy Spanier (co) kopiert, als diese beiden Musiker mit Carmen Mastren (g) und Wellman Braud (b) als The Bechet/ Spanier Big Four auftraten. Später übernahm der Free Improv-Saxophonist Max Nagl dieses Konzept (siehe alle Big Four). Stewart war Mitglied in Bands und Orchestern wie Barney Bigard And His Orchestra, Connie's Inn Orchestra, Cozy Cole's Big Seven, Dixie Trio, Eddie Condon And His All-Stars, Kansas City Five, Keith Hounslow's Convention Jazzers, Metronome All Stars, Sidney Bechet And His New Orleans Feetwarmers, The Chocolate Dandies, The Little Chocolate Dandies, Thomas Morris And His Seven Hot Babies, Sonny Greer And His Rextet oder Timme Rosenkrantz And His Barrelhouse Barons. Ab Mitte der 1940er Jahre hatte er diverse eigene Bands. Diese hiessen Rex Stewart & His Sydney Six, Rex Stewart And His 52nd Street Stompers, Rex Stewart And His Dixieland Jazz Band, Rex Stewart And His Orchestra, Rex Stewart And His Quartet, Rex Stewart Quintet, Rex Stewart Septet, Rex Stewart's "Hot Club Berlin" Session, Rex Stewart's Big Seven oder Stewart - Williams & Co.. Insgesamt fand sich Rex Stewarts Namen auf fast 500 Aufnahmen. Ab 1951 zog er sich zurück, betrieb eine eigene Farm und war Disc Jockey und Programmgestalter bei Radiostationen. Ab 1957 spielte er in Reunion-Orchestern ehemaliger Musiker der Fletcher Henderson Band, bevor er bei Eddie Condon tätig wurde. In den 1960er Jahren schrieb er Jazzkritiken für die Zeitschriften "Down Beat" und "Playboy". Er trat mit Benny Carter beim Monterey Jazz Festival auf. Er verfasste eine Autobiographie, die "Boy Meets Horn" (University of Michigan Press 1991) hiess und postum veröffentlicht wurde. Rex Stewart war am 7. September 1967 60jährig in Los Angeles, California, verstorben. Sein Schaffen wurde zwar auf mehr als zwei Dutzend Compilations abgebildet, doch eine umfassende Werkschau fehlt. Teile seines Wirkens wurden auf der CD "An Introduction To Rex Stewart - His Best Recordings 1926-1941" (Best Of Jazz, 1993) sowie im Rahmen der CD-Reihe "1946-1947" "1947-1948" (beide 1999), "1948-1949" (2001) und "1949" (2003) , alle bei "Classics", dargestellt. Weitere Compilations waren "Rex Stewart Story 1926/1945" (EPM Musique und Jazz Archives, 1996), "In Chronology - 1934-1946" (Complete Jazz Series, 2009) oder die Doppel-CD "Trumpet In Spades" (Retrospective, 2023). 06/23
- Big Four
Schlagzeugloses Quartett um den österreichischen Altsaxophonisten und Komponisten Max Nagl. Weitere Mitglieder dieser Formation zwischen freier Improvisation und zeitgenössischem Jazz waren Noël Akchoté (g), Steven Bernstein (tp) und Brad Jones (b). Vorbild war The Bechet/Spanier Big Four, ein schlagzeugloses Dixieland Jazz-Quartett von Sidney Bechet (cl) und Muggsy Spanier (co) mit Carmen Masren (g) und Wellman Braud (b). Diese vier Musiker konnten 1940 für das Label "H.R.S." mehrere Titel einspielen, von denen acht auf vier Schellack-Schallplatten herauskamen. Die ersten beiden Schallplatten wurden später auf den beiden 7"-EPs "Muggsy Spanier With Sidney Bechet" (Melodisc, 1956) bzw. "The Bechet-Spanier Big Four" (Storyville, 1957) in Europa wieder veröffentlicht. Sechs der acht Stücke erschienen in den USA auf dem 10"-Album "Bechet-Spanier Quartet" (Allegro Elite, 1956). Auch The Bechet/Spanier Big Four hatte ein Vorbild, nämlich das Kammerjazzquartett, das um 1939 in Paris von Rex Stewart (co) mit Barney Bigard (cl), Django Reinhardt (g) und Billy Taylor (p) unter dem Namen Rex Stewart And His Feetwarmers aktiv war. Von dieser Gruppe erschienen beim Label "Swing" drei Schellack-Schallplatten. Zwei von ihnen wurden später unter dem Titel "Rex Stewart Footwarmers" (His Master's Voice, 1959) auf einer 7"-EP wieder veröffentlicht. Stewart hatte in jener Zeit sowohl mit Sidney Bechet als auch mit Wellmann Braud zusammengespielt. Die erste Aufnahme von Nagls Gruppe war "Big Four" (hATOLOGY, 2002). "Big Four Live" (hATOLOGY, 2007) bestand aus dem Mitschnitt eines Auftritts vom 3. September 2005 am Jazzfestival Willisau. "Sortileges" (Extraplatte, 2010) enthielt einen Livemitschnitt vom 8. November 2007, aufgezeichnet im Club "Porgy & Bess" in Wien. Teil zwei dieser CD bestand aus Aufnanmen von Nagl und Bernstein mit der Compagnie Jerome Thomas. Aufnahmen von 2009 mit Joey Baron (dm) als fünfter Musiker kamen unter dem Titel "Live In Mannheim 2009" (Noël Akchoté DL, 2018) heraus. 06/23
- Metallica
Amerikanische Thrash Metal-Band, entstanden 1981 bei einer Begegnung der beiden Metal-Fans Lars Ulrich (dm) und James Hetfield (g, vcl) in Los Angeles, California. Ulrich war Sohn des dänischen Tennisspielers Torben Ulrich und reiste mit seinem Vater oder allein überall in der Welt herum. Schon bevor Lars Ulrich 20 Jahre alt war, reiste er seinen Idolen, den Proto-Metal Bands Diamond Head oder Motörhead, nach. Mit Hetfield, der bereits bei Leather Charm gespielt hatte, fand Ulrich einen Gleichgesinnten, so dass sie beschlossen, zusammen zu jammen. Anstoss, eine Band zu gründen, gab Brian Slagel, ein lokaler Konzertveranstalter und Herausgeber des Magazins "New Heavy Metal Revue". Slagel war daran, für sein "Metal Blade"-Label eine Compilation mit Metal-Bands zusammenzustellen. Allerdings fehlte ihm für die mit "Metal Massacre" (Metal Blade, 1982) betitelte LP noch eine Band, so dass Ulrich und Hetfield Lloyd Grant (g) und Ron McGovney (e-b) beizogen, um als Metallica "Hit The Lights", einen früheren Leather Charm-Song, einzuspielen. Der Bandname stammte von der "Encyclopedia Metallica", einem damals erhältlichen Nachschlagwerk über Hard Rock und Heavy Metal. Bei den ersten Konzerten wurden mehrere Musiker getestet, darunter auch Dave Mustaine (g), der für einige Zeit Grant ersetzte. Die "Metal Massacre"-LP, auf der auch Bands wie Ratt, Steeler (mit Yngwie Malmsteen), Malice und Black'n'Blue vertreten waren, war ein derartiger Erfolg, dass sie sich innerhalb einer Woche 4500 Mal verkaufte und mehrmals nachgepresst werden musste. Für eine dieser Nachpressungen spielte Metallica ihren Song mit Dave Mustaine als Gitarristen noch einmal neu ein. Die Compilation erwies sich als Sammlung von verborgenen Schätzen, zumal neben Metallica auch Ratt und Steeler zu Helden des Heavy Metal wurden. Slagel setzte die "Metal Massacre"-Reihe später mit anderen, damals unbekannten Bands fort. Derweil entwickelte sich Metallica schnell weiter. Die Band nahm das Demotape "No Life'til Leather" (1982) auf und trat im September 1982 erstmals ausserhalb von Los Angeles, in San Francisco, auf, wo die lokalen Metal-Fans die Band von kopierten Kassetten bereits kannten. Weil Metallica in San Francisco ein kreativeres Umfeld vorfanden, liess sich die Band dort nieder. Anstelle von McGovney wurde Cliff Burton Anfang 1983 als neuer Bassist verpflichtet. Im April 1983 musste Mustaine, der bei vier Songs des späteren Debutalbums als Co-Autor gewirkt hatte, gehen. Er gründete kurz darauf mit Megadeth eine eigene, ebenfalls erfolgreiche Thrash Metal-Band. Sein Nachfolger wurde Kirk Hammett (g) von Exodus. Hetfield, Ulrich, Hammet und Burton bildeten ab diesem Zeitpunkt "das" klassische Metallica-Lineup, das die ersten drei Alben "Kill'em All" (Megaforce, 1983), "Ridge The Lightning" (Megaforce, 1984) und "Master Of Puppets" (Elektra, 1986) aufnahmen. Bei den Aufnahmen zur Debut-LP hattten auch noch John Zazula und Paul Curcio (perc) mitgemacht. Die Band schlug fast von Anfang an voll ein. Die ersten Alben platzierten sich auf den Rängen 66, 48 und 29 der Billboard 200 und verkauften sich alle jeweils millionenfach. Bei der "Master Of Puppets"-Tournee verunfallte am 27. September 1986 der Metallica-Tourbus bei Ljungy in Schweden. Bassist Cliff Burton wurde aus dem schleudernden Bus geworfen und unter ihm begraben. Während Burton sofort tot war, überlebte der Rest der Band mit Verletzungen. Burtons Nachfolger wurde Jason Newsted von Flotsam & Jetsam. Mit ihm nahm Metallica als erstes die 12"-EP "The $5.98 EP-Garage Days Re-Revisited" (Elektra, 1987) auf, die aus Covers von Diamond Head, Holocaust, Killing Joke, Budgie und Misfits bestand. Jason Newsted hatte zwar vorerst einen schweren Stand, doch er blieb und wurde zu einem festen Bestandteil von Metallica. Mit "Cliff 'Em All!" (PolyGram, 1987) erschien vorerst noch ein Livealbum mit Songs, die 1985 und 1986 noch Burton aufgenommen worden waren. Newsted war dann erstmals auf dem nächsten Studioalbum, der Doppel-LP "...And Justice For All" (Elektra, 1988), zu hören. Sie verkaufte sich 8 Millionen Mal und war mit den Plätzen 6 bzw. 4 das erste Top-10-Album der Band in den USA und in England. Mit "The Good, The Bad And The Live: The 6 1/2 Year Anniversary 12" Collection" (Vertigo, 1990) erschien ein Set mit sechs 12"-Singles. Mit dem nächsten Album "Metallica" (Elektra, 1991) konnte Metallica ihren Erfolg mit "...And Justice For All" noch toppen. Allein in den USA wurden 16 Millionen Exemplare verkauft, was locker zu Platz 1 in den Billboard 200 reichte. Auch in England und in anderen Ländern stand das Album ganz oben. Mit "Enter Sandman" (Platz 16 bei den Billboard Hot 100), "Nothing Else Matters" (#34) und "The Unforgiven" (#35) enthielt das Album zudem drei Hitsingles. Auch wenn "Nothing Else Matters" und "Enter Sandman" die beiden bekanntesten Songs von Metallica wurden, war "Until It Sleeps" vom nachfolgenden Album "Load" (Elektra, 1996) mit Platz 10 bei den Billboard Hot 100 die chartsmässig erfolgreichste Single. "Load" verkaufte sich zwar in den USA zwar nur gerade fünf Millionen Mal, aber das Album stand praktisch überall auf Platz 1 der nationalen Albumcharts. In den fünf Jahren, die zwischen "Metallica" und Load" vergingen, war mit "Live Shit: Binge & Purge" (Elektra, 1993) ein Set mit drei VHS-Videokassetten und drei CD erschienen. Die Videos enthielten Mitschnitte von Konzerten in San Diego (1992) und Seattle (1989), während die CDs die Band bei einem Auftritt 1993 in Mexico-City zeigten. Das Set schaffte es in den USA auf Platz 26 der Billboard 200. "Reload" (Elektra, 1997), das Nachfolgealbum von "Load", ging in den USA vier Millionen Mal weg und war dort ein weiteres Nummer-1-Album. In England reichte es nur zu Platz 4. Dann veröffentlichte Metallica mit "Garage Inc." (Elektra, 1998) eine Doppel-CD, welche ganz aus Coverversionen bestand. Die 27 Songs stammten von Discharge, Diamond Head, Black Sabbath, Bob Seger, Nick Cave & The Bad Seeds, Mercyful Fate, Blue Öyster Cult, Thin Lizzy, Lynyrd Skynyrd, Discharge, Holocaust, Killing Joke, Budgie, Misfits, Blitzkrieg, Queen, Anti-Nowhere League, Sweet Savage und Motörhead. In den USA kam die Band damit mit 2,5 Millionen verkauften Exemplare auf Platz 2 der Billboard 200. In England reichte es nur zu Platz 29. Am 21. und 22. April 1999 spielte Metallica im Berkeley Community Theatre mit dem San Francosco Symphony Orchestra unter Michael Kamen die Live-Doppel-CD bzw. DVD "S&M" (Elektra, 1999) ein. Auch mit diesem Millionenseller schaffte die Band Platz 2 bei den Billboard 200. 2001 verliess Jason Newsted die Band, weil er kaum Freiheiten hatte, keine eigenen Songs beisteuern konnte und auch kein Nebenprojekt auf die Beine stellen durfte. Er ging zur Thrash Metal-Band Voivod, veröffentlichte mit dem eigenen Projekt Echobrain eine Aufnahme und spielte mit Ozzy Osbourne. Vierter fester Bassist von Metallica wurde Robert Trujillo von Ozzy Osbourne und Suicidal Tendencies, nachdem Bob Rock zwar bei den Aufnahmen von "St. Anger" (Vertigo, 2003) mitgemacht hatte, aber nur eine Zwischenlösung darstellte. "St. Anger" verkaufte sich in den USA nur 2 Millionen Mal, doch das reichte dort und in anderen Ländern für Platz 1. In England stand das Album auf Platz 3. Unter dem Titel "Vinyl Box Set" (Elektra, 2004) wurden die ersten vier Alben "Kill 'Em All", "Ride The Lightning", Master Of Puppets" und "...and Justice for All", die EP "$5.98 Garage Days Re-Revisited" und die Picture-Disc "Creeping Death" als Vinyl-Set wieder veröffentlicht. Fünf Jahre nach "St. Anger" legte Metallica mit "Death Magnetic" Warner, 2008) wieder einmal ein neues Album vor. Die Band hatte nichts an ihrer Popularität eingebüsst und belegte mit dem erneuten Millionenseller in vielen Ländern Platz 1 der nationalen Albumcharts. "The Metallica Collection" (Warner, 2009) hiess eine 14 CD umfassende Box mit allen Studioalben von Metallica, inklusive dem neusten Werk "Dead Mangnetic". "Français Pour Une Nuit" (Warner, 2009) und "Orgullo, Pasión y Gloria - Tres Noches en la Ciudad de México" (Universal, 2009) hiessen zwei aktuelle Live-Mitschnitte, die in diversen Formaten (DVD/Blu-ray/CD) herauskamen. Das 5-CD/4-DVD-Set "The Big 4 Live From Sofia, Bulgaria" (Warner, 2010) enthielt Mitschnitte von Konzerten der "Grossen Vier" Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax, die 2010 erstmals gemeinsam auf Tournee waren. Die CD "Live At Grimey's" (Universal, 2010) dokumentiert auf neun Tracks mit einer Spiellänge von fast einer Stunde einen Auftritt in einem Schallplattenladen in Nashville im Juni 2008. "Six Feet Down Under" (Universal 2010) mit je zwei Live-Tracks von 1989, 1993, 1998 und 2004 sowie "Six Feet Down Under Part II" (Universal, 2010) mit Live-Songs von 2010 waren zwei EPs mit einer Spieldauer von je über 50 Minunten. "Lulu" (Warner, 2011) dokumentierte auf einer Doppel-CD die Zusammenarbeit von Metallica mit Lou Reed (g, vcl). Das nur schwer zugängliche Werk war kein Verkaufserfolg und landete in den USA nur auf Platz 36 der Billboard 200. Die EP "Beyond Magnetic" (E/M Ventures, 2012) enthielt vier Leftovers der "Dead Magnetic"-Sessions, die zuerst in DL-Form den Fanclub-Mitgliedern geschenkt wurden. Danach waren die Songs auch via iTunes erhältlich. Schlussendlich wurden sie noch auf einer CD-EP zugänglich gemacht. "Quebec Magnetic" (Blackened, 2012) war eine Live-Doppel-DVD oder eine Blu-ray-Disc mit einem Konzert von 2009. Es handelte sich um die erste Veröffentlichung auf dem neuen, bandeigenen Label. Die Doppel-CD "Metallica Trough The Never" (Blackened, 2013) war der live eingespielte Soundtrack zu einem gleichnamigen Spielfilm, bei dem die Gruppe nur eine Nebenrolle spielte. "Fifth Member Exclusive Deluxe Box Set Sampler" (2016) war eine Free-DL-Compilation für eintragene User der Metallica-Webseite mit Live- und Promoaufnahmen aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre. Zum Record Store Day 2016 erschien "Liberté, Égalité, Fraternité, Metallica!" (Blackened, 2016) mit Aufnahmen von einem Konzert im Juni 2013 in Paris. Aktuelle Livemitschnitte erschien unter den Titeln "Live Metallica: Webster Hall in New York, NY" und "Live Metallica: House of Vans in London, United Kingdom" (beide Blackened, 2016) in DL-Form. Die Doppel-CD "Hardwired... To Self-Destruct" (Blackened, 2016) war acht Jahre nach "Death Magnetic" wieder einmal ein Album mit neuem Material. Auch damit stand die Band in mehreren Ländern auf Platz 1 der Albumcharts, darunter erneut auch in den USA. "72 Seasons" (Blackened, 2023) war sieben Jahre nach "Hardwired... to Self-Destruct" das nächste Album mit neuem Material. In den Billboard 200 arbeitete sich das Album auf Platz 2 vor, in vielen anderen Ländercharts stand es ganz zuoberst. Metallica ist mit 125 Millionen verkauften Alben (Stand 2018), 1500 Konzerten und acht Grammys die erfolgreiche Metal-Band der Geschichte. Metallica war im Jahr 2000 eine der ersten Bands, welche gegen die Internet-Tauschbörse Napster ins Feld zog. Als Napster dann 2001 Massnahmen ergriff und Filter einbaute, zog Metallica ihre Klagen zurück. Es ging Metallica vor allem darum, dass die Studio-Alben nicht weiter verbreitet wurden. Gegen die Verbreitung von Bootleg-Live-Alben hatte die Band nichts einzuwenden. Auf der Website livemetallica.com bot die Band selber praktisch alle Mitschnitte ihrer Konzerte ab 2004 zum kostenpflichten Download an. 06/23
- Slayer
Amerikanische Thrash Metal-Band, gegründet 1982 in Huntington Beach in Los Angeles, California, von Tom Araya (e-b, vcl), Kerry King (g), Jeff Hanneman (g) und Dave Lombardo (dm). Wie viele andere Bands dieses Genre wie zum Beispiel Metallica tauchte auch Slayer erstmals auf einer der "Metal Massacre"-Compilations des Labels "Metal Blade" auf. Es handelte sich um Volume III von 1983. Das selbe Label nahm die Band auch unter Vertrag und veröffentlichte die ersten vier Alben "Show No Mercy" (1983), "Haunting The Chapel" (1984), "Live Undead" (1985) und "Hell Awaits" (1985). Dann kam Slayer unter die Fittiche von Produzent Rick Rubin und dessen "Def Jam"-Label. Auf "Reign In Blood" (Def Jam, 1986) ratterte Slayer 10 Tracks in 28 Minuten nieder und setzte damit die Messlatte für Thrash-Bands auf ein neues Level. In den USA gingen davon über 750'000 Exemplare weg, was zu Platz 94 in den Billboard 200 führte. Danach folgten "South Of Heaven" (Def Jam, 1988), "Seasons In The Abyss" (Def American, 1990) und das Live-Doppelalbum "Live: Decade Of Aggression" (Def American, 1991) mit Aufnahmen von Konzerten von 1990/91 in London, Lakeland und San Bernardino. Dave Lombardo stieg in der Folge aus, um mit Grip Inc. eine eigene Band zu gründen. Sein Ersatz war Paul Bostaph (dm) von Forbidden. Damals war Slayer auch eine jener Bands, die sich mit Rappern und Hip Hoppern für den Filmsoundtrack zum Thriller "Judgment Night" (Epic, 1993) zusammen fanden. Slayer kooperierte dabei mit Ice-T. Andere Kombinationen waren Sonic Youth bzw. Pearl Jam mit Cypress Hill, Faith No More mit Boo-Yaa T.R.I.B.E., Living Colour mit Rund DMC, Biohazard mit Onyx, Helmet mit House Of Pain, Mudhoney mit Sir Mix-A-Lot, Teenage Fan Club mit De La Soul, Dinosaur Jr mit Del Tha Funkee Homosapiens und Therapy? mit Fatal. Als nächstes nahm die Band mit "Divine Intervention" (American, 1994) ihre sechste Studio-CD und das erste von drei Alben in den Top-10 der Billboard 200 auf. Danach kam es erneut zu einem Wechsel des Schlagzeugers. Bostaph musste Jon Dette von Testament Platz machen. Mit Dette nahm Slayer "Undisputed Attitude" (American, 1996) mit Coverversionen unter anderem von TSOL, Minor Threat, Stooges und anderen auf. Das TSOL-Cover wurde zusammen mit dem Orginal auch auf der EP "Abolish Government" (Sub Pop, 1996) veröffentlicht. Bostaph kehrte für die nächsten Alben "Diabolus In Musica" (American, 1998) und "God Hates Us All" (American, 2001) zu Slayer zurück. 2003 erschien das 5-CD-Boxset "Soundtrack To The Apocalypse" (Universal). Mit "Christ Illusion" (American Recordings, 2006), dem neunten Studioalbum und zweiten Top-10-Album in den Billboard 200, meldete sich Slayer in der Ur-Besetzung Tom Araya (vcl, e-b), Kerry King und Jeff Hannemann (g) und Dave Lombardo (dm) wieder zurück. "World Painted Blood" (American, 2009) war das nächste Album. Das 5-CD/4-DVD-Set "The Big 4 Live From Sofia, Bulgaria" (Universal, 2010) enthielt Mitschnitte von Auftritten der "Grossen Vier" Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax, die 2010 erstmals gemeinsam auf Tournee waren. Unter dem Titel "The Vinyl Conflict" (Music On Vinyl, 2010) erschien ein 10-LP-Set mit den "Def Jam/Def American/ American Recordings"-Aufnahmen auf 180-Gramm-Vinyl. 2013 musste Dave Lombardo die Band ein weiteres Mal verlassen. Für ihn trommelte fortan Jon Dette von Testament, der schon früher die Taktstöcke für Slayer geschwungen hatte. Gründungsmitglied Jeff Hanneman starb am 2. Mai 2013 an einer Leberzirrose. Mit "Repentless" (Nuclear Blast, 2015) präsentierte Slayer zwei Jahre nach dem Tod von Hanneman ein neues Album. Mit Platz 4 in den Billboard 200 war es das bestplatzierte Album der Band in den US-Albumcharts, dazu auf Platz 11 des bestplazierte in den UK-Albumcharts. Für Hanneman hatten Kerry King (g), Tom Araya (vcl, e-b) und Paul Bostaph (dm) Gary Holt (g) von Exodus beigezogen. Von "Repentless" erschien auch eine Vinyl-Box (Nuclear Blast, 2018), die alle Songs auf sechs 6,66"-Singles enthielt. "The Repentless Killogy (Live at the Forum in Inglewood, CA)" (Nuclear Blast, 2019) hiess eine Live-Version des Albums in Form einer Doppel-CD, Doppel-LP oder Blu-ray. "Darkness Reigns (Live 1992)" (Taurus, 2020) war ein weiteres Livealbum. 06/23











