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- Great Speckled Bird
Kanadische Country Rock-Band, gegründet 1969 in Toronto, Ontario, von Ian Tyson (vcl, g) und seiner Frau Sylvia Tyson (vcl, p). Als weitere Musiker zogen sie Amos Garrett (g, vcl), Ben Keith (steel-g), Ken Kalmusky (e-b) und Ricky Marcus (dm) bei. Der Bandname stammte von einem Song von Roy Acuff. Mit "Great Speckled Bird" (Ampex, 1969) veröffentlichte die Band in einer anderen Besetzung ihr einziges Album. Es landete in den kanadischen Charts auf Platz 54. Die Singleauskoppelung "Trucker's Cafe" war ein Top-10-Hit in den kanadischen Country-Charts. 1970 wurde Great Speckled Bird Hausband der Fernsehshow "Nashville North" von CTV Network. Daraus wurde 1971 die "Ian Tyson Show", die bis 1975 ausgestrahlt wurde. "You Were On My Mind" (Columbia, 1972) hiess ein Album, das unter der Gruppenbezeichnung Ian & Sylvia/Great Speckled Bird erschien. Auch auf Ian Tysons erstem eigenen Album "Ol' Eon" (A&M, 1974) wirkte die Gruppe mit. Great Speckled Bird war bis zum Trennung des Paars 1975 die Begleitband von Ian & Sylvia. Ian Tyson und Sylvia Tyson setzten danach ihre Karriere als Singer/Singwriter separat fort. Ian Tyson starb am 29. Dezember 2022, 89-jährig in Longview, Alberta. 05/23
- Quartette
Kanadische Folk-Formation, gegründet 1993 in Toronto, Ontario, von Sylvia Tyson von Ian & Sylvia, Caitlin Hanford, Cindy Church und Colleen Peterson. Alle vier Frauen waren auch unter ihren Namen erfolgreiche Singer/Songwriterinnen. Wie die Gruppe so hiess auch das erste Album "Quartette" (Denon, 1994). Darauf wurde das Quartett wie auch auf den folgenden Alben von weiteren Musikerinnen und Musikern begleitet. Die Singleauskoppelung "Red Hot Blues" schaffte den Sprung in die Top-10 der kanadischen Country-Charts. Das zweite Album war "Work Of The Heart" (Denon, 1995) und kam in die Top-20 der kanadischen Country-Charts. Danach erkrankte Peterson Anfang 1996 an Krebs und musste ihren Posten Gwen Swick abgeben. Colleen Peterson starb noch im selben Jahr am 9. Oktober. "It's Christmas!" (Denon, 1996), "In The Beauty Of The Day" (Outside, 1998), "I See A Star" (Outside, 2002), "Down At The Fair" (Outside, 2007) sowie "Rocks and Roses" (Outside, 2013) mit der Compilation "20 Years of Quartette" als Bonus waren weitere Veröffentlichungen. 05/23
- Ian Tyson
Kanadischer Folk- und Country-Singer/Songwriter, geboren am 25. September 1933 in Victoria, British Columbia. Er begann als Rodeo-Reiter und kam erst spät zur Musik. Seinen ersten Auftritt hatte er 33-jährig im Heidelberg Café in Vancouver, British Columbia. Ende der 1950er Jahre lernte er in Toronto die Folk-Sängerin Sylvia Fricker kennen. Mit ihr bildete er ab 1959 das Duo Ian & Sylvia. 1962 wurden das Duo in New York von Albert Grossman, dem späteren Manager von Bob Dylan, entdeckt und an "Vanguard Reoords" weitervermittelt, wo mehrere Alben erschienen. Im Juni 1964 heirateten die beiden und 1967/68 zog das Paar nach Nashville, ohne aber je den grossen Durchbruch zu schaffen. 1975 hörten sie auf, gemeinsam Musik zu machen. Kurz danach folgte die Scheidung. Ian Tyson zog sich zunächst aus dem Musikbusiness zurück und wurde Farmer in der kanadischen Provinz Alberta. Mit "Ol' Eon" (A&M, 1974) hatte Tyson kurz vor der Trennung von Sylvia ein erstes Album unter eigenem Namen eingespielt. Danach folgte mit "One Jump Ahead Of The Devil" (Boot, 1978) ein zweites. Richtig lanciert wurde seine Solokarriere ab Anfang der 1980er Jahre, als er mit "Old Corrals & Sagebrush" (Columbia, 1983), "Ian Tyson" (Columbia, 1984) und "Cowboyography" (Sugar Hill, 1987) mehrere Alben veröffentlichten konnte. Ab Ende der 1990er Jahren stand Tyson bei einem kanadischen Label unter Vertrag, wo mit "I Outgrew The Wagon" (Stony Plain, 1989), "And Stood There Amazed" (Stony Plain, 1991), "Eighteen Inches Of Rain" (Stony Plain, 1994), "Lost Herd" (Stony Plain, 1999), "Live At Longview" (Stony Plain, 2002) und "Songs From The Gravel Road" (Stony Plain, 2005) mehrere Alben herauskamen. Weitere Alben waren danach "Yellowhead To Yellowstone And Other Love Stories" (Stony Plain, 2008), "Raven Singer" (Stony Plain, 2012) und "Carnero Vaquero" (Stony Plain, 2015). Einige der Alben und viele Singles schafften den Sprung in die kanadischen Charts. Auch seine Ex- Frau Sylvia Tyson (siehe dort) schlug eine Solokarriere ein. Ian Tyson starb am 29. Dezember 2022, 89-jährig in Longview, Alberta. 05/23
- Iannis Xenakis
Griechischer Komponist und Architekt, geboren am 29. Mai 1922 im rumänischen Brăila. Als Komponist schrieb er sowohl akustische, wie auch elektro-akustische oder elektronische Werke. 1932 waren seine Eltern mit ihm nach Griechenland ausgewandert. Er studierte von 1940 bis 1946 Ingenieurwissenschaften in Athen. Er engagierte sich im Widerstandskampf gegen die Nazi-Besatzung und wurde im drauffolgenden Bürgerkrieg schwer verletzt, geriet in Gefangenschaft, wurde zum Tode verurteilt, flüchtete und ging 1947 als politischer Flüchtling nach Paris. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sich der Musik nur autodidaktisch gewidmet. Danach nahm er musikalischen und kompositorischen Unterricht bei Arthur Honegger, Darius Milhaud und Olivier Messiaen. Seine ersten Kompositionen waren "Six Chansons" (1951) für Klavier, "Dhipli Zyia" (1952) für Violine und Violoncello, "Zyia" (1952) in einer ersten Version für Sopran, Männerchor, Flöte und Klavier sowie die zweite Version von "Zyia" (1952) für Sopran, Flöte und Klavier. "Le Sacrifice (Anastenaria)" (1952/53) war sein erstes Orchesterwerk. Xenakis' Musik war zunächst stark von mathematischen und akustischen Gesetzmässigkeiten geprägt. Aus zufälligen Klängen, so genannten stochastischen Phänomen wie Regen, einer Menschenmasse, oder einem Bienenschwarm, entwickelte er ab 1954 einen eigenen Musikstil, die stochastische Musik. Darüber hinaus versuchte Xenakis, Verfahren und Erkenntnisse der Spieltheorie, Mengenlehre und der Zahlentheorie in seine Kompositionen einzubringen. Gefördert wurde er Ende der 1950er Jahre vor allem vom Dirigenten Hermann Scherchen, der 1955 den ersten Essay von Xenakis über die Krise der seriellen Musik in seinen "Gravesaner Blättern" abdrucke und mehrere Stücke zur Uraufführung brachte. Kurz nach der Übersiedlung nach Paris kam es zur Begegnung mit dem Architekten Le Corbusier, bei dem Xenakis zwölf Jahre als Assistent arbeitete. Xenakis war an den Plänen für Häuser in Nantes und Marseille, des Klosters Sainte-Marie de la Tourette, des Versammlungsgebäudes in Chandigarh und des Stadions in Bagdad beteiligt. Xenakis war von 1958 bis 1962 Mitglied der Groupe de Recherches Musicales (GRM). Den Philips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958 entwarf er nach hyperbolischen Kurven, mit Hilfe derer er zur gleichen Zeit seine Komposition "Metastasis" (1953/54) für 61 Instrumente geschrieben hatte. Die Uraufführung anlässlich der Donaueschinger Musiktagen 1955 unter der Leitung von Hans Rosbaud brachte Xenakis den Durchbruch an die Spitze der internationalen Szene der neuen Musik. 1965 erhielt er, dank der Unterstützung durch den Staatspräsidenten Georges Pompidou, die französische Staatsbürgerschaft. Zur Einweihung des Centre Pompidou in Paris 1977 bedankte er sich mit der Komposition "La Légende d'Eer" (1977) für Achtkanal-Tonband. Ab 1972 hatte Xenakis an der Universität Paris gelehrt. In den folgenden drei Jahrzehnten entstanden neben zahlreichen Kompositionen auch viele Essays und Analysen eigener und fremder Werke. Mit dem Aufkommen der Schallplatten wurden Xenakis Werke ab Mitte der 1960er Jahre auch veröffentlicht. Erste Xenakis-Werke erschienen auf der LP "Metastasis/Pithoprakta/Eonta" (Le Chant Du Monde, 1965). Gespielt wurden die drei Werke vom Orchestre National De L'O.R.T.F unter Maurice Le Roux bzw. vom Ensemble Instrumental De Musique Contemporaine De Paris unter Konstantin Simonovic. "New Sounds From Paris" (Angel, 1968) enthielt das Werk "Herma" (1960/61) für Klavier von Xenakis sowie Kompositionen von Betsy Jolas und André Boucourechliev. "Akrata/Pithoprakta/Capriccio For Violin And Orchestra/De Natura Sonoris" (Nonesuch, 1969) teilte sich Xenakis mit Krzysztof Penderecki. Werke von Xenakis finden sich bis dato auf über 160 Schallplatten mit ausschliesslich eigenen Werken. Die umfassendste Werkschau realisierte das Label "Mode" ab 1996 mit einer bisher 15-teiligen CD-Serie. Einzelne CDs dieser Serie erschienen auch in einer DVD-Version. Die Einzelteilte nannten sich "Edition 1: Ensemble Music 1", "Edition 2: Ensemble Music 2", "Edition 3: Xenakis & Varese", "Edition 4: Complete Works for Piano Solo", "Edition 5: Electronic Works 1 - La Légende d'Eer", "Edition 6: Music For Strings", "Edition 7: Xenakis Percussion Works", "Edition 8: Kraanerg", "Edition 9: Electronic Works 2", "Edition 10: Complete String Quartets" und "Edition 11: Works With Piano". "Edition 12: Charisma X" war eine DVD mit einer Dokumentation über das Leben von Xenakis. Weiter ging's mit "Edition 13: Ensemble Music 3", "Edition 14: Linaia-Agon: Le dépassement de soi" und "Edition 15: Orchestral Works". Damit wurde diese Edition 2010 abgeschlossen. Weitere grössere Sammlungen waren die 5-CD-Box "Oeuvres Pour Orchestre=Orchestral Works" (Timpani, 2009), das 4-CD-Set "Alpha & Omega" (Accord, 2011) und das ebenfalls 5 CD umfassende Set "Electroacoustic Works" (Karlrecords, 2022). 1981 hatte sich das Xenakis Ensemble formiert, das in erster Linie Werke des Komponisten aufführte und 40 seiner Kompositionen beherrschte. Seine letzten drei Werke waren "Ittidra" (1996) für Streichsextett, "Sea-Change" (1997) für 88 Musiker und "O-Mega" (1997) für Solo-Schlagzeug und 13 Instrumente. Iannis Xenakis starb am 4. Februar 2001 in Paris, nachdem er jahrelang an Alzheimer litt und seine letzten Werke nur noch dank der umfassenden Hilfe von Assistenten schaffen konnte 05/23
- The Herbie Nichols Project
Amerikanische Jazz-Formation, gegründet 1992 von Ben Allison (b) und Frank Kimbrough (p) als Hommage an den 1963 früh verstorbenen Pianisten Herbie Nichols. Auf "Love Is Proximity" (Soul Note, 1996) waren neben Allison und Kimbrough noch Ted Nash (ts), Ron Horton (tp) und Jeff Ballard (dm) zu hören. Für den Zweitling "Dr. Cyclop's Dream (Soul Note, 1999) wurde Ballard durch Tim Horner (dm) ersetzt. Mit Michael Blake (ts, ss) wurde zudem ein sechster Musiker beigezogen. "Strange City" (Palmetto, 2001) war die dritte und bisher letzte Aufnahme dieses Ensembles. Matt Wilson war dieses Mal der Drummer und zusätzlich mit Wycliffe Gordon (tb) war aus dem Sextett nun ein Septett geworden. Die Musiker des Herbie Nichols Project waren auch Teil des Jazz Composers Collective, gegründet ebenfalls Anfang der 1990er Jahre von Allison und Kimbrough. Ben Allison und Frank Kimbrough gaben auch mehrere Aufnahmen unter ihren eigenen Namen heraus und sind/waren Leader oder Mitglied vieler anderer Gruppen. 05/23
- Alloy Orchestra
Amerikanisches New Music-Ensemble, gegründet 1991 in Cambridge, Massachusetts, mit dem Ziel, Stummfilme mit Musik zu begleiten. Gründer waren Terry Donahue (perc, acc, musical saw), Ken Winokur (perc, cl) und Caleb Sampson (key). Erste Aufnahmen kamen auf der Kassette "Metropolis" (Alloy, 1992) heraus. Sie wurden später in Form einer Doppel-CD-R (Alloy, 2000) wiederveröffentlicht. "New Music For Silent Films" (Accurate, 1994), "Lonesome (New Music For The Classic Silent Film)" (BIB, 1995) und "Silents" (Accurate, 1997) hiessen drei weitere Alben. Caleb Sampson starb 1998. Als Nachfolger kam Roger Miller (key) von Mission of Burma und Birdsongs Of The Mesozoic neu dazu. Terry Donahue schloss sich später selber Birdsongs Of The Mesozoic an. Weitere Aufnahmen des Alloy Orchestras waren "Masters Of Slapstick" (Accurate, 1999) und die Doppel-LP "10/12/13 Man With The Movie Camera" (Third Man, 2014). Letztere wurde teilweise von einer DVD mit dem entsprechenden Stummfilm von Dziga Vertov von 1929 begleitet. Das Alloy Orchestra erarbeitete auch Musik für zeitgenössische Filme. Seither erschienen keine weiteren Aufnahmen mehr. 04/23
- Quartet Music
Amerikanische Contemporary Jazz/Free Improv-Gruppe, gegründet 1979 in Los Angeles, California, von Nels Cline (g), Jeff Gauthier (e-vio), Eric Von Essen (b) und Alex Cline (dm, perc). Die Formation bestand bis 1990 und veröffentlichte mit "Quartet Music" (Nine Winds, 1981), "Ocean Park" (Nine Winds, 1984), "Window On The Lake" (Nine Winds, 1986) und "Summer Night" (Delos, 1989) mehrere Aufnahmen. 1989 trat Quartet Music auch zweimal mit dem Milwaukee Symphony Orchestra auf. Nels Cline, Jeff Gauthier, Eric Von Essen und Alex Cline gaben auch Aufnahmen unter ihren Namen oder als Leader/Mitglieder vieler anderen Gruppen heraus. 04/23
- Eric Von Essen
Amerikanischer Jazz-Bassist, Pianist, Multinstrumentalist, Arrangeur, Bandleader und Komponist, geboren am 30. Juni 1954 als Sohn von schwedischen bzw. westindischen Eltern und aufgewachsen in der Umgebung von Los Angeles, California. Nach Studien an der University Of California in Los Angeles wirkte er als Begleiter des Gitarristen Nels Cline. Daraus entstand 1979 mit Alex Cline (dm) und Jeff Gauthier (vio) die Formation Quartet Music, die elf Jahre lang existierte und vier Alben aufnahm. Dazwischen und danach machte er Aufnahmen mit Leadern wie Jimmy Rowles, Bob Brookmeyer, Alex Cline, Jeff Gauthier, Yusef Lateef & Adam Rudolph, Lou Levy, Art Farmer, Frank Morgan, Tom Harrell, Alan Broadbent, Vinny Golia und George Cables. In Konzerten spielte er zudem an der Seite von Gerald Wiggins, Mose Allison, Major Holley, Warne Marsh, Joe LaBarbera, Billy Higgins, Tootie Heath, Scott Hamilton, Sheila Jordan und Kenny Kirkland. Er trat auch als Ersatz für Monty Budwig bei den Lighthouse All-Stars von Shorty Rogers und Bud Shank auf. Sieben Jahre lang war er musikalischer Leiter des Jazz Tap Ensembles. Von Essen tat sich während seiner Zeit vor allem als Komponist hervor und schrieb mehr als 100 Stücke. Duoaufnahmen mit Nels Cline (g) wurden unter dem Titel "Elegies" (Nine Winds, 1981) veröffentlicht. Als Co-Leader neben Frank Morgan (as, ss), Art Farmer (flh), Lou Levy (p) und Albert "Tootie" Heath (dm) entstand live "Central Avenue Reunion" (Contemporary, 1989). Von 1993 an zog er sich von der West Coast-Szene zurück und liess sich in Nord-Schweden nieder, wo er auch als Professor tätig war. Bei einem Besuch in Los Angeles 1997 ging er als Pianist mit den Bassisten Tom Warrington oder Joel Halilton sowie mit Alex Cline (dm) ins Studio, um einige seiner neusten Kompositionen einzuspielen. Kurz danach verstarb Von Essen am 14. August 1997 in Schweden an einem Herzinfarkt. Mit "The Music Of Eric Von Essen Vol 1" startete das Label "Cryptogramophone 2000 ein CD-Trilogie. Darauf interpretieren Von Essens wichtigste musikalische Weggefährten wie Nels und Alex Cline, Alan Broadbent, Peter Erskine, Alan Paqua, Dave Carpenter, Putter Smith, Kendall Kay, Stacy Rowles, Tom Garvin, Larry Koonse, Paul Kreibech, Dave Witham, Mike Elizondo, Joel Hamilton, Jeff Gauthier und andere dessen Kompositionen. "Vol II" erschien 2001 und "Vol III" 2002. Vor allem das The Jeff Gauthier Goatette interpretierte in den 2000er und in den 2010er Jahren auf Alben immer wieder Kompositionen von Eric Von Essen. 04/23
- Jeff Gauthier
Amerikanischer Jazz-Violinist, Komponist und Bandleader, geboren am 4. März 1954 in Santa Monica, California. Er wuchs in Los Angeles auf, wo er zunächst bei seiner Tante Violinenunterricht erhielt. Nach der High School studierte er Violine und Musikwissenschaft am California Institute of Arts. Er begann seine Musikerkarriere im Umfeld von Vinny Golia und den Musikern der kalifornischen Avantgarde-Szene. Dazu arbeitete er mit John Cale und mit Yusef Lateef sowie im Bereich der klassischen Musik im Milwaukee Symphony Orchestra, Los Angeles Chamber Orchestra, Los Angeles Music Center Opera, Los Angeles Mozart Orchestra und Long Beach Symphony Orchestra. Mit dem Oregon Bach Festival Orchestra und dem Oregon Bach Festival Choir unter Helmuth Rillings war er an der Einspielung der mit einem Grammy ausgezeichneten CD von Krzysztof Penderecki "Credo" (Hänssler, 1998) beteiligt. Er arbeitete auch in den Studios an den Einspielungen vieler Film- und Fernseh-Soundtracks, wie der Musik zur "Star Trek"-Reihe. 1998 gründete Gauthier das Label "Cryptogramophone", das fortan die improvisierende West Coast-Szene rund um ihn selber, die Brüder Nels und Alex Cline, Steuart Liebig, G.E. Stinson und andere dokumentierte. Zusammen mit Nels Cline (g), Eric Von Essen (b) und Alex Cline (dm) bildete er die in den 1980er Jahren aktive Formation Quartet Music. Er war auch Mitglied der Gruppen Alex Cline Ensemble, Alex Cline's Flower Garland Orchestra, Bone Structure, G.E. Stinson String Ensemble, Northern Lights Ensemble, Pasadena Chamber Orchestra, Scot Ray Quintet, Steuart Liebig & Quartetto Stig und The Vinny Golia Large Ensemble. Er spielte an der Seite von Aina Kemanis, Alan Broadbent, Mark Dresser, Peter Erskine, Bennie Maupin, Lou Levy, Jimmy Rowles, Stacey Rowles, Alan Pasqua, Don Preston und Hank Roberts. Daneben erschienen mehrere Aufnahmen unter eigenem Namen. "Internal Memo" (Nine Winds, 1994) sah Gauthier in Begleitung von David Witham (p, synth), Eric Von Essen (b, hca) und Alex Cline (dm, perc). Auf "The Present" (Nine Winds, 1997) spielte Joel Hamilton an Stelle von Von Essen. Gauthier, Alex Cline (dm, perc) und G.E. Stinson (g, mbira, effects) nahmen als Co-Leader die beiden Alben "Right Of Violet" (Nine Winds, 1996) und "The Other Shore" (Cryptogramophone, 2000) auf. Auf "Bone Structure" (Cryptogramophone, 2003) waren Gauthier und Stinson in Begleitung von Gregg Bendian (dm, glockenspiel, p) und Steuart Liebig (b) zu hören. Jeff Gauthier Goatette hiess eine langlebige Gruppe, der neben dem Leader auch noch Nels Cline (g), David Witham (p, e-p), Joel Hamilton (b) und Alex Cline (dm, perc) angehörten. Von diesem Quintett erschienen "Mask" (Cryptogramophone, 2002), "One And The Same" (Cryptogramophone, 2006), "House Of Return" (Cryptogramophone, 2008) und "Open Source" (Cryptogramophone, 2011). Dazwischen war "Venice Suite" (Jazz'Halo, 2006) eine Trioaufnahme mit Gilbert Isbin (g) und Scott Walton (b, p) gewesen. Ein anderes Trio bestand neben Gauthier aus Mark O'Leary (comp, g) und Alex Cline (dm, perc). "Waves III" (TIBProd., 2011) war eine CD-R dieser Gruppe. The Smudges war ein Duo von Gauthier (vio, e-vio, sampl, elect) mit Margaret Parkins (cello, whistling), das "Song And Call" (Cryptogramophone, 2022) vorlegte. 04/23
- Serge Chaloff
Amerikanischer Jazz-Baritonsaxohonist und Bandleader, geboren am 24. November 1923 in Boston, Massachusetts. Chaloff war der Sohn von Julius Chaloff, dem Pianisten des Boston Symphony Orchestra, und von Margaret Chaloff, einer angesehenen Piano-Lehrerin am Berklee College of Music, zu deren Schülern unter anderem Keith Jarrett, Steve Kuhn und Herbie Hancock gehörten. Serge Chaloff studierte selber Klavier und Saxophon und entschied sich schliesslich für das Baritonsaxophon, wobei Harry Carney und Jack Washington seine Vorbilder waren. Er debütierte 1938 unter Tommy Reynolds, spielte dann bei Stinky Rogers 1941/42, bei Shep Fields 1943, bei Ina Ray Hutton 1945, danach bei Boyd Raeburn und Georgie Ault. Bekannt wurde er 1945 als Solosaxophonist der Band von Jimmy Dorsey. Im Jahr darauf trat er der Second Herd von Woody Herman bei, der ausserdem Al Cohn, Stan Getz, Zoot Sims und Herbie Steward angehörten. Mit ihnen trat Chaloff auch als The Four Brothers in Erscheinung. Am 5. März 1947 spielte er seine ersten Aufnahmen als Bandleader ein. Serge And His Be Bop Buddies hiess die Gruppe mit Red Rodney (tp), Earl Swoope (tb), George Wallington (p), Curly Russell (b) und Tiny Kahn (dm), die "A Bar A Second" aufnahm. Die B-Seite dieser Schellack-Schallplatte (Savoy, 1947) stammte von Fats Navarro And His Thin Men. Ebenfalls 1947 teilte sich das Serge Chaloff Quintett eine Schallplatte (Dial, 1947) mit den The Charlie Parker All-Stars. Das Serge Chaloff Quintet bzw. The Mad Monks, wie diese Gruppe auch benannt wurde, bestand neben Chaloff aus Chuck Wayne (g), Ralph Burns (p), Artie Bernstein (b) und Don Lamond (dm). Mit Al Cohn (ts), Red Rodney (tp), Earl Swope (tb), Barbara Carroll (p), Terry Gibbs (vibes), Oscar Pettiford (b) und Denzil Best (dm) trat er als Serge Chaloff And The Herd Men in Erscheinung. Von dieser Formation erschienen die beiden Schellack-Schallplatten "Chickasaw/Bopscotch" und "The Most!/ Chasin' The Bass" (beide Futurama, 1949). Bis Anfang der 1950er Jahre war er Mitglied von mehreren Orchestern von Woody Herman, spielte bei Count Basie und wurde in die Metronome Allstars berufen. In New York arbeitete er an der Seite von Bud Powell. Davon gibt es keine Aufnahmen. "Boston 1950" (Uptown, 1994) enthielt nachträglich veröffentlichte Aufnahmen, die Chaloff zwischen November 1946 und Oktober 1950 im Quartett oder Quintett mit Musikern wie Al Vega, Rollins Griffith oder Nat Pierce (p), Sonny Truitt oder Milt Gold (tb), Joe Shulman, George Jones oder Jack Lawlor (b) sowie Joe MacDonald oder Sonny Taclof (dm) gemacht hatte. In Folge seiner Heroinsucht wurde er danach in der Jazz-Szene zur persona non grata, da er zu Auftritten nicht erschien oder katastrophal spielte. 1952 kehrte er nach Boston zurück. Er trat in der The Steve Allen Show auf und wurde Leiter der Hausband eines Jazzklubs. Mit Jerry Murphy (p), Al Dimino (b) und Don Sheldon (dm) entstanden Aufnahmen, die später als "Buvette Club, Rock Island, February 1953" (Uptown, 2017) zugänglich gemacht wurden. "Plays The Fable Of Mabel" (Storyville, 1954) war ein 10"-Minialbum bzw. eine 7"-EP mit Vardi Haritounian (ts), Charlie Mariano (as), Herb Pomeroy und Nick Capazutto (tp), Gene DiStachio (tb), Richard Dick Twardzik (p), Ray Oliveri (b) und Jimmy Zitano (dm). Auf "George Wein Presents" (Storyville, 1955) war Boots Mussulli (as) als Co-Leader sowie Russ Freeman (p), Jimmy Woode (b) und Buzzy Drootin (dm) zu hören. Beide Aufnahmen wurden später gemeinsam unter dem Titel "The Fable Of Mabel" (Vogue, 1957) erstmals wieder veröffentlicht. Die nächste Aufnahme hiess "Boston Blow-Up!" (Capitol, 1955) und kam mit Boots Mussulli (as), Herb Pomeroy (tp), Ray Santisi (p), Everett Evans (b) und Jimmy Zitano (dm) zu Stande. Sein letztes Album zu Lebzeiten hiess "Blue Serge" (Capitol, 1956), aufgenommen mit Hilfe von Sonny Clark (p), Leroy Vinnegar (b) und Philly Joe Jones (dm). Zu dieser Zeit sass Chaloff wegen eines Tumors in der Wirbelsäule bereits im Rollstuhl. Er starb am 16. Juli 1957 im Alter von nur 33 Jahren in Boston, Massachusetts. "The Complete Serge Chaloff Sessions" (Mosaic, 1993) und "Boss Baritone" (Proper, 2011) waren zwei 4-CD-Sets mit praktisch sämtlichem Material, das Serge Chaloff im Verlaufe seiner Karriere eingespielt hatte. Auch die CD "Memorial - We The People Bop" (Cool & Blue, 1992) enthielt bereits früher veröffentlichte Sachen. Dazu kamen weitere Compilations oder Reissue-Pakete heraus. 04/23
- Richard Pinhas
Französischer Experimentalmusiker, Multiinstrumentalist, Komponist und Bandleader, geboren am 7. Mai 1951. Pinhas studierte 1968 Philosophie an der Sorbonne in Paris und machte dabei Bekanntschaft mit dem Philosophen Gilles Deleuze, der Pinhas stark beeinflusste. Nach seinen Studien wandte sich Pinhas verstärkt der Rockmusik zu. Seine erste Gruppe hiess Schizo, welche die beiden 7"-EPs/Singles "Schizo!" (SFP (Société Française De Productions Phonographiques, 1972) "Schizo (And The Little Girl)" (Red Lounge, 1972) enspielte. Auf letzterer war die Stimme von Gilles Deleuze zu hören. Später nannte er ein Duo mit Maurice G. Dantec (vcl, elect) Schizotrope. Von dieser Formation erschienen die beiden CDs "Le Plan" (Sub Rosa, 1999) und "The Life And Death Of Marie Zorn - North American Tour 1999" (Cuneiform, 2000). Unter dem Namen der beiden Musiker erschien später mit "Le Pli (Schizotrope III)" (Emma, 2001) eine dritte Schizotrope-Aufnahme. Als T.H.X. hatte Pinhas lediglich die 7"-Single "Telstar" (Cobra, 1978) veröffentlicht. Die wichtigste Gruppe von Pinhas war ab Anfang/Mitte der 1970er Jahre Heldon, seine langjährige Hauptaktivität. Die CD "Single Collection 1972-1980" (Captain Trip, 2006) enthielt später Singles-Tracks von Pinhas sowie seinen Projekten Schizo, Heldon und T.H.X. Heldon hatte sich nach mehreren Alben immer stärker zum Solo-Projekt von Pinhas entwickelt. Deshalb erschien mit "Rhizosphére" (Cobra und Aural Exlporer, 1977) erstmals eine LP, die Pinhas mit seinem Musikerkreis aufnahm, aber unter seinem eigenem Namen. Erneut spielte Pinhas einen Teil der Musik solo ein. Auf dem Rest der Songs wurde er von François Auger (dm), Bernard Paganotti (e-b), Clement Bailly (dm) und Patrick Gauthier (synth) begleitet. Pinhas' Debut-LP wurde später mit Liveaufnahmen, mitgeschnitten bei einem Auftritt mit Heldon-Musikern 1982 in Paris, unter dem Titel "Rhizosphere/Live, Paris 1982" (Cuneiform, 1994) als CD wieder veröffentlicht. Nach zwei Singles gab Pinhas mit "Chronolyse" (Cobra, 1978) ein zweites Album unter eigenem Namen heraus. Begleitet wurde er lediglich auf einem Track von Auger (dm) und Didier Batard (e-b). Mit "Interface" (Cobra, 1978) und "Stand By" (Egg, 1979) folgten zwei weitere Heldon-Alben. Auf letzterem wirkte auch Klaus Blasquiz (vcl) von Magma mit. "Iceland" (Polydor, 1979), "East West" (CBS und Pulse, 1980) und "L'Ethique" (Pulse, 1982) kamen dann wieder unter dem Namen von Pinhas auf den Markt, obwohl teilweise frühere Heldon-Musiker mitwirkten. Dazu erschien mit "Perspective" (WEA, 1984) eine Compilation in Form einer Doppel-LP, die zum Teil noch nie veröffentlichtes Material sowie eine Liveaufnahme von 1977 enthielt. Dazu bestand diese Compilation auch aus Material von Heldon. Danach wurde es eine Weile still um Richard Pinhas. Mit "DWW" (Cuneiform, 1992) wagte er ein Comeback. "Cuneiform" begann gleichzeitig die früheren Werke von Heldon und Pinhas auf CD erneut herauszugeben. "Cyborg Sally" (Tangram, 1994) war eine Duo-Produktion mit John Livengood (elec, sampl), gefolgt von "De l'un et du multiple" (Spalax, 1997), einem Album, das Richard Pinhas 1993 weitgehend solo eingespielt hatte. Für seine Soloauftritte hatte er rund um die Gitarre ein ganzes System mit Zusatzgeräten entwickelt. "Fossil Culture" (Cuneiform, 1999) war eine Duo-Aufnahme mit Peter Frohmader (synth, sampl, e-b). Mit Pascal Comelade (g, p, org) nahm Pinhas "Oblique Sessions II" (Les Disques Du Soleil Et De L'Acier, 1999), "Flip Side (Of Sophism)" (G3G, 2012) und "Le Plan De Paris" (Staubgold und Cougouyou Music, 2020) auf. Mit "Event And Repetitions" (Cuneiform, 2002) und "Tranzition" (Cuneiform, 2004) sowie der Doppel-CD "Metatron" (Cuneiform, 2006) erschienen in regelmässiger Folge weitere Alben unter Pinhas Namen, teilweise solo, teilweise mit MusikerInnen aus seinem Umfeld aufgenommen. Zusammen mit dem japanischen Noise-Musiker Merzbow nahm Pinas "Keio Line" auf. Diese Aufnahme erschien als Doppel-CD (Cuneiform, 2008) bzw. als Triple-LP (Dirter Promotions, 2008). Für die Doppel-CD "Metal/Crystal" (Cuneiform, 2010) taten sich Pinhas und Merzbow mit Wolf Eyes zusammen. Dazu kamen als weitere Mitmusiker Patrick Gauthier (mini-synth), Jerome Schmidt (elect), Duncan Pinhas (elect), Didier Batard (e-b) und Antoine Paganotti (dm). Auf "Rhizome" (Cuneiform, 2011) kam es dann zu einer weiteren Zusammenarbeit von Pinhas und Merzbow. Eine erste Auflage enthielt als Bonus noch weitere Tracks dieser Session. Auch zur normalen Ausgabe gab's als Bonus die DVD "Paris 2008" mit einem Auftritt dieses Duos am Sonic Circuits Festival am 12. November 2008 in Paris. Beigelegt wurde auch ein Download-Coupon für den Audioteil dieses Live-Mitschnitts. "Paris 2008" (Cuneiform, 2011) erschien auch einzeln als LP. Weitere Aufnahmen von und Merzbow aus jener Zeit wurden später auf der LP "The KOLN ConZert Live 2008" (Bam Balam, 2019) angeboten. "Coda" (Bam Balam, 2022) war ein weiteres gemeinsames Werk von Pinhas und Merzbow. Eine titellose CD-R (American Tapes, 2010) zeigt Pinhas in einem 43-minütigen Track in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Noise-Gruppe Wolf Eyes. Auf "Victoriaville Mai 2011" (Victo, 2012) spielen Pinhas, Merzbow und Wolf Eyes in der Triobesetzung mit John Olson, Nathan Young und Mike Connelly einen langen und einen kürzeren Track. Neben seiner Zusammenarbeit mit Merzbow und/oder Wolf Eyes nahm Pinhaus weiteres Material auf. Im Duo mit Noël Akchoté (g) entstand unter dem Titel "Periscope: 2012 Lyon" (Noël Akchoté DL, 2012) eine DL-EP. "Five Guitars" (NA DL, 2013) zeigt Pinhas und Akchoté bei einem Gitarristen-Gipfeltreffen mit Tetuzi Akiyama, Manuel Mota und Raphael Rogiński. Die 21 Tracks entstanden in diversen Zusammensetzungen an verschiedenen Orten. Für "Desolation Row" (Cuneiform, 2013) bot er Musiker wie Oren Ambarchi, Lasse Marhaug, Etienne Jaumet, Noël Akchoté, Eric Borelva und seinen Sohn Duncan Pinhas zur Zusammenarbeit auf. Eine mit Etienne Jaumet eingespielte LP war "Vents Solaires" (Versatile, 2013). Keinen Titel hatte eine LP (Mayo, 2014), die Pinhas mit Tamagawa aufgenommen hatte. Ein mit Oren Ambarchi (g, elect) realisiertes CD/DVD-Set trug den Titel "Tikkun" (Cuneiform, 2014). Eine mit Yoshida Tatsuya (dm) von The Ruins aufgenommene CD hiess "Welcome In The Void" (Cuneiform, 2014). Von diesen beiden Musikern erschien auch die Liveaufnahme "Hakata Shibuya Live In Japan 2014" (Bam Balam, 2015). Weitere Aufnahmen der Japan-Tournee 2014 dieses Duos erschienen erst später unter dem Titel "Ascension" (Magabitsu, 2019). Mit Merzbow alias Masami Akita als dritten Musiker nahmen Pinhas und Yoshida "Process And Reality" (Cuneiform, 2016) auf. Für "Live At Tusk Festival" (Bam Balam, 2016) taten sich Pinhas und Yoshida mit Ryoko Ono (as, fl) zusammen. "Mu" (Cuneiform, 2016) zeigte Pinhas in Zusammenarbeit mit den Multiinstrumentalisten Barry Cleveland, Michael Manring und Celso Alberti. "Reverse" (Bureau B, 2017) war eine Aufnahme unter eigenem Namen. Seine Begleiter darauf waren Oren Ambarchi (g), William Winant (perc), Masami Akita (synth), Duncan Pinhas (synth), Florian Tatar (e-b) und Arthur Narcy (dm). Unter den Namen von Pinhas, Makoto Kawabata von Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso UFO und Yoshida Tatsuya von The Ruins kam ein titelloses Album (Bam Balam, 2017) heraus. Später taten sich Pinhas und Kawabata mit Acid Mothers-Mitglied Hiroshi Higashi (div instr) sowie den beiden Peruanern Manonga Mujica und Juan Luis Pereira (perc, trad instr) für die das Album "Alturas" (Buh, 2020) zusammen. Mit dem deutschen Trio Camera teilte sich Richard Pinhas eine titellose Split-Maxisingle (Bureau B, 2017). Das Pinhas-Stück entstand bei der Session zu "Reverse". Mit dem polnischen Duo Kapital alias Jakub Ziołek und Rafał Iwański entstand "Flux" (Instant Classic, 2018). Mit einem anderen polnischen Duo realisierte Pinhas "Rough & Wojtyla featuring Richard Pinhas" (Bam Balam, 2018). "Live At Bam Balam" (Bam Balam, 2019) hiess eine Studioproduktion, bei der 2016 und 2018 je ein LP-Seiten-füllendes Solowerk aufgenommen wurde. Praktisch solo entstand das DL-Album "Flesh Empire" (2020) mit Duncan Pinhas (voice, vcl) in zwei der sechs Stücke. Eine Duoaufnahme von Vater und Sohn Pinhas hiess "Sources" (Bam Balam, 2021). Bei "Quentin Compson" (Bam Balam, 2020) wirkten einige wenige Musiker mit sowie Stephen O'Malley als Produzent. "Live In U.S.A." (Bam Balam, 2022) enthielt Aufnahmen von 2016. 04/23
- Zentralquartett
(Ost)deutsche Free Jazz-Formation, gegründet 1973 von Ernst-Ludwig Petrowsky (reeds), Conrad Bauer (tb), Ulrich Gumpert (p) und Günter "Baby" Sommer (dm). Die Gruppe wirkte bei der Entwicklung des Free Jazz in der DDR in den 1970er Jahren entscheidend mit. Bauer und Petrowsky hatten kurz davor mit Klaus Koch (b) und Wolfgang Winkler (dm) die Quartett-LP "Just For Fun" (FMP, 1973) eingespielt. Dazu spielte Petrowsky im Trio mit Conrad Bauer und Klaus Koch (b). Zur selben Zeit spielten Gumpert und Sommer im Duo. Im Frühling 1974 konnte Synopsis, wie sich die Gruppe ursprünglich nannte, innert kürzester Zeit zwei Alben einspielen. Anfang März entstand "Auf der Elbe schwimmt ein rosa Krokodil" (FMP, 1975) und Ende April "Gruppe Synopsis" (Amiga, 1974). Auf diesen beiden Alben verwendete die Gruppe Volkslieder als Ausgangspunkt für ihre freien Improvisationen. 1975 wurde Conrad Bauer vorerst durch Klaus Koch (b) ersetzt. Gumpert spielte fortan auch die Ventil-Posaune. Liveaufnahmen dieser Besetzung vom Oktober 1977 erschienen später unter dem Bandnamen Synopsis'77 als "Live In Mittweida" (SYN, 1996). Nach dem Abgang von Gumpert spielten Petrowsky, Sommer und Koch mit Heinz Becker (tp, flh) als vierten Mann unter dem Namen Ernst-Ludwig Petrowsky Quartett weiter. 1979 wurde "Selbstviert" (FMP, 1980) aufgenommen, ein Jahr später im Trio ohne Günter Sommer bzw. als Ernst-Ludwig Petrowsky Trio "Selbst-Dritt" (FMP, 1981). 1984 wurde wurde Synopsis in seiner Ur-Besetzung aber unter dem Namen Günter Sommer et trois vieux amis reaktiviert. In Paris entstand Anfangs Mai 1984 das Album "Ascenseur pour le 28" (Nato, 1985). Die nächsten Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1990, wurden kurz nach dem Mauerfall in Berlin eingespielt und unter dem Gruppennamen bzw. Titel "Zentralquartett" (Zong, 1990) auf einer LP veröffentlicht. 2001 gab "Intakt" die LP auf CD noch einmal heraus. Zuvor und auch unter dem Namen Zentralquartett erschienen mit "Plié" (Intakt, 1994) und "Careless Love" (Intakt, 1998) zwei weitere Alben mit damals jeweils aktuellem Material. Nach einer weiteren veröffentlichte das Zentralquartett mit "11 Songs: Aus teutschen Landen" (Intakt, 2006) neue Aufnahmen. 2013 tat sich das Zentralquartett in der Urbesetzung mit Petrowsky, Bauer, Gumpert und Sommer wieder einmal für Auftritte zusammen. Dabei wurde "Der Kuss - Das ZK In Leipzig, Live" (Campus Inter|national, 2014) mitgeschnitten. Zu seinem 80. Geburtstag tat sich der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann mit dem Zentralquartett und seiner Frau Pamela zusammen. Dabei entstand "... paar eckige Runden drehn!" (Wolf Biermann Lieder Produktion Altona, 2016). Beim Zentralquartett spielte Christof Thewes (tb) an Stelle von Conrad Bauer. Ulrich Gumpert stellte im Laufe der Jahre mehrere Versionen seiner Workshop Band auf die Beine. Jene von Mitte der 1990er Jahre war eine erweiterte Version des Zentralquartetts. In der Besetzung Heinz Becker (tp, flh), Conrad Bauer (tb), Ernst-Ludwig Petrowski und Manfred Hering (as, cl), Helmut Forsthoff (ts), Klaus Koch (b) und Günter Sommer (dm) nahm dieses Ensemble "Small A Rat" (Aho, 1996) auf. 04/23











