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- Kelly Willis
Amerikanische Country-Singer/Songwriterin und Gitarristin zwischen Honky Tonk, Americana und Alt. Country, geboren am 2. Oktober 1968 in Annandale, Virginia. Mit 16 Jahren konnte sie ihren damaligen Freund, den Drummer Mas Palermo, überzeugen, sie als Leadsänderin seine Rockabilly-Band aufzunehmen. Diese Band hiess fortan Kelly Willis & The Fireballs, liess sich in Austin, Texas, nieder und brach auseinander. Willis und Palermo heirateten 1989 und stellten mit Radio Ranch eine weitere Band auf die Beine. In Austin wurden Nanci Griffith und Lyle Lovett auf Willis aufmerksam. Auch ein Label zeigte Interesse. 1989 wurde sie vom Majorlabel "MCA" unter Vertrag genommen. Dort erschienen die drei ersten Alben "Well Travelled Love" (1990), "Bang Bang" (1991) und "Kelly Willis" (1993). Lediglich für die Debut-CD gab's eine Chartsnotierung, Platz 64 bei den US-Country-Alben. Von den acht ausgekoppelten Singles tauchten drei in den amerikanischen und vier in den kanadischen Country-Charts auf, allerdings auf hinteren Plätzen. Nach der CD-EP "Fading Fast" (A&M, 1996) hatte sie genug von Major-Labels. Sie nahm die Sache selber in die Hand und verkaufte ihre nächsten Alben "What I Deserve" (Rykodisc, 1999) und "Easy" (Rykodisc, 2002) fertig an ein "Warner"-Unterlabel. Dieses Vorgehen gab ihr Recht, landeten beide Alben um Platz 30 der US-Countrycharts. Später folgten " Happy Holidays" (Rykodisc, 2003) und "Translated from Love" (Rykodisc, 2007), letzteres ein Top-50-Album in den Country-Charts. Dazwischen hatte ihr früheres Label mit "One More Time: The MCA Recordings" (MCA, 2000) eine Compilation heraus gebracht. 1996 hatte Kelly Willis den Singer/Songwriter Bruce Robison geheiratet, nachdem sie sich 1991 von Palermo getrennt hatte. Das Paar realisierte gemeinsame Aufnahmen. Das erste hiess "Cheater's Game" (Premium, 2013) und kam auf Platz 29 bei den Country-Alben. Das zweite gemeinsame Album "Our Year" (Premium, 2014) schaffte es auf Platz 40 der Country-Charts. "Back Being Blue" (Premium und Thirty Tigers, 2018) war das nächste eigene Album, "Beautiful Lie" (Next Waltz, 2019) hiess das dritte Album mit Bruce Robison. 2022 liessen sich Willis und Robison scheiden. 10/23
- Vince Bell
Amerikanischer Alt.Country-Singer/Songwriter und Gitarrist, geboren am 16. September 1951 in Dallas, Texas. In den frühen 1970er Jahren war er eine der Integrationsfiguren der Musikszene in Texas. Musiker wie Townes Van Zandt und Guy Clark bezeichneten ihn als Vorbild. Auf der Heimfahrt nach einer Aufnahmesession in Austin, Texas, wurde sein Auto von einem betrunkenen Lastwagenfahrer gerammt. Bell überlebte den Unfall mit schwersten Verletzungen. Er brauchte sechs Jahre, bis er wieder hergestellt war und musste das Spiel auf der Gitarre von Grund auf neu lernen. Zwölf Jahre nach seinem Unfall erschien sein erstes Album "Phoenix" (Watermelon, 1994). Bei den Aufnahmen wurde er von Geoff Muldaur (g, mand, banjo), John Cale (p), Victoria Williams (vcl), Lyle Lovett (vcl) und anderen unterstützt. Fünf Jahre später folgte das zweite Album "Texas Plates" (Paladin, 1999). In Eigenregie veröffentlichte er "Live in Texas" (2001) mit damals aktuellen Liveaufnahmen. "Recado" (SteadyBoy, 2007) und "Ojo" (Mulatta, 2018) waren weitere Alben. Bei letzterem handelte es sich um eine Spoken Word-Aufnahme, bei der Bell von Musikern wie Pedro Cortes, Patrick Derivaz, Robert Dick, Ratzo B. Harris, David Mansfield, Valerie Dee Naranjo, Laura Cantrell. Renaud-Gabriel Pion, Rob Schwimmer, Dave Soldier und Satoshi Takeishi begleitet wurde. 10/23
- Bass Mountain Boys
Amerikanische Bluegrass- und Gospel-Gruppe, gegründet 1978 in Durham, North Carolina. Auf dem ersten Album "Bass Mountain Style" (Outlet, 1980) bestand die Gruppe aus Jeff Miller (g, vcl), Mike Wilson (g, vcl), Johnny Ridge (g, fiddle, vcl), John Ketner (fiddle), vcl), Joel Maness (mand, vcl), Jeff Maness (banjo, vcl) und John Maness (b). Nur noch zu sechst, ohne Ketner, wurde der Zweitling "Wood And Stone" (Outlet, 1982) eingespielt. Dann kam Josh Graves (dobro) für Jeff Miller in die Band. Das nächste Album hiess "I'll Sing For My Lord" (Outlet, 1983). Dann verliess Joel Maness die Band und machte Greg Trafidlo (mand, fiddle, vcl) Platz. "Rollin'" (Atteiram, 1985) hiess das nächste Album. Begleitet von weiteren Besetzungswechseln veröffentlichte die Band Alben wie "All Together Now" (1987), "Bittersweet Memories Of Home" (Threshold, 1988) und "18 Wheels" (CMH, 1989). "Fiddlin' With Tradition" (1991) war eine labellose Kassette, welche die Bass Mountain Boys mit Chubby Wise (fiddle) zeigte. Bis zum Split 1996 erschienen danach die Alben "Carolina Calling Me" (Pinecastle, 1992), "Love Of A Woman" (Pinecastle, 1994) und "My God Made It All" (Pinecastle, 1995). Seither kamen die Bass Mountain Boys für Reunion-Auftritte wieder zusammen. 10/23
- Martin Rev
Amerikanischer Keyboarder, Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 18. Dezember 1947 in Brooklyn, New York, als Martin Reverby. Nach einem Auftritt als Mitglied der 15-köpfigen Jazzgruppe Reverend B. lernte er den Künstler und Sänger Alan Vega kennen und gründete mit ihm das Minimal-Synth-Pop-Duos Suicide. Nach einer Pause um 1980 versuchten sich die Musiker als Solokünstler. "Martin Rev" (Infidelity, 1980) hiess eine erste LP, gefolgt fünf Jahre später von "Clouds Of Glory" (New Rose, 1985). Dann dauerte es weitere sechs Jahre, bis mit "Cheyenne" (Marilyn, 1991) eine weitere Aufnahme erschien. In grossen Abständen folgten mit "See Me Ridin'" (Roir, 1996), "Strangeworld" (Puu, 2000), "To Live" (File 13, 2003), "Les Nymphes" (File 13, 2008) und "Stigmata" (Blast First Petite, 2009) weitere Alben. Danach vergingen acht Jahre bis mit "Demolition 9" (Atlas Réalisations, 2017) das nächste eigene Album das Licht der Welt erblickte. Alan Vega, sein Partner bei Suicide, war am 16. Juli 2016 verstorben. Revs frühere Alben wurden später wieder veröffentlicht. Das Debutalbum "Martin Rev" erschien unter dem Titel "Marvel" (Daft, 1997), angereichert mit zwei weiteren Tracks von 1981. Eine zweite Wiederveröffentlichung wieder unter dem ursprünglichen Albumtitel "Martin Rev" (Roir, 2002) enthielt drei weitere Bonus-Tracks. Neben den Wiederveröffentlichungen erschien kein neues Material mehr von Martin Rev. Unter dem Titel "The Sum Of Our Wounds (Cassette Recordings 1973-85)" (Bureau B, 2023) wurden Homemade-Aufnahmen veröffentlicht, die Rev noch vor dem Erscheinen des ersten Suicide-Albums eingespielt hatte. 09/23
- Creation Rebel
Britisch-jamaikanisches Reggae- und Dub-Kollektiv, das aus Musikern wie Style Scott oder Fish Clarke (dm), Lizard, Tony Henry und/oder Clinton Jack (e-b), Doctor Pablo, Clifton "Bigga" Morrison und/oder Desmond "Fatfingers" Coke (key), "Crucial Tony" oder Keith Levine von The Clash und PiL (g), Bonjo I, Mr. Magoo und/oder Sucker (perc) bestand. Creation Rebel war vorerst die Begleitgruppe von Prince Far I, nannte sich damals auch The Arabs und arbeitete eng mit dem englischen Produzenten und Labelbesitzer Adrian Sherwood zusammen. Dieser zog die Band als Backingband für Aufnahmen seiner Musiker bei. Zudem agierte Creation Rebel als Begleitgruppe von jamaikanischen Sängern, wenn diese in Grossbritannien auf Tournee waren. Von Creation Rebel erschienen mehrere eigene Aufnahmen wie "Dub From Creation" (Hitrun, 1978), "Close Encounters Of The Third World" (Hitrun, 1978) und "Rebel Vibrations" (Hitrun, 1979) sowie die Maxisingle "Beware" (Hitrun, 1979). Zusammen mit Sonia nahm Creation Rebel die Maxisingle "Checking It Out" (S&S, 1981) auf. "Starship Africa" (4D Rhythms und Hitrun, 1980) war schon 1978 aufgenommen worden, wurde aber erst 1980 abgemischt und veröffentlicht. "Psychotic Jonkanoo" (Statik, 1981) wurde wie die anderen Alben auch mehrfach wieder veröffentlicht. Zusammen mit dem Pop-Dub-Projekt New Age Steppers von Ari Up (The Slits) nahm Creation Rebel "Threat To Creation" (Cherry Red, 1981) auf. Auf dem selben Label veröffentlichte Creation Rebel mit "Lows And Highs" (Cherry Red, 1981) ihre zweitletzte Studioaufnahme. Danach kamen noch die Singles "Independent Man" (On-U Sound, 1982) und "Love I Can Feel" (Cherry Red, 1982) sowie das letzte Album "Return From Space" (Ruff Cutt, 1984). 1994 gab "On-U-Sound" mit "Historic Moments Volume 1 und 2" zwei Compilations auf den Markt. "Vibrations: 1978-1982" (On-U Sound, 2017) war später eine weitere Compilation, die in DL-Form erschien. Mit "Hostile Environment" (On-U Sound, 2023) feierte Creation Rebel ein Comeback. 09/23
- Morton Subotnick
Amerikanischer Avantgarde-Komponist und Computermusiker, geboren am 14. April 1933 in Los Angeles, California. Subotnick lehrte in den frühen 1960ern am Mills College in Oakland. Gemeinsam mit Pauline Oliveros und Ramon Sender gründete er 1961 das San Francisco Tape Music Center (SFTMC). Zu dieser Zeit arbeitete er mit Anna Halprin, einer Vertreterin des modernen Tanzes, zusammen. Zudem wurde er musikalischer Leiter des Actors Workshops in San Francisco. 1963 begann er mit Don Buchla an der Entwicklung eines elektronischen Musikinstrumentes. Dabei kam der Buchla Series 100 heraus, ein Jahr vor Robert Moogs bahnbrechendem Moog-Synthesizer. Der erste Buchla-Synthi ging nicht in Serie und befindet sich heute im Smithsonian Museum. Subotnick ging danach nach New York, wo er Chefdirigent des Vivian Beaumont Theatre am Lincoln Center for the Performing Arts wurde. Gemeinsam mit Len Lye wurde er Artist in Residence an der neugegründeten Tisch School of the Arts der New York University. Die School of the Arts ermöglichte ihm die Einrichtung eines eigenen Studios und den Erwerb eines Buchla Synthesizers. Subotnick wurde künstlerischer Leiter des New Yorker Avantgarde-Nachtclubs "Electric Circus", einem Vorläufer der modernen Diskothek und entwickelte dazu die Konzertreihe "Electric Ear". 1967 entstand Subotnicks bis heute bekanntestes Werk "Silver Apples Of The Moon", eine Auftragsarbeit für das Label "Nonesuch Records" und die erste rein elektronische Komposition, die als Tonträger veröffentlicht wurde. Die im selben Jahre gegründete amerikanische Experimental-Formation Silver Apples benannte sich nach diesem Stück. Es folgten weitere Alben wie "Wild Bull" (Nonesuch, 1968), "Touch" (Columbia, 1969) und "Sidewinder" (Columbia, 1971). Dazu war er der Hauptsolist (elect) auf der LP "Perform Selections From - 2001 - A Space Odyssey/Music From Blomdahl's Opera - Anaria - An Epic Of Space Flight In 2038 A.D." (Columbia, 1971) des Philadelphia Orchestras unter Eugene Ormandy. Auf einer andere LP (Turnabout, 1971) fand sich neben Kompositionen von Jean Eaton und William Bergsma Subotnicks Werk "Laminations" in einer Version des Buffalo Philharmonic Orchestras unter Lukas Foss. Anfang der 1970er Jahre gehörte Subotnick mit Harold Budd, Jim Tenney und Nam June Paik zu den ersten Lehrern des neugegründeten California Institute For The Arts (CalArts). Zu seinen ersten Schülern gehörte der elektroakustische Komponist Carl Stone. Dann heiratete Subotnick die Sängerin und Komponistin Joan La Barbara, die im Mittelpunkt späterer Multimedia-Werke wie "The Double Life Of Amphibians" (1984) oder "Jacob's Room" (1993) stand. Weitere elektronische Stücke wurden auf den LPs "4 Butterflies" (Columbia, 1974), "Until Spring" (Odyssey, 1976), "A Sky Of Cloudless Sulphur/After The Butterfly" (Nonesuch, 1980) mit The Twentieth Century Players und "Axolotl/The Wild Beasts" (Nonesuch, 1981) veröffentlicht. Auf "American Academy And Institute Of Arts And Letters Composers Award Record" (CRI, 1983) fand sich neben Werken von Donald Grantham Subotnicks Orchesterwerk "Parallel Lines". Die nächste LP (Nonesuch, 1984) enthielt "Ascent Into Air" für Orchester und Solisten sowie "A Fluttering Of Wings" für Streichquartett. "The Key To Songs; Return" (New Albion, 1986) bestand nur aus elektronischen Werken. "The Key To Songs" bildete zusammen mit "And The Butterflies Begin To Sing" und "All My Hummingbirds Have Alibis" die Trilogie "Imaginary Ballets", die auf Texten von Max Ernst basierte. Diese drei Stücke wurden live mit einem Computer aufgeführt. Dazu hatte er in den 1980er Jahren ein MIDI-basiertes Softwareprogramm entwickelt. Auf einer weiteren CD (Wergo, 1989) wurde das schon früher veröffentlichte Stück "Touch" mit der neueren Komposition "Jacob's Room" (1986) für Cello (Erika Duke) und Sopran (Joan La Barbara) vereint. Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte er die Lehr-CD-ROM "Making Music", die in 12 Sprachen übersetzt und von der über eine halbe Million Stück verkauft wurden. Das erwähnte Streichquartett-Werk "A Fluttering Of Wings" wurde in einer Fassung des Ensembles Southwest Chamber Music zusammen mit "Echoes From The Silent Call Of Girona" auf einer CD (Cambria, 2000) heraus gebracht. Unter dem Titel "The Subotnick Edition" wurden im Laufe der Jahre seine Werke vom Label "Mode" wieder veröffentlicht. Die ersten drei Volumes waren mit "Electronic Music" überschrieben. "Volume 1" (Mode, 2001) enthielt die Werke "Touch" (1969), "Sky Of Cloudless Sulphur" (1978) und "Gestures" (1999/2001). Auf der CD bzw. DVD "Volume 2" (Mode, 2004) waren "Sidewinder" (1971) und "Until Spring" (1975) zu sehen bzw. zu hören. "Volume 3" (Mode, 2011) war eine CD mit der überarbeiteten Fassung von "Until Spring" (1976/2009) und dem Werk "4 Butterflies" (1973). Volume 4 hiess "Complete Works for Piano" (Mode, 2019) und enthielt erstmals sämtliche Klavierwerke von Subotnick, hier gespielt von Soojin Anjou (p). "Landmark Recordings" (Wergo, 2015 und 2016) hiessen zwei Compilations mit wichtigen Stücken von Subotnick. Auf dem 10"-Minialbum "Silver Apples of the Moon 50th Anniversary Live at Redcat" (Dublab, 2020) fanden sich drei Versionen von "Silver Apples of the Moon" sowie fünf Versionen von "Crowds & Power" mit Joan La Barbara. Bekannte Schüler von Subotnick waren Rhys Chatham, Sidney Corbett, Orm Finnendahl, Aaron Jay Kernis und Guy Klucevsek. 09/23
- Silver Apples
Amerikanisches Electronic-/Space-Rock-Duo, gegründet 1967 in New York City von Dan Taylor (dm) und Simeon Coxe III (synth). Benannt wurde die Gruppe nach dem bekanntesten Stück des Komponisten Morton Subotnick. Die Eigenbauinstrumente von Simeon bestanden aus 12 Oszillatoren, Filtern und vielen anderen Elektronik-Bausteinen. Die Silver Apples erspielten sich in der New Yorker Untergrund-Szene schnell einen guten Ruf. Dies hatte zur Folge, dass das Debutalbum "Silver Apples" (Kapp, 1968) in die Charts gelangte, allerdings nur auf Platz 193 der Billboard 200. Aus dem Album wurde die Single "Oscillations/Misty Mountain" ausgekoppelt.Nach der zweiten LP "Contact" (Kapp, 1969) gingen die Silver Apples auf eine ausgedehnte Tournee, um danach 1970 ein drittes Album einzuspielen. Dieses wurde aber nur auf Bootlegs veröffentlicht, da das "Kapp"-Label konkurs ging. 1998 wurden die Aufnahmen dieses dritten, lange Zeit verschollenen von Dan Taylor wieder entdeckt. Sie erschienen später unter dem Titel "The Garden" (Bully, 2006). Die Nichtveröffentlichung des dritten Albums leitete auch das vorläufige Ende der Band ein. Abgesehen von ein paar Bootleg-Veröffentlichungen der beiden LPs blieb es um die Band lange Zeit still. Erst als das deutsche Label "TRC" 1994 die beiden LPs unerlaubter Weise auf einer Doppel-CD wieder veröffentlichte, wurden die Silver Apples wieder entdeckt. Bands und Künstler coverten Silver Apples-Songs oder verwendeten Teile aus den Orginalaufnahmen als Samples. 1996 wurden die Silver Apples von Simeon reaktiviert. Mit der A-Seite der Single "Fractal Flow/Lovefingers" (Enraptured, 1996) erschien erstmals nach 26-jähriger Pause ein neuer Silver Apple-Track. Auf dem selben Label erschien auch die Tribute-CD "Electronic Evocations: A Tribute To The Silver Apples" (1996). Darauf bearbeiteten diverse Gruppen und Musiker wie Scaredycat, Third Eye Foundation, Flowchart, Sabine, Outrageous Cherry, Alphastone, Lorelei, Monitor, Tranquil und Amp Tracks von den Silver Apples. Im Januar 1997 trat Simeon Coxe zusammen mit Mitmusikern in der New Yorker "Knitting Factory" erstmals wieder live auf. Nach einer längeren Tournee entstand in der Besetzung Coxe (synth, key), Xian Hawkins alias Sybarite (key) und Michael Lerner (dm) mit "Beacon" (Whirlybird, 1997) das Comeback-Album. Daraus wurde die Single "I Have Known Love/Crazy In The Sun" (Rocket Girl, 1997) ausgekoppelt. Gleichzeitig wurden die beiden ersten Alben offiziell als Doppel-CD (MCA, 1997) wieder veröffentlicht. Ein Jahr später erschien mit "Beacon Re-Mixed" (Whirlybird, 1998) ein Remixalbum, bestehend aus Neubearbeitungen von Sonic Boom, Lloop, Loop Guru, HIM, Dave Callahan, Salaryman, Snowpony, Sybarite, Alpha Stone und Skylab. "Decatur" (Whirlybird, 1998) mit einem einzigen, 42-minütigen Track hiess ein weiteres Album, eingespielt in der gleichen Besetzung wie "Beacon". Dann schloss sich Ur-Mitglied Danny Taylor wieder den Silver Apples an. Zur selben Zeit entstanden auch Co-Produktionen mit anderen Bands oder Künstlern. "Tom Smith vs Silver Apples" (Betley Welcomes Careful Drivers, 1997) hiess eine LP mit Tom Smith. "A Lake Of Teardrops" (Space Age, 1998) war eine 12"-/CD-EP, die mit Spectrum alias Sonic Boom eingespielt wurde und "Silence" (Whirlybird, 1998) nannte sich eine gemeinsame CD mit Rob Levit. Für ein weiteres Album (Woronzow/Rubric, 1999) schloss sich Simeon Coxe unter seinem eigenen Namen mit der englischen Band The Alchemysts zusammen. Dazu steuerte Simeon einen Song für das Syd Barrett-Tributealbum "Asyd Vinyl" (Krank, 2000) und füllte CD 1 der Doppel-CD "Remixes" (3rd Stone, 2000) mit Bearbeitungen von Tracks von Reverberation, Colorsound, Darkroom und Bass Communion. CD 2 enthielt die Originalversionen dieser Tracks. Nachdem sich Coxe am 1. November 1998 bei einem Autounfall schwer verletzte, war das Projekt Silver Apples längere Zeit inaktiv. Erst 2004 kehrte Simeon wieder auf die Szene zurück. Mitbegründer Danny Taylor starb am 10. März 2005 56-jährig in Kingston, New York. Von den Silver Apples erschienen ab 2007 einige 7"-Singles mit aktuellen Aufnahmen. Frühes Material erschien unter dem Titel "Selections From The Early Sessions" (Chickencoop, 2008). Darauf befand sich auch ein mit Jimi Hendrix eingespieltes Stück. Im Hinblick auf Konzerte wurde die CD-R "Gremlins" (Gifted Children, 2008) zusammen gestellt. "Clinging To A Dream" (Chicken Coop, 2016) war dann das lang ersehnte neue Album mit Lydia Winn LeVert (vcl) bzw. Xian Hawkins (sampl) in je einem Track. Simeon ging damit auch auf Tournee. Er starb am 8. September 2020 im Alter von 82 Jahren. 09/23
- Joan La Barbara
Amerikanische Vokalistin und Komponistin, geboren am 8. Juni 1947 in Philadelphia, Pennsylvania. Sie studierte an der Syracuse University bei Helen Boatwright, bevor sie ihren Bachelor an der New York University erwarb. Ab 1971 arbeitete sie im Ensemble von Steve Reich und war ab 1974 Mitglied des Ensembles von Philip Glass. Sie sang bei der Uraufführung der Glass-Oper "Einstein on the Beach". Ab 1979 arbeitete sie auch mit ihrem Gatten, dem Komponisten Morton Subotnick. Andere Komponisten wie John Cage, David Tudor, Robert Ashley, Morton Feldman, Larry Austin, Phill Niblock oder Peter Laurence Gordon komponierten für sie Vokalstücke. Sie tat sich auch mit Jazzmusikern wie Jim Hall und Don Sebesky zusammen. La Barbara ist in erster Linie für ihre gesanglichen Fähigkeiten und ihr breites Spektrum an Vokaltechniken bekannt. Sie vermittelt ihre Fähigkeiten in Meisterkursen weiter. Dazu schrieb sie viele eigene Kompositionen wie die Sprechoper "An American Rendition", die 2008 in New York uraufgeführt wurde, oder das Werk "73 Poems" nach Texten von Kenneth Goldsmith, das auf einer Schallplatte (Lovely, 1994) erschien. Ihre Stimme ist auf über 70 Aufnahmen vertreten. Mehrere davon erschienen unter ihrem Namen. Die erste war die LP "Voice Is The Original Instrument" (Wizard, 1976) mit den drei Werken "Circular Song", "Voice Piece: One-Note Internal Resonance Investigation" und "Vocal Extensions". Gleich wie die LP hiess später eine Doppel-CD (Lovely, 2003), die neben den drei Tracks der LP acht weitere, in den 1970er Jahren entstandene und auf anderen Schallplatten veröffentlichte Vokalwerke enthielt. Einige von ihnen waren auf den La Babaras nachfolgenden eigenen Alben "Tapesongs" (Chiaroscuro, 1977), "Reluctant Gypsy" (Wizard, 1980), "As Lightning Comes, In Flashes" (Wizard, 1983) und "The Art Of Joan La Barbara" (Nonesuch, 1985) veröffentlicht worden. Eine Quartettaufnahme mit John Heitmann (fl), Delores Stevens (p) und Richard Bunger (tape) mit Werken verschiedener Komponisten für präpariertes Klaiver hiess dazwischen "Prepared Piano: The First Four Decades" (Musical Heritage Society, 1983). "Three Voices (For Joan La Barbara)" (New Albion, 1989) hiess eine Aufnahme mit einem mehrteiligen Werk von Morton Feldman. "Singing Through" (New Albion, 1990) enthielt mehrere Vokalwerke von John Cage. "Sound Paintings" (Lovely, 1991) war eine weitere Aufnahme mit eigenen Vokalwerken. Es folgten weitere Aufnahmen mit Werken von John Cage. Auf "Shamansong" (New World, 1998) fanden sich drei eigene Werke aus den 1990er Jahren, die La Barbara mit anderen Musikerinnen und Musikern eingespielt hatte. Zwei bereits früher herausgebrachte Stücke und ein bisher noch unveröffentlichtes bildeten den Inhalt von "The Early Immersive Music Of Joan La Barbara" (Mode, 2017). 08/23
- Barbara Monk Feldman
Kanadische Komponistin, geboren am 18. Januar 1953 in Montreal. Sie studierte an der McGill University in Montreal und an der State University of New York in Buffalo. Dort war der 27 Jahre ältere Komponist Morton Feldman ihr Lehrer, den sie 1987 heiratete. Sie schreibt vor allem Kammermusik, dazu auch Chor- und andere Vokalwerke sowie Musik für Piano. "Design For String Orchestra" (1980) und die Orchester/Kammerorchester-Version von "The Northern Shore" (1997) waren ihre einzigen Orchesterwerke. Einzelne Aufnahmen ihrer Werke finden sich auf mehreren Schallplatten zusammen mit Stücken anderer Komponistinnen und Komponisten. Auf "Strings, Keyboard, Percussion, Voices, Horn" (OgreOgress, 2012) wurden elf Kammermusikwerke von Morton Feldman und vier von Barbara Monk Feldman zusammen herausgebracht. Bei den vier Monk Feldman-Werken handelte es sich um "Duo For Piano And Percussion" (1988), "The Gentlest Chord" (1991) für Stimme, "Clear Edge" (1993) für Piano und "Pour un nuage violet" (1998) für Violine und Cello. Dazu kamen nur wenige Schallplatten, die ganz aus Werken von Monk Feldman bestanden. Auf "The Northern Shore" (Mode, 2012) wurde das Titelstück (1997) in einer Trioversion mit Marc Sabat (vio), Stephen Clarke (p) und Dirk Rothbrust (perc) veröffentlicht. Dazu kam das Solostück "In The Small Time Of A Desert Flower" (2000) mit Aki Takahashi (p). Die drei mehrteiligen Werke auf "Soft Horizons" (New World, 2015) haben alle einen Bezug zu bestimmten Orten. "The Chaco Wilderness" (2005) und "String Quartet No. 1" (2004) entstanden unter dem Eindruck der Wüstenlandschaft im nördlichen New Mexico, wo Monk Feldman zwischen 2000 und 2012 gelebt hatte. In "Soft Horizons" (New World, 2012) für Piano erinnerte sie sich an die maritime Umgebung von Gaspésie, Québec, wo der St. Lorenz-Strom in den Atlantik fliesst. Interpretiert wurden die Werke von Aki Takahashi (p), vom Flux Quartet und vom The DownTown Ensemble. Das GBSR Duo, bestehend aus George Barton (perc) und Siwan Rhyswith (p), sowie Mira Benjamin (vio) waren die Ausführenden bei den Aufnahmen der fünf Monk Feldman-Werke von "Verses" (Another Timbre, 2021) 09/23
- Olivier Messiaen
Französischer Komponist, Musiklehrer und Organist, geboren am 10. Dezember 1908 in Avignon als Sohn eines Englischprofessor, der ab 1919 über drei Jahrzehnte lang an einer Übersetzung der Werke von William Shakespeare arbeitete. Der Einfluss von Shakespeare blieb auch auf Messiaen nicht ohne Auswirkungen. Messiaens Mutter war die Dichterin Cecile Sauvage. Olivier Messiaen wuchs in Avignon, Grenoble und Nantes auf. Im Herbst 1919 wurde der Vater ans Pariser Lycée Charlemagne berufen. Olivier studierte bis 1930 am Konservatorium von Paris. Dabei wurde er stark geprägt durch den ganz eigenen Stil des Konservatoriums, der durch Traditionen und die Tätigkeit der Lehrer bestimmt wurde. Im Gegensatz zu seinen Mitschülern empfand Messiaen nie das Bedürfnis, aus dem Schulzwang auszubrechen. Klavierunterricht erhielt Messiaen von Georges Falkenberg. Für seine Studien in Harmonielehre erhielt er 1924 in einem Wettbewerb den zweiten Preis. Im Fugenstudium bei Georges Caussade war er erfolgreicher. Dort erhielt er 1926 einen ersten Preis in Kontrapunkt und Fuge. Bei seinem Lehrer für Klavierbegleitung, Cesar Abel Estyle, entwickelte Messiaen die Kunst des Improvisierens, wofür er 1927 wieder einen ersten Preis erhielt. Aufgrund seiner Fähigkeiten im Improvisieren wurde Messiaen in die Orgelklasse von Marcel Dupré geschickt. Dieser Lehrer war für ihn von grosser Bedeutung. Dabei machte sich Messiaen dessen Virtuosität zu eigen und entwickelte diese bis zur Vollkommenheit weiter. Hierfür wurde er 1929 mit einem doppelten ersten Preis in Orgelspiel und Orgelimprovisation belohnt. Ein weiterer wichtiger Lehrer Messiaens war Maurice Emmanuel, bei dem er Musikgeschichte studierte. Emmanuel beeinflusste Messiaen stark durch die Beschäftigung mit altgriechischer Musik und Metrik, sowie durch die Praxis des Harmonisierens von gregorianischen Melodien. Auf beides griff Messiaen später in seinen Kompositionen zurück. In der Kompositionsklasse von Paul Dukas, der für Messiaen ebenfalls von grosser Bedeutung war, erhielt dieser 1930 seinen letzten ersten Preis, bevor er das Konservatorium mit einem zusätzlichen Diplom höherer musikalischer Studien verliess. 1931 übernahm er die Organistenstelle an der Kirche La Trinité in Paris, die er 60 Jahre lang innehatte. Obwohl seine Hauptaufgabe in der liturgischen Begleitung während der Messe bestand, hatte er auch die Möglichkeit, Improvisationen zu spielen. Als ihn dies jedoch zu ermüden begann, schrieb er die "Messe de la Pentecôte", in der er all seine früheren Improvisationen zusammenfasste. Dieses Werk ging weit über das hinaus, was man üblicherweise bei einem Gottesdienst in der Kirche hörte. Die Gemeinde verstand Messiaens eigene Musik nicht und empörte sich über die Modernität und die ätherische Entrücktheit seiner frühen Orgelstücke. 1932 heiratete er die Geigerin und Komponistin Claire Delbos, die wenige Jahre nach der Geburt des Sohnes Pascal von einem Nervenleiden befallen wurde und 1959 starb. Für Delbos schrieb Messiaen unter anderem den Vokalzyklus "Poèmes pour Mi" und einige Violinstücke. Zusammen mit André Jolivet, Yves Baudrier und Jean-Yves Daniel-Lesur galt Messiaen als Gründer der Jeune France, eine Gruppe von Komponisten, die sich 1936 formierte. Im selben Jahr begann Messiaen seine Lehrtätigkeit. Er unterrichtete Blattspiel am Klavier an der École Normale de Musique de Paris und Orgelimprovisation an der Schola Cantorum. 1939 wurde er zum Kriegsdienst berufen, wo er 1940 beim deutschen Überfall auf Frankreich in Gefangenschaft geriet. Knapp neun Monate verbrachte Messiaen als Kriegsgefangener im Stammlager VIII A der Wehrmacht im Görlitzer Stadtteil Moys, wo er sein später berühmt gewordenes Werk "Quatuor pour la fin du temps" (1940/41) fertigstellte und mit anderen Lagerinsassen zur Uraufführung brachte. Dies wurde ihm durch den Lagerkommandanten Franzpeter Goebels ermöglicht, der später als Konzertpianist und Klavierprofessor an der Nordwestdeutschen Musikakademie (heute Hochschule für Musik Detmold) bekannt wurde. Nach seiner Rückkehr nach Paris wurde Messiaen 1941 Lehrer am Konservatorium. Er unterrichtete Harmonielehre. Ab 1947 lehrte Messiaen dort auch Analyse, Ästhetik und Rhythmus. Das Unterrichten in einer Kompositionsklasse wurde Messiaen von der leitenden Behörde dagegen untersagt, da er eines skandalträchtigen Modernismus verdächtigt wurde. Nach dem Krieg komponierte er zwischen 1946 und 1948 mit der "Turangalîla"-Sinfonie ein weiteres wichtiges Werk. Das zehnsätzige Stück für Orchester, Klavier und Elektronik in Form von Martenot-Wellen entstand für das Boston Symphony Orchestra, dessen damaliger Leiter Sergei Kussewizki den Auftrag erteilt hatte. Erst 1966 durfte er die Kompositionsklasse übernehmen und wurde zum Professor für Komposition ernannt. Am 1. Juli 1961 heiratete Messiaen die Pianistin Yvonne Loriod, die bereits 1941 Schülerin seiner Klasse am Conservatoire war und fortan auch als eine der wichtigsten Interpreten seiner Musik wurde. 1967 wurde Messiaen in die Académie des Beaux-Arts gewählt. Seine Lehrtätigkeit am Konservatorium beendete Messiaen 1978. Er bildete in jener Zeit ganze Generationen von wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts aus. So war er unter anderem der Lehrer von Pierre Boulez, Alexander Goehr, Jean-Louis Petit, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis. Wichtige Werke für seine Lehre waren die Bücher "Vingt Leçons d’harmonie" (1939) und "Technique de mon langage musical" (1944). Nach einem Kompositionsauftrag des Intendanten der Pariser Oper, Rolf Liebermann, schrieb Messiaen zwischen 1975 und 1983 nach eigenem Libretto seine einzige Oper "Saint François d’Assise", deren acht Bilder das Eingehen der göttlichen Gnade in die Seele Franz von Assisis darstellen. Am 27. April 1992 starb Messiaen im Alter von 83 Jahren in Clichy-la-Garenne, kurz vor der Premiere der zweiten Produktion von "Saint François d’Assise" bei den Salzburger Festspielen, die vom Regisseur Peter Sellars unter der musikalischen Leitung von Esa-Pekka Salonen verwirklicht wurde. Messiaen schrieb Vokal-, Orcheste- und Kammermusik-Werke sowie Kompositionen für Orgel oder andere Soloinstrumente. Zusammen mit Pierre Henry realisierte er das elektronische Werk "Timbres-durées" für Tonband (1952), das bisher unveröffentlicht ist. Auch knapp 20 andere Werke von Messiaen wurden bisher noch nicht aufgeführt. Hunderte von Schallplatten enthalten Werke von Messiaen. Unter dem Obertitel "Oeuvres Complètes Pour Orgue" wurden seine Orgelstücke 1957 vom Label "Ducretet Thomson" auf acht 10"-Minialben veröffentlicht. Später versuchten verschiedene Label einen gültigen Gesamtüberblick über Messiaens Schaffen zu geben. Das Boxset "Edition" (Warner Classics, 2000) umfasste 18 CDs. "La Musique En Couleur" (Naxos, 2007) war eine 10-CD-Box bzw. eine Zusammenfassung von mehreren Veröffentlichungen des selben Labels. "Complete Edition" (Deutsche Grammophon, 2008) war 32 CDs stark und "The Collectors Edition" (EMI Classics, 2008) enthielt auf 14 CDs Werke von Olivier Messiaen. Über sechs CDs erstreckten sich "Orchestral & Chamber Works, Song Cycles" (Decca, 2008) und "Olivier Messiaen 1908 – 1992" (Naïve und Montaigne, 2008). Im selben Jahr erschien das 8-CD-Set "The Works For Orchestra" (Hänssler, 2008) mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. "Organ Works · Piano Works · Songs" (Brilliant Classics, 2008) bestand aus 17 CDs. Die "Olivier Messiaen Edition" (Warner, 2017) war 25 CDs stark. Peter Hill (p) war Interpret auf den sieben CDs von "The Piano Works" (Regis). Die Aufnahmen auf den auch einzeln erhältlichen CDs waren zwischen 1984 und 1992 realisiert worden. 09/23
- Adriana Hölszky
Rumänische Komponistin und Pianistin, geboren am 30. Juni 1953 in Bukarest. Sie hat ungarisch-deutsche Wurzeln. Zwischen 1959 und 1969 nahm sie Klavierunterricht bei Olga Roșca-Berdan am Musiklyzeum in Bukarest. 1972 begann sie ein Kompositionsstudium bei Ștefan Niculescu und parallel dazu ein Klavierstudium am Konservatorium in Bukarest. 1976 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Dort setzte sie ihre Studien fort: Zwischen 1977 und 1980 studierte sie Komposition an der Musikhochschule Stuttgart bei Milko Kelemen, daneben Klavier und Kammermusik bei Günter Louegk. Während des Studiums konzertierte sie als Pianistin des Lipatti Trios, zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Monika Hölszky-Wiedemann und der Cellistin Hertha Rosa-Herseni. Zwischen 1978 und 1984 nahm sie regelmässig an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil. 1980 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. 1986 nahm sie erstmals am Komponistenforum der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik teil. Die steigende internationale Bekanntheit spiegelte sich in drei Portraitkonzerten in Athen, Thessaloniki und Boston im Jahr 1993. Zwischen 1997 und 2000 war Adriana Hölszky Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, ab 2000 war sie Professorin für Komposition am Mozarteum in Salzburg. Seit 2002 ist sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Erste Werke schrieb sie ab Mitte der 1970er Jahre. Es waren dies eine Klaviersonate und ein Streichquartett (beide 1975), "Constellation" (1975-76) für Orchester sowie "Monolog" (1977) für Frauenstimme und Pauken. Im Laufe der Jahre entstanden an die 100 Werke. Auf Schallplatten ist Hölsky wenige vertreten. Aufnahmen mit ausschliesslich Hölsky-Werken erschienen nur wenige. Eine LP (Aulos, 1987) enthielt die Werke "Space" (1979-80) für vier Orchestergruppen, "Sonett" (1983) für Frauenstimme und zwei Gitarren, "Decorum" (1983) für Cembalo und "Innere Welten" (1981) für Streichtrio. Diese Stücke wurden später unter dem Titel "Space" (Aulos, 2003) auf einer CD wieder veröffentlicht. Zusätzlich enthielt die CD-Version mit "Miserere" (1992) für Akkordeon solo und "Nouns To Nouns I" für Violine solo zwei zusätzliche Tracks. "Vokale Kammermusik - Vocal Chamber Works" (Aulos und Koch Schwann, 1989) war der Titel einer CD, auf der das Ensemble Belcanto unter Dietburg Spohr mehrere Werke für Stimmen, Perkussion und teilweise Bläser intonierte. Auf den selben Labels erschien "Das Kammerkonzert – The Chamber Concert" (Aulos und Koch Schwann, 1992) mit den Stücken "Requisiten" (1985) für neun Instrumentalisten, "Quasi Una Fantasia" (1982) für Oboe solo, "Klangwerfer" (1984-85) für 12 Streicher, "Flux-Reflux" (1981-83) für Saxofon solo und "Intarsien III" (1982-83) für Flöte, Violine und zwei Pianos. Das Stück "Vampirabile (Lichtverfall)" fand sich mit den Werken "Karawane" (1980-90) für 12 Schlagzeuger und "Klaviatur der Mythen" (1999) für sechs Schlagzeuger und Streichorchester auf der CD "Karawane" (Neuklang, 2005). Auf "Wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt ..." (Wergo, 2014) wurden das Titelstück (1996-97 für Violine und Orgel sowie die Kompositionen "Efeu und Lichtfeld" (2008) für Violine und Orgel (2008) und "... und wieder Dunkel I" (1985-90) für Schlagzeug und Orgel herausgebracht. 09/23
- Bojidar Spassov
Bulgarischer Komponist, geboren 1949 in Sofia. Von 1970 bis 1976 studierte er in Moskau Komposition, darunter bei Edison Denisov. Dann arbeitete er als Lehrer am Konservatorium von Sofia und am Institut für Musiktherapie in Plovdiv. 1986 und 1988 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen für zeitgenössische Musik teil. Seit 1990 lebt er im deutschen Bochum. "Orgel und Schlagzeug = Organ And Percussion" (Koch Schwann, 1995) hiess eine CD mit entsprechenden Werken von Spassov, Günther Becker, Sofia Gubaidulina und Adriana Hölszky. Auf "Fiato Continuo 1, 2, 3, 4, 5" (Wergo, 2005) fanden sich ausschliesslich Kompositionen von Bojidar Spassov Musiker des Ensembles musikFabrik spielten die für Flöte, Oboe, Bassklarinette oder Trompete mit Tonband bzw. Tuba mit Electronic geschriebenen Werke. 09/23











