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  • Big Mama Thornton

    Amerikanische Rhythm & Blues-Sängerin und Songwriterin, geboren am 11. Dezember 1926 in Montgomery, Alabama, als Willa Mae Thornton. Sie sang schon früh in einer Baptisten-Kirche, wo ihre Eltern aktiv waren. Nach ersten Jobs als Reinigungs- und Waschkraft verliess sie 1940 ihre Heimat und schloss sich mit Hilfe von Diamond Teeth Mary der Hot Harlem Revue von Sammy Green an. Dort wurde sie schon bald als "New Bessie Smith" präsentiert. 1948 liess sie sich in Houston, Texas, nieder. Im Zuge des Rhythm & Blues-Booms zu Beginn der 1950er Jahre wurde sie 1951 von "Peacock Records" unter Vertrag genommen, wo sie im selben Jahr und 1952 ihre ersten beiden Schallplatten herausbringen konnte. Im Jahr darauf hatte sie erste Auftritte im "Apollo Theater" in Harlem, New York City. Im selben Jahr nahm sie einen Song auf, der "Hound Dog" hiess und vom Songschreiber- und Produzentenpaar Jerry Leiber und Mike Stoller geschrieben worden war. Weil der vorgesehene Schlagzeuger ausfiel, setzte sich Johnny Otis an die Drums. Die Schellack-Schallplatte (Peacock, 1953) mit "Night Mare" als B-Seite verkaufte sich über eine halbe Million Mal, schnellte an die Spitze der R&B-Charts, blieb dort 14 Wochen und machte Big Mama Thornton berühmt. "Hound Dog" wurde danach mehrfach gecovert, zuerst 1955 von Freddie Bell & The Bellboys, dann 1956 vor allem von Elvis Presley, der damit das Rock'n'Roll-Zeitalter einläutete. Elvis' Version erreichte Platz 2 der Billboard Hot 100, stand aber in den amerikanischen R&B- und Country-Singlecharts sowie in vielen Charts anderer Länder ganz oben. Am Weihnachtsabend 1954 war Thornton Zeugin gewesen, als sich der ebenfalls bei "Peacock" engagierte Sänger Johnny Ace beim Hantieren mit einer Pistole versehentlich erschoss. Nachträglich erschien mit "Yes Baby" ein gemeinsam von Thornton und Ace aufgenommener Song als B-Seite der posthumen Johnny Ace-Single "Saving My Love For You" (Duke, 1963). Bis 1957 machte Thornton weitere Aufnahmen für "Peacock Records" und ging mit Junior Parker und Esther Phillips auf Tournee. Danach folgten weitere Singles für diverse Labels. "Ball'n'Chain" sollte Anfang der 1960er Jahre bei "Bay-Tone Records" erscheinen, wurde aber nicht veröffentlicht. Der Song kam aber dann 1968 bei "Arhoolie" heraus. Später wurde der Song auch von Janis Joplin übernommen, ohne dass sie ihn auf einer Single heraus brachte. Big Mama Thornton Karriere geriet Anfang der 1960er Jahre ins Stocken. Mitte der 1960er Jahre machte sie Aufnahmen für "Arhoolie" und ging mit dem American Folk Blues Festival auf Tournee durch Europa, wo sie als eine der wenigen Frauen im Blues besondere Beachtung fand. In Europa entstand mit "In Europe" (Arhoolie, 1966) auch ihr erstes Album. Darauf wurde sie von Buddy Guy (g), Walter "Shakey" Horton (hca), Eddie Boyd (key), Jimmy Lee Robinson (e-b) und Fred Below (dm) begleitet. Teilweise kam noch Fred McDowell (slide-g) dazu. Im selben Jahr erschien das Album "Big Mama Thornton And The Chicago Blues Band" (Arhoolie, 1966). Darauf wurde sie von der Muddy Waters Band mit Muddy Waters und Sammy Lawhorn (g), James Cotton (hca), Otis Spann (p), Luther Johnson (e-b) und Francis Clay (dm) begleitet. Dank der Version von "Ball'n'Chain", die von Janis Joplin und ihrer Band Big Brother & The Holding Company' live am Monterey Pop Festival 1967 gespielte wurde, kam ihre Karriere wieder in Schwung. Mit "Stronger Than Dirt" (Mercury, 1969) veröffentlichte Thornton ihr erfolgreichstes Album, auch wenn dies nur Platz 198 der Billboard 200 erreichte. Im selben Jahr erschien mit "The Way It Is" (Mercury, 1969) ein weiteres Album. Mit "Saved" (Pentagram, 1971) veröffentlichte sie ein Gospel-Album, ein langgehegter Wunsch. 1972 war sie erneut mit dem American Folk Blues Festival in Europa auf Tournee. Gleichzeitig begannen ihre Probleme mit dem Alkohol. Anfang der 1970er Jahre hatte sie einen schweren Autounfall, doch für einem Auftritt am Newport Jazz Festival 1973 mit Muddy Waters, B.B. King, Jay McShann, Arthur "Big Boy" Crudup, Clarence "Gatemouth" Brown und Eddie "Cleanhead" Vinson war sie wieder fit. Der Mitschnitt dieses Konzert erschien unter dem Titel "The Blues-A Real Summit Meeting" (Buddha, 1973) auf einer Doppel-LP. Mit "Jail" (Vanguard, 1975), "Sassy Mama!" (Vanguard, 1975) und "Mama's Pride" (Vanguard, 1978) konnte sie drei weitere eigene Alben veröffentlichen. "Big Mama Swings", ein weiteres Album für "Vanguard", kam erst im Rahmen der Triple-CD "The Complete Vanguard Recordings" (Vanguard, 2000) zusammen mit der Neuauflage der Alben "Jail" und "Sassy Mama", erstmals heraus. Das erwähnte Album "Jail" war bei Auftritten von Big Mama Thornton in zwei Gefängnissen entstanden. Big Mama Thornton wurde am 25. August 1984 tot in ihrem Haus in Los Angeles, California, aufgefunden. Sie starb im Alter von 57 Jahren an Herz- und Leberversagen als Folge ihres langjährigen, starken Alkoholkonsums. Ihr Schaffen wurden auf vielen Compilations festgehalten, die mit Ausnahme der erwähnten "Vanguard"-Veröffentlichung vor allem die Zeit bis Anfang der 1960er Jahre abdeckten. 08/23

  • Precious Bryant

    Amerikanische Country-Blues-, Gospel- und Folk-Sängerin/Gitarristin, geboren am 4. Januar 1942 im Talbot County, Georgia, als Precious Bussey. Als Gitarristin spielte sie im Piedmont-Fingerpicking-Stil. Die ersten und lange Zeit einzigen Aufnahmen machte sie 1969 auf Initiative von George Mitchell in Waverly Hall, Georgia. Drei Songs wurden erst später unter dem Titel "The George Mitchell Collection Vol. 37" (Fat Possum, 2008) auf einer 7"-EP veröffentlicht. Zu richtigen Aufnahmen kam Bryant erst spät, als sie die beiden Alben "Fool Me Good" (Terminus, 2002) und "The Truth" (Terminus, 2004) einspielen konnte. "My Name Is Precious" (Music Maker Relief Foundation, 2005) bestand aus 26 Tracks. Weitere sieben Songs fanden sich auf der Split-LP "Gran'mas I Have Never Had" (Moi J'connais, 2012), die sich Precious Bryant mit Algia Mae Hinton teilte. Es handelte sich teilweise um die selben Songs, wie auf den beiden "Terminus"-CDs. Precious Bryant starb am 12. Januar 2013, 71-jährig in Columbus, Georgia, an Diabetes bzw. Herzversagens. 08/23

  • Algia Mae Hinton

    Amerikanische Bluessängerin und Gitarristin, geboren am 29. August 1929 im Johnston County, North Carolina, als Algia Mae O'Neal. Im Alter von neun Jahren lernte sie Gitarre zu spielen. Lehrerin war ihre Mutter, die als Gitarristin im Piedmont-Fingerpicking-Stil sowie als Sängerin tätig war und öffentlich auftrat. Von ihrem Vater, einem Tänzer, lernte sie Tanzen. 1950 heiratete Algia Mae O'Neal Millard R. Hinton. Das Paar liess sich in Raleigh, North Carolina, nieder und hatte bis zu Millards Ermordung 1965 sieben Kinder. Algia Mae zog mit ihren Kindern zurück ins O'Neal Township und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Farmarbeiterin. Daneben trat sie im Johnston County bei Parties sowie bei anderen Veranstaltungen auf. 1978 konnte sie dank dem Volksmusik-Forscher Glenn Hinson beim North Carolina Folklife Festival auftreten. Danach hatte sie weitere Auftritte am National Folk Festival, am University of Chicago Folk Festival und 1985 an einem Festival mit dem Titel "Southern Roots" in der Carnegie Hall in New York City. 1998 trat sie das einzige Mal in Europa auf und zwar in Turin. Algia Mae Hinton wurde bekannt für ihre Auftritte, bei denen sie gleichzeitig tanze und hinter ihrem Kopf die Gitarre spielte. Filmaufnahmen von 1983 fanden den Weg in den Film "Talking Feet; Solo Southern Dance - Flatfoot, Buck and Tap", der 1992 erstmals gezeigt wurde. Ihre einzige alleinige Aufnahme war die CD "Honey Babe (Blues, Folk Tunes And Gospel From North Carolina)" (Hin-Tone, 1996), die 26 Stücke aufwies. Vier dieser Songs sowie drei weitere fanden auch den Weg auf die B-Seite der Split-LP "Gran'mas I Have Never Had" (Moi J'Connais, 2012). Die A-Seite bestand aus Songs von Precious Bryant. Sie war auch mit mehreren Songs auf diversen Blues-Compilations bzw. -Samplern vertreten. Algia Mae Hinton starb am 8. Februar 2018, 88-jährig in Middlesex, North Carolina. 08/23

  • Brownie McGhee

    Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren am 30. November 1915 in Knoxville, Tennessee, als Walter Brown McGhee und aufgewachsen in Kingsport, Tennessee. Durch Kinderlähmung war sein rechtes Bein verkürzt, was ihn in seiner Gehfähigkeit behinderte. Sein Bruder Granville "Sticks" bzw. "Stick" McGhee, der ebenfalls Bluesmusiker wurde, schob ihn deshalb oftmals in einem Kinderwagen umher. Im Alter von 22 Jahren wurde McGhee Strassenmusiker und Mitglied der Minstrels-Truppe The Rabbit's Foot Company. Er freundete sich mit Blind Boy Fuller an und übernahm von ihm das Piedmont-Style-Gitarrenspiel. Er machte Aufnahmen unter eigenem Namen für das "Okeh"-Label und ging 1942 nach New York City. Dort tat er sich mit dem am 24. Oktober 1911 in Greensboro, Georgia, geborenen Mundharmonikaspieler und Sänger Sonny Terry zum Duo Sonny Terry & Brownie McGhee zusammen. Terry passte gut zu McGhee, weil er zuvor McGhees Mentor und Vorbild Blind Boy Fuller begleitet hatte. Dieses Duo existierte mehr als 40 Jahre lang bis 1982. Es absolvierte unzählige Tourneen und Auftritte und spielte über 50 Alben ein. Dazu kamen noch viele Singles und mehrere Compilationen. Sonny Terry starb am 11. März 1986 in Mineola, New York. Brownie McGhee starb zehn Jahre später am 16. Februar 1996 in Oakland, California, an Magenkrebs. Von Brownie McGhee erschienen vor allem beim Label "Folkways Records" eine Reihe von eigenen Aufnahmen und später viele Compilations wie die beiden CD "Brownie McGhee 1944-1955" (Travelin' Man, 1990) und "The Folkways Years 1945-1959" (Smithsonian Folkways, 1991) sowie die Doppel-CD "The Complete Brownie McGhee" (Columbia und Legacy, 1994). McGhee spielte auch kleinere Rollen in Filmen, etwa zusammen mit Sonny Terry in der Komödie "The Jerk" (1979) von Carl Reiner. Im Horrorfilm " Angel Heart" (1987) von Alan Parker spielte er einen unglücklichen Bluesmusiker. 08/23

  • Sonny Terry

    Amerikanischer Bluessänger und Mundarmonika-Spieler, geboren am 24. Oktober 1911 in Greensboro, Georgia, als Saunders Terrell. Nach mehreren Augenverletzungen in seiner Kindheit verlor er sein Sehvermögen. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf. Sonny Terry entwickelte schon bald einen eigenen lautmalerischen Mundharmonikastil. Er imitierte dabei auch Geräusche von Zügen und Tierlauten. Ein wichtiger Einfluss war der DeFord Bailey, der in der landesweit ausgestrahlten Radiosendung "Grand Ole Opry" auftrat. Ab 1929 arbeitete Terry als Wandermusiker und spielte in den 1930er Jahren mit dem Piedmont-Style-Gitarristen Blind Boy Fuller, mit dem er von 1937 bis zu dessen Tod 1941 in New York Schallplattenaufnahmen machte. 1938 war Terry als Musiker – als Ersatz für den verhinderten Blind Boy Fuller - zum ersten von zwei "From Spirituals To Swing"-Konzert eingeladen worden. Diese waren von John Hammond am 23. Dezember 1938 und am 24. Dezember 1939 in der New Yorker Carnegie Hall organisiert worden. An diesem ersten Konzert traten unter anderem das Count Basie Orchestra, das Golden Gate Quartet, Meade Lux Lewis, Big Bill Broonzy, Albert Ammons, "Hot Lips" Page und andere auf. Terry machte auch Aufnahmen für die Library Of Congress. Ab 1942 tat er sich mit dem am 30. November 1915 in Knoxville, Tennessee, geborenen Gitarristen und Sänger Brownie McGhee zum Duo Sonny Terry & Brownie McGhee zusammen. Dieses Duo existierte mehr als 40 Jahre lang bis 1982. Es absolvierte unzählige Tourneen und Auftritte und spielte über 50 Alben ein. Dazu kamen viele Singles und mehrere Compilationen. Sonny Terry starb am 11. März 1986 in Mineola, New York. Drei Tage später kam der Film "Crossroads" von Walter Hill in die Kinos. Er zeigte das Leben von Robert Johnson. Sonny Terry hatte zusammen mit Ry Cooder und Steve Vai den Soundtrack dazu eingespielt. Sein Partner Brownie McGhee starb zehn Jahre später am 16. Februar 1996 in Oakland, California. Sonny Terry spielte auch viele Singles und Alben unter eigenem Namen ein. Er machte Aufnahmen mit Woody Guthrie, Lightnin' Hopkins, Big Joe Williams, Leadbelly, Pete Seeger, Quincy Jones, Ry Cooder, Champion Jack Dupree, Blind Gary Davis, Mississippi John Hurt, Big Bill Broonzy und anderen. Er stand 1947 bei der Broadway-Produktion "Finian's Rainbow" auf der Bühne und hatte einen Auftritt im Film "The Color Purple" (1985) von Steven Spielberg. Gemeinsam mit Brownie McGhee trat er in der Filmkomödie "The Jerk" (1979) von Carl Reiner auf. Mehrere Songs von Sonny Terry wurden für Filmsoundtracks verwendet, so auch von Werner Herzog. Auch in Commercials tauchten seine Songs auf. Paul Simon verwendete für einen Song seines Albums "So Beautiful Or So What" (Hear, 2011) einen gesampelten Ausschnitt von Terrys Mundharmonikaspiel. Terrys Arbeit wurde auch auf fast 40 Compilations dokumentiert. Den umfassendsten Überblick über sein frühes Schafften gaben die beiden CD "Complete Recordings 1938-1945 In Chronological Order" (Document, 1994) und "Complete Recorded Works In Chronological Order, Volume 2 (1944-1949)" (Document, 1999). 08/23

  • Blind Boy Fuller

    Amerikanischer Rural Blues-Gitarrist und Sänger, geboren am 10. Juli 1904 oder 1907 in Wadesboro, North Carolina, als Fulton Allen. Er war einer der wichtigsten Vertreter des Piedmont-Gitarrenstils, wie ihn auch Leute wie Blind Blake, Josh White und Buddy Moss pflegten. Im Alter von 21 erblindete er völlig, nachdem er zuvor als Arbeiter tätig gewesen war. Er wurde Strassenmusiker oder trat in Cafés oder bei Partys auf. Zuerst war er in Winston-Salem, North Carolina ansässig, dann in Danville, Virginia und schliesslich in Durham, North Carolina. Dort trat er oft mit Floyd Council und Richard Trice (g), Saunders Terrell alias Sonny Terry (hca) und George Washington (washboard, g) auf. 1935 konnte er für die "American Recording Company" (ARC) in New York City mehrere Songs einspielen. Diese wurden unter dem Namen Blind Boy Fuller veröffentlicht. George Washington wurde in Bull City Red umgetauft. Bis 1940/41 spielte Blind Boy Fuller rund 120 Songs ein, die auf verschiedenen Labels erschienen. Nach Soloaufnahmen machte er Aufnahmen mit Floyd Council (g), dann mit Sonny Terry (hca). Nach einer Operation im Juli 1940 erholte sich Fuller nicht mehr recht und starb am 13. Februar 1941 im Alter von 36 Jahren in Durham, North Carolina, an einer Blutvergiftung. Sein Protégé Brownie McGhee nahm darauf den Song "The Death of Blind Boy Fuller" für das "Okeh"-Label auf und nannte sich auch kurz Blind Boy Fuller No.2. Weil McGhee ähnlich wie Blind Boy Fuller spielte, tat er sich 1942 in New York mit Fullers früherem Duo-Kollegen Sonny Terry zum langlebigen Duo Sonny Terry & Brownie McGhee zusammen. Die Songs von Blind Boy Fuller wurden später auf vielen Compilations in Form von LP und CD vereint. Das Label "Document" fasste die Aufnahmen zu Beginn der 1990er Jahre chronologisch auf sechs Einzel-CD zusammen. Dieses hiessen "Vol 1: 23rd September 1935 to 29th April 1936", "Vol 2: 29th April 1936 to 12th July 1937", "Vol 3 12 July to 15th 1937", "Vol 4: 15th December to 29th October 1937 – 1938", "Vol 5: 29th October 1938 to 5th March 1940" und "Vol 6 1940". Auch beim Label "JSP" erschienen mit "1935 - 1938 Remastered" (2007) und "Blind Boy Fuller Volume 2" (2006) zwei, je vier CDs starke Box-Sets, wobei "Volume 2" nur auf eineinhalb CD Musik von Fuller enthielt. Der Rest stammte von Bull City Red, Brother George & His Sanctified Singers, Cedar Creek Sheik und anderen und war zur selben Zeit oder nach Fullers Tod aufgenommen worden. 08/23

  • Blind Willie Walker

    Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren im April 1896 im O'Neal Township, South Carolina. Als Gitarrist spielte er den so genannten Piedmont-Fingerpicking-Stil. Er war von Geburt an blind und verbrachte fast sein ganzes Leben in der Umgebung von Greenville. Er trat dort als Musiker auf und spielte um 1912/1913 mit Gary Davis. Von 1923 an war manchmal Josh White sein musikalischer Partner, später sein Cousin Sam Brooks. Am 6. Dezember 1930 machte Walker in Atlanta, Georgia, Aufnahmen für "Columbia Records". "South Carolina Rag" und "Dupree Blues" erschienen 1931 auf einer Schellack-Schallplatte. "Rider Blues" und "Da Da Da", die beiden anderen Titel, wurden nie veröffentlicht. Auch als ab den 1960er Jahren Stücke von Walker auf diversen Blues-Samplern bzw. -Compilations auftauchten, waren es jeweils nur jene beiden Songs, die veröffentlicht worden waren. Weitere Aufnahmen machte Walker nicht. Blind Willie Walker starb am 4. März 1933 im Alter von 36 Jahren in Greenville, South Carolina. Der "South Carolina Rag" wurde später von Musikern und Bands wie John Jackson, David Peabody, Franklin & Harpe sowie The King Earl Boogie Band gecovert. 08/23

  • Blind James Campbell

    Amerikanischer Blues-Sänger/Gitarrist, geboren am 17. September 1906 in Nashville, Tennessee. 1936 gründete er mit Beauford Clay (fiddle), Bell Ray (g), Ralph Robinson (bass-horn) und George Bell (tp) The Nashville Street Band und trat mit ihr bei Tanzveranstaltungen, Parties und anderen lokalen Events auf. Zu ersten Aufnahmen kam Campbell allerdings erst 1953 als Mitglied von The Dixie Doodlers, die in der Besetzung Campbell (vcl, g), Sam McNeese (vcl) und George Bell (tp) sowie mit einem unbekannten Musiker (washb) die 7"-Single "She Was All I Had/Best Of Friends" (Excello, 1953) aufnehmen konnten. Im Frühling 1959 und im Frühling 1961 machte der Bluesfan Donald Hill in Nashville zweimal Aufnahmen mit Campbell. Es handelte sich um Duoaufnahmen mit Beauford Clay (vcl) und um solche mit einer Stringband, aufgezeichnet an einer Strassenecke in Nashville. Die Aufnahmen wurden, später auch in digitaler Form, als Teil der Hill/Mangurian-Sammlung mit Feldaufnahmen von 1958 bis 1961 in der Library of Congress archiviert. Chris Strachwitz von "Arhoolie Records" hörte diese Aufnahmen und reiste nach Nashville, um 1962 und 1962 selber Aufnahmen mit Campbell und seiner Band zu machen. Diese erschienen in Form der LP "Blind James Campbell And His Nashville Street Band" (Arhoolie, 1963). Auf der Neuauflage als CD fanden sich weitere Stücke der beiden Sessions. Ein Song wurde für das 5-CD-Set "Arhoolie Records 40th Anniversary Collection: 1960 – 2000" (Arhoolie, 2000) verwendet. Auch auf vereinzelten anderen Blues-Compilations/Samplern fanden sich weitere Songs von Campbell. Blind James Campbell war am 22. Januar 1981 in Nashville, Tennessee, 74-jährig verstorben. 08/23

  • Blind Blake

    Amerikanischer Blues-Sänger und Gitarrist, geboren vermutlich 1896 in Newport News, Virginia, als Arthur Blake. Andere Quellen geben Jacksonville, Florida, oder die Sea Island, Georgia, als Geburtsort an. Mindestens beherrschte er den Sea Island-Dialekt. Über sein Leben ist sehr wenig bekannt. Blake lebte als Wandermusiker und musizierte an Strassenecken, samstäglichen Veranstaltungen und Grillfesten. In den 1910er Jahren kam er nach Georgia. In den frühen 1920er Jahren zog er nach Chicago. Dort erhielt er 1926 einen Plattenvertrag von "Paramount Records". Erste Aufnahmen machte er im August 1926, als er "Early Morning Blues" und "West Coast Blues" aufnahm. Bis 1932 spielte Blind Blake rund 80 weitere Titel ein und machte dazu bei Aufnahmesessions von Leola B. Wilson, Ma Rainey, Banjo Joe, Elzadie Robinson, Bertha Henderson, Daniel Brown, Charlie Spand, The Hokum Boys, Papa Charlie Jackson, Chocolate Brown und Laura Rucker mit Der Einbruch des Plattenmarktes aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 führte wie bei vielen Bluesmusikern auch bei Blind Blake zu einem Karriereknick. Er begann für die George Williams Vaudeville-Show "Happy Go Lucky" zu arbeiten, wo er bis Ende 1930, Anfang 1931 blieb. Seine letzten Aufnahmen machte Blake 1932. Danach ging "Paramount Records" bankrott. Im selben Jahr verschwand Blind Blake aus Chicago. Über seinen Tod existieren zahllose Spekulationen und Theorien. Recherchen von 2011 ergaben, dass er am 1. Dezember 1934 in Milwaukee, Wisconsin, an Tuberkulose gestorben ist. Blind Blakes Schaffen wurde später auf diversen, sich überschneidenden Compilations dargestellt. Das Label "Biograph" fasste Anfang/Mitte der 1970er Jahre die meisten Songs von Blake im Rahmen einer vierteiligen LP-Serie zusammen. Eine andere, vier CD umfassende Serie hatte den Obertitel "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume" (alle Document, 1991). Ähnlich umfassend war das Material auf der 5-CD-Box "All The Published Sides" (JSP, 2003). "The Paramount Years 1926-32" (Acrobat, 2023) umfasste drei CDs. 08/23

  • Blind Lemon Jefferson

    Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren am 24. September 1893 in Coutchman, Texas. Lange wurde 1897 als Geburtsjahr vermutet. Nachforschungen von Bruce Roberts 1996 ergaben, dass er bereits im September 1893 als siebtes Kind einer Farmerfamilie auf die Welt gekommen war. Er war entweder von Geburt an praktisch blind oder erblindete in frühester Jugend. Es wird vermutet, dass Jefferson trotzdem eine rudimentäre Sehfähigkeit besass. Als Indizien dafür werden seine Brille, seine kurzfristige Tätigkeit als Wrestler sowie die Tatsache, dass er unterwegs meist eine Schusswaffe trug, gewertet. Als seine Familie während seiner frühen Jugend in die Gemeinde der Shiloh Primitive Baptist Church in Kirvin, Texas eintrat, begann er zu singen und Gitarre zu erlernen, um dort und in anderen Gemeinden zu spielen. Mit zunehmender Sicherheit auf dem Instrument spielte er auch in umliegenden Orten und bei Festen auf, die einzige Möglichkeit für ihn als Blinden, etwas Geld zu verdienen. 1912 zog Jefferson nach Dallas, wo er als Strassenmusiker arbeitete und bei Picknicks und Partys aufspielte. In Dallas lernte er Leadbelly kennen, der ihn längere Zeit auf der Gitarre, der Mandoline sowie auf dem Akkordeon begleitete und ihm später das Stück "Blind Lemon Blues" widmete. 1918 zerbrach die Partnerschaft, als Leadbelly wegen Mordes ins Gefängnis kam. Während seiner Reisen durch die Lokale der Rotlichtbezirke in den grösseren Städten der Bundesstaaten Oklahoma, Louisiana, Mississippi und bis an die Ostküste der USA wurde er manchmal von jungen Musikern begleitet, die ihm auch als Führer dienten, unter anderem von Josh White, Aaron T-Bone Walker und anderen. Ab 1923 hatte die Plattenfirma "Paramount Records" erstmals in ihrer Firmengeschichte einigen Erfolg durch ihre sogenannte Race Series, eine Schallplattenreihe mit Aufnahmen schwarzer Künstler für ein schwarzes Publikum. 1925 gelang es "Paramount", mit dem Schallplattenhändler R.T. Ashford aus Dallas einen Vertriebs-Vertrag abzuschliessen. Dieser schlug "Paramount" vor, auch einen lokal in Dallas bekannten Musiker in ihr Portfolio aufzunehmen. Das Label gab diesem Wunsch nach und machte im März 1926 erstmals Aufnahmen mit Blind Lemon Jefferson. Dabei entstanden die Titel "Booster Blues" und "Dry Southern Blues", die auf einer Schellack-Schallplatte veröffentlicht wurden. Diese wurde ein Hit, so dass Blind Lemon Jefferson bis 1929 rund 80 weitere Titel für "Paramount" einspielten konnte. Zwei der Schallplatten erschienen 1928 unter dem Pseudonym Deacon L. J. Bates zuerst bei "Paramount" und dann bei "Herwin". Am 14. und 15. März stand Jefferson für "Okeh" in Atlanta, Georgia, im Studio, wo insgesamt acht Titel aufgenommen wurden. Zwei davon wurden auf einer Schellack-Schallplatte heraus gebracht. Blind Lemon Jefferson starb am 19. Dezember 1929 vermutlich an einem Herzschlag während eines Schneesturms auf den Strassen von Chicago. Er wurde als einer der ersten Repräsentanten des klassischen Blues und als einer der besten Folk-Blues Sänger der 1920er Jahre betrachtet. Sein Werk wurde ab Anfang der 1950er Jahre, mit dem Aufkommen der Vinyl-Schallplatten auf unzähligen Compilations dargestellt. Eine der umfassendsten Werkschauen war die Serie "Complete Recorded Works In Chronological Order" (Document, 1991). Die vier CD waren "Volume 1 (1925-1926)", "Volume 2 (1927)", "Volume 3 (1928)" und "Volume 4 (1929)". Vier CD umfasste auch "The Complete 94 Classic Sides Remastered" (JSP, 2003). "Texas Blues" (Complete Blues The Works, 2007) war 5 CD stark. Der Grossteil von CD 5 bestand aus Titeln von Oak Cliff T-Bone, Willie Reed und Little Hat Jones. 08/23

  • Henry Brown

    Amerikanischer Blues-Pianist, geboren am 25. Juli 1906 in Troy, Tennessee. Als er zwölfjährig war, liess sich seine Familie in St. Louis, Missouri, nieder, wo er im Musikviertel Deep Morgan aufwuchs. Zu ersten Aufnahmen kam er im Mai 1929 als Begleiter der Sängerin Mary Johnson sowie als Mitglied von Ike Rodgers & His Biddle Street Boys. Mit "Stomp 'Em Down To The Bricks" konnte er am 9. Mai in Chicago ein Solostück einspielen, welches zusammen mit dem "Malt Can Blues" von Ike Rodgers auf einer Schellack-Schallplatte (Brunswick, 1929) veröffentlicht wurde. Neben weiteren Aufnahmen als Begleiter von Mary Johnson, Ike Rodgers, Alice Moore George Allison, Willie White, Robert Peeples, St. Louis Bessie alias Bessie Mae Smith und Dolly Martin wurde Brown zu zwei weiteren eigenen Sessions eingeladen. Am 16. August 1929 nahm er in Richmond, Indiana, unter seinem Namen, aber mit Ike Rodges (tb) als Begleiter, "Twenty First St. Stomp" und "Henry Brown Blues" (Paramount, 1929) auf. Im November 1929 waren Brown und Rodgers Co-Leader bei einer Session in Grafton, Wisconsin. Dabei konnten sie mit Mary Johnson (vcl) mit "Blues Stomp" und "Blind Boy Blues" (Paramount, 1929) zwei weitere Titel einspielen. Bei der selben Session entstanden mit "Eastern Chimes Blues" und "Deep Morgan Blues" (Paramount, 1929) auch zwei Solostücke. Ab den 1950er Jahren wurden viele seiner Stücke für unzählige Blues- oder Boogie Woogie-Compilations verwendet. Ab 1960 konnte er nach einem jahrzehntelangem Unterbruch weitere Soloaufnahmen realisieren. Diese erschienen auf der LP "Blues" (77 Records, 1961). Im Verlaufe der 1960er Jahre sass Brown weitere Male für einzelne Stücke in Aufnahmestudios. Aufnahmen mit Edith Johnson (vcl) von 1961 kamen erst später auf der LP "Barrelhouse Piano & Classic Blues" (Folkways, 1984) heraus. Die sechs eigenen Stück sowie weitere, die er als Begleiter eingespielt hatte, wurden auf der CD "St. Louis Barrelhouse Piano 1929- 1934: The Complete Recorded Works Of Wesley Wallace, Henry Brown & Associates" (Document, 1992) zusammengefasst. Eine eigene Compilation hiess "Henry Brown Blues" (Southland, 2010). Mit J. D. Short teilte er sich die Compilation "St. Louis Blues 1929 – 1933" (Wolf, 2017). Henry Brown war am 28. Juni 1981 74-jährig in St. Louis, Missouri, verstorben. 08/23

  • John Blues Boyd

    Amerikanischer Bluessänger und -musiker, geboren 1945 in Greenwood, Mississippi, als Cousin von Eddie Boyd. Er arbeitete ab dem siebten Altersjahr auf Baumwollfeldern. In den 1980er Jahren liess er sich an der Westküste nieder und war als Dachdecker bzw. im Bereich Teerbedachungen tätig. Bis zu seiner Pensionierung 2007 machte er nebenbei Musik in lokalen Clubs. Zu ersten Aufnahmen kam er erst, als er knapp 70 Jahre alt war. Sein erstes, 2014 eingespieltes Album hiess "John, The Blues Is Calling You..." (Greaseland, 2015). Danach folgten mit "The Real Deal" (Little Village Foundation, 2016), "Can't See The Forest For The Trees" (Greaseland, 2017) und "What My Eyes Have Seen..." (Gulf Coast, 2019) drei weitere. 08/23

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