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- Earl Klugh
Amerikanischer Jazz/Pop-Crossover/Smooth Jazz-Gitarrist und Komponist, geboren am 16. September 1954 in Detroit, Michigan. Er fand zum Gitarrenspiel, als er mit 13 Jahren im Fernsehen Chet Atkins in der Perry Como-Show sah. Er spielte schon im Alter von 15 Jahren mit Jazzmusikern wie Yusef Lateef, der ihn in der Baker’s Keyboard Lounge in Detroit zu einer Jam-Session einlud. Zudem wurde Klugh von Lateef zu den Aufnahmen eines Titels des Albums "Suite 16" (Atlantic, 1970) eingeladen. Ab 1973 spielte er in der Band von George Benson und gehörte 1974 für zwei Monate zu Chick Coreas Band Return To Forever. Aufnahmen machte er in jener Zeit mit Flora Purim und The Dramatics. Dann wurde er von "Blue Note" unter Vertrag genommen. Dort erschien mit "Earl Klugh" (1976) sein erstes Album. Diese Grossproduktion schaffte es auf Platz 124 der Billboard 200. Das zweite Album "Living Inside Your Love" (1976) stand auf Platz 188 der Billboard 200, dazu auf Platz 58 der R&B-Charts und auf Platz 8 der US-Jazz-Charts. "Finger Paintings" (1977) war auf den Plätzen 84 (Billboard 200), 31 (R&B) und 6 (Jazz) anzutreffen. Es folgten bis 2013 fast zwei Dutzend weitere Alben unter eigenem Namen, von denen "Low Ride" (Capitol, 1983) mit Platz 38 das bestplatzierte Album in den Billboard 200 war. Für "Nightsongs" (Capitol, 1989) gab's einen zweiten Grammy für die beste Pop-Instrumental-Darbietung. Mit der Zeit tauchten die Alben nur noch in den Jazz-Charts auf. Zu den eigenen Alben gesellten sich fünf Duett-Alben, je eines mit George Benson und Hiroki Miyano sowie drei mit Bob James. Für "One On One" (Tappan Zee, 1979) das erste Duettalbum mit Bob James hatte es den ersten Grammy gegeben. Viele der Klugh-Alben wurden später paarweise wieder veröffentlicht. Dazu wurden aus dem vielen Material mehrere Compilations zusammengestellt. 10/23
- Joe Beck
Amerikanischer Jazz- und Fusion-Gitarrist, geboren am 29. Juli 1945 in Philadelphia, Pennsylvania. Er wuchs im Bundesstaat New Jersey und in der Region San Francisco auf und begann als Teenager Musik zu machen. Er spielte in einem Jazztrio in New York und arbeitete bereits zu Beginn seiner Karriere mit unterschiedlichen Musikern. Darunter befanden sich Paul Winter oder Miles Davis, der ihn 1967 für die Aufnahmen des 26:15-minütigen Stücks "Circle in the Round" zu seinem damaligen Quintett mit Wayne Shorter (ts), Herbie Hancock (p), Ron Carter (b) und Tony Willams (dm) als Gast holte. Das Stück kam offensichtlich nur auf einer gleichnamigen Compilation (Columbia, 1979) heraus. 1967 und danach erschienen auch Aufnahmen, die ihn als Begleiter von Maynard Ferguson, Bobby Timmons, Kai Winding, Mike Mainieri, Don Sebesky, Doc Serverinson, Jimmy Smith, Al Kooper, Brother Jack McDuff, Gato Barbieri, Quincy Jones, Gil Evans, Gene Ammons, Cal Tjader, Hank Crawford, Woody Herman, Buddy Rich, Blue Mitchell und anderen zeigte. Sein erstes eigenes Album hiess "Nature Boy" (Verve Forecast, 1969) und wurde als Psychedelic Rock-Album vermarktet. Beck (g, e-b, org, vcl) wurde dabei je nach Stück von Danny Whitten (g), Randy Brecker (tp), Don Payne (e-b) und Donald MacDonald (dm, perc) begleitet. Danach zog er sich enttäuscht drei Jahre zurück und betätigte sich als Michfarmer. Mitte der 1970er Jahre war er musikalischer Leiter des Ensembles von Esther Phillips. In dieser Zeit erreichte seine Karriere einen ersten Höhepunkt. Seine Zusammenarbeit mit dem Saxophonisten David Sanborn für das Album "Beck" (Kudu, 1975) wurde ein Hit. Danach war Beck als begehrter Studiomusiker in New York tätig, der im Jazz zuhause war, sich aber stark an Rock und Funk orientierte. Er wurde vom Produzent Creed Taylor für "CTI"-Produktionen von Joe Farrell, J. J. Johnson, Paul Desmond, Hubert Laws und Idris Muhammad dazugeholt. Beck arbeitete auch für Paul Simon, Frank Sinatra, Buddy Rich, Maynard Ferguson, Woody Herman, Ali Ryerson, Larry Coryell, Gene Ammons, Sérgio Mendes, Antônio Carlos Jobim, Laura Nyro, Houston Person, Roger Kellaway, Richie Havens, Deborah Brown, Gábor Szabó und Gato Barbieri. Discogs.com listet für ihn über 250 Credits als Musiker auf. Daneben veröffentlichte er als Leader, Co-Leader oder Leiter des Joe Beck Trios bzw. des Joe Beck Quartets an die 40 Alben. Joe Beck starb am 22. Juli 2008 in Woodbury, Connecticut, im Alter von 62 Jahren. Posthum waren weitere Alben herausgekommen. 10/23
- Peter Bernstein
Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader, geboren am 3. September 1967 in New York City. Er erhielt ab dem achten Lebensjahr Klavierunterricht und wechselte mit 13 Jahren zur Gitarre, wobei er sich das Instrument zunächst autodidaktisch beibrachte. Er studierte an der Rutgers University Jazz bei Ted Dunbar und Kenny Barron und schloss seine Studien an der New School in New York City ab. Zu ersten Aufnahmen kam er Anfang der 1990er Jahre als Mitglied der Gruppen Jim Hall & Friends, Larry Goldings Trio, Melvin Rhyne Trio, Brian Lynch Quintet bzw. mit Lou Donaldson, Jesse Davis, Geoff Keezer. Seine erste Aufnahme als Leader absolvierte er mit dem Peter Bernstein Quartet, das in der Besetzung Bernstein, Brad Mehldau (p), John Webber (b und Jimmy Cobb (dm) "Somethin's Burnin'" (Criss Cross, 1994) realisierte. Die zweite Quartett-Einspielung "Signs Of Life" (Criss Cross, 1995) zeigte die Gruppe in der Besetzung Bernstein, Mehldau, Christian McBride (b) und Gregory Hutchinson (dm). Auf "Live At Smalls" (SmallsLIVE, 2008) war wieder das frühere Rhythmusduo mit Webber und Cobb sowie neu als Pianist Richard Wyands am Werk. Vom Peter Bernstein Quintet mit Eric Alexander (ts), Steve Davis (tb), Larry Goldings (g), und Billy Drummond (dm) erschien mit "Brain Dance" (Criss Cross, 1997) nur gerade eine Aufnahme. Unter seinem Namen kam "Earth Tones" (Criss Cross, 1998) heraus, eine Trio-CD mit Larry Goldings (org) und Bill Stewart (dm) als Partner. Mit den Gitarristen Gene Bertoncini, Mark Elf, Randy Johnston, Mundell Lowe und Jack Wilkins spielte er die Hommage-CD "We Remember Tal: A Tribute To Tal Farlow" (J-Curve, 1999) ein. Dennis Irwin (b) und Idris Muhammed (dm) waren die Begleiter. Mit Mark Turner (ts), Brad Mehldau (p), Larry Grenadier (b) und Leon Parker (dm) bildete Bernstein die Gruppe M.T.B., die mit "Consenting Adults" (Criss Cross, 2000) ein Album vorlegte. Von Bernstein erschienen bisher an die 40 Alben als Leader oder Co-Leader. Bei discogs.com besitzt er derzeit über 200 Einträge als Musiker. Er war ein begehrter Sideman und arbeitete für Joshua Redman, Bob Belden, Klaus Doldinger, Diana Krall, Larry Goldings, Bill Stewart, Jimmy Cobb, Lee Konitz, Roy Hargrove, Tom Harrell, Joe Lovano, Jack McDuff, Dr. Lonnie Smith, Brad Mehldau, Christian McBride, Bobby Hutcherson, Don Friedman und viele andere. Dazu wurde er innerhalb des "Criss Cross"-Labels für Aufnahmen mit Eric Alexander, Ralph Lalama, Melvin Rhyne, Walt Weiskopf, Mike LeDonne, Grant Stewart, Ryan Kisor, Sam Yahel, Mike Karn, Ralph Bowen, Jim Rotondi, Joe Magnarelli und Lonnie Smith, engagiert. Peter Bernstein unterrichtete an der Juilliard School, dem Berklee College of Music, der North Texas State University, dem Jazzprogramm der New School und am Amsterdamer Konservatorium. 10/23
- Mundell Lowe
Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Komponist, geboren am 21. April 1922 in Laurel, Mississippi, als James Mundell Lowe. Er spielte Mitte der 1930er Jahre mit Abbie Brunies in New Orleans, danach 1939 mit Pee Wee King in Nashville. Von 1943 bis 1945 leistete Lowe seinen Dienst bei der US-Army. Danach spielte er mit Ray McKinley (1946–1947), Dave Martin (1947–1949), Ellis Larkins und Red Norvo (1949). Mit McKinley, Peanuts Hucko & His V-Disc Gang, Bill Samuels, Helen Humes und anderen kam er ab 1946 zu seinen ersten Aufnahmen als Musiker. Zwischen 1950 und 1958 arbeitete er als Studiomusiker beim Sender NBC. Dazu wurde er von Charlie Parker, dem Sauter-Finegan Orchestra, Billy Taylor und Ruby Braff zu Aufnahmen verpflichtet. Mit dem Mundell Lowe Quintet hatte er seine erste eigene Gruppe, von der ein gleichnamiges 10"-Album (RCA Victor, 1954) erschien. Je nach Stück bestand diese Gruppe neben Lowe aus Don Arnone und Sal Salvador (g), Phil Kraus (marimba, celesta), Stix Kahn (vibes), Johnny Potoker (celesta), Kenny O'Brien oder Trigger Alpert (b) sowie Ed Shaughnessy (dm). Lowe, Alpert und Shaughnessy bildeten mit Dick Hyman (p, org, celesta) auch das The Mundell Lowe Quartet, das ein gleichnamiges Album (Riverside, 1955) vorlegte. Weitere Gruppen, mit denen er in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre Aufnahmen machte, hiessen Mundell Lowe And His All Stars, Mundell Lowe And His Friends und Mundell Lowe And His Orchestra. "Guitar Moods" (Riverside, 1956) war sein erstes Album unter seinem eigenen Namen, aufgenommen im Trio mit Alpert und Shaughnessy. Unter seinem Namen, als Co-Leader oder als Leader der erwähnten Gruppen veröffentlichte Lowe über 40 Alben. Ab 1959 schrieb er auch Filmmusiken und war oftmals als Arrangeur tätig. Darunter fiel der Soundtrack zu "Porgy & Bess" (RCA Camden, 1959), den Lowe als Gitarrist und Arrangeur mit Hilfe von Ben Webster und Tony Scott, Art Farmer, Don Elliott (mellphone, vibes), George Duvivier (b) sowie Osie Johnson (dm) oder Ed Shaughnessy (dm, vibes) aufnahm. 1972 schrieb Lowe die Titelmusik zum Filmklassiker "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten" von Woody Allen. Im Verlaufe seiner langen Karriere arbeitete er auch für Benny Carter, Jimmy Forrest, Quincy Jones, André Previn, Steve Allen, Les Brown, Benny Goodman, Urbie Green, Johnny Guarnieri, Johnny Hodges, Bobby Jaspar, Richie Kamuca, Ray McKinley, Tony Scott, Billy Taylor, Mary Lou Williams. Er begleitete die Sängerinnen Chris Connor, Billie Holiday, Lena Horne, Helen Humes, Carmen McRae, Sarah Vaughan und Dinah Washington. Bei discogs.com besitzt er über 500 Credits als Musiker. Mundell Lowe trat bis ins hohe Alter auf und beging am 21. April 2015 seinen 93. Geburtstag mit einem Konzert in Wien. Er starb zweieinhalb Jahre später 95-jährig am 2. Dezember 2017 in San Diego, California. Im Rahmen des 4-CD-Boxsets "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2016) und der Doppel-CD "Five Classic Albums" (Avid, 2019) wurden mehrere seiner Aufnahmen gesammelt wiederveröffentlicht. 10/23
- Philip Catherine
Belgischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 27. Oktober 1942 in London als Sohn eines belgischen Vaters und einer englischen Mutter. Sein Grossvater spielte die erste Violine im London Symphony Orchestra. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Eltern nach Brüssel. Er begann Gitarre zu spielen, nachdem er Georges Brassens gehört hatte. Früh entdeckte er sein Interesse am Jazz. Einen grossen Einfluss hatte die Musik von Django Reinhardt auf seine Entwicklung als Gitarrist. Charles Mingus nannte ihn 1978 sogar "Young Django". Ab 1959 begann er professionell zu spielen. 1961 spielte er mit Lou Bennett seine erste Tournee. In den 1960er Jahren begleitete er während des Wirtschaftsstudiums auch Dexter Gordon und Stéphane Grappelli. Nach seinem Militärdienst war er 1971/1972 Mitglied des Quintetts Experience von Jean-Luc Ponty. Zu jener Zeit konnte er mit "Stream" (Warner, 1972) sein erstes eigenes Album vorlegen. Seine Begleiter waren Jiggs Whigham (tb), Marc Moulin (e-p), Freddie Deronde (b) und Frédéric Rothier (dm). Mit Toots Thielemans (hca) als Co-Leader nahm er "Toots Thielemans/Philip Catherine/& Friends" (Keytone, 1974) auf. Er war in jener Zeit auch auf weiteren eigenen Alben in den Bereichen Jazz Rock und Fusion aktiv. 1973 gründete er mit Jasper Van't Hof (p, e-p, org), Charlie Mariano (reeds), Jean-François Jenny Clark (b) und Aldo Romano (dm) bildete die Fusion-Gruppe Pork Pie, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Später bildeten Bo Stief (e-b) und John Marshall (dm) die Rhythmussection von Pork Pie. Von Philip Catherine erschienen über 50 Alben unter seinem eigenen Namen bzw. als Leader oder Co-Leader, beispielsweise mit Gitarristen wie Larry Coryell, Ulf Walkenius, Christian Escoudé und anderen. Dazu kamen auch Aufnahmen unter Gruppennamen wie Philip Catherine Quartet, Philip Catherine Trio und Philip Catherine-Duo. Unter dem Titel "Selected Works 1974-1982" (Warner, 2017) wurden vier Alben für "Warner" im Rahmen eines Boxsets wieder veröffentlicht. CD 5 dieses Sets enthielt unter dem Titel "Solo Bremen 1979 & 1982" bisher noch nie veröffentlichte Aufnahmen. Catherine war Mitglied mehrerer Gruppen wie Chet Baker Trio, Dexter Gordon Quartet, Enrico Pieranunzi Quartet, European Jazz Ensemble, Focus, Kenny Drew Quartet, Klaus Weiss Orchestra und Lou Bennett Trio.Zudem gehörte Catherine den Formationen Morton And The Uptights, Niels-Henning Ørsted Pedersen Trio, Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass, Richard Galliano Quartet, Rolf Kühn Group, Sunbirds, The Chris Hinze Combination, The Galactic Light Orchestra, The Kenny Drew Trio, Time Travellers und Zbigniew Seifert Sextet an. 10/23
- Carl Kress
Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader zwischen Swing und Oldtime, geboren am 20. Oktober 1907 in Newark, New Jersey. Er startete seine Karriere 1926 bei den Little Ramblers und im Orchester von Paul Whiteman und wurde ab 1927 bekannt, als er bei Plattenaufnahmen von Bix Beiderbecke, Miff Mole, den Dorsey Brothers, Frankie Trumbauer und Adrian Rollini mitwirkte. Kress spielte auch mit anderen Gitarristen zusammen, so mit Eddie Lang 1933 in "Feeling My Way, Pickin' My Way" und 1934 mit Dick McDonough in "Danzon" und "Stage Fright". In jener Zeit war Kress auch Teilhaber des "Onyx"-Clubs an der 52nd Street in New York. In den 1930er Jahren war Kress vorwiegend bei Radiostationen beschäftigt. Später war er auch für das Fernsehen tätig. Zudem machte Kress Aufnahmen mit Muggsy Spanier (1944), Pee Wee Russell (1945), Bobby Hackett und Tommy Dorsey (1949) sowie Pearl Bailey. Er wirkte im Gordon Jenkins Orchester als Begleiter von Louis Armstrong mit und spielte Banjo im Trio von Clarence Hutchenrider. Er starb 10. Juni 1965 in Reno, Nevada, während einer Tournee mit George Barnes an einem Herzinfarkt. Vor allem von seiner Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Barnes erschienen ab 1963 rund ein halbes Dutzend Alben. Dazu wurde Kress' Schaffen auf einigen Compilations präsentiert. Unter dem Titel "Guitar Stylist" (Capitol, 1953) wurden auf einem 10"-Album acht Stücke aus den Jahren 1945 bis 1947 zusammengefasst. "The Guitar Genius Of Dick McDonough & Carl Kress In The Thirties" (Jazz Archives, 1976) zeigt McDonough und Kress im Duo oder zusammen mit anderen Musikern. Die CD "Pioneers Of Jazz Guitar 1927-1939" (Retrieval, 1997) bestand aus Trios und Duos der Gitarristen Carl Kress, Eddie Lang und Dick McDonough mit den Pianisten Arthur Schutt, Frank Signorelli und Rube Bloom. 10/23
- Monnette Sudler
Amerikanische Jazz-Gitarristin und Bandleaderin, geboren am 5. Juni 1952 in Philadelphia, Pennsylvania, als Monnette Goldman. Sie stammte aus einer musikalischen Familie und erhielt zuerst Klavierunterricht. Im Alter von 15 Jahren wechselte sie zur Gitarre. Sie wurde von ihrem Vater Truman W. Sudler unterrichtet, der sich damals musikalische von Folk hin zum Jazz bewegte. Sie studierte im Combs College of Music Komposition und Arrangement und besuchte 1970/1971 die Berklee School of Music in Boston. Erste Jobs als professionale Musikerin hatte sie in den Gruppen Sounds of Liberation und Creative Arts Ensemble von Khan Jamal. Dazu war sie Mitglied von Sunny Murray & The Untouchable Factor und einer Bigband von Sam Rivers. Unter dem Gruppennamen Monnette Sudler Quartet/Quintet konnte sie mit "Time For A Change" (SteepleChase, 1977) ein erstes Album als Leaderin vorlegen. Ihre Begleiter waren Oliver Collins (p), Gerald Benson (b) und Newman Baker (dm) sowie William Duke Wilson (perc) in den Quintettstücken. "Live In Europe" (SteepleChase, 1978) war eine reine Quartettaufnahme mit Kenny Kellem an Stelle von Benson. "Brighter Days For You" (SteepleChase, 1978) war eine Aufnahme des Monnette Sudler Sextets mit Khan Jamal (marimba), Oliver Collins (p), Tyrone Brown (b), Newman Baker (dm) und William Duke Wilson (perc). Aufnahmen aus der selben Zeit wurden später unter dem Titel "In My Own Way" (SteepleChase, 2021) zugänglich gemacht. Darauf waren Olivier Collins (p), Kenny Kellem (b), Mohamed Al-Jabry (perc) und Newman Baker (dm) ihre Begleiter. Bis zur nächsten eigenen Aufnahme "Meeting Of The Spirits" (Discograph und Isma'a, 2005) vergingen Jahrzehnte. Begleitet wurde Sudler (g, mbira, vcl) von Steve Turre (tb, shells), ihrem Sohn Erik 'Abyss' Honesty (rap), Sonia Sanchez (spoken word), Steve Green (b) und Darryl Burgee (perc). "Where Have All The Legends Gone?" (Heavenly Sweetness, 2009) nahm sie mit David Neerman (vibes), Arthur Simonin (vio), Peter Giron (b) sowie Arnaud Biscay oder John Betsch (dm) auf. Respiratorische Insuffizienz zwang sie Anfang der 2010er Jahre, ihre Konzerttätigkeit stark einzuschränken. Sie starb am 21. August 2022 in Germantown, Philadelphia, Pennsylvania, im Alter von 70 Jahren. Sudler arbeitete mit Philly Joe Jones, Grover Washington Jr., Reggie Workman, Cecil McBee, Hamiet Bluiett und anderen zusammen. Neben Contemporary und Soul Jazz spielte sie auch Blues mit ihrem Monnette Sudler Blues Express. 10/23
- Emily Remler
Amerikanische Jazz-Gitarristin, Komponistin und Bandleaderin, geboren am 18. September 1957 in New York City. Sie wuchs in Englewood, New Jersey, auf. Nachdem sie in Bluesbands begonnen hatte, studierte sie am Berklee College of Music. Anschliessend arbeitete sie in New Orleans in einem Hotel-Orchester und begleitete dort Stars wie Michel Legrand, Nancy Wilson, Bobby McFerrin und Branford Marsalis. Der Gitarrist Herb Ellis vermittelte ihr einen Plattenvertrag. Auf ihrem ersten Album "Firefly" (Concord, 1981) wurde sie von Hank Jones (p), Bob Maize (b) und Jake Hanna (dm) begleitet. Beim selben Label kamen weitere Aufnahmen heraus. "Take Two" (1982) erschien als Aufnahme des Emily Remler Quartets mit James Williams (p), Don Thompson (b) und Terry Clarke (dm). "Transitions" (1984) und "Catwalk" (1985) realisierte sie unter ihrem Namen mit John D'Earth (tp), Eddie Gomez (b) und Bob Moses (dm). Mit Larry Coryell (g) nahm sie das Duo-Album "Together" (1985) auf. "East To Wes" (1988) war ihr letztes Album für "Concord", eingespielt mit Hank Jones (p), Buster Williams (b) und Marvin "Smitty" Smith (dm). Für "This Is Me" (Justice, 1990) holte sie 13 Musikerinnen und Musiker dazu, darunter Jeff Pocaro (dm) von Toto. Emily Remler starb am 4. Mai 1990 in Sydney an Herzversagen, vermutlich eine Folge ihres Heroinkonsums. Nachträglich erschienen die beiden Compilations "Retrospective Volume One: Standards" und "Retrospective Volume Two: Compositions" (beide Concord, 1991). "Just Friends: A Gathering In Tribute To Emily Remler, Volume One und Two" (beide Justice, 1991) hiessen im selben Jahr zwei Tribute-Aufnahmen, auf denen neben anderen Musikern und Musikerinnen die Gitarristinnen und Gitarristen Herb Ellis, Kristen Buckley, Leni Stern, Marty Ashby, Steve Masakowski und Terry Holmes zu hören waren. Emily Remler war zwischen 1981 und 1984 mit dem Jazzpianisten Monty Alexander verheiratet und spielte auch auf dessen Alben. 10/23
- Baden Powell
Brasilianischer Gitarrist und Komponist, geboren am 6. August 1937 in Varre-E-Sai, Rio de Janeiro, als Roberto Baden Powell De Aquino. Er war einer der bedeutendsten brasilianischen Gitarristen und ein Pionier des Bossa Nova. Powell komponierte mit seinem Mentor Vinicius de Moraes mehr als 50 Bossa Nova- und Afro-Samba-Stücke. Sein Vater spielte Geige und Gitarre und war begeisterter Pfadfinder. Deshalb benannte er seinen Sohn nach Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung. Mit sieben begann Baden Powell Gitarre zu spielen. Er studierte bis zum 14. Lebensjahr klassische Gitarre und erwarb ein Diplom am Konservatorium in Rio de Janeiro. Mit 15 war er professioneller Musiker, mit 20 Jahren begann er erfolgreich zu komponieren. In den 1950er Jahren gründete er mit dem Pianisten Antônio Carlos Jobim und den Gitarristen Luiz Bonfá und João Gilberto ein Quartett. Wichtig für seine musikalische Entwicklung waren neben seinem Vater sein Gitarrenlehrer Jaime Florence sowie die Dichter Vinícius de Moraes und Paulo Cesar Pinheiro. Diese waren Schöpfer bekannter brasilianischer Lieder. Erste Aufnahmen machte Baden Powell mit Cipó und Zé Bodega (ts), Raul De Souza (tb), Altamiro Carrilho (fl), Cipó, Sivuca (acc), Luiz Marinho (b) und Edison Machado (dm) unter dem Gruppennamen Tuma Da Gafieira. Die Aufnahmen kamen unter dem Titel "Samba Em Hi-Fi" (Musidisc, 1957) in Form einer 7"-EP bzw. gleichzeitig in einer erweiterten Fassung als 10"-Album heraus. Bei den Einspielungen einer anderen 7"-EP bzw. eines anderen 10"-Albums von Tuma Da Gafieira war Baden Powell nicht dabei. Er wurde danach von Gaúcho E Seu Sexteto, José Marinho E Seu Conjunto, Paulo Moura, Elizeth Cardoso, Carlos Lyra und vielen anderen Landsleuten bzw. Gruppen für Aufnahmen beigezogen. Als erster nicht-brasilianischer Musiker wurde er von Herbie Mann für die Aufnahmen des Albums "Do The Bossa Nova With Herbie Mann" (Atlantic, 1962) engagiert. Danach kam er zu ersten Aufnahmen als Leader oder Co-Leader. Mit Jimmy Pratt (dm) als Co-Leader und weiteren Musikern entstand "Baden Powell Swings With Jimmy Pratt" (Elenco, 1963). "À Vontade" (Elenco, 1963), "Tempo Feliz" (Forma, 1966) und "Ao Vivo No Teatro Santa Rosa" (Elenco, 1966) waren seine ersten eigenen Alben, auf denen er von anderen Musikern begleitet wurde. Seine erste Aufnahme ausserhalb Brasiliens hiess "Tristeza On Guitar" (Saba, 1966) und erschien in Deutschland. Der deutsche Jazzautor und Musikproduzent Joachim Ernst Berendt, der die LP produziert hatte, nahm danach mehrere weitere Schallplatten mit Baden Powell auf. Im Dezember 1970 enstanden in einem Studio in Paris 19 Tracks, die Baden Powell mit Ernesto Ribeiro Gonçalves (b), Alfredo Bessa (perc) und Helio Schiavo (dm) als Baden Powell Quartet einspielte. Das Material wurde danach unter den Titeln "Vol. 1", "Vol. 2" und "Vol. 3" (alle Barclay, 1971) veröffentlicht. Später bildete das CD/DVD-Set "Tristeza - Live 1970" (Coqueiro Verde, 2011) ein weiteres Ton- und Bildokument aus jener Zeit. Auf vielen Aufnahmen verschmolz Baden Powell afro-brasilianische und europäische Elemente. Die ausgedehnten Tourneen und das Nachtleben forderten Mitte der 1970er Jahren vom sensiblen Gitarristen ihren Tribut. Er erkrankte wegen seines unkontrollierten Alkoholkonsums, und seine künstlerische Schöpferkraft liess nach. Die öffentlichen Auftritte und Aufnahmen wurden seltener. 1983 zog er mit seiner Frau Silvia und seinen zwei Söhnen nach Baden-Baden und lebte dort für einige Jahre zurückgezogen. Das familiäre Zusammenleben brachte Ruhe und Gleichgewicht in sein Leben. Danach begann wieder aufzutreten und Aufnahmen einzuspielen. Gegen Ende der 1980er Jahre kehrte er nach Brasilien zurück. Dort nahm seine künstlerische Tätigkeit wieder zu, in dem er auftrat und neue Schallplatten einspielte. Baden Powell starb am 26. September 2000 im Alter von 63 Jahren in Rio de Janeiro. Unter dem Namen von Baden Powell bzw. als Leiter der Gruppen Baden Powell & Friends, Baden Powell & Trio, Baden Powell And Orchestra, Baden Powell Group, Baden Powell Quartet und Baden Powell Quintet kamen über 70 Alben heraus. Dazu erschienen an die 100 sich übrschneidende Compilations oder Reissuepakete, darunter das 13 CDs umfassende Boxset "Baden Powell" (Universal und Mercury, 2003). 10/23
- Leni Stern
Deutsch-amerikanische Jazz-Gitarristin, Komponistin, Bandleaderin und Schauspielerin, geboren am 28. April 1952 in München als Magdalena Thora. Sie begann im Alter von sechs Jahren Klavier zu spielen und mit elf Gitarre. Mit 17 Jahren gründete sie eine eigene Schauspielgruppe und arbeitete, noch unter ihrem Geburtsnamen, als Fernsehschauspielerin, unter anderem mit Hanns Dieter Hüsch in der ARD-Serie "Goldener Sonntag". 1977 wandte sie sich der Musik zu und ging in die USA, um am Berklee College of Music in Boston zu studieren. Dort lernte sie auch ihren heutigen Ehemann, den Gitarristen Mike Stern kennen. 1981 zog sie nach New York City und spielte als Gitarristin in verschiedenen Rock- und Jazz-Bands. 1983 gründete sie eine eigene Band und veröffentlichte ihr erstes Album "Clairvoyant" (Passport Jazz, 1986). Darauf wurde sie von Bill Frisell (g), Bob Berg (ts), Harvie Swartz (b) und Paul Motian (dm) begleitet. Ohne Frisell, dafür aber mit Larry Willis (p) entstand ihr Zweitling "The Next Day" (Passport Jazz, 1987). "Secrets" (Enja, 1989) zeigte Stern zusammen mit Wayne Krantz (g), David Tronzo (slide-g), Bob Berg (ts), Harvie Swartz (b), Lincoln Goines (e-b), Don Alias (perc) und Dennis Chambers (dm). Bei den Aufnahmen ihres vierten Albums "Closer To The Light" (Enja, 1990) standen Dave Sanborn (as), Wayne Krantz (g), Lincoln Goines oder Paul Socolow (e-b), Don Alias (perc) sowie Dennis Chambers oder Zach Danziger (dm) im Studio. In teilweise anderen, üppig besetzen Besetzungen nahm sie "Ten Songs" (Lipstick, 1992) und "Words" (Lipstick, 1995) auf. Mit Wayne Krantz (g) entstand das Duoalbum "Separate Cages" (Alchemy, 1996). Mit fast zehn Mitmusikern kam "Black Guitar" (Prudence Cosmopolitan und Rough Trade, 1997) zu Stande. Liveaufnahmen von Auftritten am 2. und 7. Juni 1998 in einer Bar in New York City erschienen unter dem Titel "55 Bar Sessions" (Paddle Wheel, 1998). Begleitet jeweils von Harvie Swartz (b) und Danny Gottlieb (dm) spielten an diesen Abenden Leni Stern, ihr Ehemann Mike Stern, Haru oder Hiram Bullock. Jeder der vier Gitarristen ist mit zwei Stücken vertreten. Die auf ihrem eigenen Label erschienene CD "Recollection" (Leni Stern, 1998) war eine Sammlung von grösstenteils schon veröffentlichten Tracks aus der Anfangszeit der Gitarristin. Wieder aus neuem Material bestand "Kindness Of Strangers" (Leni Stern, 2000). Darauf ist Stern, begleitet von mehreren bekannten Musikern, auch als Sängerin zu hören. Auf dem nächsten Album "Finally The Rain Has Come " (Leni Stern, 2003) ist Stern wieder einmal in Begleitung von Bill Frisell (g) zu hören. Dazu waren John McLaughlin (g), Michael Brecker (ts) und andere ihre Begleiter. "When Evening Falls" (BHM, 2004) war eine Quartettaufnahme mit George Whitty (key), Paul Socolow (e-b) und Keith Carlock (dm). "Live Comes Quietly (Megaforce, 2006) entstand mit ihren damaligen musikalischen Begleitern Etienne Stadwijk (key), James Genus (b) und Keith Carlock (dm) sowie mit vielen weiteren Musikern und Musierinnen. Darauf ging Stern erstmals in Richtung afrikanische Musik. Diese Richtung wurde auf der in Salif Keitas Bamako Studios in Mali aufgenommenen EP "Alu Mayé (Have You Heard)" und auf dem Album "Africa" (beide Leni Stern, 2007) fortgesetzt. Auf der EP "Spirit In The Water" (Leni Stern, 2009) verarbeitete Stern auch Einflüsse ihrer Reisen nach Indien und Madagaskar. Mit den ebenfalls auf ihrem eigenen Label erschienenen Alben "Sa Belle Belle Ba" (2010), "Sabani" (2011), "Smoke, No Fire" (2012) und ihrem 20. Album "Jellel (Take It)" (2013) setzte Stern ihre Reise durch die World Music fort. Weitere Alben waren "Dakar Suite" (2016), "Leni Stern: 3" (2018) und "4" (2020). Leni Stern ist auch auf Aufnahmen ihres Mannes Mike Stern sowie auch solchen von Wayne Krantz, Joy Askew, Christoph Spendel, Amy Sacko, Morley, Louie Vega, Sergio Galvão und Shelby Lynne zu hören. 10/23
- John Abercrombie
Amerikanischer Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 16. Dezember 1944 in Port Chester, New York und aufgewachsen in Greenwich, Connecticut. Sein luftig-leichtes Spiel prägte die Entwicklung der modernen Jazzgitarre in den 1980er und 1990er Jahren entscheidend mit. Er studierte 1962 bis 1966 am Berklee College of Music in Boston bei Jack Peterson Gitarre sowie Harmonielehre und Jazztheorie. Zu seinen frühen Vorbildern gehören Jim Hall, Barney Kessel und Tal Farlow. Er spielte zu jener Zeit mit Lance Gunderson (b) und Paul Lenart (dm) private Aufnahmen ein, die erst viel später als "Natural Food" (Porter, 2008) offiziell erschienen. Noch während seiner Zeit am Berklee College Of Music wurde er 1967 vom Hammond-Organisten Jimmy Smith für eine vierwöchige Tournee engagiert. Während seines Engagements für Smith entstand auch das Album "Nasty!" (Prestige, 1968), auf dem neben Smith und Abercrombie Houston Person (ts) und Grady Tate (dm) als weitere Musiker zu hören waren. Später griff Abercrombie die Kombination Orgel/Gitarre selber mehrfach wieder auf. 1969 spielte John Abercrombie in der Gruppe Dreams zusammen mit Michael und Randy Brecker sowie bei Stark Reality, einer Band von Monty Stark. In den 1970er Jahren ging er unter anderem mit Chico Hamilton, Billy Cobham, Gil Evans und dessen "Plays The Music Of Jimi Hendrix"-Programm sowie mit Jeremy Steig auf Tournee und wirkte auf mehreren Alben des Trompeters Enrico Rava mit. Dazu machte er Aufnahmen mit Barry Miles, Gato Barbieri, Dave Liebman, Horace Arnold, Michael Urbaniak, Ursula Dudziak, Jack deJohnette, Billy Cobham, Charles Earland, Barre Phillips, Johnny Hammond, Kenny Wheeler, Mike Nock und anderen. Seine erste eigene Aufnahme "Timeless" (ECM, 1975) spielte er mit Jan Hammer (org, synth, p) und Jack DeJohnette (dm) ein. Zur selben Zeit taten sich Abercrombie und deJohnette mit Dave Holland (b) zu Gateway zusammen. Das Trio spielte die LPs "Gateway" (ECM, 1975) und "Gateway 2" (ECM, 1978) ein, agierte zwischendurch als Begleitgruppe für Collin Walcott (sitar, tabla) auf "Cloud Dance" (ECM, 1976) und löste sich 1979 auf. Nach einer Reunion Mitte der 1990er Jahre folgten "Homecoming" (ECM, 1995) und "In The Moment" (ECM, 1996). Letztere Aufnahme enthielt improvisierte Stücke aus der Session für "Homecoming" vom Dezember 1994. Auch seine Zusammenarbeit mit Ralph Towner (g) für die LP "Sargasso Sea" (ECM, 1976) erlebte Jahre später auf "Five Years Later" (ECM, 1982) eine Neuauflage. Solo stellte Abercrombie seine Künste nur einmal unter Beweis, und zwar auf seinem Frühwerk "Characters" (ECM, 1978). Ab Ende der 1970er Jahre spielte er vor allem als John Abercrombie Quartet (siehe John Abercrombie in Quartettaufnahmen). Zwischen den ersten Quartettalben war mit "Straight Flight" (Jazz America, 1979) ein Trioalbum mit George Mraz (b) und Peter Donald (dm) erschienen. Später wurde dieses Trio durch John Scofield (g) zum Quartett erweitert und mit "Solar" (Palo Alto, 1984) eine weitere Aufnahme realisiert. "Eventyr" (ECM, 1981) hiess eine Trioaufnahme mit Jan Garbarek (ts) und Nana Vasconcelos (perc). Mit David Earle Johnson (dm, perc, vcl) und Jan Hammer (key) nahm Abercrombie "The Midweek Blues" (Plug, 1983) auf. Auf "Drum Strum" (1750 Arch, 1984) war Abercrombie im Duo mit George Marsh (dm, div perc, mbira) zu hören. Mit Marc Johnson (b) und Peter Erskine (dm) formierte Abercrombie Mitte der 1980er Jahre ein langlebiges Trio, das "Current Events" (ECM, 1986), "Getting There" (ECM, 1988) mit Michael Brecker (ts) als Gast, die Liveaufnahme "John Abercrombie/Marc Johnson/Peter Erskine" (ECM, 1989) sowie "November" (ECM, 1993) mit John Surman (reeds) als vierten Musiker veröffentlichte. Im Duo mit Richie Beirach (p) entstand "Emerald City" (Pathfinder, 1987). Auf "All Strings Attached" (Verve, 1987) kam es zur selben Zeit zu einem Gipfeltreffen der Gitarristen Tal Farlow, John Abercrombie, Larry Carlton, Larry Coryell und John Scofield mit John Patitucci (b) und Billy Hart (dm) als zusätzliche Begleiter. In den 1980er Jahren war er zudem für McCoy Tyner, Bobby Hutcherson, Denny Zeitlin, Don Thompson, Henry Kaiser, Peter Erskine, Henri Texier, Jack Walrath, Stanley Clarke, Dan Gottlieb, Tom Harrell und andere tätig. Ende der 1980er Jahre begann Abercrombies Zusammenarbeit mit Andy LaVerne (p). "Natural Living" (Musidisc, 1990) hiess eine erste Duo-CD mit LaVerne. Mit "Nosmo King" (Steeplechase, 1992), "Where We Were" (Double-Time, 1996), "Timelines" (Steeplechase, 2003), "A Nice Idea" (Steeplechase, 2005) und "Live From New York" (Steeplechase, 2010) folgten im Laufe der Jahre fünf weitere solche Einspielungen. Dazu kamen zwei Quartett-Aufnahmen. Für die Trio-CD "Animato" (ECM, 1990) tat sich Abercrombie mit Vince Mendoza (synth) und Jon Christensen (dm) zusammen. In den 1990er Jahren erschienen auf einem kanadischen Label zwei Duo-Alben: "Witchcraft" (Justin Time, 1991) mit Don Thompson (b, p) und "Double Variations" (Justin Time, 1990) mit Tim Brody (g, synth). Mit Dan Wall (org) und Adam Nussbaum (dm) entstand ein weiteres Gitarre/Orgel/Schlagzeug-Trio. Dieses veröffentlichte mit "While We We're Young" (ECM, 1993), "Speak Of The Devil" (ECM, 1994) und die Liveaufnahme "Tactics" (ECM, 1997). Für "Open Land" (ECM, 1999) wurde dieses Trio mit Joe Lovano (ts), Mark Feldman (vio) und Kenny Wheeler (tp, flh) zum Sextett aufgestockt. "Open Land – Meeting With John Abercrombie" (ECM, 2018) hiess ein Jahr nach seinem Tod auch ein Dokumentarfilm von Arno Oehri und Oliver Primus, der auf einer DVD herauskam. Wie mit Jeff Palmer machte Abercrombie mit Lonnie Smith eine Reihe von Orgel/Gitarre-Alben mit Marvin "Smitty" Smith (dm) als dritter Musiker. Es waren dies "Føxy Lady", "Purple Haze" und "Afro Blue" (alle Venus, 1994). Abercrombie realisierte in den 1990er Jahren Aufnahmen mit Ron McClure, Joe Lovano, Paul Bley, Niels Lan Doky, Bob Mover, Jim Hall, Philippe Kahn, Uli Beckerhoff, Bob Mintzer, Mick Goodrick, Wolfgang Haffner, Bob Brookmeyer, Lars Danielsson, Tim Hagans, Michel Petrucciani, Lee Konitz, Charles Lloyd und anderen. Ein Liveauftritt von 1998 mit Peter Erskine (dm), John Patittucci (b) und Bob Mintzer (sax) erschien als "The Hudson Project" (Strech, 2000). "That's For Sure" (Challenge, 2001) und "Brand New" (Challenge, 2004) waren Trio-Aufnahmen mit Kenny Wheeler (tp, flh) und Marc Copeland (p). "Noisy Old Men" (Jam, 2002) war eine Quartettaufnahme mit Mick Goodrick (g), Steve Swallow (e-b) und Gary Chaffee (dm). "Three Guitars" (Chesky, 2003) dokumentiert das Aufeinandertreffen von Abercrombie mit Badi Assad (g, vcl, perc, fl) und Larry Coryell (g). "Live At The Village Vanguard" (Immortal, 2004) hiess eine DVD, die einen Auftritt von Abercrombie mit Michael Brecker (ts), Marc Johnson (b) und Peter Erskine (dm) dokumentiert. Mit Frank Haunschild (g) nahm er "Alone Together" (Acoustic Music, 2004) auf, mit John Ruocco (cl) "Topics" (Challenge, 2007). Dazwischen spielte er mit Eddie Gomez (b) und Gene Jackson (dm) "Structures" (Chesky, 2006) ein. Contact hiess eine andere Supergruppe, bestehend aus John Abercrombie (g), Dave Liebman (ts, ss), Marc Copland (p), Drew Gress (b) und Billy Hart (dm), von der "5 On One" (Pirouet, 2010) erschien. Mit Marc Copland (p) nahm er "Speak To Me" (Pirouet, 2011) auf. Eine Duoaufnahme mit Peter Brendler (b) hiess "The Angle Below" (SteepleChase, 2013). Mit den Gitarristen Rale Micic, Peter Bernstein und Lage Lund spielte er die Jim Hall-Hommage "Inspired" (ArtistShare, 2016) ein. John Abercrombie starb am 22. August 2017 72-jährig in Cortland, New York, an den Folgen eines Herzversagens, nachdem er schon davor einen Herzinfarkt erlitten hatte. Abercrombie ist laut discogs.com auf über 300 Aufnahmen zu hören. 10/23
- John Abercrombie in Quartettaufnahmen
Der amerikanische Gitarrist John Abercrombie begann Ende der 1970er Jahre neben vielen weiteren Aufnahme Alben unter dem Gruppennamen John Abercrombie Quartet zu veröffentlichen. Die ersten hiessen "Arcade" (ECM, 1979), "Abercrombie Quartet" (ECM, 1980) und "M" (ECM, 1981) und entstanden mit Richie Beirach (p), George Mraz (b) und Peter Donald (dm). Die drei Alben wurden später unter dem Titel "The First Quartet" (ECM, 2015) zu einem 3-CD-Set zusammengefasst. Für "Cat'n'Mouse" (ECM, 2002) stellte er ein neues Quartett zusammen, das neben ihm aus Mark Feldman (vio), Marc Johnson (b) und Joey Baron (dm) bestand. Dieses Quartett nahm auch die Alben "Class Trip" (ECM, 2004) und "The Third Quartet" (ECM, 2007) auf. "Wait Till You See Her" (ECM, 2009) war eine weitere Aufnahme seiner langjährigen Gruppe mit Feldman, Baron und nun Thomas Morgan (b) anstelle von Marc Johnson. Auf "Within A Song" (ECM, 2012) präsentierte er ein neues Quartett mit Joe Lovano (ts), Drew Gress (b) und Joey Baron (dm). Auf den nächsten Quartett-Aufnahmen "39 Steps" (ECM, 2013) und "Up And Coming" (ECM, 2017) spielte Marc Copland (p) an Stelle von Lovano. Nuttree Quartet hatte sich eine andere Quartett-Formation von Abercrombie genannt, bei der Adam Nussbaum (dm) der Co-Leader war. Auf dem ersten Album "Standards" (Kind Of Blue, 2008) waren Jerry Bergonzi (ts) und Gary Versace (org) die Begleiter. Auf dem zweiten Album "Something Sentimental" (Kind Of Blue, 2009) wurden Nussbaum und Abercrombie von Dave Liebman (ss) und Jay Anderson (b) begleitet. Zugleich wurde der Gruppenname in (Another) Nuttree Quartet abgeändert. Dazu kam es dazwischen zu vier Quartettaufnahmen mit Jeff Palmer (org): "Abacadabra" (Soul Note, 1990) entstand mit David Liebman (ss) und Adam Nussbaum (dm) als weitere Musiker; "Ease On" (Audioquest, 1992) mit Arthur Blythe (as) und Victor Lewis (dm); "Island Universe" (Soul Note, 1995) mit Arthur Blythe (as) und Rashied Ali (dm); "Shades Of The Pine" (Reservoir, 1994) mit Billy Pierce (ts) und Marvin "Smitty" Smith (dm). Mit Andy LaVerne (p) spielte er neben vielen anderen Aufnahmen zwei Quartett-Alben ein. "Now It Can Be Played" (SteepleChase, 1993) entstand mit Steve LaSpina (b) und Jeff Hirshfield (dm) als Begleiter, "Farewell" (Muisdidsc, 1993) mit George Mraz (b) und Adam Nussbaum (dm). Ein On/Off-Quartet von John Abercrombie mit Jan Hammer (key), Mike Brecker (ts) und Jack deJohnette (dm) hatte "Night" (ECM, 1984) eingespielt. John Abercrombie veröffentlichte zudem auch einige weitere Aufnahmen in Quartettbesetzungen. 10/23











