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- Maggie Bell
Schottische Blues/Blues Rock-Sängerin, geboren am 12. Januar 1945 in Glasgow. Sie arbeitete zuerst als Schaufensterdekorateurin und sang in lokalen Gruppen. Ende der 1960er Jahre gründete sie mit Les Harvey (g), Jim Dewar (e-b, vcl) und John McGinnes (key) die Blues-Rock-Formation Power, aus der nach dem Zuzug von Collin Allen (dm) Stone The Crows wurde. Die Gruppe veröffentlichte die LPs "Stone The Crows" (Polydor, 1970), "Ode To John Law" (Polydor, 1970) sowie nach Besetzungswechseln "Teenage Licks" (Polydor, 1971) und "Ontinuous Performance" (Polydor, 1972). Maggie Bell wurde vom "Melody Maker mit Janis Joplin verglichen. Co-Leader Harvey starb 1971 auf der Bühne an einem Stromschlag, so dass Stone The Crow das vierte Album mit Jim McCulloch (g) einspielen musste. 1973 löste Maggie Bell Stone The Crows auf, um eine Solokarriere zu starten. Mit Jerry Wexler als Produzenten nahm sie zwei Alben auf: Auf "Queen Of The Night" (Polydor, 1974) wurde sie von Boggle Young und Cornell Dupree (g), John Hughey (pedal-steel g) Chuck Rainey (e-b), Steve Gadd (dm) sowie The Sweet Inspiration (vcl) begleitet. "Suicide Sal" (Polydor, 1975) entstand unter anderem mit Hilfe von Jimmy Page, Clark Terry, Mickey Keene, Brian Breeze, Ray Glynn oder Hugh Burns (g), Pete Wingfield oder Roy Davies (key), Jimmy Jewell (sax), Billy Lawrie oder Delisle Harper (e-b), Paul Francis (dm), Cuddley Judd (bagpipes) sowie Mark London (vcl). Zwei zuvor von Felix Pappalardi von Mountain sowie Felix Cavaliere von den Young Rascals produzierte Alben wurden von "Atlantic" nicht veröffentlicht. Ab Mitte der 1970er Jahre bis in die 1990er Jahre wurde es um Maggie Bell still. Nachträglich erschienen Live-Mitschnitte aus der Zeit der Soloalben wie "Live At The Rainbow 1974" (Angel Air, 2002), "Live in Boston 1975" (Angel Air, 2003) und "Live Montreux 1981" (Angel Air, 2007). Die vier offiziellen Stone The Crows-Alben wurden zusammen mit dem Bell-Album "The River Sessions" (Riber, 2004) mit Liveaufnahmen von 1993 als "Collection" (River, 2005) auch in Form einer 5-CD-Box wieder veröffentlicht. Bells Soloaufnahmen wurden auch einzeln später wieder veröffentlicht. 2006 tat sich Maggie Bell mit Zoot Money (key, vcl), Miller Anderson (g, vcl), Colin Hodgkinson (e-b, vcl) und Colin Allen (dm, vcl) zur Gruppe The British Blues Quintet zusammen. "Live In Glasgow" (Angel Air, 2007) war eine Aufnahme dieser prominent besetzten Gruppe. "Best Of Sound & Vision" (Angel Air, 2008) war eine Compilation von Maggie Bell mit diversen Songs auf einer CD sowie einer Liveaufnahme von 1981 auf einer DVD. "Live In No Mean City" (X5, 2011) enthielt weitere Liveaufnahmen von Bell, von denen das Aufnahmedatum allerdings nicht bekannt ist. 07/23
- John Dummer
Britischer Blues Rock-Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 19. November 1944 in Surbiton, Greater London. Während seiner Schulzeit begann er Schlagzeug zu spielen. 1963 gründete er die R&B-Band Lester Square and the G.T.'s, mit der er zwei Jahre lang in Grossbritannien und Deutschland unterwegs war und von der keine Aufnahmen erschienen. 1967 gründete er die John Dummer Blues Band bzw. die personelle fast identisch besetzte The John Dummer Band. "Cabal" (Mercury, 1969) war eine Aufnahme der John Dummer Blues Band in der Besetzung Dummer, Dave Kelly und Tony McPhee (g, vcl), John O'Leary (hca), Steve Miller (p) sowie Keith Tillman oder Thump Thomson (e-b). "John Dummer Band" (Mercury, 1969) war im selben Jahr ein weiteres Album, eingespielt von Dummer mit Dave Kelly (vcl, slide-g, kazoo), Adrian Pietryga (g), Bob Hall (p), Jo-Ann Kelly (vcl) und Thump Thomson (e-b). Auf "Blue" (Vertigo, 1972) bestand The John Dummer Band aus Dummer, Pietryga, Tomson und Nick Pickett (vcl, vio, g, org). Aufnahmen für ein weiteres Album der John Dummer Blues Band in der Besetzung Dummer, Dave Kelly (g, vcl), Pete Emery (g), Colin Earl (key), Graham Bond (sax), Thump Thomon (e-b) und Pick Withers (dm) kamen erst Jahrzehnte später unter dem Titel "The Lost 1973 Album" (Angel Air, 2008) heraus. Dazwischen hatte er mit Musikern seiner Gruppen als John Dummer's Famous Music Band das Album "John Dummer's Famous Music" (Fontana, 1970) und als John Dummer's Oobleedooblee Band das Album "Oobleedooblee Jubilee" (Vertigo, 1973) veröffentlicht. Ab Mitte der 1970er war Dummer Mitgied der Doo Wop/R&B/Rock & Roll Revival-Band Darts, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Die Darts hatten mehrere erfolgreiche Single-Hits. 1980 verliess Dummer die Darts und gründete mit seiner Frau Helen die Band True Life Confessions, von der Anfang der 1980er Jahre mehrere Singles auf den Markt kamen. Auch als John Dummer & Helen April veröffentlichte das Paar einige Singles. Nachdem Dummer drei Jahre Manager von The Screaming Blue Messiahs gewesen war, zog das Ehepaar nach Frankreich, wo sie ein Herrenhaus renovierten. Dem folgte eine Windmühle in Portugal, ehe es das Paar zurück nach Frankreich zog. Gelegentlich spielte John Dummer mit französischen Musikern. Ansonsten restaurierte und verkaufte er alte Möbel und schrieb Romane. Von John Dummer und seinen Band kamen mehrere Compilations oder Reissue-Pakete früherer Alben heraus. 07/23
- Darts
Britische Doo Wop/R&B/Rock & Roll Revival-Band, gegründet 1976 in London von Den Hegarty (vcl), Griff Fender (vcl) alias Ian Collier, Rita Ray (vcl) alias Lydia Sowa und Horatio Hornblower (sax) alias Nigel Trubridge, alle davor Mitglied der Bands Rocky Sharpe & The Razors bzw. Rocky Sharpe & The Replays. Dazu stiessen Iain "Thump" Thomson (e-b), George Currie (g) und John Dummer (dm), alle davor Mitglieder von Bands um John Dummer. Der Rest des Gründungs-Lineups bestand aus William "Hammy" Howell (p) und dem ehemaligen Mickey Jupp-Sänger Bob Fish. Wie die Gruppe so hiess auch das Debutalbum "Darts" (Magnet, 1977). Damit stiess die Gruppe gleich in die Top-10 der UK-Albumcharts vor. Dazu enthielt das Album zwei Top-10-Singles. Darunter befand sich mit "Come Back My Love" die erste von drei Darts-Singles, die es auf Platz 2 der britischen Charts schaffte. Die anderen waren "The Boy from New York City" und " It's Raining" vom zweiten Album " Everyone Plays Darts" (Magnet, 1978). Dieses landete in den Album-Charts auf Platz 12. Mit der ersten Compilation "The Amazing Darts" (Magnet, 1978) hatte die Band ein weiteres Top-10-Album. Weitere Alben wie "Dark Attack" (Magnet, 1979) und die nur in den USA vertreibene LP "Across America" (Kat Family, 1981) waren nicht mehr so erfolgreich, obwohl die Band noch einige Top-10-Singles hatte. "In Concert" (Brilliant, 1999) hiess später ein Livemitschnitt. Die Band hatte sich 1985 aufgelöst. Insgesamt 17 Musikerinnen oder Musiker hatten über kurz oder lang den Darts angehört. Nachträglich kamen die beiden Boxsets "The Complete Collection" (Edsel, 2016) mit 6 CDs und "The Albums 1977–81" (7T's, 2019) mit 4 CDs auf den Markt. 07/23
- Anders Osborne
Schwedisch-amerikanischer Bluessinger/Songwriter und -Gitarrist, geboren am 4. Mai 1966 in Uddevalla. Er wanderte schon jung in die USA aus und liess sich 1985 in New Orleans, Louisiana, nieder. Seitdem gehört er in den USA zu einem festen Bestandteil der Modern Blues-Szene. Unter seinem Namen veröffentlichte Osborne seither über 20 Alben. Die ersten hiessen "Doin' Fine" (Rabadash, 1989), "Osborne Orchestra" (Little Great Music, 1990), "Break The Chain" (Rabadash, 1994) und "Which Way To Here" (Okeh und 550 Music, 1995). Neben weiteren Alben erschien auch die gemeinsam mit Monk Boudreaux (vcl, perc) als Co-Leader eingespielte CD "Bury The Hatchet" (Shanachie, 2002). Er veröffentlichte auch einige Alben bei "Alligator Records" und tat sich mit den North Mississippi Allstars für die CD "Freedom & Dreams" (NMO, 2015) zusammen. Osborne arbeitete auch als Songwriter in New Orleans und später in Nashville. Er lieferte für Keb Mos Grammy-Album "Slow Down" (Okeh und 550 Music, 1988) zwei Songs. Auch Le Roux, Tab Benoit, Bernard Allison, Tim McGraw, Kim Carnes, Christy Sutherland, Shaky Ground, Mike Zito, Eric Church, Jumpin' Johnny Sansone und andere nahmen Songs auf, die Osborne als Autor oder Co-Autor geschrieben hatte. Für mehrere dieser Musiker war Osborne auch als Produzent tätig. Osborne machte zusammen mit Corey Duplechin, Cyril Neville, George Porter, Jr., Johnny Vidacovich, Jumpin' Johnny Sansone, Mac Rebennack alias Dr. John, Monk Boudreaux, Tab Benoit und Waylon Thibodeaux bei der Allstartruppe Voice Of The Wetlands All-Stars mit, von der einige Aufnahmen erschienen. 07/23
- Point Blank
Amerikanische Southern Rock-Band, gegründet 1974 in Irving, Texas, von John O'Daniel (vcl), Rusty Burns (g, slide-g, vcl), Kim Davis (g, vcl), Phillip Petty (e-b) und Peter Gruen (dm, perc). Dieses Quintett spielte die Alben "Point Blank" (Arista, 1976) und "Second Season" (Arista, 1977) ein, ehe es zu ersten Lineup-Wechseln kam. Neuer Bassist und teilweise Leadsänger neben O'Daniel wurde Bill Randolph. Mit Steve Hardin (key, hca, vcl) kam ein sechster Musiker dazu, der ebenfalls die Leadstimme übernehmen konnte. "Airplay" (MCA, 1979) hiess das nächste Album, ehe Hardin von Karl Berke (key, vcl) abgelöst wurde. Dieses Lineup nahm mit "The Hard Way" (MCA, 1980) nur ein Album auf. Michael Hamilton (key, vcl) löste Berke ab, während der bisherige erste Leadsänger John O'Daniel in Bubby Keith (vcl, g, hca, perc) einen Nachfolger fand. Von dem Lineup erschien "American Exce$$" (MCA, 1981), das mit "Nicole" eine Top-40-Single in den Billboard Hot 100 enthielt. In der selben Besetzung entstand "On A Roll" (MCA, 1982). 1984 löste sich die Band, die manchmal 200 Konzerte pro Jahre spielte, auf. 2005 kam es zu einer Live-Reunion, bei der "Reloaded" (DixieFrog, 2007) mitgeschnitten wurde. Zwei Jahre später folge mit "Fight On!" (DixieFrog, 2009) auch ein neues Studioalbum. Fünf Jahre später kam "Volume 9" (Fairway, 2014) heraus. Mehrere Musiker sind inzwischen verstorben. Bei der letzten bekannten Besetzung war 2016 von den Gründungsmitgliedern nur noch Sänger John O'Daniel dabei. 07/23
- Kelly Joe Phelps
Amerikanischer Blues-Gitarrist und -Sänger zwischen Delta-Blues und Jazz, geboren am 5. Oktober 1959 in Sumner, Washington. Er spielte eine so genannte Lapstyle Slide Guitar. "Lead Me On" (Burnside, 1994), "Roll Away The Stone" (Rykodisc, 1997) und "Shine Eyed Mister Zen" (Rykodisc, 1999) mit Dave Mathis (hca) in einem Track waren Soloaufnahmen. Auf "Sky Like A Broken Clock" (Rykodisc, 2001) liess sich Phelps von Tom West (org), Dinty Child (pump-org, acc), David Henry (cello), Jim Fitting (hca), Larry Taylor (b) und Billy Conway (dm, prc) begleitet. Mit den selben Musiker entstand die 6-Track-EP "Beggar's Oil" (Rykodisc, 2002). Auf "Slingshot Professionals" (Rykodisc, 2003) waren unter anderem Bill Frisell (g) und Scott Amendola (dm, perc) zu hören. "Tap The Red Cane Whirlwind" (Rykodisc, 2004) enthielt verschiedene Live-Tracks, welche 2004 mitgeschnitten worden waren. Auf "Tunesmith Retrofit" (Rounder, 2006) wurde er von mehreren Musikern begleitet. "Western Bell" (Black Hen, 2009) war eine weitere Soloaufnahme. Mit Corinne West (vcl, g) entstand "Magnetic Skyline" (Tin Angel, 2010). Solo spielte er "Brother Sinner & The Whale" (Black Hen, 2012) ein. "Roll Away The Blues: The Very Best Of Kelly Joe Phelps" (Nascente, 2013) war eine Doppel-CD-Compilation und "Blues at Bridgetown Live" (Festival Films Australi, 2013) eine Blu-ray. Zudem ist Phelps auf Aufnahmen von Paul Curreri, Zubot And Dawson, Jay Farrar, Rory Block, Linda Tillery and The Cultural Heritage Choir, Tim O'Brien, Greg Brown, Tony Furtado, Martin Simpson, Louise Taylor, Bo Ramsey oder Townes Van Zandt zu hören. Kelly Joe Phelps starb am 31. Mai 2022 im Alter von 62 Jahren im US-Bundesstaat Iowa. 07/23
- Bob Margolin
Amerikanischer Blues-Gitarrist, Sänger und Bandleader, geboren am 9. Mai 1949 in Boston, Massachusetts. Sein Spitzname ist Steady Rollin’ Bob Margolin. Er begann 1964 Gitarre zu spielen und trat erstmals 1967 als Mitglied der Psychedelic-Rock-Band The Freeborne in Erscheinung. Diese veröffentlichte mit "Peak Impressions" (Monitor, 1968) ein Album. Von 1973 bis 1980 war er Mitglied der Muddy Waters Band, wo er Sammy Lawhorn ersetzte. In der Zeit bei Waters war er bei vielen Aufnahmen seines Chefs beteiligt. Dazwischen wurde er für Aufnahmen von Johnny Winter, Luther "Guitar Junior" Johnson, The Nighthawks, The Band, Big Joe Duskin, Sunnyland Slim und anderen beigezogen. Nach seiner Arbeit bei Muddy Waters hatte Margolin ab 1980 eigene Bands. Unter dem Bandnamen The Bob Margolin Blues Band erschien 1983 nur gerade eine Single, aber unter seinem Namen bzw. als Steady Rollin’ Bob Margolin konnte er bis dato mehr als ein Dutzend Alben auf den Markt bringen. Die ersten waren "The Old School" (Powerhouse, 1989) und "Chicago Blues" (Powerhouse, 1991). Dann folgten beim grossen Blueslabel "Alligator" "Down In The Alley" (1993), "My Blues & My Guitar" (1995) und "Up & In" (1997). "Hold Me To It" (Blind Pig, 1999) folgte als nächstes. Für "All-Star Blues Jam" (Telarc Blues, 2003) umgab er sich mit Hubert Sumlin (g), Jimmy D. Lane (g, vcl), Carey Bell (hca), Pinetop Perkins (p), Tom "Mookie" Brill (e-b, hca, vcl) und Willie "Big Eyes" Smith (dm). Es folgten weitere Aufnahmen unter eigenem Namen oder solche mit der Mike Sponza Band, Ann Rabson, Bob Corritore & Jimmy Vivino. Er wurde auch zu Aufnahmen von Junior Wells, Pinetops Perkins, Big Bill Morganfield, Hubert Sumlin, The Allman Brothers Band, Koko Taylor, Louisiana Red und viele andere beigezogen. Dazu war er Mitglied der Muddy Waters Tribute Band und der Gruppe Down Home Percolators And Friends. Bei discogs.com besitzt er fast 130 Credits als Musiker. 07/23
- Sherman Robertson
Amerikanischer Blues- und Zydeco-Singer/Songwriter und Gitarrist, geboren am 27. Oktober 1948 in Breaux Bridge, Louisiana. Er wuchs in Houston, Texas, auf. Als Teenager trieb er sich in der Nähe des "Duke/Peacock"-Aufnahmestudios herum und spielte in Bars in seiner Nachbarschaft. Mit The Crosstown Blues Band bzw. Cross Town Blues Band gründete er eine eigene Gruppe. Mit ihr kam er zu seinen ersten Aufnahmen. Alben dieser Gruppen hiessen "Married Blues" (Lunar, 1974) und "Bad Luck and Trouble" (Lunar, 1979). Eine 10"-Mono-EP mit Liveaufnahmen aus den Jahren 1978 bis 1980 hiess "Sherman & Friends" (Lunar, 1981). Die enthielt je einen Song der Crosstown Blues Band mit Big Mama Thornton, Big Walter Price, The Drifters und Sherman Robertson, dazu zwei Songs mit Peppermint Harris. 1982 wurde er bei einem Festival vom Zydeco-Musiker Clifton Chenier entdeckt und in seine Band geholt. Dort blieb er mehrere Jahre und machte bei Schallplattenaufnahmen mit. Nach dem Tod von Chenier wechselte Robertston in die Band von Rockin' Dopsie, ehe er eine Karriere als Solokünstler einschlug und eigene Alben veröffentlichen konnte. Das erste hiess "I'm The Man" (Atlantic und Code Blue, 1993), entstand unter der Aufsicht des englischen Produzenten Mike Vernon und zeigte Robertson begleitet von einer fast zehnköpfigen Band mit Ex-King Crimson-Mitglied Mel Collins (as, ts, bars) und Ex-Hollies-Mitglied Pete Wingfield (p) unter den Musikern. Die weiteren Alben trugen die Titel "Here & Now" (Atlantic und Code Blue, 1995) und "Going Back Home" (AudioQuest, 1998). "Guitar Man – Live" (Crosscut, 2005) mit einem Mitschnitt von einem Auftritt an einem Festival in Holland vom selben Jahre erschien unter dem Gruppennamen Sherman Robertson & BluesMove. "Takin' You To Texas" (JSP, 2015) war zehn Jahre nach dem letzten Album eine DVD mit Aufnahmen und Interviews aus den 1990er Jahren. Robertson machte bei einigen Aufnahmen anderer Musiker mit, so auf "Graceland" (Warner, 1986) dem Album von Paul Simon. Sherman Robertson starb am 28. Januar 2021 im Alter von 72 Jahren. 07/23
- Sinéad O'Connor
Irische Sängerin/Songwriterin zwischen Pop, Folk sowie Alternative und Soft Rock, geboren am 8. Dezember 1966 in Glenageary, County Dun Laoghaire-Rathdown, als Sinéad Marie Bernadette O’Connor. Später nannte sich auch Magda Davitt, Shuhada’ Davitt oder Shuhada’ Sadaqat. Als Kind wurde sie nach eigenen Angaben von ihrer Mutter misshandelt. Als sie acht Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern. 1979 zog Sinéad im Alter von 13 Jahren bei ihrer Mutter aus, um bei ihrem Vater und dessen neuer Frau zu leben. Nachdem sie später von der Schule verwiesen und wegen Ladendiebstahls für 18 Monate in eine Magdalenen-Institution eingewiesen worden war, musste sie ein Internat der Sisters of Our Lady of Charity besuchen. Die Sisters of Our Lady of Charity waren in Irland in mehrere, erst nach 1990 öffentlich gewordene Skandale wegen Gewalt und Kindesmissbrauchs verwickelt. Nach eigenen Angaben wurde sie dort von Geistlichen missbraucht. 15-jährig wurde vom Schlagzeuger der Band Ton Ton Macoute bei einem Auftritt bei einer Hochzeit entdeckt. Mit 16 Jahren verliess sie das Internat, um Singen und Klavierspielen zu lernen und um nebenbei als Kellnerin zu arbeiten. Sie konnte sich damals nur schwer mit Musik über Wasser halten und zog nach London. Dort wurde sie 1983 vom Label "Ensign Records" unter Vertrag genommen. Dazu arbeitete sie mit dem U2-Gitarristen The Edge am Soundtrack "Captive" (1986). Ihr erstes Album hiess "The Lion and the Cobra" (Ensign, 1987). Es verkaufte sich gut und kletterte in Grossbritannien auf Platz 37 der Charts sowie in den USA auf Platz 36 der Billboard 200. In ihrer Heimat Irland schaute Platz 3 heraus. Mit der Single "Mandinka" hatte sie einen UK-Top-20-Hit. Der grosse Durchbruch gelang ihr mit ihrem zweiten Album "I Do Not Want What I Haven’t Got" (Ensign/Chrysalis, 1990). Die darauf enthaltene Coverversion des Prince-Songs "Nothing Compares 2 U" war weltheit ein Hit und stand in vielen Ländercharts auf Platz 1 der Singlecharts. Dank dessen verkaufte sich das Album weltweit über 7 Millionen Mal und stand ebenfalls in vielen Ländercharts, darunter in den USA und in Grossbritannien, ganz zuoberst. Dazu gab's einen Grammy. Ihr drittes Album hiess "Am I Not Your Girl?" (Ensign/Chrysalis, 1992) und bestand hauptsächlich als Jazz-Standards. Es verkaufte sich war weltweit 1,2 Millionen Mal, war aber mit Platz 27 in den Billboard 200 und Platz 6 in Grossbritannien nicht mehr so erfolgreich wie das zweite Album. Auch bei den Singles hatte sie in der Folge nur noch zwei englische Top-20-Hits. Bei der Promotionstour für das dritte Album kam es bei ihrem Auftritt in der US-TV-Sendung "Saturday Night Live" zu einem Vorfall. Sie sang den Bob Marleys Song "War", änderte aber den Text ab und machte damit auf den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche und deren Umgang mit diesen Fällen aufmerksam. Danach zerriss sie vor laufenden Kameras ein Bild von Papst Johannes Paul II.. Ihre Karriere nahm dadurch in den USA grossen Schaden. Bei ihrem Auftritt bei einem Konzert von Bob Dylan am 16. Oktober 1992 im Madison Square Garden in New York wurde sie ausgebuht und ausgepfiffen. Sie zog sich zeitweilig aus dem Musikgeschäft zurück und begann, in Dublin Operngesang zu studieren. Dort beteiligte sie sich an den Demonstrationen um den X-Case, bei dem einem 14-jährigen Vergewaltigungsopfer die Ausreise nach England für eine Abtreibung durch das oberste irische Gericht untersagt worden war. Sie forderte ein weiteres Referendum über das Abtreibungsrecht in Irland. Im Mai 2018 wurde die Abtreibung in Irland legalisiert. In der Romanverfilmung von Emily Brontës "Wuthering Heights" spielte sie die Autorin, die als Erzählerin auftritt. Ihr viertes Album nannte sich "Universal Mother" (Ensign/Chrysalis, 1994). Die Verkaufszahlen sanken unter die 500'000er-Grenze, so dass in Grossbritannien nur noch Platz 19 und in den USA Platz 36 resultierte. Sie wurde 1996 in einem sechswöchigen Studium der Theologie am Milltown Institute der National University of Ireland in Dublin bei einer Zeremonie im französischen Lourdes zur Priesterin der orthodox-katholischen und apostolischen Kirche von Irland geweiht. Sie nahm den Ordensnamen Mother Bernadette Mary an. Die Ordination wurde aber von der römisch-katholischen Kirche nicht anerkannt. Nach der CD-EP "Gospel Oak" (Ensign/Chrysalis, 1997) und einer weiteren Filmrolle legte sie mit "Faith And Courage" (Atlantic, 2000) ein Comeback-Album vor. Sowohl in Grossbritannien, wie in den USA schaffte es das Album nicht unter die Top-50. Das galt auch für ihr nächstes Album "Sean-Nós Nua" (Vanguard, 2002), das traditionelle Folksongs, darunter einige in irischer Sprache, enthielt. Anfang 2003 hatte sie einen Gastauftritt auf dem Album "100th Window" (Virgin, 2003) von Massive Attack. Dann zog sie sich aus dem Musikgeschäft zurück. Mit "Collaborations" (Capitol, 2005) meldete sie sich zurück. Es handelte sich allerdings um Songs, die sie im Laufe ihrer Karriere mit Peter Gabriel, U2, Massive Attack, Asian Dub Foundation, Jah Wobble, Afro Celt Sound System, Blockheads, The The, Moby und anderen aufgenommen hatte. Im selben Jahr erschien ihr von Reggae geprägtes, siebtes Album "Throw Down Your Arms" (Chocolate and Vanilla, 2005). Es wurde von Sly Dunbar und Robbie Shakespeare produziert und enthielt unter anderem Coverversionen von Songs von Peter Tosh, Burning Spear und Bob Marley. In Grossbritannien erreichte das Album maximal Platz 189. Ihr achtes Album "Theology" (Koch und Rubyworks, 2007) bestand aus Songs mit spirituellem Inhalt, die sich auf das Alte Testament beziehen. Auch dieses schaffte es in den UK- bzw. US-Charts nicht unter die 150 meistverkauften Alben. "Live at the Sugar Club" (Rubyworks, 2008) war ihr bisher einziges Livealbum, mitgeschnitten 2006. Im Januar 2012 suchte O’Connor auf Twitter öffentlich nach Hilfe wegen psychologischer Probleme und brach im April 2012 ihre Tournee zum im Februar veröffentlichten Album "How About I Be Me (and You Be You)?" (One Little Indian, 2012) ab. Mit Platz 33 in den UK-Charts kam sie damit wieder einmal in die Top-50. Das zehnte und letzte Studioalbum zu Lebzeiten hiess "I’m Not Bossy, I’m the Boss" (Nettwerk, 2014). Mit Platz 22 in Grossbritannien und Platz 83 in den Billboard 200 war es nach schwachen Platzierungen wieder einmal ein Lichtblick. Ende Oktober 2018 erklärte sie, zum Islam konvertiert zu sein und ihren Namen in Shuhada’ Davitt geändert zu haben. Wenig später änderte sie ihren Nachnamen in Sadaqat. Im Januar 2022 nahm sich ihr 17-jähriger Sohn das Leben. Im Juli 2023 kündigte sie ein weiteres Album und Tourneen im folgenden Jahr an. Sinéad O’Connor starb am 26. Juli 2023 im Alter von 56 Jahren in London. Die Todesursache ist bisher nicht bekannt. 07/23
- Heldon
Französische Noise- bzw. Art Rock-Formation, entstanden zu Beginn der 1970er Jahre um den 1951 geborenen Multiinstrumentalisten, Gitarristen, Synthesizerspieler und Komponisten Richard Pinhas. Dieser studierte 1968 Philosophie an der Sorbonne in Paris und machte dabei Bekanntschaft mit dem Philosophen Gilles Deleuze, der Pinhas stark beeinflusste. Nach seinen Studien wandte sich Pinhas verstärkt der Rockmusik zu. Seine erste Gruppe war Schizo, welche die beiden 7"-EPs/Singles "Schizo!" (SFP (Société Française De Productions Phonographiques, 1972) "Schizo (And The Little Girl)" (Red Lounge, 1972) einspielte. Auf letzterer war die Stimme von Gilles Deleuze zu hören. Später nannte Pinhas ein Duo mit Maurice G. Dantec (vcl, elect) Schizotrope. Von dieser Formation erschienen die beiden CDs "Le Plan" (Sub Rosa, 1999) und "The Life And Death Of Marie Zorn - North American Tour 1999" (Cuneiform, 2000). Unter dem Namen der beiden Musiker erschien später mit "Le Pli (Schizotrope III)" (Emma, 2001) eine dritte Schizotrope-Aufnahme. Die nächste Gruppe von Pinhas war dann Heldon. Auf der Debut-LP "Electronique Guérilla" (Disjuncta, 1974) wirkten neben Pinhas Alain Renaud (g), George Grunblatt (synth, g), Patrick Gauthier (p, synth), Coco Roussel (dm) und Pierrot Roussel (e-b) mit. Sie wurde später, teilweise unter anderen Titeln, mehrfach neu aufgelegt. Das zweite, in der Quartettbesetzung Pinhas, Grunblatt, Renaud und Alain Bellaïche (e-b) eingespielte Album hiess "Heldon II Allez Teia" (Disjuncta, 1975). Auch dieses Album wurde, wie viele andere Heldon-Alben, später mehrfach wieder veröffentlicht. Zu jener Zeit erregte die Gruppe mit ihrer Single "Soutien à la RAF" (Disjuncta, 1975), einer Sympathiekundgebung für die Rote Armee Fraktion, für Aufsehen. Das dritte Album war im selben Jahr "Third: It's Always Rock'n'Roll" (Disjuncta, 1975). Es war von Pinhas (e-b) mit Hilfe von Patrick Gauthier (synth), Georges Grünblatt (mellotron, g, elect), Gilbert Artman oder Jean-My Truong (dm) sowie Ariel Kalma (harm), Aurore (vcl) eingespielt worden. Die Doppel-LP wurde später zusammen mit dem Erstling "Electronique Guérilla" als Doppel-CD (Cuneiform, 1993) wieder veröffentlicht. Auch für die folgenden Alben "Heldon IV/Agneta Nilsson" (Urus, 1976) und "Un rêve sans conséquence spéciale" (Cobra, 1976) versammelte Pinhas wieder verschiedene Musiker um sich und bestritt einen Teil der Stücke auch im Alleingang. Vom letzterem Album erschien in den USA eine Version mit englischen Titeln als "A Dream Without Reason" (Inner City, 1976). Album Nummer sechs war "Heldon 6/Interface" (Cobra, 1977). Bei diesen Aufnahmen halfen ihm Patrick Gauthier (synth) und François Auger (e-perc). Auf "Stand By" (Egg, 1979) kam in zwei Tracks noch Klaus Blasquiz (vcl) von Magma dazu. Dann war Heldon vorerst nicht mehr aktiv. Fortan erschienen die Aufnahmen unter dem Namen von Richard Pinhas. "Perspective - Compilation 1976-1982" (Wea, 1983) hiess einige Jahre später eine Compilation in Form einer Doppel-LP. Diese enthielt auch Tracks der ersten Pinhas-Alben. Mit "Only Chaos Is Real" (25pm, 2001) meldete sich Heldon mit Pinhas (g), Benoît Widemann und Maurice G. Dantec (synth), David Korn und Norman Spinrad (vcl), Olivier Manchion (e-b) und Antoine Paganotti (dm) zurück. Die Studioaufnahmen stammten von 1997. Unter dem selben Titel erschien beim gleichen Label auch eine Doppel-CD-Version, die Live-Aufnahmen der Pre-Recordings-Session zu diesem Album enthielten. Wieder ein paar Jahre später erschienen mehrere Livealben mit frühen Konzertmitschnitten. Es waren dies die CD "Live Electronik Guerilla: Paris 1975-1976" und die Doppel-CD "Well And Alive In France: Live In Nancy 1979" (beide Captain Trip, 2006). Sie kamen auch zusammen in Form einer Triple-CD (Captain Trip, 2006) heraus. Die CD "Single Collection 1972-1980" (Captain Trip, 2006) enthielt Singles-Tracks von Pinhas sowie seinen Projekten Schizo, Heldon und T.H.X. Lange danach erschienen auf den beiden LPs "Live In Paris 1975" (SouffleContinu, 2015) und auf "Live In Metz '77" (Bam Balam, 2018) weitere Konzertmitschnitte aus frühen Jahren. Unter dem Titel "1976-1979" (SouffleContinu, 2017) wurden drei Alben von Ende der 1970er Jahre im Rahmen eines 3-LP-Sets noch einmal aufgelegt. Auch für die LP "Live London 1982 The Venue" (Bam Balam, 2020) wurde altes Material ausgegraben. Auf "Antelast" (Bam Balam, 2022) kamen Liveaufnahmen von 2019 heraus. Pinhas war dabei mit Florian Tatard (e-b) und Arthur Nancy (dm) aufgetreten. 04/23
- Christian Vander
Französischer Schlagzeuger, Pianist, Sänger, Komponist und Bandleader, geboren am 21. Februar 1948 in Nogent-sur-Marne Val-de-Marne. Er ist der Adoptivsohn des französischen Jazzpianisten Maurice Vander. Weil seine Eltern Musiker waren, kam er schon früh in Berührung mit dem Jazz. Stark beeindruckt war er vor allem von Elvin Jones, Kenny Clarke, Chet Baker und John Coltrane, die er als Jugendliche alle selber spielen sah. 1966 gründete er mit den Wurdalaks seine erste Gruppe. Nach einem Abstecher nach Italien, wo er in Clubs Jazz und R&B spielte, kehrte er nach Frankreich zurück. Er bewegte sich Mitte/Ende der 1960er Jahre im Umfeld von Bernard Paganotti und dessen Gruppen Cruciferius und Fatty Nauty. Paganotti war später Mitglied von Heldon. Er spielte auch bei Magma, jener langlebigen Zeuhl/Art Rock-Gruppe, die Christian Vander 1969 in Paris gründete und die mit Unterbrechungen bis heute existiert. Neben Magma und den Magma-Seitenprojekten realisierte Vander immer wieder Aufnahmen unter seinem eigenen Namen. Vander war schon vor Magma im Pariser Club "Riverbop" als Jazzmusiker aktiv gewesen. Er hatte dabei an der Seite von Didier Levallet, Frank Wright, Arrigo Lorenzi oder Jean-Claude Lubin gespielt. Alien hiess ein 1979 erstmals aktives, zuerst elektrisch spielendes Jazz-Quintett, damals bestehend neben Vander aus Michel Graillier (p, e-p, key), Dominique Betram (e-b) und Benoît Widemann (p, synth). Alien spielte anfangs auch Themen von Tony Williams, Jan Hammer, McCoy Tyner, Billy Cobham und vor allem John Coltrane. Bis 1981 waren auch Francis Lockwood (p), Patrick Gauthier (key), Jean-Pierre Fouquey (p) oder Jean-Michel Kajdan Mitglieder von Alien. 1982 war Alien eine Zeitlang ein Trio von Vander und Fouquey mit Jean-François Jenny-Clark (b). Noch im selben Jahr spielte Alien dann wieder als Quartett in der nun vorwiegend akustischen Besetzung Vander, Fouquey, Graillier und Alby Cullaz (b). Nach Fouqueys Abgang machte Alien bis 1984 als Trio weiter. Die einzigen Aufnahmen von Alien hiessen "Antibes 1983" (AKT, 2011) und zeigten die Gruppe als Trio mit Michel Graillier (p), Alby Cullaz (b) und Vander. Neben Livetracks von 1983 enthielt die CD zur Hälfte Studiomaterial von 1988. Drei der zehn Stücke stammten von McCoy Tyner, eines von Herbie Hancock. Nach dem Auftritt 1983 in Antibes vergingen 20 Jahre, ehe Alien in Form einer elektrischen Gruppe wieder auftauchte, ohne dass weitere Aufnahmen erschienen. Ab 1985 war aus Alien das Christian Vander Trio hervorgegangen. Zuerst bestand es neben Vander aus Alby Cullaz (b) und diversen Pianisten wie Francis Lockwood oder Jean-Pierre Fouquey. Ab 1987 kam Frédéric Briet (b) und ab Herbst 1978 Emmanuel Borghi (p) ins Trio. Mit Vander, Emmanuel Borghi (p) und Philippe Dardelle (b) existierte zwischen 1988 bis 1997 eine langlebige Besetzung. Von diesem Trio erschienen die Alben "Jour aprés jour" (Seventh, 1990) und "65!" (Seventh, 1993) einspielte. Diese beiden Aufnahmen wurden später auf einer Doppel-CD (Seventh, 2011) wieder veröffentlicht. Nach einem kurzen Gastspiel von François Gallix übernahm 1998 Emmanuel Grimonprez den Bass. Das Trio wurde dann und wann mit Saxofonisten wie Arrigo Lorenzi, Steve Grossman, Eric Le Lann, Yannick Rieu, Eric Prost oder Ricky Ford zum Quartett erweitert. Mit Yannick Rieu (ts), Emmanuel Borghi (p) und Emmanuel Grimonprez (b) entstand als Christian Vander Quartet das Album "Au Sunset" (Seventh, 1999). Daneben nahm Vander im Verlaufe der Jahre auch weitere Alben unter eigenem Namen auf. Von der Gruppe Christian Vander Et Les 3 Jef mit Jef Gilson (p), Jeff Seffer alias Yochk'O Seffer (ts) und Jef Catoire (b) erschien eine gleichnamige LP (Palm, 1973). "Fiesta In Drums" (Palm, 1973) enthielt Duo- und Solostücke der beiden Drummer Christian Vander und Frank Raholison. Zusammen mit den drei damaligen Magma-Mitgliedern Klaus Blasquiz (vcl, perc), Stella Vander (vcl) und Yannick Top (b) spielte Vander (p, e-p, dm, vcl) die LP "Tristan Et Yseult" (Barclay, 1974) als Soundtrack zum gleichnamigen Fil von Yves Lagrange ein. Später wurden die Aufnahmen unter dem Titel "Wurdah Ïtah" (Seventh, 1989) als Magma-Aufnahme wieder veröffentlicht. "To Love" (Seventh, 1988) war eine Soloaufnahme von Vander, bei der aber Stella Vander (vcl) zum Teil ebenfalls mitmachte. "Les Voyages de Christophe Colomb" (AKT, 1992) hiess eine Aufnahme von Christian (synth, vcl) und Stella Vander (effects) für ein Son et Lumière-Projekt in Reims. Am 15. April 1973, in der Nacht nach der Session für das Magma-Album "Mekanïk Destruktïw Kommandöh", machten Christian Vander (dm, vcl, perc), Klaus Blasquiz (vcl, perc), Yannick Top (org, perc, vcl) und René Garber "Stundehr" (bcl, perc, vcl) frei improvisierte Aufnahmen, die erst 20 Jahre später unter dem Titel "Sons Document 1973 - Le Manor" (AKT, 1993) veröffentlicht wurden. "A tous les enfants" (Seventh, 1994) entstand mit Hilfe von Stella Vander (vcl, p, spoken word), Julie Vander und Isabelle Feuillebois (vcl), Pierre-Michel Sivadier (key), Lydia Domancich (key), Philippe Dardelle (b) sowie einem Kinderchor. Die Doppel-CD "Korusz (A La Recherche Du Chorus Suprême)" (AKT, 2000) enthielt Aufnahmen einer Magma-nahmen Jazzrock-Gruppe. Dieser gehörten neben anderen Didier Lockwood, Benoît Widemann und Bernard Paganotti sowie Christian Vander als Zébehn Straïn Dë Geustaah an. Die meisten Aufnahmen stammten von Konzerten in den Jahren 1972, 1974 und 1975. Ergänzt wurde die Doppel-CD durch Studioaufnahmen von 2000. "Les cygnes et les corbeaux" (Seventh, 2002) war eine Komposition von Vander für Chor, Solostimmen und Keyboards, geschrieben zwischen 1982 und 1997 und realisiert zwischen 1997 und 2001. "John Coltrane L'Homme Suprême" (Seventh, 2011) hiess eine Hommage an John Coltrane, teilweise bestehend aus Solotracks, teilweise begleitet von einzelnen Musikern. "Un Homme… Une Batterie" (Seventh, 2004) war eine Lern- und Doku-DVD. Von der am 12. Januar 1950 geborenen Stella Vander erschienen als eigene Alben die beiden CD "D'épreuves d'amour" (Seventh, 1991) und "Le coeur allant vers" (Ex-Tension, 2004) sowie die 1991 live mitgeschnittene Doppel-CD "Passage du Nord Ouest" (Seventh, 2011). Die meist in Richtung Chanson zielenden Aufnahmen wurden in Begleitung von Christian Vander und anderen Musikern aus dem Umkreis von Magma eingespielt. Noch als Stella Zelcer bzw, als Stella hatte sie als angehendes, 17-jähriges Schlagersternchen die LP "Stella" (RCA Victor, 1967) aufgenommen. Diese und andere Aufnahmen aus einer Zeit wurden später auf der Doppel-CD "La Collection Sixties Des EP's Français" (Magic, 1997) zusammengefasst. 07/23
- Magma
Französische Art Rock/Prog Rock/Zeuhl-Formation, gegründet 1969 in Paris vom Schlagzeuger Christian Vander. Die Gruppe erschuf sich mit dem Planeten Kobaïa eine eigene Welt und eine eigene Sprache, die in den Songtexten und den Titeln ihrer Konzeptalben den Niederschlag fand. Das Debutalbum war eine Doppel-LP und hiess "Magma" oder "Kobaïa" (Philips, 1970). Eingespielt wurde es von einem Oktett mit Christian Vander (dm, vcl), Klaus Blasquiz (vcl), Claude Engel (g, fl, vcl), Francis Moze (e-b, b), Francois Cahen (p), Teddy Lasry (ss, fl), Richard Raux (as, ts, fl) und Alain "Paco" Charlery (tp, perc). Auf "Magma 2" bzw. "1001° Centigrades" (Philips, 1971) war ein Septett am Werk. Dieses bestand aus Vander, Blasquiz, Moze, Cahen und Lasry von der ersten LP sowie aus dem späteren Zao-Leader Jeff bzw. Yochk'o Seffer (sax, bcl) und Louis Toesca (tp). "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" (A&M, 1973) war eines der zentralen Alben der Gruppe. Wiederum war ein Septett am Werk mit Vander, Blasquiz und Lasry sowie Jannik Top (e-b), Jean Luc Manderlier (p, org), Rene Garber (bcl, vcl) und Claude Olmos (g). Dazu kamen die Sängerinnen Stella Vander, Muriel Streisfield, Evelyne Razymovski, Michele Saulnier und Doris Reinhardt. Eine andere Fassung von "Mekanïk Destruktïw Kommandöh" aus dem Jahre 1973 wurde später unter dem Titel "Mekanïk Kommandöh" (Seventh, 1989) veröffentlicht. Bei dieser Aufnahme, die nur aus einem einzigen, 38:47-minütigen Stück bestand, machten Christian und Stella Vander, Garber, Blasquiz, Manderlier, Jean Pierre Lambert (e-b) und die Choirs De La Stochhaus mit. "Köhntarkösz" (A&M, 1974) sah Magma in der Besetzung Christian Vander, Stella Vander, Blasquiz, Top, Gerard Bikialo (p, e-p, org), Michel Graillier (p, clavinet) und Brian Godding (g). Liveaufnahmen aus jenem Jahr erschienen später auf der Doppel-LP "Zuhn Wol Unsai-Live 1974" (MIG, 2017) und auf der Doppel-CD "Marquee Londres 17 Mars 1974" (Akt, 2018). "Üdü Wüdü" (RCA und Utopia, 1976) wurde in der Besetzung Vander, Vander, Blasquiz, Top und Alain Hatot (sax, fl) aufgenommen. In einzelnen Tracks machen Bernard Paganotti (e-b, vcl), Michel Graillier (p), Pierre Dutour (tp) und Patrick Gauthier (p, synth) sowie drei weitere Sängerinnen mit. Das Werk "Köhntarkösz" war auch Teil der Doppel-LP "Magma Live" (Utopia, 1975). "Inedits" (Tapioca, 1977) enthielt Liveaufnahmen, zusammengestellt aus diversen Konzertmitschnitten von verschiedenen Besetzungen. "Attahk" (Arabella, 1978) war eine Tentett-LP des Lineups Vander, Vander, Blasquiz, Garber, Guy De Lacroix (e-b), Benoît Widemann (p, synth, e-p), Liza Deluxe (vcl), Tony Russo (tp) und Jacques Bolognesi (tb). Die Doppel-LP "Rétrospective Vol. 1 & 2" und die LP "Retrospective Vol. 3" (alle RCA Victor, 1981) enthielten Livemitschnitte eines dreitägigen Gastspiels zwischen dem 9. und 11. Juni 1980 im Pariser "Olympia". Das gesamte Material wurde später als Boxset unter dem Titel "Retrospektïẁ" (Southern Lord, 2017) wieder veröffentlicht. "Merci" (Jaro, 1984) war vorläufig das letzte Album von Magma, seit langem das erste ohne den langjährigen Sänger Klaus Blasquiz, der durch Guy Khalifa ersetzt worden war. Erstmals verliess Magma auf diesem Album das Konzept vom Planeten Kobaïa und sang Texte auf englisch und französisch. Die Gruppe bestand dabei hauptsächlich aus Christian (vcl, p, celeste, key, perc) und Stella Vander (vcl) sowie aus Benoît Widemann (synth), François Laizeau (dm), Marc Eliard (e-b) und Lisa Deluxe (vcl). Dazu kamen 18 Musikerinnen und Musiker, die auf einem oder zwei Tracks eingesetzt wurden. Während einer kreativen Pause zwischen 1983 und 1996 erschien ab Mitte der 1990er Jahre beim Label "AKT" eine Reihe von Liveaufnahmen. Es waren dies die drei Doppel-CDs "Théâtre Du Taur - Concert 1975 – Toulouse" (1994), "Bobino Concert 1981" (1995) und "Concert 1971-Bruxelles-Théâtre 140" (1996). Vom "Bobino"-Konzert erschien später auch eine VHS-Kassette (AKT, 1995) bzw. eine DVD (AKT, 2005). Später wurden Doppel-CD und DVD auch als Set angeboten (AKT, 2017). "Concert 1976-Opéra De Reims" (AKT, 1996) war eine Triple-CD, "BBC-Radio-Londres 1974" (AKT, 1999) eine einfache CD. Im Rahmen der Aktion "Vacances Musicales Sans Frontières" übten 55 Kinder, begleitet von einem Instrumentalensemble, eine Reihe von Magma-Songs ein. Das Ganze, das heisst ein 23:52-minütiger Track, erschien unter dem Titel "Baba Yaga La Sorcière - Quand Les Enfants Chantent Magma - Charivari Pour Voix D'Enfants" (Seventh, 1996). Zum 30. Geburtstag der Band trat die inzwischen reformierte Band am 13. und 14. Mai 2000 im Pariser Théâtre du Trianon auf, wo die Triple-CD "Theusz Hamtaahk Trilogie" (Seventh, 2001), bestehend aus den drei Teilen "Theusz Hamtaahk", "Wurdah Ïtah" und "Mëkanïk Dëstruktïw Kömmandöh", mitgeschnitten wurde. Von diesen Auftritten gab's auch eine DVD-Version (Seventh, 2001). Mit "K.A. (Kohntarkosz Anteria)" (Seventh, 2004) meldete sich Magma nach genau 20-jähriger Albumpause wieder mit neuem Material zurück. Vander hatte das Werk schon 1973/74 geschrieben. Teile davon waren schon auf anderen LPs oder CDs veröffentlicht worden. Eingespielt wurde "K.A." von Vander (dm, vcl, perc), Stella Vander (vcl, perc), James Mac Gaw (g), Emmanuel Borghi (p, e-p), Frédéric d'Oelsnitz (e-p), Philippe Bussonet (e-b), Antoine Paganotti (vcl), Himiko Paganotti (vcl) und Isabelle Feuillebois (vcl). Im Mai 2005 gastierte Magma während vier Wochen im Pariser Club "Le Triton". Dort spielte sich die Band durch sämtliche wichtigen Kompositionen ihrer Karriere. Mitschnitte dieser Konzerte erschienen auf den fünf DVDs "Mythes et Legendes: 35 Ans de Musique, Epok 1 bis 5" (Seventh, 2006, 2006, 2007, 2008 und 2013). Magma trat dabei in der Besetzung Christian und Stella Vander, James Mac Gaw, Emmanuel Borghi und Philippe Bussonet auf. Dazu kam als Gastsänger Klaus Blasquiz und eine dreiköpfige Saxofon-Gruppe. "Archiẁ I & II" (Le Chant Du Monde, 2008) war eine Doppel-CD. Acht Tracks oder rund 33 Minuten von "Archiw Vol I" bestanden aus dem im Juli 1970 aufgenommenen Soundtrack "24 Heures Seulement". Der neunte Track war eine 35-minütige Quartet-Version von "Mekanïk Destruktïw Kommandöh", eingespielt lange vor der Original-Version. Auf "Archiw Vol 2" wurde eine Demo-Version des Debutalbums "Kobaïa" vom April 1970 erstmals herausgebracht. Es handelt sich um die frühesten Aufnahmen von Magma überhaupt. Die CD wurde abgerundet mit einem Alternate Take eines Songs aus dem Album "Merci". "Bourges 1979" (AKT, 2008) und "Live In Tokyo" (Seventh Japan, 2009) hiessen zwei weitere Doppel-CD mit frühen oder halbswegs aktuellen Aufnahmen. "Live In Tokyo" stammte von Konzerten 2005. Unter dem Titel "Ẁurdah Ïtah" (Seventh und Le Chant du Monde, 2009) wurde der von Christian Vander erarbeitete Soundtrack "Tristan Et Yseult" (Barclay, 1974) als Magma-Aufnahme wiederveröffentlicht. Das Comeback-Studiowerk "K.A. (Kohntarkosz Anteria)" von 2004 und "Köhntarkösz" von 1974 bildeten die ersten beiden Teile einer vorerst nicht vollständig vollendeten Trilogie. Der dritte Teil "Emëhntëht-Rê (Seventh, 2009) kam dann in Form eines CD/DVD-Sets heraus, nachdem einzelne Tracks davon schon für frühere Alben aufgenommen worden waren. Die gesamte Trilogie wurde in einer Liveversion auf der Doppel-DVD "Ëmëhntëhtt-Ré Trilogie" (Seventh, 2017) veröffentlicht. Das nächste Album mit neuem Studio-Material hiess "Félicité Thösz" (Seventh, 2012), bestehend allerdings nur aus einem 28- und einem vierminütigen Track. Weitere Livetracks aus der Anfangszeit erschienen unter dem Titel "Zühn Ẁöhl Ünsaï - Live 1974" (Made In Germany, 2014). Das nächste Studioalbum war "Rïah Sahïltaahk" (Jazz Village, 2014) eingespielt in der Besetzung Christian Vander (dm, p, vcl), Stella Vander (vcl), James Mac Gaw (g), Jérémie Ternoy (p), Benoît Alziary (vibes), Philippe Bussonnet (e-b) sowie Hervé Aknin und Isabelle Feuillebois (vcl). Es handelte sich um eine überarbeitete Version jenes Stückes, welches die A-Seite der LP "Magma 2" bzw. ""1001° Centigrades" von 1971 gebildet hatte. "Jazz Village" begann 2015 mit der Wiederveröffentlichung aller Magma-Alben auf Vinyl. "Slag Tanz" (Jazz Village, 2015) bestand aus einem mehrteiligen, aber nur rund 20-minütigen Stück, das bisher nur live gehört werden konnte und 2013/2014 für diese CD/LP im Studio eingespielt wurde. Das nächste Album mit neuen Aufnahmen hiess "Zëss (Le Jour Du Néant)" (Seventh, 2019), eingespielt mit einem Orchester und einem kleinen Chor. Damals aktuelle Liveaufnahmen wurden auf der Doppel-CD "Eskähl 2020 (Bordeaux-Toulouse-Perpignan)" (Akt, 2021) veröffentlicht. Ein weiteres Album mit neuem Material hiess "Kãrtëhl" (Seventh, 2022). 07/23 Siehe auch: Magma-Compilations und Magma Seitenprojekte











