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  • Cowboy Copas

    Amerikanischer Country-Sänger, geboren am 15. Juli 1913 in Blue Creek, Adams County, Ohio, als Lloyd Estel Copas. In den ersten Jahren seiner Karriere arbeitete Copas mit dem Indianer-Fiddler Natchee zusammen und trat selbst als Cowboy Copas auf. Er sang vorerst aber keine Cowboy- oder Western-Songs, sondern Honky Tonks und Balladen. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit Auftritten bei Radiostationen. Anfang der 1940er Jahre stellte er eine eigene Band zusammen, die sich Gold Star Rangers nannte. 1943 ersetzte er Eddy Arnold bei den Pee Wee Kings Golden West Cowboys. 1946 unterschrieb er beim neu gegründeten "King Records"-Label einen Vertrag. Bereits seine erste Single "Filipino Baby" wurde ein Hit und klassierte sich auf Platz 4 der Country-Charts. Im gleichen Jahr wurde er Ensemble-Mitglied der Grand Ole Opry. Fast zwei Jahrzehnte lang gehörte er dort zu den bekanntesten Stars. Bis 1952 folgte eine Reihe von weiteren Singlehits. Die meisten Singles erreichten die Top 10. In den 1950er Jahren wurde er wie viele andere vom Rock'n'Roll verdrängt. Sein gradliniger Honky Tonk war nicht mehr gefragt. Auch ein Wechsel zum Rockabilly brachte den Erfolg nicht zurück. Er verlor seinen Vertrag und wechselte 1960 nach mehrjähriger Unterbrechung zum "Starday-Label". Dort gelang Cowboy Copas ein unverhofftes Comeback, als sich seine Single "Alabam" auf Platz eins der Country-Charts platzieren und zwölf Wochen lang diese Position behaupten konnte. Es folgten weitere Top-20-Hits. Am 3. März 1963 traten Patsy Cline, George Jones, Cowboys Copas, Hawkshaw Hawkins, George Riddle & The Jones Boys, Billy Walker, Dottie West, Wilma Lee & Stoney Cooper, George McCormick sowie The Clinch Mountain Boys bei einem Benefizkonzert für den tödlich verunglückten Discjockey Cactus Jack Call in Kansas City, Kansas, auf. Auf dem Rückflug nach Nashville stürzte das Flugzeug am Abend des 5. März 1963 wegen des schlechten Wetters in Camden, Tennessee, ab. Cowboys Copas, Patsy Cline, Hawkshaw Hawkins und Patsy Clines Manager Randy Hughes, der das Flugzeug pilotierte, kamen dabei ums Leben. Copas wurde 49 Jahre alt. Seine letzte Single "Goodbye Kisses" wurde postum veröffentlicht und erreichte Platz 15 der Country-Charts. Sein Schaffen wurde auf über 30 Compilations dargestellt. Seine Hits wurden unter anderem auf der Doppel-CD "Complete Hit Singles A's & B's" (Real Gone, 2012) vereint. 07/23

  • Patsy Cline

    Amerikanische Country-Sängerin, geboren am 8. September 1932 als Virginia Patterson Hensley in Gore, Frederick County, Virginia. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen im nicht weit von Washington D.C. gelegenen Winchester auf und interessierte sich früh für Musik. Im Alter von zwölf Jahren hatte sie ihre ersten öffentlichen Auftritte. Auf Vermittlung des Country-Sängers Wally Fowler hatte sie 1948 erstmals Gelegenheit, dem Management der Grand Ole Opry vorzusingen. Obwohl einige einflussreiche Persönlichkeiten Interesse zeigten, kam kein Engagement zustande. Notgedrungen trat sie weiterhin in ihrer Heimatstadt Winchester auf. Sie schloss sich der Band Bill Peer & His Melody Boys an. Peer, mit dem sie eine längere Affäre hatte, verpasste ihr den Spitznamen Patsy. Der zweite Teil ihres Künstlernamens stammte aus einer kurzen Ehe mit Gerald Cline, die 1953 geschlossen wurde.1954 kehrte Patsy Cline nach Nashville zurück. Sie trat in Ernest Tubbs Midnight Jamboree auf, die im Anschluss an die Grand Ole Opry-Sendung übertragen wurde. Im gleichen Jahr nahm sie nach dem Gewinn eines Talentwettbewerbs ihre erste Schallplatte auf. Wenig später erhielt sie vom "Four Star"-Label einen Vertrag, der ihr aber wenig gestalterische Freiheiten einräumte und sie auch finanziell benachteiligte. Aufgrund des schlechten Songmaterials waren ihre ersten Singles "A Church, A Courtroom, and Goodbye", "Hidin' Out", "I Love You Honey" und "I've Loved and Lost Again" alle Flops. Aufgenommen wurden im "Decca"-Studio in Nashville unter der Leitung von Owen Bradley, der in diesen Jahren seine ersten Schritte als Produzent tat. Mit "Walkin' After Midnight" (Decca, 1957) hatte Cline ihren ersten grossen Hit, der sich auf Platz 2 der Country-Charts und auf Platz 12 der Billboard Hot 100 platzieren konnte. Dieser Song fand sich auch auf dem ersten Album "Patsy Cline" (Decca, 1957), das nicht in die Charts kam. Mit den nächsten Singles und EPs konnte Cline ihren Erfolg allerdings nicht wiederholen. Es begann eine längere Durststrecke, in der sie zusammen mit ihrem zweiten Ehemann mühsam ums Überleben kämpfte. Während dieser Zeit erschienen mit "Songs By Patsy Cline" (Coral, 1957) und "Patsy Cline" (Decca, 1957) auch zwei EPs. Gegen ihren Willen wurde sie von ihrem Produzenten Owen Bradley vom Honky Tonk in Richtung Pop-Musik gedrängt. Doch dann stellte sich fast augenblicklich der Erfolg ein. Mit dem von den jungen Songwritern Hank Cochran und Harlan Howard geschriebenen "I Fall To Pieces" (Decca, 1960) erreichte sie 1961 Platz 1 der Country-Charts und Platz 12 der Billboard Hot 100. Auch ein schwerer Autounfall konnte ihre Karriere nicht stoppen. Mit dem vom noch unbekannten Willie Nelson geschriebenen "Crazy" (Decca, 1961) gelang ihr erneut ein Crossover-Hit, der sie endgültig zum Star machte. "Crazy" landete auf Platz 2 der Country-Charts und auf Platz 9 der Billboard Hot 100. "I Fall To Pieces" und "Crazy" stammten von ihrem zweiten Album "Showcase" (Decca, 1961). Ein Beleg für ihre über das Genre Country-Musik hinausgehende Popularität waren Engagements in der "Hollywood Bowl" und in Las Vegas. Sie war eine führende Repräsentantinn des Nashville Sounds und weibliches Gegenstück von Eddy Arnold und Jim Reeves. Es folgte eine Serie von weiteren Top-10-Hits in den County-Charts, darunter ihre zweite Nummer-1-Single "She's Got You" vom dritten und letzten Album "Sentimentally Yours" (Decca, 1962). "Patsy Cline's Golden Hits" (Everest, 1962) war ihre einzige Compilation zu Lebzeiten. Am 3. März 1963 traten Patsy Cline, George Jones, Cowboys Copas, Hawkshaw Hawkins, George Riddle & The Jones Boys, Billy Walker, Dottie West, Wilma Lee & Stoney Cooper, George McCormick sowie The Clinch Mountain Boys bei einem Benefizkonzert für den tödlich verunglückten Discjockey Cactus Jack Call in Kansas City, Kansas, auf. Auf dem Rückflug nach Nashville stürzte das Flugzeug am Abend des 5. März 1963 wegen des schlechten Wetters in Camden, Tennessee, ab. Cowboys Copas, Patsy Cline, Hawkshaw Hawkins und Patsy Clines Manager Randy Hughes, der das Flugzeug pilotierte, kamen dabei ums Leben. Der tragische Tod machte die damals 30-jährige Patsy Cline noch populärer. Postum erschienen eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen - meist in Form von Compilations, die sich durchweg hervorragend verkauften. Darunter befand sich die Doppel-LP "The Patsy Cline Story" (Decca, 1963), die in die Top-10 der US-Country-Charts gelangte. Auf der LP "Remembering Patsy Cline & Jim Reeves" (MCA, 1982) mit den grössten Hits der beiden Country-Künstler wurde der Cline-Hit "I Fall To Pieces" zu einem künstlichen Duett zusammengeschnitten, da der 1964 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommene Jim Reeves ebenfalls diesen Titel gesungen hatte. Davor war schon der auf einer Single veröffentlichte Titel "Have You Ever Been Lonley?" (RCA, 1981) zu einem künstlichen Duett von Cline und Reeves verarbeitet worden. "Sweet Dreams" (MCA, 1985) hiess der Soundtrack zum gleichnamigen Film über das Leben von Patsy Cline mit Jessica Lange und Ed Harris in den Hauptrollen. Die Background-Vocals wurden nachträglich dazugestellt. Das Album verkaufte sich insgesamt eine halbe Million Mal. Mit "Live At The Opry" (MCA, 1988), "Live Vol. 2" (MCA, 1989) und "Live At The Cimarron Ballroom" (MCA, 1997) kamen nachträglich auch drei Live-Alben auf den Markt. Clines Single-Hit "Crazy" platzierte sich auch 1990 noch in den Charts. Von Patsy Cline erschienen über 300 Compilation, viele davon nicht offizielle. 07/23

  • Hawkshaw Hawkins

    Amerikanischer Country-Sänger, geboren am 22. Dezember 1921 in Huntington, West Virginia, als Harold Franklin Hawkins. Seinen ersten Schallplattenvertrag bekam er 1946 bei "King Records". Während dieser Zeit coverte Hawkins zahlreiche Lieder bereits bekannter Sänger wie Hank Williams, Lefty Frizzell oder Pee Wee King. Mit dem Song "The Sunny Side Of The Mountain" (King, 1947), der später sein Markenzeichen wurde, hatte er zu dieser Zeit nur bescheidenen Erfolg. "Pan American" (King, 1948) war sein erster Top-10-Hit in den Country-Charts. Bis 1951 landeten vier weitere Singles in den Top-10. Im Mai 1953 wechselte er zu "RCA Victor". 1955 schloss sich Hawkshaw der Grand Ole Opry an. 1959 wechselte Hawkshaw zu "Columbia Records" und im September 1962 kehrte er zu "King Records" zurück. Innerhalb von nur drei Tagen nahm er zwölf Songs auf. Darunter befand sich mit "Lonesome 7-7203" (King, 1963) auch Hakshaws erste Nummer-1-Single überhaupt, nachdem er seit 1959 nicht mehr in den Charts vertreten gewesen war. Justin Tubb, der Sohn von Ernest Tubb, hatte den Song ursprünglich für Hawkshaws zweite Frau Jean Shepard geschrieben, die das Lied zwar für "Capitol Records" aufnahm, wo es aber nie veröffentlicht wurde. Einen Tag nachdem der Song in den Country-Charts auftauchte, trat Hawkshaw Hawkins am 3. März 1963 neben Patsy Cline, George Jones, Cowboys Copas, George Riddle & The Jones Boys, Billy Walker, Dottie West, Wilma Lee & Stoney Cooper, George McCormick sowie The Clinch Mountain Boys bei einem Benefizkonzert für den tödlich verunglückten Discjockey Cactus Jack Call in Kansas City, Kansas, auf. Auf dem Rückflug nach Nashville stürzte das Flugzeug am Abend des 5. März 1963 wegen des schlechten Wetters in Camden, Tennessee, ab. Cowboys Copas, Patsy Cline, Hawkshaw Hawkins und Patsy Clines Manager Randy Hughes, der das Flugzeug pilotierte, kamen dabei ums Leben. Hawkins wurde 41 Jahre alt. In den zwei Wochen unmittelbar nach Hawkshaws Tod war der Song nicht in den Charts, kam aber am 23. März zurück und blieb es dann auch für 25 Wochen, davon vier Wochen lang als Nummer eins. Von Hawkins erschienen zu Lebzeichen und nach seinem Tod rund 30 Alben oder Compilations. Viele der Compilations enthielten auch Songs von Cowboy Copas und/oder Patsy Cline. 07/23

  • Jim Reeves

    Amerikanischer Country-Sänger, geboren am 20. August 1923 in Galloway, Texas. Er begann im Alter von fünf Jahren Gitarre zu spielen. Sein Idol war Jimmie Rodgers. Neben seiner musikalischen Begabung war er auch als Sportler erfolgreich und strebte zunächst eine Karriere als professioneller Baseball-Spieler an. Eine Knöchelverletzung bedeutete aber das Ende seiner sportlichen Ambitionen. Er versuchte sich in verschiedenen Jobs und trat in der Freizeit als Sänger auf. 1949 und 1950 konnte er für das kleine Label "Macy's" zwei Singles aufnehmen, mit denen er aber keinen Hit landete. Danach arbeitete er als DJ für verschiedene Radiosender. 1952 wurde er Ansager der populären Show Louisiana Hayride. Als eines Tages der Star des Abends - Hank Williams - kurzfristig absagen musste, sprang Jim Reeves selber ein. Fabor Robinson holte ihn danach zu seinem Label "Abbott Records". Dort hatte er mit seiner zweiten Single "Mexican Joe" (Abbott, 1953) und mit seiner fünften Single "Bimbo" (Abbott, 1954) zwei Nummer-1-Songs in den Country-Charts. Beide wurden auch in den Billboard Hot 100 aufgeführt, jeweils um Platz 25 herum. Im Gegensatz dazu tauchten seine Alben vorerst nicht in den amerikanischen Country- oder Pop-Charts auf. Nach mehreren weiteren Top-10-Singles wurde Jim Reeves 1955 von "RCA" aus dem "Abbott"-Vertrag herausgekauft. Dort hatte er unter den Aufsicht von Chet Atkins als Produzenten und mit seinem Country-Pop-Stil weitere Hits, und mit "Four Walls" (RCA, 1957) eine dritte Nummer-1-Single. In den Billboard Hot 100 stand dieser Titel auf Platz 11. "Billy Bayou" (RCA, 1958), "He'll Have to Go" (RCA, 1960) und "I Guess I'm Crazy" (RCA, 1964) waren neben vielen Top-10 und Top-5-Singles die nächsten Nummer-1-Hits in den amerikanischen Country-Charts. Seine Singles tauchten auch in den Charts anderer Länder auf, so in England, wo Reeves mehrfach in den Pop-Charts vertreten war. Reeves war einer der ersten Country-Musiker, dessen Musik sich international verkaufte. In Südafrika war er populärer als Elvis Presley. Daher nahm er mehrere Alben in Afrikaans auf. Auch in den amerikanischen Pop-Charts, den Billboard Hot 100, konnte Reeves mehrere Singles platzieren. Die bereits erwähnte Single "He'll Have to Go" stand dort auf Platz 2 und war die erfolgreichste von Reeves überhaupt, stand sie doch 14 Wochen an der Spitze der Country-Charts. Am 31. Juli 1964 kam Jim Reeves zusammen mit Dean Manuel, seinem Pianisten und Manager, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Die beiden waren mit einem Kleinflugzeug in Batesville, Arkansas, gestartet. Bei Brentwood, Texas, gerieten die beiden in einen Sturm, in dem Reeves als Pilot die Orientierung verlor. Das Flugzeug zerschellte in der Nähe des Nashville International Airports. Das Wrack und die Leichen wurden erst nach 42 Stunden gefunden. Die Popularität des bei seinem Tod 40-jährigen Sängers mit der samtweichen Baritonstimme nahm danach weiter zu. In den Archiven lagerten noch so viele Songs, dass der Markt damit bis in die 1980er Jahre gefüttert werden konnte. Selbst posthum hatte Reeves fünf weitere Nummer-1-Singles: "That's It" und "Is It Really Over?" (beide RCA, 1965), "Distant Drums", "Blue Side Of Lonesome" und "I Won't Come In While He's There" (alle RCA, 1966). Seinen letzten Top-10-Hit bei den Country-Singles hatte er mit "Have You Ever Been Lonley?" (RCA, 1981). Es handelte sich um ein nachträglich zusammengeschnittenes Duett mit Patsy Cline, die etwas mehr als ein Jahre vor Reeves ebenfalls bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Für die Compilation "Remembering Patsy Cline & Jim Reeves" (MCA, 1982) mit den grössten Hits der beiden Country-Künstler wurde der Cline-Hit "I Fall To Pieces" zu einem weiteren künstlichen Duett zusammengeschnitten. Selbst 1984 war Reeves noch mit einer Single in den Charts vertreten. Bei den Alben stellte sich der Erfolg erst nach seinem Wechsel zu "RCA" ein. "Moonlight and Roses" und "The Best" (beide RCA, 1964) sowie "Up Through The Years" (RCA, 1965) und "Distant Drums" (RCA, 1966) waren vier Nummer-1-Alben bei den Country-Charts. Auch mit vielen Alben und einigen der über 300 Compilations war Reeves bis 20 Jahre nach seinem Tod noch in den Charts vertreten. 07/23

  • Royal Trux

    Amerikanische Alternative-Rock-Band, gegründet 1985 in New York City, nachdem sich Jennifer Herrema (g, hca, tt, vcl) und Neil Hagerty (g, dm-mach, synth, org, p, tt, vio, vcl) in Washington D.C. getroffen hatten. Hagerty hatte zuvor bei der Gruppe Pussy Galore gespielt, aus der 1991 die Jon Spencer Blues Explosion entstand. Die beiden Musiker nahmen ab 1986/87 mit verschiedenen Leute eine Reihe von Songs auf, die später auf ihrem Debutalbum "Royal Trux" (Royal, 1988) erschienen. Auch später scharten Herrema und Hagerty immer wieder andere Musiker um sich. 1988/89 trat die Gruppe mehrmals in New York und Boston auf, ehe sie Ende 1989 nach San Francisco zog. Dort entstand die erste Single "Hero Zero/Love Is" (Drag City, 1990). Gleichzeitig begann die Band während neun Monaten am zweiten Album "Twin Infinitives" (Drag City, 1990), einer Doppel-LP, zu arbeiten. Nach weiteren Touren durch die USA kam mit "Royal Trux" (Drag City, 1992) das dritte Album auf den Markt, gefolgt von "Cats and Dogs" (Drag City, 1993), aufgenommen in einem Haus in Virginia. 1994 bekam die Band von "Virgin" einen Vertrag für drei Schallplatten. Als erstes erschien "Thank You" (Virgin, 1995) produziert von David Briggs, der auch Neil Young und Alice Cooper betreut hatte. Nach Briggs Tod nahm Royal Trux mit einem anderen Produzenten "Sweet Sixteen" (Virgin, 1996) auf. "Dante's Vendetta" (1997) und "Summoning Sickness" (beide 1997) hiessen zwei labellose Kassetten, die via Mail-Order bei der Band selber erhältlich waren. Nach dem Abstecher zu "Virgin" kehrte Royal Trux wieder zu "Drag City" zurück, wo die Triple-LP/Doppel-CD "Singles, Live, Unreleased" (Drag City, 1997) erschien. Weitere Studioaufnahmen waren "Accelerator" (Drag City, 1998), "Veterans of Disorder" (Drag City, 1999) und "Pound For Pound" (Drag City, 2000), ehe sich die Band 2001 auflöste. Zu den Musikern, die RT begleiteten, gehörte David Grubbs (g). Die nachträglich veröffentlichte CD "Hand Of Glory" (Drag City, 2002) enthielt überarbeitete Versionen von zwei Werken aus den Anfangsjahren der Gruppe. "Domo des Burros" war ein 20-minütiger Song, während das fünfteilige Werk "The Boxing Story" ein Zusammenschnitt von mehreren Konzertaufnahmen sowie von Studio- oder Übungssessions darstellte. 2015 kam es zu einer Reunion in Form von Konzerten. Mit "Platinum Tips And Ice Cream" (Drag City, 2017) erschien ein neues Album, gefolgt von "White Stuff" (Fat Possum, 2019). Remixes von fünf Tracks des letzteren Albums aus der Hand von Ariel Pink wurden unter dem Titel "Pink Stuff" (Fat Possum, 2019) auf einer Doppel-7"-EP zugänglich gemacht. 2019 löste sich Royal Trux ein zweites Mal auf. "Quantum Entanglement" (Fat Possum, 2019) war eine Compilation mit Songs aus der gesamten Laufbahn des Projekts. Hagerty hatte dazwischen mit The Howling Hex ein anderes Bandprojekt. 07/23

  • The Howling Hex

    Alternative/Indie/Garage Rock-Projekt des Amerikaners Neil Hagerty, davor Mitglied bei Pussy Galore und bis 2001 Leader der Alternative Rock-Band Royal Trux. Für die Aufnahmen zog er jeweils andere Musikerinnen und Musiker bei. "Neil Michael Hagerty" (Drag City, 2001) und "Plays That Good Old Rock And Roll" (Drag City, 2002) kamen unter Hagertys Namen auf den Markt. Danach folgten mit "The Howling Hex" (Drag City, 2003) und "Introducing The Howling Hex" (Drag City, 2003) zwei Alben unter der Bezeichnung Neil Michael Hagerty & The Howling Hex. "The Return Of The Third Tower" und "Section 2" (beide Drag City, 2004) waren zwei LPs, die in limitierten Stückzahlen erschienen. Von diesem Zeitpunkt an erschienen die Aufnahmen nur noch unter dem Projektnamen The Howling Hex. "You Can't Beat Tomorrow" (Drag City, 2005) war von einer DVD begleitet, die den Titel "The Howling Hex Variety Show Pilot" trug und Hagerty in Begleitung von Lyn Madison, Pete Denton, July McClure von The Theatre Fire, Donald Feagin, Curtis Heath, Mark Castaneda, Jesse Brakefield, Sean French und Nick Pendergast zeigte. Von The Howling Hex featuring Neil Michael Hagerty erschien "All-Night Fox" (Drag City, 2005), gefolgt von "Nightclub Version Of The Eternal" (Drag City, 2006) und der Compilation "1-2-3" (Drag City, 2006) mit neu abgemischten Songs der drei erwähnten LP-Only-Alben "Introducing The Howling Hex" von 2003, "The Return Of The Third Tower" von 2004 und "Section 2" ebenfalls von 2004. Die nächsten Alben hiessen "The Howling Hex XI" (Drag City, 2007), "Earth Junk" (Drag City, 2008), "Rogue Moon" (Golden Lab, 2009) und "Wilson Semiconductors" (Drag City, 2011). "Navajo Rag" (OSR Tapes, 2012) war eine Kassette mit zwei je 22-minütigen Tracks. "The Best Of The Howling Hex" (Drag City, 2013) nannte sich ein weiteres Album. Es handelte sich im Gegensatz zum Titel nicht um eine Best Of-Sammlung. Im selben Jahr erschien mit "The Hildreth Tapes" (Golden Lab, 2013) ein weiteres Album, das in Form einer Triple-LP herauskam. "Fool's Watch/Lord Gloves" (Drag City, 2014) war der Titel einer 10"-EP mit zwei Songs. Je ein Remix der beiden Tracks wurde auf der Kassetten-EP "Gloves (Remix)" (Drag City, 2014) zugänglich gemacht. "Denver" (Drag City, 2016) hiess ein weiteres Album. In der Zeit zwischen 2015 und 2017 veröffentlichte The Howling Hex auch mehrere 7"-Aufnahmen. Mit "Knuckleball Express" (Fat Possum, 2020) erschien vier Jahre nach "Denver" wieder einmal ein neues Album. Zwischen 2015 und 2019 war Hagerty parallel dazu wieder mit Royal Trux beschäftigt. 07/23

  • Heavy Trash

    Amerikanische Rockabilly/Alt.Country/Garage Rock-Band, gegründet 2005 in New York City von Jon Spencer von The Jon Spencer Blues Explosion and Matt Verta-Ray, ehemals Mitglied von Madder Rose und Speedball Baby. Beide Musiker spielen von Gitarre und Keyboard über Bass bis Schlagzeug sämtliche Instrumente. Ein erstes Album hiess wie die Gruppe "Heavy Trash" (Yep Roc, 2005). Das zweite Album war "Going Way Out With Heavy Trash" (Yep Roc, 2007). Fünf der 13 Tracks entstanden zusammen mit The Sadies. Auch für die restlichen Songs zogen Spencer und Verta-Ray weitere Musiker bei. Fünf weitere Tracks der Session zu diesem Album wurden unter dem Titel "Way Out Bonus Tracks" (Yep Roc, 2007) in Form einer DL-EP veröffentlicht. "Heavytrash Vs. Powersolo" (Rhythm Island, 2007) war eine 10"-Split-EP mit der dänischen Gruppe Powersolo. Daneben kam von Heavy Trash eine Reihe von weiteren Singles heraus. "Midnight Soul Serenade" (Crunchy Frog, 2009) hiess das dritte und letzte Album, offenbar wieder im Duo eingespielt. Sechs Jahre später erschien in LP-Form die Demo-Sammlung "Noir!" (Seriés Aphōnos, 2015). 07/23

  • The Honeymoon Killers (USA)

    Amerikanische Noise Rock/Punk Blues-Band, gegründet 1983 in New York City, von Jerry Teel (vcl, g) und Lisa Wells (e-b). Diese Gruppe ist nicht zu verwechseln mit der 1977 gegründeten belgischen Synthi-Pop-Band The Honeymoon Killers alias Les Tueurs De La Lune De Miel. Teel und Wells verstärkten sich mit Michael O'Neill (g) und Claire Lawrence-Slater (dm) und spielten das erste Album "The Honeymoon Killers From Mars" (Fur, 1984) ein. Nur noch im Trio mit Sally Edroso (dm, vcl) nahmen Teel und Wells die beiden nächsten Alben "Love American Style" (Fur, 1985) und "Let It Breed" (Fur, 1986) auf. Danach stiess mit Cristina Martinez (vcl, g) von Boss Hog eine weitere Musikerin dazu. Sie war allerdings nur auf dem Album "Turn Me On" (Buy Our Records, 1987) zu hören. Auf der EP "Take It Off!" (Buy Our Records, 1988) war wieder das Stammtrio am Werk, ebenso auf dem Minialbum "'Til Death Do Us Part" (King Size, 1990). Auf dem letzten Album "Hung Far Low" (Fist Puppet, 1991) präsentierten Teel und Wells eine neue Quartett-Besetzung, die zudem noch aus Jon Spencer (g, tb) und Russell Simis (dm, perc), also aus zwei Dritteln von Jon Spencer Blues Explosion, bestand. 1994 lösten sich The Honeymoon Killers auf. Teel war 1989 von Spencer und dessen Frau Cristina Martinez in die Band Boss Hog geholt worden. Von The Honeymoon Killers erschien im Nachhinein die Doppel-CD-Compilation "Sing Sing (1984-1994)" (Sympathy For The Record Industry, 1997). 07/23

  • Boss Hog

    Amerikanische Punk Blues-Formation, gegründet 1989 in New York City von Jon Spencer (vcl, g) und seiner Frau Cristina Martinez (vcl) als Nebenprojekt ihrer Band Pussy Galore, deren Ende sich langsam abzeichnete. Grund für die Gründung von Boss Hog war eine Lücke im Konzertprogramm des New Yorker Clubs "CBGB's". Spencer und Martinez trommelten Musiker von The Honeymoon Killers und Unsane zusammen und holten Kurt Wolf von Pussy Galore dazu. Das Konzert war eine Sensation, nicht zuletzt weil Spencer nackt auftrat. In der Besetzung Spencer, Martinez, Kurt Wolf (g), Jerry Teel (g, vcl) von The Honeymoon Killers und Charlie Ondras (dm) von Unsane ging Boss Hog ins Studio. Dabei entstand die 12"-EP "Drinkin', Lechin' & Lyin'" (Amphetamine Reptile, 1989). Auf dem Cover posierte Martinez halb nackt, gleich wie auf dem ersten mit Pete Shore (e-b) von Unsane eingespielten Album "Cold Hands" (Amphetamine Reptile, 1990). Zu den Aufnahmen des Albums wurden auch Kurt Hoffman (key), später bei They Might Be Giants, und Santiago Durango (g) beigezogen. 1991 gründete Jon Spencer seine neue Hauptband Jon Spencer Blues Explosion, mit der er grosse Erfolge feierte. Von Boss Hog erschien vorerst kein weiteres Album mehr, sondern lediglich die Doppel-7"-Single "Action Box" (Amphetamine Reptile, 1991) und die 7"-Single "Black Throat/Not Guilty" (Amphetamine Reptile, 1991). Dazu kamen die 10"-/CD-EP "Girl+" (Amphetamine Reptile, 1993) und die 12"-/CD-EP "I Dig You" (Geffen, 1995). "Girl+" und "Action Box" wurden für den japanischen Markt auf einer CD (Toy's Factory, 1995) zusammengefasst. Trotz seiner Aktivitäten mit Blues Explosion hielt Spencer Boss Hog weiter am Leben. Ab 1993 bestand ein stabiles Lineup, das neben ihm und Martinez aus Jens Jurgensen (e-b) und Hollis Queens (dm) bestand. Dieses Quartett spielte das zweite Album "Boss Hog" (DGC, 1995) ein. Unter dem Titel "Funhouse Demos '98" (DGC, 1998) erschienen auf einer CD-R Demoaufnahmen, die in das dritte Album "Whiteout" (City Slang, 1999) mündeten. Inzwischen war mit Mark Boyce (key) von The Delta 72 ein fünfter Musiker zur Band gestossen. 2000 legte Spencer sein Projekt aufs Eis, um sich noch mehr auf Blues Explosion und andere Aktivitäten zu konzentrieren. Zwischen 2008 und 2010 wurde Boss Hog in der letzten Quintettbesetzung für kurze Zeit reaktiviert. Aus jener Zeit stammen die Aufnahmen einer Radiosession, die unter dem Titel "Live At WFMU On The Cherry Blossom Clinic 12/20/2008" (WFMU, 2009) als Free-DL zugänglich gemacht wurden. 2016 erfolgte eine weitere Reunion mit dem Album "Brood X" (Bronze Rat, 2017) als Resultat. An Stelle von Boyce war Mickey Finn als Keyboarder in die Band gekommen. 07/23

  • Pussy Galore

    Amerikanische Noise und Garage Rock-Band, gegründet 1985 in Washington D.C. von Jon Spencer (g, vcl), Julia Cafritz (g, vcl) und John Hammill (dm). Nach nur zweimaligem Üben spielte dieses Trio mit "Feel Good About Your Body" (Shove, 1985) schon eine erste 7"-EP ein. Mit Neil Hagerty (g, vcl, org) und Cristina Martinez (g, vcl, org) zum Quintett erweitert, folgten die Aufnahmen zur 12"-EP "Groovy Hate Fuck" (Shove, 1986). 1986 zog die Gruppe nach New York City um, wo der ehemalige Sonic Youth-Schlagzeuger Bob Bert für John Hammill zum Einsatz kam. Die erste New Yorker Veröffentlichung war die Kassettenproduktion "Exile On Main Street" (Shove, 1986), ein Remake des gleichnamigen Albums der Rolling Stones. Ohne Cristina Martinez, die zu The Honeymoon Killers wechselte, zum Quartett geschrumpft, veröffentlichte Pussy Galore mit "1 Yr. Live" (1986) eine weitere Kassette und mit "Pussy Gold 5000" (Buy Our, 1987) eine weitere 12"-EP. Die drei bis zu diesem Zeitpunkt herausgebrachten EPs wurden unter dem Titel "Groovy Hate Fuck (Feel Good About Your Body)" (Vinyl Drip, 1987) zu einer LP zusammengefasst. Im selben Jahr erschien mit "Right Now!" (Caroline, 1987) das erste richtige Album. Produziert wurde es von Steve Albini. An schliessend kam es erneut zu einem Besetzungswechsel, bei dem Hagerty Kurt Wolf (g) Platz machte. Mit Spencer, Cafritz und Bert als weitere Musiker wurde die Kassetten-/12"-EP "Sugarshit Sharp" (Caroline, 1988) eingespielt. 1989 verliess Cafritz wegen Streitigkeiten mit Spencer die Band. Für sie kehrte Hagerty zur Band zurück. Erneut mit Albini als Produzenten nahm die Band anlässlich ihrer letzten Tournee in London das Album "Dial M For Motherfucker" (Caroline, 1989) auf. Nach den Aufnahmen des Black Flag-Songs "Damaged" für den "Singles Club" von "Sub Pop-Records" löste sich die Band auf. 1990 wurde Pussy Galore von Spencer, Hagerty und Bert kurzzeitig noch einmal reaktiviert. Die drei Musiker spielten "Historia de la Musica Rock" (Caroline, 1990), eine Sammlung von Coverversionen von blues-orientierten Rocksongs ein. Darunter befanden sich auch Covers von Elvis Presley und Howlin' Wolf. Dann war Pussy Galore endgültig am Ende. Jon Spencer gründete The Jon Spencer Blues Explosion und war Mitglied anderer Bands wie Five Dollar Priest, Gibson Bros, Heavy Trash, Boss Hog, Shithaus, Spencer Dickinson und The Honeymoon Killers. Cristina Martinez war ebenfalls bei den Honeymoon Killers, Boss Hog und den Gibson Bros anzutreffen. Neil Hagerty gründete Royal Trux und hatte später mit The Howling Hex ein weiteres Bandprojekt. Er wirkte zudem bei Adam & Eve, Dan'l Boone, Hagerty-Toth Band, Heb-Hex, und Weird War mit. Julia Cafritz tat sich mit Kim Gordon von Sonic Youth zur Gruppe Free Kitchen zusammen. Zudem spielte sie bei Action Swingers, Halo Of Kitten und STP. Nachträglich erschienen von Pussy Galore die Compilation "Corpse Love - The First Year" (Caroline und Hut, 1992) sowie "Live: In The Red" (In The Red, 1998) mit Liveaufnahmen vom August 1989, mitgeschnitten im New Yorker Club "CBGB's". 07/23

  • Gibson Bros

    Amerikanische Alternative Rock-Formation zwischen Rockabilly, Lo-Fi, Country Blues und anderen Stilen, gegründet Mitte der 1980er Jahre in Columbus, Ohio von Don Howland (vcl, g, e-b, dm) von Great Plains und Jeffrey Evans (vcl, g, banjo, org). Erste Mitmusiker waren Dan Dow (g) und Ellen Hoover (dm). Erste Aufnahmen erschienen auf der Kassette "Build A Raft" (Old Age, 1986). Die A-Seite enthielt Studioaufnahmen vom Dezember 1985, die B-Seite Livesongs von diversen Auftritten 1986 in der Region um Columbus. Die Aufnahmen wurden später auf einer Doppel-LP (Columbus Discout, 2010) zusammen mit Studio-Outtakes und den drei Songs der ersten 7"-EP "Keepers" (Okra, 1986) wieder veröffentlicht. Das Quartett Howland, Evans, Dow und Hoover spielte mit "Big Pine Boogie" (Okra, 1987) und "Dedicated Fool" (Homestead, 1989) zwei weitere Alben ein, die in Form von LPs erschienen. Die A-Seite der LP "The Man Who Loved Couch Dancing" (Homestead, 1990) bestand aus Studioaufnahmen von Howland und Evans. Die B-Seite zeigt die beiden Leader in Begleitung von Jon Spencer (g) und dessen Frau Cristina Martinez (dm), beide von Pussy Galore, bei Auftritten im September und Dezember 1989. "Punk Rock Drivin' Song of a Gun" (Homestead, 1990) war eine gemeinsame Aufnahme der Gibson Bros-Mitglieder Howland, Evans, Dow und Hoover zusammen mit Workdogs, bestehend aus Rob Kennedy (e-b, vcl) und Scott Jarvis (dm). Danach dauerte es drei Jahre bis mit "Memphis Sol Today!" (Sympathy For The Record Industry, 1993) ein neues Album erschien. Die Band bestand bei diesen in den "Sun"-Studios realisierten Aufnahmen aus Dan Howland (vcl, g, jew's harp), Jeffrey Evans (vcl, g), Jon Spencer (vcl, g, org) und Rich Lillash (dm). Das letzte Album nannte sich "Columbus Soul 85" (In The Red, 1996). Darauf war das Trio Howland, Evans und Dow im Einsatz. Jeffrey Evans gründete später mit '68 Comeback eine eigene Band, während Howland seinerseits mit Bassholes eine neue Band aus der Taufe hob. Jon Spencer machte mit The Jon Spencer Blues Explosion Furore und war mit Cristina Martinez auch mit Boss Hog und The Honeymoon Killers aktiv. 07/23

  • Jon Spencer Blues Explosion

    Amerikanische Alternative Rock-Formation zwischen Garage, Noise, Punk und Blues Rock, gegründet 1991 in New York City von Jon Spencer (vcl, g), Judah Bauer (g, vcl) von The Spitters und Russell Simins (dm) von Crowbar Massage. Spencer hatte davor mit Pussy Galore und Boss Hog andere Bands geleitet. Spencer und Simmons waren zu jener Zeit auch Mitglieder von The Honeymoon Killers. Erste Aufnahmen von Jon Spencer Blues Explosion, die im Rahmen einer lockeren Aufnahmesession ohne Mischpult mitgeschnitten worden waren, kamen unter dem Titel "A Reverse Willie Horton" (Public Pop Can, 1991) in Form einer Bootleg-LP heraus. Spencer erlaubte, dass davon 500 oder 1000 Stück gepresst wurden, obwohl die Aufnahmen von einer Kassette von minderer Qualität stammten. Die ersten offiziellen Aufnahmen erschienen in Form des Albums "Jon Spencer Blues Explosion" (Caroline, 1992). Zu den Aufnahmen wurden mit John Linnell (bars), Kurt Hoffman (ts) und Frank London (tp) drei Bläser zugezogen. Spencer spielte auf dieser Aufnahme auch Theremin. Darauf fanden sich auch Stücke, die schon auf "A Reverse Willie Horton" veröffentlicht worden waren. Das traf auch auf das zweite offizielle Album "Crypt Style!" (Crypt, 1992) zu, auf dem nur das Stammtrio zu hören war. Nach einem Wechsel zu einem grösseren Label erschien das Album "Extra Width" (Matador, 1993). Der Sound war nun besser als auf den vorangegangenen Aufnahmen. Das in Australien und Asien veröffentlichte Album "Mo' Width" (Au-Go-Go, 1994) bestand aus Demo und Tacks der "Extra Width"-Sessions. Aufnahmen für ein Livealbum wurden bei einem Konzert im Oktober 1994 in Tucson, Arizona, wegen technischen Problemen und einer von einem Besucher in Gang gesetzten Stinkbombe abgebrochen. "Orange" (Matador, 1994) nannte sich das nachfolgende Album. "Experimental Remixes" (Matador, 1995) bestand aus Remixes bzw. Interpretationen von JSBE-Material von Moby, U.N.K.L.E., Beck, Mike Diamond, Mario Caldato, Dub Narcotic Sound System, Killah Priest und GZA. Eine Doppel-LP-Version (Mute, 2000) enthielt zusätzlich noch Remixes von John Oswald und Prince Paul. Anfang 1996 ging the Jon Spencer Blues Explosion als Begleitband für den Bluessänger und Gitarristen R.L. Burnside ins Studio. Bei dieser Gelegenheit entstand das Album "A Ass Pocket of Whiskey" (Matador, 1996). Drei der zehn Songs stammten von Spencer, Bauer und Simins. Dazu kamen Songs von John Lee Hooker, Bukka White und Son House. Als fünfter Musiker machte Kenny Brown (g) mit. Zwei weitere Tracks dieser Session erschienen auf dem nächsten Burnside-Album "Mr. Wizard" (Fat Possum, 1997). Das nächste Studioalbum der Jon Spencer Blues Explosion hiess "Now I Got Worry" (Matador, 1996). Für einzelne Tracks wurden Soul-Sänger Rufus Thomas (vcl) und andere dazugeholt. "Controversial Negro" (Matador, 1997) hiess eine Promo-CD bzw. LP mit Liveaufnahmen, die im November 1996 in Tucson, Arizona, mitgeschnitten worden waren. In Japan wurde das Album unter dem Titel "Controversial Negro: Live In Tucson" (Toy's Factory, 1997) offiziell auf den Markt gebracht. Die Wiederveröffentlichung auf einem englischen Label (Shove, 2010) enthielt nur noch neun Tracks des erwähnten Auftritts in Tucson von 1994. "Acme" (Matador, 1998) war ein Studioalbum, eingespielt mit Hilfe von diversen Musikerinnen und Musikern, darunter Dan The Automator (tt) und Othar Turner (fife). Unter den Titeln "Xtra-Acme" (Matador, 1999), "Acme-Plus" (Mute, 1999) und "Ura-Acme" (Toy's Factory, 1999) erschienen in den USA, in Grossbritannien bzw. in Japan drei leicht unterschiedliche Folgealben mit Single-B-Seite und Remixes von Songs des "Acme"-Albums. "Sideways Soul: Dub Narcotic Sound System Meets The Jon Spencer Blues Explosion In A Dancehall Style!" (K, 1999) hiess eine gemeinsame Aufnahme mit dem Dub Narcotic Sound System. Für die Aufnahme des Albums "Plastic Fang" (Matador, 2002) holte die Band mit Dr. John (g, clavinet, p) und Bernie Worrell (org) zwei prominente Musiker ins Studio. Bei einer Australien-Tournee kam eine Doppel-CD-Version (Mute, 2002) in den Verkauf, die zusätzlich Remixes von Techno Animal, The Tremolo Beer Gut, Sub Species und Barry Adamson sowie Videos enthielt. Das für einige Zeit letzte Album nannte sich "Damage" (Mute, 2004), aufgenommen mit Hilfe von David Holmes, DJ Shadow, Dan The Automator und Chuck D. von Public Enemy sowie herausgebracht unter dem abgekürzten Bandnamen Blues Explosion. Zwischen den einzelnen Alben waren Dutzende von Singles und mehrere EPs erschienen. Zwischen 2007 und 2011 nahm die Band eine Auszeit. In dieser Zeit erschienen die drei Compilations "Jukebox Explosion: Rockin' Mid-90s Punkers!" (In The Red, 2007), "Dirty Shirt Rock 'N' Roll: The First Ten Years" (Majordomo, 2010) und "Year One" (Majordomo, 2010). Mit "Meat & Bones" (Bronzerat und Shove, 2012) meldete sich The Jon Spencer Blues Explosion zurück. Weitere Alben waren "Freedom Tower-No Wave Dance Party 2015" (Bronzerat und Shove, 2015) sowie die im August 2015 in Japan mitgeschnittene Liveaufnahme "That's It Baby Right Now We Got To Do It Let's Dance!" (Bronzerat und Shove, 2016). Von den Musikern erschienen auch einige wenige Aufnahmen unter eigenem Namen sowie mehrere als Mitglieder anderer Bands. Vor allem Jon Spencer war in diversen weiteren Bands oder für diverse Bands, Musiker und Musikerinnen als Produzent oder Mitmusiker tätig. 07/23

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