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  • Laurindo Almeida

    Brasilianischer Gitarrist, geboren am 2. September 1917 in Prainha, dem heutigen Miracatu in São Paulo, als Laurindo José de Araujo Almeida Nobrega Neto. Er wurde von seiner Mutter, einer Konzertpianistin, in die Musik eingeführt. Bereits mit 19 Jahren reiste er nach Europa und wurde in Paris stark beeinflusst durch die Musik von Django Reinhardt. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Brasilien zurück und gründete mit dem Gitarristen Garoto ein Gitarrenduo. Er wurde vom Dirigenten Leopold Stokowski zu Aufnahmen beigezogen, als dieser mit einem Orchester für das Vierer-Schellack-Set "Native Brazilian Music" (Columbia, 1942) Werke brasilianischer Komponisten einspielte. Almeida war Solist in einem Werk von Jararaca E Ratinho. 1947 arbeitete er in der Band der Sängerin Carmen Miranda. Diese Arbeit führte ihn in die USA, wo er in Hollywood Studiomusiker für Filmsoundtracks wurde. In dieser Zeit komponierte er auch erstmals selber Filmmusik. Am Ende seines Lebens standen über 800 Filmmusiken für ihn zu Buche. In den USA kam es auch zu Begegnungen mit Jazzmusikern. Ab Ende der 1940er Jahre war er auf mehreren Aufnahmen von Stan Kenton und dessen Orchester zu hören. Anfang der 1950er Jahre begann eine lange Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Altsaxophonisten Bud Shank. Ende 1953 und im April 1954 gingen die beiden Musiker mit Harry Babasin (b) und Roy Harte (dm) ins Studio. Im März 1958 waren Gary Peacock (b) und Chuck Flores (dm) die Begleiter von Almeida und Shank. Beide Sessions kamen auf diversen Schallplatten, in mehreren Formaten, unter vielen Titeln sowie unter unterschiedlichen Gruppennamen einzeln oder zusammen heraus. Später, von 1974 bis 1982, waren Almeida und Shank Co-Leader der Gruppe LA4, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Ray Brown (b) sowie zuerst Shelly Manne und ab 1977 Jeff Hamilton (dm) waren die Begleiter. Almeida und Shank spielten zusammen "Selected Classical Works For Guitar And Flute" (Concord, 1982) ein. "Bach Ground Blues & Green" (Century City, 1970) und "Moonlight Serenade" (Jeton, 1981) waren Duoaufnahmen mit Ray Brown. Laurindo Almeida war noch vor Antônio Carlos Jobim einer der ersten gewesen, der Bossa Nova in den USA populär machte. Sein Album "Guitar From Ipanema" (Capitol, 1964), das er mit Irene Kral einspielte, gewann einen Grammy. Später folgten vier weitere Grammys. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Almeida schon an die 30 Alben eingespielte. Er trat auf oder machte Aufnahmen mit dem Modern Jazz Quartet, Stan Getz, Sammy Davis Jr., Charlie Byrd, Larry Coryell und anderen Dazu tat er sich als Interpret von Musik von Heitor Villa-Lobos, Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel, Georg Friedrich Händel, Tomaso Albinoni, Giovanni Gabrieli, Henry Purcell hervor. Von Laurinda Almeida erschienen über 100 Alben, auch solche unter Gruppennamen wie The Laurindo Almeida Show, The Laurindo Almeida Trio, Laurindo Almeida & The Bossa Nova Allstars, Laurindo Almeida And His Orchestra und Laurindo Almeida Quartet. Sein Werk wurde auf 30 Compilations dargestellt. Er spielte in Gruppen wie Bud Shank Quartet, Gerald Wilson Orchestra, Harry James And His Orchestra, Henry Mancini And His Orchestra, Stan Kenton And His Orchestra und The Los Angeles Neophonic Orchestra. Laurindo Almeida starb am 26. Juli 1995 77-jährig in Van Nuys, California. 10/23

  • Les Paul

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Gitarrenbauer und Toningenieur, geboren am 9. Juni 1915 in Waukesha, Wisconsin, als Lester William Polsfuss. Er war an der Weiterentwicklung der elektrischen Gitarre beteiligt. Die von ihm entworfene und von der Firma Gibson gebaute Solidbody-E-Gitarre zählt zu den berühmtesten Modellen überhaupt und wird nach ihm Gibson Les Paul genannt. Zudem leistete er Pionierarbeit in Sachen Aufnahmetechniken, indem er das sogenannte Multitrack Recording sowie zahlreicher Echo- bzw. Halleffekte entwickelte. Mit 13 Jahren trat er halbprofessionell als Country-Gitarrist auf. Mit 17 Jahren war er Mitglied der Country-Band Rube Tronson’s Cowboys. Danach verliess er die High School, um der Wolverton’s Radio Band in St. Louis beizutreten. In den 1930er Jahren arbeitete er in Chicago für einen lokalen Radiosender, wo er Jazz spielte. Seine beiden ersten Schallplatten erschienen im Jahr 1936. Er begleitete die Bluessängerin Georgia White auf zwei Schellack-Schallplatten für "Decca" und spielte als Rhubarb Red zwei Schellack-Schallplatten für das Label "Montgomery Ward" ein. Unzufrieden mit der Qualität elektrischer Gitarren, wie sie Mitte der 1930er Jahre erhältlich waren, begann Les Paul, eigene Instrumente zu entwerfen. 1934 erteilte er den Instrumentenbauern Larson Brothers in Chicago den Auftrag, eine Gitarre ohne F-Löcher zu bauen. Die Firma wies Les Paul darauf hin, dass ein solches Instrument die Schallresonanzen nicht weiterleiten würde. Das war allerdings genau das, was Les Paul beabsichtigte. Das Instrument sollte nicht vibrieren, um bei der elektrischen Verstärkung gegen den Effekt der Rückkopplung unempfindlich zu sein. Les Paul versah die Gitarre mit zwei von ihm konstruierten Tonabnehmern. 1938 zog er nach New York und bekam einen Job in der Radiosendung "Fred Waring’s Pennsylvanians". 1943 zog Paul nach Hollywood und gründete dort ein Trio. Als Last-Minute-Ersatz für Oscar Moore spielte Paul mit Nat King Cole und anderen Musikern beim "Jazz at the Philharmonic"-Konzert in Los Angeles am 2. Juli 1944. Im selben Jahr trat er mit seinem Trio in der Radioshow von Bing Crosby auf. Crosby finanzierte danach die Aufnahmeexperimente von Les Paul. Das Les Paul Trio und Crosby nahmen auch gemeinsame Titel auf und hatten 1945 mit "It’s Been a Long, Long Time/Whose Dream Are You" (Decca, 1945) einen Nummer-1-Hit in den Billboard Hot 100. Neben der Arbeit als Begleiter für Crosby und Künstler wie die Andrews Sisters nahm das Les Paul Trio in den späten 1940er Jahren auch eigene Aufnahmen auf. 1941 entwarf und baute Les Paul den Prototyp der Solidbody-E-Gitarren. Er nutzte dafür die Räumlichkeiten und Werkzeuge der Firma Epiphone, die ihm ihre Fabrikräume sonntags zur Verfügung stellte. Das Instrument erhielt von ihm den Spitznamen "The Log" (Holzklotz), da der Korpus der Gitarre ein schlichter, etwa 10 auf 10 Zentimeter dicker Holzblock war, an dem Les Paul Tonabnehmer, Steg und einen normalen Gitarrenhals anbrachte. Nach negativen Publikumsreaktionen wegen des ungewöhnlichen Aussehens dieser Gitarre teilte Paul eine seiner Epiphone-Gitarren der Länge nach und verschönerte seinen Klotz. Er bot sein Log-Design der Firma Gibson an. Diese zeigte sich allerdings zunächst wenig begeistert vom Konzept einer Solid-Body-Gitarre. Es kam erst Anfang der 1950er Jahre zu einer Zusammenarbeit. 1952 brachte man das Les Paul-Modell auf den Markt. 1947 veröffentlichte Capitol Records eine Aufnahme, die als Experiment in der Garage von Paul begonnen hatte. Der Titel war "Lover (When You’re Near Me)". Les Paul spielte auf dieser Aufnahme acht unterschiedliche Gitarren-Parts. Es war das erste Mal, dass das Multi-Tracking-Verfahren bei einer Aufnahme zum Einsatz kam. Im Januar 1948 erlitt Les Paul bei einem Autounfall in Oklahoma schwere Verletzungen an seinem rechten Arm und an seinem Ellenbogen, dessen Beweglichkeit nicht wiederhergestellt werden konnte. Les Paul wies die Chirurgen an, seinen Arm in einer Position zu richten, die es ihm ermöglichen würde, eine Gitarre zu halten und zu spielen. Es dauerte anderthalb Jahre, bis Paul wiederhergestellt war. 1949 heiratete er seine Freundin, die Sängerin Iris Colleen Summers, für die er den Künstlernamen Mary Ford aussuchte und mit der er in den 1950er Jahren eine Reihe von sehr erfolgreichen Schallplatten aufnahm. Das Besondere an diesen Aufnahmen war der Einsatz technischer Effekte wie des Overdubbings und des Tapedelays, die grösstenteils von Paul selbst entwickelt wurden. Er legte beim Titel "How High the Moon" (Capitol, 1951) insgesamt acht identische Tracks mit zeitlicher Verzögerung übereinander. Das Duett mit Mary Ford verkaufte sich eineinhalb Millionen Mal und stand neun Wochen auf Platz 1 der Billboard Hot 100. "Vaya Con Dios" (Capitol, 1953) war später ein dritter Nummer-1-Hit in den US-Charts. 1954 fuhr Paul mit der Entwicklung seiner Erfindungen fort, als er die Firma Ampex beauftragte, ein Achtspur-Aufnahmegerät zu bauen. Seine Idee, bei dem ein Aufnahmekopf eine neue Spur aufnehmen und gleichzeitig zuvor aufgenommene Spuren abspielen konnte, war richtungsweisend für die Zukunft der Mehrspuraufnahmetechnik. In den späten 1960er Jahren zog sich Paul mehr und mehr aus dem Musikgeschäft zurück, veröffentlichte aber gleichwohl dann und wann Aufnahmen, wie seine Duoalben mit Chet Atkins. Ab 1995 trat Les Paul wöchentlich im Iridium Jazz Club am Broadway in New York auf. 2005 erschien das Album "Les Paul & Friends: American Made, World Played" (Capitol), auf dem der damals 91-Jährige im Aufnahmen mit vielen anderen berühmten Gitarristen wie Eric Clapton, Jeff Beck, Peter Frampton, Steve Lukather, Hiram Bullock, Kenny Wayne Shepherd, Billy Gibbons, Neal Schon, Buddy Guy, Keith Richards, Rick Derringer, Steve Miller und Richie Sambora zu hören war. Für dieses Album wurde er 2006 mit zwei Grammys ausgezeichnet. Les Paul veröffentlichte im Laufe seiner langen Karriere unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppennamen wie Les Paul & Friends, Les Paul & Mary Ford, Les Paul And His Orchestra und Les Paul And His Trio fast 40 Alben sowie über 200 Singles oder EPs. Dazu kamen Dutzende von Compilations. Les Paul starb am 12. August 2009 im Alter von 94 Jahren in White Plains, New York. 10/23

  • Joe Puma

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 13. August 1927 im New Yorker Stadtteil Bronx. Erste Erfahrungen als Berufsmusiker sammelte er 1949/1950 als Mitglied der Gruppe des Vibraphonisten Joe Roland. In den 1950er Jahren spielte er mit Cy Coleman, Louie Bellson, Artie Shaw, Eddie Bert, Herbie Mann, Mat Mathews, Chris Connor, Paul Quinichette, Lee Konitz und Dick Hyman. Mit vielen von ihnen stand er auch im Studio. In den 1960er Jahren begleitete er Morgana King, Bobby Hackett, Gary Burton und Carmen McRae. Zudem erschienen mehrere Aufnahmen unter eigenem Namen. "Joe Puma" (Bethlehem, 1955) hiess ein Album in dem damals üblichen 10"-Format. Seine Begleiter waren Barry Galbraith (g), Don Elliott (vibes), Vinnie Burke (b) und Teddy Sommer (dm). "Love In Spain" (Mount Vernon, 1956) hiess eine Duoaufnahme mit Scott Mills (g). Unter den Namen der beteiligten Musiker Webster Young (co), Paul Quinichette (ts), Mal Waldron (p), Joe Puma (g), Earl May (b) und Ed Thigpen (dm) erschien die LP "For Lady" (Prestige, 1957). Mit Herbert Solomon alias Herbie Mann (fl, ts), Mat Mathews (acc), Whitey Mitchell (b) bildete Puma das New York Quartet, das sich auch New York Jazz Ensemble nannte. Von dieser Gruppe erschienen die Alben "New York Jazz Quartet Goes Native" (Elektra, 1957) und "New York Jazz Quartet" (Elektra, 1957), später als "Adam's Theme" (Elektra, 1959) wieder veröffentlicht. "Music For Suburban Living" (Coral, 1958) hiess ein drittes Album. Auf "The Fourmost Guitars" (ABC-Paramount, 1957) liessen sich die vier Gitarristen Joe Puma, Jimmy Raney, Chuck Wayne und Dick Garcia von weiteren Musikern begleiten. "Wild Kitten" (Dawn, 1957) war dann wieder ein eigenes Album. Seine Begleiter waren Mat Mathews (acc), Oscar Pettiford oder Whitey Mitchell (b) sowie Shadow Wilson (dm). "Jazz" (Jubilee, 1958) bestand aus Trioaufnahmen mit Eddie Costa (vibes) und Oscar Pettiford (b) sowie aus Quartettaufnahmen mit Bill Evans (p), Pettiford und Paul Motian (dm). Für "Like Tweet - Jazz Versions Of Authentic Bird Calls" (Columbia, 1961) holte Puma (g, e-b) noch Jerome Richardson (fl, picc, ts), Bobby Jaspar (fl, ts), Barry Galbraith (g), Don Elliott (vibes, mellophone), Dick Hyman (p, org), George Duvivier (b) und Osie Johnson (dm) dazu. Duoaufnahmen mit Chuck Wayne (g) kamen auf der LP "Interactions" (Choice, 1974) heraus. Mit Hod O'Brien (p) und Red Mitchell (b) als gleichwertige Partner nahm Puma "Shining Hour" (Reservoir, 1987) auf. Seine letzten eigenen Aufnahmen fanden 1997 statt und hiessen "It's A Blue World" (Euphoria, 1999). Es war Pumas erstes und einziges Soloalbum. Weitere Aufnahmen hatte er Steve Lacy, J.R. Monterose, Warren Vaché, Carol Sloane, King Curtis, Mark Murphy, Jimmy Giuffre, Peter Ind und anderen gemacht. Joe Puma starb am 31. Mai 2000 in New York City. "The Jazz Guitar Of Joe Puma" (Fresh Sound, 2007) war eine Compilation. Vier CDs umfasste das Box-Set "Six Classic Albums Plus Bonus Tracks" (Real Gone, 2015). 10/23

  • George Barnes

    Amerikanischer Blues- und Jazz-Gitarrist sowie Bandleader, geboren am 17. Juli 1921 in South Chicago Heights, Illinois. Nach eigenen Angaben spielte er bereits 1931 eine elektrische Gitarre, sechs Jahre vor Charlie Christian. Er war auf jeden Fall einer der ersten, der Aufnahmen mit der elektrischen Gitarre einspielten. Bereits im Alter von 13 Jahren arbeitete Barnes als Musiker. Mitte der 1930er Jahre tourte er im mittleren Westen der USA. 1938 war er in Chicago als Studiomusiker für NBC tätig. Er begleitete Bluesmusiker wie Big Bill Broonzy und Washboard Sam und war bei Aufnahmen von Jazz Gillum And His Jazz Boys und Sweet Violet Boys mit dabei. Nach seinem Militärdienst während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Barnes wieder im Studio und zwar für Chet Atkins, Bill Harris, Coleman Hawkins, Jimmy McPartland, The Ray Charles Singers, Bud Freeman, The Charleston City All-Stars und die Lawson-Haggart Jazz Band. Zu ersten Aufnahmen als Leader kam er erst Ende der 1950er Jahre. Als George Barnes And His Octet spielte er die 7"-EP "Guitar In Velvet" (Grand Award, 1955) ein. Die Aufnahmen wurden kurz darauf unter dem selben Titel zu einer LP (Grand Award, 1957) ausgebaut. Noch frühere Aufnahmen dieser Gruppe wurden Jahrzehnte später auf der LP "The Uncollected George Barnes And His Octet 1946" (Hindsight, 1977) zugänglich gemacht. "Guitars - By George!" (Decca, 1958), "Guitar Galaxies" (Mercury, 1960) und "Guitars Galore" (Mercury, 1961) waren seine ersten Alben unter seinem eigenen Namen. Er bildete Duos mit den Gitarristen Carl Kress oder Bucky Pizzarelli. Bob Dylan holte ihn gemäss Linernots für den Song "Don't Think Twice, It's All Right" seines zweiten Albums "The Freewheelin’ Bob Dylan" (Columbia, 1963) als Bassgitarristen ins Studio. Diese Information ist allerdings nicht verifizierbar. Unter seinem Namen oder von den Gruppen 2nd George Barnes Quartet, Barnes-Lesberg Orchestra, George Barnes And His Chorus And Orchestra, George Barnes And His Octet, George Barnes Group, George Barnes Quartet, George Barnes Quintet, George Barnes Sextet, George Barnes Y Su Gran Orquesta De Percusion, George Barnes Y Su Orquesta, Ruby Braff/ George Barnes Quartet und The George Barnes Guitar Choir kamen zwei Dutzend Alben heraus. George Barnes starb am 5. September 1977 in Concord, California. Discogs.com listet für Barnes über 300 Credits als Musiker auf. Nachträglich erschienen die beiden Doppel-CD-Compilations "Quiet! Gibson At Work (1938-1957)" und "Restless Guitar (1952-1962)" (beide El Toro, 2015). 10/23

  • Gabor Szabo

    Ungarisch-amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 8. März 1936 in Budapest, als Szabó Gábor István. Er begann im Alter von 14 Jahren als Autodidakt Gitarre zu spielen. Ab 1954 trat er als Berufsmusiker in verschiedenen Ensembles in Budapest auf und komponierte für Film und Radio. Am 22. November 1956 verliess er nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes als Flüchtling seine Heimat, zog in die USA und studierte dort von 1957 bis 1959 am Berklee College of Music. 1958 spielte er als Mitglied der International Youth Band unter der Leitung von Marshall Brown beim Newport Jazz Festival 1958, dokumentiert auf "Newport 1958" (Columbia, 1958). Von 1961 bis 1965 war er Mitglied des Chico Hamilton Quintets. 1965 orchestrierte er die Musik für Roman Polańskis Film "Ekel" und spielte im Quartett von Charles Lloyd. Danach erschienen seine ersten Alben als Leader bzw. Co-Leader. Mit Gary McFarland (vibes) als Co-Leader sowie Begleitmusikern nahm er "Simpático" und "Gypsy '66" (beide Impulse!, 1966) auf. Seine erste eigene Aufnahme hiess "Spellbinder" (Impulse!, 1966) und entstand mit Ron Carter (b) und Chico Hamilton (dm) als Begleiter. Dieses Album enthielt das Stück "Gypsy Queen", das teilweise von Carlos Santana in seine Version von Peter Greens "Black Magic Woman" eingebaut wurde. Der Song erschien auf dem Santana-Album "Abraxas" (Columbia, 1970) und und wurde auch als Single ein Hit. Für "Impulse!" spielte Szabo rund ein halbes Dutzend weitere Alben ein, dann folgten solche für das mit McFarland und Cal Tjader gegründete eigene Label "Skye Records" oder für "Blue Thumb", "CTI" und andere. Gesamthaft kamen so fast 30 eigene Alben zu Stande. Bei discogs.com besitzt er rund 100 Credits als Musiker. Zwei Dutzend Compilations wurden aus seinem Schaffen zusammengestellt. Gabor Szabo starb am 26. Februar 1982 im Alter von 45 Jahren während eines Heimaturlaubs in seiner Heimatstadt Budapest an Leber- und Nierenversagen. 10/23

  • Attila Zoller

    Ungarisch-amerikanischer Jazzgitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 13. Juni 1927 in Visegrád, Ungarn. Er lernte zuerst Geige, Kontrabass und Flügelhorn, bevor er sich endgültig der Gitarre zuwandte. Seine Karriere begann in den Jazzclubs von Budapest nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zoller verliess Ungarn 1948 in Richtung Wien kurz vor dem Schliessen des Eisernen Vorhangs. Nach einer Zusammenarbeit mit der Pianistin und Akkordeonistin Vera Auer und dem Pianisten Roland Kovac sowie Tourneen mit Joe Zawinul ging er nach Deutschland, wo er zunächst mit Dave Amram, Albert Mangelsdorff, Max Brüel und Jutta Hipp, später mit Hans Koller und Oscar Pettiford arbeitete. Dabei kam er auch in Kontakt mit US-Musikern wie Lee Konitz, Gary Peacock, Kenny Clarke und anderen. Von dieser Frühphase in der Karriere von Zoller existieren diverse Tondokumente, meist in Form von 7"- oder 10"-Schallplatten.1959 liess er sich in den USA nieder, wo er gemeinsam mit Ornette Coleman und Don Cherry in Lenox, Massachusetts, die Lenox School of Jazz besuchte. Am 7. Juli 1963 trat Zoller unter der Führung von Herbie Mann (fl) sowie zusammen mit Dave Pike (vibes), Don Friedman (p), Ben Tucker (b), Bobby Thomas (dm) sowie Carlos "Patato" Valdés und Willie "Bobo" Correa (perc) am Newport Jazzfestival auf, wo die LP "Live At Newport" (Atlantic, 1963) mitgeschnitten wurde. Mit Mann arbeitete Zoller auch in den Jahren danach oft zusammen. Ein anderer Musiker, mit dem er damals und später eng zusammenarbeitete, war der Pianist Don Friedman. Erstmals dokumentiert wurde diese musikalische Freundschaft auf der unter Friedmans Namen erschienen LP "Dreams And Explorations" (Riverside, 1965) mit Dick Kniss (b) und Dick Berk (dm) als weitere Mitmusiker. Dazwischen war Zoller auch wieder in Europa tätig. Zusammen mit Emil Mangelsdorff (fl, cl, as), Peter Trunk (b), Klaus Weiss (dm) und Stella Banks (vcl) untermalte er musikalisch Gert Westphal, der auf der LP "Heinrich Heine Lyrik und Jazz" (Philips, 1965) Texte von Heinrich Heine rezitierte. Einige Monate später, nach weiteren Aufnahmen mit Herbie Mann in den USA, spielte er mit Hans Koller (ts) und Martial Solal (p) als Co-Leader die LP "Zo-Ko-So" (Saba, 1966) ein. Die am 15. März 1965 in Berlin eingespielte LP "The Horizon Beyond" (Emarcy, 1965) war Zollers erste richtige Aufnahme unter eigenem Namen. Begleitet wurde er dabei von Don Friedman (p), Barre Phillips (b) und Daniel Humair (dm). Im Quartett mit Albert Dailey (p), Ron Carter (b) und Bobby Thomas (dm) oder im Trio mit Jimmy Owens (tp und Barre Phillips (b) entstand im Dezember 1966 in Deutschland Zollers zweite eigene LP "Katz und Maus" (Saba, 1967). Nach "Zo-Ko-So" mit Hans Koller und Martial Solo nahm Zoller "Zo-Ko-Ma" (MPS, 1968) mit Lee Konitz (as) und Albert Mangelsdorff (tb) auf. Seine ersten Sessions als Leader in den USA fanden am 23. Juli und 4. August 1969 in New York statt, wo er mit Hilfe von Lew Tabackin (tarogato), Herbie Hancock (e-p), Reggie Workman (b) und Sonny Brown (dm) die LP "Gypsy Cry" (Embryo, 1970) aufnahm. Begleitet von Larry Ridley (b) und Lenny McBrowne (dm) realsierten die drei Gitarristen Kenny Burrell, Attila Zoller und Jim Hall im Juni 1970 die LP "Guitar Genius In Japan" (Overseas, 1970). Unter seinem Namen, als Co-Leader oder unter Gruppennamen wie Attila Zoller - Lee Konitz Quartet, Attila Zoller Combo, Attila Zoller Group oder Attila Zoller Quartet konnte Zoller über 30 Alben veröffentlichen. Bei discogs.com sind für ihn fast 150 Credis als Musiker verzeichnet. Am 7. Januar 1998 ging er in New York mit Tommy Flanagan (p) und George Mraz (b) ins Studio. Diese Aufnahmen erschienen als "The Last Recordings" (Enja, 1998). Drei Wochen später starb er am 25. Januar 1998 in Townshend, Vermont, 70-jährig an Dickdarmkrebs. 10/23

  • Doug Raney

    Amerikanischer Jazzgitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 29. August 1956 in New York City als Sohn des Jazzgitarristen Jimmy Raney (1927-1995). Er wurde mit 18 Jahren Berufsmusiker und zog 1977 nach Kopenhagen, wo er fortan lebte. Dort kam er schon bald zu ersten Aufnahmen als Sideman von Hugo Rasmussen und Horace Parlan. Auch als Leader konnte er schnell erste Aufnahmen realisieren. Mit seinem Doug Raney Quartet, bestehend aus Duke Jordan (p), Hugo Rasmussen (b) und Billy Hart (dm), nahm er "Introducing Doug Raney" (SteepleChase, 1978) auf. Vom Doug Raney Quartet kamen bis 1997 auf dem selben Label sechs weitere Alben heraus, eingespielt mit wechselnden Begleitern. Er wurde zum Album "Raney'81" (Criss Cross, 1981) des Quartetts seines Vaters Jimmy Raney beigezogen und nahm mit seinem Vater sowie mit Michael Moore (b) und Billy Hart (dm) "Stolen Moments" (SteepleChase, 1979) auf. "Duets" (SteepleChase, 1980) und "Nardis" (SteepleChase, 1983) waren reine Duoalben von Vater und Sohn Raney. "Cuttin' Loose" (SteepleChase, 1979) war das erste Album des Doug Raney Quintets gewesen. Bernt Rosengren (ts), Horace Parlan (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Billy Hart (dm) waren seine Begleiter. Auch vom Doug Raney Quintett erschienen beim Label "SteepleChase" drei weitere Aufnahmen, ebenfalls in wechslenden Besetzungen. Unter seinem Namen sowie unter Gruppennamen wie Doug Raney Sextet, Doug Raney Trio, Doug Raney Quartet und Doug Raney Quintet kamen im Verlaufe der Jahre über 30 Alben auf den Markt. Dazu spielte Doug Raney in den Gruppen Bernt Rosengren Quintet, Chet Baker Trio, Horace Parlan Trio, Jesper Thilo Quintet, John McNeil Quartet, Louis Smith Quartet, Martin Jacobsen Quartet weitere Alben ein. Doug Raney starb am 1. Mai 2016 im Alter von 59 Jahren in seiner Wahlheimat Kopenhagen an einem Herzversagen. 10/23

  • Jimmy Raney

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 20. August 1927 in Louisville, Kentucky. Der Vater war Sportreporter, seine Mutter spielte Gitarre. Sie brachte ihn dazu, im Alter von zehn Jahren das klassische Gitarrenspiel zu lernen. Mit 13 Jahren hatte Raney seine erste Begegnung mit Jazz, als er beim lokalen bekannten Gitarristen Hayden Causey, Jazzgitarre lernte. Dieser brachte ihm das Schaffen von Charlie Christian näher. 1944 spielte er in der Band von Jerry Wald in New York. Danach arbeitete er in verschiedenen Jazzorchestern in Chicago und lernte dort Lee Konitz kennen. 1947 wurde er Mitglied der Second Herd von Woody Herman, wo auch Stan Getz tätig war. Getz holte ihn Ende der 1940er Jahre in mehrere seiner Gruppen. Ab Ende der 1940er bis Anfang der 1950er Jahre Jahre war er auch mit Buddy Stewart, Al Haig, Buddy De Franco, Herbie Steward und Artie Shaw im Studio. Seine erste Aufnahme als Leader hiess "Jimmy Raney Plays, Vol. 1" (Metronome, 1953). Begleitet wurde er auf diesem 10"-Album von Sven Coolson (ts), Hall Overton (p), Red Mitchell (b) und Frank Isola (dm). Sven Coolson war niemand anderer als Stan Getz. Ein weiteres solches 10"-Album hiess "Jimmy Raney Quartet Featuring Hal Overton" (New Jazz, 1954) mit Hall Overton (p), Teddy Kotick (b) und Art Mardigan (dm) als Begleiter. In der Folge konnte Jimmy Raney unter Gruppennamen wie Jimmy Raney Quartet, Jimmy Raney Ensemble oder Jimmy Raney All Stars viele weitere Aufnahmen als Leader veröffentlichen. Unter dem Titel "Complete Recordings 1954 – 1956" (Fresh Sound, 2006) wurde später ein Teil dieser Stücke zusammengefasst. 1953 wurde er Nachfolger für Tal Farlows im Red Norvo Trio und reiste mit ihm 1954 nach Europa. Danach verlagerte sich sein Arbeitsgebiet mehr weg von den Jazzclubs hin zum Broadway oder zu Studioarbeit. Er spielte von 1953 bis 1960 im Quartett von Don Elliott in der Broadway-Aufführung von "Thurber Carnival". Neben seiner Arbeit mit Red Norvo wurde er immer wieder von Stan Getz sowie unter anderem von Bob Brookmeyer, Ralph Burns, Teddy Charles, Cozy Cole, Hal McKusick, Dave Pike, Lalo Schifrin, Cal Tjader, Olivier Nelson sowie selbst von Mahalia Jackson und Billie Holiday für Aufnahmen dazugeholt. Er blieb bis 1964 in New York, dann zog er sich an seinen Geburtsort nach Kentucky zurück, spielte dort Cello und arbeitete als Lehrer. Erst 1975 kehrte er auf die Jazzszene zurück und spielte eine ganze Reihe von Aufnahmen ein, teils auch in Begleitung seines 1957 geborenen Sohnes Doug Raney, der ebenfalls Jazzgitarrist wurde. Von Jimmy Raney oder seinen Gruppen kamen an die 60 Alben heraus. Bei discogs.com ist Jimmy Raney mit fast 450 Einträgen als Musiker aufgeführt. Jimmy Raney starb am 10. Mai 1995 im Alter von 67 Jahren in Louisville, Kentucky. 10/23

  • Dom Minasi

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader, geboren am 6. März 1943 in Queens, New York, als Sohn eines italienischen Einwanderers und einer amerikanischen Mutter. Er kam am selben Tag auf die Welt wie Wes Montgomery. Sein erstes Trio gründete er im Alter von 15 Jahren. Dazu war er schon vor seinem 20. Geburtstag als Musiklehrer tätig. Er machte bei verschiedenen Schallplatten-Sessions mit und war auch für Sal Salvador tätig. 1973 fiel das Dom Minasi Trio dem damaligen Leiter des Labels "Blue Note" George Butler auf. Für dieses Label spielte er solo "When Joanna Loved Me" (Blue Note, 1974) und "I Have The Feeling I've Been Here Before" (Blue Note, 1975) ein, wobei letztere Aufnahme mit einem grossen Orchester entstand. Minasi missfiel die Art, wie er von "Blue Note" ver-produziert wurde und kehrte dem grossen Musikbusiness danach während rund 20 Jahren den Rücken. Zwischen 1976 und 1993 war Dom Minasi als Freelancer tätig, schrieb und spielte Musik für Broadway-Off-Shows, schrieb drei Bücher, gab Workshops und studierte Komposition. Dabei entstanden über 300 Vokal- und Instrumentalwerke. 1993 wurde er Hauptkomponist des Manhattan Improvisational Chamber Ensemble und begann an eigenen Projekten zu arbeiten. 1994 erlebte er ein Comeback. Dominic Duval (b) lud ihn zusammen mit Michael Jefrey Stevens (p), Jay Rosen (dm) und Mark Whitecage (reeds) für die Aufnahmen von "Elements" (Leo, 1996) ins Studio ein. Nach einer Schaffenspause von 24 Jahren ging er im Februar 1999 erstmals wieder einmal als Leader einer eigenen Gruppe ins Studio. Mit Michael Boccicchio (b) und Jay Rosen (dm) nahm er "Finishing Toches" (CIMP/Cadence, 1999) auf. Wenige Tage später spielte er an der Seite von Blaise Siwula (as) und John Bollinger (dm) "Dialing Privileges" (CIMP/Cadence, 1999) ein. Nur im Duo mit Siwula wurden "Duet" (Coma, 2000), "Live At The Matt Bevel Institute" (Re:konstruKt, 2010) und "The Sunshine Don' Mind My Sining" (Nacht, 2014) aufgenommen. Auf seinem eigenen "CDM"-Label erschienen "Takin' The Duke Out" und (2001) "Goin' Out Again" (2002), zwei Trioaufnahme mit Ken Filiano (b) und Jackson Krall (dm). Auf "Time Will Tell" (CDM, 2003) wurde Minasi von Tomas Ulrich (cello), Ken Filiano (b), John Bollinger (dm) und Carol Mennie (vcl) begleitet. "Quick Response" (CDM, 2004) war eine Aufnahme mit Bollinger, Mark Whitecage (as) und Kyle Koehler (org). "I'm Not A Sometime Thing" (CDM, 2004) hiess eine Aufnahme als Co-Leader neben Carol Mennie (vcl). Weiter Mitmusikerinnen und Mitmusiker waren Patience Higgin (reeds), Valery Ponomarev (tp, flh), Michael Jefry Stevens (p, synth), Tomas Ulrich (cello), Ken Filiano (b), Jay Rosen (dm) und Tom McGrath (perc). "New York Moments" (Konnex, 2007) hiess eine Quartettaufnahme mit Blaise Siwula (as, ts, ss), Nobu Stowe (p) und Ray Sage (dm). Diese CD enthielt auch Aufnahmen des Trios Siwula/Stowe/Sage. Auf der Doppel-CD "The Vampire's Revenge" (CDM, 2006) wurde Minasi von Ken Filiano (b) und Jackson Krall (dm) begleitet. Dazu kamen eine ganze Reihe von Gäste wie Perry Robinson, Joe Giardullo, Mark Whitecage, Rash Moshe, Sabir Mateen, Joe McPhee, John Gunter und Blaise Siwula (reeds), Paul Smoker (tp), Steve Swell (tb), Borah Bergman und Matthew Shipp (p) sowie andere. "The Jon Hemmersam/Dom Minasi Quartet" (CDM, 2007) hiess eine Aufnahme mit Jon Hemmersam (g), Ken Filiano (b) und Kresten Osgood (dm). "Dissonance Makes The Heart Grow Fonder" (Konnex, 2009) zeigt das Dom Minasi String Quartet, das die Besetzung Minasi (g), Jason Kao Hwang (vio), Tomas Ulrich (cello) und Ken Filiano (b) aufwies. Auf "The Bird, The Girl and The Donkey" (Re:konstruKt, 2010) und "The Bird, The Girl and The Donkey II" (UnSeen, 2012) wr Minasi in Begleitung von Blaise Siwula (as), Ras Moshe (ts), Albey Balgochian (b) und Jay Rosen (dm) zu hören. Auf der zweiten Aufnahme machte zudem noch Remi Alvarez (ts, fl) mit. "Looking Out Looking In" (Re:konstruKt, 2011) enthielt Solotracks. Es folgten mehrere Duoaufnahmen: mit Karl Berger (vibes, p) entstand "Synchronicity" (Nacht, 2012), mit Michael Jefry Stevens (p) "Angels's Dance: Improvisations For Guitar And Piano (Nacht, 2013), mit Hans Tammen (g) "Alluvium" (Straw2gold, 2014), mit Chris Kelsey (ss) "Duets/NYC/Woodstock" (Tzazz Kyrytyk, 2015), mit Blaise Siwula (as) "The Sunshine Don't Mind My Singing" (Nacht, 2014 und mit Jack DeSalvo (g) "Soldano Dieci Anni"(Unseen Rain, 2016). Eine Trioeinspielung mit Nora McCarthy (vcl) und Ras Moshe (ts) kam unter dem Titel "Manna For Thought... Improvising Trio" (Mic Art, 2017) heraus. Im Duo mit Juampy Juarez (g) nahm er "Freeland" (Cirko, 2018) auf. "Remembering Cecil" (Unseen Rain, 2019) hiess eine Soloaufnahme. Als Dom Minasi Guitar Quartet realisierte er mit Hans Tammen, Harvey Valdes und Briggan Krauss "Eight Hands One Mind (In Memory Of Bern Nix)" (Unseen Rain, 2021). "Me Myself and I" (Unseen Rain, 2023) hiess eine weitere Soloaufnahme, allerdings mit Tracks von 2005. Er war Mitglied des Joe Giardullo Open Ensembles, des Remi Alvarez Quartets, spielte mit Ernie Andrews, Dennis Moorman, Ron Smith und Stan Edward. Er schrieb Musik für das neunköpfige Ensemble Time (The Improvisational Music Ensemble) und ist Autor mehrere Kompositionen für TV, Film und Radio. Dom Minasi starb am 1. August 2023 im Alter von 80 Jahren. 10/23

  • Chuck Wayne

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 27. Februar 1923 in New York City als Charles Jagelka. Nach zwei Jahren Militärdienst spielte er ab 1944 in der Band von Joe Marsala, wo er Billy Bauer ersetzte. Er begleitete zudem als Mitglied des Leonard Feather Hiptets Helen Humes und als Mitglied des Barney Bigard Orchestras Etta Jones. 1945 machte er Aufnahmen als Gitarrist des Dizzy Gillespie Orchestras, teilweise mit Sarah Vaughn. Er begleitete Jack Teagarden, Slam Stewart, Lester Young und viele andere, und geriet in den Clubs der 52nd Street in NYC in den Kreis der Bebop-Musiker. Ab 1946 war Wayne Mitglied der ersten Herd von Woody Herman sowie von 1949 bis 1952 Mitglied des ersten George Shearing Quintetts. Am 13. April 1953 nahm er mit Brew Moore bzw. Zoot Sims (ts), Harvey Leonard (p), George Duvivier (b) und Ed Shaughnessy (dm) das 10"-Minialbum "Chuck Wayne Quintet" (Progressive, 1953) auf. Die Aufnahmen wurden auf der LP "Guitar" (Trutone, 1956), den beiden 7"-EPs (Savoy, 1956) und auf der LP "Tasty Pudding" (Savoy, 1984) wieder veröffentlicht. Die LP enthielt zusätzliches Material vom 10. Juni 1954, als Chuck Waye mit John Mehegan (p), Vinnie Burke (b) und Joe Morello (dm) im Studio gestanden hatte. Die acht Tracks von 1953 wurden später auch zusammen mit Minialben von Lou Mecca und Bill De Arango unter dem Titel "3 Swinging Guitar Sessions" (Fresh Sound, 2015) auf einer CD zusammengefasst. Drei 1955 zusammen mit Dave Schildkraut (as), Dave McKenna (p), Oscar Pettiford (b) und Sonny Igoe (dm) eingespielte Titel wurden mit Stücken der Gitarristen Jimmy Raney, Joe Puma und Dick Garcia auf der LP "The Fourmost Guitars" (ABC-Paramount, 1957) veröffentlicht. Im Juli 1957 stand er mit seinem Chuck Wayne Orchestra im Studio. Das Resultat wurde auf der LP "String Fever" (Vik, 1957) zugänglich gemacht. "Tapestry" (Focus, 1964) enthielt Aufnahmen des Chuck Wayne Trios mit Ernie Furtado (b) und Jimmy Campbell (dm) von 1963. Im Jahr darauf ging er mit Joe Williams (b) und Ronnie Bedford (dm) im Studio, um "Morning Mist" (Prestige, 1965) aufzunehmen. Von 1964 bis 1957 begleitete er den Sänger Tony Bennett auf dessen Touren als musikalischer Leiter. Duoaufnahmen mit Joe Puma (g) vom November 1973 wurden als "Interactions" (Choice, 1974) herausgebracht. Im Dezember 1976 machte er im Trio mit Jay Leonhart (b) und Ronnie Bedford (dm) sowie im Quartett mit zusätzlich Warren Chiasson (vibes) Aufnahmen, die als "Skyliner" (Progressive, 1977) auf den Markt kamen und später als "Traveling" (Progressive, 1980) wiederveröffentlicht wurden. Wayne war zudem auf Aufnahmen von Charlie Parker, Coleman Hawkins, Bud Powell, Fats Navarro, Dexter Gordon, Cannonball Adderley, Gil Evans, Frank Wess, Rolf Kuhn, Duke Jordan und Dutzenden anderen zu hören. Auch auf frühen, inoffiziellen Aufnahmen von Miles Davis war er mit dabei. Davis nahm die Wayne-Komposition "Sunny" und taufte sie als eigenes Stück in "Solar" um. Chuck Wayne starb am 29. Juli 1997 74-jährig in Jackson, New Jersey. 10/23

  • Bill De Arango

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren am 20. September 1921 in Cleveland, Ohio. Er spielte ab 1939 in lokalen Dixieland- und Chicago Jazz-Bands. Nach seinem Militärdienst zog er 1944 nach New York City, wo er bei Don Byas und Ben Webster spielte. In dieser Zeit öffnete er sich den Entwicklungen des Modern Jazz und spielte mit Ike Quebec, Erroll Garner, Charlie Ventura, Sarah Vaughan und Charlie Parker. Er machte auch Aufnahmen mit Dizzy Gillespies, Slam Stewart, Charlie Ventura sowie später mit Ben Webster, Red Norvo, Eddie "Lockjaw" Davis, Milt Jackson und selbst mit Barry Altschul und Kenny Werner. 1948 war De Arango zurück in seine Heimatstadt gezogen, wo er einen Musikladen betrieb, junge Gitarristen ausbildete und nur gelegentlich auftrat. Am 7. Mai 1954 ging er in New York mit John Williams (p), Teddy Kotick (b) und Art Madigan (dm) ins Studio, um das 10"-Minialbum "De Arango" (EmArcy, 1954) aufzunehmen. Die Stücke wurden später mehrfach wieder veröffentlicht, mit Aufnahmen des John Williams Trios auf der LP "Williams Tell" (Mercury, 1973) und mit Aufnahmen des Art Mardigan Sextets auf der LP "Renditions" (Emarcy, 1987). Mit Material der Gitarristen Lou Mecca und Chuck Wayne wurden die Stücke unter dem Titel "3 Swinging Guitar Sessions" (Fresh Sound, 2015) noch später auch auf einer CD zusammengefasst. Anfang der 1990er Jahre erschien mit "Anything Went" (GM, 1996) ein Album von De Arango, bei dem auch Joe Lovano (ts), Ed Schuller (b) und Gunter Schuller (dm) mitgewirkt hatten. Er spielte weiter in der Region und spielte weitere Schallplatten ein, bevor er sich 1999 altersbedingt zurückzog. Ein 1994 eingespieltes Album mit dem Gitarristen Michael Bocian und mit Tom Rainey (dm) hiess "I Am the Blues" (Ulua 2007) und wurde erst nach De Arangos Tod veröffentlicht. Bill De Arango war am 26. Dezember 2005 in seiner Geburtststadt Cleveland, Ohio, 84-jährig verstorben. 10/23

  • Lou Mecca

    Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Komponist und Bandleader, geboren 1923 in Passaic, New Jersey, als Louis Meccia. Sein Vater Nicolino Meccia war Kornettist in Orchestern. Er begann mit acht Jahren Trompete zu spielen und lernte anschliessend Gitarre. Nach seiner Zeit auf der Highschool arbeitete er als professioneller Musiker. Er hatte eine Stelle an einer Musikschule in New Jersey und spielte nachts in Bars und Clubs. 1947 lernte er den Jazzgitarristen Johnny Smith kennen, der ihn neben Tal Farlow und Joe Pass am meisten beeinflusste. Mit Jack Hitchcock (vibes), Vinnie Burke (b) und Jimmy Campbell (dm) kam er zu seiner ersten Session als Leader, bei der das 10"-Minialbum "Lou Mecca Quartet" (Blue Note, 1955) entstand. Die Stücke wurden später mit Aufnahmen von Tal Farlow und Sal Salvador auf der CD "The Great Guitars Of Tal Farlow, Sal Salvador & Lou Mecca" (Blue Note, 1989) auf einer CD zusammengefasst. Mit Aufnahmen der Gitarristen Bill De Arango und Chuck Wayne kamen sie auch unter dem Titel "3 Swinging Guitar Sessions" (Fresh Sound, 2015) auf einer CD heraus. Mecca arbeitete in jener Zeit bei Auftritten oder Aufnahmesessions für Ella Fitzgerald, Bill Evans, Teddy Charles, Gil Mellé, Eddie Costa, Al Cohn und Chris Connor. Daneben spielte er in Broadway-Shows, mit dem Ron Metcalf Orchestra und mit dem Vincent Lopez Orchestra. Parallel zu seiner Musikertätigkeit begann er eine Ausbildung zum Chiropraktiker, die er 1967 abschloss. Mecca arbeitete die nachfolgenden 25 Jahre in diesem Beruf. Schliesslich nahm er die Musikertätigkeit wieder auf und begann bei Konzerten und Festivals im Raum New Jersey/New York aufzutreten. An der Fairleigh Dickinson University in Rutherford, New Jersey, baute er den Fachbereich Gitarre auf und war dort sieben Jahre als Assistenzprofessor tätig. Lou Mecca starb am 27. Juni 2003 in Manchester, New Jersey. Aufnahmen vom März 1999 mit Mickey Golizio (b) und Nat Garratano (dm) bzw. als Lou Mecca Trio wurden unter dem Titel "Bridging The Gap" zuerst auf einer labellosen CD-R (1999) und später auf einer CD (PJL und Jazzbank, 2003) veröffentlicht. 10/23

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