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- Old & In The Way
Amerikanische Bluegrass-Supergruppe, bestehend kurze Zeit 1973/1974 aus Jerry Garcia (banjo, vcl) von The Grateful Dead, Peter Rowan (g, vcl) von Seatrain und von Bill Monroes Blue Grass Boys sowie David Grisman (mand, vcl) und John Kahn (b). Rowan und Grisman hatten zuvor die Psychedelic Folk-Rock-Gruppe Earth Opera geleitet. Die Gruppe absolvierte zwischen Anfang März 1973 und Ende April 1974 knapp 50 Konzerte. Als Fiddle-Spieler war bei den Proben zuerst John Hartford mit von der Partie. Bei den ersten Konzerten stand an seiner Stelle Richard Greene auf der Bühne. Schon nach zwei Monaten wurde er durch Vassar Clements ersetzt. Dieser war auf der am 8. Oktober 1973 im "Boarding House" in San Francisco, California, mitgeschnittenen Live-LP "Old & In The Way" (Round, 1975) zu hören. Es war dies die einzige Aufnahme, welche die Band während ihrer kurzen Existenz veröffentlichte. Später erschienen weitere Livealben. "That High Lonesome Sound (Original Live Recordings From 1973 - Vol. I)" (Acoustic Disc, 1996) und "Breakdown (Original Live Recordings From 1973 - Vol. II)" (Acoustic Disc, 1997) enthielten weitere Aufnahmen von den Auftritten am 1. und Oktober 1973 im "Boarding House" in San Francisco. Die gesamten Aufnahmen der Konzerte vom 1., 7. und 8. Oktober 1973 im Boarding House in San Francisco kamen unter dem Titel "Live At The Boarding House" (Acoustic Disc, 2013) auf einem 4-CD-Set heraus. Später veröffentlichte eine mit Peter Rowan (g, vcl), David Grisman (mand, vcl), Herb Pedersen (banjo, vcl), Vassar Clements (fiddle, vcl) und Bryn Bright (b) besetzte Gruppe mit dem ähnlichen Namen Old & In The Gray ein gleichnamiges Album (Acoustic Disc, 2002). 05/23
- Flatt & Scruggs
Amerikanisches Bluegrass-Duo, bestehend aus dem am 19. Juni 1914 im Overton County, Tennessee, geborenen Lester Flatt (vcl, mand, g, banjo) und dem am 6. Januar 1924 bei Shelby, North Carolina, geborenen Earl Scruggs (vcl, banjo). Die beiden Musiker lernten sich in der Band von Bill Monroe kennen und verliessen sie 1948 kurz hintereinander, um als Duo mit einer Begleitband mit dem Namen Foggy Mountain Boys aufzutreten. Der Bandname stammte von einem Song der Carter Family "Foggy Mountain Top". Weitere Gründungsmitglieder waren Mac Wiseman und Jim Shumate (fiddle) sowie Howard Watts alias Cedric Rainwater (b). 1948 wurde Jim Shumate zuerst durch Art Wooten und dann durch Benny Sims ersetzt. 1949 nahm die Band – mit Flatt, Scruggs, Sims, Curly Seekler (mand) und Howard Watts – eines ihrer populärsten Stücke auf, den "Foggy Mountain Breakdown". Es wurde dadurch bekannt, dass Warren Beatty Scruggs bat, für den Film "Bonnie and Clyde" eine Titelmusik zu komponieren. Ende 1950 verliess Sims die Band. Mitte der 1950er Jahre ersetzten Flatt und Scruggs die Mandoline durch ein von Buck Graves gespieltes Dobro. 1954 hatten Flatt & Scruggs eine Fernsehshow, die auf über 40 Sendern ausgestrahlt wurde. Das Duo stand bis 1950 bei "Mercury" unter Vertrag und danach bis 1960 bei "Columbia. Dabei entstanden in den Anfangsjahren Dutzende von Schellack-Aufnahmen, später viele EPs und Singles. "Foggy Mountain Jamboree" (Columbia, 1957) hiess die erste LP. Ihr folgten viele weitere. Gegen Mitte bis Ende der 1960er Jahre fing die Gruppe an, unter anderem mit Nashville Sound, Schlagzeug und Gospel-Harmoniegesang zu experimentieren. In diesem Stil erschienen beginnend mit "When The Saints Go Marching In" (Columbia, 1966) bis 1970 viele weitere Alben. 1969 hatten sich Flatt & Scruggs aufgrund von künstlerischen Differenzen getrennt. Nachträglich erschienen noch weitere Alben mit früherem Material. Gesamthaft veröffentlichte das Duo an die 40 Alben und fast 100 Singles oder EPs. Mehrere der Alben schafften es in die Top-10 der US-Country-Charts. "The Fabulous Sound of Lester Flatt & Earl Scruggs" (Columbia, 1964) war auf Platz 2 das bestplatzierte. Drei andere Alben schafften es in die Billboard 200. "Hard Travelin' (The Ballad of Jed Clampett)" (Columbia, 1963) war dort mit Platz 115 das chartsmässig erfolgreichste. Die daraus ausgekoppelte Single "The Ballad of Jed Clampett" (Columbia, 1962) war der einzige Nummer-1-Country-Hit des Duos. Dazu kamen Dutzende von Compilations. Einige der umfangreichsten waren das 5-CD-Set "1959-1963" (Bear Family, 1992) und die 4-CD-Boxes "Seven Classic Albums Plus Bonus Singles" (Real Gone, 2013) und "Foggy Mountain Gold" (Proper Box, 2014). Die beiden 4-CD-Boxes "Selected Sides 1947-1953" (JSP, 2003) und "Volume 2 1952-1959" (JSP, 2010) teilten sich Flatt & Scruggs mit The Stanley Brothers. Earl Scruggs und Lester Flatt schlugen erfolgreiche Solokarrieren ein. Flatt starb am 11. Mai 1979 in Nashville, Tennessee, im Alter von 64 Jahren, Scruggs am 28. März 2012 am selben Ort 88-jährig. 10/23
- Earl Scruggs
Amerikanischer Bluegrass-Sänger und Banjo-Spieler, geboren am 6. Januar 1924 in der Nähe von Shelby, North Carolina. Er begann bereits im Alter von vier Jahren Banjo zu spielen und entwickelte unter dem Einfluss von "Smith" Hammett und Snuffy Jenkins den Dreifinger-Stil, der die Spielweise des Banjos revolutionierte und heute Standard für die meisten Bluegrass-Banjospieler ist. Scruggs begann seine Karriere 1945 mit Bill Monroes Blue Grass Boys. Er ersetzte den Banjospieler Dave "Stringbean" Akeman, der einen Stil aus Clawhammer und Frailing beherrschte und bis September 1945 mit Monroe gespielt hatte. Scruggs und sein Banjo-Stil bereicherten die neu kreierte Musik der Band schnell, die später Bluegrass genannt wurde. Während Auftritten hob Monroe Scruggs stets mit dem Worten "Earl Scruggs with his fancy banjo" hervor. Durch regelmässige Auftritte in der Grand Ole Opry beim Sender WSM in Nashville stieg Scruggs Bekanntheit. 1948 trennte sich Scruggs von Bill Monroe und seinen Blue Grass Boys. Mit dem Blue Grass Boys-Mitglied Lester Flatt gründete er das Duo Flatt & Scruggs. Das von den The Foggy Mountain Boys begleitete Duo veröffentlichte rund drei Dutzend Alben, die sich gut verkauften. Ab Mitte der 1960er Jahre fingen Flatt & Scruggs an, unter anderem mit Nashville Sound, Schlagzeug und Gospel-Harmoniegesang zu experimentieren. 1969 trennten sich Flatt & Scruggs wegen künstlerischen Differenzen. Wie Lester Flatt gab auch Earl Scruggs Aufnahmen unter seinem Namen bzw. als Bandleader heraus. Scruggs spielte ab den 1970er Jahren seinen drei Söhnen unter dem Bandnamen Earl Scruggs Revue. In dieser Band kamen auch E-Bass und Schlagzeug zum Einsatz. In der Zeit nach Flatt & Scruggs erschienen unter Scruggs Namen oder unter den Bandnamen Earl Scruggs Revue und Earl Scruggs With Family & Friends fast 30 Alben. Einige davon schafften es in die Top-50 der Country-Charts und in die zweite Hälfte der Billboard 200. Zudem erscheinen mehrere Compilations, darunter solche, die auch Tracks von Flatt & Scruggs enthielten. "The Essential Earl Scruggs" (Legacy, 2004) hiess eine Doppel-CD. Earl Scruggs starb am 28. März 2012 im Alter von 88 Jahren in Nashville, Tennessee. 10/23
- The Osborne Brothers
Amerikanische Bluegrass-Formation, gegründet 1953 von dem am 29. Oktober 1937 in Roark, Kentucky, geborenen Sonny Osborne und von seinem Bruder Bobby Osborne, geboren am 7. Dezember 1931, ebenfalls in Roark. Beide spielten Mandoline und Banjo und sangen. Sie wuchsen in Hyden, Kentucky und später in der Nähe von Dayton, Ohio, auf. Im südwestlichen Teil von Ohio hatten die Brüder ihre ersten Auftritte. Nachdem Bobby 1952 von der Armee eingezogen wurde, wurde Sonny Osborne Mitglied der Band von Bill Monroe bis Bobby 1953 wieder ins Zivilleben zurückkehrte. Die beiden Brüder taten sich mit Jimmy Martin zusammen und konnten bei den Radiostationen WROL in Knoxville, Tennessee und WJR in Detroit, Michigan, auftreten. Am 16. November 1954 nahmen die Osbornes und Martin für das Label "RCA Victor" sechs Songs auf, die auf 7"-Singles erschienen und später zusammen mit anderen Songs aus jener Zeit auf den LPs "Jimmy Martin And The Osborne Brothers" (Collectors Classics, 1978) bzw. "Early Bluegrass: The 1950's" (Anthology of Country Music, 1983) wieder veröffentlicht wurden. 1955 trennten sich die Wege der Osborne Brothers und von Jimmy Martin. Die Osborne Brothers liessen sich in Wheeling, West Virginia, nieder und traten mit Charlie Bailey auf. Auch diese Zusammenarbeit wurde später auf der LP "Everylasting Joy - Early Bluegrass Gospel" (Old Homestead, 1975) dokumentiert. Darauf war Charlie Bailey auch in Begleitung der Happy Valley Boys zu hören. Anfang 1956 kehrten die Osborne Brothers wieder nach Dayton, Ohio, zurück, um in lokalen Clubs mit Enos Johnson (g) aufzutreten. Als Johnson die Gruppe verliess, holten die Osbornes Red Allen (g) und Art Stamper (fiddle) in ihre Gruppe. Zusammen mit Red Allen, der als Stanley Alpine in Erscheinung trat, gingen die Osborne Brothers im Februar oder März 1956 für das Label "Gateway Records" ins Studio, um acht Instrumentals aufzunehmen. Im Früholing 1956 erhielten die Osborne einen Vertrag mit "MGM Records". Mit Red Allen (g), Ernie Newton (b) sowie Tommy Jackson und Art Stamper (fiddle) als weitere Musiker nahmen die Osborne Brothers als erstes die erfolgreiche 7"-Single "Ruby Are You Mad" (MGM, 1956) auf. Es handelte sich um die erste Bluegrass-Single, bei der zwei Banjos gleichzeitig eingesetzt wurden. Der Erfolg der Single führte dazu, dass die Osborne Brothers ab Oktober 1956 regelmässig beim WWVA Jamboree auftreten konnten. Bei diesen Auftritten wurde die Brüder von Ricky Russell (dobro), Johnny Dacus (fiddle) und Ray Anderson (b) begleitet. Mit "Once More" (MGM, 1958) hatte die Gruppe eine erste Single in den Country-Charts. Sie war mit Platz 13 die erfolgreichste der total 18 Singles, welche die Osborne Brothers bis 1980 in die Charts brachten. Dabei schauten aber meist Plätze im hinter Teil der US-Country-Single-Charts heraus. Erfolge hatten die Osborne Brothers vor allem wegen ihrer Stimmharmonien. Die Stimme von Red Allen, der die Band 1958 verliess, passte gut zu derjenigen von Bobby und Sonny Osborne. In den 1960er Jahren stiessen die Osbornes-Brüder die Bluegrass-Puristen mit der Verwendung von elektrischen Instrumenten vor den Kopf. 1960 waren die Osborne Brothers die erste Bluegrass-Band, die auf einem College-Campus auftrat. 1963 wurde die Gruppe von "Decca" unter Vertrag genommen und 1964 wurde sie als reguläre Mitglieder in die Grand Ole Opry in Nashville aufgenommen. "Rocky Top" (Decca, 1967) war ein weiterer Singlehit für die Band. Er landete auf Platz 33 der Country-Charts, verkaufte sich aber innerhalb von zwei Wochen 85'000 Mal. 1973 waren die Osborne Brothers die erste Bluegrass-Band, die im Weissen Haus auftreten konnte. Von den Osborne Brothers erschienen über 30 Alben sowie über 60 Singles. Zehn der Alben schafften es zwischen 1968 und 1982 in die Countrycharts. Am erfolgreichsten war "Up To Date And Down To Earth" (Decca, 1969) mit Platz 27. Dazu kamen und zwei Dutzend Compilations. Die umfangreichsten stellten die beiden 4-CD-Sets "The Osborne Brothers, 1956-1968" und "The Osborne Brothers, 1968-1974" (beide Bear Family, 1995) dar. The Osborne Brothers sind nicht zu verwechseln mit dem deutlich jüngeren Country-Duo Brothers Osborne. 10/23
- Brothers Osborne
Amerikanisches Country-Singer/Songwriter-Duo, bestehend aus den Brüdern T.J. Osborne (vcl, g) und John Osborne (g, vcl), geboren 1984 bzw. 1982 in Deale, Maryland. Sie spielten schon in ihrer Jugend in der Familienband zusammen und traten später mit ihrem Vater John Osborne Sr. auf. Dazu waren sie Mitglied der Band Deuces And A Quarter. 2012 wurden sie von "EMI Nashville" unter Vertrag genommen. Mit der ersten Single "Let's Go There" (EMI Nashville, 2013) zerrissen die Brüder noch keine grossen Stricke, tauchte die Single nur gerade in den Top-40 der kanadischen Charts auf. Erfolgreicher war die DL-EP "Brothers Osborne" (EMI Nashville, 2014), die es auf Platz 23 der US-Country-Alben schaffte. Für die daraus ausgekoppelte Single "Rum" gab's Platz 34 bei den US-Country-Singles. "Stay a Little Longer" (2015) war die Vorabsingle auf das Debutalbum "Pawn Shop" (EMI Nashville, 2016). Sie verkaufte sich über eine halbe Million Mal und kam damit auf Platz 4 der Country-Singles und auf Platz 46 der Billboard Hot 100. Das Album stand sogar auf Platz 3 der Country-Wertung und auf Platz 17 der Billboard 200. Aus dem Alben wurden zwei weitere Singles ausgekoppelt, die in den Top-25 bzw. Top-15 der Country-Single-Charts auftauchten. Die zweite dieser Singles war auf Platz 79 eine weitere Single der Gruppe in den Billboard Hot 100. Mit Platz 2 bei den Country-Alben und Platz 15 in den Billboard 200 war das zweite Album "Port Saint Joe" (EMI Nashville, 2018) chartsmässig etwas erfolgreicher als das erste. "Live At The Ryman" (EMI Nashville, 2019) hiess ein Livealbum. Das dritte Studioalbum trug den Titel "Skeletons" (EMI Nashville, 2020). Es schnitt mit Platz 4 bei den Country-Alben und Platz 43 in den Billboard 200 etwas schwächer ab als die vorherigen Alben. Am 3. Februar 2021 outete sich T.J. Osborne als homosexuell. Damit war er der erste Country-Musiker, der bei einem grossen Label unter Vertrag stand. Wohl deshalb schaffte es das nächste Album "Brothers Osborne" (EMI Nashville, 2023) nur knapp in die Billboard 200 und ebenso knapp in die Top-30 der Country-Alben. Die Brothers Osborne sind nicht zu verwechseln mit dem wesentlich älteren Bluegrass-Duo The Osborne Brothers. 10/23
- Jimmy Martin
Amerikanischer Bluegrass-Musiker, Sänger und Bandleader, geboren am 10. August 1927 in Sneedville, Tennessee, als James H. Martin. Er sang zuerst Gospelsongs in Kirchen oder mit Kollegen aus den umliegenden Farmen. Danach bekam er eine Gitarre geschenkt, hörte Lester Flatts und Charlie Monroe und begann in lokalen String Bands zu spielen. Als Mitglied von Tex Climers Blue Band Coffee Boys hatte er einen ersten Auftritt bei einer Radiostation. Als Mac Wiseman im Winter 1949 Bill Monroes Blue Grass Boys verliess, fuhr Martin nach Nashville, trieb sich im Backstage-Bereich der Gran Ole Opry herum und bereitete sich auf ein Vorspielen bei Monroe vor. Als er vor sich hinsang, wurde er von Blue Grass Boy-Banjospieler Rudy Lyle entdeckt. Martin sang zwei Lieder vor und wurde von Bill Monroe auf der Stelle als neuer Leadsänger verpflichtet. Jimmy Martins hohe Stimme harmonierte ausgezeichnet mit dem Tenor von Bill Monroe. Im Nachhinein wurde das damalige Lineup mit Martin als eine der besten Blue Grass Boys-Besetzungen bezeichnet. Später verliess er Monroe und schloss sich The Osborne Brothers, bis er 1955 mit The Sunny Mountain Boys seine erste eigene Band auf die Beine stellte. Das klassische Lineup dieser Band bestand unter anderen auch aus den beiden Sängern/Instrumentalisten J. D. Crowe und "Big" Paul Williams. In den 1960er- und 1970er-Jahren gehörte auch Golia Belle als erste weibliche Bluegrass-Leadsängerin zur Band. Bis 1970 spielte Martin mit den Sunny Mountain Boys eine ganze Reihe von Singles und Alben für "Decca Records" ein. Später folgten Aufnahmen für "MCA" und "Gusto". Sein chartsmässig erfolgreichstes Album war "Tennessee" (Decca, 1968) mit Platz 42 bei den US-Countryalben. Es war das einzige Album von Martin in den Charts. Bei den Singles war Martin fünfmal in den Country-Charts vertreten. "Rock Hearts" (Decca, 1958) mit Platz 14 und "Widow Maker" (Decca, 1964) mit Platz 19 waren seine einzigen Top-20-Singles. Jimmy Martin hatte Alkohlprobleme und war bekannt für seine Stimmungsschwankungen. Wohl deshalb wurde er nie in die Gran Ole Opry aufgenommen. Die Nitty Gritty Dirt Band zog ihn für die Aufnahmen des Albums "Will The Circle Be Unbroken" (UA, 1971) und deren Fortsetzungen "Volume Two" (Universal, 1989) und "Volume III" (Capitol, 2002) bei. Jimmy Martin starb am 14 Mai 2005 in Nashville, Tennessee, 77jährig an Krebs. Er ist der Vater des wenig bekannten Bluegrass-Mandolinenspieler Ray Martin, der seinen Vater bei den "Will The Circle Be Unbroken"-Aufnahmen assistierte. Als Jimmy Martin Jr. gab Ray Martin das Album "A Tribute To My Dad" (2009) heraus. Jimmy Martin Schaffen, vor allem jenes mit The Sunny Mountain Boys, wurde auf diversen Compilations dokumentiert. "The King Of Bluegrass" (King Of Bluegrass, 1985) hiess eine fünfteilige LP-Serie, während "Jimmy Martin And The Sunny Mountain Boys" (Bear Family, 1994) eine 5-CD-Box darstellte. 10/23
- Del McCoury
Amerikanischer Bluegrass-Sänger, Musiker, Komponist und Bandleader, geboren am 1. Februar 1939 in York, Pennsylvania. Er war ab 1963 Sänger und Gitarrist bei Bill Monroes Blue Grass Boys. Mit dieser Band trat er auch in der Grand Ole Opry und am Newport Folk Festival auf. Aufnahmen des Auftritts in Newport erschienen 40 Jahre später unter dem Titel "(July 1963) Two Days At Newport" (... And More Bears, 2003). Dann war McCoury Mitglied der Golden State Boys, ehe er wieder normale Jobs annahm, um sich über Wasser zu halten. In dieser Zeit trat er weiterhin als Amateurmusiker in den Bundesstaaten Maryland, Virginia and Pennsylvania auf. 1967 gründeten Del und sein Bruder, der Bassist Jerry McCoury mit anderen Musiker eine Band, die sich zuerst Del McCoury & The Dixie Pals nannte. Diese veröffentlichte mehrere Alben oder Compilationen wie "High On A Mountain" (Rounder, 1973), "Del McCoury And The Dixie Pals" (Revonah, 1975), "Del McCoury And The Dixie Pals" (Grassound, 1976), "Take Me To The Mountains" (Leather, 1981), "Best Of Del McCoury And The Dixie Pals" (Rebel, 1983) und "Sawmill" (Rebel, 1985). Ab 1988 nannte sich die Gruppe Del McCoury Band. 1981 bzw. 1987 waren Del McCourys beide Söhne Ronnie (mand) und Robbie (banjo) zur Band gestossen. Jerry McCoury hörte 1989 auf und übergab den Bass an Mike Brantley, der später durch Mike Bub, Dennis Crouch und Alan Bartram abgelöst wurde. An der Fiddle war zuerst Billy Baker zu hören, später Tad Marks und Jason Carter. Die ersten Alben, die unter dem Bandnamen Del McCoury Band veröffentlicht wurden, hiessen "Blue Side Of Town" (Rounder, 1992) und "The Cold Hard Facts" (Rounder, 1996). "The Mountain" (E-Squared, 1999) war eine gemeinsame Aufnahme mit Steve Earle. Sie kam auf Platz 19 der US-Country-Charts und kletterte bis auf Platz 133 auf der Billboard 200-Liste. Weitere Bandalben waren "The Family" (Ceili, 1999), "Del And The Boys" (Ceili, 2001), "It's Just The Night" (McCoury Music, 2003), "The Company We Keep" (McCoury Music, 2005), "Promised Land" (McCoury Music, 2006), "Moneyland" (McCoury Music, 2008) und "Family Circle" (McCoury Music, 2009). Vor allem die neueren Alben belegten Spitzenplätze in den US-Bluegrass-Charts. Dabei war "Moneyland" 2008 allerdings das einzige Nummer-1-Album. "The Company We Kept" von 2005 und "The Promised Land" von 2006 schafften es auf Rang 2. Auch in die Country-Charts gelangten einige Alben, meist allerdings nur auf Plätzen um 50 oder dahinter. Ab 2009 konnten Fans nach Konzerten gleich den Konzertmitschnitt kaufen, der auf USB-Sticks gespeichert und angeboten wurde. Zusammen mit der Preservation Hall Jazz Band entstand "American Legacies" (McCoury, 2011). Danach folgten "Old Memories: The Songs of Bill Monroe" (Relativity, 2011), "The Streets of Baltimore" (McCoury, 2013), "Del And Woody" (McCoury, 2016) und "Still Sings Bluegrass" (McCoury, 2018). Ohne Del McCoury, dafür mit Cody Kilby (g) trat die Gruppe auch als The Travelin' McCourys auf. Von Del McCoury erschien auch ein Dutzend Alben unter eigenem Namen oder als Co-Leader. Das erste war "Del McCoury Sings Bluegrass" (Arhoolie, 1968) zeigte McCoury zusammen mit Wayne Yates (vcl, mand), Billy Baker (fiddle), Bill Emerson (vcl, banjo) sowie Dewey Renfro oder Tommy Neal (b). Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "I Wonder Where You Are Tonight" (Arhoolie, 2002) in CD-Form wiederveröffentlicht. Weitere Alben hiessen "Del McCoury" (Rebel, 1975), "Our Kind Of Grass" (Rebel, 1978), "Don't Stop The Music" (Rounder, 1990) und "A Deeper Shade Of Blue" (Rounder, 1993). Mit Doc Watson und Mac Wiseman tat er sich für das Album "Mac, Doc & Del" (Sugar Hill, 1998) zusammen. McCoury stand im Mittelpunkt von "Bluegrass Mandolin Extravaganza" (Acoustic Disc, 1999), einer Doppel-CD, bei der auch Sam Bush, David Grisman, Ricky Skaggs und andere mitwirkten. "Bluegrass Gospel Hits" (McCoury, 2009) war dann wieder ein eigenes Album. Mit David David Grisman entstand die Doppel-CD-R "Del & Dawg Live! - Tunes & Tales By Del McCoury & David Grisman" (Acoustic Disc, 2016). Unter den Compilations, die unter Del McCourys Namen erschienen. sticht vor allem die 5-CD-Box "Celebrating 50 Years Of Del McCoury" (McCoury, 2009) heraus, die genau 50 Songs aus der gesamten Karriere diese Musikers umfasste. Zusammen mit Jerry Douglas, Mac Wiseman, Scott Rouse und dem Funk-Bassisten Bootsy Collins bildete McCoury die Experimental-Bluegrass Band The GrooveGrass Boyz, von der eine gleichnamige, labellose CD (1997) sowie die CD "GrooveGrass 101 Featuring The GrooveGrass Boyz" (Reprise, 1998) erschienen. 10/23
- Clyde Moody
Amerikanischer Bluesgrass-Gitarrist und Sänger, geboren am 19. September 1915 in Cherokee, North Carolina. Mitte der 1930er-Jahre traten Moody und Jay Hugh, der Bruder von Roy Hall, als The Happy-Go-Lucky Boys bei einer Radiostation in Spartanburg, North Carolina, auf. Erweitert durch Wade Mainer und Steve Ledford wurde aus diesem Duo The Sons Of The Mountaineers. Seinen ersten richtigen Job trat er Ende 1938 an, als er zur J. E. Mainer's Mountaineers, einer Stringband, stiess. Im September 1940 wurde er Mitglied von Bill Monroes Blue Grass Boys. Er spielte mit Monrore in der Grand Ole Opry und war als Gitarrist und Sänger dabei als Monroe für das "RCA Victor"-Unterlabel "Bluebird" seine ersten Aufnahmen machte. Diese hiesse "No Letter In The Mail/Cryin' Holy Unto My Lord", "Mule Skinner Blues/Six White Horses", "Dog House Blues/Katy Hill" und "I Wonder If You Feel The Way I Do/Tennessee Blues". Bei einem dieser Titel spielte Moody auch Mandoline, ein Instrument, das sonst nur Monroe selber bediente. 1944 stieg er bei Bill Monroe aus, trat selber in der Opry auf und machte Aufnahmen für "Columbia Records" und "King Records". Mit "Shenandoah Waltz/There's A Big Rock In The Road" (King, 1947) hatte Moody einen Millionenseller. Dann hatte er eine Reihe von weiteren, wenn auch kleineren Hits. 1952 wurde Moody von "Decca" unter Vertrag genommen, konnte aber aus gesundheitlichen Gründen nur noch ein paar wenige Singles einspielen. Er kehrte der Musik den Rücken und verkaufte fortan Mobilehomes. Mit "The Genial Gentleman Of Country Songs" (Audio Lab, 1960) erschien trotz seiner Absenz von der Szene eine LP mit wahrscheinlich altem Material. 1962 kehrte er wieder in die Musikszene zurück, versuchte sich auch als Country-Sänger, kehrte dann aber wieder zum Bluegrass zurück, als dieser im Zuge des Folk-Revivals ebenfalls eine Renaissance feierte. Mit "Songs That Made Him Famous" (Starday, 1964) und "The Best Of Clyde Moody" (King, 1964) erschienen zwei LP mit frühem Material. Zwischen 1973 und seinem Tod kam rund ein halbes Dutzend weitere LPs heraus. Er trat im Verlaufe seiner Karriere dreimal im Weissen Haus auf. Deshalb hiess eine LP auch "White House Blues" (Rebel, 1989). Clyde Moody starb am 7. April 1989 73-jährig in Nashville, Tennessee. "The Immortal" (Bronco Buster, 1995), "Six White Horses & Other Hits By The Hillbilly Waltz King" (B.A.C.M., 2003) und "The Good Ol' Days" (Righteous, 2010) hiessen später drei CD-Compilations. 10/23
- Charlie Monroe
Amerikanischer Bluegrass-Sänger, Gitarrist und Bandleader, geboren am 4. Juni 1903 in Rosine, Kentucky. Er ist der ältere Bruder von Bill Monroe, dem "Father of Bluegrass". Als Kind lernte Charlie von seinen Eltern, die beide sehr musikalisch waren, Fiddle zu spielen. Um die Familie und ihre anderen Geschwister ernähren zu können, zogen Bill, Charlie und Birch nach Indiana, wo sie ihn einer Ölraffinerie arbeiteten. 1927 traten sie erstmals in Gary, Indiana bei einem Radiosender auf. Ihr Vater, Buchanan Monroe, der zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich stark angeschlagen war, ritt auf einem Pferd trotzdem von Kentucky nach Indiana, um das Debüt seiner Söhne zu erleben. Kurz danach verstarb nicht nur er, sondern auch seine Frau Melissa. 1934 bekamen die drei Brüder das Angebot, für die Medikamenten-Firma "Texas Crystals" auf Tournee zu gehen. Ohne Birch formierten Charlie und Bill die Monroe Brothers. 1936 gingen sie für "Crazy Water Crystals", die grosse Konkurrenz von "Texas Crystals", auf Tournee. Im Verlaufe der Zeit kamen sie so in mehreren Bundesstaaten herum. Zu jener Zeit machten die Monroe-Brothers auch erste Aufnahmen für das "RCA"-Sublabel "Bluebird". Dabei spielten die Brüder mehr als 40 Schellack-Schallplatten ein. 1938 gingen die beiden Monroes eigene Wege. Bill gründete mehrere eigene Bands, darunter mit Bill Monroe & His Blue Grass Boys eine der erfolgreichsten Bluegrass-Gruppen. Auch unter eigenem Namen veröffentlichte Bill Monroe viele erfolgreiche Schallplatten. Charlie Monroe blieb bei "RCA" und formierte mit The Kentucky Pardners eine Band, die zwischen Mitte der 1940er und Anfang der 1950er Jahre mehrere Schellack-Schallplatten veröffentlichte. Mit den Kentucky Pardners hatte er einige Hits, darunter "Mother’s Not Dead, Only A-Sleepin/There's No Depression In Heaven" (RCA, 1946). Die A-Seite wurde auch von seinem Bruder Bill aufgenommen. Songs der Kentucky Pardners wurden später auf den LPs "Lord, Build Me A Cabin" (Starday, 1965), "Vintage Radio Recordings From 1944" (County, 1974) und "Charlie Monroe And His Kentucky Partners" (Golden Country, ca. 1978/1980) zusammengefasst bzw. veröffentlicht. Bei der dritten LP handelte es offensichtlich um eine Wiederveröffentlichung. Charlie trat auch unter Bandnamen wie Charlie Monroe And His Blue Ridge Pardners und Charlie Monroe's Boys in Erscheinung. Ab Anfang der 1960er Jahre begann er einige Aufnahmen unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Sein Schaffen wurde auf einigen Compilations dargestellt, darunter auf den CDs "Post War Country Classics" (Cattle Compact, 2004) und "The Starday Sessions" (Gusto, 2011) sowie im Rahmen der 4-CD-Box "I'm Old Kentucky Bound" (Bear Family, 2007). 1943 hatte er sich eine Farm in Beaver Dam, Kentucky, gekauft, auf der er bis zu seinem Tod am 27. September 1975 wohnte. Das Haus, in dem sie wohnten, hatte er selbst gebaut. Er wurde 72 Jahre alt. Charlie Monroe wurde 2002 nachträglich in die America’s Old Time Country Music Hall of Fame aufgenommen. 10/23
- Nitty Gritty Dirt Band
Amerikanische Gruppe zwischen Bluegrass, Country, Folk und anderen Stilen, gegründet 1966 in Los Angeles, California, von Jeff Hanna (g, vcl) und Bruce Kunkel (g, vcl), die als The New Coast Two auftraten. Im McCabe's Guitar Shop in Santa Monica trafen sie auf Ralph Barr (g, b, washtub), Les Thompson (g, cl), Jimmie Fadden (hca, jug) und Jackson Browne (g, vcl). Die sechs Musiker nannten ihre Jug-Band Nitty Gritty Dirt Band und hatten ihren ersten Auftritt im "Golden Bear" in Huntington Beach, California. Jackson Browne war nur einige Monate lang Mitglied, ehe er sich auf seine später erfolgreiche Solokarriere konzentrierte. Für ihn kam John McEuen (banjo, fiddle, mand, steel-g) in die Band. Dessen älterer Bruder William McEuen wurde der Manager der Band und verschaffte ihr einen Vertrag mit "Liberty Records", wo das erste Album "The Nitty Gritty Dirt Band (1967) erschien. Die LP schaffte es auf Platz 151 der Billboard 200. Die Single "Buy for Me the Rain/Candy Man" kam in die Top-50 der Billboard Hot 100. Die nächsten beiden Alben "Ricochet" (Liberty, 1967) und "Rare Junk" (Liberty, 1967) tauchten nicht in den Charts auf. Dazwischen hatte Mitgründer Bruce Kunkel der Band den Rücken gekehrt. Er wurde durch Chris Darrow (g, mand, vio, fiddle, e-b, b) ersetzt. Für einen Song von "Rare Junk" wurde Bernie Leadon (g) von The Eagles dazugeholt. "Alive" (Liberty, 1969) enthielt Liveaufnahmen vom Dezember 1988. Während dieser Zeit verbrachte die NGDB vier Monate im Bundesstaat Oregon bei Filmarbeiten des Westerns "Paint Your Wagon" mit Clint Eastwood und Lee Marvin. Die Band trat auch in der Carnegie Hall in New York auf und jammte mit Dizzy Gillespie (tp). Nach einem Umzug in den Bundesstaat Colorado nahm die Gruppe zu fünft ohne Barr sowie mit Jimmy Ibbotson (g, key, p, dm, acc, perc vcl) für Darrow das nächste Album "Uncle Charlie And His Dog" (Liberty, 1970), das mit Platz 66 in den Billboard 200 einen Erfolg darstellte. Mit dem Jerry Jeff Walker-Song "Mr. Bojangles" hatte die Band einen Top-10-Hit in den Billboard Hot 100. Zwei weitere Singles aus dem Album schafften es ebenfalls in die Billboard Hot 100. Mit dem nachfolgenden Album "All The Good Times" (UA, 1971) resultierte nur Platz 162 in den Billboard 200. Im August 1972 spielte die Gruppe in Nashville mit Country und Bluegrass-Grössen wie Roy Acuff, "Mother" Maybelle Carter, Doc Watson, Earl Scruggs, Randy Scruggs, Merle Travis, Pete "Oswald" Kirby, Norman Blake, Jimmy Martin, Vassar Clements und anderen die Triple-LP "Will The Circle Be Unbroken" (UA, 1972) ein. Diese war trotz seines Umfangs ein Verkaufserfolg und bescherte der Band Platz 68 in den Billboard 200 und Platz 4 in den Country-Charts. Die Fortsetzung davon war Jahre später "Will The Circle Be Unbroken: Volume Two" (Universal, 1989). Dafür schaute Platz 95 bei den Billboard 200 und Platz 5 bei den Country-Charts heraus. Die Gäste auf dieser Aufnahme waren Johnny Cash, Rosanne Cash, Emmylou Harris, Michael Martin Murphey, Ricky Skaggs, Jimmy Martin, Earl Scruggs, Vassar Clements, Roy Acuff, Levon Helm von The Band, John Denver, John Prine, John Hiatt, Bruce Hornsby, Jerry Douglas, Béla Fleck, Chet Atkins, Roy Huskey, Jr. und andere. Im Bob Dylan-Song "You Ain't Goin' Nowhere" sangen die Byrds-Mitglieder Roger McGuinn und Chris Hillman erstmals seit langem wieder zusammen. Mit der Doppel-CD "Will the Circle Be Unbroken, Volume III" (Capitol Nashville, 2002) wurde wiederum Jahre später eine dritte Begegnung der Band mit Grössen aus Bluegrass und Country dokumentiert. Das Album landete auf Platz 134 der Billboard 200 und auf Platz 18 der Country-Charts. Wiederum war das Aufgebot an Stars riesig. Zu hören sind Del McCoury, Doc Watson, Randy Scruggs, Jimmy Martin, Iris DeMent, June Carter Cash, Sam Bush, Dwight Yoakam, Willie Nelson, Tom Petty, Emmylou Harri, Johnny Cash, Taj Mahal, Alison Krauss, Vince Gill, Rodney Dillard, Ricky Skaggs und andere. Sämtliches Material wurde danach im Rahmen der 5-CD-Box "Will The Circle Be Unbroken - The Trilogy" (Capitol, 2003) zusammen mit einer DVD zusammengefasst. Zwischen den ersten beiden "Will The Circle Be Unbroken"-Alben hatte die NGDB in Quartettbesetzung - ohne Les Thompson - die Alben "Stars And Stripes Forever" (UA, 1974) und "Symphonion Dream" (UA, 1975) eingespielt, die auf den Plätzen 28 und 66 der Billboard 200-Liste landeten. Das erste der beiden Alben war auch auf Platz 32 der Country-Charts anzutreffen. 1976 war die NGDB die erste amerikanische Gruppe, die in Russland live und am Fernsehen auftreten durfte. Im Anschluss an die Tournee erschien die Triple-LP-Compilation "Dirt, Silver And Gold" (Liberty, 1976), die zwölf bisher unveröffentlichte Songs enthielt. Trotz des Umfangs schaffte es die Compilation auf Platz 28 der Country-Charts und auf Platz 77 der Billboard 200. Die NGDB erlebte in der Folge mehrere Besetzungswechsel. Einzig Jeff Hanna und Jimmie Fadden blieben der Gruppe stets treu. Weitere Alben ab Ende der 1970er Jahre waren "The Dirt Band" (UA, 1978), "An American Dream" (UA, 1979), "Make A Little Magic" (Liberty, 1980) und "Jealousy" (Liberty, 1981). Sie alle waren in den Billboard 200 vertreten, maximal auf Platz 62. Darauf kehrte die Gruppe, wie schon 1972, nach Nashville zurück, um das Album "Let's Go" (Liberty, 1983) aufzunehmen, das lediglich auf Platz 26 der Country-Charts notiert wurde. Bis 1987 agierte die NGDB wieder in Quintettbesetzung mit Jeff Hanna (g, vcl), Jimmie Fadden (dm, hca), John McEuen (g, mand, fiddle, banjo, lap steel-g) sowie dem zurückgekehrten Jimmy Ibbotson (b, e-b, g, mand, vcl) und Bob Carpenter (key, vcl). In dieser klassischen Besetzung wurden "Plain Dirt Fashion" (Warner, 1984), "Partners, Brothers And Friends" (Warner, 1985) und "Hold On" (Warner, 1987) aufgenommen. Die ersten beiden dieser Alben kamen in die Top-10 der Country-Charts, das dritte in die Top-15. "Plain Dirt Fashion" enthielt zudem mit "Long Hard Road (The Sharecropper's Dream)" den ersten von drei Nummer-1-Hits in den Country-Singlecharts. Das 20-jährige Bühnenjubiläum wurde 1986 mit der Compilation "Twenty Years Of Dirt" (Warner, 1986) gefeiert. Es war ein weiteres Top-10-Album der Band in den Country-Charts. Dazu kam ein Auftritt in Denver mit Gästen wie Ricky Skaggs, Emmylou Harris, Doc Watson, John Prine. Mit Bernie Leadon (vcl, g, banjo, mand) für Urmitglied John McEuen folgte mit "Workin' Band" (Warner, 1988) ein weiteres Album, das sich auf Platz 33 der Counry-Charts platzieren konnte. Zwischen 1989 und 1999 blieb die Besetzung konstant. Sie bestand aus Hanna, Fadden, Carpenter und Ibbotson. Neben der erwähnten zweiten "Will The Circle Be Unbroken"-Session und der Best Of-Compilation "More Great Dirt" (Warner, 1989) veröffentlichte die NGDB in dieser Zeit viele weitere Alben, von denen nur noch drei in den Country-Charts zu finden waren. Die Alben in der letzten Phase der NGDB waren "The Rest Of The Dream" (MCA, 1990), die Liveaufnahme "Live Two Five" (Capitol Nashville, 1991), "Not Fade Away" (Liberty, 1992), "Acoustic" (Liberty, 1994), "The Christmas Album" (Rising Tide, 1997), "Bang! Bang! Bang!" (DreamWorks, 1999). 2001 kehrte Urmitglied John McEuen wieder zurück. 2002 ging die NGDB in der klassischen Besetzung von 1982-1987 - Hanna, Fadden, McEuen, Carptener und Ibbotson - auf Reunion-Tournee. "Welcome to Woody Creek" (Dualtone, 2004) hiess die nächste Studio-Aufnahme. 2004 stieg Ibbotson aus. Die Band machte als Quartett weiter und gab fünf Jahre später mit "Speed Of Life" (NGDB, 2009) ein weiteres Studioalbum heraus. Zum 50-Jahr-Jubiläum trat die Gruppe am 14. Septemnber 2015 im Ryman Auditorium in Nashville auf, wo die CD/DVD "Circlin’ Back: Celebrating 50 Years" (2016) mitgeschnitten wurde. Als Gäste wirkten John Prine, Vince Gill, Sam Bush, Jackson Browne, Jerry Douglas, Alison Krauss und Rodney Crowell mit. Das Set belegte sowohl in den US-Country-, als auch in den Folk-Charts Platz 11, dazu Platz 1 in den US-Bluegrass-Charts. 25 Musiker waren über kurz oder lang Mitglied der Nitty Gritty Dirt Band. 10/23
- Jackson Browne
Amerikanischer Rock/Folk und Country Rock-Singer/Songwriter und Musiker, geboren am 9. Oktober 1948 im deutschen Heidelberg, Baden-Würtemberg, als Sohn eines dort stationierten Zivil-Angestellten der US-Army. Vom seinem dritten Lebensjahr an lebte er in Los Angeles. Als Teenager lernte Browne Gitarre spielen Er war während seiner Schulzeit im Orange County, California, Gitarrist und Mitglied in mehreren Bands, darunter in der Nitty Gritty Dirt Band, ohne dass er dort zu Aufnahmen kam. In den 1960er Jahren schrieb er seine ersten Songs, die 1967/68 von Tom Rush, Nico und Steve Noonan übernommen wurden. Von Anfang der 1970er Jahre an begann er eigene Aufnahmen zu veröffentlichen. Sein erstes Album hiess "Jackson Browne" (Asylum, 1972) und kam auf Platz 53 der Billboard 200. Es wurde auch als "Saturate Before Using" betitelt, weil dies ganz oben auf dem einem Wasserbeutel nachempfundenen Cover stand. Mit der Singleauskoppelung "Doctor, My Eyes" hatte er seinen ersten von zwei Top-10-Hits in den Billboard Hot 100. Mit den nächsten Alben "For Everyman" (Aslyum, 1973) auf Platz 43 und "Late For The Sky" (Asylum, 1974) auf Platz 14 ging es in den Billboard 200 stetig aufwärts. "The Pretender" (Asylum, 1976) auf Platz 5 und "Running On Empty" (Asylum, 1977) waren seine ersten Top-10-Alben in den US-Popcharts. Inzwischen verkauften sich seine Alben millionenfach. Mit "Hold Out" (Asylum, 1980) stand er auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Es war das erste und einzige Nummer-1-Album von Browne in den Billboard 200. Mit den Singles lief es weniger gut, auch wenn er einige in die Billboard Hot 100 bringen konnte. Seine zweite und letzte Top-10-Single in diesen US-Pop-Charts hiess "Somebody's Baby" und stammte aus dem Soundtrack (Elektra, 1982) zum Film "Fast Times at Ridgemont High" von Amy Heckerling. Mit dem nächsten eigenen Album "Lawyers in Love" (Elektra, 1983) war Browne ein letztes Mal in den Top-10 der Billboard 200 vertreten. Mit bis dato acht weiteren Studiowerken, mehreren Liveaufnahmen und etlichen Compilations schaffte er es dann nie höher als auf Platz 15. In den 1990er, 2000er und 2010er Jahren hatte er nur noch je zwei Studioalben heraus gebracht. Browne engagiert sich seit Ende der 1970er Jahre für Umweltthemen. Er ist Mitbegründer der Vereinigung Musicians United for Safe Energy und trat in sogenannten No-Nukes-Konzerten auf, die unter anderem gegen die atomare Energiegewinnung eintraten. Jackson Browne lebt in Culver City im Los Angeles County. Zwischen 2000 und 2002 lebte er im spanischen Barcelona. Seine über 30-jährige Präsenz im Musikgeschäft, während der er den Folk- und Country-Rock in Amerika beeinflusste, wurde im Frühjahr 2004 mit der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame gewürdigt. 2007 erfolgte die Aufnahme in die Songwriters Hall of Fame. Trotz mehreren Nominationen bekam er nie einen Grammy. "Looking Into You: A Tribute to Jackson Browne" (Music Road, 2014) war ein Tributalbum, auf dem Don Henley & Blind Pilot, Bonnie Raitt & David Lindley, Indigo Girls, Jimmy LaFave, Lyle Lovett, Ben Harper, Keb' Mo', Lucinda Williams, Sean & Sara Watkins, Bruce Springsteen & Patti Scialfa, Bruce Hornsby, Joan Osborne, J.D. Souther und andere Stücke von Browne sangen und spielten. Er verkaufte allein in den USA 18 Millionen Alben. 10/23
- Roy Acuff
Amerikanischer Country-Sänger und Fiddle-Spieler, geboren am 15. September 1903 in Maynardville, Tennessee. Er stand am Beginn einer vielversprechenden Karriere als Profi-Baseball-Spieler, als er durch einen beim Angeln erlittenen Sonnenstich für mehrere Monate ans Bett gefesselt wurde. Deshalb gab er seine sportlichen Ambitionen auf und versuchte sich als Musiker. Zunächst schloss er sich einer der für diese Jahre typischen Medicine-Shows an, die von Jahrmarkt zu Jahrmarkt tingelten und mittels Musik und Show-Einlagen Gesundheitsprodukte an den Mann brachten. 1933 wurde er Mitglied der Tennessee Crackerjacks, die regelmässig im Radio auftraten. 1937/1938 nahm er als Roy Acuff & His Crazy Tennesseans und als Roy Acuff And His Smoky Mountain Boys für diverse Labels erste Schellack-Schallplatten auf. Darunter befand sich "Great Speckle Bird/My Mountain Home Sweet Home" (Conqueror, 1937). "Great Speckle Bird" stammte von Charlie Swain und wurde später auch von Johnny Cash, Kitty Wells, Pearly Brown, Hank Locklin, Marty Robbins, Lucinda Williams, Marion Williams, Jerry Lee Lewis und George Jones gesungen. Erste Charts-Erfolge hatte er mit "The Prodigal Son/Not A Word From Home" (Okeh, 1943) und "I'll Forgive You But I Can't Forget/Write Me Sweetheart" (Okeh, 1944), die auf die Plätze 4 bzw. 3 der der Country-Charts und auf die Plätze 13 und 21 der Billboard Hot 100 kamen. Bis 1989 hatte er mehr als ein Dutzend weitere Top-10 oder Top-20-Single-Hits, nie aber einen Nummer-1-Song. Auf Labeln wie "Columbia", "Captiol", "Harmony", "MGM", "Hickory", "Metro", "Hilltop", "Elektra", "Time Life", "Rounder", Opryland" und "Curb" erschienen bis lange nach seinem Tod eine ganze Reihe von Alben. "Back In The Country" kam als einziges Album in die Charts. Zuerst 1974 in einer Version von "Hickory" auf Platz 44, dann noch einmal 1982 in einer Version von "Elektra" auf Platz 53. 1935 hatte er die Chance bekommen, in der Grand Ole Opry aufzutreten. Sein Auftritt war so erfolgreich, dass er für weitere Konzerte unter Vertrag genommen wurde. Acuff wurde schnell zum beliebtesten Star der Grand Ole Opry. Noch heute ist sein Name nahezu untrennbar mit dieser Institution verbunden. Auch ausserhalb der Countryszene wuchs seine Popularität stetig. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde er zu einer nationalen Symbolfigur. Ab 1944 bewarb er sich mehrmals um den Gouverneursposten von Tennessee. 1942 gründete er mit dem Songwriter Fred Rose in Nashville den Acuff-Rose-Musikverlag, der später Stars wie Hank Williams, The Everly Brothers oder Roy Orbison unter Vertrag nahm. Mit mehreren Konzerten in Vietnam unterstützte er die dort kämpfenden GIs. Überraschend machte der als konservativ geltende Roy Acuff bei den Aufnahmen zum zweiten Teil der Album-Trilogie "Will The Circle Be Unbroken" (Universal, 1989) der Nitty Gritty Dirt Band mit. Roy Acuff erhielt für seine Verdienste um die Plattenindustrie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Er wurde 1962 als erster Musiker zu Lebzeiten in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Im Foyer des Ryman Auditoriums in Nashville, in dem bis 1974 die Grand Ole Opry beheimatet war, steht eine Bronzeplastik, die Roy Acuff und seine Kollegin und gute Freundin Minnie Pearl auf einer Bank sitzend zeigt. Roy Acuff starb am 23. November 1992 in Nashville im Alter von 89 Jahren. Aus Acuffs Schaffen wurden fast 60 Compilations zusammengestellt. "Greatest Hits Volume One" (Elektra, 1978) und "Greatest Hits Volume Two" (Elektra, 1979) hiessen zwei Doppel-LPs. Ebenfalls umfangreich an Material war die Triple-LP "Country And Western Classics" (Time Life, 1983). Die CD "1936-1939 - Steamboat Whistle Blues" (Rounder, 1985) deckte das frühe Schaffen von Acuff ab. Je vier CD stark waren "King Of Country Music" (Proper, 2004), "King Of The Hillbillies Vol 1" (JSP, 2007), "Four Classic Albums Plus Singles" (Real Gone, 2014) und "The Early Albums Collection" (Enlightenment, 2018). 10/23











