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- Mary Wells
Amerikanische Soul-Sängerin, geboren am 13. Mai 1943 in Detroit, Michigan. Sie wuchs in einer armen Umgebung auf. In ihrer Kindheit erkrankte sie an Meningitis. Als Folge davon war sie zeitweise blind und taub. Sowohl Seh- als auch Hörkraft kehrten wieder zurück. Sie sang im Chor ihrer Schule und trat später in verschiedenen Clubs und bei Talentwettbewerben auf. 1959 lernte sie den "Motown"-Angestellten Robert Bateman kennen und bot ihm den Song "Bye Bye Baby" an, den sie für Jackie Wilson geschrieben hatte. Bateman machte es möglich, dass Wells ihren Song Berry Gordy vorsingen konnte, was ihr einen Schallplattenvertrag einbrachte. "Bye Bye Baby/Please Forgive Me" (Motown, 1961) wurde Wells' erste Hit-Single. Sie schaffte es in die Top-10 der R&B-Singles und auf Platz 45 der Billboard Hot 100. Die dritte Single "The One Who Really Loves You/I'm Gonna Stay" (Motown, 1962) kam in die Top-10 der Billboard Hot 100 und auf Platz 2 bei den R&B-Singles. Mit "You Beat Me to the Punch/ Old Love (Let's Try It Again" und "Two Lovers/Operator" (beide Motown, 1962) hatte Wells ihre ersten beiden Nummer-1-R&B-Singles, beide auch in den Top-10 der Billboard Hot 100. "My Guy/Oh Little Boy (What Did You Do to Me)" (Motown, 1964) stand in beiden wichtigen US-Charts an der Spitze. Danach war ihre beste Zeit vorbei. Sie wechselte das Label und veröffentlichte bei "20th Century Fox" (1965), "Atco" (1965–1967), "Jubilee" (1968–1971), "Reprise" (1971; 1974), "Epic" (1981), "Allegiance" (1983) und "Nightmare" (1987–1989) viele weitere Singles, von denen nur noch zwei den Einzug in die Top-10 der R&B-Charts schafften. Von Mary Wells erschienen auch knapp 20 Alben und über 50 offizielle oder inoffizielle Compilations. Die umfangreichste war die Doppel-CD "Looking Back 1961-1964" (Motown, 1993). Ebenfalls ihre "Motown"-Jahre deckte die CD-R "The Early Years: Complete Motown Releases 1960-62" (Acrobat, 2019) ab. 1991 reichte Mary Wells eine millionenschwere Klage gegen "Motown" ein, weil sie der Meinung war, dass sie nach dem Verlassen der Plattenfirma 1964 keine Tantiemen mehr erhalten habe und dass ihre Songs nicht so promotet wurden, wie es nötig gewesen sei. "Motown" legte den Rechtsstreit bei, indem sie Wells eine sechsstellige Summe zahlte. 1990 wurde bei Wells Kehlkopfkrebs diagnostiziert, was sich negativ auf ihre Stimme auswirkte und sie veranlasste, das Touren aufzugeben. Ihre Erkrankung führte sie auf jahrelanges Rauchen zurück. Ein Jahr später sprach Wells vor dem US-Kongress, um die staatliche Finanzierung der Krebsforschung zu fördern. Sie starb am 28. Juli 1992 im Alter von 49 Jahren in Los Angeles, California. 06/23
- The Marvelettes
Amerikanische Soul-Gesangsgruppe, gegründet 1960 in Inkster, einem Vorort von Detroit, Michigan, von der 15-jährigen Gladys Horton mit ihren wenig älteren Kolleginnen Katherine Anderson, Georgeanna Tillman, Juanita Cowart und Georgia Dobbins. Unter dem Namen The Marvels belegte das Quintett 1961 bei einem Talentwettbwerb Platz 4. Obwohl nur die drei Erstplatzierten für eine Audition bei "Motown Records" zugelassen wurden, bekamen The Marvels gleichwohl die Chance, beim berühmten Detroiter Label vorzusingen. Nach einer zweiten Audition, bei der auch Smokey Robinson und Labelchef Berry Gordy anwesend waren, nahm das Label die Girls unter Vertrag. Georgia Dobbins ging heim, holte sich bei einem lokalen Musiker und Komponisten namens William Garrett einen Song mit dem Titel "Please Mr. Postman" und schrieb ihn um. Dann verliess Georgia Dobbins die Gruppe. Sie wurde durch Wanda Young ersetzt. "Motown" taufte die Gruppe in The Marvelettes um und liess sie den nochmals von hauseigenen Songschreibern überarbeiteten Song "Please Mr. Postman" für eine Single (Tamla, 1961) aufnehmen. Der Titel schlug voll ein und bescherte den Marvelettes gleich auf Anhieb einen Nummer-1-Hit bei den Billboard Hot 100 und bei den R&B-Singles. Eine gleichnamige LP hingegen fand in keinen Charts Aufnahme. Mit der zweiten Single "Twistin' Postman" (Tamla, 1961) wollte das Label den Schwung ausnützen. Mit Platz 34 bei den Billboard Hot 100 und Platz 13 bei den R&B-Singles konnte der Erfolg der ersten Single bei weitem nicht mehr erreicht werden. Die dritte Single "Playboy" (Tamla, 1962) schaffte es in die Top-10 der Billboard Hot 100 und in die Top-5 der R&B-Charts. "Tamla" oder "Motown" brachten in der Folge eine ganze Reihe von weiteren Singles von den Marvelettes auf den Markt. Viele davon landeten unter den Top-10 der R&B-Singles. Mit "Don't Mess With Bill" (Tamla, 1966) hatte die Gruppe aber nur noch einen Top-10 Hit in den Billboard Hot 100. Ab Anfang 1963 waren die Marvelettes nach dem Abgang von Juanita Cowart nur noch ein Quartett. Anfang 1965 musste Georgeanna Tillman die Gruppe aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Der Rest machte als Trio weiter. Mitte 1965 übernahm Wanda Young, die nun Wanda Rogers hiess, von Gründerin Gladys Horton, den Leadgesang. 1967 verliess Gladys Horton die Gruppe, nachdem sie ein behindertes Kind zur Welt gebracht hatte. Ann Bogan wurde ihre Nachfolgerin. Inzwischen waren die Marvelettes nicht mehr in. Mit Martha & The Vandellas und Diana Ross & The Supremes drängen jüngere Girlgroups nach vorne. Um 1970 brach die Gruppe auseinander. Die sonst unzuverlässige Wanda Rogers wollte ihre Solokarriere lancieren und nahm mit Smokey Robinson als Produzenten die LP "The Return of The Marvelettes" (Tamla, 1970) auf. Darauf sang sie mehrere ältere "Motown"-Hits. Weil das Label nicht an einen Erfolg glaubte, erschien die LP als Marvelettes-Album, obwohl die übrig gebliebenen Marvelettes eine Mitarbeit verweigert hatten. An ihrer Stelle traten The Andantes als Backing-Gesangsgruppe in Erscheinung. Die LP erreichte Platz 50 der R&B-Albumcharts. Von den total knapp ein Dutzend anderen Marvelettes-Alben fanden sich nur wenige in den Charts wieder. "The Marvelettes Greatest Hits" (Tamla, 1966), eine Compilation, schnitt mit Platz 4 bei den R&B-Alben noch am besten ab. Georgeanna Tillman starb im Januar 1980. 1989 versuchte Gladys Horton die Gruppe zu reaktivieren. Allerdings kämpfte sie vergeblich um die Namensrechte, die Larry Marshak gehörten. Dieser hatte inzwischen mehrere andere, jüngere Bands auf die Bühne geschickt, die sich The Marvelettes nannten. 2006 trat ein Gesetz in Kraft, das es Bands, in denen nicht mindestens ein Originalmitglied dabei war, verbot, den früheren Bandnamen zu benutzen. Horton und Katherine Anderson waren nahe daran, den Bandnamen The Marvelettes zurückzubekommen, als Horton im Januar 2011 starb. Von den Marvelettes erschienen im Laufe der Jahre Dutzende von Comppilations. Am umfangreichsten waren dabei die Doppel-CD "Deliver: The Singles 1961-1971" (Motown, 1993), das 3-CD-Set "Forever: The Complete Motown Albums Volume 1" (Hip-O Select, 2009) und das 4-CD-Set "Forever More: The Complete Motown Albums Volume 2" (Hip-O Select, 2011). 06/23
- Holland–Dozier–Holland
Amerikanisches Songwriter- und Produzententeam aus Detroit, Michigan, bestehend ab 1962 aus dem am 15. Februar 1941 geborenen Brian Holland, seinem am 30. Oktober 1939 geborenen Bruder Eddie Holland sowie dem am 16. Juni 1941 geborenen Lamont Dozier. Alle drei stammten aus Detroit. Sie waren Angestellte des Musikverlags "Jobete Music Publishing", der wie das Plattenlabel "Motown Records" und seine vielen Unterlabels Berry Gordy gehörte. Zunächst begannen sie als Komponisten jeder für sich oder zusammen mit anderen zu arbeiten. Brian Holland hatte als Sänger die Single "(Where's The Joy?) In Nature Boy/Shock" (Kudo, 1958) aufgenommen und war teilweise Mitglied von The Satintones gewesen, von der bei "Tamla" und "Motown" mehrere Singles erschienen. Brian Holland schrieb zudem zusammen mit Robert Bateman und anderen für The Marvelettes den Riesenhit "Please Mr. Postman" (Tamla, 1961). Dieser Song bescherte dem Label den ersten Nummer-1-Hit sowohl in den Billboard Hot 100, als auch bei den R&B-Charts. Der Song wurde später von den Beatles und den Carpenters gecovert. Auch Lamont Dozier war zuerst als Sänger aktiv. Er hatte zusammen mit Tyrone Hunter, Gene Dyer, Ken Johnson, Leon Ware und Don Davenport die Formation The Romeos gebildet, von der 1957/1958 bei "Fox" und "Atco" drei Singles erschienen. Danach tat er sich mit Ty Hunter, C.P. Spencer, David Ruffin und Freddie Gorman zu The Voice Masters zusammen, um 1959/1960 für "Anna" und "Frisco" weitere drei Singles aufzunehmen. 1960/1961 spielte er unter dem Namen Lamont Anthony drei erfolglose Singles für die Labels "Anna" und "Checkmate" ein. Der erfolgreichste Sänger der Drei war Eddie Holland, der ab Ende der 1950er Jahre beim "Motown"-Label von Berry Gordy unter Vertrag stand, wo er mehrere Singles einspielten konnte, die teilweise an andere Labels verkauft wurden. Die ersten Hits, die Holland-Dozier-Holland schrieben und zum grössten Teil auch produzierten, wurden von The Marvelettes, The Miracles, Mary Wells, Marvin Gaye, The Supremes und Martha & The Vandellas übernommen. "Heat Wave" (Gordy, 1963) von Martha & The Vandellas war der erste Top-5-Hit von H-D-H in den Billboard Hot 100 und die erste Nummer-1 bei den R&B-Singles. Bis 1983 schrieben H-D-H für die Gruppen, Sängerinnen und Sänger von "Motown" und deren Unterlabel an die 100 weitere Hits, darunter viele Nummer-1-Hits bei den Billboard Hot 100. Es waren dies für The Supremes "Where Did Our Love Go" "Baby Love" und "Come See About Me" (beide Motown, 1964), "Stop! in the Name of Love", "Back in My Arms Again" und "I Hear a Symphony" (alle Motown, 1965), "You Can't Hurry Love" und "You Keep Me Hangin' On" (beide Motown, 1966) sowie "Love Is Here and Now You're Gone" und "The Happening" (beide Motown, 1967). Für The Four Tops entstanden "I Can't Help Myself (Sugar Pie, Honey Bunch)" (Motown, 1965) und "Reach Out I'll Be There" (Motwown, 1966). Viele dieser und anderer Hits aus der Feder von H-D-H wurden auch von anderen Gruppen, Sängerinnen und Sängern gecovert und standen auch in diesen Versionen vielfach in den Charts. Brian Holland und Lamont Dozier komponierten auch zu zweit oder zusammen mit anderen Songschreibern diverse Hits, ebenso Eddie Holland, der vor allem mit Norman Whitfield zusammenarbeitete. Nach einem Streit mit Berry Gordy verliessen H-D-H 1968 das "Motown"-Imperium. Sie stellten mit "Invictus Records" und "Hot Wax Records" zwei erfolglose, eigene Labels auf die Beine. Wegen ihrer langen juristischen Auseinandersetzung mit Gordy, die bis 1977 dauerte, konnten H-D-H vorerst nicht mehr unter ihren früheren Namen tätig sein. Ihre Songs erschienen unter Wayne-Dunbar. Dozier verliess die Holland–Dozier–Holland Productions Inc. (HDHP) 1973, um sich erneut als Sänger zu versuchen. 1975 klagte "HDHP" gegen Dozier und 31 andere wegen geheimen Absprachen. Auch dieser Streit dauerte Jahre und wurde 1982 beendet. Als Ersatz für Dozier holten die Holland-Brüder Harold Beatty zu HDHP. Die Produktionsfirma war in jener Zeit trotz des Rechtsstreits weiter für "Motown" bzw. deren Künstler The Supremes und Michael Jackson tätig. Dozier gründete später eine eigene Produktionsfirma, während die Holland-Brüder ihre Firma in "HDH Records and Productions" umtauften. Für die Musik zum Musical "The First Wives Club", baierend auf einem Roman von Olivia Goldsmith, kam es zu einer Reunion von Holland, Dozier und Holland. Die drei Komponisten schreiben gemeinsam 22 neue Songs. Das Musical wurde in San Diego aufgeführt und war ein grosser Erfolg. Es wurde später auch am Broadway in New York aufgeführt und mit Bette Midler, Diane Keaton und Goldie Hawn in den Hauptrollen auch verfilmt. Das Schaffen von H-D-H wurden auf mehreren Compilations dargestellt. Über drei CD erstreckte sich "Heaven Must Have Sent You The Holland/Dozier/Holland Story" (Hip-O, 2005). Die umfangreichste und musikhistorisch wertvollste war mit 14 CDs "The Complete 45s Collection" (Harmless, 2014). Zehn 7"-Singles umfasste "Rare And Unreleased 7 Inch Collection" (Harmless, 2014). Lamont Dozier starb am 8. August 2022 im Alter von 81 Jahren in der Nähe von Scottsdale, Arizona. 06/23
- Lamont Dozier
Amerikanischer Soul-Singer/Songwriter und Produzent, geboren am 16. Juni 1941 in Detroit, Michigan. Er bildete zusammen mit Tyrone Hunter, Gene Dyer, Ken Johnson, Leon Ware und Don Davenport die Formation The Romeos, von der 1957/1958 bei "Fox" und "Atco" drei Singles erschienen. Danach tat er sich mit Ty Hunter, C.P. Spencer, Freddie Gorman und dem späteren Temptations-Mitglied David Ruffin zu The Voice Masters zusammen, um 1959/1960 für "Anna" und "Frisco" weitere drei Singles aufzunehmen. 1960/1961 spielte er unter dem Namen Lamont Anthony drei erfolglose Singles für die Labels "Anna" und "Checkmate" ein. Ab 1962 stand er als Songschreiber in den Dienstes des Musikverlags "Jobete Music Publishing", der wie das Plattenlabel "Motown Records" und seine Unterlabels Berry Gordy gehörte. Dort schrieb er zuerst mit Brian Holland sowie teilweise mit anderen "Motown"-Songschreibern erste Stücke. Mit der Zeit kristallisierte sich ein Trio heraus, das neben Brian Holland und Lamont Dozier aus Eddie Holland, dem älteren Bruder von Brian Holland, bestand. Holland-Dozier-Holland wurde in den 1960er und 1970er Jahren das erfolgreichste Songschreiber- und Produktionsteam des Souls mit Dutzenden von Hits für "Motown"-Künstlerinnen und Künstler wie Martha & The Vandellas, The Supremes, The Four Tops, The Isley Brothers, The Temptations, Marvin Gaye und viele andere. 1968 verliessen H-D-H das "Motown"-Imperium und gründeten mit "Invictus" und "Hot Wax" zwei eigene, aber erfolglose Label. Brian Holland und Lamont Dozier veröffentlichten als Holland & Dozier für "Invictus" 1972/1973 mehrere Singles. Dozier verliess Holland–Dozier–Holland Productions Inc. (HDHP) 1973, um sich erneut als Sänger zu versuchen. Zwischen 1973 und 1981 erschienen bei den Labels "ABC", "Warner" und "Columbia" knapp zehn Singles, von denen nur wenige in die Charts kamen. "Trying To Hold On To My Woman/We Don't Want Nobody To Come Between Us" (ABC, 1973) schaffte es auf Platz 4 der R&B- und auf Platz 15 der Billboard Hot 100-Charts. "All Cried Out/Rose" (ABC, 1974) stand im Jahr darauf auf Platz 4 bei den R&B-Singles und auf Platz 26 bei den Billboard Hot 100. Für diese und andere Labels nahm er zudem bis Anfang der 1990er Jahre rund ein Dutzend Alben ein. Unter dem Titel "The ABC Years & Lost Sessions" (Expansion, 2000) erschien später auch bisher unveröffentliches Material aus seiner Zeit Anfang/Mitte der 1970er Jahre für "ABC". Im Verlaufe der Jahre wurden mehrere Compilations mit Solo-Material von Dozier zusammengestellt. Die wichtigsten waren die CD "The ABC Years & Lost Sessions" (Expansion, 2000), die beiden Doppel-CDs "Going Back To My Roots - The Anthology" (Castle, 2000) und "The Best Of Lamont Dozier" (Castle, 2001) sowie die Triple-CD "Why Can't We Be Lovers? (The Definitive Collection)" (Sanctuary Midline, 2005). Lamont Dozier schrieb auch nach seiner Zeit bei H-D-H eine Reihe von weiteren Hits, darunter zusammen mit Phil Collins "Two Hearts" (Atlantic, 1988). Dieser Song für den Soundtrack zum Film "Buster" war bei den Billboard Hot 100 ein Nummer-1-Hit. Trotz eines Streits kam es in den 2000er Jahren zu einer Reunion von Holland, Dozier und Holland. Die drei Komponisten schreiben gemeinsam 22 neue Songs. Das dabei entstandene Musical "The First Wives Club" wurde in San Diego aufgeführt und war ein grosser Erfolg. Es wurde später auch am Broadway in New York aufgeführt und mit Bette Midler, Diane Keaton und Goldie Hawn in den Hauptrollen auch verfilmt. Lamont Dozier starb am 8. August 2022 im Alter von 81 Jahren in der Nähe von Scottsdale, Arizona. 06/23
- Eddie Holland
Amerikanischer Soul-Singer/Songwriter, geboren am 30. Oktober 1939 in Detroit, Michigan. Ab Ende der 1950er Jahre stand er beim "Motown"-Label von Berry Gordy unter Vertrag, wo er mehrere Singles einspielten konnte. Diese wurden teilweise an andere Labels verkauft, so seine erste Single überhaupt, die "You/Little Miss Ruby" (Mercury, 1958) hiess. Die zweite Single "Merry-Go-Round/It Moves Me" (Tamla, 1959) erschien zuerst auf einem Label von Gordy wurde dann aber im selben Jahr auch von "United Artistis" veröffentlicht. Bei "UA" erschienen auch die nächsten drei Singles, ehe Holland mit "Jamie/Take A Chance On Me" (Motown, 1961) auf seinem angestammten Label seinen ersten Hit hatte. Die Single erreichte Platz 30 der Billboard Hot 100 und Platz 6 der R&B-Charts. Sechs weitere Singles, die 1962/1963 bei "Motown" erschienen, tauchten nicht in den Charts auf. "Leaving Here /Brenda" (Motown, 1964) landete wie die beiden folgenden Singles "Just Ain't Enough Love Last Night I Had A Vision" und "Candy To Me/If You Don't Want My Love" (beide Motown, 1964) auf hinteren Rängen der Billboard Hot 100 und in den Top-30 der R&B-Singles. "Leaving Here" wurde später von Motörhead, Pearl Jam, The Birds, The Who, Brownsville Station, The Messengers, The Rationals und The Volts gecovert. Von Holland erschien mit "Eddie Holland" (Motown, 1962) nur gerade ein Album, später drei Compilation in Form der CD "The Complete Eddie Holland" (Marginal, 1997), der Doppel-CD "It Moves Me - The Complete Recordings 1958-1964" (Ace, 2012) und der CD-R "From Mercury To Motown 1958-1962" (Jasmine, 2021). Weil er bei Auftritten unter grosser Bühnenangst leidete, begann Eddie Holland verstärkt hinter den Kulissen des Musikbusiness tätig zu werden. Zusammen mit seinem Bruder Brian Holland sowie mit Lamot Dozier bildete er ab 1962 als Holland–Dozier–Holland das einflussreichste Produzenten- und Songschreiber-Team des Souls in den 1960er und 1970er Jahren. Holland-Dozier-Holland waren praktisch für alle "Motown-Hits von Martha & The Vandellas, The Supremes, The Four Tops und The Isley Brothers verantwortlich, dazu für Songs von The Temptations, Marvin Gaye und viele andere. 06/23
- Smokey Robinson & The Miracles
Amerikanisches R&B/Soul-Vokalgruppe, gegründet 1955 in Detroit, Michigan, von Smokey Robinson, Warren "Pete" Moore, Ronnie White, Clarence Dawson und James Grice unter dem Gruppennamen Five Chimes. Robinson war klar Chef der Gruppe und Leadsänger. 1956 taufte sich die Gruppe in The Matadors um und bestand neben Robinson, Moore und White aus Bobby Rogers und Emmerson "Sonny" Rogers. Letzterer wurde von Claudette Rogers abgelöst, die schon bald Smokey Robinsons Ehefrau wurde und fortan als Claudette Robinson auftrat. 1958, nach dem Zuzug von Mar Tarplin (g) bekam die Gruppe den Namen The Miracles. Das klassische Lineup Smokey Robinson, Ronnie White, Pete Moore, Bobby Rogers, Claudette Robinson und Marv Tarplin hielt bis 1972. Nachdem "Brunswick" keine Aufnahmen mit der Gruppe machten wollte, begannen The Miracles mit dem Songschreiber Berry Gordy zusammenzuarbeiten, der die ersten Aufnahmen produzierte. Die drei Singles für "End" und eine Single für "Chess" kamen allerdings nicht in die nationalen Charts. Als Gordy 1959 mit "Tamla" ein eigenes Label gründete, waren die Miracles die erste Gruppe, die er unter Vertrag nahm und die erste Gruppe der Gordy-Labels, die einen Millionenseller hatte. Allerdings verpasste die erste "Tamla"-Single "It/Don't Say Bye Bye" (Tamla, 1959) die Charts. Mit "Shop Around/Who's Lovin' You" (Tamla, 1960) hatten die Miracles dann aber ihren ersten Riesenhit. Die Single kletterte auf Platz 2 der Billboard Hot 100 und stand bei den R&B-Singles ganz zuoberst. Dorthin und in die Top-10 der Billboard Hot 100 schaffte es auch "You've Really Got A Hold On Me/Happy Landing" (Tamla, 1962). Beide Singles wurden später mehrfach gecovert, die zweite auch von den Beatles. Dazwischen war Smokey Robinson wochenlang krankheitsbedingt ausgefallen. Bei Tourneen übernahm seine Frau Claudette Robinson die Leadstimme. Pete Moore wurde zudem in die Armee einberufen. Bis 1966 veröffentlichten The Miracles eine ganze Reihe von weiteren Singles, von denen es die meisten in die Pop- und R&B-Charts schafften. Trotz vielen Top-5-R&B-Hits reichte es vorläufig zu keinem weiteren Tophit mehr. "The Tracks of My Tears/A Fork In The Road" (Tamla, 1965) war die erste Hitsingle in England. Sie kam dort auf Platz 9. 1966/1967 taufte sich die Band in Smokey Robinson & The Miracles um. Mit "I Second That Emotion/You Must Be Love" (1967) hatte die Gruppe dann schnell einen dritten Nummer-1-Hit bei den R&B-Singles. Später übernahmen Diana Ross und die Supremes bzw. Diana Ross und Eddie Kendricks diesen Song, der in Form eines Dialoges aufgebaut ist. Der grösste Hit von Smokey Robinson & The Miracles war "The Tears Of A Clown/Promise Me" (Tamla, 1970). Der Hitsong auf der A-Seite war gemeinsam von Smokey Robinson, Hank Cosby und Stevie Wonder geschrieben worden. Er wurde später dutzendfach gecovert, unter anderem von Phil Collins, La Toya Jackson, Petula Clark und Deodato. "Tears Of A Clown" stand bei den Billboard Hot 100, den UK-Singles und bei den US-R&B-Singles ganz oberst. The Miracles waren eine der ersten "Motown"-Gruppen, die für ihre Auftritte von einem Choreografen unterrichtet wurden. Zudem waren einzelne Miracles-Mitglieder auch als Songschreiber für andere Bands und Sängerinnen oder Sänger tätig. Dabei schrieben sie Hits für The Temptations, Marvin Gaye, The Marvelettes, The Contours, Brenda Holloway und andere. Um 1964 wurde Smokey Robinson Vizepräsident von "Motown Records". Auch die anderen Gruppenmitglieder nahmen Führungsjobs innerhalb des Labels an. Claudette Robinson hatte mehrere Fehlgeburten und zog sich 1964 als Bandmitglied zurück. Bis 1972 war sie nur noch im Studio als Background-Sängerin tätig. Die Miracles hatten grossen Einfluss auf britische Bands wie The Beatles, The Hollies, The Zombies, The Who und die Rolling Stones, die Miracles-Hits coverten. 1969 wollte sich auch Smokey Robinson zurückziehen, doch mit dem Erfolg von "Tears Of A Clown" hängte er noch zwei Jahre an. 1972 machte Robinson seine Ankündigung wahr und kehrte der Gruppe den Rücken. Teile der Abschiedskonzerte von Smokey wurden für die Doppel-LP "Smokey Robinson & The Miracles: 1957–1972" (Tamla, 1972) mitgechnitten und auch gefilmt. "Flying High Together" (Tamla, 1972) hiess das letzte Studioalbum mit Robinson. Sein Nachfolger war Billy Griffin. Fortan trat die Gruppe mit Ronnie White, Pete Moore, Bobby Rogers und Marv Tarplin als weitere Mitglieder wieder als The Miracles auf. Zwischen 1973 und 1978 kam Donald Griffin für Tarplin in die Band. Die Gruppe hatte auch mit ihrem neuen Leadsänger einige Top-5-R&B-Singles. Den grössten Hit landeten die neuen Miracles mit "Love Machine - Pt. 1/Love Machine-Pt. 2" (Tamla, 1975). Die Single stand bei den Billboard Hot 100 ganz zuoberst, bei den R&B-Singles auf Platz 5 und in England auf Platz 3. Danach und nach einem Labelwechsel zu "Columbia" konnte die Band nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. 1978 verliess der Robinson-Nachfolger Billy Griffin die Band, um sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren. Sein Nachfolger wurde Carl Cotton. Auch Pete Moore, das zweitletzte verbliebene Ur-Mitglied, nahm 1978 den Hut. 1983 lösten sich die Miracles erstmals auf. Zehn Jahre später kam es zu einer Reformation mit Sidney Justin als Leadsänger, Dave Finley sowie den beiden langjährigen Mitgliedern Ronnie White und Bobby Rogers. Nach weiteren Besetzungswechseln übernahmen Mark Scott (2005-2011) und dazwischen kurz Alphonse Franklin die Leadstimme. 2008 kehrte auch Claudette Robinson offiziell in die Band zurück. 2011 lösten sich die Miracles erneut auf. Die Miracles gewannen vier Grammys und diverse andere Awards. Sie veröffentlichten an die 60 Singles, 25 Studio- und drei Livealben sowie mehrere Compilations. "Going to a Go-Go" (Tamla, 1965) und "Special Occasion" (Tamla, 1968) waren zwei Nummer-1-Alben bei den R&B-LPs. "Going To A Go-Go" mit seinen vier Top-20-Singles in den Billboard Hot 100 war zudem das einzige Studioalbum der Miracles, das es auch in die Top-10 der Billboard 200 schaffte. Dorthin gelangte auch "Greatest Hits, Vol. 2" (Tamla, 1968). Der erste Teil dieser "Best Of"-Sammlung hatte "Greatest Hits From The Beginning" (Tamla, 1965) geheissen und war das erste Doppel-Album gewesen, das "Motown" veröffentlichte. Mit Ausnahme von Smokey Robinson und Claudette Robinson sind alle Urmitglieder inzwischen verstorben. 06/23
- The Contours
Amerikanische Soul-Vokalgruppe, gegründet 1959 in Detroit, Michigan, von Billy Gordon, Billy Hoggs, Joe Billingslea, Hubert Johnson und Leroy Fair. Die Gruppe wurde von Jackie Wilson dem Label "Motown" empfohlen. 1961 bekam die Band dort einen Plattenvertrag. Die beiden ersten Singles waren ein Flop. Dann schrieb Berry Gordy, der Gründer und Manager von "Motown", für die Gruppe den Song "Do You Love Me" (Gordy, 1962). Die Single wurde ein Millionenseller und katapultierte die Gruppe aus dem Nicht an die Spitze der R&B-Charts und auf Platz 3 der Billboard Hot 100. Im Jahr darauf hatte die englische Band Brian Poole & The Tremeloes mit diesen Titel (Decca, 1963) in Grossbritannien ebenfalls einen Nummer-1-Hit. Mit weiteren Singles konnten The Contours nie mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Von der Band erschienen auch viele Alben, anfänglich vor allem zusammengestellt aus Single-Stücken. Beim ersten Label kam nur gerade das Album "Do You Love Me (Now That I Can Dance)" (Gordy, 1962) heraus. Zwei weitere mit den Titeln "Can You Dance" (Gordy, 1964) und "The Contours Sing It's So Hard Being a Loser" (Gordy, 1967) blieben unveröffentlicht. Auf der Compilation "Just A Little Misunderstanding - Rare And Unissued Motown 1965-68" (Kent Soulm 2014) wurde später auch unveröffentlichtes Material aus der Zeit bei "Motown" zugänglich gemacht. Die Gruppe existierte bis 1968 und dann wieder ab 1971. Mehr als 20 Sänger waren über kurz oder lang Mitglied der Band. "Do You Love Me" war später Bestandteil des Soundtracks zu "Dirty Dancing" (RCA, 1987). 06/23
- The Satintones
Amerikanische R&B-Vocalgruppe aus Detroit, Michigan, aktiv zwischen Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre. Gründungsmitglieder waren Charles "Chico" Leverett, Sonny Sanders, James Ellis und Robert Bateman. Zeitenweise gehörten auch Joe Charles und Brian Holland zur Gruppe. Brian Holland wurde später als Mitglied des Songschreiber- und Produktionsteams Holland-Dozier-Holland eine wichtige Figur des Detroit-Souls. Als Gründungsmitglied Charles Leverett die Band 1961 verliess, wurde er durch Vernon Williams und Sammy Mack ersetzt. Die Satintones waren eine der ersten Gruppen, die für die damals jungen Labels "Tamla" und "Motown" von Berry Gordy Aufnahmen machte. Es handelte sich dabei um die Singles "Motor City/Going To The Hop" (Tamla, 1960), "Sugar Daddy/My Beloved" (Motown, 1960), "Tomorrow And Always/A Love That Can Never Be" (Motown, 1961), "Angel/A Love That Can Never Be" (Motown, 1961), "I Know How It Feels/My Kind Of Love" (Motown, 1961) und "Zing Went The Strings Of My Heart/Faded Letter" (Motown, 1962). Keine erreichte die Charts. Auf eine Veröffentlichung der geplanten LP "The Satintones Sing" wurde verzichtet. Die Gruppe löste sich Ende 1961 auf. Auf der CD "Sing! The Complete Tamla And Motown Singles Plus" (Ace, 2010) wurden später die Singles-Tracks und bislang unveröffentlichtes Material zusammengefasst. Neun Songs von Singles umfasst die CD-R "A Love That Can Never Be" (Torill Media, 2012). 06/23
- Mapstation
Experimental-Projekt des Deutschen Stefan Schneider, der in einer ganzen Reihe von weiteren Projekten wie Kreidler, Deux Baleines Blanches, Hauntologists, Music AM, September Collective, Sons Of Care und To Rococo Rot mitmachte. Mapstation trat zum ersten Mal in Erscheinung, nachdem Schneider Ende 1998 Kreidler verlassen hatte. "Mapstation" (Soul Static Sound, 1999) hiess die erste Aufnahme in Form einer 12"- oder einer CD-EP mit einer Spieldauer von rund 26 Minuten. Etwa gleich lang präsentierte sich "Sleep, Engine Sleep" (Staubgold, 2000). Nur in einer Auflage von 500 Stück wurde die 12"-EP "Millenium Come" (Domino, 2001) heraus gebracht. Wie danach auf dem ersten Album "A Way To Find The Day" (Staubgold, 2002) war darauf der Reggae-Sänger Ras Donovan zu hören, der sonst Backing-Vocals für Joseph Cotton, Dennis Alcapone oder Tipa Irie sang. Der mit Donovan für das Album eingespielte Song "New Direction" wurde auch ausgekoppelt. Diese 12"-EP (Staubgold, 2002) enthielt die Album- sowie eine A Capella- bzw. eine Instrumental-Version des Tracks. Dazu kam ein Non-Album-Track. "Kuchen Meets Mapstation" (Karaoke Kalk, 2003) hiess eine Duoarbeit von Schneider mit Kuchen alias Meriel Barham. "Version Train" (Staubgold, 2003) war ein weiteres Album, auf dem DJ Scallo (vcl) und Martin Brandlmayr (dm, elect) von Radian zu hören waren. Das nächste Album hiess "Distance Told Me Things To Be Said" (-scape, 2006). In Zusammenarbeit mit Paul Wirkus (dm, cymbals) entstand "Forest Full Of Drums" (Staubgold, 2008). Auf der nächsten Mapstation-Aufnahme "The Africa Chamber" (-scape, 2009) wirkten unter anderem Annie Whitehead (tb) und der ehemalige Fela Kuti-Musiker Nicholas Addo-Nettey alias Pax Nicholas (perc) mit. Danach verstrichen zehn Jahre bis neben weiteren EPs und Singles auch neue Full-Length-Aufnahmen erschienen. Die erste nannte sich "Present Unmetrics" (TAL, 2019). Mit dem Duo Sam Prekop & John McEntire teilte sich Mapstation eine Split-10"-Lathe-Cut-EP (Don't Sit On My Vinyl!, 2019), die gleichzeitig auch als labellose DL-EP erhältlich war. Das nächste Album war "My Frequencies, When We" (Bureau B, 2021). 04/23
- raison d'être
Industrial/Dark Ambient-Projekt des Schweden Peter Andersson. Dieser veröffentlicht auch Aufnahmen unter seinem eigenen Namen sowie unter Projektnamen wie Anonyma Alkoholister, Atomine Elektrine, D:Combe, Dementia, Grismannen, Kisaskräcken, N.A.F., Necrophorus, Panzar und Svasti-ayanam. Dazu ist/war er Mitglied in Gruppen wie Bocksholm, Cataclyst, Famous Flying Objects, S.I.B. und Stratvm Terror. Erste Aufnahmen von raison d'être erschienen ab 1991 auf Compilations oder Kassetten. Frühwerke wurden später auf der Doppel-CD "Collective Archives" (Cold Meat Industry, 1999) mit bisher unveröffentlichten Tracks und Demo-Versionen (wieder) veröffentlicht. Die Kassette "Après Nous Le Déluge" (Sound Source, 1992) stellte die erste Full-Length-Aufnahme dar. Später wurden diese Aufnahmen im Laufe der Jahre gleich zweimal neu überarbeitet. Die erste Neufassung erschien auf einer gleichnamigen Kassette (Spirit Of Sound Source. 1995). Die zweite hiess "Après Nous Le Déluge (Redux Version)" (Eternal Pride und Yantra Atmospheres, 2012) und kam als CD bzw. DL heraus. Alle drei Versionen wurden später auf der Doppel-CD "Après Nous Le Déluge (Trinity Edition)" (Infinite Fog, 2019) zusammengefasst. Davon erschien auch eine DL-Version (Yantra Atmospheres, 2019). Bis dato erschienen von raison d'être total 30 Full-Lenght-Veröffentlichungen, darunter eine Split-Aufnahme mit dem eigenen Projekt Svasti-ayanam und zwei gemeinsame Alben mit dem deutschen Drone/Dark Ambient-Projekt Troum. Dazu kamen mehrere Compilations oder Raritätensammlungen. Die erste war "Reflections From The Time Of Opening - MCMXCI" (Bloodless Creations, 1997) mit Tracks der Kassette "Conspectus" (Old Europa Cafe, 1994) sowie bisher noch unveröffentlichtem Material. Die Doppel-CD "Collective Archives" (Cold Meat Industry, 1999) bestand hauptsächlich aus Compilation-Beiträgen. "Live Archive 1" (Yantra Atmospheres, 2007) mit Aufnahmen von 1996, 2000 und 2003, "Live Archive 2" (Yantra Atmospheres, 2007) mit Aufnahmen von 2006 und "Live Archive 3" (Yantra Atmospheres, 2008) mit Material von 2007 erschienen alle in DL-Form. Die drei Livemitschnitte wurden einige Jahre später auf der Triple-CD "Live Archive" (Infinite Fog, 2010) zusammen wieder veröffentlicht. 2008 stellte Andersson einen interaktiven Soundmixer und eine Reihe von Sounds auf seine Webseite und forderte seine Fans auf, daraus Remixes zu konstruieren. Die 12 Beiträge wurden im Rahmen des DL-Albums "Soundmixer Contest 2007" (Yantra Atmospheres, 2012) veröffentlicht. "Сollected Works" (Infinite Fog, 2013) bestand aus Stücken, die zwischen 2001 und 2012 auf CD-Alben erschienen waren. Unter dem Titel "Tales From The Tabula Rasa (Early Works 1988-1991)" (Old Europa Cafe, 2014) wurden auf einer Doppel-CD frühe Werke und eine Reihe von bisher unveröffentlichten Tracks von raison d'être zusammengefasst. Die DL-Version (Yantra Atmospheres, 2014) erschien auf einem anderen Label. 04/23
- Sons Of Alpha Centauri
Englische Experimental Rock-Band zwischen Art Rock, Hard Rock, Doom Metal und Prog Rock, gegründet 2001 von Marlon King (g) und Nick Hannon (e-b). Die beiden schrieben bis 2004 25 Songs, die durchgehend nummeriert wurden. 2004 stiessen mit Stevie. B (dm) und Blake Kidkrusha (key, textures) zwei weitere Musiker dazu. Noch im selben Jahr entstand eine 2-Track-Demoaufnahme. Bis zum ersten Album "Sons Of Alpha Centauri" (Sound Devastation, 2007) vergingen drei Jahre. Zusammen mit Treasure Cat entstand die Split-CD "Last Day Of Summer" (Underdogma, 2009). Neben Tracks der beiden Band fanden sich darauf auch drei Songs von Alpha Cat, einem Zusammenschluss von Will Mecum (g) von Treasure Cat bzw. Karma To Burn und den Son Of Alpha Centauri-Musikern Nick Hannon (e-b) und Stevie B. (dm). Auch mit A Death Cinematic entstand eine Split-CD-R (Simple Box Construction, 2010). Eine weitere Split-Aufnahme erschien in Form einer titellosen LP (Bro Fidelity, 2012) mit WaterWays und Hotel Wrecking City Traders. Mit Karma To Burn teilten sich Sons Of Alpha Centauri 2014/105 drei 7"-Split-EPs, die später zusammen mit Material von Alpha Cat (Alpha Centauri und Treasure Cat) unter dem Titel "The Definitive 7" Trilogy" (H42, 2017) zu einer CD oder zu einem 7"-Set zusammengefasst wurden. Nach neun Jahren ohne neues Album erschien mit "Continuum" (H42, Electric Valley und Robustfellow, 2018) wieder einmal eine Full-Length-Veröffentlichung. "Buried Memories" (H42 und Robotic Empire, 2019) war eine Remix-Sammlung mit Neubearbeitungen von älteren Songs aus der Hand von Justin K Broadrick, Jesu, JK Flesh, James Plotkin und Stephen Hoper. Zu einem Teil der LP-Version gab's noch eine Mini-CD mit drei Ambient-Remixes von Kid Krusha bzw. Battle Of Atlantic. Das Ganze erschien auch in Doppel-CD bzw. Doppel-LP-Versionen mit dem vorangegangen Album "Continuum" als zweiter Teil. "Push" (Exile On Mainstream, 2021) war das nächstes Album. Daneben entstanden rund um SOAC mehrere Nebenprojekte. 2005 gründeten Nick Hannon von SOAC und Joe Goatham das Projekt Progressive Experimental Ambience Research League (P.E.A.R.L.), bei dem auch Mike Moya von Godspeed You! Black Emperor und Hrsta mitmachte. 2007 taten sich SOAC mit Mario Lalli und Gary Arce von Yawning Man zur Ambient/Drone Rock-Formation Yawning Sons zusammen. Mit Scott Reeder von Kyuss, Wendy Rae Fowler von We Fall To Earth als weitere Musiker nahmen Yawning Sons die CD "Ceremony To The Sunset" (Lexicon Devil, 2009) auf. Zudem kam von Yawning Sons auch eine Split-7"-Single (SpaceAge & Cheesecake, 2010) mit WaterWays heraus. "Sky Island" (Ripple, 2020) war Jahre später ein zweites Yawing Sons-Album. Ebenfalls 2007 entstand Ambient Visions, um mehr Musik in der Nähe von Film-Soundtracks und dergleichen herauszubringen. Eine gleichnamige CD (Simple Box Construction, 2009) enthielt fünf solche atmosphärische Tracks, die von Live-Auftritten von SOAC in den Jahren 2004 bis 2007 stammten. 05/23
- General Magic
Östereichisches Experimental-Duo zwischen Abstract, Dub, Electro und Techno, bestehend aus den beiden "Mego"-Label-Gründern Ramon Bauer und Andi Pieper. Die beiden Musiker arbeiteten oftmals mit Peter Rehberg alias Pita zusammen. Die 12"-EP "Fridge Trax" (Mego, 1995) war nicht nur die erste General Magic/Pita-Veröffentlichung, sondern gleichzeitig auch die erste Aufnahme, die "Mego" herausgab. Der Legende nach entstand die Musik, indem die drei Musiker Geräusche von diversen Kühlschränken sampelten und diese im Studio bearbeiteten. Die 12"-EP enthielt vier Tracks, deren Titel, wie auch die Stücke auf dem General Magic/Pita-Album "Live And Final Fridge" (Source, 1995), mit "Fridge" endeten. Diese LP enthielt 6 Tracks, die live am Interference Festival im Juli 1995 in Berlin aufgezeichnet worden waren. Die CD-Version enthielt vier weitere, im September 1995 in Studios in Berlin sowie in Wien eingespielte Stücke. Später wurden unter dem Titel "Fridge Trax Plus" (Editions Mego, 2015) "Fridge Trax" und Live And Final Fridge" zu einer Doppel-LP zusammengefasst. Im selben Jahr erschien auch die erste richtige General Magic-Duo-Produktion. Es handelte sich um die Split-12"-EP "Die Mondlandung" (Mego, 1995). General Magic bearbeitete den Original-Kommentar des deutschen Fernsehens von 1969 mit Ambient-Klängen. Die andere Seite der Maxi-Single stammte von Elin zum selben Thema. "Franz!" (Mego, 1997) hiess die erste Full-Length-Aufnahme von General Magic. "Rechenkönig" (Mego, 2000), ein weiteres Album, wies nicht weniger als 26 Tracks auf. Bis weiteres Material erschien, vergingen 20 Jahre. "The Bratislava File" (generate and test, 2020) stellte einen 17:16-minütigen DL-Track von 2005 dar. Neues Material erschien in Form der DL-EP "Softbop" (generate and test, 2022). Auch Bauer und der 2021 verstorbene Pita/Rehberg bildeten ein Duo, das als Rehberg & Bauer mehrere Aufnahmen veröffentlichte. Für das englische Label "Touch" wurden die Alben "Fasst" (1997), "ballt." (1999) und "Passt" (2001) realisiert. Dazu kamen weitere Veröffentlichungen. Le Zappelot nannte sich ein Projekt von Rehberg/Pita und Bauer mit dem ehemaligen Minimal Compact-Mitglied Samy Birnbach alias DJ Morpheus. Im April 1995 entstand in Wien eine 7"-Single (Syntactic, 1995). 05/23











