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Doc Cheatham

Amerikanischer Jazz-Trompeter, Sänger und Bandleader, geboren am 13. Juni 1905 in Nashville, Tennessee, als Adolphus Anthony Cheatham. Er stand rund 75 Jahre lang auf den Bühnen der Welt, viele Jahre mehr als Miles Davis oder Louis Armstrong. Letzterer war sein Vorbild. Bereits 1923 begleitete er Bessie Smith bei ihren Auftritten in Nashville.


Cheatham studierte Medizin, daher später sein Spitzname Doc. 1926 ging er mit John Williams auf Tournee, liess sich in Chicago nieder und spielte dort mit Albert Wynn, Erskine Tate, Ma Rainey, mit der er zu seinen ersten Aufnahmen kam. Auf diesen Schellack-Schallplatten, die 1926 bei "Paramount" erschienen, war Cheatham noch auf dem Altsaxophon zu hören.


Dieses Instrument tauschte er erst in den späten 1920er Jahren aus Verehrung für Louis Armstrong gegen die Trompete ein. King Oliver schenkte ihm einen Dämpfer aus Kupfer und Messing, den er sein Leben lang benutzte. Weitere Stationen waren Philadelphia, wo er 1927 bei Wilbur De Paris beschäftigt war, ehe er im selben Jahr in New York City bei Chick Webb spielte.


Von 1928 bis 1930 unternahm er Europatourneen mit Sam Wooding, spielte wieder in New York City bei Marion Hardy’s Alabamians und den McKinney’s Cotton Pickers. 1932 bis 1939 arbeitete er für Cab Calloway, 1939 für Teddy Wilson und ab 1940 für Benny Carter sowie im Jahr darauf für Teddy Hill. 1944 war er bei Eddie Heywood angestellt, mit dem er Billie Holiday begleitete. Er begann eine Lehrtätigkeit und spielte ab 1948 vor allem in Latin Bands.


Mit der Schellack-Schallplatte "Embraceable You/Doc's Blues" (Swing, 1950) konnte er eine erste Aufnahme unter dem eigenen Namen veröffentlichen. Sie entstand in Paris mit Jack Diéval (p) und Emmanuel Soudieux (b). Von 1960 an war er wieder stärker im Jazz-Bereich aktiv, ging mit Herbie Mann auf eine Afrika-Tournee und kam zu weiteren, eigenen Aufnahmen. Mit Harold "Shorty" Baker (tp) als Co-Leader sowie mit Walter Bishop, Jr. (p), Wendell Marshall (b) und J.C. Heard (dm) als Begleiter nahm er "Shorty & Doc" (Prestige Swingville, 1961) auf.


Erst ab den 1970er Jahren konnte er regelmässig Alben auf den Markt bringen. Mehrere davon entstanden mit Co-Leader wie Sammy Price, Butch Thompson, Buddy Tate oder Nicholas Payton. Ingesamt kamen an die 40 Alben unter seinem Namen oder als Co-Leader bzw. Gastsolist heraus.


Discogs.com listet für ihn über 340 Credits als Musiker auf. Doc Cheatham starb am 2. Juni 1997 Washington, D.C. im Alter von 91 Jahren nach einem Auftritt im Blues Alley Club. 09/23

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