Amerikanischer Violinist und Bandleader, geboren am 20. September 1947 in Mobile, Alabama, als William Vincent Walker, aufgewachsen im New Yorker Stadtteil Harlem. Während seiner Schulzeit erhielt er ersten Geigenunterricht.
Er gab die Musik allerdings während seines Einsatzes im Vietnamkrieg völlig auf. Erst Ende der 1960er Jahre erwachte Bangs musikalisches Interesse wieder. Er verschaffte sich Grundkenntnisse im Improvisieren, zuerst unter Anleitung des Bassisten Wilbur Ware, später beim Geiger Leroy Jenkins.
1986 war er Mitgründer von The Group. Von diesem Ensemble mit Marion Brown (as), Ahmed Abdullah (tp), Sirone (b) und Andrew Cyrille (dm) erschien erst viel später die CD/LP "Complete Live: Jazz Center Of New York, September 13 1986" (NoBusiness, 2012).
Mitte der 1970er Jahre bildete Bang mit Daniel Carter (ts, as, fl, dm, perc), Malik Baraka (tp) William Parker (b) und Roger Baird (dm, perc, tabla, fl) den Kern des Music Ensembles. Liveaufnahmen dieser Gruppe von Auftritten 1974 und 1975 erschienen später als "The Music Ensemble" (Roaratorio, 2001).
Zu ersten richtigen Aufnahmen kam er 1974 auf "Trough Acceptance Of The Mystery" (Centering, 1980), der ersten LP von William Parker (b). Dort spielte er an der Seite von Charles Brackeen (ts), Jemeel Moondog (as), Henry Warner (cl), Arthur Williamson (tp) und Roger Baird (perc).
Mit John Lindberg (b) und James Emery (g) gründete Bang 1977 das String Trio Of New York. Mit dieser Formation spielte er bis zu seinem Ausscheiden 1985 für "Black Saint" fünf Alben ein. Lindberg war zudem 1979 auch Bangs Duopartner auf der LP "Billy Bang/John Lindberg-Duo" (Anima, 1981).
Erste Aufnahmen als Leader waren am 16. Mai 1977 live bei einer Radiosession in der Columbia University in New York entstanden. Dabei bestand das Billy Bang Survival Ensemble neben dem Leader aus Henry Warner (as, perc), Bilal Abdur Rahman (ts, ss, perc), William Parker (b), Rashid Bakr (dm) und Khuwana Fuller (perc).
Diese Aufnahmen kamen unter dem Titel "New York Collage" (Anima, 1978) heraus. Am 29. Mai 1977 trat das Survival Ensemble in New York nur noch im Quartett ohne Warner und Fuller auf. Ein Mitschnitt dieses Auftritts erschien später unter dem Titel "Black Man's Blues" (NoBusiness, 2011) auf einer LP.
Die beiden Survival-LPs wurden unter dem Titel "Black Man's Blues/New York Collage" (NoBusiness, 2011) auch auf einr Doppel-CD vereint. "Distinction Without Difference" (Hat Hut, 1980) hiess eine am 12. August 1979 eingespielte Solo-LP. Im selben Jahr spielte das Billy Bang Sextet mit Frank Lowe (ts), Luther Thomas (as), Butch Morris (co), Curtis Clark (p), Wilber Morris (b) und Steve McCall (dm) "Sweet Space" (Anima, 1979).
Die LP wurde zusammen mit "Untitled Gift" (Anima, 1982) auf einer Doppel-CD (8th Harmonic Breakdown) wiederveröffentlicht. Beim zweiten Album (Anima, 1982) handelte es sich um eine Session mit Don Cherry (p-tp fl, bells), Wilber Morris (b) und Denis Charles (dm).
Bis dato kamen von Billy Bang als Leader, Co-Leader oder Leiter von Gruppen wie Billy Bang Quartet, Billy Bang Quintet, Billy Bang Sextet, Billy Bang Trio, Billy Bang's Survival Ensemble, Frank Lowe/Billy Bang Quartet und William Hooker/Billy Bang Duo über 50 Alben heraus
Billy Bang war auch Mitglied der Gruppen Ahmed Abdullah's Ebonic Tones, David Taylor/Steve Swell Quintet, John Lindberg Quintet, Kahil El'Zabar's Ritual Trio, Kahil El'Zabar's Tri-Factor, Material, Rader Schwarz Group, Ronald Shannon Jackson And The Decoding Society, Sirone Bang Ensemble, The Frank Lowe Orchestra, The Jazz Doctors, The Roy Campbell Ensemble, William Parker Septet und William Parker Violin Trio.
Mit Joe Fonda (b) und Barry Altschul (dm) als Begleiter spielte er ab Beginn der 2000er Jahre als FAB Trio mehrere Aufnahmen ein. Bei discogs.com besitzt er über 120 Einträge als Musiker. Billy Bang starb am 11. April 2011 63-jährig in Harlem, New York City. 11/24