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Fats Domino

  • musicmakermark
  • vor 20 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer R&B-Sänger und Pianist, geboren am 26. Februar 1928 in New Orleans, Louisiana, als Antoine Domino Jr.. Er war französisch-kreolischer Abstammung und lernte das Klavierspielen von seinem Schwager Harrison Verrett. Bei einem Arbeitsunfall in der Fabrik, in der er bereits mit 14 Jahren arbeitete, hätte er beinahe seine Finger verloren.



Fats Domino, der sein Klavier im Boogie-Stil spielte, wurde 1949 von dem Produzenten und Bandleader Dave Bartholomew, einem ehemaligen Trompeter bei Duke Ellington, in einem Club in New Orleans entdeckt. Bartholomew verhalf ihm zu einer ersten Schallplattenaufnahme.

 

Es handelte sich um die Schellack-Schallplatte "The Fat Man/Detroit City Blues" (Imperial, 1949), die sich zu einem der ersten Millionenseller des Rhythm & Blues entwickelte und in den R&B-Charts bis auf Platz 2 kletterte. Der Titel war selbstironisch gemeint, denn Fats, wie er schon damals genannt wurde, brachte schon damals ein erhebliches Übergewicht auf die Bühne.

 

Diese erste Veröffentlichung machte den Aufntakt zu einer mehr als zehnjährigen Aufnahmetätigkeit für "Imperial Records". Die Aufnahmen fanden fast ausnahmslos in Cosimo Matassas Tonstudio in New Orleans statt. Die erfolgreichste Phase für Fats Domino waren die 1950er Jahre, als er mit Dave Bartholomew und Lew Chudd, dem Chef der Plattenfirma "Imperial", eine lange Liste von Hits komponierte und einspielte.

 

Nach zwei weiteren Top-10-Hits in den amerikanischen R&B-Charts, feierte er mit "Reeling And Rocking/Goin' Home" (1952) seinen ersten Nummer-1-Hit. Die nächsten Nummer-1-Singles waren "Ain’t That A Shame/La La", "All By Myself/Troubles Of My Own" und "Poor Me/I Can't Go On" (alle 1955).

 

Weiter ging's mit "I'm In Love Again/My Blue Heaven", "Blueberry Hill/Honey Chile" und "Blue Monday/What's The Reason I'm Not Pleasing You" (alle 1956). Einige davon verkauften sich millionenfach und tauchten auch in den amerikanischen Pop-Charts, den Billboard Hot 100, auf.

 

"Blueberry Hill" war mit Platz 2 dort die erfolgreichste Single von Domino und auch sein grösster Hit. Weil die aus New Orleans ausgestrahlten Radio-Sendungen mit ihren häufig gespielten Domino-Titeln auch auf Jamaika empfangen werden konnten, hatte Fats Domino erheblichen Einfluss auf jamaikanische Musiker, deren Stil sich damals gerade entwickelte.

 

Weitere Nummer-1-Singles in den R&B-Charts waren "I'm Walking/I'm In The Mood For Love" (1957) und "I Want To Walk You Home/I'm Gonna Be a Wheel Someday" (1959). Mit dem Aufkommen der Popwelle und wegen der British Invasion war Dominos Musik ab Ende der 1950er nicht mehr gefragt.

 

Seine letzten Aufnahmen für "Imperial" 1963 landeten nur noch auf hinteren Rängen der Charts, sofern sie überhaupt dort notiert wurden. Auch nach einem Wechsel zu "ABC Records" resultierten bis 1965 nur noch Plätze im hinteren Bereich der Charts. Bis 1980 veröffentlichte Domino nur noch einige vereinzelte Singles bei verschiedenen Labels.


Zum letzten Mal in den Charts war er mit dem Beatles-Cover "Lady Madonna" (Reprise, 1968). Damit erreichte er Platz 100 der Billboard Hot 100. Mit dem Aufkommen der LP Mitte der 1950er Jahren kamen von Fats Domino beginnend mit "Rock and Rollin' With Fats Domino" und "Fats Domino Rock And Rollin'" (beide Imperial, 1956) Dutzende von Alben heraus.

 

Die ersten Alben waren nichts anderes als Sammlungen seiner aktuellen Singles. Ebenso umfangreich ist der Output von Compilations. Darunter befanden sich mehrere umfangreiche Werkschauen. 4 CDs stark war das Box-Set "They Call Me The Fat Man..." The Legendary Imperial Recordings" (EMI und Imperial, 1991).

 

"Out Of New Orleans" (Bear Family, 1993) war mit 8 CDs doppelt so stark. Eine weitere 4-CD-Box hiess "Walking To New Orleans (100 Legendary Imperial Recordings 1949-1962)" (Crescent City Soul und Imperial, 2002). Seine frühen Alben wurden mitsamt Bonusmaterial unter dem Titel "The Fat Man Is Stompin' 12 Original Albums & Bonus Tracks" (Documents, 2015) auf 10 CDs zusammengefasst.

 

Unter dem Titel "The Imperial Singles" veröffentlichte das Label "Ace" ab Mitte der 1990er Jahre eine Serie von mindestens fünf Einzel-CDs. Gleich hiess auch ein 4-CD-Set (Real Gone, 2014). "The Indispensable 1949-1962" (Frémeaux & Associés, 2017) umfasste 6 CDs, "I’ve Been Around - The Complete Imperial & ABC-Paramount Recordings" (Bear Family, 2019) 12 CDs und eine DVD.

 

Fats Domino wurde auch mit Tributalben geehrt. Bei "That's Fats: A Tribute To Fats Domino" (Capitol, 1996) handelte es sich um eine Sammlung von Coverversionen von The Band, Canned Heat, Dr. John, Cheap Trick, Ricky Nelson, George Thorogood & The Destroyers und anderen.

 

Auf "Goin' Home: A Tribute To Fats Domino" (Vanguard, 2007) fanden sich mit Ausnahme eines Songs von John Lennon extra für diese CD neu eingespielte Coverversionen von Fats Domino-Songs von Tom Petty & The Heartbreakers, Elton John, Taj Mahal, Allen Tousaint & Paul McCarthney, Maceo Parker & Lenny Kravitz, Robert Plant, Norah Jones, Toots & The Maytals, Neil Young und anderen.

 

In den letzten Jahren seines Lebens zog sich Fats Domino zunehmend ins Privatleben zurück. Eine Ausnahme bildete ein alljährliches Konzert beim Musikfestival von New Orleans. Der Hurrikan Katrina vom 29. August 2005 brachte ihn wieder in den Blick der Öffentlichkeit.

 

Er wurde zuerst als vermisst gemeldet, später aber unter Verlust eines Grossteils seines Besitzes aus dem Katastrophengebiet gerettet. Der Erlös des erwähnten Tribute-Albums "Goin’ Home: A Tribute to Fats Domino" diente zum Wiederaufbau seines Hauses in Harvey, einem Vorort von New Orleans. Dort starb Fats Domino am 24. Oktober 2017, 89-jährig.        05/25

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