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Gerd Dudek

  • musicmakermark
  • vor 15 Stunden
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Aktualisiert: vor 53 Minuten

Deutscher Sopran-, Alt- und Tenorsaxophonist, Flötist und Bandleader, geboren am 28. September 1938 in Gross Döbbern bei Breslau, im heutigen Polen. Nach dem Musikstudium spielte er zunächst von 1960 bis 1964 bei Helmut Brandt und in der Kurt Edelhagen-Band auf dem Tenorsax und der Klarinette, anschliessend bei Joe Nay.


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1966 wurde er mit Alexander von Schlippenbach (p), Buschi Niebergall (b) und Jaki Liebezeit (dm) Mitglied des Manfred Schoof Quintetts. Im selben Jahr wurde er auch Mitglied des Globe Unity Orchestras, war danach Mitglied anderer Gruppen von Schoof und machte Aufnahmen mit Wolfgang Dauner und anderen.

 

1968 unternahm er mit den German All Stars eine Südamerikatournee und arbeitete mit George Russell und Don Cherry. Mit Fred Van Hove (p), Evan Parker (ts), Willem Breuker (ts, bcl), Buschi Niebergall und Peter Kowald (b) sowie Han Bennink und Sven-Ake Johansson (dm, perc) bildete er im März 1968 ein Nonett, das eine erste Version von "Machine Gun" einspielte.

 

Diese erschien mit einer Tentett-Liveaufnahme vom  März 1970 ohne Dudek später als "Fuck de Boere" (Atavistic Unheard Music-Series, 2001). Bei den eigentlichen Aufnahmen von "Machine Gun" (Brö, 1968) war Dudek nicht dabei. Im Juni 1969 war er von Manfred Schoof (tp) für die Aufnahmen der LP "European Echos" (FMP, 1969), einer der ersten europäischen Free Jazz-Big Band-Aufnahmen, beigezogen worden.

 

1971 wurde er Mitglied des Albert Mangelsdorff Quintetts und nahm mit Takehiro Honda (p, e-p) als Co-Leader sowie mit Günter Lenz (b) und Motohiko Hino (dm) als Begleiter die japanische LP "Flying To The Sky" (Trio, 1971) auf. Mit Buschi Niebergall (b) und Edward Vesala (dm) als Co-Leader entstand "Open" (FMP, 1979).

 

Mit Kenny Wheeler und Manfred Schoof (tp), Albert Mangelsdorff und Günter Christmann (tb), Paul Rutherford (euph) nahm er die bass- und schlagzeuglose LP "Horns" (FMP, 1979) auf, die unter dem Namen der beteiligten Musiker erschien.

 

Dudek war mit Ali Haurand (b) einer der Mitbegründer des European Jazz Quintets und des European Jazz Ensembles (siehe European Jazz Quintet/Ensemble/Sextet/Trio). Im Umfeld dieser Gruppe spielten Dudek und Haurand später eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen ein.

 

Mit Rob van den Broeck (p) als dritter Mann neben Harand entstanden "After All" (Konnex, 1991) und "Pulque" (Konnex, 1993). Auf "Crossing Level" (Konnex, 1997) kam noch Tony Levin (dm) dazu. Auf "Schinderkarren mit Büffet" (Konnex, 2002) noch Paul Esser (voice) und Jiri Stivin (fl, cl, sax).

 

Auf letzterer Aufnahme wurde frei improvisierte Musik mit Literatur verbunden, ebenso später auf "Lyrik & Jazz – Cascaden" (Konnex, 2006), einer Aufnahme von Dudek und Haurand mit Ingeborg Drews (voice).

 

Zu seinen ersten Aufnahmen nach einer langer Pause war Gerd Dudek erst wieder 1998 dank Evan Parker gekommen, für dessen Label Dudek mit John Parricelli (g), Chris Laurence (b) und Tony Levin (dm) die Quartettaufnahme "Smatter" (psi, 2002) einspielen konnte.

 

"The Art Of The Duo" (Laika, 2005) war eine Duo-CD mit Michael Mikolaschek (div instr). "Free Zone Appleby 2005" (PSI, 2006) dokumentiert Trio-, Quartett- und Nonett-Aufnahmen von Evan Parker (ts), Kenny Wheeler (tp), Paul Dunmall (ss, ts), Philipp Wachsmann (vio, elect), Gerd Dudek (ts), John Edwards und Paul Rogers (b) sowie Tony Levin und Tony Marsh (dm).

 

"Day And Night" (psi, 2012) entstand mit Hans Koller (p), Oly Hayhurst (b) und Gene Calderazzo (dm). Mit Rob van den Broeck (p, synth, marimba) und Max Bolleman (dm, perc, cello, key) als Co-Leader realisierte Dudek "Sound Solutions" (2013).

 

Eine 2011 in Köln mitgeschnittene Konzertaufnahme hiess "Nunc!" (Nemu, 2014) und erschien unter den Namen der beteiligten Musiker Misha Mengelberg (p), Dirk Bell (g), Ryan Carniaux (tp), Gerd Dudek (ts), Joscha Oetz (b) und Nils Tegen (dm). Eine Begegnung mit dem Trio des Pianisten Hans Koller von 2012 wurde im Rahmen des DL-Albums "Live" (2021) zugänglich gemacht.

 

Als Gerd Dudek 4 war "Out Of This World (Tribute To John Coltrane)" (Planet Jazz, 2016) erschienen. Seine Begleiter waren Martin Sasse (p), Martin Gjakonovski (b) und Hendrik Smock (dm). Auf "With You" (JazzJazz, 2023) spielte Joost van Schaik (dm) an Stelle von Smock.

 

Er war auch Mitglied der Gruppen Berlin Contemporary Jazz Orchestra, Drum Circus, European Free Jazz Orchestra Des Art Ensembles Of Chicago, European Jazz Consensus, Four For Jazz, Globe Unity Orchestra, Knut Kiesewetter Train, New Jazz Ensemble '71, Peter Giger Trio und Radio Jazz Group Stuttgart.

 

Er spielte zudem in den Gruppen RAI Big Band & Soloists, Rolf Kühn Group, Stefan Heidtmann Project, The Baden-Baden Free Jazz Orchestra, The German All Stars, The New Eternal Rhythm Orchestra, The Oscar Pettiford Quartet, The Quartet, Third Eye, Tony Oxley's Celebration Orchestra, Wolfgang Dauner-Septett, Wolfgang Schmidtke Orchestra und Wunsch/ Strauch Sextet.

 

Gerd Dudek war am 3. November 2022 im Alter von 84 Jahren in Köln verstorben.                                                                                12/25

 

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