Amerikanischer Country-Sänger/Songwriter, geboren am 26. Mai 1949 in Shreveport, Louisiana, als Sohn des Country-Pioniers Hank Williams. Nach dessen frühen Tod 1953 zog ihn seine Mutter Audrey allein gross. Bereits mit acht Jahren trat er als Musiker auf. Es war vorgesehen, dass er in die Fussstapfen seines berühmten und jung verstorbenen Vaters tritt. Darunter litt er allerdings jahrelang.
Trotzdem hiess sein Debutalbum "Hank Williams, Jr. Sings The Songs of Hank Williams" (MGM, 1963). Damit erreichte er Platz 12 der Country-Charts. Im selben Jahr erschienen zwei weitere Alben: Der Soundtrack "Your Cheatin' Heart" zu einer Film-Biografie über seinen Vater und das Duett-Album "Sing Great Country Favorites" (beide MGM, 1964) mit Connie Francis.
Mit dem Soundtrack feierte Williams seinen ersten grossen Charts-Erfolg. Das Album gelangte auf Platz 5 der Country- und auf Platz 16 der Billboard 200. Es folgte eine Reihe von weiteren Alben, die grösstenteils den Sprung in die Country-Charts schafften. Erst mit "Songs My Father Left Me" (MGM, 1969) hatte er sein erstes Nummer-1-Album.
Von Hank Williams Jr. erschienen bis um Mitte der 2010er Jahre nicht weniger als 56 Alben. Ab Ende der 1970er Jahre hatte er eine Serie von mehreren Top-10-Alben in den Country-Charts. Von "Major Moves" (Warner, 1984) bis "Wild Streak" (Warner, 1988) hatte er sechs Nummer-1-Alben in Folgen. Drei davon verkauften sich über eine Million Mal.
Bei den Singles musste Williams noch länger auf eine Nummer-1 warten. "Eleven Roses" vom gleichnamigen Album (MGM, 1972) war seine erste Country-Top-Hitsingle. Der Song von Lamar Morris und Darrell McCall blieb zwei Wochen an der Spitze und insgesamt 14 Wochen in den Top 40-Country-Singles.
Williams litt in den frühen 1970er Jahren trotz des anhaltenden Erfolgs schwer an seiner Alkohol- und Drogenabhängigkeit. 1972 wurde sein Sohn Hank Williams III geboren, der später selber Country-Musiker wurde. 1974 kam es zu einem Selbstmordversuch.
Dann zog er nach Alabama und begann, mit Southern Rock-Musikern wie Toy Caldwell, der Marshall Tucker Band und Charlie Daniels zu arbeiten. 1975 erlitt er bei einem Bergunfall schwere Verletzungen. Die Heilung dauerte zwei Jahre. Die bleibenden Schäden im Gesicht verdeckt er seitdem mit einem Vollbart.
Zwischen Ende der 1970er und Ende der 1980er Jahre hatte Hank Williams Jr. dann seine erfolgreichste Zeit. 1981/1982 verzeichnete er mit "Texas Women", "Dixie on My Mind", "All My Rowdy Friends (Have Settled Down)" und "Honky Tonkin'" (alle Elektra/Curb) vier weitere Nummer-1-Singles.
Sie stammten von drei verschiedenen Alben. Dazwischen war "A Country Boy Can Survive" erschienen. Obwohl es für diese Single nur zu Platz 2 in den Country-Charts reichte, verkaufte sich diese über eine Million Mal. Mitte der 1980er Jahre hatte er mit "I'm For Love" (1985), "Ain't Misbehavin'" (1986), "Mind Your Own Business" (1986) und "Born to Boogie" weitere von total zehn Nummer-1-Singles in den Country-Charts.
Einige der Nummer-1-Singles standen auch in den kanadischen Charts ganz oben. In jenen Jahren wurde er dank seinen mitreissenden Hymnen und seinem harten, rock-beeinflussten Country-Stil populär. 1981 kam seine Tochter Holly Williams auf die Welt, die ebenfalls als Country-Musikerin aktiv war.
Von Hank Williams Jr. erschienen 56 offizielle Alben und 109 Singles. Dazu kamen 25 offizielle Compilations, darunter die beiden Nummer-1-Alben "Hank Williams, Jr.'s Greatest Hits, Vol. 2 und 3" (Warner, 1985 bzw. 1989). Über vier CDs erstreckte sich das Boxset "A Country Boy Can Survive" (Curb, 2016).
Von Hank Williams und Hank Williams Jr. erschienen auch mehrere "gemeinsame" Aufnahmen, auch wenn der Junior beim Tod seines Vaters noch nicht vier Jahre alt war. Es handelte sich um Aufnahmen, bei denen Hank Jr.'s Stimme zu Aufnahmen von Hank Sr. dazukopiert wurde oder um solche, bei denen Jr. über das Leben seines Vaters erzählte.
Auf "Three Hanks: Men with Broken Hearts" (Curb, 1996) waren alle drei Hank Williams zu hören. Es handelte sich erneut um Songs von Hank Sr. mit den Stimmen von Hank Jr. und Hank III. Für letzteren war es gleichzeitig das erste Album. 02/24