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Mike Bloomfield

Amerikanischer Gitarrist, Pianist, Sänger, Komponist sowie Bandleader, geboren am 28. Juli 1943 als Michael Bernard Bloomfield in Chicago, Illinois. Inspiriert von der Musik seiner Heimatstadt war Bloomfield schon im Alter von 14 Jahren in den Blues-Clubs der South Side von Chicago anzutreffen.

 

Er stand bald selber auf der Bühne, wo er als Weisser inmitten der von Farbigen beherrschten Blues-Szene bald akzeptiert wurde. Im eigenen Folk-Club "Pick A Pickle" liess er oft ältere, vergessene Bluesmusiker wie Sleepy John Estes, Yank Rachell, Little Brother Montgomery und Big Joe Williams auftreten.



Umgekehrt spielte Bloomfield bei den Aufnahmen dieser Musiker für das Label "Delmark" mit. So stand er im Studio, als Yank Rachell & His Tennessee Jug Busters die LP "Mandolin Blues" (Delmark, 1963) einspielten und Sleepy John Estes das Album "Broke And Hungry" (Delmark, 1964) aufnahm.

 

Seine Auftritte als Studio- und als Sessiongitarrist trugen ihm zwar einen Schallplattenvertrag von "CBS/Columbia" ein, doch das Label verzichtete vorerst auf die Aufnahmen zu veröffentlichen, die Mike Bloomfield mit seiner Band, mit unter anderem Charlie Musselwhite (hca), gemacht hatte.

 

Später erschien unter dem Titel "Live In Chicago, 1964" (B13, 2011) ein Live-Mitschnitt aus jener Zeit von Bloomfield und Musselwhite mit anderen Musikern. 1964 wurde Mike Bloomfield Mitglied der Paul Butterfield Blues Band. Paul Butterfield war wie Mike Bloomfield ein Weisser, der sich mit seiner Musik den Respekt der Chicagoer Blues-Szene erspielt hatte.

 

Am 25. Juli 1965 agierte die Butterfield Blues Band als Begleitband von Bob Dylan bei dessen kontrovers aufgenommenen Auftritt am Newport Folk Festival, als dieser erstmals elektrisch verstärkte Instrumente einsetzte und damit einen grossen Teil der Folk-Gemeinde schockierte. Wenige Tage später nahm Dylan, mit unter anderen Bloomfield den Grossteil des Albums "Highway 61 Revisited" (Columbia, 1965) auf.

 

Um Mitte der 1960er Jahre war Bloomfield auch bei Aufnahmen von John Hammond, Dick Campbell, The Chicago Loop, Peter, Paul & Mary, Barry Goldberg, Mother Earth und Moby Grape mit dabei. Anfang 1967 verliess Mike Bloomfield die Butterfield Blues Band und gründete mit Nick Gravenites (g, vcl), Barry Goldberg (org), Harvey Brooks (e-b), Buddy Miles (dm) sowie weiteren Musikern die Gruppe The Electric Flag.

 

Diese spielte mit "A Long Time Comin'" (Columbia, 1968) und "An American Music Band" (Columbia, 1969) zwei Alben ein, ehe sie auseinanderfiel. Später wurde mehrmals versucht, die Band zu reformieren. Auch die Nachfolgeband von Bloomfield und Goldberg mit dem Namen KGB mit Ray Kennedy (vcl), Rick Grech (e-b) und Carmine Appice (dm) als weitere Musiker veröffentlichte mit "KGB" und Motion" (beide MCA, 1976) zwei Alben, ehe die Band auseinanderging.

 

Nach dem Ende der ersten Electric Flag-Formation wurde Bloomfield von Blood, Sweat & Tears-Gründer Al Kooper (p, org, g, vcl) für die Aufnahmen von "Super Session" (Columbia, 1968) ins Studio geholt. Mike Bloomfield spielte zwar gleich wie Stephen Stills (g) von Buffalo Springfield nur auf einer Seite der LP mit, doch es wurde jene Aufnahme, die ihn bekannt machte.

 

Begleitet wurden die drei Musiker von Harvey Brooks (e-b) und Eddie Hoh (dm) sowie in einem Stück von Barry Goldberg (e-p). Die Bläser wurden nachträglich dazugefügt. Mit "The Live Adventures Of Mike Bloomfield And Al Kooper" (Columbia, 1969) erschienen von diesem kurzlebigen Projekt auch Liveaufnahmen, die Ende 1968 bei Auftritten im Fillmore West in San Francisco mitgeschnitten worden waren. Bloomfield und Kooper wurden dabei von John Kahn (e-b) und Skip Prokop (dm) begleitet. Dazu kamen in je einem Stück Carlos Santana (g), Elvin Bishop (g) und Paul Simon (vcl).


Nachträglich wurde "Fillmore East: The Lost Concert Tapes 12/13/68" (Columbia, 2003) zugänglich gemacht. Es zeigt Bloomfield am 13. und 14. Dezember 1968 im Fillmore East in New York mit Al Kooper (vcl, p, org) als Co-Leader sowie mit Paul Harris (p), Jerry Jemmott (e-b) und Johnny Cresci (dm) als Begleiter. In einem Track war zudem Johnny Winter (g) am Werk.

 

Bloomfield, Butterfield, Donald "Duck" Dunn (e-b) und Sam Lay (dm) wurden von Muddy Waters und Otis Spann für die Aufnahmen der Doppel-LP "Fathers And Sons" (Chess, 1969) beigezogen. Unter eigenem Namen entstand in jener Zeit auch Bloomfields erstes eigenes Album "It's Not Killing Me" (Columbia, 1969).

 

Mit Gravenites, Butterfield und Maria Muldaur spielte Bloomfield den Soundtrack "Steelyard Blues" (Warner, 1972) ein. Ein Blues-Gipfeltreffen mit Dr. John und John Paul Hammond erschien als "Triumvirate" (Columbia, 1973). Der Mitschnitt einer Radiosession für KSAN-FM in San Francisco vom 22. April 1973 mit Mark Naftalin als Co-Leader wurde später unter dem Titel "Live At The Record Plant" (Air Cuts, 2017) zugänglich gemacht.

 

Ab Mitte der 1970er Jahre spielte Mike Bloomfield mit Hilfe seiner Freunde mehrere Alben mit traditionellem Blues für kleinere Labels, darunter mehrere für "Takoma" ein. Im Duo mit Woody Harris (g) entstand "Bloomfield Harris" (Kicking Mule, 1979). Die LP "Live In Italy" (Mama Barley, 1981) zeigte Bloomfield von zwei Seiten. Die akustische A-Seite bestand aus Trioaufnahmen mit Margaret Edmondson (vcl) und Woody Harris (g), die elektrische B-Seite mit der italienischen Treves Blues Band.

 

Von 1977 stammten die Aufnahmen eines Auftritts im McCabe's Guitar Shop in Santa Monica, California, auf "I'm With You Always" (Demon, 1987) mit Mark Naftalin (p, key), Buell Neidlinger (b) und Buddy Helm (dm). Ende der 1970er Jahre wurden seine Drogenprobleme immer akuter. Am 15. Februar 1981 verstarb Mike Bloomfield 37-jährig an den Folgen einer Überdosis in San Francisco, California.

 

Ab den 1990er Jahren erschien eine ganze Reihe von Aufnahmen mit Archivmaterial. Dazu erschienen mehrere Bootleg-Alben und an die 20 Compilations. Eine erste umfassende Werkschau lieferte die Doppel-LP "Bloomfield - A Retrospective" (Columbia, 1983). Eine andere hiess "From His Head To His Heart To His Hands" (Columbia, 2014) und war drei CDs stark.

 

Bloomfield ist zudem auf Aufnahmen von Chuck Berry, Beaver And Krause, Brewer And Shipley, James Cotton, Michael d'Abo, Tim Davis, Millie Foster, Barry Goldberg, Nick Gravenites, Woody Herman, Janis Joplin, Kingfish, Sam Lay, Mill Valley Bunch, Charlie Musselwhite, Otis Rush, Mitch Ryder, Southern Confort, Eddie "Cleanhead" Vinson und Muddy Waters zu hören.                                                               03/24

 

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