Amerikanischer Folk-Singer/Songwriter und Musiker, geboren am 1. August 1931 in Brooklyn, New York City, als Elliot Charles Adnopoz. Er wollte Cowboy bei einer Rodeoshow werden und riss, als sich seine Eltern dagegen wehrten, mit 15 Jahren von zu Hause aus, um sich der Show von Col. Jim Eskew, der einzigen östlich des Mississippi, anzuschliessen. Nach drei Monaten holten ihn seine Eltern zurück.
Während seiner Zeit bei der Show hatte Elliott Brahmer Rogers kennengelernt, der Gitarre und Banjo spielte, sang und Gedichte rezitierte. Wieder zu Hause begann er ebenfalls Gitarre zu spielen und zu singen. Elliott verdiente sich seinen Lebensunterhalt zuerst als Strassensänger. Dabei lernte er Woody Guthrie kennen, den er eine Zeitlang als Bewunderer und Student begleitete.
Danach ging er zusammen mit Derroll Adams (banjo) nach England und Europa. Erste Stücke erschienen auf der 10"-Split-EP "Badmen and Heroes" (Elektra, 1955). Die anderen Songs stammten von Ed McCurdy und Oscar Brand. In England konnte er die 10"-Alben "Woody Guthrie's Blues" (Topic, 1956), "Jack Elliot Sings" ( 77 Records, 1957) und "Jake Takes The Floor" (Topic, 1958) einspielen.
Mit Derroll Adams entstand mit "The Rambling Boys" (Topic, 1958) ein weiteres 10"-Album. Seine erste LP hiess "Ramblin' Jack Elliott In London" (Columbia, 1959). Sie erschien vorerst ebenfalls in England. Als er Anfang der 1960er Jahre in die USA zurückkehrte, stellte er fest, dass er in der damals aufblühenden Folk-Bewegung einen guten Ruf hatte.
So übte er auch massgeblich Einfluss auf Bob Dylan, Phil Ochs und viele andere in jener Zeit aus. Dylan nahm ihn später auf seine "Rolling Thunder Revue"-Tournee mit und gab ihm die Rolle des Longheno de Castro im Film "Renaldo and Clara". Ramblin' Jack Elliott konnte in den 1960er Jahre eine ganze Reihe von Alben veröffentlichen.
Mit dem Abflauen der Folk-Welle war er nicht mehr gefragt. In den 1970er und 1980er Jahren erschien kaum mehr neues Material von ihm. Erst ab den 1990er Jahren wurden seine Veröffentlichungen wieder zahlreicher. Für sein Album "South Coast" (Red House, 1995) bekam er einen Grammy.
Alles in allem veröffentlichte Ramblin' Jack Elliott über 30 Alben und rund zwei Dutzend Singles oder EPs. Dazu kamen rund ein Dutzend Compilations. Die beiden 4-CD-Sets "Six Classic Albums" (Real Gone, 2014) und "100 Classic Recordings 1954-62" (Acrobat, 2023) waren die umfangreichsten. 08/23