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Sean Bergin

Südafrikanischer Saxophonist, Flötist, Komponist und Bandleader, geboren am 29. Juni 1948 in Durban. Seine musikalische Karriere begann er als Jugendlicher im "Blue Note Club" in Durban, wo schwarze und weisse Musiker verbotenerweise gemeinsam auftraten. Sein Spiel wurde geprägt von Musikern wie Pat Matshikiza und Dick Khosa.


In Kapstadt trat er mit Winston Mankunku Ngozi auf. Dazu spielte er um 1970 Psychedelic-Rock in der Gruppe Abstract Truth, mit der er die beiden Alben "Silver Trees" (EMI, 1970) und "Totum" (Uptight, 1971) aufnahm. 1973 emigrierte er nach London, wo er mit Dudu Pukwana und Chris McGregor arbeitete.


Nach einem Aufenthalt in den USA liess er sich 1976 in Amsterdam nieder, wo er einerseits mit dem Musikclown Jango Edwards arbeitete, bald aber auch zum inneren Kreis der "Bimhuis"-Szene gehörte. Erste eigene Aufnahmen von Bergin waren die Duo-LPs "Mistakes" (Broken, 1979) mit Ernst Reijseger und "Lavoro" (Centro Attivita' Musicali und Materiali Sonori, 1981) mit Tristan Honsinger, beides Cellisten.


Im Laufe der Jahre leitete Bergin mehrere eigne Projekte. 1986 gründete er das Projekt M. O. B.. Auf der ersten M.O.B.-Aufnahme "Kids Mysteries" (Nimbus West, 1988) wurde Bergin von Jan Willem Van Der Ham (as, bassoon), Michael Moore (as, cl), Eric Boeren (tp), Wolter Wierbos (tb), Alex Maguire (p), Ernst Reijseger und Tristan Honsinger (cello), Ernst Glerum (b) und Han Bennink (dm) begleitet.


Auf "Live At The Bimhuis" (BV Haast, 1992) war die Besetzung noch grösser und umfasste neben Bergin 16 Musiker und fünf Sängerinnen. Auf "Copy Cat" (BV Haast, 1999) war ein insgesamt 11-köpfiges Ensemble am Werk. Unter Bergins Namen erschien "Mob Mobiel" (Data, 2003), eine Aufnahme mit 18 Mitmusikern, die in diversen Zusammensetzungen zu hören waren.


Sean Bergin's Song Mob hiess eine 11-köpfige Gruppe, die mit den SängerInnen Maggie Nichols, Mola Sylla und Phil Miton die CD "Fat Fish" (Data, 2006) einspielte. Später stellte Bergin mit Felicity Provan (tp, vcl), Anna Nijdam (harp), Ernst Glerum (b) und Alan "Gunga" Purves (perc) und Una Bergin (vcl) die Formation New Mob auf die Beine, die "Chicken Feet" (Pingo, 2009) aufnahm.


Trio San Francisco nannte sich ein Bläsertrio mit Bergin (as, ts, cl, fl, concertina), Daniele D'Agaro (ts, cl) und Tobias Delius (ts, cl), von dem "Prisoners Of Pleasure" (BV Haast, 1996) herauskam. Mit Curtis Clark (p), Franky Douglas (g), Jacko Schoonderwoerd (b) und Victor De Boo (dm) entstand als Sean Bergin Quintet die CD "Nanskia" (Data, 2005).


Mit Rogério Bicudo (g) nahm Bergin die beiden CD "Tale Of Three City's" (Pingo, 2008) und "Mixing It" (Pingo, 2009) auf. Weitere Aufnahmen machte er mit Alex Maguire's Cat O'Nine Tails, dem Barry Altschul Quartet bzw. Quintet, dem Daniele D'Agaro Adriatics Orchestra, dem Dedication Orchestra von Tony Oxley, dem Domino Quartet, dem Harry Miller Quintet und dem ICP Orchestra.


Musikalische Spuren hinterliess er auch auf Aufnahmen von J.C. Tans + Rockets, Louis Moholo's Viva La Black, New Klookabilities und Tristan Honsingers This, That And The Other. Sean Bergin starb am 1. September 2012 64-jährig in Amsterdam.


Nachträglich erschien "Celebrating The Music Of Mal Waldron" (Caligola, 2021) mit Aufnahmen eines Festivalauftritts einer grösseren Gruppe, der neben Bergin auch Daniele D'Agaro und Jean-Jacques Avenel angehört hatten. 08/23

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