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Sonny Rollins

  • musicmakermark
  • 3. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Amerikanischer Tenorsaxophonist und Bandleader zwischen Hardbop und freiem Jazz, geboren am 7. September 1930 in New York City als Theodore Walter Rollins. Er war Sohn von Eltern, die aus der Karibik stammten und wuchs in Harlem auf. Zunächst begann er nach dem Vorbild seines Bruders neunjährig mit dem Klavierspiel.



Mit 14 Jahren wechselte er zum Altsax und 16-jährig zum Tenorsax. Erste Erfahrungen sammelte er im Jazzclub "Luckey’s Rendezvous" in Harlem, NYC. Am 20. Januar und am 27. April 1949 kam Rollins als Mitglied der Orchester des Sängers Babs Gonzales zu ersten Aufnahmen, die bei "Capitol" und "Blue Note" erschienen.

 

Noch im selben Jahr folgten Aufnahmen als Mitglied des J.J. Johnson Quintets, der J.J. Johnson's Boppers und Bud Powell's Modernists.  Am 17. Januar 1951 bildete er mit Miles Davis (tp), Bennie Green (tb), John Lewis (p), Percy Heath (b) und Roy Haynes (dm) das Miles Davis Sextet, das Aufnahmen für "Prestige" machte.

 

Zwischen 1951 und 1953 war Rollins neben Miles Davis die einzige Konstante in diesem Sextett. Auch Charlie Parker oder Jackie McLean (as) waren in jener Zeit Mitglied dieser Gruppe. Am 17. Januar 1951 machte Rollins auch erstmals als Leader einer eigenen Gruppe Aufnahmen für "Prestige".

 

Das Sonny Rollins Quartet war allerdings eine verkleinerte Ausgabe des Miles Davis Sextet mit Rollins, Davis, Heath und Haynes. Bei einer zweiten, ausführlicheren Session am 17. Dezember 1951 wurde Rollins von Kenny Drew (p), Percy Heath (b) und Art Blakey (dm) begleitet.

 

Am 7. Oktober 1953 liess er sich vom Modern Jazz Quartet mit Milt Jackson (vibes), John Lewis (p), Percy Heath (b) und Kenny Clarke (dm) begleiten. Etwas mehr als einen Monat später ging Rollins erstmals mit Thelonious Monk ins Studio. Knapp ein Jahr später hiess eine Gruppe mit Rollins und Monk sowie mit Tommy Potter (b) und Art Taylor (dm) dann sogar Thelonious Monk-Sonny Rollins Quartet.

 

Diese Aufnahmen und andere von Rollins vor Mitte der 1950er Jahren erschienen zuerst auf den damals üblichen 10"-Minialben und wurden später zu diversen Alben zusammengekoppelt. 1954 spielte er im Art Farmer Quintet und im Miles Davis Quintet.  Mit seinem eigenen Sonny Rollins Quintet ging er am 18. August 1954 ins Studio.

 

Die Gruppe bestand neben dem Leader aus Kenny Dorham (tp), Elmo Hope (p), Percy Heath (b) und Art Blakey (dm) und nahm die LP "Moving Out" (Prestige, 1956) auf. 1955 spielte er nach einer fast einjährigen Pause zuerst im Clifford Brown-Max Roach Septet, ehe er an Stelle von Harold Land Mitglied des damals hochgelobten Clifford Brown-Max Roach Quintets wurde, das nach dem Unfalltod von Clifford Brown am 26. Juni 1956 ein jähes Ende nahm.

 

Aufnahmen dieser Gruppe vom 22. März 1956 erschienen auch unter Sonny Rollins Namen als "Plus 4" (Prestige, 1956). Mit Ray Bryant (p) sowie mit George Morrow (b) und Max Roach (dm) vom Clifford Brown-Max Roach Quintet hatte er am 2. Dezember 1955 als Sonny Rollins Quartet "Worktime" (Prestige, 1956) aufgenommen.

 

Bis 1958 erschienen mehrere weitere Aufnahmen für "Prestige". Auf "Tenor Madness" (Prestige, 1956) ist er mit John Coltrane (ts), Red Garland (p), Paul Chambers (b) und Philly Joe Jones (dm) zu hören. Es folgten mit Tommy Flanagan (p), Doug Watkins (b) und Max Roach (dm) die Aufnahmen von "Saxophone Colossus" (Prestige, 1957).

 

Rollins wurde deshalb später oftmals "Saxophone Colossus" genannt. Ab 1957 war er vor allem für "Blue Note" tätig, später für "Riverside", "Verve", "RCA Victor", "Impulse!", "Milestone" und andere. Unter seinem Namen sowie als Leader eigener Gruppen veröffentlichte Rollins bis dato über 100 Alben.

 

Seine Gruppen hiessen Sonny Rollins & Co., Sonny Rollins And Friends, Sonny Rollins And The Big Brass, Sonny Rollins And The Contemporary Leaders, Sonny Rollins Plus Four, Sonny Rollins Quartet, Sonny Rollins Quintet, Sonny Rollins Special Quartet oder Sonny Rollins Trio.

 

Dazu kamen einige unbegleitete Soloaufnahmen. Die im Overdubverfahren eingespielte Solo-LP "Horn Culture" (Milestone, 1973) wurde vier Jahre später in einer erweiterten Doppel-LP-Version unter dem Titel "Horn" (Milestone, 1977) (wieder) veröffentlicht.

 

Weitere unbegleitete Soloaufnahmen erschienen unter dem Titel "The Solo Album" (Milestone, 1985). Es handelte sich um zwei Live-Tracks, die er am 19. Juli 1985 im Sculpture Garden des Museum of Modern Art in New York City gespielt hatte. Eine andere Soloeinspielung hiess "Falling In Love With Jazz" (Milestone, 1989).

 

Sonny Rollins zog sich mehrere Male von der Musikszene zurück, tauchte aber immer wieder auf. Mit "Doxy Records" gründete er Mitte der 2000er Jahre sein eigenes Label. "Sonny, Please" (Doxy, 2006) zeigte Rollins in Studioaufnahmen von 2005 und 2006 mit Clifton Anderson (tb), Bobby Broom (g), Bob Cranshaw (b), Kimati Dinizulu (perc) sowie Steve Jordon oder Joe Corsello (dm).

 

"Road Shows Vol. 1" (Doxy, 2008) war eine erste Veröffentlichung in einer Reihe von Compilations mit Liveaufnahmen. Auf diesem ersten Teil waren Livestücke aus den Jahre zwischen 1986 und 2007 vereint. Die Fortsetzung davon hiess "Road Shows Vol. 2" (Doxy, 2011) und enthielt Liveaufnahmen von 2010, mitgeschnitten in Japan sowie bei einem Konzert zu seinem 80. Geburtstag im "Beacon Theater" in New York.

 

Bei letzterem Auftritt wurde er in einzelnen Stücken von Roy Hargrove (tp), Jim Hall (g) oder Ornette Coleman (as) begleitet. Der ganze Mitschnitt dieses Geburtstagskonzerts, bei dem viele befreundete Musiker beteiligt waren, war davor auf der Doppel-CD "80th Birthday Celebration" (BHM, 2010) erschienen.

 

Eine dritte Aufnahme in der entsprechenden Serie hiess "Road Shows, Volume 3" (Doxy, 2014) und bestand aus Livetracks aus den Jahren 2001 bis 2012.  Auf "Road Shows Vol. 4: Holding The Stage" (Doxy und  Okeh, 2016) wurden diverse Liveaufnahmen aus den Jahren 1979 bis 2012 zusammengefasst.

 

Von Rollins erschienen über 200 Reissuepakete oder Compilations, darunter mehrere Box-Sets. "The Complete RCA Victor Recordings (1962-64)" (BMG und RCA, 1994) bestand aus 7 CDs. Drei Jahre später wurde das selbe Material unter dem Title "The Complete RCA Victor Recordings" (RCA Victor und BMG, 1997) auf 6 CDs zusammengefasst.

 

Die 5-CD-Box "The Blue Note Recordings" (Blue Note und Capitol, 1997) deckte eine andere Periode von Rollins' Schaffen ab. "The Freelance Years - The Complete Riverside & Contemporary Recordings" (Riverside, 2000) war eine weitere 5-CD-Box mit Material aus der Zeit zwischen 1956 und 1958.

 

"Swingin' For Bumsy" (Quadromania, 2005), "Sax Symbol" (Proper, 2007), "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2011), "Doxy" (Membran, 2011) und "Vol.3. Six Classic Albums" (Real Gone, 2014) waren billige 4-CD-Sets. Dazu gehörte auch "Kind Of Rollins" (House Of Jazz, 2009) mit nicht weniger als 10 CDs.

 

Im Rahmen der Serie "Original Album Classics" (RCA und Legacy, 2007) waren fünf, Anfang/Mitte der 1960er Jahre eingespielte Alben für "RCA Victor" zusammen wiederveröffentlicht worden. Unter dem Titel "The Prestige Years" (Enlightenment, 2015) wurden alle zehn Alben, die Rollins für dieses Label eingespielt hatte, im Rahmen eines 5-CD-Sets wieder veröffentlicht.

 

4 CDs stark war auch "The Complete Blue Note, Riverside & Contemporary Collection" (Enlightenment, 2016). "Timeless Classic Albums" (DOL, 2018) war ein 5-CD-Set.                                   04/25

 

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