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Big Walter Horton

Amerikanischer Blues-Mundharmonikaspieler, geboren am 6. April je nach Quelle 1917 oder 1921 in Horn Lake, Mississippi. Schon im Alter von fünf Jahren konnte Horton Mundharmonika spielen. Er hatte sich dies selbst beigebracht, nachdem er ein Instrument von seinem Vater geschenkt bekommen hatte.


Er gewann einen Talentewettbewerb. Als Jugendlicher lebte er in Memphis, Tennessee, wo er Mitglied der Memphis Jug Band wurde.  Ob er allerdings am 9. Juni 1927 dabei war, als diese Band in Memphis Aufnahmen machte, wie er selbst behauptete, ist umstritten, denn zu jener Zeit war Horton erst sechs oder zehn Jahre alt.  



In dieser Band lernte er aber von Will Shade, dem Gitarristen und Sänger, einige neue Tricks. Danach zog er durch die Lande und spielte mit seiner Musik gerade genug zum Überleben ein. Ende der 1930er Jahre entstanden die ersten richtigen Aufnahmen. Am 1. und 14. Juli 1939 spielte er in Memphis mit Little Buddy Doyle (g, vcl) als Leader sowie teilweise mit Jack Kelly oder Willie Tango alias Willie Shaw (g) mehrere Titel ein, von denen die meisten von "Vocalion" oder "Okeh" herausgebracht wurden.

 

Danach dauerte es bis 1951/52, bis Horton in Memphis zu ersten eigenen Aufnahmen kam, von denen einige Titel bei "Modern", "Checker" bzw. "Chess", "Sun" und "RPM" erschienen. An seiner Seite spielten Musiker wie Joe Hill Louis, Willie Johnson, Calvin und Phineas Newborn, Jack Kelly, Billy Love, Willie Nix und andere. 1953 ging er nach Chicago, wo er sich der Band von Muddy Waters an schloss und als Studiomusiker für "Chess Records" arbeitete.

 

Dort kam es zu Session mit Leadern wie Gus Jenkins, Johnny Shines, Joe Hill Louis, Mose Vinson, Tampa Red, Tommy Brown, Otis Rush, Jimmy Rogers, Lee Jackson, Arbee Stidham, Sunnyland Slim, Jesse Fortune und anderen. Ab jener Zeit kam er aber auch zu eigenen Aufnahmen, so am 25. Februar 1953 als er als Jimmy And Walter mit Jimmy DeBerry (g) und Houston Stokes (dm) zwei Titel für "Sun" einspielte.

 

Am 1. November 1954 wurde er von Red Holloway (ts), John Cameron (ts), Lee Cooper (g), Lafayette Leake (p), Willie Dixon (b) und Fred Below (dm) begleitet. Die Aufnahmen erschienen unter dem Gruppennamen Big Walter & His Combo bei "States". Fast die selbe Band begleitete ihn auch am 11. Juli 1956 als er als Shakey Horton für "Cobra" Aufnahmen machte.

 

Danach wurde er zu Aufnahmen von Tommy Brown & His Combo, Arbee Stidham, Jimmy Rogers, Otis Rush & His Band, Sunnyland Slim, Lee Jackson, Jessie Fortune, Koko Taylor und anderen beigezogen. Horton, dessen Spitzname wegen seiner Kopfbewegungen beim Spielen "Shakey" war, wurde fester Bestandteil der Chicagoer Blues-Szene und genoss während des Folk-Revivals grosse Popularität.

 

Am 13. und 24. Januar 1964 konnte er mit "The Soul of Blues Harmonica" (Chess, 1964) sein erstes Album unter eigenem Namen einspielen. Begleitet wurde er von Buddy Guy (g), Bobby Buster (org), Jack Myers (b), Willie Smith (dm) und teilweise Willie Dixon (vcl). Am 23. Mai 1964 entstand eine Seite der erst später veröffentlichten Split-LP "An Offer You Can't Refuse" (Red Lightnin', 1972). LP-Seite 2 stammte von Paul Butterfield.

 

Im Dezember 1965 machte er mit Charlie Musselwhite (hca), Johnny Shines (g), Floyd Jones (b) und Frank Kirkland (dm) Aufnahmen, die als Teil 3 der Split-LP-Serie "Chicago/The Blues/Today!" (Vanguard, 1966) erschienen. Im Oktober 1968 hielt er sich in London auf, wo er mit Stan Webbs Gruppe Chicken Shack ins Studio ging, um einen gemeinsamen Song für das Album "O.K. Ken?" (Blue Horizon, 1969) einzuspielen.

 

Gleichzeitig nahm er mit Martin Stone (g), Jerome Arnold (b) und Jessie C. Lewis (dm) "Southern Comfort" (Sire, 1969) auf. Im Januar 1969 holte ihn die englische Gruppe Fleetwood Mac in Chicago ins Studio, um bei den Aufnahmen von "Blues Jam In Chicago Vol. 1 & 2" (Blue Horizon, 1970) mitzuwirken. Ebenfalls noch 1969 eangierte ihn Johnny Winter für einen Song seines Debutalbums "Johnny Winter" (CBS, 1969).

 

"King Of The Harmonica Players" (Delta, 1970) entstand am 24. Januar 1970 mit Floyd Jones (g, vcl) als Mitmusiker. Am 4. April 1972 entstand mit Carey Bell (hca, b) als Co-Leader sowie Eddie Taylor (g), Joe Harper (b) und Frank Swan (dm) als Mitmusiker "Big Walter Horton With Carey Bell" (Alligator, 1973).

 

"Live In Toronto (At The El Mocombo" (Red Lightnin', 1973) hiess eine in Kanada aufgenommene Live-LP. Ebenfalls 1972 in Kanada entstand mit der Gruppe Hot Cottage die LP "Walter Shakey Horton With Hot Cottage" (London, 1972). "Can't Keep Lovin' You" und "Fine Cuts" (beide Blind Pig, 1979) entstanden bei einer Session in den Jahren 1977 oder 1978 mit John Nicholas (g), Mark Kazanoff (sax), Larry Peduzzi (b), Ron Levy (p) sowie Terry Bingham oder Martin Gross (dm).


"Pacific Blues" (Pacific Blues, 1979) war eine Live-Aufnahme, die am 20. Januar 1979 in Minneapolis, Minnesota, mitgeschnitten worden war, als Horton mit Robert Bingham (g), James Smith (b) und David Larson (dm) auftrat. Am 29. März 1980 nahm er mit Honeyboy Edwards (vcl, g), Floyd Jones (b), Kansas City Red (dm , vcl) und Sunnyland Slim (p, vcl) "Old Friends" Earing, 1980) auf.


Ebenfalls noch von 1980 stammten die Aufnahmen von "Little Boy Blue" (JSP, 1980) mit Ronnie Horvath (g), Michael "Mudcat" Ward (b) und Ola Dixon (dm). Hortons Schaffen ist zudem auf vielen Compilations verewigt. Die umfangreichste war die Triple-CD "Blues Harmonica Giant: Classic Sides 1951-1956" (JSP, 2010).

 

Als Begleiter war er ab den 1960er Jahren bei Aufnahmen von Nighthawk, Homesick James, Johnny Young, Buster Brown, J.B. Lenoir, Big Mama Thornton, Otis Span, Johnny Shines, Flyod Jones, Eddie Taylor, Tommy Tucker, Hound Dog Taylor, George "Wild Child" Butler, Willie Dixon, Jimmy Reeves jr., Muddy Waters, Floyd Jones, Chuck Weiss, John Nicholas und andere tätig.

 

Dazu war er auf mehreren Alben der Chicago Blues All Stars und des American Folk Blues Festivals zu hören. Er starb am 8. Dezember 1981 60jährig in Chicago, Illinois. 1982 erhielt er einen Platz in der Blues Hall of Fame. In seinem Geburtsort Horn Lake, Mississippi, wurde eine Strasse nahm ihm benannt.                                                          12/23

 

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