Russisch-amerikanischer E- und Kontrabassist, Komponist und Arrangeur, geboren am 5. Dezember 1967 in Moskau. Er erhielt sieben Jahre lang an der Kindermusikschule klassischen Klavierunterricht. Dann wechselte er zum Bass und gewann den Wettbewerb des Gnessin-Institut Moskau, um im Alter von 15 Jahren eine Ausbildung auf der Bass-Gitarre zu absolvieren.
Zunächst unter dem Einfluss von Rock und klassischer Musik interessierte er sich mit 17 Jahren für Jazz und studierte danach Kontrabass bei Anatoly Sobolev. Nach seinem Abschluss 1987 mit dem Ehrendiplom im Alter von 19 Jahren musste er zwei Jahre Wehrdienst in der Sowjetarmee ableisten.
Dabei spielte er neben dem Bass in der Militärkapelle Tuba und andere Blasinstrumente. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee wurde Kozlov 1989 vom staatlichen Studio-Ensemble Melodia engagiert und nahm mehr als 40 Alben mit ihm und anderen sowjetischen Musikern auf. Dazu setzte er sein Studium an der Staatlichen Musikhochschule fort.
Beim ersten UdSSR-Wettbewerb der Jazz-Solisten 1990 gewann er den Grand Prix sowie einen Sonderpreis für seine Originalkomposition. Nachdem er 1991 im sowjetischen Jazzjournal den ersten Platz in der Kategorie Nachwuchsmusiker gewonnen hatte, zog er nach New York City.
Dort arbeitete er für und mit Terry Gibbs, Buddy DeFranco, Bobby Watson, Bob Berg, Benny Golson, James Moody, Ronnie Cuber, John Stubblefield, Ravi Coltrane, Donny McCaslin, Dizzy Reece, Phil Harper, Bryan Lynch, Ray Barretto Frank Lacy oder Urszula Dudziak.
Er wurde Mitglied, Arrangeur und musikalischer Leiter der Mingus Big Band und der Mingus Dynasty. "Double Standard (Solo Bass)" (2007) hiess eine in Eigenregie herausgebrachte CD. "Conversations At The Well" (Criss Cross, 2016) zeigt ihn als Leader mit David Gilmore (g) und Rudy Royston (dm).
Eine Duoaufnahme mit David Kikoski (p) hiess "Sure Thing" (HighNote, 2021). Für "First Things First" (Posi-Tone, 2022) liess er sich von Donny McCaslin (as, fl), Behn Gillece (vibes), Art Hirahara (p, e-p, org) und Rudy Royston (dm) begleiten.
Boris Kozlov als Leader, Co-Leader oder Sideman ist auf über 170 Aufnahmen vertreten. Mit Seamus Blake (ts), Alex Sipiagin (tp, flh), David Kikoski (p) und Donald Edwards (dm) bildet er die Gruppe Opus 5, von der mehrere Aufnahmen erschienen.
Er war Mitglied mehrerer Gruppen wie Alex Sipiagin Quintet, Brian Lynch/Tomonao Hara Quintet, Brian Lynch Latin Jazz Sextet, David Kikoski Quintet, Doug Beavers 9, Idle Hands, Klemens Marktl Trio, Lew Tabackin Trio, Out To Dinner, Posi-Tone Swingtet, Radio Kamer Filharmonie, Ray Vega Latin Jazz Sextet, Robin Eubanks Mass Line Big Band, Something Blue und Terry Gibbs Quartet. 12/23