Der amerikanische Free Jazz-Pianist Cecil Taylor realisierte erstmals im Juli 1968 in Italien Soloaufnahmen. Diese kamen erst Jahre später auf der Doppel-LP "Praxis" (1982) beim gleichnamigen griechischen Label heraus. Auch Soloaufnahmen vom Oktober 1968 wurden erst Jahrzehnte später als "Respiration-Live in Warsaw '68" (Fundacja Słuchaj!, 2022) auf den Markt gebracht.
Von 1971 stammen die Aufnahmen, die unter dem Titel "Broadcasts-Never On LP Before" (J For Jazz, 1974) auf einer Bootleg-LP angeboten wurden. Möglicherweise die selben Aufnahmen fanden sich auf der CD "Piano Solo At Town Hall 1971" (Free Factory, 2009). Die CD-Version wurde mit Quartettaufnahmen aus jener Zeit mit Lyons, Grimes und Cyrille ergänzt.
Live-Soloaufnahmen vom 11. März 1973, mitgeschnitten am Antioch College im Bundesstaat Ohio erschienen als "Indent" (Unit Core, 1973). Weitere Solo-LPs aus jener Zeit waren "Solo" (Trio, 1973), eingespielt im Mai 1973 in Tokio, "Silent Tongues" (Freedom/Black Lion, 1975), mitgeschnitten am 2. Juli 1974 bei einem Auftritt am Montreux Jazz Festival, sowie "Air Above Mountains" (Enja, 1977) mit Aufnahmen eines Auftritts vom 20. August 1976 in Österreich.
Mitte September 1980 nahm CT in Deutschland mit "Fly! Fly! Fly! Fly! Fly!" (MPS, 1981) eine weitere Solo-LP auf. Bei einem Auftritt am 16. November 1981 in Basel wurde die Doppel-LP "Garden" (Hat Hut, 1982) mitgeschnitten. Die gesamten Aufnahmen dieses Konzertes waren erst auf der Doppel-CD "Garden" (Hat Hut, 1991) zu hören.
Auf den beiden Einzel-CD "Garden 1st Set" bzw. "Garden 2nd Set" (beide hatOLOGY, 2015) wurden die Stücke in der effektiven Reihenfolge des Auftritts präsentiert. Eine 55-minütige Aufnahme eines Soloauftritts 1984 in München wurde auf der Laser-Disc "Piano Solo 1984" (Philips, 1991) herausgebracht.
Am 8. Februar 1986 wurde ein Auftritt im "Sweet Basil"-Club in New York mitgeschnitten und später auf den japanischen Alben "Iwontunwonsi" und "Amewa" (beide Sound Hills, 1995) veröffentlicht. "For Olim" (Soul Note, 1987) hiess eine Soloaufnahme, die am 9. April 1986 in Berlin entstanden war.
Auf der Solo-LP "Chinampas" (Leo, 1988) mit Aufnahmen vom 16. und 17. November 1987 rezitierte CT auch Gedichte. Bei seinen Berlin-Aufenthalten zwischen Sommer 1988 und Spätherbst 1999 entstanden neben vielen Ensemble- auch einige Soloaufnahmen (siehe Cecil Taylor bei seinen Berlin-Aufenthalten 1988 bis 1999).
Im Juni 1989 ging CT für ein Major-Label ins Studio, um grösstenteils solo "In Florescence" (A&M, 1990) aufzunehmen. In einem Track wurde er von William Parker (b) und Gregg Bendian (dm) begleitet. Im März 1991 wurde ein Solo-Auftritt Taylors in der Deutschen Oper Berlin für "The Tree Of Life" (FMP, 1998) mitgeschnitten und veröffentlicht.
Aufnahmen eines Solokonzerts vom 14. Mai 1999 am Uncool Festival in den Schweizer Alpen wurden unter dem Titel "Poschiavo" (Black Sun, 2018) zugänglich gemacht. Auf der Triple-CD "Complicité" (Victo, 2001) ist auf einer CD Taylors Soloauftritt vom Victoriaville Festival im Mai 2000 festgehalten. Die beiden anderen CDs enthalten Duoaufnahmen von Paul Pimley (p) und John Oswald (as) sowie Soloaufnahmen von Marilyn Crispell (p).
Weitere Soloaufnahmen von Taylor vom Mai 2000 wurden später auf der Doppel-CD "At Angelica 2000 Bologna" (I Dischi Di Angelica, 2020) und "Live In Ruvo Di Puglia 2000" (Solid, 2021) zugänglich gemacht. Ein Soloauftritt von Taylor am Willisau Jazz Festival vom 3. September 2000 erschien als "The Willisau Concert" (Intakt, 2002).
Cecil Taylor starb am 5. April 2018, 89-jährig in seiner Wohnung in Brooklyn, New York City. 11/24