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Cootie Williams

Amerikanischer Jazz-Trompeter, Sänger und Bandleader, geboren am 10. Juli 1911 in Mobile, Alabama, als Charlie Melvin Williams. Er war weitgehend Autodidakt und spielte schon früh in Territory Bands im Süden der USA, wie dem Orchester von Alonzo Ross, mit dem er 1928 nach New York ging.


Danach sammelte er erste Erfahrungen mit den Bands von Fletcher Henderson, Chick Webb und James P. Johnson, bevor er 1929 zur Band von Duke Ellington stiess, wo er Bubber Miley ersetzte. In dem 1930 entstandenen Song "Ring Dem Bells" war er als Scatsänger zu hören. Cootie Williams blieb bis 1940 bei Ellington, wo er rasch zu einem der wichtigsten Musiker in der hochkarätigen Besetzung der Band wurde.


Seine Soli prägten viele Ellington-Aufnahmen der 1930er Jahre. Damals machte er mit einer eigenen, überwiegend aus Ellington-Musikern bestehenden Studio-Formation namens Cootie Williams & His Rug Cutters mehrere Aufnahmen, die auf Schellack-Schalplatten bei "Vocalion", teils auch bei anderen Labels erschienen.


Aufnahmen dieser Band wurden später mit Stücken anderer Gruppen jener Zeit auf einigen Compilations wieder veröffentlicht. Dazu wirkte Williams in jenen Jahren bei Sessions von Billie Holiday mit. Sein Abgang beim Duke wurde von Jazzfans mit Bedauern aufgenommen. Er folgte einem lukrativen Angebot von Benny Goodman, bei dem er rund ein Jahr blieb und sowohl in der grossen Band als auch im Sextett spielte.


Zwischen 1941 und 1962 leitete Cootie Williams eine Reihe eigener Big Bands, die Cootie Williams And His Orchestra oder Cootie Williams Big Band hiessen. Aus finanziellen Gründen war Cootie Williams gezwungen, die Bigband am Ende der Dekade auf ein kleineres Ensemble zu reduzieren. In kleineren Besetzungen trat er unter Gruppennamen wie Cootie Williams Septet, Cootie Williams Sextet und Cootie Williams With His Rhythm Section auf.


1962 kehrte Cootie Williams zur Band von Duke Ellington zurück, um dort erfolgreich seine alte Rolle wieder aufzunehmen. Er blieb bis zu Ellingtons Tod 1974 in der Band und spielte auch danach noch gelegentlich mit dem von dessen Sohn Mercer geleiteten Orchester. Cootie Williams starb am 15. September 1985 in Long Island, New York City, im Alter von 74 Jahren.


Cootie Williams besitzt bei der Datenbank discogs.com fast 1000 Credits als Musiker und über 1400 Credits als Komponist oder Arrangeur. Als Leader konnte er nur gerade 24 Alben veröffentlichen. Sein Werk wurde auf rund 30 Compilations dargestellt. Rund die Hälfte davon enthielt nur eigenes Material.


Gute Überblicke geben die Einzel-CDs "An Introduction To Cootie Williams (His Best Recordings 1930-1943)" (Best Of Jazz, 1995), "Sextet & Big Band 1941/1944" (EPM und Jazz Archives, 1995) sowie die drei DL-Veröffentlichungen "In Chronology - 1946-1949", "In Chronology - 1941-1944" und "In Chronology - 1945-1946" (alle Complete Jazz Series, 2009).

09/23


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