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Dave Burrell

Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 10. September 1940 in Middletown, Ohio, und aufgewachsen in Hawaii. Dort studierte er und schloss seine Studien 1965 an der Berklee School Of Music in Boston ab, wo er mit Tony Williams (dm) und Sam Rivers (sax) spielte.



Darauf zog er nach New York und gründete mit Byard Lancaster (sax), Sirone (b) und Bobby Kapp (dm) ein Quartett mit dem Namen Untraditional Jazz Improvisal Team. Erste Aufnahmen machte Burrell als Sideman für Patti Waters, Marion Brown, Pharoah Sanders, Noah Howard, Sonny Sharrock, Archie Shepp, Clifford Thornton, Grachan Moncur III, Sunny Murray und Alan Silva.

 

1968 gründete er mit dem Schlagzeuger Beaver Harris ein Ensemble, das 360 Degree Music Experience getauft wurde und ab 1975 in den unterschiedlichsten Besetzungen mehrere Aufnahmen auf den Markt brachte. Burrell stieg nach Mitte der 1970er Jahre dort aus.

 

1969 erschienen seine ersten Aufnahmen unter eigenem Namen. "Echo" BYG, 1969) war eine Ensembleaufnahme mit Archie Shepp (ts), Arthur Jones (as), Clifford Thornton (co), Grachan Moncur II (tb), Alan Silva (b) und Sunny Murray (dm). Mit Norris Jones alias Sirone (b) und Bobby Kapp bzw. Sunny Murray (dm) entstand "High" (Douglas, 1969). Im seitenfüllenden Stück auf der A-Seite war zudem noch Pharoah Sanders (perc) zu hören.

 

Eine erweiterte Fassung davon erschien später als "High Won-High Two" (Arista/Freedom, 1976) in Form einer Doppel-LP. Der bis dort sonst unveröffentlichte zweite Teil erschien einzeln erst viel später unter dem Titel "High Two" (Freedom, 1994).

 

1969 hatte sich Burrell in Nordafrika (Pan-African Festival) und in Europa aufgehalten. Ende 1969 nahm er in Paris mit Grachan Moncur III (tb), Eleanor Burrell (vcl), Ric Colbeck (p, tp, harp), Claude Delcloo (dm, perc), Beb Guérin (b) und Kenneth Terroade (fl, ts) "La Vie de Boheme" (BYG, 1970), eine Adaption der gleichnahmigen Puccini-Oper auf.

 

1970 folgten, ebenfalls in Paris, die Aufnahmen zu "After Love" (America, 1971). Begleitet wurde er von Roscoe Mitchell (reeds), Alan Silva (cello, vio), Don Moye (dm) sowie im Titelstück zusätzlich von Ron Miller (mand, b), Bertrand Gauthier (dm) und Michel Gladieux (b). "Questions/Answers" (Trio, 1973) spielte er mit Stanley Cowell, einem anderen Pianisten, ein.

 

"Dreams" (Trio, 1974) entstand bei einem Auftritt im November 1973 in Tokio mit Motoharu Yoshizawa (b). Unbegleitete Aufnahmen fanden sich auf "Only Me-Piano Solo" (Trio, 1974) und auf "Black Spring" (Marge, 1977). Duoaufnahmen mit Takashi Mizuhashi (b) kamen unter den Titeln "Round Midnight" (Columbia, 1979) und "Lush Life" (Denon, 1979) heraus.

 

Eine Compilation der beiden letzten Aufnahmen hiess "Plays Ellington & Monk" (Denon, 1989).  Die Doppel-LP "Windward Passages" (Hat Hut, 1980) bestand aus weiteren Soloaufnahmen. Ein Duo-Auftritt mit Marion Brown (as) vom April 1981 an der University Of Massachusetts in Amherst wurde später unter dem Titel "Live At Black Musicians' Conference, 1981" (NoBusiness, 2018) zugänglich gemacht.


In den 1980er Jahren begann eine intensive Zusammenarbeit mit Dave Murray (ts). Burrell war Mitglied mehrerer Gruppen von Murray. Burrell und Murray machten dazu weitere Aufnahmen. Unter den Namen der beteiligten Musiker Burrell, Murray, Wilber Morris (b) und Victor Lewis (dm) wurde "Lucky Four" (Tutu, 1988) eingespielt und herausgebracht.

 

Mit Hugh Ragin (tp), Paul Zauner (tb), Wilber Morris (b) und Bobby Battle (dm) gingen Burrell und Murray für "Last Of The Hipmen" (Jazzline, 1989) ins Studio. Dazu spielten Burrell und Murray mehrere Duoaufnahmen ein.

 

Diese hiessen "Daybreak" (Gazell, 1989), "In Concert" ‎(Victo, 1991), "Brother To Brother" (Gazell, 1993) und "Windward Passages" (Black Saint, 1997). Letzeres Album, mit Monica Larsson (vcl) als dritte Musikerin, hiess gleich wie die erwähnte Solo-Doppel-LP von 1980.

 

Weitere unbegleitete Solotracks enthielt "The Jelly Roll Joys" (Gazell, 1991). Mit Daniel Huck (as) als Co-Leader sowie weiteren Musikern kam "Esquisses For A Walk..." (Nocturne, 1997) zu Stande, im Duo mit Odean Pope (ts) "Changes & Chances" (CIMP/Cadence, 1999) und ebenfalls im Duo mit Tyrone Brown (b) "Recital" (CIMP/Cadence, 2001).

 

Dave Burrell Full-Blown Trio hiess eine Formation mit William Parker (b, kora) und Andrew Cyrille (dm), von der "Expansion" (High Two, 2004) erschien. "Consequences" (Amulet, 2006) war eine Duo-Aufnahme mit Billy Martin (dm) von Medeski, Martin & Wood. Auf "Momentum" (High Two, 2006) stellte er ein neues Trio vor, das aus Michael Formanek (b) und Guillermo E. Brown (dm) bestand.

 

"Margy Pargy: Studio Recording In Italy" (Splasc(h), 2009) hiess ein Solo-Album mit Aufnahmen von 2005. Im Duo mit Leena Conquest (vcl) entstand "Plays His Songs Featuring Leena Conquest" (Rai Trade, 2010). Mit Roberto Pettinato (ts, ss, bars), Henry Grimes (b, vio) und Tyshawn Sorey (dm) realisierte er "Purity" (Sony, 2012).

 

Im Duo mit Silke Eberhard (as) nahm Dave Burrell die CD "Darlingtonia" (Jazzwerkstatt, 2012) auf. Im Trio mit David Tamura (sax) und Joe Chonto (dm) entstand "Conception" (SomeRealMusic, 2013). Auf "Turning Point" (NoBusiness, 2014) war Steve Swell (tb) sein Duo-Partner, auf "The Crave (Play The Music Of Jelly Roll Morton And Dave Burrell)" (NoBusiness, 2016) Bob Stewart (tuba).

 

Eine Trioaufnahme mit dem Ehepaar Ab Baars (reeds) und Ig Henneman (viola) hiess "Trandans" (Wig, 2017). Unter den Namen von Dave Burrell, Alessandro Nobile (b) und Antonio Moncada (dm) wurde "Reaction And Reflection" (Rudi, 2018) herausgebracht.   

 

"1.11.18" (Otoroku, 2019) zeigt Burrell solo in zwei je über 40-minütigen Sets im Café Oto in London. Dave Burrell war einer von neun Pianisten bzw. Pianistinnen, mit denen Ivo Perelman (ts) für das Boxset "Brass And Ivory Tales" (Fundacja Słuchaj!, 2021) je eine CD einspielte. "Harlem Rhapsody" (Parco Della Musica, 2023) war wieder einmal ein Soloalbum.           11/24

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