Amerikanischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader, geboren am 17. August 1932 in Atlanta, Georgia, als Columbus Calvin Pearson Jr.. Er beherrschte schon fünfjährig das Klavierspiel. Im Alter von zwölf Jahren spielte er auch Mellophon, Tenorhorn und Trompete. 1953/54 war er Trompeter in der US-Army, wo er Wynton Kelly und Phineas Newborn traf.
Von 1954 bis 1957 spielte er Klavier in lokalen Orchestern. Er hatte ein eigenes Trio und spielte 1957/58 im Quintett von Louis Smith. Anfang 1959 ging Pearson nach New York City, wo er 1959 mit Donald Byrd als Leader zu ersten Aufnahmen kam. Wenig später konnte er erste Aufnahmen unter seinem Namen einspielen.
Am 25. Oktober 1959 entstand mit Gene Taylor (b) und Lex Humphries (dm) "Profile) (Blue Note, 1960) sowie am 16. und 19. Dezember 1959 mit den gleichen Begleitern "Tender Feelin's" (Blue Note, 1960). Die beiden Alben wurden später auf einer CD (Fresh Sound, 2011) wiederveröffentlicht.
Als Duke Pearson Quintet nahm er mit Donald Byrd und Johnny Coles (tp) sowie Bob Cranshaw (b) und Walter Perkins (dm) "Hush!" (Jazz Line, 1962) auf. Sein damaliger Arbeitgeber Donald Byrd war auch bei den Aufnahmen zu "Wahoo" (Blue Note, 1965) zugegen, neben James Spaulding (as, fl), Joe Henderson (ts), Bob Cranshaw (b) und Mickey Roker (dm).
Mit Spaulding und der selben Rhythmussection sowie mit George Coleman (ts), Harold Vick (ts, ss), Johnny Coles (tp) und Gene Bertoncini (g) kam "Prairie Dog" (Atlantic, 1966) zu Stande. Als Duke Pearson Nonet entstand mit Spaulding, Pepper Adams (bars, cl), Les Spann (fl), Coles, Garnett Brown (tb) und Cranshaw/Roker das Album "Honeybuns" (Atlantic, 1966).
Dann kehrte er wieder zu "Blue Note" zurück und veröffentlichte dort von 1967 bis 1974 acht weitere Alben unter seinem Namen sowie zwei weitere für andere Labels. Aufnahmen von 1968 und 1969, die er mit einer grösseren Besetzung realisiert hatte, kamen nach seinem Tod unter dem Titel "I Don't Care Who Knows It" (Blue Note, 1996) heraus.
Von 1963 bis 1970 war er zudem Produzent und musikalischer Direktor von "Blue Note" als Nachfolger des verstorbenen Ike Quebec. Im Studio oder auf der Bühne begleitete er Art Farmer, Benny Golson, Nancy Wilson, Hank Mobley, Dakota Staton, Lee Morgan, Stanley Turrentine, Bobby Hutcherson, Flora Purim, Freddie Hubbard, Johnny Coles, Grant Green, Carmen McRea sowie das Thad Jones/Pepper Adams Quintet.
1971 kehrte Pearson nach Atlanta zurück, wo er als Lehrer am Clark College arbeitete und später die Ehrendoktorwürde erhielt. Multiple Sklerose beendete seine musikalischen Aktivitäten. Duke Pearson starb am 4. August 1980 im Alter von 47 Jahren in seiner Geburtsstadt.
Unter seinem Namen oder mit den Gruppen Duke Pearson Trio, Duke Pearson's Big Band, The Duke Pearson Nonet und The Duke Pearson Quintet veröffentlichte er über 20 Alben. Umfangreichere Compilations/ Wiederveröffentlichungspakete waren das 3-CD-Set "Mosaic Select" (Mosaic, 2003), die Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid, 2016) und das 4-CD-Set "The Classic Albums Collection" (Enlightenment, 2018). 11/23