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Eberhard Weber

  • musicmakermark
  • vor 16 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Deutscher Bassist, Komponist und Bandleader, geboren am 22. Januar 1940 in Stuttgart. Im Alter von sechs Jahren begann er Cello zu spielen. Später kam der Kontrabass hinzu, durch den er neben der klassischen Musik auch den Jazz und deren spezifische Spielweisen kennenlernte.


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Erste Aufnahmen machte er 1962 mit Wolfgang Trattner und Gunther Ehrig (tp), Dave Wolpe und Sepp Guntner (tb), Wolfgang Lohnert (frh), Fritz Dautel (ts), Walter Huber (bars), Thilo Kalke (p) und Roland Wittich (dm) als Mitglied der Modern Jazz Crew für die LP "Swinging Enterprise" (Jazzpoint). 1964 wurde er von Joki Freund ins Studio geholt.

 

Im selben Jahr begann eine länger andauernde Zusammenarbeit mit dem Pianisten Wolfgang Dauner. Dauner und Weber bildeten mit Fred Braceful (dm) und später mit Pierre Favre (dm) das Wolfgang Dauner Trio, aus dem die Wolfgang Dauner Group und die die Jazz-Rock-Formation Et Cetera hervorgingen.

 

Bis zu ersten eigenen Aufnahmen zu Beginn der 1970er Jahre spielte Weber auch mit George Gruntz, Hampton Hawes, Baden Powell, Dieter Reith, Fred van Hove, Lucky Thompson, Art van Damme, Joe Pass, Knut Kiesewetter, Michael Naura, Mal Waldron, Stephane Grapelli, Rolf Kühn, Volker Kriegel, Dave Pike und Helge Hurum.

 

"The Colours Of Chloë" (ECM, 1974) hiess die erste Aufnahme unter eigenem Namen. Zu seinen Begleitern gehörten Rainer Brüninghaus (p, synth), Peter Giger (dm), Ack van Rooyen (flh), Gisela Schäuble (vcl), Cellisten des Südfunk Orchesters Stuttgart sowie in einem Track Ralf Hübner (dm).

 

"Yellow Fields" (ECM, 1976) hiess das erste Album seiner Gruppe Colours, bestehend neben Weber aus Charlie Mariano (ss, shenai, nagasw), Rainer Brüninghaus (key), und Jon Christensen (dm). Mit John Marshall (dm) an Stelle von Jon Christensen erschienen "Silent Feet" (ECM, 1978) und "Little Movements" (ECM, 1980).

 

Die drei Colours-Alben wurden später gemeinsam als 3-CD-Set unter dem Titel "Colours" (ECM, 2009) wiederveröffentlicht. Dazwischen entstanden zwei weitere Alben von Eberhard Weber: "The Following Morning" (ECM, 1977) mit Rainer Brüninghaus (p, e-p) und Bläsern des Philharmonic Orchestras Oslo.

 

"Fluid Rustle" (ECM, 1979) kam mit Bonnie Herman und Norma Winstone (vcl), Bill Frisell (g, balalaika) und Gary Burton, (vibes, marimba) zu Stande. Nach dem Ende der Formation Colours setzte Weber die Reihe von Aufnahmen unter eigenem Namen mit "Later That Evening (ECM, 1982) fort.

 

Darauf war eine neue Gruppe mit Paul McCandless (ss, oboe, engh, bcl), Bill Frisell (g), Lyle Mays (p) und Michael DiPasqua (dm) am Werk. In ähnlicher Besetzung, aber nur im Quartett mit McCandless, DiPasqua und Brüninghaus, entstand später "Endless Days" (ECM, 2001).

 

Dazwischen wurden drei weitere Aufnahmen veröffentlicht. "Chorus" (ECM, 1985) entstand mit Jan Garbarek (ts, ss), Manfred Hoffbauer (cl, fl), Martin Künstner (engh, oboe) und Ralf Hübner (dm). Auf "Orchestra" (ECM, 1988) war Weber abwechslungsweise solo oder begleitet von sechs bzw. acht Blechbläsern, darunter Herbert Joos (flh), zu hören.

 

Dabei verwendete er erstmals elektronische Geräte, mit denen er seinen Klang beliebig vervielfältigen und verändern konnte. Diese Technik bewog ihn, "Pendulum" (ECM, 1993) gänzlich im Alleingang bzw. im Overdub-Verfahren aufzunehmen.

 

Nach einer Pause von sechs Jahren erschien mit "Stages Of A Long Journey" (ECM, 2007) sein letztes Album. Bei den Aufnahmen von Auftritten 23. und 24. März 2005 in Stuttgart wurde er in mehreren Stücken von Jan Garbarek (ts, ss), Gary Burton (vibes) Rainer Brüninghaus (p) und Marilyn Mazur (dm, perc) sowie teilweise mit dem SWR Radio Sinfonieorchester unter Roland Kluttig begleitet.

 

Daneben enthielt das Album Duoaufnahmen mit Wolfgang Dauner (p) oder Jan Garbarek (ss), einen Track mit Reto Weber (perc) und Nino G. (beatbox) sowie ein Solo-Werk. Kurz nach diesen Aufnahmen, im April 2007, erlitt Eberhard Weber einen Schlaganfall, von dem er sich nur langsam erholte.

 

Danach war er halbseitig gelähmt. Dennoch erschien mit "Résumé" (ECM, 2011) ein weiteres Album. Dafür hatte er Bass-Soli, die er bei Auftritten als Leader oder als Sideman zwischen 1990 und 2007 gespielt hatte, zu völlig neuen Stücken verarbeitet.

 

Er selber steuerte zu seinen früheren Bass-Klängen neue Keyboardsounds dazu und holte für einige der Tracks Jan Garbarek (ts, ss, fl) und Michael DiPasqua (dm, perc) dazu. Das selbe Vorgehen wählte er für "Encore" (ECM, 2015) mit Ack van Rooyen (flh) als Gastmusiker.

 

Bei seinem 75. Geburtstag traten im Januar 2015 bei zwei Konzerten in Stuttgart Pat Metheny (g), Gary Burton (vibes), Scott Colley (b) und Danny Gottlieb (dm) zusammen mit der SWR Big Band unter Helge Sunde auf.

 

Dazu kamen weitere Musiker wie Jan Garbarek, Paul McCandless und der Arrangeur Michael Gibbs. Mitschnitte dieser Konzerte erschienen auf der CD "Hommage A Eberhard Weber" (ECM, 2015).

 

Beim Titelstück "Hommage" handelte es sich um eine über 30-minütige Suite, die Metheny auf der Basis von Solos von Weber geschrieben hatte. Nachträglich erschien "Once Upon A Time (Live in Avignon)" (ECM, 2021), mitgeschnitten bei einem Soloauftritt im August 1994.

 

Weber wurde auch zu Aufnahmen von Claus Cornell, Gary Burton, Ernest Ranglin, Monty Alexander, Ralph Towner, Horst Jankowski, Chris Hinze, Benny Bailey, Pat Metheny, Kolbe/Illenberger, Hannes Wader, Kate Bush, Jan Verning, Manfred Schoof, Sigi Schwab, Graeme Revell und Andreas Georgiou beigezogen.

 

Dazu war er Mitglied des United Jazz + Rock Ensembles und ab 1978 bis 1998 20 Jahre lang festes Mitglied der Jan Garbarek Group. Discogs.com verzeichnet für ihn fast 300 Einträge als Musiker.                   12/25

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