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Manfred Schulze

  • musicmakermark
  • vor 2 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Deutscher Baritonsaxophonist, Multiinstrumentalist und Bandleader, geboren am 17. August 1934 in Schweizerthal, Sachsen, in der damaligen DDR. Nach einem privaten Musikstudium schloss er sich in den 1950er Jahren mehreren Tanzorchestern an.


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1962 gründete er mit Ernst-Ludwig Petrowsky das Manfred-Ludwig-Sextett, das Hardbop spielte. Zwischen 1964 und 1970 arbeitete er in der von Klaus Lenz geleiteten Modern Jazz Big Band 65. Dort machte er seine ersten Aufnahmen als Musiker, die  auf den LPs "Modern Jazz Big Band 65" und "Manfred Krug und die Modern Jazz Big Band 65" (beide Amiga, 1966) erschienen.

 

Später in den 1960er Jahren begann er  mit eigenen Kompositionen für Bläser zu experimentieren. Dazu gründete er 1969 das Manfred Schulze Bläserquintett, das in unterschiedlichen Besetzungen zwischen 1986 und 2012 mehrere Aufnahmen veröffentlichte.

 

1971 hatte Schulze mit dem Komponisten und Pianisten Hermann Keller einen gleichgesinnten Musiker kennengelernt. Keller arbeitete zu jener Zeit selber an neuen Kompositionsmodellen. Sie begannen als Duo zu spielen und erarbeiteten Stücke für die Manfred Schulze Formation.

 

Aufnahmen dieser Gruppe von 1973 wurden Jahre später auf der Split-CD-R "Gerhard-Stein-Combo/Manfred Schulze Formation" (Carbon Edition, 2006) veröffentlicht. Die Gruppe bestand neben Schulze (bars, cl) aus Manfred Hering (as), Gogil (ts), Jürgen Kotzsch (tp), Harald Kuschinski (tb), Kuhno Kühnel (g), Jürgen Todt (b) und Johannes Lemke (dm).

 

Keller war bei den Aufnahmen offenbar als Musiker nicht dabei. "Geithain 1976" (Carbon Edition, 2009) enthielt nur Stücke der Manfred Schulze Formation. Keller wirkte in zwei der vier Tracks mit. "Manfred Schulze ‒ Hermann Keller" (Carbon Edition, 2018) bestand später aus je zwei Tracks des Keller-Schulze-Werkstattorchesters und des Berliner Improvisations-Quartetts.

 

Vom 1976 von Schulze und Keller mit Wilfried Staufenbiel (cello, vcl) und Andreas Altenfelder (tp, fl, vcl) gegründeten Berliner Improvisations-Quartetts kam eine gleichnamige LP (Amiga, 1979) heraus. Weitere Aufnahmen dieses Quartetts finden sich auf "Snapshot: Jazz aus der DDR" (FMP, 1980) sowie anderen Compilations mit Musik aus der Zeit des DDR-Free Jazz.

 

Vom Keller-Schulze-Werkstattorchester kam sonst kein weiteres Material mehr heraus. Ein Auftritt von Schulze in den 1980er Jahren am Jazzfestival Weimar wurde auf der CD-R "Concerto Grosso/Oh, Ihr Unglücklichen!" (Carbon Edition, 2011) veröffentlicht.

 

Schulze (bars, cl) trat dabei mit Musikern aus dem Umkreis der Manfred Schulze Formation sowie mit den Leipziger Instrumentalisten und Sängern auf. Die dabei verwendeten Texte stammten von Bertolt Brecht.

 

1991 erkrankte Schulze so schwer, so dass fortan er in einem Pflegeheim in Berlin-Prenzlau lebte, wo er am 25. Juli 2010 im Alter von 75 Jahren starb.

  

"Heute war es Absicht... Für Manfred Schulze" (Phonector und Jazzkeller 69 e.V., 2010) hiess eine grösstenteils 2004 zum 70. Geburtstag von Schulze eingespielte Tribute-Doppel-CD-R mit Beiträgen von Gruppen und Musiker, die mit Schulze zusammengearbeitet hatten.

 

Manfred Schulze selber war in einigen Aufnahmen von 1994 selber zu hören, so einem Track mit dem nach seinem Ausfall neu formierten Manfred Schulze Bläserquintett mit Ernst-Ludwig Petrowsky (bars), Paul Schwingenschlögl (tp), Heiner Reinhardt (ts), Manfred Hering (as) und Johannes Bauer (tb).

 

Weitere spielte das Berliner Improvisations-Trio in der Besetzung Ulrich Weber (tp), Wilfried Staufenbiel (cello) und Hermann Keller (p). Conny Bauer (tb) steuerte ein Solo-Stück bei. Das Joe Sache Quartett war in der Besetzung Sachse (g), Manfred Hering (as), Helmut Forsthoff (ts) und Heiner Reinhardt (bcl) zu hören.

 

Danach folgten ein Duo-Stück von Dietmar Diesner (ss, ts) und Ulrich Gumpert (p) sowie ein Trio-Track von Conrad Bauer (tb), Hermann Keller (p) und Johannes Bauer (tb). Gumpert präsentierte ein Oktett mit Joe Sachse (g), Helmut Forsthoff (ts), Johannes Bauer (tb), Dietmar Diesner (ss), Conrad Bauer (tb), Ulrich Weber (tp) und Paul Schwingenschlogl (tp).

 

Zu hören war auch weiter ein Duo-Track von Schulze mit Hermann Keller (p) und zum zweiten Male das Berliner Improvisations-Trio, dieses Mal mit Schulze selber sowie mit Ulrich Weber (tp) und Hermann Keller (p). 1991 war Schulze Gast der Gruppe DiLämma gewesen. Ein Livemitschnitt eines Auftritts kam nachträglich auf der CD-R "Kulturhaus Peter Edel 1991" (Carbon Edition, 2017) heraus.                                                                                   12/25

 

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