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James Cotton

Amerikanischer Blues-Sänger und Mundharmonikaspieler, geboren am 1. Juli 1935 in Tunica, Mississippi. Sein Interesse an der Musik wurde durch den Mundharmonikaspieler und Sänger Sonny Boy Williamson II geweckt, den er am Radio hörte. Cotton zog von zu Hause weg, reiste nach West Helena, Arkansas, und wurde dort von Williamson unter die Fittiche genommen.



Als Williamson nach Milwaukee, Wisconsin, zog, überliess er Cotton seine Band. Sein erstes Engagement als Berufsmusiker hatte er zu Beginn der 1950er Jahre bei Howlin' Wolf. 1953 machte Cotton in Memphis, Tennessee, für das Label "Sun Records" Aufnahmen in Form der beiden Singles "Straighten Up Baby/My Baby" und "Cotton Crop Blues/Hold Me In Your Arms" (beide Sun, 1954).

 

Ab 1955 spielte er eine Zeitlang bei Muddy Waters, wo er sich den Posten des Mundharmonikaspielers mit Little Walter teilen musste. Weitere Aufnahmen unter eigenem Namen entstanden zu Beginn der 1960er Jahre in London unter der Schirmherrschaft von Chris Barber. Bei "Chris Barber Presents Jimmy Cotton" und "Chris Barber presents Jimmy Cotton – 2" (beide Columbia, 1962) handelte es sich um EPs mit je vier Tracks.

 

In den frühen 1960er Jahren trat er in Clubs in Chicago auch mit Paul Butterfield und Billy Boy Arnold (hca) sowie Elvin Bishop (g) auf. Dokumente dieser Begegnung wurden auf der Compilation "Rare Chicago Blues - Chicago 1962-1968" (Bullseye, 1993) oder auf der CD "V-8 Ford Blues" (Fruit Tree, 2005) herausgebracht. 1965 gründete er mit Otis Spann (p), James Madison (g) und S.P. Leary (dm) das Jimmy Cotton Blues Quartet.

 

Dieses konnte für die Split-LP "Chicago/The Blues/Today! Vol. 2" (Vanguard, 1966) vier Tracks einspielten. Der Rest der Songs dieser LP stammte von Homesick James And His Dusters sowie von The Otis Rush Blues Band. 1966 verliess er Muddy Waters. Er tourte mit Janis Joplin und begann eine eigene Karriere aufzubauen.

 

Eine erste eigene LP trug den Titel "Cut You Loose!" (Vanguard, 1967). Darauf wurde Cotton von Mike Fender (tp), Martin Fierro (ts), Wayne Talbert (org, p), James Cook (g), Eddie Adams (b) und Joe Rodriguez (dm) begleitet. 1967 gründete er die James Cotton Blues Band, die im Stile von Bobby Bland Blues- und R&B-Songs spielte.

 

Von Auftritten dieser Gruppe in Montreal in der Besetzung Cotton (hca, vcl), Luther Tucker (g), Albert Gianquinto (p), Bobby Anderson (e-b) und Francis Clay (dm) in Montreal wurden Aufnahmen mitgeschnitten und veröffentlicht. Sie hiessen "Late Night Blues: Live At The New Penelope Cafe" und "Seems Like Yesterday" (beide Justin Time, 1998) sowie "It Was a Very Good Year" (Justin Time, 2001).

 

Die über 30 Songs wurden später unter dem Titel "The Collectors Classics: Midnight Creeper - The Complete 1969 Live Montreal James Cotton Sessions" (Justin Time, 2002) auf einer CD zusammengefasst. Die erste Studio-LP "The James Cotton Blues Band" (Verve Folkways, 1967) war eine üppige Studioproduktion, bei der auch Bläser mitmachten. Auf "Pure Cotton" (Verve Forecast, 1968) fehlten dann die Bläser.

 

Bis dato erschienen allein unter James Cottons Namen total 25 Alben. Dazu kam ein Dutzend weitere unter Gruppennamen wie James Cotton And His Big Band, Jimmy Cotton Blues Quartet, The James Cotton Band, The James Cotton Blues Band oder The James Cotton Chicago Blues All-Stars. Er war zudem Co-Leader auf mehreren weiteren Aufnahmen.

 

Mit Junior Wells, Carey Bell und Billy Branch (alle hca) sowie mit Begleitmusikern ging er für "Harp Attack!" (Alligator, 1990) ins Studio. Auf "Superharps" (Telarc, 1999) waren Charlie Musselwhite, Sugar Ray Norcia und erneut Billy Branch (alle hca) Co-Leader. Dazwischen wirkte er mit vielen anderen bei den Aufnahmen zu "A Tribute To Howlin' Wolf" (Telarc, 1998) mit.     

 

Mit Muddy Waters und Johnny Winter entstand live "Breakin' It Up & Breakin' It Down" (BMG, 2007). Diese Aufnahmen stammten von 1977. Weiteres Material der damaligen Tournee kam später auf der Doppel-CD "Boston Music Hall 1977" (Echoes, 2014) heraus. Von Cotton erschienen fast zwei Dutzend Compilations. Je eine davon fassten seine Aufnahmen für die Labels "Verve", "Vanguard" und "Alligator" zusammen.         12/23

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Oliver Sain

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