Amerikanischer Tenor- und Altsaxophonist, Flötist, Komponist und Bandleader, geboren am 26. März 1925 in Savannah, Georgia. Er war einer der ersten Tenorsaxophonisten, die Bebop spielte. Moody, dessen Vater bei Tiny Bradshaw Trompete spielte, wuchs in Pennsylvania und New Jersey auf und erlernte ab 1941 autodidaktisch Saxophon.
Inspiriert wurde er unter anderem von Don Byas und Count Basie. In der US Air Force spielte er ab 1943 in einer Militärkapelle. Von 1946 bis 1948 spielte er in der Dizzy Gillespie Big Band. Dabei entstanden erste Aufnahmen. Mit Gillespie arbeitete er auch später sporadisch zusammen. Daneben spielte er mit Bebop-Musikern wie Al Haig, Howard McGhee und Milt Jackson.
Seine erste eigene Aufnahme war die Schellack-Schallplatte "Cu-Ba/Mooda-Morphosis" (Blue Note, 1948). His Bop Men bestanden auf dieser Aufnahme aus Ernie Henry (as), Cecil Payne (bars), Dave Burns und Elmon Wright (tp), Hen Gates (p), Nelson Boyd (b), Chano Pozo (perc) und Art Blakey (dm).
Von 1948 bis 1951 hielt er sich in Europa auf, wo er in Paris mit Tadd Dameron und in Stockholm mit Arne Domnérus zusammen arbeitete. Mit Dameron und Miles Davis trat er im Mai auf dem Festival International 1949 de Jazz auf. Als James Moody And His Cool Cats entstand in Europa mit "Good Bait/Dexterious" (Esquire, 1949) eine zweite Schallplatte als Leader.
Weitere Aufnahmen als Leader oder Co-Leader erschienen unter Gruppennamen James Moody And His Swedish Crowns, James Moody-Don Byas Quartet, James Moody And His Quartet, James Moody And His Cool Cats, James Moody Quintet, James Moody Boptet, James Moody And His Band und James Moody And His Modernists.
Zudem stand er für Arne Domnérus, Max Roach, Jack Dieval, John Lewis, Ernie Royal, Kenny Clarke und andere im Studio. Nach seiner Rückkehr in die USA arbeitete er bis 1953 mit Babs Gonzales und leitete dann viele weitere eigene Gruppen. Mit dem Aufkommen der Vinyl-Schallplatten erschienen auch erste Alben in Form von LPs.
Auf "Hi Fi Party" (Prestige, 1955) waren Pee Wee Moore (bars), Dave Burns (tp), William Shepherd (tb), Jimmy Boyd (p), Eddie Jefferson (vcl), John Lathan (b) und Clarence Johnston (dm) seine Mitmusiker. Weitere Aufnahmen, die unter dem eigenem Namen oder unter der Gruppennamen wie James Moody And His Band erschienen, waren "Wail Moody Wail" (Prestige, 1956), "Moody" (Prestige, 1956), "James Moody's Moods" (Prestige, 1956) und "Flute 'N The Blues" (Argo, 1956).
James Moody galt in den 1950er Jahren als einen grossen Balladenspieler mit erdigen, vom Rhythm & Blues geprägten Soli. Im Laufe der vielen Jahre kamen bei Labels wie "Argo", "Emarcy", "Pacific", "Milestone", "Perception", "Muse", "Atlantic", "Vanguard", "Verve", "Warner" und anderen an die 90 Aufnahmen heraus.
Teilweise erschienen diese unter Moody eigenem Namen, teilweise unter Gruppebezeichnungen wie James Moody And His Orchestra, James Moody Quartet, James Moody Quintet, James Moody Sextet, James Moody With Strings oder James Moody's Boptet.
Zwischen 1974 und 1980 war er in Las Vegas in der Showband eines Hotels beschäftigt und begleitete Gaststars. Danach war er wieder in der Jazzszene aktiv und arbeitete mit kleineren Formationen, zu denen in den 1980er Jahren George Mraz und Victor Jones, im darauf folgenden Jahrzehnt Mulgrew Miller, Marc Copland und Terri Lyne Carrington gehörten.
Er legte zahlreiche weitere Aufnahmen vor, spielte unter anderem mit den Dizzy Gillespie Alumni All-Stars und arbeitete 2007 auch mit der WDR-Bigband. James Moody starb am 9. Dezember 2010 85-jährig in San Diego, California.
Schon früh waren erste Compilations wie "James Moody's Greatest Hits!" (Prestige, 1966) oder "More Of James Moody's Greatest Hits" (Prestige, 1967) erschienen. Es folgten rund 30 weitere Compilations, darunter die 4-CD-Box "Just Moody" (Quadromania, 2005). Diese bestand aus Livemitschnitten von Auftritten, die Moody vor, während und nach seinem Europaaufenthalt absolviert hatte.
Ebenfalls über vier CD erstreckten sich "Six Classic Albums" (Real Gone, 2016) und "The Complete Argo Collection" (Enlightenment, 2020). 01/24