Amerikanischer Jazz-Saxophonist und Bandleader, geboren am 21. Oktober 1947 in Boston, Massachusetts. Er begann achtjährig Klarinette zu spielen und wechselte als Zwölfjähriger zum Saxophon. Er spielte zuerst in einer Band namens The Stardusters.
Dann nahm er an den wöchentlichen Sessions der Studentenband des Berklee College of Music teil und war Mitglied der Jugendband von John LaPorta. Er studierte bis 1971 an der University of Lowell und schlug sich nach seinem Abschluss zunächst als Bassgitarrist durch.
1972 ging Bergonzi nach New York City, wo er mit Musikern wie Joe Lovano, Steve Slagle, Billy Drewes, Paul Moen, Pat LaBarbera, Dave Liebman, John Scofield, Michael Brecker, Bob Berg, Tom Harrell, Steve Grossman und Victor Lewis arbeitete.
Bekannt wurde Bergonzi als Mitglied der Two Generations of Brubeck, einer Gruppe, der neben Dave Brubeck seine Söhne Darius, Chris und Danny angehörten. Dort kam er Anfang/Mitte der 1970er Jahre zu seinen ersten Aufnahmen als Sideman. Ab Mitte der 1980er Jahre konnte er erste Aufnahmen als Leader oder Co-Leader realisieren.
Mit Mick Goodrick (g), Bruce Gertz (b) und Jeff Williams (dm) nahm er als Con Brio "Con Brio" (Plug, 1983) und "The Ray" (Not Fat, 1987). "Jerry Bergonzi Quartet Featuring Bruce Gertz" (New Age, 1986) war eine weitere Aufnahme. Ihm zur Seite standen Bruce Gertz (b) sowie offenbar zwei weitere, namentlich nicht genannte Musiker.
Weitere eigene Aufnahmen kamen unter dem Bandnamen Gonz heraus. Die ersten waren "Uranian Undertow" (Plug, 1986) und "Front End" (Not Fat, 1988) mit Bruce Gertz (b) und Bob Gullotti (dm). Bergonzi spielte neben Tenorsaxophon auch Klavier. Für "Caught In The Act!" (Not Fat, 1988) wurde mit Salvatore Bonafede ein Pianist dazugeholt.
Mit dem selben Musikerkreis entstanden die Quartettaufnahmen "Jerry On Red" (Red 1989), "Inside Out" (Red, 1990) und "Tilt!" (Red, 1991). Für "Lineage" (Red, 1991) holte er mit Mulgrew Miller (p), Dave Santoro (b) und Adam Nussbaum (dm) andere Musiker dazu. Auf "Standard Gonz" (Blue Note, 1991) spielte Joey Calderazzo (p) an Selle von Miller.
Auf "Live GONZ!" (Double-Time, 2002) und " Live GONZ! II" (Double-Time, 2004) mit Renato Chicco (p) Dave Santoro (b) und Andrea Michelutti (dm) griff Bergonzi den Begriff Gonz später im Titel zweier Quartettaufnahmen wieder auf.
"Signed By:" (Deux Z, 1991) war eine Duoaufnahme mit Joachim Kühn (p) gewesen. J.-F. Jenny-Clark (b) und Daniel Humair (dm) waren mit Bergonzi Co-Leader auf "Open Architecture" (Ninety-One, 1993). Für "Peek A Boo" (Evidence, 1993) versammelte er Tiger Okoshi (tp, flh), Joachim Kühn (p), Dave Santoro (b) und Daniel Humair (dm) um sich.
Bis dato erschienen von Bergonzi an die 25 Aufnahmen unter seinem Namen und rund 20 als Co-Leader. Andere Co-Leader waren Mike Stern, Andy LaVerne, Bobby Watson, Victor Lewis, Kenny Barron, George Garzone, Dick Oatts, Bob Berg, Steve Grossman und andere. Dazu kam je eine Aufnahme von den Gruppen Brian Dickinson & Jerry Bergonzi Quartet, Hal Crook - Jerry Bergonzi Quintet, Jerry Bergonzi 4et und Jerry Bergonzi Trio.
Er war Mitglied der Gruppen Alex Riel Quartet, Bob Kaufman 5tet, Bruce Gertz Quartet, Bruce Gertz Quintet, Carl Winther Quartet, Dalia Faitelson's Global Sound, Fritz Renold Quartet Plus Two, Gonz, Greg Burk Quartet, Gunther Kuermayr Group, Hal Galper Quartet, Hal Galper Quintet, Mick Goodrick Quartet und Miles Donahue 5et. 01/25