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Lyle "Spud" Murphy

  • musicmakermark
  • vor 38 Minuten
  • 3 Min. Lesezeit

Amerikanischer Jazzmusiker, Bandleader, Komponist und Arrangeur, geboren am 19. August 1908 in Berlin als Miko Stephanovic. Als Arrangeur und Komponist spielte er eine Rolle bei der Entwicklung des Bigband-Sounds der Swing-Ära. Spud Murphy stammt aus einer serbischen Migrantenfamilie.


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Er war mit seiner Mutter vierjährig in die USA ausgewandert und wuchs bei Verwandten in Salt Lake City, Utah, auf. Dort übernahm er den Namen eines Freundes aus der Kindheit, lernte zunächst Althorn beim Vater von Red Nichols, dann Klarinette und Saxophon.

 

Bereits mit vierzehn Jahren musste er sein Leben als Musiker verdienen und war mit Gruppen wie Rainbow Seven und Jeff's Hot Rocks unterwegs. 1927/1928 spielte er bei Jimmy Joy, 1928 bei Ross Gorman und Slim Lamar, bei letzterem als Oboist. Anfang der 1930er Jahre war er als Saxophonist und Arrangeur für Austin Wylie, Jan Garber, Mal Hallett und Joe Haymes tätig.

 

Danach arbeitete er für Benny Goodman (1935-1937). In dieser Zeit schrieb er auch Arrangements und Songs für das Casa Loma Orchestra, Isham Jones, Les Brown, Fletcher Henderson, Bob Crosby und andere Bandleader.

 

Von 1937 bis 1940 leitete Murphy eine eigene Big Band und nahm 1938/1939 für "Decca" und "Bluebird" auf. In den 1940er Jahren lebte er in Los Angeles, wo er in den Filmstudios arbeitete und bei zahlreichen Filmmusiken mitwirkte. Zudem unterrichtete er und entwickelte er das "System of Horizontal Composition".

 

In den 1950er Jahren machte er jazzorientierte Aufnahmen in der Nähe von Third Stream. Die erste war das 10"-Minialbum "Four Saxophones In Twelve Tones" (GNP, 1955) mit Frank Morgan (as), Benny Carter (as), Russ Cheever (cl, ss, as), Buddy Collette (ts), Bob Gordon (bs), Lyle Murphy (celeste), Buddy Clark (b) und Chico Hamilton oder Richie Frost.

 

"12-Tone Compositions & Arrangements by Lyle Murphy"und "Gone With The Woodwinds!" (Contemporary, 1955 bzw. 1957) bestanden aus Musik von Buddy Collette (fl, cl, ts, as), Abe Most (fl, cl, as), Russ Cheever (cl, ss, as), Jack Dumont (cl, as), Chuck Gentry (bcl, bars), André Previn (p), Curtis Counce (b) und Shelly Manne (dm).

 

Für "New Orbits in Sound" (GNP, 1957) versammelte er Russ Cheever (ss), Buddy Collette (as, ts), Frank Morgan (as), Morrie Crawford (ts), Bob Gordon und Bill Ulyate (bars), Milt Bernhart und Dick Nash (tb), Buddy Clark oder Curtis Counce (b) sowie Chico Hamilton, Larry Bunker oder Richie Frost (dm) um sich.

 

Ebenfalls unter dem Titel "New Orbits In Sound" (Fresh Sound, 2010) wurden später die beiden ersten Alben sowie Teile des dritten auf einer CD zusammengefasst. Unter dem Titel "The Ultimate Odyssey" (Inner City, 1981) spielten zehn Musiker Ende der 1970er Jahre Stücke und Arrangements von Murphy ein.

 

In seiner späteren Karriere konzentrierte er sich auf klassische und auf Filmmusik. Er verfasste 26 Bücher, unter anderem über sein eigenes Kompositionssystem (Equal Interval System), das von Oscar Peterson, Bennie Green, Herbie Hancock, Gerry Wiggins, Buddy Collette und Quincy Jones studiert wurde.

 

Aufnahmen, die er Ende der 1970er Jahre mit einem Tentett realisierte, kamen erst rund 20 Jahre später unter dem Titel "The Ultimate Odyssey" (PBTW, 1998) heraus. 2003 nahm sein Freund, der Dirigent Dean Mora, mit seinen Modern Rhythmists eine Reihe von älteren Arrangements Murphys auf einem Tribut-Album auf, das unter dem Titel "Goblin Market" (Mr. Ace, 2003) erschien.

 

Lyle Murphy starb am 5. August 2005 in Los Angeles, zwei Wochen vor seinem 97. Geburtstag.                                                         11/25

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