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Nucleus

  • musicmakermark
  • 16. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Englische Jazz Rock-Formation, gegründet 1969 in London von Ian Carr (tp, flh), der sich auch als Autor von Biographien über Miles Davis und Keith Jarrett hervortat. Ian Carr kam am 21. April 1933 in London auf die Welt. Er betätigte sich zuerst als Schriftsteller und begann erst 1960 als Musiker.


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Er spielte in der Band Em Cee Five seines Bruders Mike Carr, bei Harold McNair, Joe Harriott, Michael Garrick, im New Jazz Orchestra und ab 1963 bei Don Rendell. Das Don Rendell/Ian Carr Quintet gehörte Mitte der 1960er Jahre zu den erfolgreichsten Gruppen Englands.

 

Ehe er 1969 Nucleus auf die Beine stelle, arbeitete Carr mit Mike Westbrook und Eric Burdon zusammen. Auf dem ersten Nucleus-Album "Elastic Rock" (Vertigo, 1970) bestand die Band neben Carr aus Brian Smith (ts, ss, fl), Karl Jenkins (bars, oboe, p, e-p), Chris Spedding (g), Jeff Clyne (e-b, b) und John Marshall (dm).

 

Das selbe Sextett spielte den Zweitling "We'll Talk About It Later" (Vertigo, 1971) ein. Das dritte Album hiess "Solar Plexus" (Vertigo, 1971). Bei den Aufnahmen waren zusätzlich Harry Beckett (tp, flh), Kenny Wheeler (tp, flh), Tony Roberts (ts, bcl), Keith Winter (synth), Ron Mathewson (e-b) und Chris Karan (perc) eingesetzt worden.

 

Livemitschnitte des Original-Sextetts vom März 1970 und vom Februar 1971 von Konzerten anlässlich von Europatourneen kamen später als "Hemispheres" (Hux, 2006) auf den Markt. Die selben Aufnahmen minus ein Track wurden als "Live In Europe 1970-1971" (Lilith/Vinyl Lovers, 2009) auch auf einer LP herausgebracht.

 

Die Doppel-LP "Live 1970" (Gearbox, 2014) dokumentierte ein Konzert von Nucleus im Juni 1970 am Jazzfestival Montreux mit Leon Thomas als Gastsänger. Auf der Doppel-CD "Live In Bremen" (Cuneiform, 2003) wurden Aufnahmen eines Konzertes vom 25. Mai 1971 in Bremen mit Ray Russell (g) und Roy Babbington anstelle von Chris Spedding bzw. Jeff Clyne verewigt.

 

Einen Monat später wurden jene Aufnahmen mitschnitten, die auf der Mono-Doppel-LP "Exit 1971" (678 Records, 2020) zugänglich gemacht wurden. Am Werk waren Carr, Brian Smith (ts, ss, fl), ,Karl Jenkins (oboe, e-p), Hywel Thomas (e-p), Roy Babbington (e-b), John Marshall (dm) und Vic Higgins (perc).

 

Weitere Aufnahmen aus der Anfangszeit von Nucleus erschienen auf "The Pretty Redhead BBC Sessions" (Hux, 2003). Es handelt sich dabei um BBC-Aufnahmen vom März 1971 in jener Besetzung, welche die ersten beiden Alben eingespielt hatte. Dazu kamen Aufnahmen vom Oktober 1982, als die Gruppe in der Quintettbesetzung Carr, Tim Whitehead (ss, ts), Mark Wood (g), Joe Hubbard (e-b) und John Marshall (dm) musizierte.

 

Das vierte Studioalbum "Belladonna" (Vertigo, 1972) mit Aufnahmen vom Juli 1972 war unter Ian Carrs Namen erschienen, obwohl mit Carr, Brian Smith (ts, ss, fl), Allen Holdsworth (g), Dave MacRae und/oder Gordon Beck (e-p), Roy Babbington (e-b), Trevor Tomkins (perc) und Clive Thacker (dm) eine Nucleus-nahe Besetzung am Werk war. "Direct Hits" (Fontana, 1973) hiess eine Compilation.

 

Fast die selben Musiker wie auf "Belladonna" waren bei den Aufnahmen von "Labyrinth" (Vertigo, 1973) mit dabei. Mit stets wechselnden Lineups entstanden die Alben "Roots" (Vertigo, 1973), "Under The Sun" (Vertigo, 1974), "Snakehips Etcetera" (Vertigo, 1975) und "Alleycat" (Vertigo, 1975). Live-Aufnahmen vom 18. Februar 1976 bei einem Auftritt an der Loughborough University in Leicester, erschienen als "UK Tour'76" (Major League, 2006) auf einer Doppel-CD.  

 

Im März 1976 spielte eine erweiterte Nucleus-Formation mit Barbara Thompson und Bob Bertles (as, ss, fl), Tony Coe (ts, bcl, cl), Brian Smith (ts, ss, fl), Ian Carr (tp, flh), Dave MacRae und Geoff Castle (e-p, synt), Ken Shaw (g), Paul Buckmaster (cello, e-cello), Roger Sutton (e-b), Trevor Tomkins (perc, vibes), und Roger Sellers (dm) die Komposition "Kaleidoscope Of Rainbows" des Komponisten Neil Ardley ein.

 

Diese wurde auf einer gleichnamigen LP (Gull, 1976) veröffentlicht, die unter Ardleys Namen erschien. Für einzelne Stücke wurden Stan Sulzman (as, ss, fl) oder John Taylor (e-p, synth) beigezogen. Aufnahmen von einem Nucleus-Konzert im März 1977 in Deutschland kamen unter dem Titel "In Flagrante Delicto" (Capitol, 1977) heraus.

 

Nucleus trat dabei in der Besetzung Carr, Brian Smith (ts, ss, perc), Geoff Castle (e-p, synth), Bill Kristian (e-b) und Roger Sellers (dm) an. Das selbe Quintett nahm im Studio "Out Of The Long Dark" (Capitol, 1979) auf.

 

Unter dem Titel "Bracknell Sunshine" (Gonzo, 2016) wurde ein 1980 vom Radio mitgeschnittenes Konzert am Bracknell Festival 1980 veröffentlicht. Darauf ist Nucleus erneut in fast der selben Besetzung zu hören. Einzig mit Chuco Merchan war ein neuer Bassist in die Gruppe gekommen.

 

Vor den Aufnahmen des Studioalbums "Awakening" (Mood, 1980) gab's einen Wechsel auf dem Posten des Schlagzeugers. Neuer Drummer war Nic France. Auf "Live At The Theaterhaus" (Mood, 1986) mit Aufnahmen von einem Konzert am 6. April 1985 in Stuttgart präsentierte Carr eine neue Nucleus-Formation.

 

Sie bestand aus Gründungsmitglied John Marshall (dm) sowie aus Phil Todd (sax), Marc Wood (g) und Dill Katz (e-b). Unter dem Titel "Three Of A Kind" (Gonzo, 2015) wurden nachträglich diverse Livetracks aus den Jahren 1975 oder 1976, 1980 und 1983 zusammengefasst.

 

"Torrid Zone - The Vertigo Recordings - 1970 – 1975" (Esoteric, 2019) enthielt die sechs Alben für "Vertigo" im Rahmen eines 6-CD-Sets. 13 CD stark war "Live At The BBC" (Repertoire, 2021). Die Aufnahmen stammten aus der Zeit zwischen März 1970 und Dezember 1980.

 

Die Gruppe löste sich 1989 auf, kam jedoch sporadisch 2005, 2007, 2009 wieder zusammen. Ian Carr starb am 25. Februar 2009 in London im Alter von 75 Jahren.                                                      04/25

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