Amerikanisches Jazz- und Free Improv-Grossorchester, gegründet im Rahmen der October Revolution in Jazz im Herbst 1964 in New York City von Bill Dixon (tp), Cecil Taylor (p), Archie Shepp (ts), Paul Bley (p), John Tchicai (as) und anderen. Das Jazz Composer's Orchestra bestand aus dem prominentesten Musikern und Musikerinnen der New Yorker Avantgarde-Szene und realisierte in unterschiedlichen Besetzungen mehrere Aufnahmen.
Die erste hiess "Communication" (Fontana, 1966) und entstand 1964/65 mit Paul Bley (p), Eddie Gomez (b), Milford Graves (dm), Steve Lacy (ss), Jimmy Lyons (as), Michael Mantler (tp), Fred Pirtle (bs), Roswell Rudd (tb), Willie Ruff (frh), Archie Shepp (ts), John Tchicai (as), Barry Altschul (dm), Bob Carducci (ts), Kent Carter (b), Ray Codrington (tp), Robin Kenyatta (as), Ken McIntyre (as) und Steve Swallow (b).
In einer zweiten Phase wurden die Geschicke des Orchestras vorerst stark von Carla Bley und Michael Mantler gelenkt. Fortan erschienen auch alle Aufnahmen auf dem Non-Profit-Label "JCOA" der Jazz Composer's Orchestra Association. Diese Organisation war von Bley und Mantler gegründet worden.
An den Aufnahmen zum Album "The Jazz Composer's Orchestra" (JCOA, 1968) waren über 20 Musikerinnen und Musiker beteiligt. Es handelte sich um viele, die bereits auf "Communication" dabei waren, dazu auch noch Don Cherry (tp), Gato Barbieri (ts), Lew Tabackin (ts), Ron Carter (b), Andrew Cyrille (dm), Larry Coryell (g), Pharoah Sanders (ts) und andere.
Auf der nächsten Aufnahme "Relativity Suite" (JCOA, 1973) gab Don Cherry den Ton an. Dieser setzte auch mehrere Streicher ein. Zwischen 1971 und 1973 spielte das Orchestra mehrmals Teile oder die gesamte Kompositon "Numatik Swing Band" von Roswell Rudd. Nach der Aufführung an zwei aufeinanderfolgenden Tage in New York gingen die Musikerinnen und Musiker ins Studio, um das Ganze für die LP "Numatik Swing Band" (JCOA, 1973) festzuhalten.
Beaver Harris (dm), Howard Johnson (tuba), Roswell Rudd (tb), Dewey Redman (ts), Sheila Jordan (vcl), Charles Davis (ss, bars) und Enrico Rava (tp) waren die Solisten in den einzelnen Tracks. Höhepunkt des Schaffens des Jazz Composer's Orchestras war die von Carla Bley in vierjähriger Arbeit geschaffene Jazzoper "Escalator Over The Hill" (JCOA, 1974), die auf einer Triple-LP veröffentlicht wurde.
Die Beteiligten waren Roswell Rudd (tb), Perry Robinson (cl), Gato Barbieri (ts), Michael Mantler (tp, tb, p), Enrico Rava (tp), Bob Carlisle (frh), Sharon Freeman (frh), Sam Burtis (tb), Jimmy Knepper (tb), Jack Jeffers (b-tb), John Buckingham (tuba), Jimmy Lyons (as), Chris Woods (bs), Bill Morimando (perc), Sheila Jordan (vcl), Paul Motian (dm), Carla Bley (p, org) und Don Preston (synth).
Weitere Beteiligte waren Nancy Newton (viola), John McLaughlin (g), Jack Bruce (e-b), Michael Snow (tp), Linda Ronstad (vcl), Jeanne Lee (vcl), Howard Johnson (tuba), Bob Stewart (tuba), Dewey Redman (ts), Karl Berger (vib), Leroy Jenkins (vio), Calo Scott (celeste), Ron McClure (b) und Sam Brown (g). Die Texte stammten vom Schriftsteller Paul Haines.
Ende Januar 1975 führte das JCO die an Leroy Jenkins vergebene Auftragskomposition "For Players Only" mehrmals auf. Einer dieser Auftritte wurde für die LP "For Players Only" (JCOA, 1975) mitgeschnitten. Zum Orchestra gehörten damals Anthony Braxton (cl), Leo Smith (tp), Dave Holland (b), Dewey Redman (ts), Sirone (b), Joseph Bowie (tb), Charles Brackeen (ss), Jerome Cooper (dm, perc, p), Diedre Murray (cello), Charles "Bobo" Shaw (dm), James Emery (g) und viele andere.
Anfang der 1970er Jahre schrieb Clifford Thornton für das Jazz Composer's Orchestra das Werk "The Gardens of Harlem", das am 4. April 1974 für eine gleichnamige LP (JCOA, 1975) eingespielt wurde. Bei den Aufnahmen machten unter anderen Dewey Redman (as, ts), Pat Patrick (ss, ts) und Carla Bley (p) mit.
Sieben Tage später, am 11. April 1974, spielte das JCOA die bei Grachan Moncur III (tb) in Auftrag gegebene, vierteilige Komposition "Echoes Of Prayer" (JCOA, 1975) ein. Als Solisten waren Carlos Ward (as), Cecil McBee und Charlie Haden (b), Pat Patrick (fl), Marvin Hannibal Peterson (tp), Leory Jenkins (vio) Perry Robinson (cl) und der Komponist selber im Einsatz.
Vor allem Carla Bley und Michael Mantler, die zuletzt nicht mehr zum Jazz Composer's Orchestra angehörten, führten die Arbeit damals und später mit eigenen, grossorchestralen Aufnahmen in ihrem Geist und Sinne fort.