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The Pretty Things

  • musicmakermark
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Britische Rock-Band, gegründet 1963 in London von Phil May (vcl, hca) und Dick Taylor (g). Taylor war davor mit Mick Jagger, Keith Richard und anderen Mitglied einer Gruppe gewesen, die sich Little Boy Blue & The Blue Boys genannt hatte.


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Der Gitarrist Brian Jones holte Jagger, Richards und Taylor in seine eigene Band und nannte diese ab Mitte 1962 Rolling Stones. Weil die Band drei Gitarristen aufwies, wechselte Dick Taylor zum Bass.

 

Fünf Monate später verliess er die Stones und tat sich mit May zusammen. Als weitere Musiker holten sie Brian Pendleton (g), John Stax (e-b) und Pete Kitley (dm) dazu. Kitley fand in Viv Andrews alias Viv Broughton schnell einen Nachfolger, ehe dieser von Viv Prince abgelöst wurde.

 

Den Bandnahmen enlehnten die Musiker dem Song "Pretty Thing" von Bo Diddley, den Willie Dixon geschrieben hatte. Exzessive Bühnenshows, harter R&B und ein finsteres Image machten die Band schnell bekannt. Dabei bediente sich die Gruppe wie viele andere britische Bands zu jener Zeit aus dem Fundus einflussreicher Musiker wie Howlin’ Wolf und Chuck Berry.

 

Schon bald schrieben die Pretty Things auch eigene Stücke. Die Band bekam einen Vertrag bei einem Label und veröffentlichte die ersten Singles "Rosalyn/Big Boss Man", "Don't Bring Me Down/We'll Be Together" und "Honey, I Need/I Can Never Say" (alle Fontana, 1964).

 

Alle drei kamen in die britischen Charts und landeten auf den Plätzen 41, 10 bzw. 13. Das erste Album "The Pretty Things" (Fontana, 1965) kletterte in den heimischen Charts ebenfalls weit nach oben und kam auf Platz 6.

 

Mit den nächsten Alben "Get The Picture?" (Fontana, 1965), "Emotions" (Fontana, 1967) und "S.F. Sorrow" (Columbia, 1968) verfehlt die Band die Charts. "Get The Picture?" erschien in Frankreich unter dem Titel "Midnight To Six Man" (Fontana, 1966) unter dem Bandnamen Les Pretty Things.

 

"S.F. Sorrow" war zusammen mit "Arthur Or The Decline And Fall Of The British Empire" (Pye, 1969) von The Kinks eine der ersten Rockopern bevor The Who mit "Tommy" kam. "S.F. Sorrow" kam später auch in einer Doppel-CD-Version (Recall, 2003) heraus.

 

CD 1 enthält die 17 Original-Songs der LP, während auf CD 2 eine in den Abbey Road-Studios in London eingespielte Liveversion zu höen ist. Erst mit "Parachute" (Harvest, 1970) konnte die Band wieder ein Album in die UK-Charts bringen, wenn auch nur auf Platz 43.

 

Es war das erste Album nach dem Ausstieg von Mitgründer Dick Taylor. "Freeway Madness" (Warner, 1972) verfehlte die Charts. "Silk Torpedo" (Swan Song, 1974) und "Savage Eye" (Swan Song, 1975) erschienen auf dem Label von Led Zeppelin und landeten auf den Plätzen 104 bzw. 163 der Billboard 200.     

 

Nach "Cross Talk" (Warner, 1980), mit dem zurückgekehrten Dick Taylor, dauerte es fast 20 Jahre, bis mit "Rage Before Beauty" (Snapper, 1999) ein neues Album erschien. Weitere Studiowerke hiessen "Balboa Island" (Zoho, 2007) und "The Sweet Pretty Things (Are In Bed Now, Of Course...)" (Repertoire, 2015).

 

Daneben erschienen Dutzende weitere Aufnahmen, meist solche mit frühen Livemitschnitten oder Radiosessions. Liveaufnahmen vom Dezember 2018 kamen unter dem Titel "The Final Bow" (Madfish, 2019) auf den Markt. Das Ganze gab's als Set mit einer Doppel-CD, einer Doppel-DVD und einer 10"-EP oder schlicht nur als Doppel-LP.

 

Vom Schaffen der The Pretty Things wurden an die 50 Compilations zusammengestellt. Darunter fand sich auch das 3-CD-Set "Singles As & Bs" (Repertoire, 2002). Unter dem Titel "Midnight To Six Man" (Magic, 2004) erschien ein 7-CD-Set.

 

CD 1 und 2 trugen die Titel "1965-1970" bzw. "1970-1999". CD 3 war "Midnith To Six Man", die erwähnte französische Version des zweiten Pretty Things-Albums "Get The Picture?". Die restlichen vier CDs kamen in EP-Form daher und enthielten jene Aufnahmen, die als "French EP No. 1 bis 4" veröffentlicht worden waren.

 

Diese vier EPs wurden unter dem Titel "The French EPs 1964-69" (Madfish, 2017) auch in ihrer ursprünglichen Form, als 7"-EPs, wiederveröffentlicht. "Bouquets From A Cloudy Sky" (Snapper, 2015) bestand aus elf CDs mit elf Alben, einer Doppel-CD-Compilation, zwei DVDs und einer 10"-EP.

 

Unter dem Titel "The Complete Studio Albums: 1965 – 2020" (Madfish, 2023) wurden 13 Alben und zwei EPs auf Vinyl neu aufgelegt.

 

Zwischen 1967 und 1978 trat die Band auch als The Electric Banana  in Erscheinung, um für das Label "Music De Wolfe" mehrere, nicht-kommerzielle Aufnahmen einzuspielen. Ausschnitte darauf wurden für die Untermalung von diversen Filmen, darunter auch Horror- oder Softporn-Streifen verwendet.

 

Teile dieser Aufnahmen wurden auf der CD "The Electric Banana Sessions (1967-1969)" (Enigmatic, 2011) zusammengefasst. 33 Musiker sind/waren Mitglieder der Pretty Things. Einzig Phil May war von Anfang an dabei. Gründer Phil May starb am 15. Mai 2020 in King's Lynn, Norfolk, im Alter von 75 Jahren nach einem Fahrradunfall. Auch einige andere ehemalige Mitglieder sind verstorben.                                             11/25

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