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Third Ear Band

  • musicmakermark
  • 3. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Juni

Englische Formation zwischen Psychedelic und Folk Rock, Minimal Music und Ambient, gegründet 1968 von Glenn Sweeney (dm, perc). Der Leader bezeichnete den Stil seiner Band als "Electric Acid Raga". Sweeney gehörte der Londoner Free Jazz-Szene an, ehe er mit Giant Sun Trolly und Hydrogen Jukebox zwei Avantgarde-Ensembles gründete.


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Zu letzterem gehörte Paul Minns (oboe, recorder), der mit Richard Coff (vio, viola) und Mel Davis (cello, slide pipes) das erste Lineup der Third Ear Band bildete. In dieser Besetzung entstand die erste Aufnahme "Alchemy" (Harvest, 1969). Als Gastmusiker wirkten zudem BBC-DJ John Peel (jaws harp) und Dave Tomlin (vio) mit.

 

Am 5. Juli 1969 trat die Third Ear Band als Opener für die Rolling Stones auf, als diese im Londonder Hyde Park ihr legendäres Gratiskonzert gaben. Für die Aufnahmen der zweiten LP "Third Ear Band" (Harvest, 1970) wurde Mel Davis durch Ursula Smith (cello) ersetzt. Diese LP wurde auch unter dem Titel "Elements" bekannt.

 

1970 erhielt die TEB den Auftrag für einen Soundtrack zu einem deutschen Fernsehfilm über den französischen Philosophen und Theologen Pierre Abélard (1079-1142) und seine Gebliebte Héloise Fulbert (1101-1164). Die beiden bekamen ein Kind und wurden später Abt bzw. Äbtissin in England.

 

Das Ganze wurde live auf einem deutschen Fernsehsender gespielt/ aufgeführt. Der Mitschnitt kam erst viel später als "Necromancers Of The Drifting West" (Sonic Book, 1997) mit einem Buch und weiterem TEB-Info-Material auf den Markt. Neuauflagen der Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Abélard And Héloise" (Blueprint, 1999 bzw. Voiceprint, 2024).

 

Dazwischen wurden diese Aufnahmen (Gonzo, 2015) mit einem weiteren Soundtrack, den die TEB als National Balkan Ensemble eingespielt hatte, zusammengefasst und wiederveröffentlicht. Nach den "Abélard And Héloise"-Aufnahmen verliessen Smith und Coff die Band, um mit Cosmic Overdose eine eigene Gruppe auf die Beine zu stellen.

 

Die nächste TEB-Aufnahme enthielt weitere Filmmusik und zwar für Roman Polanskis Verfilung von Shakespeare's "Macbeth". Die LP hiess "Music For Macbeth" (Harvest, 1972) und entstand in der Besetzung Sweeney, Minns, House, Paul Buckmaster (cello) und Denim Bridges (g).

 

Die Aufnahmen für das vierte Album "Weird O'Clock" wurden von "Harvest" zurückgewiesen. Sie wurden später unter dem Titel "The Magus" (Angel Air, 2004) zugänglich gemacht. Darauf ist ein Sextett mit Glenn Sweeney (dm), Paul Minns (oboe, recorder, org), Dave Tomlin (e-b), Ron Kort (p, perc), Simon House (vio, sitar, p, synth) von High Tide und Mike Marchant (g, vcl) zu hören.

 

Als vorerst letzte Aufnahme erschien die Compilation "Experiences" (Harvest, 1976). Während die Third Ear Band danach bis Ende der 1980er Jahre in der Versenkung verschwand und nur noch sporadisch auftrat, reaktivierte Sweeney 1972 sein früheres Ensemble Hydrogen Jukebox.

 

Zusammen mit Jim "Gipsy" Hayes (vcl), Mick Carter (g) und Brian Diprose (e-b) nahm er acht Songs auf, die später als "Prophecies" (Materiali Sonori, 1991) unter seinem Namen veröffentlicht wurden. 1988 war es in Italien zu einem Reunion-Konzert der Third Ear Band gekommen.

 

Sweeney und Minns wurden dabei von Allen Samuel (vio) und Mick Carter (g) begleitet. Der Mitschnitt dieses Auftritts erschien unter dem Titel "Live Ghosts" (Materiali Sonori, 1989). Die erst später zusammengestellte CD "Exorcisms" (Gonzo, 2016) bestand aus den beiden Teilen "The Cambodian Embassy Rehearsals 1988" und "The Magic Music Demo's 1989".

 

1989 verliessen Samuel sowie Ur-Mitglied Minns die Band. Sie wurden durch Neil Black (vio, elect) und Lyn Dobson (ss, fl) von Caravan und Soft Machine ersetzt. Mit "Magic Music" (Materiali Sonori, 1990) entstand eine Aufnahme mit neuem Studioaterial und einem Livetrack von 1989.

 

Sie wurde später unter dem Titel "Hymn To The Sphinx" (Mooncrest, 2001) mit dem "Abélard und Héloise"-Soundtrack und Livematerial aus der Zeit des Quartetts mit Sweeney, Dobson, Black und Carter auf einer Doppel-CD noch einmal herausgebracht. In der Folge erschien laufend weiteres Material.

 

Von der TEB erschienen bisher fast 20 Alben und mehr als ein Dutzend Compilations oder Wiederveröffentlichungspakete. Auf "Songs From The Hydrogen Jukebox" (Blueprint, 1998) wurde Material des Albums "Prophecies" von Glen Sweeneys Hydrogen Jukebox mit solchen der TEB-Alben "Magic Music" und "Brain Waves" kombiniert.

 

Das 3-CD-Set "Elements 1970-1971" (Esoteric, 2018) enthielt grösstenteils noch nie herausgebrachtes Material von 1970/71. "The Life And Times Of The Third Ear Band" (ReR Megacorp, 2020) bestand aus einer CD, einer CD-ROM und einem Buch. Dazu gab's als Bonus die CD "The Dragon Wakes" mit Mono-Demoaufnahmen von 1970 und 1971.

 

Die ersten drei Alben wurden unter dem Titel "Mosaics The Albums 1969-1972" (Esoteric, 2021) als 3-CD-Box zusammen wiederveröffentlicht.     06/25

 

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