Tom Verlaine

Amerikanischer Punk/Post Punk-Gitarrist, Keyboarder, Sänger, Komponist, Bandleader und Dichter, geboren am 13. Dezember 1949 als Thomas Miller in Denville, New Jersey, aufgewachsen in Wilmington, Delaware. Den Nachnamen entlieh sich Miller vom Poeten Paul Verlaine.

 

Um 1966 gründete Verlaine mit Richard Hell (e-b) und Billy Ficca (dm) eine Gruppe, die jedoch wieder zerbrach, nachdem die drei Musiker, jeder für sich allerdings, nach New York zogen. Dort versuchten sie sich mit Jobs über Wasser zu halten. Verlaine schrieb Gedichte, die von Hell herausgegeben wurden.

 

Als 1971 Ficca wieder auftauchte, gründeten sie erneut eine Band und nannten sir Neon Boys. Aufnahmen dieses Trios von Ende 1973 erschienen allerdings - neu abgemischt - erst später auf einer 7"-Split-EP (Shake, 1980), die man sich mit Richard Hell & The Voidoids teilte.

 

Eine spätere 12-EP-Version (Overground, 1991) enthielt einen dritten Neon Boys-Titel. Aus den Neon Boys wurde 1973 Television, eine der wichtigen Bands der New York No Wave und der Szene um den Club "CBGB's". Television bestand neben Verlaine, Hell und Ficca aus Richard Lloyd (g, vcl) und aus Fred Smith (e-b, vcl) von Blondie. Richard Hell stieg aber wieder aus und gründete mit Richard Hell & The Voidoids eine eigenen Band.

 

Verlaine wurde von Patti Smith für die Aufnahmen ihrer Debut-Single "Hey Joe" (Mer, 1975) und ihrer Alben "Horses" (Arista, 1975), "Easter" (Arista, 1979), "Gone Again" (Arista, 1996) und "Gung Ho" (Arista, 2000) ins Studio geholt. Weitere Aufnahmen machte Tom Verlaine mit The Room, Ric Ocasek, The Waterboys, Luna, Jeff Buckley und anderen.

 

Verlaines erste Aufnahme unter eigenem Namen hiess "Tom Verlaine" (Elektra, 1979) und entstand mit Hilfe von Fred Smith (e-b), Jay Dee Daugherty (dm), Tom Thompson (dm), Alan Schwartzberg (dm), Mark Abel (g), Deerfrance (vcl), Bruce Brody (p) und Ricky Wilson (g).

 

Auf dem zweiten Album "Dreamtime" (Warner, 1981) waren neben Smith, Daugherty und Brody auch Ritchie Fliegler (g), Donald Nossov (e-b) und Richard Teeter (dm) zu hören. "Words From The Front" (Warner, 1982) hiess das dritte Soloalbum.

 

Es folgte "Cover" (Warner, 1984) mit unter anderen Bill Laswell (e-b) als Begleiter. Dieses Album war teilweise in New York City, Los Angeles und London entstanden. Noch im Erscheinungsjahr liess sich Verlaine in London nieder, wo 1986/87 unter der Obhut von Produzent David Bascombe einige Songs entstanden.

 

Teile dieser Songs fanden sich auf dem nächsten Album "Flash Light" (I.R.S., 1986) wieder. Danach folgten "The Wonder" (Fontana, 1990) und das Instrumentalalbum "Warm And Cool" (Rykodisc, 1992). Dann verabschiedete sich Verlaine vorerst von der Szene. Mit "The Miller's Tale" (Virgin, 1996) erschien eine Compilation in Form einer Doppel-CD.

 

Darauf fand sich auch ein Livemitschnitt des Konzerts des Quartetts Verlaine, Ripp, Smith und Daugherty vom 3. Juni 1982 in London sowie eine Zusammenstellung von Television- bzw. Verlaine-Tracks. "The Best of Television and Tom Verlaine" (East-West, 1998) war eine weitere, allerdings nur für den japanischen Markt zusammengestellte Compilation.

 

Die CD-Wiederveröffentlichung von "Warm And Cool" (Thrill Jockey, 2005) brachte Verlaine wieder ins Gespräch.Sie bereitete auch das Terrain für zwei neue Alben vor. Diese waren "Around" und "Songs And Other Things" (beide Thrill Jockey, 2006) und erschienen gleichzeitig.

 

"Songs And Other Things" war das erste Verlaine-Album mit Gesang seit "The Wonder" von 1990, während "Around" das erste Instrumentalalbum seit "Warm And Cool" von 1992 war. Seither ist es wieder still geworden um Verlaine.

 

Unter dem Bandnamen The Million Dollar Bashers steuerte er mit John Medeski, Lee Ranaldo, Nels Cline, Smokey Hormel, Steve Shelley und Tony Garnier fünf Stücke zum Soundtrack "I'm Not There" (Sony und Columbia, 2007) bei. Im Hintergrund wirkte er bei Aufnahmen von den Violet Femmes, James Iha von The Smashing Pumpkins sowie erneut bei solchen von Patti Smith mit.                                       07/25