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Van Dyke Parks

  • musicmakermark
  • 1. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Amerikanischer Musiker, Komponist, Liedtexter, Produzent, Arrangeur und Schauspieler, geboren am 3. Januar 1943 in Hattiesburg, Mississippi. Er stammte aus einer reichen Familie. Schon als Kind trat er in Hollywood-Filmen auf. Er spielte1956 im Film "Der Schwan" an der Seite von Grace Kelly.


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Zudem war er 1958 in einer Heidi-Verfilmung ("A Gift for Heidi") als Peter vertreten. Auch als Klavierspieler wies er hohe Begabungen auf. Zu Beginn der 1960er Jahre spielte Parks mit seinem Bruder Carson in der Folk-Band The Greenwood County Singers.

 

Er zog nach Los Angeles und arbeitete dort zunächst als Studiomusiker und später als Texter und Komponist für "Warner Brothers". Parks hatte eine lyrische Ader und verstand es, clevere und vor allem komplexe Textstrukturen zu verfassen. Dies machte ihn in Insiderkreisen bekannt.

 

Parks wirkte als Studiomusiker an einigen Aufnahmen der Byrds mit. Der Produzent der Byrds, Terry Melcher, hatte gute Kontakte zu den Beach Boys und machte Parks 1965 mit deren musikalischen Kopf, Brian Wilson, bekannt. 1966 verpflichtete Brian Wilson Parks als Texter für sein neues Projekt mit dem Titel "Smile".

 

Das Album wurde allerdings nie fertiggestellt, und zwar unter anderem, weil vor allem der Sänger der Beach Boys, Mike Love, die Texte von Parks kritisierte. Aus dem umfangreichen Werk wurden im Laufe der Zeit nur einzelne Stücke auf verschiedenen Schallplatten der Beach Boys veröffentlicht.

 

Dabei zeigte sich Van Dyke Parks bereits auf der Höhe seines Könnens als Texter von Liedern mit surrealen und assoziativ-bildhaften Texten. Viele Jahre rankten sich Legenden um "Smile". 2003 hatte Wilson die Idee, das Album fertigzustellen. Er kontaktierte Van Dyke Parks, und sie begannen damit, das Werk zu vollenden.

 

Im Oktober 2004 nahm Wilson das vollendete Album mit seiner Band auf und veröffentlichte es (Capitol, 2011). Das Album wurde ein Riesenerfolg und zugleich auch der grösste kommerzielle Erfolg für Parks. 1967 hatte Parks sein erstes Soloalbum "Song Cycle" (Warner, 1968) aufgenommen.

 

Mit seinen eigenartigen Arrangements und den höchst komplexen Texten fand das Album jedoch so wenige Käufer, dass das Label einige der Schallplatten verschenkte. Dasselbe Schicksal erfuhr im selben Jahr das Debütalbum "Randy Newman" (Reprise, 1968) von Randy Newman, das von Van Dyke Parks produziert worden war.

 

Die Kritiker lobten das Album, das Publikum ignorierte es. Allerdings wurde Van Dyke Parks in der Musikszene so bekannt, so dass er bald für andere Stars als Sessionmusiker, Arrangeur und Produzent arbeitete. Auf seinem Album "Discover America" (Warner, 1972)  schwelgte Parks in Hollywood-Klängen. Bei den meisten Songs ist Van Dyke Parks’ Ehefrau Durrie Parks als Komponistin angegeben.

 

Die Werke wurden allerdings nicht von ihr komponiert. Es handelte sich um Calypso-Kompositionen. Da deren Komponisten keine Mitglieder der amerikanischen Verwertungsgesellschaft waren, wurde Durrie Parks als Komponistin eingesetzt, damit die Komponisten Tantiemen bekamen.

 

Diese wurden auf ein Treuhandkonto einbezahlt und an die Komponisten weitergereicht. Sämtliche Songs auf dem Album wurden allerdings von Van Dyke Parks adaptiert und arrangiert. Doch auch diese LP wurde kein Erfolg. Sein nächstes Werk "Clang Of The Yankee Reaper" (Warner, 1975) war vielleicht das zugänglichste aller seiner Platten.

 

Darauf war unter anderem eine Blechbläser-Version des Chorals "Ein feste Burg ist unser Gott" von Luther zu hören, der fälschlicherweise Johann Pachelbel zugeschrieben wurde. Mit seiner eher dünnen, hellen Stimme verfügte Parks nicht über das Potential eines grossen Sängers.

 

Deshalb übernahmen auf den folgenden Alben oft Gäste wie Danny Hutton oder Kathy Dalton den Gesang. Zwischenzeitlich übernahm Parks bei "Warner Brothers" die neue Abteilung "Visual Arts", die Konzepte erarbeiten sollte, Künstler der Firma „ins rechte Licht“ zu setzen.

 

Parks produzierte dabei – lange vor MTV – Musikvideos für Ry Cooder oder die Esso Trinidad Steel Band. "Jump!" (Warner, 1984) hiess das nächste eigene Album. Es handelte sich um ein orchestriertes Werk, in dem der im Amerika weitbekannte Geschichtenzyklus "Onkel Remus" von Joel Chandler Harris vertont wurde.

 

Nach mehreren Jahren Pause folgte mit "Toyko Rose" (Warner, 1989) ein Album, das das japanisch-amerikanische Verhältnis im 20. Jahrhundert zum Thema hatte. Es folgte erneut eine lange Zeit ohne eigene Aufnahmen, denn Van Dyke  Parks verdiente sein Geld mit Studioarbeit und vor allem mit Filmsoundtracks.

 

Dort konnte er seine ausgefallenen musikalischen Ideen am besten umsetzen. Als Produzent und Arrangeur arbeitete Parks unter anderem für U2, Sam Phillips, Ringo Starr, Silverchair, Carly Simon, T-Bone Burnett, Toad the Wet Sprocket, Victoria Williams, Bonnie Raitt, Gordon Lightfoot, Fiona Apple, The Everly Brothers, Sheryl Crow, Bruce Springsteen, Joanna Newsom.

 

Auch die Beach Boys griffen wie schon früher auf seine Dienste zurück. "Idiosyncratic Path: The Best Of Van Dyke Parks" (Diablo, 1994) war eine Compilation mit Material aus den ersten drei Alben. 1995 kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Brian Wilson. Das Ergebnis war das Album "Orange Crate Art" (Warner, 1995).

 

Es variierte den Westcoast-Sound mit den für Parks typischen ausgefeilten und ungewöhnlichen Arrangements und komplexen Texten. Die Instrumental-Tracks kamen später unter dem Titel "Orange Crate Instrumentals" (Omnivore, 2020) heraus.

 

Drei Jahre nach "Orange Crate Art" war das Parks-Livealbum "Moonlighting: Live At The Ash Grove" (Warner, 1998) erschienen. Die Aufnahmen entstanden bei einem Konzert am 7. September 1996 im "Ash Grove Club" in Los Angeles, wo Parks mit einer Band und einer Streichergruppe auftrat.

 

Stücke aus seiner gesamten Karriere fanden sich dort in neuen Arrangements, ergänzt durch neues Material. 2007 begann Van Dyke Parks erneut mit Brian Wilson zu arbeiten. Sie arbeiteten zusammen an Wilsons neuem Studioalbum "That Lucky Old Sun" (Capitol, 2008).

 

2011 gründete Parks seine eigene Plattenfirma "Bananastan", auf der er auch Aufnahmen von anderen Musikern und Bands veröffentlichte. "Arrangements Volume 1" (Bananastan, 2011) hiess eine Aufnahme, auf der Songs von Van Dyke Parks in Versionen von George Washington Brown, Sal Valentino, Dino Martin, Bonnie Riatt, The Mojo Men, Ry Cooder, Lowell George, Little Feat und Parks selber zu finden waren.

 

Zum Record Store Day 2013 veröffentlichte Parks "Super Chief: Music For The Silver Screen" (Bella Union, 2013). Es handelte sich um eine LP und eine CD mit dem selben Material. Lediglich auf der CD fanden sich noch drei zusätzliche Songs. "Songs Cycled" (Bella Union, 2013) war das erste Album mit neuem Material seit 1989.

 

Mit der Sängerin Gaby Moreno und mit mehreren Begleitmusikerinnen und -musikern nahm er "¡Spangled!" (Nonesuch, 2019) auf.

 

Im Verlaufe der Jahre hatte sich Van Dyke Parks auch als Komponist zahlreicher Soundtracks in Hollywood einen Namen gemacht und dabei mehrere Streifen vertont, bei denen Schauspieler wie Jack Nicholson, Robin Williams, Jeff Bridges, Howard Stern, Neve Campbell oder Meryl Streep mitwirkten.                                                      10/25

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