Norwegisches Black Metal-Projekt, gegründet 1991 in Bergen von Varg Vikernes (vcl, g, e-b, dm). Dieser war am 11. Februar 1973 als Kristian Vikernes geboren worden und nannte sich ab 1993 Varg Vikernes. Ab 2008 Vikernes änderte er seinen Namen in Louis Cachet. Dabei nahm er den Nachnamen seiner Frau Marie Cachet an. Er trat auch als Count Grishnackh und Uruk-Hai in Erscheinung.
Er war ab 1989 zuerst in Bands wir Old Funeral und Immortal aktiv und nahm 1991/1992 als Burzum drei Demo-Tapes auf. Damit fiel er Øystein Aarseth von Mayhem auf, der kurz zuvor mit "Deathlike Silence Productions" ein eigenes Label gegründet hatte. Dort erschien das erste Album "Burzum" (1992) mit Euronymous (g) von Mayhem in einem Track. Der Zweitling "Det som engang var" (Cymophane, 1993) entstand im Alleingang.
Im selben Jahr erschien die CD-EP "Aske" (Deathlike Silence, 1993) mit Samoth (e-b) als Mitmusiker in zwei der drei Tracks. Die EP und das erste Album wurden später auf einer CD (Misanthropy, 1995) gemeinsam wieder veröffentlicht. Die nächsten Alben hiessen "Hvis lyset tar oss" (Misanthropy, 1994) und "Filosofem" (Misanthropy, 1996) beide eingespielt 1993, im Falle des zweiten Albums erst drei Jahre später veröffentlicht. Dieses Album kam in einer norwegisch und einer deutsch gesungenen Version auf den Markt.
Vikernes war 1992/1993 auch Mitglied der norwegischen Black Metal-Formation Mayhem. Mit Attila Csihar (vcl), Euronymous (g) alias Øystein Aarseth und Hellhammer (dm) alias Jan Axel Blomberg als Mitmusiker spielte Vikernes das Mayhem-Album "De Mysteriis Dom Sathanas" (Century Black und Deathlike Silence, 1994) ein. Im Verlaufe der Arbeiten kam es offenbar zu einem Streit zwischen Vikernes und Euronymous.
Letzterer wurde am 10. August 1993 in Oslo mit 23 Messerstichen ermordet. Vikernes bestritt zwar die Tat, wurde aber dennoch Anfang 1994 wegen Mordes und zudem wegen dem Niederbrennen von mehreren Kirchen zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft verurteilt. Das "De Mysteriis Dom Sathanas"-Album erschien erst, nachdem die Basslinien von Vikernes getilgt wurden. Dies war aber nicht der Fall, die Bass-Töne wurde einfach leiser abgemischt.
Im Gefängnis spielte Vikernes mit "Dauði Baldrs" (Misanthropy, 1997) und "Hliðskjálf" (Misanthropy, 1999) zwei weitere Burzum-Alben ein. Sechs bis damals erschienenen Burzum-Alben bzw. -EPs wurden mit Ausnahme des letzten Albums unter dem Titel "Burzum 1992-1997" (Hammerheart, 1998) als Picture-Disc-Box-Set wieder veröffentlicht. "Anthology" (Cymophane, 2002) war eine Compilation mit Burzum-Tracks aus fast allen Alben sowie zwei Werken von einer 2000 erschienenen Bootleg-CD.
Ab 2002 erschienen zudem mehr als ein halbes Dutzend Burzum-Tribute-Alben anderer Bands und Künstler. Unter dem Titel "Draugen: Rarities" (Back On Black, 2005) kamen rare und neu abgemischte Burzum-Aufnahmen heraus, die zuvor auf einer Bootleg-CD erschienen waren. "Anthologie" (Back On Black und Candlelight, 2008) war eine weitere Compilation mit Tracks aus früheren Alben.
Im Mai 2009 wurde Vikernes unter Bewährung aus der Haft entlassen. Sofort machte er sich an die Arbeit für das neue Burzum-Album "Belus" (Byelobog, 2010), das zuerst "Den Hvite Guden" (Der weisse Gott) heissen sollte. Danach folgten "Fallen" (Byelobog, 2011) und "From The Depths Of Darkness" (Byelobog, 2011). Letzteres Album bestand aus Neu-Einspielungen von Tracks der ersten beiden Burzum-Alben "Burzum" und "Det Som Engang Var".
"Umskiptar" (Byelobog, 2012) und "Sôl austan, Mâni vestan" (Byelobog, 2013) waren weitere reguläre Alben. Bei letzerem handelte es sich um einen Soundtrack zu einem Film von Vikernes und seiner Frau Marie Cachet, mit der er inzwischen auf einem Bauernhof in Frankreich lebte. Das nächste Album "The Ways of Yore" (Byelobog, 2014) nahm er im Alleingang auf.
Danach erschienen drei DL-Single-Tracks, die nicht vom Album stammten. Das 12-CD-Boxset "XIII" (Satanath, 2018) war vorerst nur für den russischen Markt bestimmt und wurde im Jahr darauf auch anderswo unter dem Titel "Complete Discography" (Icarus, 2019) herausgebracht. Ähnlich umfassend war das aus 15 Kassetten bestehende Set "In The Arms Of Darkness" (Darkness Shall Rise, 2019) mit ebenfalls fast dem gesamten Material, das Burzum veröffentlicht hatte.
"Thulêan Mysteries" (2020) war nach sechs Jahren wieder einmal ein Album mit neuem Material. Es erschien als Doppel-CD (Byelobog) oder als Doppel-LP (Back On Black). "Unreleased Material 1988-1994" (Arcadian, 2021) enthielt Stücke von Burzum und von Varg Vikernes' früherem Projekt Uruk-Hai. 05/23