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Chris Barber

  • musicmakermark
  • 16. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Britischer Traditional Jazz-Posaunist, Bassist, Sänger, Komponist und Bandleader, geboren am 17. April 1930 in Welwyn Garden City, Hertfordshire. Er  studierte Posaune und Kontrabass an der Guildhall School of Music and Drama in London. Ab 1949 spielte er Posaune in der Jazzband von Humphrey Lyttelton.


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Im Januar 1950 gründete er die Chris Barber’s New Orleans Band. Diese Amateurband umfasste bis zu acht Musiker, darunter Alexis Korner an der Gitarre und Barber am Bass. Sie spielte sowohl traditionelle Jazz- als auch Bluesstücke. Barber hatte eine Ausbildung zum Versicherungs-Mathematiker gemacht.

 

1951 entschied er sich, Berufsmusiker zu werden. Mit Ken Coyler (tp, co), Monty Sunshine (cl), Lonnie Donegan (banjo), Jim Bray (b) und Ron Bowden (dm) bildete er die erste Version der Gruppe Ken Colyer's Jazzmen, von der ab 1953 diverse Aufnahmen erschienen.

 

1954 liessen Barber und die anderen Musiker im Streit über den Stil der Band Coyler im Regen stehen und gründeten mit Pat Halcox (tp) die Chris Barber's Jazz Band. Unter diesem Bandnamen kamen über 200 Singles und 84 Alben heraus.

 

Am 10. September 1954 entstand für "Storyville Records" der Titel "Ice Cream", eine Coverversion des 1927 von Fred Waring and His Pennsylvanians und am 1944 durch George Lewis eingespielten Originals. Dieser Song wurde danach Barbers Markenzeichen und kennzeichnete Jahrzehnte lang das Ende seiner Konzerte.

 

Weitere Gruppennamen, die Barber benutzte waren Chris Barber & Friends, Chris Barber & His New Orleans Friends, Chris Barber Band, Chris Barber's American Jazz Band, Chris Barber's New Orleans Marching Band, Chris Barber's Travelling Band, Chris Barber's Washboard Wonders, The Barber-Sunshine Five, The Big Chris Barber Band, The Chris Barber Jazz And Blues Band, The Chris Barber Skiffle Group und The Chris Barber Soul Band.

 

Weitere 88 Alben und fast 50 Singles erschienen unter seinem Namen. Dazu kamen Dutzende von Compilations. In den Bands von Barber absolvierten Dutzende von Musiker ihre "Lehre".  Am 1. Januar 1955 schloss sich die britische Bluessängerin Ottilie Patterson der Band an, in der sie bis 1963 regelmässig sang. Zwischen 1959 und 1983 war sie Barbers Ehefrau.

 

Für die LP "Chris Barber Plays (Vol. 3)" (Pye Nixa, 1957) hatte Barber mit "Petite Fleur" ein Komposition von Sidney Bechet aufgenommen. Er spielte das Stück mehrmals ein. Zudem erschien es 1958 als B-Seite einer Single. Später kam "Petite Fleur" (Pye Nixa, 1959) als A-Seite einer Single auf den Markt und wurde zu einem Millionenseller.

 

In Grossbritannien kletterte die Single auf Platz 3 und in den USA stand das Stück in den Billboard Hot 100 auf Platz 5. Barber verblüffte 1964 als er den Blues-Gitarristen John Slaughter in die Besetzung aufnahm. Dieser spielte, abgesehen von einer Pause zwischen April 1978 und August 1986, als Roger Hill den Platz übernahm, bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 in der Band.

 

Barber fügte als nächstes eine zweite Klarinette/Saxophon-Stimme hinzu. Diese Besetzung hielt bis 1999. Dann erweiterte Barber seine Gruppe mit dem Posaunisten/Arrangeur Bob Hunt sowie einer weiteren Klarinette und einer Trompete. Dieses elfköpfige Orchester nannte sich Chris Barber Band, behielt aber einen Platz im Programm für die traditionelle sechsköpfige New Orleans-Besetzung. 

 

1991 wurde er wegen seiner Verdienste um die Musik mit dem Verdienstorden The Most Excellent Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet. Im August 2019 kündigte Barber nach einem Sturz an, dass er sich zur Ruhe setzen und nicht mehr auftreten wollte. Seine Band existierte danach unter der Leitung von Bob Hunt weiter. Chris Barber, der zuletzt an einer Demenz-Erkrankung litt, verstarb am 2. März 2021 im Alter von 90 Jahren.                                         04/25

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