Amerikanischer Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 2. September 1931 in Chicago, Illinois. Er spielte als Kind Klavier, bevor er zum Tenorsaxophon wechselte. Er begann mit Klassenkameraden der DuSable High School wie Johnny Griffin, John Gilmore und John Jenkins aufzutreten.
Seine ersten professionellen Auftritte hatte er mit Max Roach, Sonny Stitt und verschiedenen R&B-Bands. 1957 ging er mit Roach nach New York, wo er Nachfolger von Sonny Rollins in Max Roachs Quintett wurde und unter eigenem Namen drei Alben bei Blue Note einspielte.
Auf "Blowing In From Chicago" (Blue Note, 1957) mit Aufnahmen vom 3. März 1957 war der spätere Sun Ra-Mitarbeiter John Gilmore (ts) Co-Leader. Dazu kamen Horace Silver (p), Curly Russell (b) und Art Blakey (dm). Eine weitere Aufnahme hiess "Cliff Jordan" (Blue Note, 1957) und entstand am 2. Juni 1957 mit John Jenkins (as), Lee Morgan (tp), Curtis Fuller (tb), Ray Bryant (p), Paul Chambers (b) und Art Taylor (dm).
Am 10. November 1957 nahm Jordan mit Hilfe von Art Farmer (tp), Sonny Clark (p), George Tucker (b) und Louis Hayes (dm) "Cliff Craft" (Blue Note, 1958) auf. Dazu war er in jener Zeit auf Aufnahmen von Paul Chambers, Sahib Shihab, Herbie Mann, Horace Silver, Lee Morgan, J. J. Johnson, Pony Poindexter, Kenny Dorham und von 1962 bis 1964 erneut mit Max Roach zu hören.
Im Juli 1958 trat er in Baltimore mit Lee Morgan (tp) als Co-Leader sowie mit John Hicks (p), Reggie Workman (b) und Ed Blackwell (dm) auf. Der Mitschnitt dieses Konzertes erschien erst viel später unter dem Titel "Live in Baltimore" (Fresh Sound, 2014). "Spellbound" (Riverside, 1960) mit Aufnahmen von 10. August 1960 eröffnete eine Reihe von Aufnahmen, die unter dem Gruppennamen Clifford Jordan Quartet erschienen.
Bei dieser Aufnahme bestand das Quartett neben dem Leader aus Cedar Walton (p), Spanky DeBrest (b) und Albert "Tootie" Heath (dm). Mit wechselnden Begleitmusiker spielte er bis Ende der 1980er Jahre mit seinem Quartett sieben weitere Alben ein. Es folgten Aufnahmen unter seinem eigenen Namen oder unter Gruppenbezeichungen wie Clifford Jordan And The Magic Triangle oder Clifford Jordan Quintet. Sein Oeuvre umfasste als Leader oder Co-Leader rund 50 Alben.
1964 nahm er an Charles Mingus’ Europatournee teil und war Mitglied der Mingus' Workshop Band. "These Are My Roots - Clifford Jordan Plays Leadbelly" (Atlantic, 1965) war eine Hommage-LP für den Bluesmusiker. Auf "Soul Fountain" (Vortex, 1970) versuchte sich Jordan im Oktober 1966 mit einer grösseren Besetzung in Jazz Funk-Gefilden.
Die Alben "In The World" (Strata-East, 1972) und "Glass Bead Games" (Strata-East, 1974) bildeten auch einen Drittel des 6-CD-Sets "The Complete Clifford Jordan Strata-East Sessions" (Mosaic, 2013). Der Rest dieser CD-Box enthielt Aufnahmen, bei denen Jordan keine oder eine kleine Rolle als Sideman spielte.
Weitere Aufnahmen machte er mit Leadern wie Cedar Walton, Dizzy Reece, Sahib Shihab, Art Farmer, Mal Waldron, Lee Morgan, Sonny Clark, Joe Zawinul, Richard Davis, Carmen McRae, Andrew Hill, Klaus Weiss und Eric Dolphy. Zudem erschienen weitere Aufnahmen von seinem Wirken bei Charles Mingus.
"The Mellow Side of Clifford Jordan" (Mapleshade, 1997) war eine Art Compilation mit Ausschnitten aus den diversen Sessions für das "Mapleshade"-Label. Unter dem Titel "Highest Mountain" (Camden, 1999) wurden Titel aus den "Muse"-Alben "Night Of The Mark VII", "Remembering Me-Me", "Inward Fire" und "The Adventurer" vereint.
Clifford Jordan war am 27. März 1993 61-jährig in Manhattan, New York City, verstorben. "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2019) vereint auf zwei CDs seine ersten vier Alben als Leader. Diese vier Alben bildeten auch die Hälfte des 4-CD-Sets "The Complete Album Collection 1957-1962" (Enlightenment, 2019). 11/23